Kmbacyer ZettunD ^K 5? Donnerstag am » I. Mai R84G I l l y r i e n. M^ie zu Adelsberg am 5. d. M. Statt gefun-^l'ne Wahl, vermöge welcher der dortige Herr Kreis, commissar, (5arl Ritter von Gold, sür den Haupt-wahlbczirk Adclsbcrg zun> Abgeordneten bei der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main, der k. k. Herr Fiscaladjunct Dr. Franz Carl Ulle pitsch aber zum Stellvertreter erwählt worden sind, ist anstandslos befunden worden. Der gewählte Abgeordnete hat die Wahl angenommen, von Seite des Stellvertreters wird einer Almahmscrtlärung erst enigcgen gesehen. Vom k. k. Landcspräsidium zu Laibach am 8. Mai »848. Die zu Villach und Spital am 5. d. M. Statt gefundenen Wahlen, vermöge welchen der k. k. Herr Landrechtspräsident Andreas v. Buzzi in Klagenfnrt für den Hauptwahlbezirk Villach zum Abgeordneten bei der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main, und der k. k. Herr Kam merprocmaturs.'Aushilfs-Referent zu Laibach, Dr. August Freiherr von Aichelburg, zum Stellvertreter; — ferner für den Hauptwahlbezirk Spital der Herr Hos- und Gerichts-Advocat in Klagenfurt, Dr. Ioham, Stieger, zum Abgeordneten , und der Herr Hof.-u»d Ge^ichtt'- Advocat in Wen, Dr. Jacob Von Aichenegg, zum Stellvertreter erwählt wurden, sind anstandslos befunden worden. Der Herr Abgeordnete für ViUach und dessen Herr Stellvertreter haben die auf sie gefallene Wahl angenommen. Der gewählte Hcrr Abgeordnete sür Spital hat hingegen für Klagenfmt optirt, woselbst er gleichfalls gewählt worden ist. Einer Erklärung des Herrn Dr. Aichenegg über die Wahlannahme wird erst entgegengesehen. Vom t. k. Landespräsidium zu Laibach am 8. Ntai »848. Die am 5.d. M. zu Klagcnfurt, St. Veit und St. Andra Statt gefundenen Wahlen der Abgeordneten und Stellvertreter zur deutjchcn Nationalversammlung 'n Frankfurt am Main sind anstandslos gesunden worden, und somit sind erwählt: n) Für den Hauptwühlbczirk Klagensurt; Herr Doctor JohannSti eg er, Hof- und Gerichts-Advocat in Klagenfurt als Abgeordneter, und Herr Güterinspcctor, Jacob Scheließ-nig, als Stellvertreter. l») Für den Hanptwahlbczirk St. Veit: Herr Dr Franz Edler v. Knap pitsch, Hof- und Gerichts-Advocat in Klagensurt, als Abgeordneter, und Herr Jacob Sclieließnig (wie oben) als Stellvertrettr; endlich «) sür den Hauptwahlbezirk St. Andrä: Herr k. k. Feldmarschall-Lieutenant und Inhaber der Herrschast Blciburg, Georg Graf von Thurn, als Abgeordneter, und Herr Mar Gritzner, t. k. Hof - Sccretäk beim General - Rechnung/ Dircctorium in Wien, als Stellvertreter. Die für die erstgenannten beiden Bezirke er--Mahlten Abgeordneten und Stellvertreter haben die auf sie gefallenen Wahlen angenommen; n'icksichtlich ^s letztgenannten Wahlbezirkes aber wird erst den Erklärungen der Gewählten entgegen gesehen. . Vom r. k. illyr. Gubermal - Präsidium. — k"bach am 9. Mai »848. Die am 5. d. M. zu Stein, zu Ncudegg und zu Gottschec Statt gefundenen Wahlen der Abgcord. ncten und Stellvertreter für die deutsche National Versammlung in Frankfurt am Main sind anstandst los befunden worden, und es sind somit erwählt: ») Für den Hauptwahlbezirk Stein: Herr Vic-tor Freiherr v. Andrian in Wien, als Abge. ordncter, und Herr Dr. Earl Ullepilsch, t. t. Kammcrprocuraturs . Adjunct in Laibach, als Stellvertreter. 1») Für den Hauptwablbezirk Neudcgg: Hcrr 5mll<» l l- e a, Realitätenbesitzcr zu Kleindors im Bezirke Tressen, und Herr Carl Xaver Raab, k. k. Gubcrnial Sccretär in Laibach, endlich: «) für den Hauptwahlbczirk Gottschee: Seine Ercellenz. Herr Doctor Vincenz Schrott, k. k. geheimer Rath und Venediger Appellations-Gcrichts.Präsidcnt, als Abgeordneter, und Herr Dr. Earl Ul lepitsch, k. k. Kammcrprocura turs-Adjunct in Laibach, als Stellvertreter. Von Seite aller Gewählten wird erst ihren Erklärungen über die Wahlannahmc entgegengesehen. Vom k. t, illyr. Gubermal-Präsidium, ^ai-bach am 9, Mai 1828. Laibach, aml». Mai. Zu Folge einer sicheren am gestrigen Tage aus demHauptquartier zu Verona hier eingelangten Mittheilung ?om 7. Mai hat der Feld, marschall Graf Radetzty am e. einen glänzenden Sieg in der Nähe von Verona gegen die Picmonte ser erfochten. Das anhaltende Feuern aus !2 Batterien von Seite unserer österreichischen Artillerie verursachte dem Feinde eine bedeutende Niederlage und dieser sah sich gcnöthiget, mit einem höchst empfindlichen Verluste aus seiner genommenen Stellung zurückzuweichen. Die tapferen Sohne unseres vaterlän-bischen Regimentes Prinz Hohenlohe sind an diesem ehrenvollen Siege nicht betheiliget, weil das erste Bataillon zum inneren Dienste in der Festung selbst dermal verwendet wird, das zw,Uc hingegen an Bewegungen gegen Südtyrol zur Einigung mit dem Corps des Fcldmarschall Lieutenants Baron Weiden begriffen ist. Laibach, den I0. Mai. I l lyrie n« in d.'m „Abendbl. zur Wiener Ztg," Nr. l l: In dem Artikel «Illyrie n« in dem «Abend- blatte zur Wiener Zeitung« Nr l l wurden dieZ u stände der Provinz Krain als täglich bedenklicher geschildert, die vorzüglichsten Ursachen der Uebclständc und einige treffende Andeutungen zur Beseitigung oer-selben gegeben. Dieser Artikel wurde bald darauf durch eine sehr burcaukratisch verfaßte Entgegnung zwar nicht als gänzlich falsch, jedoch als übertrieben dargestellt und auch die Ursachen dieser Mißverhältnisse theil-weise gcläugnet. (S. „Wiener Ztg.« Nr. ll3.) Der Herr Referent dieser Entgegnung will ent-weder die Lage Krams bemänteln und in einem schönern Lichte darstellen, oder er kennt die Verhältnisse nicht so vollkommen, wie mancher Andere, der Gelegenheit hatte, schon seit Jahren dieses Land und seine Bevölkerung — und zwar als K rainer selbst zu beurtheilen. Der gedachte Hcrr Verfasser ist aus seinem Aufsatze sogleich mit leichter Mühe als ein Fremder, oder als ein nur in der Stadt auscrzoge-ner zu erkennen , und seine Ansicht verdient schon ans diesem Grunde keine Berücksichtigung und keine Autorität. — Auch ist er kein Besitzer, denn er meint un-tcr andern angeführten Puncten, »daß es scheint, die Vcdcnklichkeit des Landes bezicht sich n u r auf die Gefährdung rer Person und des Eigenthums dcr Gutsherren durch deren robothpstichtige Unterthanen," Wir begreifen cs nickt, was er mit dicfcm »nur" sagt; meint er vielleicht, daß, wenn in irgend einem Lande nur der Grundherr Gefahr läuft, sein Leben und Eigenthum durch seine Unterthanen zu verlieren, dieses allein noch nicht hinreiche, die Zustände dieses Landes als bedenklich zu schildern Ich habe mich schon oben ausgesprochen, daß dcr Referent kein Besitzer, am wenigsten ein Grundherr zu ftyn scheint; denn wäre dieses der Fall, so bin ich gc>risi, er hätte die Lage Krams bedenklich gesunden. Wäre aber mit dem Verluste des Eigenthums auch das Leben bedroht, so hätte er die Lage Krams wohl auch so, wie drr frühere Herr Berichterstatter, als ftl>r bedenklich geschildert. Abgesehen davon und ohne uns in Untersuchungen einzulassen, ob und in wie ferne das Leben und Eigenthum dcr Herren Gutsbesitzer bedroht war, wird doch der Versasser zugeben, daß eine Robothrenitenz, so wie die Verweigerung dcr Urbarialgabcn jedenfalls als eine grobe Rechtsverletzung anzusehen und mit aller gesetzlichen Strenge geahndet werden sollte, so lange dieses an den Gütern klebende Recht durch ein gültiges Gesetz nicht aufgehoben, dem dadurch sehr bcthciligten Grundherrn die volle Entschädigung nicht gewährt und die von demselben eben wegen Bezug dieser Unttrthanslcistungen auferlegte landcssürstliche Steuer nicht abgeschrieben wird, ..was in Krain noch nicht geschah, und wo von dem Grundhcrren die Steuer noch mit aller Strenge eingetrieben wird, —. obwohl er schon seit der hier besprochenen Zeit von seinen Unterthanen keine Leistungen anspricht, er auch die ost bedeutenden Rückstände an diesen Leistungen, die an manchen Gütern beinahe die Gesammtcinkünf-tc derselben ausmachen, nicht einzutreiben wagt. — Hätte dcr Hrrr Referent, so wie mancher Besitzer, dazu noch Schulden zu zahlen, Knechte, Arbeiter und andere Bedürfnisse zu bcstreiten, hingegen seine Guthabungcn in die nicht zu bestimmende Zukunft hinausgezogen oder vielleicht vollends aufgehoben; so würde ich ihn doch fragen, ob dcr Zustand des Landes nicht immer bedenklicher wird? — Welche Fot-gen cndlicr, das plötzliche Aufheben dcr Roboth auf die ohnehin spärliche Ernte und auf die Landwirth-schaft haben wird, frage ich alle Grundhcrren, aber ^ 2.ZH nicht den Referenten; denn cr ist auch kein Land.^ wirth. — Die Grun.dbcrren werden ihm gewiß nut allen andern Wirthschaftsbcsitzcrn in Kram einegcnü^ gcndc Ausklärung zu geben wiff^n. Ist es nicht eine unverantwortliche und sehr tadelnswürdigc Anmaßung, als ein Uneingeweihter von Dingen zu nrthcilrn und berichte zu verfassen, wcl^ che oft Glauben finden, obwohl sie gruudfalch sind; unisomehr verdient ein 'Aussatz die schärfste Rüge, der Zustände von Ländern anders darsteltt, als sie der Wahrheit gemäß geschildert werden sollten; denn da-durch leidet das Land, das Volk und die Regierung, weil die Vorkehrungen zur Aufhebung der Ucbelständc nicht getroffen, oder doch hinausgeschoben werden. Hätten z, B. die dazu Berufenen die Zustände Gali zicns treu und mit Wahrheit dargestellt, so wäre das Jahr I84<> in diescm Lande nicht Zeuge von den traurigen Ereignissen geworden, die nie völlig ver löschen werden, und die Regierung würde nicht in den Blattern des In- und Auslandes beschimpft und besudelt worden seyn; denn in Galizien wurde, wie der Verfasser zu sagen beliebt, auch nur das Leben und Eigenthum des Grundherrn durch seinen Unterthan gefährdet! — und die Folgen sind noch nicht aufgehoben, ja, sie werden ein immer unter der Asche loderndes Feuer unterhalten,------- Wir sehen täglich die vielen traurigen Folgen dieses alten Vcrheimlichungs-Systems , dieses Ey, , stems, den Zustand der Länder bureaukratisch auszu-fassen und actcnmäßig darzustellen. - - Wir traten ein in unser jnnges, constitnliom'lles, und eben dar-um noch schwaches, politisches Lcben; wir suchen Stärke in Wahrheit und stoßen überall auf die alten bureaukratischcn Sünden. Land und Volk lernt man nicht in den Kanzleistubcn kennen, im Actcnstaubc wird unser Auge geblendet oder getrübt; nur im Leben lernt man das Leben kennen. Der in dem crstgedachtcn Berichte gemachten richtigen Bemerkung, »daß in Krain und den anstoßenden slavischen Kreisen Kärntcns und Strier-marks dic Kundmachungen nicht in der Landessprache abgefaßt und so dem Landmanne zugänglich gemacht werden >" setzt der Berichterstatter den Grund entgegen, die »illyrische", odcr wie cr sagt, ukrainische« Sprache sey noch zu wortarm, man müsse erst Ausdrücke erfinden, um Kundmachungen in der-selben zu erlassen; man würde dadurch wegen der UnverständlichlVit den Zweck nicht erreichen," — Es 1st! allerdings wahr, daß Kundmachungen, wenn man! dieselben ganz getreu nach dem deutschen Texte über. > setzt, an das Landvolk erlassen würde, ihren Zweck! nicht ganz erfüllen mochten ; allein ich frage: müssen > denn dergleichen Kundmachungen in cincr Kanzlcispra-. chc verfaßt werden ? können dergleichen Schriften' nicht in cincr natürlichen, ungeschraubten und vcr siändlichcn Schreibart, mehr als Belehrung, als Gesetz, herausgegeben werden? — W!r schcn schon wieder den alten bureaukrati-schcn Sinn!! Auch ist es nicht wahr, daß diese Sprache wortarm ist; Jedermann, der diese Sprache — eine der weichsten slavischen Sprachen — kcnnc, wird das Gegentheil behaupten. Ich hatte Gelegenheit, die meisten slavischen Sprachen kennen zu lernen, und ich sand die illyrische sür eine der angenehmsten, besonders in manchen Gegenden Krainö, zumeist Unter-krains, und der .Reichthum der slavischen Sprache ist unglaublich. — Daß es allerdings nicht leicht ist, aus dem Zwitter eines Slaven und Deutschen, wie es der krainischc Städtler ist, einen guten Slaven zu machen, ist ganz richtig; aber der Bauer ist ein reiner Slave, und — Dank sey gesagt den Seelsorgern — der Bauer allein hat die illyrischc Nationalität in Krain aufrecht erhalten! die Seelsorger allein, und einige — leider wenige cdlc Männer — vergaßen es nicht, die Muttersprache zu erhalten, zu pflegen und nicht ganz in die Vergessenheit gerathen zu lassen. — Sie sind die Starken — wiewohl noch wenig Belohnten — die sich der unnatürlichen Ger manisirung tapser entgegen stellten. Ich hoffe, wenn 'wir einmal erwachen, wird ihnen unser warmer Dank nie mehr sehlcn! Ebenso unwahr ist die Behauptung des Rese-renten, »daß in Krain nur ein sehr geringer Theil der Bevölkerung als geeignet zur sclbstständigen Benützung von Kundmachungen angenommen werden kann«; denn in Krain kann in jedem Hause gewiß Einer geläufig.lesen. Der Kraincr ist überhaupt ein offener Kopf und der Äauer scheint eine vorzügliche Fähigkeit zu besitzen, Gesetze aufzufassen und richtig zu beurtheilen; ja es gibt beinahe in jedem Dorfe einen sogenannten Baucrnrath, der zwar selbst nur ein Bauer — aber sehr' oft unglaubliche Gesctzkennt» nissc besitzt und der das Orakel der Uebrigen ist. Was ferner die Bcfctzung der Aemter durch Krai-ncr selbst betrifft, und was, wie der Berichterstatter meint, nur ein Wunsch für die Zukunft ist, so gebe ich meine Ansicht hier offen an und sagc: »Dieß ist gegenwärtig kein Wunsch, sondern Bedürfniß, in Krain nicht minder, als in andern Provinzen, wo dasselbe znr Sprache gekommen ist." I.......g- <5in Iüort über panslavistische Umtricbe. Als die Beschlüsse des Frankfurter Vorparlaments und der im Sinne derselben crgangenc Erlaß des Ministers des Innern vom 15. April bekannt wurden, konnte wohl kein vorurthcilsfreicr guter Patriot umhin, diese Eröffnungen als ein für unser Gc-sammlvatcrland sehr glückliches Ereignis; aus voller Seele zu begrüßen. Alle Staatsangehörigen des gesammtcn großen deutschen Vaterlandes wurden durch dicse Beschlüsse zu einem Völkerbündnisse mit unseren deutschen und slowenischen Brüdern eingeladen, welches in dem zu Frankfurt zusammentretenden Parlamente seine Verkörperung finden soll. Diesem auf den breitesten Grundlagen der Wahlen und Wählbarkeit beruhenden Parlamente sind unsere theuersten Anliegen: Feststellung der sämmtlichen Volksrechte — gegenüber den Regierenden, undOrganisirung unserer allgemeinen deut-schcn Wchrhastigkeit zu Schutz und Trutz gegen auswärtige Feinde — zur ruhmvollen Aufgabe gestellt. Brüder! Wenn Ihr wißt, was es um unsere Volksrcchtc sür eine Bewandtnis; habe; wenn Ihr, woran nicht zu zweifeln, die schweren Kample edler Patrioten und Volkssrenndc kmnt und gleich uns bewundert habt, welche dieselben um srcics Wort in Schrift und Rede, Associationsrecht, und um allge. meine Nolkswehr zum Schutze gegen mögliche Ueber, griffe unter Umständen durchgesochtcn haben, deren Hoffnungslosigkeit an dem endlichen Siege um dicse edelsten Attribute freier Völker fast verzweifeln ließ: so werdet Ihr ermessen, welche Bedeutung dem Volks-Parlamente zu Franksurt, von wo aus wir die völkerrechtliche Gewährleistung dieser und sonstiger Errungenschaften erwarten, beigelegt werden muß. — Wem ist es nicht bekannt, und wer von uns hat es nicht gesuhlt, daß das in den unvergeßlichen Märztagen gestürzte System gerade d cßwcgc n gestürzt ist, weil es eben nur die starre Negation alles dessen war, was wir als unsere unveräußerlichen Volks, rechte ansehen?— Hieraus solgt nun ganz unzweifelhaft, daß das VolkSparlamcnt zu Frankfurt als der Inbc-qriss und Vertreter der Neuzeit und der Volksrcchte im vollkommensten Gegensatze zu jenem steht; also als der volksthümliche Ausdruck unserer Gedanken, Gefühle und selbsteigcnsten Forderungen an unsere Regierungen unser unbedingtes Vertrauen verdient, so lange es seine ihm gewordene heilige Mission begreift. Doch seht und hört! Kaum haben unsere wak-kcren Wiener Brüder dieses volksfeindliche System, »welches trennte, um zu knechten," zu Nntz und Frommen sür ganz Oesterreich über Bord geworfen, als sich auch schon unter uns Männer finden, die das nämlicbe frevelhafte Spiel mit uns treiben wollen. Dicse Männer wollen die verschiedenen Nationalität ten unseres theuren constitutionellen Vaterlandes unter sich und mit der nunmehr volksthümlichcn Regie, rung in Zwiespalt bringen , um ihre eigenen, ihnen selbst noch nicht klar bewußten abentheuerlichen Pläne unter der Maske der Besorgniß drr für gefährdet ausgeschriebnen Nationalität, gelegentlich zu verfolgen. Hört und urtheilt! Bei der am 2. Mai zusammengetretenen Wahlversammlung des Wahldi-strictcs Veldes ist es vorgekommen, daß ein bekannter sogenannter Volkstribun, obwohl nicht zum hiesigen Wahlkörper gehörig, die Wahl von Wahlmän, nern hintertrieb, nachdem er am Vortage andere Wahl-körpcr in gleichem Sinne bearbeitet hatte. Es kam vor, daß derselbe seine Argumente sür die Nichtwahl von Wahlmänncm, also Nichtanschluß an unsere deutschen lind andere slovenischen Brüder gegen den Schreiber dieses, der die entgegengesetzte Richtung vertrat, bei den Wählern mit folgenden Gründen vermehren zu müssen glaubte; er sagte: »Man müsse den etwa 10 Deutschen, die das Gastrecht in Krain genießen und uns an die Deutschen verrathen wollen, einen Fußtritt-----------gcbcn und sie aus dem Lande jagen, so wie es jetzt die Watschen machen." — Zweitens sagte der edle Volksmann ganz unvcrholen, »daß ein Anschluß der Slaven an Rußland für sie weniger nachtheilig wäre, als ein Anschluß an die Deutschen, weil die Russen unsere Sprache redeten, solglich uns nichts thun würden." — Drittens: »Daß die ruhmvollen Thaten der Slaven, die sie vollbracht und mit ihrem Blute besiegelt hätten, sämmtlich von den Deutschen in ihre eigene Rechnung genommen wurden." — Er brachte vor: Viertens »daß es eben jetzt an der rechten Zeit wäre, die Fesseln zu brechen, die uns die Deutschen angelegt hätten.« Dieser würdige Voll'smann gab schließlich den Wählern zu bedenken: daß, wenn man in Frankfurt nicht Alles erzielte, was man daheim wünscht, die Wahlmänncr, welche in der Volksmeinung die Schuld daran tragen würden, erwürgt werden würden!! — Gegen dicscn Tcnorismus, unter dem die Wahlversammlung theilwcisc gehalten wurde, erhob sich eine feierliche Protestation, weil eine Freiheit der Meinungen neben dcmsebcn nicht mehr bestehen konnte. Aus diese Protestation machte der edle Volksmann dem Protcstircnden mit einem hier nicht wohl zu nennenden Theile seines Körpers ein Compliment, und führte so für seine Behauptungen dm Beweis <-l posl^-loi-l und, hört es! — dieses war das letzte Argument des würdigen Volksmannes für seine edle Sache. — — Die Feder sträubt sich, diese unwürdige Agita-tion gegcn ein edles Brudervolk, das uns zu einem Bündnisse aus der Basis der Brüderlichkeit und Gleichberechtigung die Bruderhand reicht und uns einladet, im gemeinsamen Volksrathc Sitz und Stimme einzunehmen, zu schildern; vcrdammenswerth ist es aber, wenn solche Volstribunen ihren Einfluß dazu verwenden, um den Samen der Zwietracht auf das empfängliche Feld der Volksleidcnschasten auszustreuen; es nmß die heilige Pflicht eines jeden wahren Patrioten seyn, überall, wo sich solch' krächzender, sich selbst auszehrender Separatismus, der über seine eigene Nase nicht hinauszusehen vermag, unter uns vorfindet, mit Entschiedenheit entgegenzutreten. Also die liebe russische Stamm- und Sprachverwandtschaft preist man nns an? Ist dieses viell leicht der Hintergedanke Eurer Umtriebe, Ihr Separatisten ? Geht doch hin und beseht Euch die russi' sche Knute, die über mehr als 60 Millionen Weltbürgern geschwungen wird! Und wenn Euch diese Selbsianschauung russischer Zustände, die das edelste Gottcsgeschöpf, den Menschen, zum Automaten her-abgewürdlget haben, nicht von Eurer Russomanie heilt, o dann verhülle dein Haupt, Genius des Vater« landes! und traure oh deiner entarteten Söhne, für welche hie neu errungene göttliche Freiheit das Signal zum Abfalle von unseren edlen Brüdern, von der gt' meinsamen Heimath und von unserem guten konstitutionellen Kaiser geworden ist. — Doch kehrt Ihr zurück, Ihr Verirrten, überzeugt, daß wir unser Heil <"" Ncvastrome nicht finden können, sondern am Main, 359 wo die Besten, Weisesten alls uns liber unsere theuersten Anliegen tagen werden; wo unsere volksthümli-")en Einrichtungen und nationalen Vorrechte, Sprache und Sitten gcgcn Uvergriffe, kommen sie von wo berste wollen, geschützt, wo die Integrität unseres con-stitutionellen Vaterlandes durch festeren, innigern An.-schluß an den deutschen Staatenbund gestärkt werden wird: dann werden Euch die jetzt zurückgestoßenen deutschen Brüder die nämlichen Bruderarmc entgcgenrcichm und Euch neben sich gkichbcrechtiget nut ihnen Platz in dem gemeinsamen Volksrathe anweisen; denn treu und bieder ist des Deutschen Herz, Welches für erlittene Unbill kein Gedächtniß hat. Darum ein »Hoch« aus voller Seele den Deutschen! „Hoch unser gute Kaiser! Hoch alle österreichischen Brüder! Hoch der deutsche Staa ten bund." Veldes, am 6. Mai M48. Hieron. Ullrich. Nassen fuß, am 4. Mai l848. Die hohe Heburtöseicr unsers großcn Kaisers gab am letzten "- M. den Bewohnern des Marktes Nassenfuß die Gelegenheit, ihren Patriotismus an den Tag zu legen. Schon am 29. Abends war der Ort festlich beleuchtet. Man sah Transparente in deutscher und slavischer Sprache; majestätisch prangten die Herrschaft lind der Pfarrhof von ihrer Höhe und forderten die Bewohner des weiten, schönen Nasscnfußcr Thales und des angränzcnden Gebirges bis zum Kumbergc auf, in die Fcicr einzustimmen; vorzüglich gut nahm sich das geschmackvoll beleuchtete Kommissariats. Gebäude aus. Gegen 9 Uhr durchzog die Nationalgardc unter Musik und lärmendem Jubel des aus den Dör-f"n zuströmenden Volkes den Markt in allen Rich. Zungen; zuletzt stellte sich der 3ug vor dem Eommis sariate aus, und sang die Volkshymne, wobei nach leder Strophe, besonders aber am Schlüsse der Nuf "tönte-. „Hoch lebe unser consti tuti oncl le K">'ser Ferdinand! und die Luft erbebte vom wogenden »Vivat,« welchcs sich nic legen zu wollen schien. Beim Anbruche des folgenden Tages verkündete vom nahen Trauerberge der Donner des gräflich Barbo'schcn Neunpsüuders das bedeutungsvolle Fest der weiten Umgebung und über die Gränze der Provinz hinaus; die Trommel auf der Hauptwache wur-de gerührt, die Garde-Musik siel ein und machte Tag. Reveille durch ganz Nassenfuß. Noch 100 Schüsse erdröhnten vom Trauerbergc in den gewöhnlichen Abätzen. Um »0 Uhr hielt der Ortspsarrcr, Hcrr Joseph ^»ß, das Hochamt in der Psarrkirchc; die Beamten Und Honoratioren, sämmtlich mit National - Bän-Mn geschmückt, nahmen die Bänke am Hochaltäre kln; hier paradirte auch eine Abtheilung der Natio-! Nalgardc, während der andere Theil derselben mit, ^ahnc uno Musik vor dcr Kirche aufgestellt, die! üblichen Salven gab, welche uomTraucrberge beantwortet wurden. Die bei solcher Gelegenheit gebräuchlichen Pro-buctionm wurden von den Gardisten mit überraschender Präcision ausgeführt, wie denn ihr Eifer und ihre Gelehrigkeit gerechte Allerkennung verdient. Mit-lags gab der Pfarrer dm Beamten und Garde Offi-Men Tafel, während welcher aus der Tiefe dcs Hcr-zrn) Toaste auf das Wohl Sr. Majestät, unseres in-Nigstgeliebten Vaters, aus das Wohl Sr. Excellenz, Unseres Landcsgouvcrncur^, Sr. Ercellenz, unseres^ Fürstbischofs :c. :c. :c., ausgebracht und mit kräftigen »Nivats!" und Kanonenseuer signalisirt wurden. Nachmittags marschirte die Nationalgarde auf den freien Platz bei Kurathof, wohin sich eine zahlreiche Menschenmenge von den nahm Herrschaften und Dörfern versammelt hatte. Nachdem die Volkshymnc unter Musik und enthusiastischem Vivatrufe abgesungen wurde, arrangirte der joviale Bczirkscommissär, Herri ^ arl Ra ab, beifällige gymnastische Volksspicle, mit Aussetzung angemessener Preise für diejenigen, denen es gelang, ein gymnastisches Problem zu lösen. Zugleich wurde für Erfrischungen gehörig gesorgt. Und nochmals folgte die Volkshymnc, dann andere echt natio- nelle Lieder und leichte militärische Uebungen, bei welchen alle Bcamtcn und Honoratioren ohne Unterschied in die Reihen traten. Zum Schlüsse des in ununterbrochen festlicher Regsamkeit zugebrachten Tages belebte die Gardenmusit noch ein Mal alle Straßen von Nasscnfuß. Ungetrübt heiter verlief die, einen vollen Tag währende Festivität, doch konnten wir uns nicht verhehlen, daß dunkle Ahnungen unser Gemüth preßten. — Was hindert denn die frei sich fühlende Brust, frei aufzuathmcn'i Die italienischen verhängnisvollen Wirren, die ärgerlich lange zu keinem entscheidenden Resultate gelangen, und das innere Land von allem Militär entblößen; der unheimliche Eharakter, welchen die sonst so lebensfrohe Residenzstadt trotz des errungenen Sieges annehmen soll; die Ausregung und Beklemmung der Provinzial-Hauptstadt; der auftauchende Partcigeist; der sichtlich überhand nehmende Mangel an Achtung und Vertrauen gcgcn die geist-lichen und weltlichen Vorgesetzten; die Besorgniß, daß die grelle Umwälzung unserer Regierung bei der heu. tigcn allgemeinen Staatcnkrife einen ganz unerwar-tctcn Ausgang nehmen könnte :c. :c. Diese und dergleichen Thatsachen und Betrachtungen führen noth wendig zu dem Gedanken: daß Niemand einen sicheren Blick auf eine frohe Zukunft machen kann. Dieser Gedanke ist es, der unser freudiges Hoffen mit bangen Ahnungen trübt. Hochherziges Wien! mit Stolz nennst Du die Märztage Dein glorreiches Werk. Abcr - schau auf! ja, schau auf, daß Du Meister über den kühn hervorgerufenen Zauber bleibst! Wir Kraincr verzagen keineswegs; beherzt reichen wir Dir, erhabene .Naiscr. stadt, die treuherzige Hand zur Vollendung des gefahrvollen Riesenwerkes, Vertheidigung und Erstar-tung dcr ehrenhaften Freiheit; im Bunde mit Dir und durch Dich und mit allen glcichgcsinnten und vereinigten Slaven und Deutschen bauen und ver^ trauen wir auf Gott und den Kaiser! Dr. P. W i e n. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 6. l. M., über Antrag des Minister-rathcs den nieder-österreichischen Ncgierungs-Prä'si-dentcn, Freihcrrn v. Talatzko, in den Ruhestand allergnädigst zu versetzen geruhet. Auf verschiedene, an den Unterzeichneten qclang/ tc Anfragen und geäußerte Zweifel sieht sich derselbe veranlaßt, hiermit öffentlich zu erklären, daß er keineswegs zum Minister des Acusiern und des kaiserl. Hauses ernannt, sondern ihm blosi anbefohlen worden sey, nach Enthebung des Ministers Grafen Fi quclmont vom Amte, als ältester Beamter der Kanz ! lei dieses Ministeriums, deren Leitung bis zur Er, > nennung eines neuen Ministers des Acußcrn und des ! kaiserlichen Hauses in der Art zu besorgen, wie dieß bereits in andern Fällen bei Abgang oder Abwesenheit des Ministers der Fall war. Franz Freiherr v. Leb zelt ern, Confercnz - Rath. Um dem allgemeinen Verkehre noch ehe es möglich ist, durchgreifende Reformen in dcr Einrichtung dcr Postanstalt vorzunehmen, jede zulässige Erleichtc rung zu gewähren, hat der Ministerrath folgende Aenderungen des bestehenden Porto Rcglilativs dcr ^k k Postanstalt vom Jahre 1842 beschlossen: 1) Dcr Portosatz für den einfachen Brief wird auf die Entfernung bis einschlicßig l0 Meilen von 6 kr. aus 3 kr. E. M. herabgesetzt; für die Entfernung von >0 bis 20 Meilen, dann für alle übrigen Entfernungen haben die bisherigen Portosatze von 0 kr. und >2 kr. fortan zu gelten. 2) Die Abnahme einer besonderen Bestellungs-l Gebühr für die mit der Briespost eingelangten, in die Wohnung der Empfänger zugestellten Bricspost-scndungcn hat in allen Orten, wo Aerarial Postäm tcr bestehen, und insbesondere bei der Stadtpost der Haupt- und Residenzstadt Wien aufzuhören. In den Orten jedoch, wo der Briespostdicnst durch Postmeister ausgeübt wird, welche die Zustellung der Briefpostsendungen durch von ihnen bestellte Briefträger besor» gen, hat es vorläufig bei Abnahme dcr Zustellungs-Gcbühr, wie sie zu Folge besonderer Bestimmungen eingeführt ist, zu verbleiben 3) Für Zeitungen und Journale, welche außer dem Wege der Pranumeration durch die k. k. Postämter versendet werden, für Preis-(Hourants, Börse-zettcl, gedruckte oder lithographirte Circularien, Bücher, Broschüren, Musikalien, so wie für gedruckte Sachen aller Art, denen außer der äußeren Adresse etwas Geschriebenes nicht beiliegt, deßglcichcn für Eorrecturbogcn ohne das Manuscript, lediglich mit den durch die Eorrcctur selbst veranlaßten Eintragungen oder Abänderungen, endlich für Warenmuster ist, wofern diese Gegenstände unter Kreuzband, welches den Inhalt wahrnehmen läßt, abgesendet und bei der Ausgabe srankirt werden, der 4. Theil der tariffmäßigen Portogcbühr, in keinem Falle aber we« Niger als Ein Kreuzer Eonv. Münze, als Portotare zu entrichten. Diese Bestimmungen haben für alle Briespost-scndungen, die in sämmtlichen Theilen der Monarchie, mit Ausnahme von Ungarn, vom I. Juni 1848 an vorkommen, in Wirksamkeit zu treten. In dcr »Neuen Zeit" vom 6. Mai lesen wir Folgendes: Graf Fiquclmont hat seine Würde endlich niedergelegt, und Baron Lcbzeltcrn das Ministerium dcs Acußern provisorisch übernommen. — Wenn wir einerseits die Verblendung, denn nur so können wir es nennen, dcs Herrn Fiquclmont nicht begreifen können, daß er sich wochenlang noch dem bereits energisch ausgesprochenen Volkswillcn gegenüber behaupten zu können glaubte, so müssen wir andererseits die Art, wie seine Abtretung herbeigeführt wurde, nicht allein auf das Entschiedenste mißbilli-gen, sondern der guten Sache wegen tief beklagen. Alle Berichte, selbst die von Augenzeugen, stimmen überein, daß mehrere derjenigen, die zu ihm ins Haus gedrungen, sich keineswegs so würdevoll, wie im Grunde die Wichtigkeit dcs Momentes es ersor-derre, benommen; ich will es nicht glauben, daß man es gewagt, selbst das Gemach der Dame vom Hause zu betreten, aber Factum ist es, daß Herr Fiquclmont sich untcr die Unantastbarkcit seinrö Grci. senalters, untcr den Schutz scincr „weißen Haare" stellen mußre, um, was er vielleicht auch nur in seiner Angst sah, thätlichen Angriffen zu entgehen. Betrübend aber bleibt es, wenn »nan glaubt, durch solche Mittel eine starke Regierung herstellen zu können; möge man nie vcrqesscn, daß durch die Insulte, wclche dem Einen geschieht, das Ansehen dcs Anderen geschwächt wird, und mögen wir noch so konstitutionell, noch so frei seyn, in den Augen des großen Hausens gibt es der Sache einen Stoß, wenn die Persönlichkeit ihren Nimbus verliert. Die Leitung der Geschäfte der nieder.österreichischen Regierung ist dem Staatsminister und nieder-österreichischen Landmarschall, Grafen v. Monte-cuccoli, übertragen worden, welcher nebenbei die ständischen Angelegenheiten zu leiten fortfahren wird. Durch diese vcrcinigte Geschäftsleitung wird eine erwünschte Vereinfachung und Beförderung in der Erledigung aller Angclcgcnhcitcn eintreten, deren entsprechende Besorgung und Beschleunigung bei den gc-gcgenwärtigcn Verhältnissen von besonderer Wichtigkeit ist. Es steht hiernach zu erwarten, daß hierin auch alle Privaten, Gemeinden und Eorporationen, wclche in Angelegenheiten der Residenz oder der Provinz Nieder - Oesterreich die Unterstützung dcr Staatsverwaltung anzusprechen in dem Falle sind, die volle Beruhigung finden werden, daß ihren Wünschen und Anträgen die sorgfältigste Aufmerksamkeit gewidmet werden wird. Da die in der neueren Zeit in der Monarchie eingeführte Congregation der Rcdemptoristen und Re-demptoristinen, dann der Orden dcr Jesuiten mehr- 3«tt mal zu Störungen der öffentlichen Ruhe Anlaß gegeben haben; da sie bei dem Widerstände, welchen sie in den Gesinnungen und in dem Bestreden aller intelligenten Classen gefunden haben, nicht im Stan-de waren, ihre Bestimmung zn erfüllen, und da die bestehenden kirchlichen Institute hinreichen, um für die Bedürfnisse der Religion, des Unterrichtes und der Voltsbildung entsprechend zu sorgen, so hat der Ministerrath den Entschluß gefaßt, auf dieAufhebung der Congregation der Redemptoristen und Re demptoristinen und des Ordens der Jesuiten bei Sr. Majestät anzutragen, welchem Antrage Se. Majestät die allerhöchste Genehmigung zu ertheilen geruhetcn. Die „Salzburger Zeitung" vom S. Mai meldet nachstehendes aus Wien vom 28. April: Der papstliche Nuntius, Viale Prcla, ist noch hier. Noch ist der Bruch mit dem Papst nicht ausgesprochen. Allein alles deutet daraus hin, daß wenn Pio Nono in der lombarbischcn Frage noch einen Schritt weiter geht, und sich nicht zum Vermittler auswirft, sich Oesterreich auch in geistlicher Beziehung ganz vom römischen Stuhl lossagen wird! (y Das Beispiel Oesterreichs, als des mächtigsten katholischen Staates, tonnte die Einanzipirung dcr ganzen katholischen Christenheit vom obersten Bischof in Rom zu Folge haben. Lmnlmrd. -VenoUlmisches Königreich. Das „Journal des österreichischen Lloyd" vom 9. Mai meider aus Trie st vom 7. Mai Folgendes: Unsere neuesten Nachrichten von den Operationen des Herrn Feldzeugmeistero Grafen N»ge»t datire» vom 6. d. M. au) dem Hauptquartier in Co » eglia » o. I>, dcr Absicht, unsere rechte Flanke zu decken, dann die reiche und bevölkerte Provinz Brlluno zur Unterwerfung zu bringen, wurden am 3. d. M. 4 Compagnie» Baxaliste» nnrer Commando des Majors Gcraiub über Trinchiano lmd 4 andere unteren.-lung des Majors Handel über C < neda gegen B e l -III no entsendet, die bei ihrem Vorrücken auf heftigen Widerstand stießen. Die Straße war an einzelne» Orten abgetragen; Felsenstneke waren zum Herabrollen vorbereitet, Barricade» aufgeworfen, welche jedoch durch geschickte Leitung der Führer und schnelle Gewinnung der dominirende» Anhöhen glilcklich »ingai^ge» wllrde». Diese bedeutenden Hindernisse, der hierdurch bc wirkte Zeitverlust, die großen Beschwerden und die Er-miidlmg unserer Truppen machte» e5 unmöglich, schon am 4. Mai Belluno zu erreichen. Auf die darüber angelangte Meldung erhielt General-Major von C»Ioz am 4. den Befehl, mir 2 Bataillons Erzherzog Carl Infauterie über Ceneda nachzufolgen, und am 5. rückten beide Colouneu vereint gegen Bellun o, welches, obgleich zum Widerstand vorbereitet, nachdem die Uebelgesinme» enrflohcu waren, ohne Gegenwehr besetzt wurde. Hiebei erklärten die Mliuicipalbehörden, die Geistlichkeit und die Bewohner dem allein vorausgeeilten I»geniem'-Haupt, »nanu Heuikstei» ihre unbedingte Unterwerfung was mit vollem Rechte auf die Unterwerfung der ganzen Provinz schließe» läßt, iudem das Landvolk im weilen Umkreise von Belluuo die Beweise treuer A»ha»glichkeit an die gerechte Sache gab, und Lanoleuie selbst mit augenscheinlicher Lebensgefahr sich zur Uebcrbrmglmq vo» Rapporten bereitwillig erklärten. Unsere Truppen haben sich durch muthigcs Er. tragen aller Beschwerden und Entbehrungen, und durch Beobachtung der strengste» Ma»»?zuchr ausgezeichnet. beider konnre bei den Vorbereitungen der I»snr-geitte» die Verbrennung der Brücke bei Capo di Ponte nicht verhindert werden, doch ist die ileiucrne Brücke über die Piave bei Bclluno erhalten. Die Abend-Beilage zur «Wiener Zeitung" vom 7. d. M. berichter: Ei» im «Tir. Bote»'' enthaltenes Privatschreiben aus Mailaod vom 26. April schildert die dortige» Zustaude als sehr zerrüttet. Die provisorische Regierung versucht zwar »lit ihre» pompöse» Pro-clame» aller Welt ^and i» die Augen zu streue», doch ist sie nicht im Stande, das immer »«ehr um sich greifende Mißtrauen zu hindern. Alle mögliche» Mittel werde» ergriffe», um de» Haß gcge» die Deutsche» beim Volre zu steigern. Eairicature» und Schandgedichte beschimpfen unser a. H. Kaiserhaus, die österr. Armee u»d ihre Anführer. Mit de» militärische» Maß vegel» schemt es auch »icht zum Beste» zu gehe». Das Kriegs-Bulletin brmgt seit mehrere» Tagen gar »ichts von Belang, so, daß das Volk scho» zu murre» anfängt u»d sich der Verdacht erhebt, Earl A Ibert von Sardinien kömie zum zweiten Male zum Verräther geworden sey,,. Das „eu adjustirte, erst vor wenige» Tagen von hier abmarschirre ll«>fml«llll>
  • jrll uns unter unserem Ban vereinigen; er muß Energie zci-gen, und uns leiten ; ja, wir können, wir wollen uns an Ungarn anschließen, jedoch ganz als gleichgestellt; und spricht man von Ungarns Nationalität, so soll man auch gleich von Wahrung der unsngcu sprechen; dann werden wir uns anschließen, dann werden wir! Bruderliebe zu den Ungarn hegen. Wir brauchen euerc Proclamatioucn nicht, edle Ungaru! Wir brauchen cuere Deputationen nicht, wir werden uns wil-lig an euch anschließen, ändert nur cuerc Sprache am Landtage und sorgt nicht so ängstlich bloß sür eucre Nationalität, sondern auch ein Bischen für unsere, auf daß wir euch Freunde werden sollen. Zu was schickt ihr Deputationen zu uus? Wiri senden keine zu euch, weil wir von euch nichts vcr. ^ langen; ihr aber wollt uns aus eueren süßen Köder locken, nachdem ihr uns vor nicht langer Zeit das Messer ins Herz stoßen wolltet! — Erspart euch die Mühe, wir sind keine Kinder, und brauchen nichts von euch; wir werden uns schon selbst he.sen und! bcnöthigcn nicht cucrer gna'd'^cn Unterstützung um! den Preis des Verlustes unserer Nationalität; wahr^ lich, höchst unwürdig für euch, sich so zu compromit-tuen und dcn ehemals verfolgten Löwen, weil man sich jcht vor ihm scheut, mit süßen Worten, aber fal^ schen Handlungen cmschläscrn zu wollen. — Auf daher, Brüder! ^'cht oder nie ist es Zeit; sehet Böhme», Mahren, Gallzicn, Polen, Moldau, Walachei, Kram, alle unsere Stammesbrüder, alle unsere von jeher verwandten Slaven haben sicherhoben, selbst Rußlands Völker haben ihrem Ezaar den Hut durchschossen; laßt uns also auch den Ungarn sagen: »Ja, wir wolle» euerc Brüder seyn, aber nur euere ebenbürtigen, cuere Zwillingsbrüder, nicht aber euere aus Gottes Gnaden zu Hause etwas freien, sonst aber nach euerem Liede zu tanzen bemüßigten Brüder; wir wollen uns euch auf das Innigste anschließen, aber ihr dürft cuck nicht im Mindesten uns überlegen denken. Oder glaubt ihr, wir haben Unrecht? ... Out! Wir fordern alle Ungarn auf, uns streng logisch nach heutigen völker- . __.________________________„, ,^ rechtlichen Principien den Titel bekannt zu geben und begreiflich zu machen, woher diese Hoheit derselben über u»s kommt, und aus wclcbcn Rechtsgrund sie ihre Macht, uns Gesetze vorschreiben zu dürfen, gründen; vielleicht werden sie uns bekehren, wo uicht, so bleiben wir verstockte Sünder. — — — Nur an loyale Ungarn schließt sich der loyale Illyrier an, an dem harten Magyar wetzt auch der Slave seine Schärfe. V ö h m c n. Die „Oest. Ztg." vom 4. Mai meldet aus Prag vom 30. April »848 Die Physiognomie unserer Stadt umdüstert sich immer mehr. Unser Volk — und zwar nicht nur dessen Hcsc, sondern selbst dcr Mittelstand - - zeigt sich ganz politisch unmündig ; es kann sich in die constitutioncllen Formen nicht hinein finden. Jeder beansprucht für sich die größtmögliche Freiheit, ohne sie einem Andern gleich fa lIs zu gewähren; ma n sührt das Wort Toleranz auf der Zunge, ohne im Herzen tolerant zu seyn; man spricht von Einigkeit und erweitert selbst die Kluft, welche die Parteien trennt. O n l i.! i e n. Krakau, 2. Mai. Die Stadt ist ruhig, dock scheint es i», Verborgenen zu gä'hrcn. Die trotzigen, herausfordernden Mienen von srüher zeigen sich wieder; der Pöbel sucbt hin und wieder "von Neuem Händel mit dcm Militär. Unsere militärische Regierung zeigt keine sonderliche Strenge. Obschon ein Pla-cat das Tragen von Waffen und Zusammenrottungen verbietet, zogen am Sonntag doch zwei Lcmber-gcr Nationnlgarden bewaffnet auf dem Ring herum und es lief um sie eine Masse Volks zusammen, um sie zu sehen und mit ihnen zu sprechen, alles Angesichts der Hauptwache Wenn vorerst in Krakau nichts zu befürchten ist, so stehen doch Unruhen im Gebiete oder in Galizicn, wahrscheinlicher jedoch in ersterem zu crwarlcn. Durckgeschlüpste Emigranten, Emissäre aus Hrakau und im Gebiet lebende Aufwiegler, so wie hcrübergeschlüpfte Posencr Insurgenten sollen sich herumtreiben und zum Aufruhre anreizen und werben. Schwerlich werden sie große Resultate erreichen, denn dcr Bauer im Gebiete von Krakau ist zwar nicht so anhänglich an die Regierung und den Kaiser, als dcr galizische, allein er ist jedenfalls wenig geneigt, aus Geheiß von Emissären oder von seinen Edelleuten und ihrcn Beamten, für sic die Waffcn gegen die Regierung zu ergreifen. Nur herumstreichendes, müßiges Volk könntc sich in mäßiger Zahl sannneln lassen. Anstauncnswcrth sind die Erzählungen dcr meisten Krakauer über dcn Ausstand und den Straßen-kämpf. So wird einem alü Augenzeugen ruhig ins Gesicht behauptet, es hätte Niemand alls dcn Fenstern geschossen, es wäre das Volk unbcwassnet ge< wcscn, das Militär hätte zuerst geschossen lc. Dieß Alles wird mit eincr Zuversicht vorgebracht, die Einem, dcr Alles selbst gcschen hat, an seinen eigenen fünf > gesunden Sinnen zwciscln machen könnte. Merkwür-, digcrwcisc jedoch gehen die mcistcn Schüsse dcr <7 Todten und 60 blcssirten Soldaten fast alle in schräger Richtung von oben nach uutcn. Bei allem dcm rönnen es Andere wicdcr nicht untcrlasscn, die Zahl dcr Gebliebenen und Verwundeten aus Seiten des Militärs bis aufs Zehnfache zu übertreiben, namentlich in fremden Blättern. Aus allen einzelnen Details, die man erfährt, erhellt übrigens, daß der ganze Auf< stand schon lange angelegt, sogar gewissermaßen eingeübt war, und nur etwas zu zeitig gegen dcn Willen seiner Leiter ausbrach. Deutschland. Sachsen. Im Erzgebirge herrscht volle Anarchie; zahlreiche Truppen sind dorthin beordert. Auch in der Nahe Leipzigs mancherlei Unordnungen. In Glachau wehrte nur die wahrhaft todcsmuthigc Auf' »pferung des Bürgermeisters, um den sich die Bür< ger schaartcn, dcr Zerstörung des Schlosses, aus welc chem dic Meuterer das Militär bereits hinausgedrängt und ihr Zcrstörungswcrk begonnen hatten. Auch in dcn westlichen Thcilen des Hcrzogthums Sachsen-Altcnburg (bci Kahla und in dcr Saalgrgend) haben Ruhcstörungcn auf dcn Dörfern und in den Flecken Statt gefunden. — I» dcr dritten Sitzung dcr sach' sen-altcnburgischcn Landschaft wurde ein sehr srcisi»«' niger Preßgcsctzentwurf angenommen. Schlcswig-Halstein. Am 25. April Morgens sind die Bundestrup' pen ohne allen Widerstand in Flcnsburg eingerückt. Das Vorrücken dcr Preußen hatte unter den Dänen cmcn so panischen Schrecken verbreitet, daß sie sclb't mit Zmücklassung von Gcpäck die Flucht ergriff"'' Eiuc hannoverische Neunpfünderbatteric beschoß v^n den Anhöhen an dcr See die dänischen Kriegsschiffs 3tt1 ledoch wcgcn ihres leichten Kalibers mit gcringrm Erfolg. Dic Nundestruppcn haben sich wicder in alensburg concentrirt, um einen Rasttag zu halten, ^n den verschiedenen Spitälern Ilegen jetzt etwa 500 verwundete. Bei Strildcnlp und'-BcUschau siel am 24. Abends ein starkes Gefecht vor; die Dänen nniß-ten weichen; sie wurden namentlich von der Braun-schweigcr Linie umzingelt. 300 Gefangene und über 5<> Verwundete wurden eingebracht. In Angeln hat Aan die dänische Kriegscasse von ungefähr l 5,000 ^bthlr. erbeutet. Am 25. sind in Schleswig 25 Pra-gl'r lmd Graf Adalbert von Naudifsin ans Eisenerz m Niederösterrcich als eine neue Freischaar eingetroffen, Gerichten aus Rendsburg vom 2l>. zufolge, haben die Bundestruppen in den Gefechten bei Schleswig und aus der Straße nach Flensburg nicht weniger als 24 Kanonen erobert. General Möllendvrs ist in Glücksberg eingerückt. Dem dänischen Hauptcorps stcht nur "noch der Rückzug nach Apenrade offen, welches jedoch stark verschanzt seyn. soll. Aus FIcnsburg wird vom 25. April bericht let, daß die dänische Armee am 23. und 24. zicm-llch gtt und zerschlagen wieder dort eingetroffen war, slch aber aufs Allerciligste wieder davon machte, als es an letzterem Tage yieß -. Die Deutschen kommen! Heute Morgen sind diese auch zahlreich eingetroffen Ul'd eine preußische Batterie hatte sofort ein kleines Gefecht mit einigen Kanonenbooten. In Rendsburg waren am 26. Nachmittags 400 dänische Gefangene eingebracht. Die zurückgebliebenen Einwohner von Flensburg legen jetzt, nachdem sie der dänischen Trup» pen entledigt sind, unverholen ihre Sympathie sür Deutschland an den Tag. Die dort eingerückten Preußen, Hannovcmcr und Braunschweigcr sind theils nach dem Norden, theils schon weiter nach dem Westen ausgerückt. Die dänischen Kriegsschiffe haben den Hafen von Flcnsburg verlassen und sich bis Holms zurückgezogen. AI to na, I. Mai. So eben kommt der Bahn-zug an, und es wird vom Nahnhosgebäude verkündet, da ß das Herzogt h u m Schle 5 wig gänzli ch von dcn dänischen Truppen geräumt ist. Reisende berichten, daß die deutschen Bundes-truppen bis an die Gränze Iütlands vorgerückt sind. Ein höchst merkwürdiger Umstand wird von zurückkehrenden Freischärlern erzählt, d^.s; nämlich die dänischen Soldaten, wo sie nur preußisches Militär vermuthen, förmlich davonlaufen. V ii n c m a r k. Kopenhagen, 23. April: Das Befinden des Königs ist überaus befriedigend und wird derselbe nächstms in der Hauptstadt zurückerwartet. F r a n k r e i ch. Paris, den 26. April. Die Militär-Journale besprechen die Bildung der Rhein-Armee, die mit größter Thätigkeit betrieben wird. — Aon den l? Divisionen, die diese Armee bilden werden, sind die Cadres von »2 Divisionen schon organisirt. Die Generale sind ernannt und die Regimenter bezeichnet. Diese Armee wird sich in die eigentliche NhcinArmec und in die Nordost,-Armee theilen und sich in ihrer Aufstellung von Ealais bis an den Jura erstrecken, wo sie mit der Alpen, Aimec in Verbindung tritt; ihre Stärke ist vorläufig aus 180.000 Mann scstgcsctz. Aus Bordeaux ist bei der Regierung die Nachricht eingetroffen, daß dortAlles zu einem reac-tionaren Ausstände bereit war. Das Decret, welches die Bank von Bordeaux mit der von Paris vereinigte, sollte das Signal zum Ausbruche seyn; man wollte sogleich den Grafen von Paris und die Regentschaft proclamircn und ein Dampfschiff nach England schicken, um den Prinzen von Ioinville abzuholen. Allein die Regierung ließ die Bank von Bordeaux in ihrem Fusions.-Decrcte weg und traf indessen die nöthigen Anstalten, um jede Gegen-Revolution zu verhindern. N u si l a n d. Von der polnischen Gränze (bei Kalisch): Niemand wird hinaus, Niemand herein gelassen. Die äußerste Anmeldegränze (Karwacki) ist mit Kosaken besetzt, das Gränzamt (8'/^'/.)i>i<>mo) mit Husaren.— Patronillcn ziehen fortwährend mit scharf geladenen Gewehren nach allen Richtungen. 35on Kalisch bis Pcisrrn stehen 18,000 Mann, worunter 3 Batterien Artillerie und 800 Tscherkcssm. Letztere sind bei Ltamiszyn stationirt, woselbst sich auch der junge Paolcwilsch (Kapitän) befindet. — Bei dem russi-jcken Militär hat sich die Nachricht verbreitet, es werde gegen die Franzosen geschickt werden, wovon es einen panischen Schrecken empfinden soll. — In Kalisch befindet sich eine Anzahl rlissischer Spione, und es hat sich daselbst auch ein Blieferöffiulügsfa-brikant ciiigcflmdcn, der es in dieser Kunst zur Meisterschaft gebracht haben soll. Dic neuesten Berichte aus Krakau melden, daß von der russischen Gränze die Nachricht eingc. troffen ist, Kaiser Nicol ous sey am 3. Mai in Warschau angekommen. Griechenland. Athen, 9. April. Am 6. April Abends wurden 20 Studenten von einer Eavallerievatrouillc niedergeritten und mit Säbelhieben traclirt, weil sie Arm in Arm die Breite der Hauptstraße einnehmend, unter dem Rufe: »Es lebe Griechenland, die Frei-heit, dci- constitutionelle König, die französische Republik, das regelmäßige Militär«, nach dem Pallaste zogen, eine Adresse zu überreichen. Die Adresse um ^Nationalgardc wurde indessen doch überreicht. So hätte denn die Agitation begonnen. Sie ist jedoch keineswegs gegen das Königthum gerichtet. Die Republik will Niemand. Die Gesandten von Oesterreich und Preußen bereiten sich zur Abreise vor. Oberst Johann Stratos ist in der Klissnra bei Missolonghi in einen Hinterhalt gefallen und nachdem er, schon verwundet, den Räuberschcf durch einen Pistolenschuß gctödtct hatte, von den Uebrigm ermordet worden. In dieser Zeit ein trauriger Tod für einen tapfern Mann. Nerleger: IssN. Al. Gdler v. Kleinmanr. — Verantwortlicher ylodactenr: Leopold Kordesch. Anhang zur Lalbacher Zeitung. Qour» dom « Mai !8l8. Mittelpreik Staatsschuldverschreib, zu 5 ,'Ct. ^l Wiener Stadt. Vancv . Obllf,. zu , ,j2 i>(^. 5o 3- 763, (>) Wohnung zu vermuthen In dem Hause Nr. äi, in der Gradi-scha-Vorstadt, ist auf Michaeli dlescs I. im ersten Stock eine Wohnung von ä geräumigen Zimmern; dann eineW oh-Nung zu ebener Erde von 3 ooer auch 5 Zimmern, beide nnt Küchen, Speisekammern, Kellern und Holzlegen, ferners ein Stallauf 2 Pferde, sammt emer W a-Ncnremise und Heubehalt n iß, endlich sogleich ein großes gewölbtes Magazin zu vermiethen. Erforderlichenfalls körinten zu der Wohnung im ,. Stock 2 Zimmer zu ebener Erde zugegeben werden. Dr. I. Zwayer. IZ. 758. (I) V W Das in 18 Banden nun vollständiges H Stuttgarter Z W Conversations - Lexicon- D U Umfassendes Wörterbuch D O des sämmtlichen Wissens. H Hi Vearbeitet von D! ^Gelehrten, Künstlern, Onverbc - und^ 5^ Handeltreibenden. U ^ Preis aller ,8 Bände broschirt « «><" _______ z. I 3. < 3. j L, 3, j l!. ^ss. ! W K, > W K, I W 9 Utn 3 Uhr 9 Uhr > — Ma> 2.s 27 ,.1 u 27^ I'! o «7 lu, >! - , 9 —, l'i — 9, tllid >SWoll'c!i Woll'ü!« s — ! » u « 5.j 27 9,lt 27! 9,0 l? 9.0 -! 7 — '<' -^ '"> Wv!^u(7) ^)W>,'ll'ell N.>,e>l l — , ,o 0 , ^i. 27 lu.o l?! lo.c, i?! ic» u —,6 — >l — 7 tri'il» wolkig Wol^n ^ — « 00 , 5. ,7 9 7 27! ia n 27 ,u,5 ^-^ 5 — »c, — b tl'üv tlilb' lriib — 2 I 0 „ 6. «7 »a.» 17 9 tl 27 10.0, —, ,? — U— 5 heiter wollig lriib —,> , ^ ^, , 7, «7 ia,2,27 iu,ii ,7 »» 0 —i 5 — 9—7 triit) wolkig wolkig — 2 9 a li. 27 >i,o'27 il c» l75^ - j 6 —- ,5 — 9^IWolrcn h^t«,'l- hcttcr ^ — 2 0 <» K n ll d m tt ch ll lt g. Das hiesige k. k. Lyceum hat unterm ^. d. M. die Errichtung einer cigenen akademischen Legion nach den von dem hohen k. k. Milüsterium des Innern herabgegebenen Grundsähen be-schlössen, und sich dießfallo mit dem löbl. Nationalgarde-Obercommando in das nöthige (5'inver-standnisi gesetzt. Diese akademische Legion wird umfassen: 1) Die Herren Studierenden der Philosophie und des medicinisch-chirurgischen Studiums am hiesigen Lyceum, dann diejenigen Priuatstudierenden des juridisch -- politischen Studiums, welche sich wenigstens während eines ganzen Schuljahres hierorts aufhallen. 2) Die Herren Doctoren und Rigorosirenden aller Facultätcn. 3) Die Herren Kandidaten für Concepts-Bedienstungen. 4) Die Herren Pharmaceuten und Techniker, und welche sonst noch besondere litcrarische Zwecke verfolgen. Diejenigen 1'. 'I'. Herren der genannten Kategorien, welche diese akademische Legion mit ihrem Beitritte zu beehren gedenken, werden hiemit zu der am 1!l. d. M., Nachmittags um .'» Uhr, in den philosophischen Hörsälen des hiesigen Lyceums vorzunehmenden Einschreibung eingeladen. Vom Ncctorate des k. k. Lyceums. Laibach am N>. Mai 1848. Z. 7!w. D n n k f <5 H u n a Die Herren Aichholzcr, Gustav Heimann, Mallner l-t Mayer, Pachner, Pickhart cl Rachoy, Skribe und Schreyer haben ihrm bekannten Wohlthätigkeitssinn insbesondere auch dadurch bewährt, dasi sie aus Anlast der sich bildenden akademischen Legion beträchtliche Spenden an Tuch zur Bekleidung unbemittelter Hörer der Philosophie dem Gefertigten zukommen liesien, und es sind Einundzwanzig von ihren Studien-Genossen selbst bezeichnete mittellose Akademiker dieser Wohlthat bereits theilhaftig geworden. Der Gefertigte entledigt sich nun der angenehmen Pflicht, im Namen der Betheiligten den wohlthätigen Spendern den wärmsten Dank hiermit öffentlich auszusprechen. Laibach den !l>. Mai 1«48. Im Namen der einundzwanzig betheiligten Akademiker: I. Kloemann, Professor. 3 Wien täglich auch mit dem um U Uhr früh abgehenden Eisenbahntrain ein Briefpacket nach Laibach abgefertiget, welches jeden folgenden Tag Vormittags zwischen 8'/» und !) Uhr hier mit Briefen einlangen wird, die nach 4 und 4'/, Uhr Nachmittags in Wien aufgegeben worden, oder zum Durchzuge daselbst eingelaufen sind. —Ebenso wird daher auch vom 9. d. M. an von Laibach mit der um l Uhr Nachmittags nach Wien abgehenden Mallepost, welche sich an den Nachts um 1!'/, Uhr von Eilli abgehenden Personentrain schließt, ein Briefpacket abgefertiget. Die mit dieser Mallepost abgesendeten Briefe für Wien gelangen zwar auch erst am 2. Tage früh daselbst zur Bestellung, wie jene, welche mit der Nachts hier durchpassirenden Mallepost abgesendet werden; allein da die letztern öfters zu spät für die erste! Bestellung Morgens in Wien einlangen, so lst ' doch für einen solchen Fall hierdurch ein Vortheil! auch bezüglich der nach Wien bestimmten Briefe ^ erreicht; hauptsachlich gewinnen hierdurch aber jene Briefe, welche über Wien hinaus an Orte längs der nördlichen Eisenbahnen in der Richtung bis Prerau, dann bis und über Brunn, Olmütz und Prag bestimmt sind, welche unaufgehalten! weiter karcirt werden. — Bei der hiesigen Briefpost-Abtheilung wird übrigens die Aufgabszcit für recommandirte Briefe sowohl, als auch für alle andern nicht beschwerten Briefe bis 7 Uhr Abends verlängert. — K.K. Ober-Postvcrwaltung. Laibach ! den 8. Mai 1546. ^_____^^____ Z. 770. (2) Nr. 1558 K u n d m a 6) u n g. Es wird hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß sowie die in Folge der letztern Ereignisse im lombardisch-vcnclianischcn Königreiche auf die Strecke zwischen Prä'vald und Görz beschrankt gewesene Mallefahrt wieder bis Udine ausgedehnt worden ist, ebenso auch die Bruck-Udmcser Mallefcchrt, welche in letzterer Zeit nur bis Pontafel ging, wieder bib Udine eingeleitet worden ist, womit sonach auch wieder Briefe und Sendungen für Udine und für die diese Provinz bildenden Districte, nebst Reisenden mit von der competenten Militär - Autorität ausgestellten oder viditten Pässen, befördert werden. — Im Uebri-gen bleibt einstweilen noch die Verbindung mit Verona durch die tägliche Briefpost hergestellt, welche zwischen Villach und Verona eingeleitet ist, und worauf von und nach Lalbach die wöchentlich zweimalige Lalbach-Salzburger Mallepost und die für die Dauer dieser Verhältnisse zwischen Laibäch und Villach besonders eingeleitete wöchentlich fünfmalige Briefpost instuirt, womit also täglich um 1 Uhr Nachmittags Briefe nach allen Unterwegö-orten bis Verona und für die von österreichischen Truppen besetzten Städte, dann nach Innsbruck und von dort weiter nach Sardinien und Frankreich abgesendet werden können, sowie sie auch von dorther Sonntag und Donnerstag Mittags und an den übrigen Tagen der Woche in der Frül) hier einlangen. In Folge dieser letztern Einrichtung besteht daher mit Kärnten und Tyrol über« Haupt, und insbesondere auch mit Klagenfurt von Laibach ans eine tägliche und mit Radmannsdorf eine wöchentlich viermalige Verbindung — Ebenso ist auch von Klagenfurt die tagliche Verbindung mit Verona durch Tyrol hergestellt. — K. K. Ober« Postverwaltung, Laibach den 5. Mai 1848. 3. 74U (3) Nr. 211. Verlautbarung. In der k. k. Thercsianischen Ritter-Akademie in Wien wird mit Beginn des Schuljahres ^"/.9 ein v. Schellenburg'scher Stistungspl^h zu besetzen seyn — Auf diesen haben unter gleichen Verhältnissen vorzugsweise Jünglinge aus den Familien des krainischen Adels Anspruch. Zu dem Genusse dieser Stiftung werden nur Candidate« von 8 bis »2 Jahren aufgenommen. Im Falle, daß das !2. Lebensjahr bereits überschritten wäre, liegt dein Bewerber ob, die Enthebung von dem Normalalter bei Sr, Majestät voraus zu bewirken, und oiese allergnadigste Erlaubniß seinem dicßfalligen Gesuche beizulegen. — Alle Aeltern und Vor, münder, welche sich um diesen Stiftungsplatz für ihre dazu geeigneten Söhne oder Pflegebefohc lenen zu bewerben gedenken, werden sonach aufgefordert, ihre Gesuche bis l<>. Juni d. I. bei der krailnsch-ständischen Verordneten Stelle, welcher das Präsentationsrecht zusteht, zu überreichen. — Diese Gesuche sind mit dem Taufscheine, den Schulzeugnissen über die mit gutem Erfolge erlernten, für die erste und zweite Hauptschulclasse vorgeschriebenen Gegenstände, dem Pocken- oder Impfungszeuqnisse, ferner mit dem ärztlichen Zeugnisse über die vollkommene Gesundheit und einen geraden Körperbau, endlich mit den Beweisen ü'bcr den Adel, die Familien- und Vermögens-verhaltnisse des betreffenden Jünglinges zu belegen. — Uebnqens wird sich rücksichtlich der sonstigen Erfordernisse auf das in den Zeitungsblättern im I. I845, Verlautbarte Programm hinsichtlich der Aufnahme und des Antrittes von Zöglingen der Theresianischen Ritter-Akademie bezogen. — Von der ständisch Verordneten Stelle. Laibach am 29. April 1848. Vermischte Verlautbarungen. 3 77l. (,) Nr. 227. Edict. Von dem k. k. Beziik^qex'chic zu Wallenberg wild dein unbekannt wo defmdlichen Valentin Schum« berger und dessen gleichfalls unbekannten Rechlsnach-' folge,n bekannt gemacht: 66 hade wider dieselben Jacob Smrekar von Dascknit hiewris die Klage au! Likenntmß der Ersi» tzung des Eigenthums der, aus Valeniii, Lchumberger oergrwahxen, zur Herrschaft K,euz 5uk Rectf. Nr. 8H0 dienstbaren, zu Daschilik gelegenen Maische ein-gebracht, worüber vie Verhandlungstagsatzung auf den >. August l. I.. ftül) uin 9 Uhr angeordnet worden ist. Da der Aufenthalt der Geklagten diesem Gl-richte unbekannt ist , und sie sich vielleicht außer dcn k, k E'.blaildcn bcsmdei', so hat man denselben auf ihre Ols.chr und Kosten dcn Johann Zcire von Obcrsisckein als Kurator aufgestellt, mit welche»" dle vorliegende Rechtssache nach den bestehenden Ge» setzen ausgclrage;» werden wird. Die Geklagten werden dessen zu dein Ende erinnert, damit sie bei der Tagfahung selbst ersehe'' nm, oder dem (äuratvr die nothigen Nechtöb^lMt an die Hand geben, oder endlich einen andern ^acy' waller erwählen und diesem (berichte namyast ma» chcn können. Wartemderg am i5. Februar 1848.