^N 2«. »84» Tatbach ev I e itun a. Dinstag den 3l. Mart. D l l y r i e n. ^albach. Am 2^l. l. M. gegen 8 Uhr Abends ist im Dorfe Tomatschou an der Save in einem Slrohschoppen Feuer aufgebrochen, welches in kurzer Zeit 20 Huben-Bähungen in Asche legte. Die Verunglückten, größtentheils ihre« Hab und Gutes b,raubt, bauen verlranungSvoll auf die Mildthätigkeit hochherziger Wohlthäter. Klagen fürt. Am letzten Mittwoch?, den 25. d., fand das solenne Leichenbega'ngniß unsers seligen hoch« verehrten Obcrhirtens auf folgende Weise Statt. Nachdem in der bischöflichen Hauskaptlle vor dem von vielen Lichtern erhellten Trauergerüst«, auf welchem der mit den bischöflichen Insignien gezierte Leichnam des Hochscligen lag. vom 23. bis 25. Vormil« ziner und Benedictiner, die Priesicrhaus'Zöglinge, die Otadlgeistlichkeit, viele Herren Landpfarrer, Dechant« und Probst», und endlich mit dem Hochwürdigen Dom-ca?it?l von Gurk Seine fülstl. Gnaden ,der Hoch-würdigste Hochgeoorne Herr Fürstbischof von La vant Ignaz Franz Zimmermann, der den Leichen-zuz führte, im Ornate, alle mit brennenden Kerzen. Nun kam der Leichnam, mit dem bischöflichen Ornate angethan, nach dn Vorschrift im offenen Sarge liegend, von Wachsfackeln umringt, welch' ersterer von Landpfarrern, die lehlern von Alumnen gelragen wurden. Dem Sarge zunächst folgten die vielen Verwandten des Hochseligen, mehrere fürstbischöfl. Beamte, die übrigen Dicasierien mit ihren ChefS, und die hiesige Generalität mit dem k. k. Offiziers - CorpS. Den Beschluß machten die übrigen Bewohner der Stadt und Umgegend, die sich außerordentlich zahlreich bei dieser Trauerfeierlichkeit eingefunden hatten. In dieser Ordnung ging der feierliche Zug unter dem Glockengeläute aller Kirchen — deren Klagelöne uns schon drei Tage hindurch darauf vorbereiteten,— von der bischöflichen Residenz durch die Völkelmarkter Vorstadt in die Stadt, durch die obere Burg- und dann die Hoskirchgiisse hinab in die Catb«dralkirch< zu St. Peter und Paul, wo der offene Sarg abermals auf ein Traueraerüst gesetzt, und das Lib era abgesungen wurde. Nach vollendetem Gebete verließ der Trauerzug in der nämlichen Ordnung die Kirche und nahm seinen Weg üder den neucn Platz, durch die Kramer- und Wienergafse über den Damm der St. Veiler- Vorstadt, wo die feierliche Einsegnung Statt fand. Ein auf einem Trauerwagen befindlicher zweiler schon verzierter Sarg nahm dann die Ueberreste d,s aliverehrten Oberhirten für immer auf, die im geistlichen Gkleite die letzte Reise nach der Gruft der Bischöfe von Gurk in dein bi6thümlich,n Städtch«« Straß bürg machten. Tiefe herzliche Trauer herrschte bei der ganzen äußerst zahlreichen Begleitung, und manch« Thrän« der Rührung und des Dankes folgte im Stillen den, Hochverehrten in's Glüv, der einen großen Theil seines Nachlasses für Arme und Dürftige der Diözese be^ stimmte, der «r durch 12 Jahre so stgenbrmger.d vorstand. Am folgenden Tage. b<" 26. b.. Vormittags um 10 Uhr wurde in der Cathedral, und Hofkirche bei einer oeS erhabenen Standes dcs Hochsel^en win- 102 digen, mit allen ihm gebührenden Insignicn gezierten, glänzend erleuchteten, hohen Tumba daS feierliche Todtenamt von Sr. fürstl. Gnaden dem Hochwür-digsten Fürstbischöfe von Lavant und dann das Lidera, zugleich von vier infulirten Pröbsten, nach den Vorschriften der Kirche, und in Gegenwart mehrerer Dicasterien mit ihren Chefs, des löblichen k. k. Offizier-Corps un> vieler Stadtbewohner abgesungen. (Klagf. Z.) Trieft, 17. März. Diel montenegrinischen Angelegenheiten sowohl in Betreff der angesprochenen CntschäoiglingSgtlder als auch hinsichtlich einer ge» nauen Abgränzung .des montenegrinischen Gebiets scheinen durch den Tod des commandirenben Generals von Dalmatien, Grafen v. Lilienberg, inS Stocken gerathen zu wollen. Der ruffische Consul von Orsova, Hr. v. Tschesskin, der längere Zelt in Dalmatien und Montenegro sich aushielt, um sich von der Sache gehörig zu instruiren, wird daher noch nichc nach Wien abZehen/ sondern die Ernennung d«s neuen Civil- und Militärgouverneurs von Dalmatien abwarten muffen. Hr. v. Tschesskin wild dann über diese Angelegenheit eine Conscrenz in der Hauptstadt haben, in der man diesen leidigen Gegenstand in Ordnung zu bringen hofft. Frankreich. Algier, 7. März. Es geht in Algerien nichlS von großer Bedeutung vor. Der Ostea ist ziemlich ruhig,' die Stämme im Centrum und in der westlichen Provinz werden von Abd-el-Kader in fort? währender Aufregung gehallen, haben aber doch keine sehr ernstlichen Angrisse unternommen. Zwar vergeht kein Tag, an dem nicht irgend eine Naud-oder Mordthat vorfiele; im Allgemeinen aber ver-hält sich der Feind seit der großen Schilderhcbung zu Ende des Namadans definitiv. Hat diese Un-lhätigkeit irgend linen geheimen Grund, oder wol: len die Araber, des Krieges schon müde, wieder Frieden schließen? Die Lösung dieser Frage findet sich, glaube ich, in einer Broschüre, welche dem» nächst erscheinen wird, und die mir in Manuscript von den Verfassern, den HH. Leon Noches, ehemaligem Secretär Abo - n-Kaders , und V»r'brug-ger, correspondirenbem Mitgliede des Instituts, mitgetheilt wurde. Der Plan, welchen Add-el-Kader gegenwärtig verfolgt, scheint mir klar in folgender Stelle der Broschüre erläutert zu seyn: »Die An.-griffs' und Vettheidiguugsmittel ^ Abd , el - Kaders stehen auf drei mit dein L'ttoral parallel laufenden Linien. Die erste Linie, .die nächste an der Küste, besteht aus Stämmen, welche gegen die Niederlas' sungen unserer Colomstm und gegen unsere militärischen Posten einen systematischen Näuberkrieg fuh- ren; die zweite Linie bilden die vier Städte Tlem» san, Mascara, Miliana und Mebeah; die dritte Linie endlich besteht aus ueun Etablissements noch tiefer im Innern, wie Tsafrauts. Saida, Taza, Vorhar, welche den Bevölkerungen obiger vier Städte im voraus als Zufluchtsorte angewiesen sind,- das Cmtrum dieser dritten Linie ist Tekcdemt, zugleich das Hauptdepot des Mundvorrnthes und der Kriegsmunition Abo-el«KaderS. Die erste Vcrtheibigungs-Linie, welche dicht an unsere Niederlassungen stößt, wird gleich am ersten Marschtag von unsern Truppen überwältigt werden; die zweite Linie wird sicher: lich nicht mehr Widerstand leisten, da Abd-el.Ra« der bereits seine .Vorkehrungen getroffen hat, um jene vier Städte zn räumen, und auf seine drill» Linie sich zurückzuziehen, sobald die französischen Truppen sich zeigen werden. Doit, auf jener äußersten Linie, hofft er uns mit Vortheil zu bekam» pfen, oder er denkt vielmehr, daß wir ihn dort wl-gen der Entfernung gar nicht angreifen werden." Ich bedaure, die auf diesen Gegenstand bezüglichen Stellen nicht weitläufiger ausziehen zu können, da der Naum eines Wricss dieß nicht gestaltet. Nachdem die Verfasser die Plane Add-el-Kaders enthüllt und die Mittel aufgezählt haben, um ihnen entgegenzuwirken, entwickeln sie ihre Alisichten über di» Organisation, die für di< Araber am passendsten wäre, über die Politik, welche man gegcn sie in Anwendung bringen sollte. Die sa wichtige Frage der Colonisation ist in dieser Broschüre gleichfalls ausführlich behandelt. Die Verfasser schlagen deß« halb vor, das Land in zwei Theile zu sondern, das eine Gebiet unter indirecter, das andere unter direc-ter Herrschaft Frankreichs. Auf lehterm sollten so viel als möglich nur Europäer zugelassen werden, um die unvermeidliche Collission zwischen einer Bevölkerung von Agriculturists und einer Hirtenbevölke-rung zu hindern. Ich citire zum Schluß noch einen der Abschnitte des Werks über diese wichtige Frag?. »Aber, wird man sagen, ihr wollt demnach die Araber in die Wüste zurückdrängen? — Wir wollen dieß keineswegs, sondern wir wünschen uur, daß die Erd,, we'che von der Vorsehung dem Menschen zur Er, nährung angewiesen, in Afrika nicht wüste bleibe, während in Europa Taufende von Armcn kewt'.l Fleck mehr zu culliviren fmdl«. Wollen die Araber sich mit uns zu diesem Werk vereinigen, so ist es um so besser; denn es gibt in diesem Land Plag für alle. Die Eingedornen hetragen kaum zwei Mil' liontn Individuen, welche über einen !Raum zcr-sireut wohnen, der dreißig Millionen ernähren kann. Wenn die Araber aber hiermit nicht einverstanden sind, sollen wir deßhalb vor ihrer Trägheit und Bos.- 103 Willigkeit weichen und cm so schönes Unternehmen aufgeben? Man sage dann nicht, daß wir sie ver« dämmen, denn Zsie verdammen sich durch ihren Widerstand lgegen die Colonisation selbst, oder besser vielleicht könnte man die Vertreibung der Araber el-:,en Nichlerspruch Gottes nennen, der in seinen unbegreiflichen Nachschlüssel, manche Völker erhebt und andere ^wieder vom Buche der Menschheit streicht...... (Aug. Z.) Spanien. Warceloner Blätter vom 20. März schreiben, Ladrera siehe in Flix, von wo er einen Aus. ruf an die CarlisttN von Catalonien erlassen, sich mit ihm zu vereinigen. Llarch de CoponS, Fabol, Tor« res. Balmaseda seyen im Begriff, zu Cabrera zu stoßen und Segarra werde das Obercommando der 5000 Carlisten übernehmen, die man für Cabrera nur mit großer Mühe habe zusammenbringen können. Französische Granzblälter schreiben aus Saragossavom lü.März: »Allei6Pfünder, welche nach Muniesa, Espartero's Hauptquartier, gebracht worden, sind am 6. März nach Luenca ^aufgebrochen, von wo sie die Straße nach Castellote einschlagen werden. Die Belagerungsattillerie sollte am 7. von Muniesa adgcheni es hieß, Espartcro werde mit ihr zugleich aufbrechen. Das Fort S^gura wird in die Luft gesprengt. Zu diesem Zweck hat man Locher für eine Mlne gegraben; neunzig Centner Pulver sind zur Zerstörung Segura's bestimmt.« Die Gazzette du Languedoc meldet nach einen, Brief aus Morella: «Eine Brigade der aragonesischen Carlisten - Division, aus dem ^ten 6lM und ?len Bataillon bestehend, hat (wann? ist nicht gesagt) Moiueagudo mit Sturm genommen, und die Besatzung, obgleich sie durch das Fon g?! schützt war und sich in den befestigten Hausen, vertheidigte, völlig überwältigt. Das Fort Santa Var^ bar» wurde mit dem Bajonnet erstürmt. Gegen 2ou Gefangen, und 40 Pferd» fielen den Siegern in die H'"de." Mg. Z.) KroIbritannien. London, 12. März. Die amtliche Gazzetl« zeigt an: 1) aus dem Pallast St. James ci. 6. 6. März, daß Ihre Maj. die Königinn geruht habe' Se. k. Hol), den Feldmarschall Prinz Albert Au! gust Earl Emanuel, Prinzen von Sachsen-Co-burg-Gocha, Gemahl Ihrer Maj., mit den Insig.. men als Ritter Großkreuz deS sehr ehrenwerthen militärischen Bach-Ordens zu decoriren,- 2) aus dem Bureau des Kriegswesens l!. cl. 12. März, daß di, Königinn besohlen habe, das iNe leichte Dra-gonerregiment in ein Husarenrehiment umzuwandeln, das fortan Prinz Albert-Husaren heißen soll. (Nvg. Z.) 2cm Parlament liegt jetzt ein Bill vor, welch« die Errichtung einer Compagnie zum Zweck hat, um dem Meere gegen 420,000 Acres gutes Fruchlland abzugewinnen. Der Schauplatz der beabsichtigten Operationen ist das sogenannte „Wash", (h. h. die breite Meereseinbuchung mit den weitläuftigen Sandbänken an der flachen, kaum über das Meer erhabenen Küste von Lincolnshire. Wirklich heißt ein Theil dieser aus Marschland ttstehenben Grafschaft Holland.) Dieses große Nationalunlernehmen wird viele tausend fleißige Hände beschäftigen, und kann einst vielen Hunden Familien von Feldbauern Wohnung und Nahrung gewähren. — In Lincoln, dem alten 1.in6uiii ciulonia, hat man neuerdings wieder interessante Ntste römischer Festungswerke aufgefunden. (Globbe.) R u ß I a n v. St. Petersburg, i2. März. Die hlessgtn Blätter enthalten folgende Nachrichten Lber die Expedition nach Chiwa: „Der Generalabjulant Pe-rowskij berichtet vom 30. Jänner (11. Febr.) über die Ankunft des Detaschemenls in der ^Befestigung Ak-Vulak bis Ust'-Iurt. Bald nach dem Ausrücken aus der Befestigung an der Emba legten die strenge Kälte, welche mit der größten Heftigkeit fortwährte, die starken Steppenstürme mit Schnelgestober, und insbesondere der außerordentlich tiefe Schnee, in welchem dieKamehlt, kaum fortkommend, unter ihrer Last sehr «ntkräflcl wurden, dem Maische des Dc-laschemenls große Hindernisse in den Weg. Nach eingezogenen Nachrichten standen eben solch» und an einigen Stellen noch größere Hindernisse dem Dcta? schement bei Ust'-Iurt bevor, wegen der ungeheuern dort aufgehäuften Schnecmassen. Unter diesen Umständen hätte ein weiteres Vorrücken des Delasche-ments dasselbe der Gefahr ausgesctzt, den größten Theil der Kamehle aus Entkräftung zu verlieren, und des einzigen Mittels zur Fonschaffung seiner schweren Bagage beraubt zu wtrdcn. Deßhalb entschloß sich der Generaladjulant Pcrowekij, gemäß der ihr, vorläufigUiir einen solchen Fall ertheilten Vollmacht, sein Detaschemcnt bei der Befestigung an der Emba, bei den auf diesem Puncte befindlichen Vorrälhen, zu concenlrircn. Hier wird «r den Eintritt einer günstigern Witterung zur Erreichung des beabsichtigten Zieles abwarten. — Die ungewöhnlichen Be» fchwerden dcS Marsches nach Ak-Bulak haben keinen schädlichen Einfluß auf die Gesundheit der Tnippen gehabt, die überhaupt befriedigend ist. - Nach dem unbedeutenden Scharmüüel mit cinem Retterlrupp von Chiwaern. welches aus den früher mitgetheilten Nachrichten bekannt ist, hat M) der Feind nirgends gezeigt, und dem Detaschement sind nicht einmal Gerüchte über denselben zugekommen.« (Allg. Z) 104 Gstinvien nnv Ohina. Nach einem Schreiben aus Calcutta vom 20. Jänner, das der Standard vom l^. März mittheilt, sollten folgende Truppen gegen China einge-schifft werden: von Bengal das 2iste und 26sts brit-tische Regiment, und z