:? 7 I! 1887 von dem k. k. Gymnksial - Director D h. Franz Svoboda. 1887 . der St. Hermagoras-Buchdruckerei in Klagenfurt. Im Selbstverlage des Gymnasiums. XXXVII. Programm des k, k, Staats - &ymnasmins zu Klagenfurt. Herausgegeben am Schlusse des Studienjahres 1887 von dem k. k. Gymnasial - Director Dr. Franz Svoboda. 1887 . Druck der St. Hermagoras - Buclidruckerei in Klagenfurt. Im Selbstverlage des Gymnasiums. I n h a 1 t : Seite Beitršige zur Geschiclite der Pest in Kiirnten im Jahre 1716. Von Alois Grillitsch. (Prograinm-Arbeit.) Fortsetzung und Sehluss. 3 Schulnacliricliten vom Director. 19 Beitrage sur Greschichte der Pest in Karnten. (Fortsetzung und Schluss des Aufsatzes im Programme vom J. 1886.) Von Alois Grillitsch. Die Pest im Jahre 1716. |! achdem die Haupt - Commission in Contagionssachen die Aufhebung || der Contumaz, die, so selir sie geboten war, doeh mancherlei tlbel- ^ stancle und Ungemach im Lande verursachte 1 , succesive in allen inficierten und suspecten Orten durchgefuhrt, hatte sie ihre Aufgabe erfullt und loste sich im Mai des J. 1716 auf. In einem Schreiben an „Einen hochloblichen grossen Ausschuss der geistlicben vndt weltlichen Landtstiinde des Erzberzogthumbs Karntens“ legt sie einen Rechen- scliaftsbericht liber ihre bisherige Thatigkeit ab: „Sie habe mit Hintansetzung der eigenen Rulie und des eigenen Interesses das scliwere Defensions-Werk 1 Schreiben des Paul Egger zu Treibach a. d. H,-C. dato 11. Janner 1716: „Da die leidige Contagion ein halbes Jahr in Althofen und in den umliegenden Orten grassierte, so hat eine lobi. H.- C. es fiir gut befunden, nicht nur die wirklich inficierten, sondern auch gesunde Orte ,zu abwendung der gefehrlichkeit in genauester Versporung halten zulassen 1 : darunter befinden sich nun auch mein ,Giittl‘ zu Treibach und die Plosshutten an der Gurk. Obwohl weder hier, noeh in der nachsten Uingebung jemand an dem Pestiibel^ starb, so werden doch in Treibach ,meine arbeitter Ellentlich verwachet vndt nicht yber die Gurggen zu meine Plosshiitten, so doch nur einen ptaenschuss entfernt gelassen; vndt dahero mein Hammerwerkh in Volligen Ruin gerathen; Item werde ich zu dato Verliindert mein zwischen Michldorf vndt Prysach an freyer wissen ligendes grumeth abzufuhren.“ — Die Althofener Burger klagen durch ihren Marktgerichtsvenvalter am 7. Janner 1716 der H.-C.: „Die Miliz: wachten-linie ist iiber Viill der Burgerschafft alhier Zuegehorige grundt ausgestreyt ivorden, das vviir arme Althofener unsser ausserhalb, vndt 200 Schritt iner der linie erpautes traydt nit allein nit mer selber abschneiden vndt einfuhren derffen; sondern nur durch die pauern mit unssern schaden haben miessen lassen einfexen. Wie auch die vviinthei' Sath nur durch Sye verrichten? Item dass man die anpaute Haden, Bueben sambt den graimat auf denen grundten vndt wiissen Verderben lasse, _ dardurch die mereren Burger Ilir weniges S. V. Vich vndt Sclnvein liber den IVundter nit mer zu fuettern, noch iveniger eines zu masten Vermocht, sondern mit schaden Verkhauffen, vndt sowol der Milch, als auch des ermastendten Fleisches beraubt sein miiessen." — IJnd ein Priester (G. Ch. Isop) in Neudenstein jammert: „Alldieweilen Ich auf Gottlicher anordnung zum briesterlichen standt bin berueffen worden, dessen Zil vndt Endt ist die Vntergebene schofflein sowol mit vvorten als guetten Esempl zu waiden, aniezo aber soliches zu practicieren khein gelegenheit habe, dieiveil Ich schon biss in das fiinffte monat in dem gschloss Neydenstein eingesporter bin vndt auch khein Tridt auf ein 1 * 4 aus patriotischer Devotion ubernommen; ,auf eigene Spessen mit grosser Beschwerde in den allmben vndt gebiirgen die landts Confinien selbst beritten vndt mit Wachten abgeschnitten, auch in dem landt selbsten aber Vorsorg bevverket, damit eines ortks das ybl abgehalten, andrerseiths die notige Communication - Zuefuehr mit moglicher praecaution Vnterhalten wurde‘; sie glaube dasjenige, was von ihr gefordert werden konnte, ex osse (griindlich) erfullt und zu forderst mit gottlicher Gnade dieses das Vater- land fast in zwei Drittheilen durchstreichende contagiose Feuer gediimpft und ausgerottet zu haben, ,sintemahlen von Vuserer Commissionsauffuhrung sowohl die N: Oe: hochlobliche Regierung vndt hoff Comission, alss aucli die J: Oe: haupt Deputation unss daruber aber satisfaction Vorfiihret, vndt alle acta zu Vnserer grossen consolation approbieret hat‘; daher unter- nelime sie es um eine ,extra Recompens' einzukommen: ,Indem Ynss aber satsamb bekandt, was massen ohne dem durch die von Vnss zwar moglichst menagierte Contagions Spessen vndt ausbleibung der Confin gefallen ent- schopffte Cassen in scinvachen stand sich befundten, alss gelangt allein an einen hochlobl: grossen Aussschuss vnsser sambentlich vndt Jedes in son- derbeit gehorsambe bitten, hochgedacht derselbe geruelin gnadigst vnss diesse consolation vndt versicherung durch ein hiertiber ergehendtes gnad. Decret zu Ertbeilen, dass in ansach der Villfoltig, Trey vndt eyffrig gelei- steten Diensten bey konfftig ereignendten occasionen, aperturen vndt promo- tionen wiir vor andern in gnadige consideration gezogen werden sollen.“ * 1 Anzeicben des Wiederenvacbens der Iiifection in Karaten zeigten sich bereits in der 2. Halfte des Juli 2 1716. Die Landesobrigkeit begriindet im Patente vom 27. Juli ihren Befehl 3 : jene Herrschaften und Parteien im Lande, welche Giiltpferde in ihren Gftlten besitzen, haben von jedem Giilt- und Pfandschaftspferde einen gesunden und wehrhaften Mann auszurlisten suspeotes ort gekhumen; Voriezt aber mir von Ihro Hochwurdeu vndt gnaden Herrn Erz- briester zu Tainach actualiter meinen Zil vndt Endt vorzustehen ein Ort ist angetragen worden, so vern Ich khunte passiert werden: derowegen Ieh eine hochadeliobe vndt lobliohe Commission mit meiner in aller Vnterthenigkheit gewidmeten Suplic fuessfallendt bitte, sie geruehe mir gnedigist, sovern disse meine biss in das fiinffte monat in bester gesundheit zuegebrachte Contumaz (Yerzweifflent) noch niebt vergniiegen solte, eine andere doob gnedige Vndt rneines Vorstebenden glikh Vnverhinderliebe Contumaz vndt ort vorschreiben vndt disse grossgiinstige Disposition Ihro boehwiirden Vndt gnaden Herrn Erzbriester zu Tainach zueschikhen." (Schreiben a. d. H.-C. dato 14. Janner.) 1 Die Antwort lautet: „Demnach ein lobi. grosser Aussschus an der Herrn Herrn Obmann, vndt Commissarien bei der Vorgewesten schwehren Contagion im landt erzeigten sondern threuen Eyffer, anch allseits angereichenten Trostliehen veranstaltungen ein Sat- sambes vergniiegen getragen; Alss rverdet dennenselben hievor ali hofflicher Dankh ab- gestattet, Vndt wierdt solchenmach ein lobi. grosser Auss sehus bey kbunfftig ereignendten occasionen, aperturen, Vndt promotionen schon in boste Consideration ziechen. Clagenfurth den 12: ten May Anno: 1716.“ Unterzeichnet: J. Friedrich Graf v. Orsini u. Eosenberg, Burggraf. Johann, Abt zu Victring. Georg Heinrieh Graf v. Orsini u. Eosenberg, etc. 2 Zur Berichtigung bemerke ich, dass es im vorjahrigen Programm pag. 18, Z. 26, heissen solite: Von Mitte Janner an bis Mitte „Juli“ — nicht „August“ — starb etc. — Auch Peinlich’s Behauptung (II. B., pag. 278): „In Kanit en glaubte man, da die Halfte August bereits ohne irgend einen Contagionsfall voriibergegangen war, nun endlich einmal von der Seucbe verschonnt zu bleiben“, erscheint als unrichtig. 3 Binnen 10 Tagen nach Erhalt des Patentes musste bei Strafe des Verlustes der Giiltpferde diesem Befehle entsprochen werden. In Hinblick auf die Schwierigkeiten bei Aufbringung der Wachen und die vielen Anstande mit denselben im Vorjahre war diese 5 imd nacli Klagenfurt zu schicken, von wo aus sie nach erhaltener Ver- pflegung und Ausriistung mit dem Gewehre an die entsprechenden Orte zur ContumazAvache abgeschickt Aviirden, mit der Bemerkung, „dass die leidige Seuche abermals iti Karaten sich verspiiren lasse und sicb mebr und mehr dilatiere“. Nabereš hieriiber erfahren wir aus eitiem Berichte des Landrichters von Maria Saal an das Vicedomamt in Friesach. Bericht vom 31. Juli: „Obwohl ich vermuthe, dass die Landesobrig- keit mit der geuaueren Bekanntgabe der traurigen Sache noch zuriick- balten und sie nicbt allzu lautmarig werden lassen will, so erachte ich es docli fiir meine Pfliclit, Ew. Gnaden gehorsamst zu melden, dass es leider! schon genug offenbar ist, Avie sehr das entsetzliche Giftfeuer der bedrangten Infection in Karnten um sich greife.“ „Allen Nachrichten gemass ist nicht allein im Gerichte Gradenegg Avelches der verAAutAveten Grahu v. Steinpeiss gehort, sondern auch um Moosburg und im selbigen Dorfe und zu Tigring dieses verderbliche tlbel ausgebroclien. Nicht Aveniger Avird auch ein Ort Piirkh * 1 2 fiir gefahrlich ge- halten. Ausser in diesen Orten hat sich die Contagion im Dorfe Wolfnitz, im Graf v. Windischgratz’schen Burgfried Seltenheim, nur bei anderthalb Stunden Weges von Maria Saal entlegen, seither Avirklich ans Tageslicht gelegt, und Avird dieser Ort von Klagenfurter Guardia- Soldaten um und um beAvacht. Da mir zu dato noch keine Anbefehlung geschehen, gegen diese Orte Praecautions - Mittel anzuAvenden, so liabe ich auch zu dato mit der Aufstellung der Wachen und anderen "Er fo rd e rlichkei te n keinen Vor- griff thun Avollen 3 . Sofern von einer grosseren Gefahr die GeAvissheit ver- nommen Averden solite, Averde ich zu Folge meiner Pflicht auch keine Unterlassenheit iiben und Eav. Gnaden — Avenn nicht alle 8 Tage, so docli alle 14 Tage — meine gehorsamste Relation erstatten.“ Mit landesobrigkeitlichem Patente vom 31. Juli Averden den Landge- richten und Burgfriedherrschaften, den Stadten und Markten etc. die Be- stiimnungen der Patente vom 21. und 31. Juli 1715 zur genauesten Dar- nachachtung anbefohlen: insbesonders Avird die sofortige Separierung der Inhcierten und die genaueste Handhabung der Bettlerordnung zur Phiclit gemacht. Die Feden sollen Avie im Vorjahre gratis ertheilt Averden. Jeder Contagionsfall ist sofort zur Anzeige zu bringen. Damit niemand mit Un- Vorkehrung geboten; „denn mit der anstelhmg derer Wacht.en durch den pauers Mann ist sehr wenig zu effeetuieren", und „regulierte Miliz“ Avar daraals keine im Lande. Auch der Ptleger in M. Saal erhielt dureh das Vieedomamt Friesach den gemessenen Befehl, sofort 3 Manner, die in keinem verdachtigen Eevier sich aufgehalten hatten, auszuAverben. Die „Contagions-Wachter“ erhielten 4 Gulden Iiandgold und wurden nach Klagenfurt geschiekt, wo man sich sehr zufrieden zeigte, „da es drei Avackere und sehr lange und starke Kerle waren“. 1 Gradenegg n. av. von Moosburg. 2 Pirk bei Moosburg. 8 Die Aufforderung erhielt der Landriehter durch das Patent vom 31. Juli (praes. 3, Aug.). Am 11. August meldet er der Landesobrigkeit, dass er sofort Wachhutten auf- schlagen, Waehen aufsfellen lassen und seinen Gerichts-Insassen die strengsten Weisungen im Sinne des Patentes ertheilt habe. (Mittelst „Yerueff“ v. 5. August). Aber der gnadige Herr Propst befleisse sich einer grossen Saumseligkeit und trage nichts zur Sicherung bei, „obAvohl M. Saal ein verstriiter orth ist, der eine menge seithen-zueiveg hat vndt das ybel leichtlich iibertragen Averden khiinte, weil an Sonn- vndt Feyertagen von benachbarten orthen die letite herein schleiclien, avo sie nur einen schluft' erhaschen khunen“. 6 vvissenheit sicli entschuldigen konne, sollen Patent-Extracte in den Stadten und Markten auf geeignete Weise und auf dem Lande durch die Prediger von der Kanzel herab publiciert werden. Dawiderliandelnde werden in strengste Bestrafung gezogen. 1 2 Bericht an das Vicedomamt Friesach vom 14. August: „Ich relatio- niere in puncto contagionis: Ungeachtet durch 10 Tage hindurch in Wolfnitz niemand vveiters erkrankte oder gestorben, so sind doch vemvi- chener Tage de novo der Abdecker und sein Solin daselbst, vvelche die von der leidigen Sucht verblichenen Korper weggezogen und begraben liaben, von dem entsetzlichen Giftfeuer jalilings ergriffen und gleiclimassig todtlich hingerissen ivorden. Hberdies sei aucli der Maier im Schlosse Seltenheim ,in etwas auf ein Verdachtiges orth' gegangen und habe das Pesttibel nach Hause iiberbracht und den Schloss - Maierhof inficiert. Da diese Orte, wie ich schon sagte, nicht weit von hier entfernt sind, so habe ich den hiesigen Landgerichts-Wachen strenge Ordre ertheilt, niemand aus dem dortigen Gerichte hier einzulassen.“ „Zu Pirk sind aus einem alleinstehenden Hause 8 Personen heraus- gestorben und blieb nur mehr ein minderjahriges Kind ubrig. Das Haus wurde in Brand gesteckt." „Da nicht wie voriges Jahr eine Contagions - Commission angeordnet ivurde, und die ,16hl. Verordnete Stoli' von selbst die Anstalten macht und verschafft, so kann man keine eigentliche Wissenscliaft bekommen, wie etwa das verderbliche Hbel beschaffen sei. Gott im Himmel verhiite, dass es nicht vveiter vertragen werde.“ 3 Bericht vom 21. August: „Soviel man erfahren kann, soli sich das Pestiibel im Dorfe Moosburg und zu Tigring bereits zur Ruhe gelegt und in der W6lfnitz auch in einen besseren Staud geschickt liaben. Hingegen hat das bedrilngte Hbel im Gerichte Gradenegg noch kein Aufhoren; des- gleichen macht es sich im Landgericht Glauegg bemerkbar und ist es im Gericht Rosenbiichel, von St. Veit etivas hinauf gelegen, ' sehr stark einge- rissen. Nicht \veniger wird die Stadt St. Veit 3 fiir gross verdachtig gehalten und iverden die von St. Veit kommenden Personen, wenn sie auch mit einem Passe versehen sind, nicht mehr nach Klagenfurt gelassen. Auch ich lasse von dort niemand nach M. Saal kommen.“ 4 1 Auch dieses Patent gibt die inficierten Orte nicht nominativ an, sondern erwahnt nur: „Die leidige Sucht ist abermahlen in Etwellichen orthen in dem gebiirg auf ein neues eingerissen“. 2 Das Vicedomamt nimmt den ersten und diesen Bericht dankbar zur Kenntnis und beauftragt den Pfleger tiber Befehl des Hof-Kammer-Prasidiums zu Salzburg, die rveiteren Berichte direct nach Salzburg abzuschickeu. Obgenannter Befehl macht auch alle salzb. Pflegamter fiir etwaige Nachlassigkeiten bei den Pracautions-Anstalten verantivortlich. 3 St. Veit war damals rvirklich schon inficiert. Am 18. August befiehlt die „Ver- ordnete Stoli" dem Landrichter, die erforderlichen Anstalten zu tretfen und die Brucken gegen St. Veit abzutragen, ,da in dieser Stadt die Contagion wiederum aufgetreten ist‘. Im Antwortschreiben dato 22. August weist der Landrichter auf den Eifer hin, den er im Vorjahre zur Verhiitung der Infection entfaltete. Auch heuer wolle er hiefiir sich bemiihen und habe sogleich die Brucke am M. Saaler Moos abreissen lassen. Und da die St. Veiter so vermessen sind und trotz des Verbotes die Stadt verlassen und sich in gesunde Orte begeben, so habe er den VVachen befohlen, auf alle, die eigennutzig die Confins-Grenzen uberschreiten, sofort Feuer zu geben. 4 Der Bericht schliesst: „Und so geschieht von mir Alles, um das Ubel hintan- zuhalten, aber von Seite des Propstei-Burgfrieds geschieht nichts. Ich habe der Landes- 7 Bericlit vom 27. August: „In dem mir zugekommenen Patente * 1 der ,Verordneten Stoli' vom 17. August 2 werden als inficierte Districte ange- geben: Gradenegg, Steierberg, Seltenheim, Itosenbiichl, Himmelberg, Strass- burg, Frauenstein und das Burgfried St. Veit." 3 „Aus zuverlassiger Quelle 4 ist zu entnehmen: Was die Tultschniger Pfarre anbelangt, so hat sich (Gott Lob!) das Giftfeuer zu dampfen ange- fangen, denn es ist allhier in der Pfarre innerhalb 14 Tagen niemand mehr gestorben, und so hofft man, dass Gott solckes tlbel bald wieder nehmen und bešsere Zeiten schicken werde, wie ja auch die noch inficierten Kranken der Todesgefahr entgeken diirften. Auch im inficierten Wolfnitz 5 dauert die Besserung an, hingegen ist in St. Martin 6 die Gefahr eine sehr grosse: fin Vndterschidlichen orthen vndt haussern fangt das giifft zu glossen (glimmen) an vndt wenn einmal in einem hauss es angefangen, will es nit mehr aufhoren, biss die meisten Verzehret sein'.“ 7 „Ausserdem berichte ich gehorsamst: Vor etlichen Tagen ist zu Lassen- dorf im Tanzenberger Burgfried (etwa eine gute Viertelstunde von M. Saal) dieser Larm entstanden, dass bei einem Bauer ,zwey Dienstmenscher' jah- lings erkrankt seien: eine sei bald darauf ohne Beichte gestorben. Die ,Verordnete Stoli' schickte sofort einen Magister Sanitatis ab, \velcher beide Weiber visitierte. Der Visitator erstattete seinen Bericht dahin, dass er bei der noch krank liegenden Weibsperson nichts Verdiichtiges finden konne, wahrend die verstorbene seinem Befunde nach die ,vergiiffteten Petetschen' 8 gehabt habe. Das Haus wird nunmehr bewacht.“ obrigkeit das fahrlassige Benehmen des Herrn Propstes zur Anzeige gebracht. Diese hat ihm allen Ernstes aufgetrageu, gute Anstalten in seinem Burgfried zu machen, allein es wird ungeachtet dessen schlechte Obsicht getragen: Ani U. L. Fiauen Himmelfahrtstag und arn Sonntag hernach hat der gnadige Herr Propst allerdings das eine Friedhofthor zumaehen und die Steiner Brucke bewachen lassen, allein nach 2 Tagen wurde das Thor wieder geoffnet und die Wache beseitigt. Ich muss fiir die Gemeinde grosse Emsigkoit tragen — ,dorth lasst man Fiinife fiir grad passieren, und haisst, es ist auf allem nothfall schon das Landtgericht an der Hand 1 . — Der Landrichter erwirkt schliesslich fiir den Propst einen Verweis: „Und solite der Propst dennoch nicht das Nothige vorkehren, so soli er unprajudieierlich des Burgfrieds anordnen, was ihm gut diinke“. 1 Dieses Patent enthalt neuerdings die kategorische Aufforderung, ,bey gross em- pflndlicher Bestraffung* alles aufzubieten, um der Weiterverbreitung der Infeetion Einhalt zu thun. Namentlich sei auf die herum vagierenden, fremden Bettler acht zu geben: keinesfalls seien sie unter Dach einzulassen, noch weniger aber liber Nacht in der Behau- sung zu beherbergen, sondern unverziiglich in ihre Pfarren abzuschieben. 2 Dem Landrichter erst arn 23. August prasentiert; daher erscheinen die naheren Details im Berichte vom 21. Aug. noch nicht aufgenommen. 3 Eine Verordnung vom 18. Aug. verbietet. bei Strafe des Verlustes von Hab und Gut jedwede Communieation mit den St. Veitern. Auch die Fuhrleute sollen diesen inficierten Ort giinzlich meiden; fiir sie wird eine andere „walische Strasse" hergerichtet werden. 4 Schreiben des Lorenz Klein, Provisors zu Waltendorf (Tultschniger Pfarre), an Anton Lientsche, Coadjutoren an der Pfarre St. Michael (am Zollfeld) dato 23. August. 5 Ebenda wird noch erganzend envahnt: „Bey dem Christian (Bauer) auf der Wdlfnitz waren 4 Kinder vndt das Weib inficiert, nun aber seint, alle gesundt worden; was aber die Verstorbenen anbelanget, seynt deren in allen 14 Personen gestorben". 6 Pfarre Pirk. 7 Im obcitierten Schreiben ist auch die Bede von der Pest in Buch (Karnburger Pfarre); eine Person soli bereits gestorben sein. 8 Ich habe schon im vorjahrigen Programm (p. p. 5 u. 11) darauf hingewiesen, dass den Leuten, um sie zu beruhigen, absichtlich andere Krankheiten genannt wurden. Dass auch hier die Pestkrankheit erkannt wurde, zeigt die Bewachung des Hauses, und findet „Vor drči Tagen ist auf der ,gmain‘ bei Gottesbiichl (eine lialbe Stunde von M. Saal hinaus) eia todter Bettler gefunden wordeu: ,eiu alt- mliheseliges Krippl', der nacb eingeholter Kundschaft schou lange Zeit unpasslich war, in keiu Haus eingelassen vvurde, keine warme Suppe bekamrn und aus purer Noth auf der ,freyen weiten‘ verscbmacbten und semen Geist aufgeben musste. Dergleichen arme Leute werden aucb an anderen Orten todt aufgefunden. Ich habe den todten Iiorper auf obrigkeitliclieu Befebl hin ohue weitere Visitation ,auf der grnain' mit Pracaution begraben und zur Vorsicht den Todtengraber in Contumaz setzen lassen.“ * 1 „M. Saal und das hochfiirstliche Burgfried Taggenbrun befinden sich bis dato in bestem Zustande. Gott beschiitze sie nur nocli weiter.“ 2 Diese Pestfalle in nicht zu ferner Umgebung Ivlagenfurts scheinen eine gevvaltige Furcht in der Hauptstadt bervorgerufen zu haben und mit beinabe drakoniscben Vorschriften suchte man der Impestierung durch Fliichtlinge vorzubeugen. Deutlich genung illustriert die damals vorherr- schende, pessimistische Stimmung das Patent vom 27. August, das da lautet: „Wir N. einer lobi. Landschafft des Erzherzogthumbs Karnten Burg- graf vnd Verordnete, aucb der Zeit in Contagionssachen zugleich angeord- nete Obman Vnd Commissarii etc. liaben bisshero Vernomen, dass leiders das contagiose ybel auf Verschidene vveiss durch heimbliches entweichen der inficierten vnd suspecten Persohnen bin vnd wider Vertragen worden, Vnd dabero zu dessen besserer abwendung vor hochst notbig erachtet haben, nachfolglich scharffe auflag an alle inficierte orth aussgeben, Vnd solche in allen denen dermaligen, Vnd insskhimfftig sich bervor thuenden inficierten oder suspecten Heussern, alss auch dermaligen assignierten vnd fiirdershin assignierenten Contumaz wobnungen [:ob zu solchen bernacb die aigne Heusser, oder aber frembe orth determiniert werden:] zu Ihrer sonderer nothigen vvissenschafft von denen Magistris sanitatis publicieren, seine Bestatigung in einem Schreiben des scbon fruber errvahnten Coadjutoren Lientsche von St. Michael an Jakob Windisch, Canonicum in M. Saal, das ich avortlich wiedergebe: „Plu rimam Salutem in Domino. Insonders Hochgelehrter Herr. Berichte demselben, dass ich mich Verflossenen Mittwoch id est den 26. hujus abents auf Lastorff, wo einige Krankhe, bis auf die Wacht begeben, vnd aldorten die Leit, vvelche sich in den zween Bauern-Heissern befinden, deren anzahl in 24 Personen bestehet, vnter den freyen Hinmiel so wol die gesundte als Krankhe feren Beicbte gehort; Krankhe befinden sich 4: vnd zwar in einem Hauss. Den anderten Tag aber id est 27. hujus Morgens Prue quod bene notandum auch mit dem Hochrviirdigen nur hiss auf die Wacht gelanget, vnd also die Leuth herauss Komben miessen. Denen gesundten hab ich die H. Hostien yber ein grosses Vor mir angeziindetes Peuer mit einem gervissen instrument gereichet, die Krankhe aber an mich nit zu naehent Komben lassen, habe die H. Hostien einem iedem in ein besonders glassel gelegt; auf ein gervisses orth gesezt, vvelches glassel ein iedwederer selbst Ergreiffen miessen, vnd die H. Hostien mit rvenig wein geniessen, die glasser aber in dass Feuer werffen lassen, dan ich mich in kein gefahr sezen wollen, weill kein anderer PriesterVorhanden; Von dissen 4 Persohnen an heunt 2 in Gott Verschiden; Gott Geb ihnen vnd allen Christglaubigen seelen die Ewige Bulie.“ 1 Ich fiihre diesen Fali zur Illustration der Noth der armen Leute in jener Zeit an. Die Verordnung vom 31. Juli scheint genau befolgt rvorden zn sein. Die Bettler vvurden von Haus zu Haus gejagt, bekamen keine Nahrung und mussten so buchstablich verhungern. 2 Wie im Vorjahre, so bittet auch heuer der Landrichter wegen der vielen Strapazen um einen zvveiten Schreiber und um Unterstiitzung der armeren Insassen von M. Saal. Und vviederum thut der Erzbischof von Salzburg seine giitige Hand auf: Die bedurftigen Leute sind mit „Ambtsgeldern, Boggen, Hiirsch vnd Hayden“ zu unterstiitzen. Auch der Schreiber mrd bervilligt.. (Befehlsscbreiben dato 31. August, 22. Septbr. u. 7. October). 9 leztlichen auch wider die jbertretter diesser Vnsser Ergangenea auflag vnd mandaten mit nachfolgender schorffe Verfahren zu lassen beschlossen baben. als werdet hiemit Erstlichen allen denen Jenigen [:welche in denen lazareten, oder andern hierzue praefigierten, krankhen Vnd auch Contumaz Heussern, oder in ihren aignen oder auch frembden inficierten vnd suspecten wobtiungen sicli befinden:] ernstlich vnd gemessen auferlegt, dass selbe biss genzlicher erlassung darinen Verbleiben, kheines wegs aber sich Vnderfangen solen heimblick oder offentlich, oder auf wass vveiss es immer gescbehen knndte, Von denen zu entweichen, Vnd an andere orth hin Vnd wider Zufliehen, widrigens so Einer entflieben wiirde, sole derselbe Vnverziiglich aufgesuecht Vnd mit pracaution eingetrieben werden, ja sogar denen gerichts - lierr- schaften Vnd Commissarien Erlaubet sein, solchen flielitigen menschen vnprajudicierlich in des ander sein gericht nachzujagen, vnd selben einzu- holen, folglicli sole unss disser Von denen gerichts oder burkhfridts Inha- beru Vnd Commissarien bey venvirkbung grosser straff alsogleich ange- deitet, hernach aber auf fehrern von Vnss ergehenden und erhaltenden befelcb oline weitern aufschub durch den exponierten geistliclien providiert, sodan andern zum exempel Vor denen lazareten oder Contumaz Heissern oder wo sich der orth hierzue geben wiert, totgeschossen werden, mit vvelchen puncten auch: Andertenss die Sichknecht, krankhenwarter, totengraber, Vnd Jene \velche mit denen krankhen, Vnd inficirten oder suspecten Vmbgelien miessen, darunter Verstanden sein, welche ein gleiches bey entweichung Zugewarten liaben solen, so ist auch: Dritens denen Commissariis, gerichts und burkhfridts Inhabern vnd Verwaltern hiemit anbefohlen, dass [: sofern ein solcher flichtiger suspecter mensch aussgekundtschafft Vnd ersehen wurde, solcher aber sich nit ge- fangen geben, Vnd mit praecaution eintreiben lassen, sondern nur fehrerss entfliehen vvolte:] Sie Commissarien, gerichts oder burkhfridts Inhabern Vnd Venvaltern ohne weitern bedenkhen vnd anstandt also gleich nach sollien flielitigen menschen durch Ilire abgeordnete feyer geben Vnd selben tot- schisseu lassen sollen, so dan aber Vnss den bericht hiervon erstatten. Danenhero gleich wie solhes zu aller vnd Jeder nachricht khundt gemacht Vnd auferlegt wirt, also wirt sich auch Jeder vor schaden zu hietten wissen, widrigensfalss aber wir Vnss dess genzlichen Vollzugs ver- sehen haben wolen.“ 1 Die Furclit der Klagenfurter mag ihren Hohepunkt erreicht haben, als die „Verordnete Stoll“ mit lakonischer Ktirze am 28. August bekannt gab: „Ein Maurer alhier in der Villacher Vorstatt ist gestrigen Tags an schwarzen Petetschen Vnd einem Pinggl mit Todt abgegangen.“ Jedenfalls veranlasste dieser verdachtige Fali 2 die Landesobrigkeit zur Veroffentlicbung nachfolgender Instruktion 3 : 1 Ein zweites unter gleichem Datum ersehienenes Patent erganzt: „aueh die Jenigen sollen totgeschossen werden, welche in die inflcierte Heisser sich begeben, ein vnd andere mobilien herausnemben, rauben oder andenverts Vertragen". 2 Ob es wirklich ein Pestfall war oder nicht, lasst sich nicht entscheiden. Vielleicht mag Peinlich im II. B. p. 278 Kecht haben: „Ende August verlautete iible Nachricht aus Karaten und wenn auch, was man von Klagenfurt erzahlte, nur leeres Geriicht war . . .“ Vielleicht war es nur ein vereinzelter Fali. Die Symptome sprechen dafiir, und die Per- 10 ,, Vor alle nachgesetzte Contagions - Commissarien, Land- Gericbt- vnel Burgfrids - Herrn, Obrigkeiten, vnd Richtern in denen Statten, vnd Markten, auch alle diejenige, so bey gegenwartigen Contagions - Laufften entweders zu ordiniren, oder der Obrigkeiten Befelch zu vollziehen kaben. „Es hat eine hochlobliche Verordnete Stoli etc. etc. dieses Ertz- Hertzogthumbs Carnthen alda, als in Contagions - Sackeu angeordnete Ob¬ rnami, vnd Commissarien, bey den leyder in Vaterland eingerissenen con- tagiosen Ubl, mit sonderbarer Bestiirtznng wahr genommen, vnd in vviirk- liche Erfahrenheit gebracht, was massen in solehen Conjuncturen ville Unordnungen, grosse Fahler, vnd so zu sagen, inuthwillig und freywillige Setzung in die nechste Gefahr, das Ubl von selbst gleichsamb zu enveittern, eiu und anderes Orths vorbey gehen; also zivar, das da einer Seyts von vns mit schuldigster Muhe, Arbeit vnd Sorgfalt, vor Conservation des Vatterlands, vnd dennen Insassen, mit sclnverer Miihe, Ausslagen, vnd Auffgang viller Unkosten, gearbeitet, angeordnet, vnd vorgesehen wird, anderer Seyts entgegen durch theils nachlassige, theils aber vnverstandig vnd vnbehutsambe Anstalten, deren subordinirten Gerichtern vnd Befehls- habern vnsere Intentionen vnd Vorsehungen zu envtinschten Ende, ja zu allgemeiner Sicherheit zu gelangeu verhindert iverden: Als haben wir umb ein vnd andere Inconvenienzien abzustellen, die in derley Flihlen nothige Praecautiones zu gebrauchen, vnd endlichen erforderliche Anstalten zu machen, allen vnd jenen, die hierinnen entweders zu befehlen, oder zu gehorchen haben, nachfolgende Instruction ertheillen wollen; und zwar Erstlichen und forderist sollen alle vnd jede Obrigkeiten ernstlich darob sem, dass die Untergebene zur Andacht vnd Bussfortigkeit ange- halten, alle Liederlichkeiten vnd argerlicher Wandel 4 abgestollt, vnd die Laster bestrafft werden, weilen zivar allzeit forderist aber in derley Umb- standen hochst nothig ist, den Gottlichen Zorn zu besanftigen, vnd seine Barmhertzigkeit, Gnad vnd Schutz zu erhalten, ohne ivelclien ali Mensch- liche Hulffs-Mittl ohne Wiirckung vnd Krafft-loss erligen mtissen . 8 Andertens sollen alle vnd jede Commissarien, Land - Gerichts - Herrn vnd Obrigkeiten, bey sich etivan zeygenden Ubl ohne Anstand den Befind an Ilire Excellens Herrn Herrn Burggraff vnd Herrn Herrn Verordnete sonen im „Haussl auf der Lenth“, in dem der Maurer starb, wurden contumaciert. Der Maurer war aus Maria Saal naeh Klagenfurt gekommen. Dort war er bei der Kirchen- reparatur besehaftigt. Der Vermuthung der Landesobrigkoit, der Maurer habe die Pest von dort gebracht, tritt der Landrichter energisch entgegen: Der Maurer sei von Klagenfurt bereits „mit dem Siechthum oder innerlichen wehetag“ nacb M. Saal gekommen, „denn er habe immer geklaget vndt wann er gehustet, alzeit beide Hiind in der seithen zusammen- gehabt, vnd andurch an tag geben, dass es ihm inwendig im leib grosse schmertzen causiren (verursachen) milesse"; ubrigens sei ja M. Saal „Vermitlst der dissortig grossen Himmelskonigin, alss Meehtigen Vorbitterin des ganzen landts, fordist aber ihres eignen gnaden orts, dato so rein vndt gesund, das sich fast kein einziger Mensch ybl auff- nocli weniger krankh ligend alhier beflndet". — In Wirkliehkeit broitete sich die Pest weder in M. Saal uoch in Klagenfurt aus. Siehe pag. 17. 3 Obwohl diese Instruction einige mit dem Sauberungs-Patente vom 14. October 1715 (Siehe Programm 1886, pag. 16 u. ff.) ziemlich gleichlautende Bestimmungen enthalt, so reproduciere ich sie doeh der Vollstandigkeit halber dem vollen Umfange nach. j Schon von Ferdinand I. ergiengen Mandate \vegen Gotteslasterung, Fluehen, Unzucht Vollerei, Ehebruch etc. Graz 1530 und Prag 1537. Kaiser Karl V. fand sich 1530 und 1548 veranlasst, vom Reichstag zu Augsburg aus gegen derlei Laster einzuschreiten. Wiederholt wurden solehe Mandate von Masimilian 1542, 1552, 1560 erlassen. Erzherzog Karl erliess fur Innerosterreich —also auch fur Karaten — gleichlautende Mandate 1577, 11 etc. etc. durch eygnen berichten, daliero solleu sie, wo eine Suspection ob- handen, durch erfahrne Bader oder Wund-Aerzt die Visitation vorkehren, vnd da sich etwas contagios befindet, gedachte Bader niclit mehr vnter Gesunde kommen lassen, sondern selbe als exponirt halten, vnd mit Ein- raumbung einer separirten doch gesunden Wohnung alle nothige Lebens- Mittl verschaffen; Derentwillen solleu die Commissarien, Land - Gerichts- Herrn, oder Obrigkeiten in solchen Fabl von jhnen Badern sowol fehrere Information einnemmen, als ilmen Befeld ertheillen, jedoch mit solclier Belnitsambkeit, dass sie gedachte Bader nickt an sich kommen lassen, son¬ dern von Fehrne, und zwar bey grassirender Contagion mit einem dar- zwischen gemachten Feur, oder wenigsten, dass der Lufft nicht gegen sie Commissarien vnd Obrigkeiten gehe, mit ihnen reden sollen. Damit aber Drittens sovil moglich Anfangs solches Ubl verhietet werde, ist genau an vnsere emanirte Patenta zu kalten, oline authentischer, vnd mit Specificirung, wie lang sich die Abraissende an den Orth aufge- halten, mit bringender fede niemand es seye dann von gesunden Orthen zu passiren, sondern ab- vnd zuruckweissen, die vagirende vnd nicht in die Pfarr gehorige Bettl - Leuth abzuschaffen, die aber darein geborige mit Ertlieillung gewiser Kenn - Zeichen zu verselien, wobey bauptsechlich, vnd bey sclnverer Straft' feden ausszutheillen denen jenigen Orthen verbotten wird, welche wiircklich inficiret seynd, die Pass vnd feden aber von ge¬ sunden Orthen, wie auch alle von inficirten oder suspecten Orthen kom- 1587 und 1588. Auoh im 17. und 18. Jahrh. fand sioh Anlass, diese „Polizei-Ordnungen“ ofters aufzufrisehen, doch scheint sich in dieser Zeit die rohe, offentlich aufdringliche Form etwa.s gemildert zu haben. (Vargi. Peinlich, I. B. II. Von den Ursachen der Pest.) — In dem Gedichte „Von der Pestilentz eine guete lere“ (Siehe Programm 1886, p. 15) heisst es. „Wildw dich selbs nit in schaden geben So huet dich vor vnkeuschen leben.“ 5 Peinlich. I. B. p. 33 u. ff., II. B. p. 514 u. ff.: „Uber die Ursachen der Pest haben sich nicht bloss die Mediciner, sondern auch die Philosophen und Astrologen aller Nationen des breiteren ausgesprochen und ihre Ansichten weichen durch alle Zeiten hindurch nur wenig von einander ab. Wer aber immer dariiber schrieb, der setzte gewiss an die Spitze seiner Abhandlung, dass die Pestillenz (sowie Hungersnoth etc.) eine wohlverdient,e Strafe sei, vrelche die gottliche Gerechtigkeit iiber die Menschen verhiinge, um sie fiir die Ver- stocktheit in der Siinde zu ziichtigen und zur Busse und Besserung zu bringen.“ „Man darf aber nicht annehmen, dass diese Ansicht nur aus den heiligen Buchern und aus der Anschauungsweise des alten Testaments ins christliche Zeitalter ubergegangen sei; den Aussprueh, dass die Pest etwas ,gottliches‘ sei, hat schon der Heide Hippokrates gethan, sowie man zu Bom von jeher die Pest fiir eine Strafe der Gotter ansah und durch Spendung von Weihgeschenken in die Tempel, namentlich des Jupiter und Apollo (Aes- culapius) und andere religiose Ceremonien zu siihnen suchte.“ Ich venveise auf das feier- liche Einschlagen des Keiles im Tempel des Jupiter, auf die religiosen Umziige zu allen Tempeln der Gotter und die Opfermahle, die man zu Ehren und Slihnung der Gotter (lectisternium) anstellte. „Der Glauhe,' das grossartige und ungewdhnliche Naturereignisse, welche der machtlosen Menschheit Schrecken einjagen, die Sprache und das Mittel sei, mit welchem die ziirnende Got.theit die Kinder der Erde zurechtweise, hat einen so hatiir- lichen Zusammenhang mit der rnenschliehen Denkweise, dass er sich bei allen Volkern selbst, erzeugt. Dass aber die Einkehr in sich selbst, die Erkenntnis der Siinde, die Beue und Bussfertigkeit Gott versohnen und dem Fallen der Strafruthe Einhalt thun konnen, das ist eine christliche Idee, welcher gemass jeder Schriftsteller an die Hinweisung auf den Zorn Gottes die Aufforderung kniipfte, zur Abwendung desselben vor allem nach geistlichen Hilfsmitteln zu greifen. Von dieser Idee getragen, haben auch die christlichen Landesfiirsten ihre Volker zu Busse und Gebet ermahnt und katholische wie protestantische Gemeinden unterliessen es nicht, offentlich und gemeinsam wenigstens zu letzterem ihre Zuflucht zu nehmen.“ 12 mende Brieff sollen eroffneter wol durch vnd durch gerauclit werden, ehe- bevor selbe in die Hande kommen, zu welchen man sich von Thratt ge- stricten Kerbl oder hiltzernen Kluppen bedienen kan, die von dergleichen Orthen eingehende Gelter aber, seynd vorhin in Essig oder dessen Abgang in ein Wasser zu werffeti; solchen aber genauer nachzukommen, seynd aller Orthen die nothige Obsicht, vnd vigilante Wachten zu bestellen, welcher Obsorge sicli auch mit Proportion die Schlosser, einsckichtige Orth vnd Hilusser gebrauchen sollen. Es sollen auch alle Brieffschafften, so von inficirten oder suspecten Orthen ankommen von Beritlirung (gleichwie oben von denen feden gemelt vvorden) wol durchraucht werden. Es ist aber nicht genug, dass keine Persolmen von inficierten oder suspecten Orthen eingelassen werden, sondern bocbst nothig auch keine Mobilien, Fahrnissen, Vorrath, Gewandt vnd was dergleichen einzulassen. Was aber zu Lebens - Mittlen nothig, als Saltz, Getraidt, Wein b Vich, solle mit Entfehrnung der bringenden nach Beschaffenheit der Sach be- raucht, abgewaschen oder durch das Wasser getriben, von Socken, Tichern, oder was Zeyg es seyn mochte, solle nichts eingefiihrt werden. Es solle auch in disen gefahrlichen Zeiten von denen Obrigkeiten nicht zugelassen werden, das frische schweinene ž zu gebrauchen, auch kein vnzeitiges Obst oder anders gefiihrliches solle verkaufft vverden. Viertens alle erdenckliche Communication mit den inficirten zu ver- meyden, auch bey denen ihnen reichenden Lebens - Mittlen solche Behut- sambkeit zu gebrauchen ist, dass solche von denen reichenden nidergesetzt, vnd nach deren Entfernung allererst von denen andern abgehollet werde, die aber einmahl von denen Inficirten oder disen wartenden gebrauchte Geschiir vnd alles Geraith, solle vorhin von denen gesunden nicht beriihrt vverden, es seye dann, dass es nach Unterschid der Sachen vorhin wol beraucht, durch das Feuer gezogen, oder in Wasser gereiniget vvorden. Funfftens sollen das oder die inficirt befundene Hausser also ver- sporet, vnd bis von vns erhaltende Disposition von dem Gericht, doch mit etwas Entfehrnung venvachet, die darinnen befindliche keines vvegs herauss, noch andere hinein gelassen, die eingeschlossene aber mit notlnvendigen Lebens - Mittlen, doch mit aller Behutsambkeit versehen v er den, so aber, wie es zuweilen geschicht, ein oder andere Persohn von angeordneter Wacht auss solchen inficirten Hauss entfliehete, ist solche doch ohne Angreiffung entweder in ein vorhiniges Orth, worauss sie entfiohen, oder in ein anders separirtes Orth allein einzutreiben, vnd alda wie obige zu verpflegen: bey Widersetzung aber selbe nider zu schiessen, dem Geistlichen aber, Medico vnd Bader, welche exponirt bleiben, vnd vnter die Gesunde nicht kommen soli, ist jedesmahl der Auss- vnd Eingang zu verstatten: Es sollen aber 1 Unter den Vorschriften des Klosters Vorau, die im Jahre 1713 zur Verhiitung der Contagion erlassen wurden, flndet sich auch diese: „Wein soli nur »usgegohrener, leichter und massig getrunken werden. Furehtsameren Personen wiirde aber ein Schluck edleren Rebensaftes zur Herzstarkung und Ermuthigung dienlich sein.“ — Und das scbon ofter citierte Gedicht „Yon der Pestilentz eine guete lere“ schreibt vor: „Du solt mischen den starken wein das sechstail soli allzeit wasser sein.“ 2 Ebenda: r Gebraten Fleisch ist pesser den gesotten Das sch\veinein sey Dir gantz verpotten.“ IB dise exponirte mit einem sichtbarlichen Zeichen dalier gelien, auch denen entgegenkommenden zuruffen, damit selbe aussweichen sollen; forderist aber ist zu beobackteu, dass die Verpflegung der Miliz - Wachten, einge- sporrter, nicht von inficirten, sondern gesunden Orthen auss gescliehe. Sechstens sollen die Land - Gerichts - Herrn in solchen suspecten vnd inficirten Orthen zeitlich die Provision der nothigen Lebens - Mittlen in der Nitke machen vnd anordnen, damit sowol die eingesporrte, als wachtende vnd ihnen vvarthende damit verseken werden, zu Unterkommung der Wacliten aber (weilen sie in Ungevvitter vnter freyen Himmel nicht be- steken konnen) von Prettern zusammen geschlagene Hiti verfortigen lassen, wie sich dann ein vnd anders Orth die Officier beschwert haben, dass ihr Miliz vngekindert vnseren widerholten Befelchen, weder die notkige Ver¬ pflegung, \veder Unterkommen haben. So sollen auch sibendens an dergleichen inficierten Orthen Hund, Katzen, herumb vagirendes Oefligl nidergeschossen \verden, weilen durch diese das contagiose Ubl leichtlich iibertrageu \vird. 1 Acktens sollen alsogleich die gesunde von den Kranken in dem Hauss sich separirt halten, der Inficirten vnd verstorbenen Poth - Gevvandt, Leilacher (Leintiicker), angehabte Kleydung vnd dergleichen solle ohne Anstand von denen hierzu erforderlichen Siech - Ivnechten verbrennt werden, vvelche Siech-Knecht vnd Todtengraber ehenmassig an separirten orthen zu halten seyn, vnd die Communication aller gesunden meyden mussen. Neuntens die an der Contagion verstorbene von denen Todtengrabern in ein, an einem abgesonderten Orth sehr tieff gemachte Grueben gelegt, mit lebendigen Kaleh 2 bestrahet, in dessen Abgang aber desto tieffer die Grueben gemacht werden, damit nit durch Oeffnung dess Vichs, oder der Thier, oder durch aufsteigende Tampff mehrers Unheyl entstehe, die zu solchen Begrabnussen aber brauchende Pretter, Schragen, Strick 3 , vnd der- 1 Hunde, Katzen, Vogel ete. sollen sehr empfanglieh sein fiir das Contagium, so dass zuerst diese von demselben ergriffen werden, bevor es auf die Menschen iibergeht. Schon Ovid erwahnt in der Schilderung der Pest auf Aegina (Metamorphosen VII.): Strage eanum primo volucrumque oviumque boumque Inque feris subiti deprensa potentia morbi. Conoidere infelix validos miratur arator Inter opus tauros medioque recumbere sulco. eto. . . . Vergl. aueh Homer, llias, I. 50. Peinlich erzahlt im I. B., III. viele Falle von der Impestierung dureh derlei Thiere. Dr. J. W. Mannagetta erwahnt in seiner „Pest-Ordnung“, dass ein italienisoher Arzt Marsilius Pieinus von der Pest, welehe 1470 zu Florenz grassierte, beriehte, dieselbe ware von Hunden und Katzen hin und wieder in die Hauser gebraeht worden; dasselbe hatte auch Roderich v. Casto wahrend einer Pest zu Hamburg beobachtet. 2 Es scheint, dass nicht iiberall beim Begraben der Inficierten die nothige Vorsicht gebraucht wurde. Philipp Karl, Bischof von Lavant, maeht den Landriehter von M. Saal bereits am 20. September 1715 aufmerksam: „Sonst derfft nit schaden, da der Herr von Selbsten, alss ein gueter Freindt des Herrn Vicedom-Ambt-Verwessers ermahnete, dass Er doch bosser die leith anhalten moge, dass sye die Verstoi'benen wohl tieif und mit Kaleh Be- doekhter Zur Erden logen vnd die gleich anfangs der Contagion allzu Seiicht Begrabenen (davon schon iezt die vorbeygeheude inficiert werden, was muess dann aufs Fruehe Jahr erst grosseres Ellendt daraust vverden) mit Kaleh und noch mehrerer frisfiher Erden Uberschiitten lasse“. s Diese Vorsicht vvar sehr nothwendig, den oft liaftet der Peststoff viele Jahre an Cogenstanden und verliert seine verderbliche Wirkung nicht. Um ein Beispiel zu envahnen: 14 gleichen sollen von ihnen an abgesonderten Ortlien wol verwahrt, zu keinen anderen Gebrauch genommen, vnd nach auffhorenden Ubl sorgfaltig verbrennt werden. Zehendens seynd von denen Gerichts - Herrn vnd Obrigkeiten an denen Orthen der grassirenden Contagion, Latzareth, oder Siechen - Hausser, auch Contumaz - Hausser auffzurichten, vnd in denen erstern die Kranke, vnd die sicb erhollende, in denen letzten aber die restituirte 40 Tag zu ver- wachten, vnd zu verpflegen, zu welcbem Ende nacb Umbstande der Orth vnd Jahrs - Zeit von Prettern zusammen geschlagene Hiithen, aussgelahrte Stiidl, Baad-Stuben vnd dergleichen zu gebrauchen seynd, die Contumaz- Orth miissen gesund, vnd vorhin nicht inficirt gewesen seyn, wie dann ingleichen denen exponirten Herrn Geistlichen, Medicis, Cbyrurgis, Siech- Knechten vnd Todengrabern gesunde vnd jeden competirte besondere Wohnung zu versckaffen seynd. Es seynd ingleichen eylfftens die wegen der Contagion sogleich ge- sporrte, vnd verwachte Hausser, ob sie auch vollig ausgestorben waren, vorhin nicht zu offnen, vnd zu fehrerer Wohnung zu gebrauchen, biss solches vns erindert, vnd vorhiniger Befelch eingehollet worden. Nach empfangener Erlaubnus aber solle die Sauberung oder Reini- gung von den Siech - Knechten, oder darzu bestellten, so ebenmassig nach vollenter Reinigung Contumaz machen mussen, folgender Gestalten be- schehen, dass die inficirte Hausser forderist durch vnd durch starck aus- geraucht, Fenster vnd Thure eroffnet, mehrere Zeit durckliifftert, alles Poth- vnd Lein- auch anders Geivandt, so die Inficirte gebraucht, oder an Leib Zeit ihrer Infectiou getragen, mit Praecaution nemmen vnd verbrennen, was aber neu gewaschen in Kasten versporrter gewesen, solle wol durch- raucht, das etwa verliandene Gelt in Essig abgewaschen, alte Wand vnd Boden gesitubert, die gemaurte Zimmer mit Kaleh ausgeweist, Tisch, Bank vnd dergleichen abgewaschen vverden. Geben zu Clagenfurt vnter vnsserer geivohnlichen Insigls - Fortigung den 30. Augusti 1716. N. vnd N. Einer liochlobl. Landtschafft des Ertz - Herzogthumbs - Carn- then Burggraff vnd Verordnete etc. etc. Als Hauptherd der Pest mag damals St. Veit angesehen worden sein. Um und um war diese Stadt mit Wachen abgesperrt, die den strengsten Befehl hatten, niemanden liber die VVachlinie hinaus passieren zu lassen. Es galt nun, die St. Veiter mit den nothigen Lebensmitteln zu verselien und die undiegenden Landgerichte: Osterwitz, Ivraig, Rosenbiichl etc. und auch Maria Saal erhielten am 7. September folgenden Befehl: „Demnach die Statt St. Veith mit dem nothigen Rindt Vich versechen werden muss, vnd wiir die repartition an die Vmliligendte : vnd annachendte Landgerichter gemacht, alss ist auch auf das Landgericlit Saal von Vnss die repartition gemacht worden, dass selbes ivochentlich einen Ochssen mit andern mogliclien Victualien, was sie etwan verlangen \verden, vnd zwar Pfingstags (Donnerstags) an die Confin des St. Veiterischen Burgfridts Past alle al teren Beri eh te iiber die Contagion fiihren an, dass ein Ivirehendiener in Mai- land aus einer Truhe, welehe 25 Jahre vergessen in einem Winkel gestanden war, einen Strick gezogen hahe, mit welchem man einst die Sarge von Pestleichen in die Grahor hinabgelassen hatte und dadureh neuerdings die Pest ausgebrochen wiire. (Athan. Kireber, Scrutinium pestis, pag. 63, Rom. 1658). 15 [: doch mit der modalitiit, dass die ybergebung sowohl, alss die Vber- nembung vnd bezallung obne Vermischung der Leith beschehe, derent- vvillen aucli Einer von Magistrat abgeordnet werden wiirdt, damit selber alles ybernembe, vnd die Burger nicht promiscue aus der Statt zu lauffen verursachet werden:] gegen Ihrer paren bezallung hinliffern solle, wollen demnach Euch biemit aufgetragen haben, dass Ibr obvermelte Lifferung, vnd zwar mit diesser wochen anfangen, vnd ohne vveiterer reclamation iederzeit biss ganzlicher Eroffnung praestiren sollet.“ 1 Bericht vom 20. September: „Was das bedrangliche Contagionswesen ,alda im Landt vnd diesser Endten herurnV beriihrt, bericbte icb weiters gehorsamst, was ich vor etlichen Tagen in Klagenfurt vnd an verschiedenen anderen Orten flir gewiss vernomen habe: Das leidige tlbel hat in der Kais. Stadt St. Veit (Gott Lob!) derart nachgegeben, dass bereits durcb 18 Tage ber dort nie- mand mehr erkrankt oder gestorben. Die Aussprengung vor 14 Tagen, als ob bedachtes tlbel dort grosser geworden ware, hat sich nicht veri- ficiert. An der Wolfnitz im Gericbte Seltenheim soli es aucli schon besser gevvorden sein, so dass an solchem Zustand niemand weiters erkrankte oder Todes verblichen. ■— Wie es in den Langerichts - Districten: Himmel- berg, Gradenegg und Steierberg beschaffen ist, so habe ich wegen der zu grossen Entfernung keinen eigentlichen Bericht. Im Gericbte Rosenbuchl soli vvieder de novo ein Haus inficiert \vorden sein. Zu Lassendorf im Tanzenberg’schen Burgfried, ,enterhalb der Glan‘ (von welchem Orte icb schon in meinem friiberen Berichte geborsamste Erwahnung gethan), bat man gemeint, es werde das giftige Feuer, nachdem 7 Personen bereits ge¬ storben, ein Aufhoren gevvinnen, allein es sind seit 10 Tagen her ivieder 4 Personen, also im Ganzeu schon 11 ,darauffgegangen‘. Gestern empfing icb leider! aucli die schlechte Nacbricht, dass im Dorfe Scbrelz 2 , im Graf Goes’schen Burgfried Ebenthal gelegen, angezo- genes Giftfeuer auch zWei Keuschen ergriffen habe, so dass bieran gleich 5 Personen hingerissen \vurden. 1 Trotzdem reclamiert der Landrichter von M. Saal und weist auf die Unmogliehkeit, diesem Befehle nachzukomrnen, hin: Das M. Saaler Landgericht liege auf windischem Boden, wo wegen Mangels einer Viehzucht kein schlagbares Kindvieh zu bekommen sei, so dass die M. Saaler, die ohnedies manche Woche kein Fleiscb hatten, Kinder, Sebafe und Kalber von Klagenfurt holen miissten. Die St. Veit angrenzenden Laudgeriehte hatten Kinder genug. Um dem Befehle nacbkommen zu konnen, miisste wegen der St. Veiter ein Bote bestellt werden, der iiberall herum liefe und Ochsen aufsuchte; diesen Boten zu bezahlen sei aber kein Geld vorhanden. Was das Schmalz, Speek, Eier, Butter und Kapauner — denn diese seien die St. Veiter geivohnt —• anbelange, liege es nicht in seiner Macht, seinen Insassen zu befeblen, diese Dinge nicht nacb Klagenfurt auf den Markt, sondern immediate nacb St. Veit zu liefern. Die auf diese Reclamation erfolgte landesobrigkeit- liche Verordnung, mit der Lieferung des Ochsens bei einem Poenale von 100 Ducaten nicht zu zaudern, macht den Landrichter freilich gefiigiger. Etwas hatte er doch erreicht und das mag ihn getrostet haben: „Mit den Kapaunern vnd anderem Gflugelwerkh muessen sich die St. Veiter bis zur gantzlichen relevierung schon gedulden". — Die Unmogliehkeit der Fleisclilieferung scheint mir vom Landrichter vorgeschiitzt worden zu sein j die an- fangliche Weigerung diirfte die Furcht vor der Impestierung durch die aus St. Veit zuriick- kehrenden Boten bestimmt haben. 2 Verdeutsehte Ubersetzung fiir das slovenische Žrelec. Damit wurde die heutige Ortschaft Ebenthal ohne das Schloss bezeichnet. Die Pest in diesem Orte wird durch die Landesobrigkeit bestatigt am 15. September: „Da leider die contagiose Krankheit ober Ebenthal (Schloss) in einer einschichtigen Keuschen ,bei den Fiinviz Geigern* eingerissen 16 Da nun dieser Ort nackst dem hiesigen Landgerickts - Confin sich befindet, so hake ich unverziiglich die Wachen gegen diesen Ort und an- dere Vorkehrungen angeordnet. Das Feuer dringt nun immer mehr gegen M. Saal vor und ick lebe in grosser Furcht, das kiesige, bisher rein erhal- tene Landgericht diirfte ,bey der Windiscken leuthen ihrer Halsstiirigkeit, die sich zu wenig zu kietten Verlangerk, fiir dieses Jalir nicht unange- fochten conserviert werden. Gott schicke es aber allerseits zu einem bes- seren Stand und verhiite alle vveiteren Gefahrlichkeiten.“ Im 3. Viertel September wurde voii Sr. Rom. Ivais. u. Konigl. Katk. Majestiit „auss sonders Erwogenen Erkoblicken Vrsachen a neuerdings eine Commission in Contagionssacken allergnadigst angeordnet. Die „Ober- Commission“ bestand aus den Mannern: F ur st Porzia (Landesliauptmann), Graf Tkurn (Landesvemvalter) und Graf Plarz (Landes-Vicedom). In einem Circulandum vom 22. September gibt sie dies bekannt und befiehlt unter gleickem Datum dem Landricliter von M. Saal, die von Carls- berg und dessen Umgebung kommenden Personen vom Landgerickte fern zu halten, die anderen Confinanten und umliegenden Ortsckaften zu ihrer Nachricht und gleichmassigen Direction dariiber schriftlick zu intimieren, damit das Ebel nicht etwa durch eine oder andere Unachtsamkeit einge- lassen werde — da die Contagion im Schlosse Carlsberg ausgebrocken und der Pfleger Glaumach 1 an der Pest krank darnieder liege. Bericht vom 24. September: „In Betreif des weiteren Contagionsstandes berichte ich gekorsamst, dass (Gott Lob und Dank!) in dem von mir venvalteten Landgericht noch Alles durchgehends rein und von guter Gesundkeit ist. Obwohl in Wolfnitz und Lassendorf niemand vveiters an der Pest gestorben, so vverden diese Orte doch strenge bewacht, und ist es noch zu keiner Reinigung gekommen. Zu Portschach sind bisher 4 Personen Tods verblichen. Zu Tigring ist Alles \vieder in gutem Stand, soviel ich versickerten Bericht erhalten habe. Zu Klein St. Veit (von Glanegg hinein gegen Feldkirchen) soli es, wie mir der Herr Dr. v. Tkalheim selbst erziihlte, derzeit am schlimmsten aussehen. Hingegen sagte er, dass die Kaiserliche Stadt St. Veit bis inner- lialb 14 Tagen, \venn sich unter solcher Zeit nicht etwa de novo etwas ereignete, nun wiederum liberiert und eroffnet werden wiirde. Zu Schrelz unter Ebenthal soli, nachdem 7 Personen in die Ewigkeit hingerissen, kein Pestfall mehr vorgekommen sein. Dagegen aber ist der gestrigen Erkundi- gung nach die leidige Sucht in das Maierhaus des Ebentkaler Schlosses eingesc-hlichen und hat den Maier ergriffen. Die nunmehr angeordnete Haupt-Commission in Contagionssacken hat unter vorgestrigem dato den ersten Befehl mit dieser Intimation an mich ergehen lassen, dass nunmehr und ein Mann mit Tod abgegangen, so befehlen wir dem Landrichter von M. Saal, da dieser Ort in dessen Landgericht liegt (irrthiimlicher Weise wurde Ebenthal in das Maria Saaler Landgericht verlegt), den Siechknecht zur Begrabung des Todten zu bestellen und nicht nur die inficierten, sondern auch die iibrigen Keuschen an der Glan bewachen zu lassen“. — Nicht so bald erlosch die Pest in Ebenthal. Dafur spricht eine Verordnung der Ober-Commission vom 14. December an die Confinanten, die Ebenthaler Wachen mit dem niithigen Brennholz zu versehen, „da die leidige Contagion zu Ebenthal lange Zeit grassieret hat“. 1 Am 13. September hate er noch eine Fede ausgestellt und Carlsberg als einen Ort mit „frisch vndt gesunder Lufft“ bezeichnet. 17 auch die fiirchterliche Contagion in das Schloss Carlsberg des Grafen Goes (nur eine kleine Wegstunde von M. Saal entfernt) eingerissen habe und dass der dortige Pfleger Glaunach impestiert darnieder liege. Dem heutigen Vernehmen nach soli der Pfleger „vnter der iexen“ eine ivirkliche Pestbeule liaben. Wie es zu Strassburg und Hadkiirch 1 im Althofer Landgerichts- District der angeregten leidigen Sucht halber beschaffen, werden Ew. Gnaden obnedies Bericht von dort aus haben. 2 Obwobl die Stadt Klagen- furt und ganz besonders die Vorstadt gegen Villach fiir suspect gehalten wird, so kann ich bei meinem Wissen und Gewissen zu melden nicht unterlassen, dass diese Beziclitigung ganz ohne Grund sei, denn es ist nicht nur die imrvvendige Stadt dato ganz rein, sondern es sind auch ,alle 4 VorstatP vollstandig von gutem Gesundheitszustand. Dem Hochsten sei Dank gesagt! Allerdings befindet sich zwischen Klagenfurt und Victring: an der sogenannten Schmelzhiitte ein inficiertes Iiaus.“ Bericht vom 1. October: Meiner vor 8 Tagen in puncto contagionis gehorsamst erlassener Relation fuge ich nun \veiteres hinzu: Leider ist der Graf Goes’sche Pfleger zu Carlsberg Peter Sigmund Otto v. Glaunach an den aufgebrochenen zwei Pestbeulen nachst vemvichenen Freitag in die Eivigkeit abgeschieden. Der allmachtige Gott ivolle seine Seele im Frieden ruhen lassen. Nachdem die erbarmliche Pestilenz nun zu Lassendorf nachgelassen, fiingt sie de novo im Tanzenberg’schen Burgfried zu ivtithen an: namlich zu Alsdorf, wo drei Hauser nachst dem Schlosse stehen. Bereits 4 Personen wurden dieser Tage daselbst hingerafft. 3 Bericht vom 23. October: „In puncto contagionis habe ich nunmehr (dem Allerliochsten unend- licher Dank gesagt!) soviel gehorsamst zu unterbringen, dass in ali’ diesen Gegenden 4 sich das leidige Ubel solchergestalt gelegt hat, dass von solchem weder ein weiterer neuer Ausbruch zu verspiiren ist, noch jemand liieran erkrankte. Als ich verflossenen Samstag in Klagenfurt war, wurde mir von der Ivais. Cont. Ob. Commission miindlich mitgetheilt, dass bei so gestalteter Beschaffenheit alle gute Hoffnung vorhanden sei, das Contagions - Obel 1 Haidkirchen am Krapfeld. 2 Altliofen war damals salzburgisch. 3 Der Bericht schliesst: „Verwichenen Samstag hat sich im hiesigen Landgerieht gleichfalls eine gefahrliche Begebenheit zugetragen: Ein Weibsbild, das 3 Tag vorher im Schlosse Carlsberg, also in einem wirklich inficierten Orte, im Tagwerk gestanden, hat sieh heimlich von dort nach Batzendorf (gleieh unter M. Saal gelegen) begeben. Hier hat besagtes Weibsbild gleieh Arbeit bekonnnen und sich beim ,Hiirschschnitt vnd Precheln' unter andere Personen gemengt. Auf erhaltene ICundschaft hin habe ich mit dem Weibe cin Examen vorgenommen und es, trotzdem es weder „inn- noch ausserlicli wehetage, Pronner, stocher oder sieehtag" empfand, sammt etlichen 40 Personen, die mit ilir Com- munication gepdogen, in fiinf abgetheilten Orten in Contumaz setzen lassen. 11 Die Anzeige dariiber erstattete er der Ober - Commission am 26. September: „Und damit die Verwachtung Vmb desto schorffer seye, habe ich gegen 9 Wachthitten aufschlagen lassen, wie auch die Wachten mit Musqueten, Pulfer vnd Bley versehen vnd ihnen den auftrag vnd die ordre gegeben, dass \vann iemand auss ihnen entweichen wollte, auf selbes ohne Verschonung wirklich Peuer gegeben werden solite." Der Landrichter lebte in iibertriebener Fureht: Schon in dem Berichte vom 9. Oet. konnte er die Freilassung des Weibsbildes und der iibrigen contumacierten Personen melden. 4 Namlich um M. Saal. 2 18 werde innerhalb drei Wochen (was diese Reviere und Orte anbelangt) unfeblbar zum endlichen Ausgang gebracht und die Wachen cassiert werden. 1 Nur beftirchtet die 0.- C., dass nicbt etwa zu Althofen ,ein mehrere einreissung erfolgen mochte'. Weil aber dics auch nicbt mehr zu besorgen ist, so wird das bedrangte Giftfeuer in kurzer Zeit im ganzen Lande Karnten ganzlich ausgeloscht werden.“ 2 Bericht vom 10. November: „Ungeachtet in dem Burgfried Tanzenberg das leidige Giftfeuer der Contagion solchergestalten die Flammen gelegt bat, dass scbon der letzte Tag gekommen schien, an dem die Contumazzeit dort ibren Ausgang er- reicht liatte, bat sicb dieses angezogene Ubel jiingst verwichener Tage de novo wiederum geaussert: 3 * 1 Person, mit den wirklichen Pestbeulen bebaftet, ist bereits gestorben; eine zweite ist ebenfalls von diesem'Gift ergriffen worden, docb scheint sie ausser Gefalir zu sein, «weil die yber- kbomenen Peull albereits rinnen».“ Bericht vom 9. December : „Vorgestern habe ich die betriibte Nacbricht erbalten, dass leider zu Eixendorf (Landgericht Hocb-Osterwitz, Pfarre Meisslding) die bedranglicbe Contagion eingerissen ist. Ein Taggenbrun’scher Urbars-Unterthan mit Namen Steiner bat einen Bettelbuben, nicbt wissend, dass er inficiert sei, beherbergt. Das Pestiibel ist nun derart aufgetreten, dass nicbt nur Steiner und seine Ebevirthin nebst 4 anderen Personen im gleichen Hause mit Tod abgiengen, sondern aucli bei einem andern Bauer ein Weibsbild und ein Kind von beriihrter Seucbe binweggerissen wurden: mithin sind also innerhalb 7 Tagen 8 Personen aufgerieben worden. Uberdies soli in den letzt venvicheuen Tagen auch der Meissldinger Caplan, welcher in Eixendorf exponiert war, an der Pestilenz sein Leben eingebiisst baben. Wie es nocb weiter gehen wird, weiss Gott allein.“ — Von weiteren Pestfallen gescliiebt in den M. Saaler Landgerichts- Acten keine Erwahnung mebr. Klagenfurt, zu Ostern 1887. 1 Am 3. November wurde die Contumaz der Stadt St. Veit aufgehoben, nachdem durch G Wochen kein Todes- oder Krankheitsfall an der Pest weder in noch vor der Stadt vorgekommen war. 2 Eeeonvaleseente vvurden noch einigo Zeit bewaoht. Die St. Veiter durften von nun an, vorlaufig allerdings nur mit einer authentiselien, vom Biirgermeister bestatigten Fede sieh naeh Klagenfurt begeben. 2 Es scheint, dass der Landrichter den Gesundheitsstand in Karnten zu dieser Zeit iiberschatzte. In maneben Orten mag es noch ziemlich traurig ausgesehen haben. Dafiir spricht eine Stelle im Patente der O,-C. v. 23. October, welches bei strenger Bestrafung die Mutierung der Dienstboten verbietet, „weil durch solches ubenvandern derer Dienstleiith die nunmehr eine Zeit hero annoch an Villen orthen starkh grassierendte iible contagiose Krankheit Markt und Dorffer wider aufs neue angesteckt werden khonten 11 . Vielleicht aber wurde diese traurige Miire nur fingiert, um die Dienstgeber zur genaueren Einhaltung des Befehles zu bewegen? 3 Wird bestatigt durch eine Zuschrift der O.-C. dato 5. November. Als inficierter Ort wird Gorsdorf (Ortsgeineinde Herzendorf) genannt. Schulnachrichten i. Personalstand des Lehrkorpers und Lehrfachervertheilung a m Schlusse des z w eiten Semester s. a) K. k. Director: 1. Dr. Franz Svoboda, lehrte Griechisch VI., 5 Stunden wochentlich. b) K k. Professoren: 2. Johann ton Klebelsberg - , in der VIII. Rangclasse, lehrte Latein I. a, VIII., Deutsch I.a, 17 St. w. Classenvorstand der I. a. 3. Belino Sclieitz, f. b. geistl. Rath, Capitular des Benedictiner - Stiftes St. Paul, lehrte Religionslehre in allen Classen, 22 St. w. Exhortator fiir das ganze Gymnasium. 4. Norbert Lebinger, Capitular des Benedictiner-Stiftes St. Paul, Con- servator der h. k. Central-Commission fiir Kunst und histor. Denkmale, lehrte Geographie und Geschichte II. a, III. a b, VII, VIII., 16 St. w. bis zum 8. Marž, von da an krankheitshalber beurlauht. Classenvor¬ stand der VIII. 5. Dr. Julius Steiner lehrte Mathematik I. ab, III. a b; Naturgeschichte I. a b, V., VI., 20 St. w. 6. Adalhert Meingast lehrte Latein II. a, Griechisch VIL, Deutsch II. a, 16 St. w. Classenvorstand der II. a. 7. Karl Dttrr lehrte Latein VI., Griechisch VIII., Deutsch IV., Philoso- phische Propadeutik VIII., 16 St. w. Classenvorstand der VI. 8. Dr. Hermann Purtseher lehrte Latein III. a, V., Griechisch III. a, 17 St. w. Classenvorstand der III. a. 0. Johann Sclieinigg lehrte Latein IV., VIL, Griechisch IV., Slovenisch I. Abt., 17 St. w. Classenvorstand der IV. 10. Dr. Jakob Šket lehrte Latein III. b, Griechisch III. b, Slovenisch II., Iti., IV. Abt., 17 St. w. Classenvorstand der III. b. 2 * 20 11. Dr. Franz Hann lehrte Geographie und Gescliiclite VI., Deutsch VI., VII., VIII., pliilosoph. Propadeutik VII., 15 St. w.; seit der Beur- laubung des Prof. Lebinger aucli Gescliiclite VII., 18 St. iv. und war Classenvorstand der VIII. 13. Karl Maly lehrte Matliematik V.—VIII., Physik VII., VIII., 18 St. w. Classenvorstand der VII. c) Supplenten: * 13. Franz Schmidi lehrte Latern II. b, Deutsch II. b, III. a b, 18 St. w. 11. Jakob JVang lehrte Latein I. b, Griecliisch V., Deutsch II. b, 17 St. iv. Classenvorstand der I. b. 15. Alois Grillitscll, k. k. Lieutenant in der Reserve, lehrte Deutsch V., Geographie und Gescliiclite I. a b, IV., V., 16 St. iv. Classenvorstand der V. 16. Johann Satler , k. k. n. a. Lieutenant in der Landivehr, lehrte Ma- thematik II. a b, IV., Naturgeschichte bez. Physik II. a b, III. a b, IV., 20 St. w. Classenvorstand der II. b. d) Probecandidat: 18. Otto Eichler, Lehramtscandidat, absolvierte im ersten Semester unter der Leitung des Prof. N. Lebinger die ziveite Hiilfte seines Probejahres, indem er im Sinne der diesfalligen Vorschrift Geographie und Ge- schichte in der II. b lehrte, 4 St. w. Im ziveiten Semester als Vo- lontiir an der Anstalt belassen, gab er denselben Unterricht und ver- trat seit Ostern den erkrankten Prof. Lebinger beim Unterrichte in der Geographie und Gescliiclite in der II. a, III. a b, VIL, 13, bez. 17 St. iv. e) Hebenlehrer: 18. Alexander Lutscliounig, Regenschori an der Domkirche, lehrte Gesang in 3 Abtheilungen, 7 St. iv. 19. Josef Lakomy, Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt, unter- richtete im Turnen in 4 Abtheilungen, 8 St. iv. 30. Victor Sloj) von Cadenherg, Professor an der Staatsrealschule in Klagenfurt, lehrte Italienisch, 2 St. iv. 21. Franz Schreier, Lehrer an der Biirgerschule in Klagenfurt, lehrte Zeiclmen in 2 Abtheilungen, 4 St. iv. Ueberdies gab Professor Adalbert Meingast Unterricht in der Kalligraphie, 2 St. iv. * Sammtlich fiir das Obergymnasium gepruft. 21 II. Lehrverfassung. Der Unterricht wurde nach dem mit holier Ministerial - Verordnung vom 26. Mai 1884, Z. 10128 abgeanderten Lehrplane ertlieilfc und die vorgeschriebene Zahl schriftlichei' Haus- und Schularbeiten in den Sprachfachern und in der Ma- tliematik gegeben. Diesbeziiglieli wird auf das Programm pro 1886 S. 21 — 26 verwiesen. Lectiire und Memorierstoff aus den lateinischen, griechisclien und deutschen Classikem. a) Latein. III. a b Classe: Aus Corn. Nepos ed. Fleckeisen: Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Epaminondas, Pelopidas. Memoriert wurde III. a: Themistocles c. 9, Pausanias c. 2, Epaminondas c. 4, 5. III. b: Miltiades c. 1, Themistocles c. 8, Epaminondas c. 9, Pelo¬ pidas c. 1. IV. Classe: Caesar de bello gallico ed. Prammer lib. I. c. 1. 30—54. VI. vollstandig, VII. 1 — 48. — Ovidius ed. Schmidt - Gehlen : Die vier Weltalter, Lycaon. Memoriert aus Caesar I. 1, 38, 47, 51. VI. 26, 27. VII. 3, 18, 21, 34. Y. Classe: Livius ed. Ziugerle: 1. I., XXI. c. 1—10; Ovidius ed. Gehlen- Schmidt: Trist. 1; Past. 5, 8, 10, 14, 30; Met. 5, 9, 13, 16. Memoriert wurde: Liv. I. c. 23, 26 ; Ovid Trist. 1, Past. 5, 8. VI. Classe: Sallustius ed. Seheindler: Bellum Catilinae. Cicero ed. Nohl: in Catilinam or. I. Vergilius ed. Hoffmann; Georgicon lib. I. II. III. IV. Eci. I. V. Aeneid. lib. I. Caesar do belo civili, ed. Dinter: lib. I. cap. I — XI. Memoriert: Sall. Cat. cap. 5, 31, 54; Verg. Georg. lib. II: Laudes vitae rusticae. VII. Classe: Vergilius, Aeneis ed. Hoffmann: 1. II. VI.; Cicero ed. Nolil: de imp. Pomp., pro rege Deiotaro, Laelius de amicitia, ed. Schiche. Memoriert: Aus der Aeneide II. 1—40, 199 — 234, VI. 1—29, 200 — 225, 323—349; de imp. Pomp. c. 1, 2, 3. VIII. Classe: Tacitus ed. Halm: Germania c. 1 — 27. Annal. I. Horatii Carmina, ed. Miiller: 1. I. 1, 4, 7, 10, 15, 20, 24, 35, 37. II. 3, 6, 7, 10, 15, 16, 18. III. 9, 23, 24, 30. IV. 3, 8, 12. Carm. saec. Epod. 1, 2, 7, 13. Sat. I. 1, 6. II. 1, 6, 8. Ep. I. 2, 11, 18. Memoriert: Od. L 1, 4, 7. II. 10. III. 9, 23, 30. IV. 3. Epod. 7. Sat. I. I, v. 1—24. II. 6, v. 1—15, 60—75. b) Griechisch. V. Classe: Auswahl aus Schenkls Chrestomatie. Aus Xenophons Anab. I. II. III. Cyrop. I. II. Homer nach Zeclimeisters Epitome, Ilias I. V. Memoriert: Xenoph. Anab. I. 4 — 6, III. 3—5. Hom. II. I. 1—99, 251—266, 489—491. VI. Classe: Homer nach Zechmeisters Epitome: Ilias IV. VI. VII. XXII. Xenophon: Aus den Erinnerungen an Sokrates nach Schenkls Chrestomathie Nr. 1, 3, 4. Herodot: Perserkriege nach Dr. Ilinters Ausgabe: B. V. VI. VII. bis Nr. 16. B. IX. Nr. 53, 54, 55, 56. 22 Memoriert: II. IV. v. 153—177. v. 417—440. VI. v. 123—129, 175—195, 387—412. VII. v. 198—217. XXII. v. 1-25. und 368—388. Herodot: Nr. VII. nach Hintners Ansgabe, Z. 10—25. (Eede des Miltiades.) — Aus Xenoph. Denkw. nacli Sclienkls Chrestom. Nr. III. § 7, 8, 12, 13. VII. ciiisse: Demosthenes ed. Pauly: 1. 2. und 3. (§ 1—36.) Philip- pische Eede. — Homer ed. Pauly: Odysseo X. XI. und XII. Memoriert wurde: Demosthenes I. Phil. Eede § 1 und 2. Odyssee X. v. 403—540, XI. 405—435. VIII. Classe: Plato ed. Hermann: Apologie, Charmides Cap. 1 —15. Homer ed. Pauly: Odyssee IX. XXI. XXII. Sopliocles ed. Schubert: Ajas Vers 1—1117. Memoriert: Plato: Apologie Cap. XVI. B bis inclus. D. Homer: Odyssee V. 62—73, IX. 233—242, XXI. 404—423, XXII. 1—7. Sopliocles: Ajas 134—171. c) Deutsch. a L e c t ti i' e. I. — VIII. Classe: Sehul- und Privatlectiire nach dem Lesebuche. Ausser- dem wurde in der Schule gelesen. VI. Classe: “VVilhelm Tell, Minna von Barnlielin. Privatim: Emilia Galotti und Nathan der Weise. VII. Classe: Schullectiire: Wallensteintrilogie, Jungfrau von Orleans, Schillers ausgewahlte Gedichte, Iphigenie auf Tauris, Hermann und Dorothea. Privatlectiire: Die Eauber, Piesco, Don Carlos, Gotz von Berlichingen, Egmont. VIII. Classe : Schullectiire: Laocoon, Einiges aus der Abhandlung iiber naive und sentimentale Dichtkunst, Eouig Ottokars Gliick und Ende. Privat¬ lectiire: Eiithchen von Heilbronn, Zriny. /? Memorierstoff. I. a Classe: 1. Das Sdrsvert, v. Uhland. — 2. Mein Vaterland, v. Hoff- mann v. Eallersleben. — 3. Der kleine Hydriot, v. Wilh. Miiller. — 4. Das Eiitzchen, v. Pfeffel. — 5. Der Landmann an seinen Sohn, v. Holty. — 6. Morgen- gebet, v. Schiller. — 7. Lied eines deutschen Enaben, v. Friedr. v. Stolberg. — 8. Der Grenadier, v. Pfeffel. — 9. Drei Schneider am Ehein, v. Herlosssohn. — 10. Der Schatzgraber, v. Biirger. — 11. Der weisse Hirsch, v. Uhland. — 12. Hirsch und Fuchs, v. Lessing. — 13. Der Schiitz, v. Schiller. — 14. Der Greis und der Tod, v. Gleim. — 15. Der gute Kamerad, v. Uhland. — 16. Sehnsuclit nach dem Friihling, v. Hofmann v. Fallersleben. —• 17. Das arme Vogelein, v. Hoff- mann v. Fallersleben. — 18. Die VVanderschaft, v. Wilh. Miiller. — 19. Das Bach- lein, v. Goethe. — 20. Der Alpenjager, v. Schiller. — 4 Eathsel, v. Schiller. I. b Classe: 1. Die wandelnde Glocke, v. Goethe. —• 2. Mein Vaterland, v. Hoffmann v. Fallersleben. — 3. Das Eatzchen, v. Pfeffel. — 4. Das taube Miitterlein, v. Halm. — 5. Ein Friedhofsgang, v. Vogl. — 6. Thatigkeit, v. Gleim. — 7. Der Fuchs ohne Schwanz, v. Hagedorn. — 8. Das Lied vom Samenkorn, v. Krummacher. — 9. Lied eines deutschen Enaben, v. Fried. v. Stolberg. — 10. Die Schatzgraber, v. Burger. — 11. Der weisse Hirsch, v. Uhland. — 12. Das arme Voglein, v. Hoffmann v. Fallersleben. — 13. Die Grille und die Ameise, v. Gleim. — 14. Der Glockenguss zu Breslau, v. Miiller. — 15. Morgenlied, v. Hoff¬ mann v. Fallersleben. — 16. Der Sonntag, v. Hoffmann v. Fallersleben. — 17. Die 23 Kapelle, v. Uliland. — 18. Das Bachlein, v. Gootho. — 19. Der Wald, v. Sturm. — 20. Abendlied, v. Claudius. — 21. Der Postillon, v. Leuau. II. ClilSSe: 1. Die Biirgschaft, v. Schiller. — 2. Zigeunerleben, v. Seidel. — 3. Jager-Absehied, v. Eichendorff. — 4. Johann der Seifensieder, v. Hagedorn. — 5. Der Schatzgraber,- v. Goethe. — 6. Die Kunst jeden Tag gliicklich zu sein, v. Auerbacli (pros.). II. 1) Classe: 1. Das Riesenspielzeug, v. Chamisso. — 2. Herbstlied, v. Salis. — 3. Sonntag, v. Eichendorff. — 4. Winters Eluclit, v. Hoffmaun v. Fallers- leben. — 5. Friihlingsmahl, v. Wilh. Miillor. — G. Im Fmhlinge, v. Sturm. III. u l) Classe: 1. Das Grab im Busento, v. Platen. — 2. Der Scharfen- stoin, v. Dingelstedt. — 3. Der sterbende Poland, v. Stober. — 4. Barbarossa, v. Eiickert. — 5. Der Graf von Habsburg, v. Schiller. — 6. Kaiser Rudolfs Eitt zum Grabe, v. Kerner. — 7. Des Siingers Elucli, v. Uhland. — 8. Der Siinger, v. Goethe. IV. Classe: 1. Kassandra, v. Schiller. — 2. Columbus, v. Louise Bracli- mann. — 3. Lepanto, v. Hermann Lingg. — 4. Hoffnung, v. Emanuel Geibel. — 5. Speckbacher und seiu Sohnloin, v. J. G. Seidl. — G. Andreas Hofer, v. Jul. Moson. Classe: 1. Del' Taucher, v. Schiller. —• 2. Erlkonig, v. Goethe. — 3. Der Fischer, v. Goethe. — 4. Kassandra, v. Schiller. — 5. Die Lorelei, v. Heine. — 6. Klage der Ceres, v. Schiller. — 7. Der Kreuzschnabel, v. Mosen. — 8. Fruhliugslied, v. Holty. — 9. Friihlingsgruss, v. Heine. — 10. Mein Yaterland, v. Erzherzog Ferd. Maximilian. — 11. Heidenroslein, v. Goethe. — 12. Hymne an Osterreich, v. Anastasius Griin. — 13. Wanderers Nachtlied, v. Goethe. VI. Classe: Aus Schillers W. Tell: a) Lieder vor Eroffnung der ersten Scene, b) Teliš Monolog in der hohlen Gasse. — Tell-Lied von Lavater. — Die ersten Strophen aus Hallers „Alpen“. — Schillers Berglied. — Einige Sinn- gedichte von F. von Logau. VII. Classe: Schiller: Die Sehusuclit, der Pilgrim, Eeiterlied in Wallen- stoins Lager. — Hectors Abschiod von Andromache. — Der erste Monolog aus Goethes Iphigenie. VIII. Classe: Sehnsucht, Grenadiere, v. H. Heine. — Freie Kunst, v. Uhland. — Der stillo Grund und die Eiickkelir, v. Eichendorff. — Leipziger Schlacht, v. Arndt. — Der Postillon, v. Lenau. III. Lehrbiicher. Religion : I. Classe: Katechismus der katholischen Kirche von Dr. Schuster; II. Kathol. Liturgik von Dr. F. Mach; III. und IV. Biblische Geschichte von Barthel; V. Die katli. Apologetik von Fiind; VI. und VII. Lehrbuch der kathol. Eeligions- lelire von Dr. Martin; VIII. Geschichte der Kirche Cliristi von Fessler. Lateinische Sjorache: I. — VIII. Kleine lat. Sprachlehro von Dr. Schultz; I. und H. Lat. Lesebucli und Worterverzeichnis von A. Eožek, 1. und 2. Theil; III. und IV. Aufgaben zum Ubersetzen ins Lateinische von Vielhaber; V.—VIII. Stilistische Ubungen der lat. Sprache von Fr. Berger. Griechische Sprache: III.—VIII. Griechische Schulgrammatik von Curtius ; III.—VI. Griech. Elementarbuch von Dr. Schenkl; VII., VIII. Ubungsbuch zum Ubersetzen ins Griechische von Dr. Schenkl. 24 Deutsche Sprache : I.—VI. Deutsche Grammatik von Dr. Willomitzer; I.—III. und V. Deutsches Lesebuch von Kummer nnd Stejskal; IV. Deutsches Lesebuch von Dr. Egger; VI. — VIII. Deutsches Lehr- und Lesebuch fur hohere Lehranstalten, 1. und 2. Theil von Dr. Egger. Geograpliie und Geschichte: I. Leitfaden der Geographie, 1. Theil von Kozenn- Jarz; II.—VIII. Lehrbuch der Geograpliie von Dr. Supan; II., III., IV. Lelirbuch der allgemeinen Geschichte fur die unteren Classen, 1.— 3. Theil von Dr. Gindely; IV. Geograpliie der osterr,-ungar. Monarchie von Dr. Mayer; V. Grund- riss der Geograpliie und Geschichte fur die oberen Classen, 1. Theil, von Wilh. Piitz; VI., VII. Lehrbucli der allgemeinen Geschichte fur die oberen Classen des Gvmn., 2. und 3. Theil, von Dr. Gindely; VIII. Osterr. Vaterlandskunde fur die hoheren Classen der Mittelschulen von Dr. Hannak. Mathematik : I. — IV. a) Lehrbuch der Arithmetik, b) Geometrische An- schauungslehre von Dr. Močnik; V. — VIII. Lehrbuch der allgemeinen Arithmetik von Dr. Frisehauf; V.—VIII. Lehrbuch der Geometrie fur die oberen Classen der Mittelschulen von Dr. Močnik; V.—VIII. Sammlung von Beispielen und Aufgaben aus der allgemeinen Arithmetik und Algebra von Dr. Heis ; V.—VIII. Taschenbuch von Logarithmen fur Mittelschulen von V. Adam. Natur geschichte: I., II., III. Illustrierte Naturgeschichte der drei Matur- reiche, 1.—3. Tlieil, von Dr. Pokorny; V. Leitfaden der Mineralogie und Geologie von Dr. Hochstetter und Dr. Bisching; Vorschule der Botanik von Dr. Wretschko; VI. Leitfaden der Zoologie fur den hoheren Schulunterricht von Dr. Woldfich. Naturlehre : III., IV. Anfangsgriinde der Maturlelire von Dr. Krist; VII., VIII. Lehrbuch der Physik fur Obergyniuasien von Dr. Handl. Philosophische PropčideutiJc : VIL Lehrbucli der Logik; VIII. Lehrbuch der Psychologie, beide von Dr. Lindner. Slovenische Sprache: I. u. II. Abtheil. Slovenisclies Spracli- und Ubungs- buch von Dr. Šket; II. Abth. Cvetniki., berilo von Janežič; III. Abth. Berilo za V. in VI. razred von Dr. Šket; III. und IV. Abth. Slovenska slovnica von Šuman; IV. Abth. Slovensko berilo za osmi gimnazijalni razred von Dr. Miklosieli. Annierkung. Von sammtlichen hier angefiihrten Lehrbuchern wurden zumeist die approbierten letzten Auflagen, von den friiheren Auflagen nur die von der Schulbehorde zugelassenen beniitzt. Die Lehrtexte der elassisehen Autoren sind im Ausiveise iiber die Lectiire angefuhrt. Die angefiihrten Lehrbiicher verbleiben aueh im liacbsten Sebuljahre im Gebrauche, nur in der IV. und VI. Cl. treten die betreffenden Losebiicker von Kummer-Stejskal an Stelle der Egger’schen. In d. I. sloven. Abth. Končnilfs sloven. Grammatik; Šuman’s „Slo¬ venska slovnica 11 bleibt in der II. und III. Abth. Im iibrigen gibt das im Gymnasial- gebaude afflchierte Lehrbueher- und Lehrmittel-Verzeichnis naheren Aufschluss. IV. a) Themata fur die deutschen Aufsatze im Obergymnasium. V. Classe. I. Semester: 1. Meine Heimat (Schilderung). — 2. Die colonisatorische Thii- tigkeit der Phonicier. — 3. „Und der Menscli versuche die Giitter nicht.“ — 4. Der Baub der Sabinerinnen (Mach Livius). — 5. Unterschied zwischen Marchen 25 und Sage. (Gezeigt an dem Marchen .,,PornrGschen“ und der Sage „’Ahasver“.) — 6. Agypten, ein Geschenk des Nil’s. — 7. Schilderung der Sclilacht bei Kuima. (Nach Xenophon.) — 8. Des Winters Lust und Leid. — 9. Die Mine- ralien Karntens, welche filr die Metallgewinnung von Bedeutung sind. — 30. Der Iirieg, ein Freund und Peind der Kunste. II. Semester: 1. Hagen v. Tronje. (Ein Characterbild.) — 2. Doneč eris felix, multos numerabis amicos, tempora si fuerint nubila, solus eris. (Ovid.) — 3. Welcbe Umslande verscbafften den Grieclren den Sieg liber die Perser? — 4. Theodorich, der Ostgotbe, in Gescbichte und Sage. — 5. Der Priihling, ein Bild der Jugend. —- 6. Wie lob’ ich mir mein Vaterland! (Ausfukrung des Ge- dichtes „Mein Vaterland“ von Erzherzog Perd. Maximilian.) — 7. Nutzen und Wtirde des Ackerbaues. — 8. Was war Venedig im Mittelalter und was ist es heutzutage. (Mit Zugrundelegung von Platens Elegie „Yenedig“.) — 9. Ende gut, alles gut. (Chrie.) A. Grillitsch. VI. Classe. I. Semester: 1. Das Christenthum ha.lt siegreicben Einzug in einem heimi- schen Gaue, das Heidentbum flieht in die Walder. — 2. Warum spridit die Ge- schiclite mit solcher Bewunderung von Hannibal? — 3. Ursachen des Unterganges des romisclien Preistaates. — 4. Scbwert und Pflug, ein Vergleich. — 5. Die That Teliš und die Befreiung der Schweiz, keine Revolution, sondern ein Act der Notlivrehr. —■ 6. Ursachen der Christenverfolgungeu in der romisclien Kaiserzeit. — 7. a) Die Charaktere der Hauptpersonen iii Lessings Minna von Barnlielm. b ) Inhalt des Lustspieles : Minna von Barnlielm. (Nach Wahl.) II. Semester: 1. Warum nennt die Geschiclite Karl mit Recht den Grosson. — 2. a) In wieferne waren die Romerziige fiir Deutscliland nacbtbeilig. b) Ge- dankengang des Gedicbtes von J. W. v. Goethe: Hans Sachsens poetische Sendung. — 3. Der Mensch, ein Herrs.cher iiber die ihn umgebende Natur. — 4. a ) Auf den Bergen vrohnt die Preiheit. b) Klopstocks Begeisterung fiir die Preundscliaft (nachgerviesen aus seinen Oden: Wingolf, an Bodmer und an Friedrich V.; nach Walil). — 5. a) Die Fabel in Lessings Drama: Nathan der Weise. b) Die Hand- lung in Lessings Trauerspiel Emilia Galotti ist in Form einer Erzahlung zu geben. (Nach Wahl zu bearbeiten.) — 6. Verdienste der Geistlichkeit um die altdeutsche Literatur. VII. Classe. I. Semester: 1. Der Dichter wird goboren; der Dicliter wird aber auch erzogen. — 2. a ) Die Handlung in Schillers Raubern ist in Form einer Erziili- lung zu geben. b) Franz und Karl Moor, zwei contrastierende Personlichkeiten. (Nach Wahl.) — 3. Die Weltalter, frei nach Schillers Gedichte. •— 4. Gotz, Die Gestalt eines rohen aber wolilmeinenden Selbsthelfers in wilder anarchischer Zeit. — 5. Gedankengang des Gedichtes von Schiller: Der Spaziergang. — 6. Fiesco und die Republicaner mit Riicksicht auf Schillers Fiesco. — 7. Wallensteins Lager, ein Bild des dreissigjalirigen Krieges. II. Semester: 1. a) Orestes und Pylades nach Goethes Drama, b) Wodurcli wird die Entsuliniing des Tantalidengeschlechtes in Goethes Drama Iphigenie her- beigeftihrt. (Zu bearbeiten nach Wahl.) — 2. Die Charaktere der Generale in Schillers Wallenstein. — 3. a) Wodurch wird der Untergang des Helden in Goethes Drama Egmont herbeigefuhrt. b) Die Charaktere in Goethes Egmont. (Zu bear¬ beiten nach Wahl.) — 4. a) Priifung und Suhnung der Heldin in Schillers Jungfrau von Orleans, b) Schillers Jungfrau von Orleans im Verhiiltnisse zur 26 Geschichte. (Nach Wahl.) — 5. a) Der Gang der Handlung in Schillers Don Carlos in Form einer Erzahluug. b) Marquis Posa in Scliillers Don Carlos; seine Personlichkeit und sein Handeln. (Nach Walil.) — 6. Wodurch gelangten Goethe und Schiller zur Periode der classischen Reife. VIII. Classe. I. Semester; 1. Was erzahlt uns die Donau aus alter Zeit. — 2. Der Wandertrieb der Deutschen. (Zu erweisen aus Geschichte und Dichtkunst.) — 3. Der Begrift' „ehrwurdig“ ist aus' einer Roihe von Vorstellungeu, denen er zu- kommt, zu entwickeln. — 4. Die Idee der Trene in H. v. Kleists Ritterschauspiele: Kathchen von Heilbronn. — 5. „Es soli der Sanger mit dem Konig gehen, sie beide wohnen auf der Menschheit Hohen.“ (Schiller). — (i. Zriny und Soliman, nach Korners Trauerspiele Zriny. — 7. a) Die romantische und jungdeutsche Schule, ein Vergleich. — b) Ludvvig Uhland, sein Leben und Dichten. (Nach Wahl.) II. Semester: 1. Das mitlelalterliche Kloster cine Culturstatte. — 2. a ) Was erstrebte Kaiser Josef II. mit seinen Reformen, b ) Die Lage Osterreichs am Be- ginne des 19. Jahrhundertes. c) Der Charakter des Socrates nach Platons Apologie. (Nach Walil zu bearbeiten.) — 3. Warum raumt Goethe der Plnmtasie deu Vor- rang ein vor den iibrigen Geistesgaben. — 4. Man lebt nur einmal; uber die doppelte Auffassung, welche dieses Sprichwort zulasst. — 5. Ottokar und Rudolf von Habsburg nach Grillparzers Drama. — 6. Wodurch wurde die deutsche Lite¬ ratur zu einer Weltliteratur. (MaturitatSaufgabe.) Dr. F. Uann. b) Themata zu den slovenischen Aufsatzen im Obergymnasium. III. Curs. 1. Jesen na kmetih. — 2. Pripovedka o Martinu Krpanu. — 3. a) Egipet, dar Nilov. b) Notranje stanje rimske države o času katilinarske zarote. — 4. Zima in starost (prispodoba). — 5. Kaj pripovedujejo Slovenci o kralju Matjažu? — 6. Zgodovinsko jedro v narodnih pesnih o kralju Matjažu. — 7. Zlato orožje, gotova zmaga. (Nar. preg.) — 8. Kakšne lastnosti se pripisujejo kraljeviču Marku v narodni pesni jugoslovanski? — 9. Zgodovinski spomini v slovenskih narodnih pesnih. — 10. Narodna pesen — zrcalo narodnega života. IV. Curs. 1. Semenj na kmetih. — 2. Zasluge Josipa Jurčiča na polju slovstvenem. — 3. a ) Uzroki in nasledki tridesetletne vojske, b ) Sokrat pred sodniki. — 4. Pomen rek v narodno - gospodarskem oziru. — 5. Žiga Herberstein in avstrijske razmere za njegove dobe. — 6. Zgodovinski pomen nekdanjega mesta Akvileje. — 7. „Ta ni možak, ta ni za rabo, Kdor videl tujih ni ljudij.“ Levstik. — 8. Početki novoslovenskega slovstva. — 9. Pomen Valentina Vodnika v slovstvu slovenskem. — 10. Preporod slovenskega slovstva koncem 18. stoletja. — 11. Prirodoznanstvo v službi človeški. (Za zrelostni izpit.) Dr. J. Slcet. 27 V. Relativ obligate und freie Lehrgegen- stande. I. Slovenische Sprache. I. Curs fur Slovencu der II. Classe und fur deutsche Anfanger aus ver- sehiedenen Classen. (Schiilerzahl am Schlusse des II. Semesters: 20.) Allgemeine Vorbegriffe; praktische Formenlehre bis zur Classeneintheilung des Zeitwortes; Hemorieren von Vocabeln; miindliclie und scliriftliclie Ubersetzung der tibungsbeispiele nacli der Grammatik. 7 Aufgaben im Semester. Unterrichts- spraclie dautsch. 2 St. w. II. Curs fur Slovenen der III. und IV. Classe und fur die in der slo¬ venischen Sprache vorgeschrittenen Deutschen. (Sehulerzahl: 24.) Die syntaktisclien Haupteigenthumlichkeiten und deren praktische Anrvendung. Zweite Abtheilung (L. 47.—7G.) des slovenischen Sprach- und tibungsbuches mit schriftlicken Ubersetzungen aus dem Deutsclien in’s Slovenische. Lectiire aus Janežič’ „Cvetnik“ I. Jeden Monat ein sloveuischor Aufsatz. Untenichtssprache deutsch und sloveniscli. 2 St. w. III. Curs fur Slovenen der V. und VI. Classe. (Schiilerzahl: 14.) Lectiire und Erklarung prosaischer und poetischer Stiicke. Gharakteristik der epischeu Dichtungsgattung mit besonderer Beriiclrsichtigung des Volksepos, Ballade und Eomanze, Heldenlieder, Roman und Erzahlung. Vortrage prosaischer und poetischer Lesestiicke. Grammatik bei der Lectiire. Monatlicli ein slovenischer Aufsatz. Untenichtssprache slovenisch. 2 St. w. IV. Curs fur Slovenen der VII. und VIII. Classe. (Schiilerzahl: 7.) Die Geschichte der neu - slovenischen Literatur sammt Proben aus den betreffenden Literaturperioden. Grammatik bei der Lectiire. Vortrage prosaischer und poetischer Lesestiicke. Monatlich ein slovenischer Aufsatz. Unterrichts- spraclie slovenisch. 2 St. w. II. Kalligraphie. Dieseu Unterricht besucliten 58 Schiller der I. und 8 der II. Classe. 2 St. w. 28 lil. Italienische Sprache. Der Unterricht wurde in diesem Jahve im hoheren Lehrcurse in 2 wochent- lichen Stunden evtheilt. Schiilevzahl 15. Lehvstoff: Syntax und Phvaseologie. Miindlicho und schriftliche Ubersetznngen aus beiden Sprachen. Lectiive aus Demattios „Letturo italiane“ — Konvevsationsiibungen. Einiges aus der italienischen Literaturgeschichto. IV. Zeichnen. Dev Zeichenunterricht wurde in 2 Abtheilungen mit je 2 Gruppen in 4 vvochentlichen Stunden ertlieilt und bis zum Sclilusse des II. Semestevs von 53 Schiilern besucht. I. Abth. 36 Schiilev, 1. Gv. (21 Schiller). Das geometrische Ornament und die Grundlinien des Pflanzenovnamentes nach Vovzeichnungen auf der Wandtafel. 2. Gr. (15 Schiller). Die Elemeute des Pflanzenovnamentes nach Tafelzeichnungen und Vorlagen; Einfiihrung in die Technik der Parbe. — Die II. Abth. zahlte 18 Schiller, 1. Gr. (12 Schiller). Polychrome Flachornamente; Korperzeichnen nach Holzmodellen mit Untervveisungon iiber die perspectivischen und Beleuchtungs-Erscheinungen. 2. Gr. (6 Schiller). Zeichnen nach plastischen Ornamenten, Architecturtheilen und Gefiisseu in Gyps; polychrome Flachornamente. V. Turnen. Der Turnunten icht wurde vorschriftsmassig in 4 Abtheilungen zu je 2 St. w. ertlieilt, wobci die Schiller der lil. und IV. Abtheilung in je 2 Gruppen je 1 St. w6chentlieh turuten. In der I. Abth. (43 Sch. d. I. a b) und II. Abtli. (28 Seli. d. II. a b) wurden Frei-, Ordnungs- und Geratheiibungen, in der III. Abth. (48 Sch. d. III. a b und IV.) und IV. Abth. (57 Sch. d. Oberg.) wurden Frei-, Eisenstab- und Geratheiibungen nach dem vorgesehriebeneu Lehrplane vorgenommen. VI. Gesang. Der Gesangunterricht zerfiel in 3 Abtheilungen zu je 2 St. w. I. Abth.: Schiilevzahl: 20. Unterrichtsstoff: Bilden der Durtonleiter, Ubung in der C-, G- und D-Durscala und den betreffendon Intervallen. — II. Abth.: 29 Schiller. Bilden der Tonleitern des ganzen Quinten- und Quartenzirkels, Einiibung von Kirchen- und weltlichen Liedern. — III. Abth.: 47 Schiller. Wiederliolung des Lehrstoffes der II. Abth. und sammtliche Molltonleitern. Ausserdem wurden mehrere melir- stimmige Chore eingeilbt. Aumerkung. Der Unterricht in der slovenischen Sprache war fiir Slovenen von der II. Classe au, im Schonsehreiben fiir die Schiller der I. Classe obligat, fiir die iibrigen Schiller ein freier Gegenstand. In den iibrigen hier angefiihrten Fachern ist derselbe fiir alle Schiller unobligat. 29 VI. Lehrmittelsammlungen. A. Bibliothek. a) L.eh.rerMbliothek. Custos: Professor K. Diirr. Dieselbe wurde vennehrt: 1. Durch Geschenke: D u r c h d i e Kammorvorstehung Sr. k. k. H o h e i t d e s E r z - herzogs Otto: Atlas dor Astronomio von Bruhns.— Atlas dos Seowosens von Werner. — Atlas der Matliematik von Weiske. — • Atlas d er Physik von Miiller. — Atlas der mechanisclien Teclinik von Hartig. — Atlas der chemischen Technik von Schodler. — Carinthia, Zeitschrift fiir Vaterlandskundo, Geschenk des karntischen Museums. — Karntner Gartenbau - Zeitung, Geschenk des Gartenbauvereines. — Beitriige zur Kunde steierm. Geschichtsquellen 21. Jalirgang und Mittheilungen des liistorisclien Vereines fiir Steiermark, geschenkt vom liistorisclien Vereine in Graz. — Verhandlungen der Gymnasial-Enquette-Commission 1870, Geschenk des h. Mini- steriums. — Geschenke der Buchhandlung Tempsky in Prag: Schulworterbuch zu Nepos v. Weidner. — Schuhvorterbuch zu Curt. Eufus v. Schmidt. — Plato, Prota- goras v. Kral. — Homers Odyssee von Cauer. — Gindely, zur Beurtheilung Wallen- steins. — Hiistner, Herodots Perserkriege. — Holder, Herodot. — Wotke, Dc- mosthenes. — Diocleziano, Studio storico v. Pr. Kirchmayer, Geschenk des h. k. k. Landesschulrathes. — Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Karnten. — Diagramme v. Ferd. Seeland, Geschenk des Herausgebers. — Lateinisches Ubungsbuch fiir die II. Cl. v. Hauler, Geschenk der Buchhandlung Holder in Wien. — Hauler, lat. Ubungsbuch fiir die II. CL, von der Buchhandlung Bermann in Wien. — Prinos k naglasu v slovenščini von Valjavec, Geschenk des Prof. Dr. Šket. — Personalstand der Dioceso Gurk pro 1887, von der f. b. Consistorial - Kanzlei. — Uberdies wurden 146 Nummern von der Scliiilerbi bliothek iibernommen. 2. Durch Ankauf: Osterreichisch - ungarische Monarchie in Wort und Bild, Portsetzung. — Cultui’bilder aus altromischer Zeit v. Theod. Simons. — Dunker, Geschichte des Alterthums. 9. Band. — Seneca’s Werke. — Aristophanes’ Comodien. — Aristoteles’ Werke. — Eeden des Aeschines. — Tragodien des Aeschylus. — Deutsche Poetik von Bayer, 2 Bande. — Geschichte der Papste v. Pastor. — Projekt. Geometrie von Weyer. — Zeitschrift fiir Elektrotechnik, 1. Band (Nachtrag). — Die Myrio- poden von Latzel. —■ Essays von Wundt. — Paulsen, Geschichte des gelehrten Unterrichts in Deutschland. — Janssen, Geschichte des deutschen Volkes, V. Bd. — Statistik der osterr. Mittelscliulen v. Pick. — Wackernagel, Literaturgesckichte. — Cicero’s catilinar. Eeden, deutsch v. Binde:-. — Platons Charmides v. Schmelzer. — Platons Charmides, deutsch v. Gaup. — Iloraz und seine Bedeutung fiir den Uuterricht v. Weissenfels. — Die Sprache und das Erkennen v. Gerber. — Die Spracke als Kunst v. Gerber. — Praktische Padagogik v. Schiller. 30 Ferner folgende Zeitschriften: Mittheilungen filr osterr. Geschichtsforschung. — Lehrproben und Lehrgange v. Frick. — Deutsche Rundschau v. Eodenberg. — Verhandlungen der zoologisch- botan. Gesellschaft in Wien. — Denkmaler des class. Alterthums v. Burmeister. — Botanisehes Centralblatt. — Zoologischer Anzeiger v. Carus. — Zeitschrift filr osterr. Gymnasien. — Berliner philologische Wochenschrift. — Berlin er Zeitschrift filr das Gymnasialwesen. — Mittheilungen der geograph. Gesellschaft in Wien. — Zeitschrift filr Schulgeographie v. Seibert. — Osterr. Zeitschrift filr das Realsclnil- wesen. — Zeitschrift filr Elektrotechnik v. Kareis. — Osterreichisches Literar. Centralblatt. — Verordnungsblatt des Ministeriums filr Cultus und TJnterricht. Die Lehrerbibliothek hat 2080 Nummern; davon entfallen auf Karten und Atlanten 158 Nummern; die iibrig bleibenden 1922 Nummern zahlen 2393 Sttlcke, und zwar kommen auf: 1. Religion 63 Nummern. — 2. Latein 296 Nummern. — 3. Griechisch 184 Nummern. — 4. Deutsch 322 Nummern. — 5. Geschichte und Geographie 248 Nummern. — 6. M.athematik 61 Nummern. — 7. Natur- geschichte 154 Nummern. — 8. Naturlehre 54 Nummern. — 9. Philosophie 276 Nummern. — 10. Moderne Sprachen 92 Nummern. — 11. Zeitschriften 86 Nummern. — 12. Miscellanea 86 Nummern. b) Schiilerbibliothek. Custos: Supplent A. Grillitsch. Z u w a c h s : a) D ur eh Ankauf: Franz Hoffmann: Deutscher Jugendfreund; Gute Seelen (2 Bde.); Hirt und Fliichtling (2 Bde.); Hochmut kommt vor dem Fali (2 Bde.); Wenn Gott liilft, gelit Alles (2 Bde.); Der Bosen Lohn (2 Bde.); Trene Diener (2 Bde.); Das wakre Gliick (2 Bde.); Die Sonne bringt es an den Tag (2 Bde.); Ein Mann, ein Wort (2 Bde.); Gott verlasst die Seinen nicht (2 Bde.); TJnverhofft kommt oft (2 Bde.); Die Macht des Gewissens (2 Bde.); Beharrlichkeit fiihrt zum Ziele (2 Bde.); Wohlthun tragt Zinsen (2 Bde.); Das troue Blut (2 Bde.); IJnter der Erde (2 Bde.); Der Knabe auf Helgoland (2 Bde.); Zeit ist Geld (2 Bde.); Ausserer Glanz, innerer Wert (2 Bde.). — W. 0. v. Horn: Der Brand von Moskau; Das Erdbeben von Lissabon; Zwei Ausbriiche des Vesuv’s: Ein Ostindienfahrer; Die Pelzjager. — Wilhelm Herchenbach: Geld ist des Teufels Helfer; Der Sohn vom Eisenhammer; Der Sclavonhandler von Benguela; Der Wahnsinnige; Hans Baldringer; Zehn Jahre im ewigen Eise; Ulrich Kraxenbiilil; Die Elenden; Die Falschmiinzer; Nach Amerika; Ewald Moor. — Franz Kilhn: Die Schwestern; Treue Anhanglichkeit; Auf der Steppe; Troue Freundschaft; Ein edler Sohn; Peter Szapar. — Dr. Heinrich Noe: Am Hofe der Babenberger (2 Bde ); Der IVildgartner von Heiligenblut (2 Bde.); Primus und Samo (2 Bde.); Die Pioniere der Unterwelt (2 Bde.); Die Fahrt der „Sibylle“ (2 Bde.); Die Reise in den Nasswald. — Franz Frisch: Kaiser Josef II.; Heimat und Fremde; Krieg und Frieden; Im Waldhof. — Ferdinand Zohrer: Unter dem Kaiser - Adler; Osterreichisches Seebuch; Der osterreichische Robinson. — Hermine Proschko: Jugendlieimat. — Theodor Weyler: Was sich schickt (2 Bde.). — Ludwig Pauer: Prinz Eugen v. Savoyen. — M. Glock: Der letzte Ritter. — M. Fiechtl: Aus Berg und Thal. — Robert Niedergesass: Plauderstundchen. — Tony Pauly: Vierklee. — A. R. v. Haymerle: Josef Graf Radetzky (5 Bde.). — Ferd. Schmidt: 31 Die gliicldiche Insel. — Ignaz Pennerstorfer: Historische Bibliothek fur die Jugend. — Heinrich Conscience: Bas Wunderjahr; Drei kleine Erzahlungen; Eine Nuli zu viel; Cer Bahnwarter. — Dr. Eugen Netoliczka: Geschichte der deutschen Literatur. — Dr. H. Kluge: Geschichte der deutsclien Nationalliteratur. — A. W. v. Schlegel: Ueber dramatische Kunst und Literatur. — K. G. Keller: Deutscher Antibarbarus. — Daniel Sanders: Deutsches Stil-Musterbuch. — Dr. Otto Behaghel: Die deutsche Sprache. — Gustav B. v. Zeynek: Grundzuge der deutschen Literatur- gescliichte. — Anton Heinrich: Deutsche Grammatik (2 Bde.). — Adalb. Stifter: Erzahlungen. — Karl Domanig: Der Abt von Eicht. — Karl Areuz: Eine merk- wurdige Bettlerin (hist. Erzahlung). — M. Lehmann: Aurelius und Casonia (hist. Erzahlung). — Ludwig Kudolph: Schiller-Lexikon (2 Bde.). — Julius Glaubrecht: Agnes v. Bohmen (hist. Erzahlung). — C. Brun: Die Nacht des guten Beispiels. — W. Thiele: Der Triumph des Glaubens. — Dr. Zwerger: Die schonste Tugend und das hasslichste Laster. — J. H. Voss: Louise. — Pr. Halm: Der Sohn der Wildnis. — Karl Miiller: Die jungen Cauoeros; Die Heiinkehr der juugen Canoeros. — Karl Erbe : Cornelii Nepotis Vitae. — J. W. Kubitschek : Handbuch der romischen Antiquitaten. — Walter Lange: Das antike griechisch-romische Wohnhaus. — Gustav Gilbert: Handbuch der griechischen Staatsalterthumer (2 Bde.). — Dr. W. Kopp: Geschichte der griechischen Literatur. — G. Boissier: Cicero und seino Preunde. — Dr. Julius Bintz: Die Gymnastik der Helenen. — J. Krajec : Narodna biblioteka (12 Bde.). — H. Majar: Odkritje Amerike. — J. Giontini: Erazem predjamski. — Dr. J. Šket: Miklova Zala. — Josip Jurčič: Rokovnjači. — J. Ciglar: Sreča v nesreči. — S. Gregorčič: Poezije. — A. Brezovnik: Šaljivi Slovenec. — Ivan Tomšič: Vrtec. 1884. 1885, 1886. — Družba sv. Mohora v Celovcu: Slovenske Večernice. — Mih. Lendovšek: A. M. Slomšeka Zbrani spisi (3 zvez.). — Odbor za Jurčičev spomenik: Josipa Jurčiča zbrani spisi (6 zvez.). — Josip J. Kraševski: Koča za vasjo. — V. Detlev - Heydebrand: Viertausend Meilen unter Sturmsegeln. — Er. v. Helhvald: Die weite Welt. — Franz Um- lauft: Die Alpen. — Fried. Schlogl: Stadtebilder und Landschaften. •— Heinrich Brugsch : Im Lande der Sonne. — A. v. Schvveiger - Lerchenfeld: Zwischen Donau und Kaukasus. — J. Janssen: Geschichte des deutschen Volkes (V. Bd.). — Richard Andree: Der Kampf um den Nordpol. — H. A. Berlepsch: Die Alpen. — E. Aelschker und J. Palla: Heimatskunde von Karaten (2 Bde.). — Adam Wolf: Geschichtliche Bilder aus Osterreich (2 Bde.). — W. Liibke: Grundriss der Kunstgeschichte (2 Bde.). — Dr. J. A. Freih. v. Helfert: Kaiser Franz und die europaischen Befreiungskriege. — J. und H. Jireček: Entstehen christlicher Reiche im Gebiete des osterreichischen Kaiserstaates. — C. Baron Hauser: Die Romerstrassen Karntens. — Dr. Ludwig Steub: Zur Ethnologie der deutschen Alpen. — J. Nep. Stoger: Maximilian, Erzherzog von Osterreich-Este, Hoch- und Deutschmeister. — John Tyndall: Der Schall; Das Licht; Das Wasser. — Dr. G. H. v. Schubert: Naturgeschichte der Saugethiere; Naturgeschichte der Vogel. — Dr. Fried. Knauer: Aus der Thierwelt. — Dr. Max Wildermann: Jahrbucli der Naturwissenschaften. — Dr. Ahles: Unsere wichtigeren Giftgewachse und Pilze (3 Bde.). — Johann Langthaler: Wegweiser bei Anlegung oder Krganzung von Jugendbibliotheken. — Anton Peter: Verzeichnis von geeigueton und nicht gc- eigneten Jugendschriften. — Padag. Verein zu Dresden: Wegweiser durch die deutsche Jugendliteratur. — I. Wiener Lehrerverein „Die Volksschule“: Beurthei- lungcn von deutschen Jugend- und Volksschriften. — Johann Panholzer: Kritischer Ftihrer durch die Jugendliteratur.— C. Bornemann: Die wichtigsten Verordnuugon und Erlasse ftir Schulerbibliotheken. — Verlag Spemann: Das neue Universum. — Dr. Booch-Arkossy: Allgcmeines IVorterbuch der Aussprache. — Dr. E. Goli: 32 Die Kfinstler und Dichter des Altertliums. — Heinrich Baumgartner: Psychologie. •— Dr. Er. Scholz: Leitfaden der Gesundheitslehre. — Theodor Fischer: Lobens- und Charakterbilder griechischer Staatsmiinner und Philosophen. — Zedlitz: Todten- kranze. — Gulil und Koner: Das Leben der Griechen und Rorner. — Kiepert: Lehrbucb der alten Geographie. — Dr. Zoller: a) Romische Staats- und Rechts- altorthiimer, b) Romische und griechische Privatalterthtimer. — Sitzler: Herodot (VII. Buch). — Dr. Karl Reclam: Das Buch der vernfinftigen Lebensweise. — Engelbert Pisclier: Schule, Haus und Kirche. — August Reichensperger: Die christlich-germanische Baukunst. — E. v. Lauuitz: Wandtafel (XXII.). — Ausserdem wurden gehalton, resp. fortgesetzt: Osterreich.-ungarisclieMonarchie in Wort undBild ; die Zeitscliriften : Deutscher Hausschatz, La Settimana, der Globus und „Grttss’ Gott“. b) Durck Geschenke: Von Professor K. Diirr: K. B. Badecker, Die Scliwoiz. — Von R v. Glaunacli: Friedrich Bauer, Grundztige der neuhochdeutschen Grammatik; Dr. Karl Reichel, Mittelhochdeutsches Lesebucli; P. Schmitt, Statistik des osterreichisch-ungarischen Kaiserstaates; Wilhelm Piitz, Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung. — Von Dr. Svoboda: Willomitzer, Deutsche Grammatik. — Infolge der vorgenommenen Revision dieser Bibliothek wurden 418 Biinde eliminiert und zum Theile in die Lehrorbibliothek fibertragen. — Nach Abzug der ausgescliiedenen Biicher ist der Stand der Schfilerbibliothek folgendor: Gruppe I. (Jugendschriften. I.— IV. Classe) 906 Stficke; Gruppe II. (Deutsche Spracke und Literatur) 397 Stficke; Gruppe III. (Antike Sprachen und Literatur) 7 3 Stficke; Gruppe IV. (Sloveniscke Literatur) 101 Stficke; Gruppe V. (Geographie und Ge- schiclite) 277 Stficke; Gruppe VI. (Mathematik u. Physik) 36 Stficke; Gruppe VII. (Naturgeschichte) 63 Stficke ; Gruppe Vlil. (Verschiedenes. Zeitscliriften) 91 Stficke. Summa 1944 Stficke. B. Naturhistorisches Cabinet. Custos: Frof. Dr. J. Steiner. Z u w a c h s : a) D u r c h A n k a u f : Skelet des Seehundes. Ein Injections-Praparat (Krote). Trocken-Pržiparate: Rochen, Hai, Štor. b) D ure h Geschenke: Von Herrn Bergrath Perd. Seeland: Tliuringit, Calcit (Vierling von Hiitten- berg), Wad. — Durch Herrn Anton Koželj, Erzieher beim Grafe n Schlippenbach: Hausratte, Buchenmaus, Kibitz, Schwarzspeckt, Rohrhuhn. — Von Herrn Zifferer, Praparateur: Kolbenente. — Von mehreren Schiilern einzelne Insekten; von dem Studenten Hermann, V. Cl.: eino Sammlung von Kaferu. Den Gebcrn \vird der beste Dank ausgesprockcn. Stand am S c h 1 u s s e : a) Zoologischo Abtheilung: 1690 Stficke. b) Botaniscko Abthoilung; 2165 Stficke. c) Mineralogische Abtheilung: 1670 Stficke. d) Krystallmodelle : 235 Stficke. e) Apparate und Praparate: 329 Stficke. f) Blatter, Tafeln: 82 Stficke. 33 C. Physikalisches Cabinet. Custos: Prof. K. Mahj. Z u w a c h s dure li A n k a u f : MaclPs Wellenmaschine, Glasballon zum Wiigen der Luft sammt Wage, Heronsball mit Compressionspumpe, Apparat zur Darstellung der Lichtenberg’schen Figuren, Gaselement nach Grove, Electromagnetischer Mot6r nach Ritchie, Norrem- berg’s Apparat fiir subjective Farben, zwei Schall- und Wilrmespiegel, Photometer nach Rumford, Apparat fiir den TyndalPschen Versuch, Leslie’s Wurfel, Ver- schiedene Verbrauchsgegenstande. Stan d der Apparate am S c h 1 u s s e desJahres 18 86/87: 1. Zur Mechanik 117 Apparate. 2. Zur Chemie 29 Apparate und 200 Prii- parate. 3. Zur Warme 40 Apparate. 4. Zum Magnotismus 18 Apparate. 5. Zur Electricitat 109 Apparate. 6. Zur Akustik 39 Apparate. 7. Zur Optik 93 Apparate. 8. Zur Astronomie 16 Apparate. D. Geometrische Sammlung. Stand derselbe wie im Vorjahre: 5 Drahtmodelle und 11 Holzmodelle. E. Geographisch-historische Sammlung. Custos: Prof. N. Lebinijer. Zuwachs d ure h Ankauf: Kiepert, Wandkarte von Alt-Italien. — Bom', Eisenbahnkarte der osterr,- ungar. Monarchie. Ge g en wiir tiger Stand: a) IVandkarten 68 St. /3) Atlanten 22 St. y) Globen 1 St. 8) Tellurium l St. s) Plastische Karton 4 St. — Andere Karten, Bilderwerke, Bliittor, Tabellon und Tafeln 22 Stiick. Davon sind im ganzen circa 70 — 80 Stiick als veraltet oder nicht approbiert in Abfall zu bringen. F. Lehrmittel fiir den Zeichenunterricht. Custos: Zeichenlehrer F. Sehreier. ISf e u a n g e k a n f t wurden: 3 Lioferungen der kunstgewerblichen Vorlegc- blatter von Stork und an Modollon: 1 Kreuzgewolbe, 1 Spitzbogengewolbe, 1 Kuppel- geivolbe, 2 gotkiseke Capitale, 1 gotliisches Blattornament und 2 Renaissance- Ornamente. Der g e g e n w a r t i g e S t a n d der Sammlung bosteht sonach aus 14 Vorlege- werken, 7 perspecti viseli en Demonstrationsapparaten, 17 Draktmodellen, 32 Holz- modellen, 69 Gypsmodellen, worunter Bautheile, Gefiisse, ornamentale und figurale Eeliefs und 30 Stiick sonstige Unterriclitsbehelfe. G. Lehrmittel fiir den Gesangunterricht. Custos: Gesanglelirer A. Lutschoimig. Neu angesekafft: Darves, Gesangbiichlein zum Kirchongesang, 20 St. Der gegenwartige Stand der Sammlung besteht, aus 197 Stiicken. 3 34 VII. Maturitatsprufung. Die schriftlichen Prufungen wurden vom 23. bis 28. Mai vorgenommen. a) Schriftliche Arbeiten. a) Aus dem DeutsClien: Wodurch wurde die deutsche Literatur zu einer Weltliteratur? /3)Ubersetzung aus dom Deutsche n insLateinische: Ubungs- buch vou Seyffert Nr. 30: Das Gliick des wissenscliaftlichen Lebeus. y) Aus dem Lateinischen in s Deutsche: Vergil Aen. V. 85 — 132. d) Aus dem Griechisčhen: Xenophon (ed. Diudorf) Cyropaedie lib. V. c. 1 § 2 Kcdsoctg ds 6 A loog yloi'fJii:av Mrdnv bis exclusive § 9 Kcd o vEaviov.og dvayeldaag. s) Aus dem Slovenischen: Prirodoznanstvo v službi človeški. t) Aus der Mathematik: 1.) Die Glcichungen x 2 y — xy 2 = 30 uud x 3 y 2 — x 2 y 3 = 450 sind aufzulosen. — 2.) Zu ivieviel °/ 0 ist ein Capital von 1500 fl. bei halbjahriger decursiver Verzinsung angelegt, wenn es in 2 1 / 2 Jahren 704 fl. an Zinseszinsen tragen soli? — 3.) Die Flache eiues Kreises ist 100 m 2 , ein Bogen hat die Lange von 6m; wie gross ist das zugehorige Segment? — 4.) Gegeben sind zivei concentrisclie Kreise a; 2 -j- j/ 2 = 25 und x 3 -f- y 2 = 36; an den innern soli durch den Punkt, dessen Abscisse x 1 = — 3 und dessen Ordinate ebenfalls negativ ist, eine Tangente gelegt und diese in Bezug auf den ausseren Kreis als die Polare eines Punktes betrachtet werden; welche Coordinaten hat dieser Punkt? b) Verzeichnis der Abiturienten, die sich bereits der schriftlichen Priifung unterzogen haben. 1. Franz Beran aus Klagenfurt, 20 Jahre alt, absolvierte die Gym.-Studien in 8 Jahren; tritt als Praktikant in ein Amt. 2. Ambros Brugger aus Eeisach, 18 J. alt, abs. d. G,-St. in 8 J.; gewahltes Berufsstudium: Medicin. 3. Eduard Pugger aus St. Marein, 19 J. alt, abs. d. G.-St. in 9 J.; g.B.: Mediciu. 4. Franz Gassmayer aus Paternion, 19 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Theologie. 5. Karl Hauser aus Kotschach, 20 J. alt, abs. d. G,-St. in 10 J.; tritt als Praktikant in ein Amt. G. Franz Hilpert aus Bleiburg, 20 J.alt, abs. d. G,-St.in 9 J.; g.B. Theologie. 7. Franz Hinterb erger aus Haus in Steiermark, 21 J. alt, abs. d. G.-St. in 9 J.; g. B.: Medicin. 8. Paul Huth aus Volkermarkt, 18 J. alt, abs. d. G,-St. in 8 J.; g. B.: Mcdiciu. 9. Franz Kohlmayr aus Lendorf, 19 J. alt, abs. d. G,-St. in 8 J. (VI. Cl. II. S. privat); g. B.: Medicin. 10. Mathias Krainz aus Klagenfurt, 19 J.alt, ab«. d. G,-St. in 8 J.; g.B.: Medicin. 11. Julius Leopold aus Klagenfurt, 20 J. alt, abs. d. G,-St.in 9 J.; g. B.: Medicin. 35 12. Max Lernbass aus St. Paul, 20 J. alt, abs. d. G,-St. in 8 J.; g. B.:Medicin. 13. Karl Ludwig aus Wien in Nieder - Osterreich, 19 J. alt, abs. d. G,-St. in 8 J.; g. B.: Philosopliie. 14. Gustav Obitscli ans Treffen, 20 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Jus. 15. Heinrich Pardatscber aus Klagenfurt, 20 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; tritt als Praktikant in ein Amt. 16. August Pawek aus Bleiburg, 19 J. alt, abs. d. G.-St. in 9 J.; g. B.: Jus. 17. Valentin Podgorz aus St. Agnes, 20 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Tlreologie. 18. Alois Bamusch aus Klagenfurt, 20 J. alt, abs. d. G.-St. in 10 J.; g. B. Bakndienst. 19. Mattkaus Bažun aus Brenndorf, 22 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Tkeologie. 20. Eugen Seeland aus Klagenfurt, 19 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Bergwesen. 21. Ernst S p it z er aus Klein-Glodnitz, 18 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Medicin. 22. Pkilipp Streiner aus Grades, 21 J.alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g.B.: Tbeologie. 23. Johann Strieder ausKotsckach, 19 J. alt, abs. d. G,-St. in8 J.; g. B.: Theologie. 24. Josef Ti ef e n back er aus Birnbaum, 21 J. alt, abs. d. G,-St. in 8 J.; g. B.: Tkeologie. 25. Josef Wilkelmer aus Liesing, 21 J. alt, abs. d. G.-St.in 8 J.; g. B.: Tkeologie. 26. Alfred Wretsckko Bitter v. aus Wien in Nieder - Osterreich, 18 J. alt, abs. d. G,- St. in 8 J.; g. B.: Jus. 27. Edwin Komauer aus Klagenfurt, Externist, 18 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Jus. 28. Adolf Puza aus Wolfsberg, Externist, 20 J. alt, abs. d. G.-St. in 8 J.; g. B.: Tkeologie. Die miindlicke Prufung beginnt unter dem Vorsitze des k. k. Landessckul- inspectors Dr. Josef Goba n z am 11. Juli; das Besultat derselben kann erst im niicksten Programme angegeben werden. c) Nachtrag. Von 17 angemeldeten Abiturienten wurden 16 im Sommer-, 1 im Herbst- tormine zur Prufung zugolassen. Von diesen erkielten das Zeugnis d er Beife mit Auszeichnung: Alois Gobanz und Wilkelm Schwaighofer. — Das Zeugnis der Beife wurde zuerkannt: Karl Berger, Budolf Brand, Eobert Mrak, Priedrick Okorn, Georg Paulitsck, Jokann Plaminek, Josef Bossbacher, Paul Six, Albin Preiherrn von Spinette, Wilhelm Želiska, Bobert Klimsck (infolge der Wieder- holungsprufung) und Anton Mayrhofer v. Griinbiihel (im Herbsttermine). Die ubrigen drei wurden auf 1 Jahr reprobiert, darunter 1, welcher zur Wiederkolungs- prufung nickt ersckien. 3 * 36 vin. Locales Unterstutzungswesen. Reehnung fiir den F o n d d e s Studeiiten-Unterstutzungsvereines vom 25. Juni 1886 bis 25. Juni 1887. I. JEvnnahmen. a) Best aus dem Vorjahre.fl. 87'95 l Z 2 b) Beitrage der Ehrenmitglieder.„ 306'— c) Beitrage der Schiller.„ 243 55 d) Geschenk des hohen Landtages.„ 100'— e) Geschenk der loblichen Sparcasse .„ 350'— f) Interessen Ton den Sparcasseeinlagen.„ 23217 g) Zinsen yon den Obligationen.„ 14'56 h) Zinsen von dem Bečičkischen Legate.„ 1-22 i) Legat der sel. Frau Christine Eiedinger.„ 20'— k) Geschenk des Herrn Pfarrers Kattitsch im Lavantthale. „ 5'68 Summe . fl. 1361'13^i II. Ausgaben. a) Anschaffung von Lehrbiichern.fl. 187'67 b) Biichereinband.„ 2'70 c) Piir an diirftige Schiller vertheilte Kleidungsstilcke.„ 285'10 d) Fiir Speisemarken der Volkskiiehe.„ 78'— e) Unterstiitzungen in Barbetragen.„ 370'—- ; l| f) Gehiihrenaquivalent pro 1887 .„ 4'93 ' g) Fiir das Eincassieren der Ehrenmitglieder-Beitrage.. 8' — S h) Stempelmarken und andere kleine Ausgaben.„ 2'81 i) Sparcasse - Einlage zur Vermehrung des Capitals.„ 401'— Summe . fl. 1340'21 Die Vergleiehung mit den Einn ahmen pr. . „ 1361'13‘^ j ergibt einen verfiigbaren Cassarest pr. . fl. 20^92 1 / a ITI. Vermogensstand. a) 1 Stiick Staatsobligation vom Jahre 1860, Serie 12264, Nr. 6 pr. ... fl. 100'— b) 1 „ „ n n 1868, Serie 179000, Nr. 16 pr. . „ 100'— c) 1 „ „ „ „ 1868, Nr. 118397, durch Umwand- lung der 5 °/ 0 igen Obligation pr. „ 100'— d) 1 „ Karnt. Grundentlastungs - Obligation Nr. 26 pr.„ 50'— e) Eečičkisches Legat, angelegt in der Sparcasse, mit Zurechnung der bis- herigen Zinsen.. 25'— f) Sparcasse - Einlagen.„ 6400'— Fiirtrag . fl. 6775'— 37 Ubertrag . fi. 6775'— g) Cassarest vom Jahre 1886/87 „ 20'92 1 / a h) Biicherwert nach Abschreibung von 98 fi. 67 kr.„ 900'— i) Inventar.„ 116'— k) Activ-Forderungen laut Eechnung vom Jalire 1883 .„ 475'20 Summe . fl. 8287 , 12 1 / 2 Die Vergleichung mit dem Stande vom Jabre 1886 pr. . ,, 7865 , 15 1 / 2 ergibt eine Vermelirung des Vereinsvermogens pr. . fl. 421*90 Uberdies erhielten viele diirftige Schiller der Anstalt Unterstiitzungen von Wohl- thatern tbeils durch Gewahrung von Kosttagen oder Speisemarken, theils in anderer Weise. Die Firma „Hermagoras-Buchdruckerei“ gevvahrte ausser ihrem Jabresbeitrage einen 10°/o Nachlass von dem Kostenpreise der fiir den Verein gelieferten Biieber. Der wichtigsten Aufgabe des Vereins, diirftige Schiller durch Verleihung von Sehulbiichern zu unterstiitzen, suehte die Vereinsleitung vor allem anderen gerecbt zu werden. Im ganzen vvurden im Schuljahre 1886/87 383 Schulbucher an 145 Schiller zur Beniitzung iiberlassen. Die Bi- bliothek des Vereins zahlt mit Schluss des Scbuljabres 684 Bande und 6 Atlanten. Dabei ist zu bemorken, dass die Durchfuhrung des neuen Lehrplanes die Ausscheidung vieler Lebrbiicher und Neuanschaffuiig umgearbeiteter Auflagen nothig gemacht bat. Eine Anzahl von noch brauchbaren Lebrbiichern erhielt der Verein von dem Herrn Bitter von Glaunach, k. k. Bezirksricbter in St. Paul, vvofiir ibm an dieser Stelle bestens gedankt wird. A, Verzeichnis der P.T.Ehrenmitglieder und deren Beitrage, 38 39 B. Schiilerbeitrage. I. CI. A. Butterweck, Durnwalder, Hamrusch, Kreiner, Matiz, Messiner, Osseger, Rassler, v. Schottnegg, Thaler, Vogel je 1 fl.; — Miiller, Pirker, Zsack je 50 kr.; — Bauer, Hofer je 40 kr.; —■ Miihlbacher 30 kr.; — Domkarš, Hermann, Eottel, Stromherger je 20 kr.; — Ciwin 15 kr. Zus. 14 fl. 55 kr. I. Cl. B. Preund 2 fl.; — Tsehikof 1 fl. 50 kr.; — Amlacher, Brunner, Horhager, Hudelist, Kuri Rob., Miohorl, Mitterling, Miiller, Ott, Reibnegger, Schlick, Soeher, Strammer, Sylle, Thaller, Zeichen, Zunzer je 1 fl.; — Hormann, Hrust, Kohhveis, Klimseh, Kuri Hans, Medetz, Oberweger, Pfundner, Pucher, Schaden, Schullin je 50 kr. Zus. 26 fl. II. Cl. A. Raunegger 1 fl. 50 kr.; — Breiner, Jamer, Krassnig, Kolbitsch, Marklet, Graf Neuhaus, Plasch, Rainer, Rogi, Singer, Wallisoh je 1 fl.; — Steiner 80 kr.; — Frank, Granigg, Ogrizek, Olbert, Schorn je 50 kr. Zus. 15 fl. 80 kr. II. Cl. B. Mayr, Rosenberg, Soherz je 2 fl.; — Egarter, Fink, Gritsohacher, Hinteregger, Paier, Pietsolmig, Pugenig, Sgaga, Spendier je 1 fl.; — Riepl, Sainitz, Werluschnig, Wolke je 50 kr. Zus. 17 fl. III. Cl. A. Bierbaum 4 fl. 50 kr.; — Maurer 4 fl.; — Birnbacher, Koller, Mann, Steyrer, Supan je 2 fl.; — Kessler 1 fl. 90 kr.; — Seeland 1 fl. 50 kr.; — Angerer,. Gaggl, Grasser, Greilach, Gunzer, Hermann, Jaritz, v. Rainer, Rosenwirth, Schittelkopf je 1 fl.; — Holzer, Martinak, Messner je 50 kr. Zus. 33 fl. 40 kr. III. Cl. B. Finsehger, Poschi, Puschnig, Soherz je 2 fl.; — Eichwald, Graf, Hawliček, Janežič, Joos, Krammer, Lechner, Lindner, Matzner, Maudry, Priessner, Samek, Schneditz, Weiss je 1 fl. — Fritz, Hamrusch, Kaus, Kusternig, Pflegerl, Plesohiutznig, Sattlegger, Thaller je 50 kr. Zus. 26 fl. IT. Cl. Pinteritsch, v. Thavonat je 2 fl.; — Butterweek, Clementsoliitsch, Cuscoleca, Drosg, Egger, Hartlieb, Krammer, Krassnig, Langer, Maurer, Pirker, y. Schindler, Spitzer, Thuile, Trunk, Walker, Zechner je 1 fl.; — Pollinger 90 kr.; — Klatzer, Melchior, Omersu, Ottowitz, Rauscher, Steiner je 50 kr.; — Abermann 40 kr.; — Josef Ubel, Privatschiiler in Aichdorf, 2 fl. Zus. 27 fl. 30 kr. V. Cl. Janežič 2 fl.; — Ebner Joh., Hermann, Hribar, Kollaritsch, Kreutziger, Maicr Wilh., Meier Joh., Plachki, Raunegger, Rossman, Tuti, Werdino, Zirkounig je lfl.; — Boštjančič, Frh. v. Braunecker, Duller, Gaill, Hopfgartner, Kaponig, Manhart, Mokre, Pankesegger, Papp, Schmidt, Strugger, v. Vogtberg, IVeissenbacher je 50 kr. Zus. 22 fl. VI. Cl. Birnbacher, y. Jessernigg, v. Rauscher je 2 fl.; — Huber, Hutter je 1 fl. 50 kr.; — Fercher, Holzer, Kindl, Koffler, Pirker, Schhvitz, Stress, Sturm, Vetter je 1 fl.; — Christian, Hohenauer, Krippel, Prugger, Uchann je 50 kr. Zus. 20 fl. 50 kr. Til. Cl. Boss, Gotter je 2 fl.; — Hausser 1 fl. 50 kr.; — Alber, Mayr, Payer, Perne, Ruckgaber, Satz, Scharf je 1 fl.; — Mayrhoffer, Perkounigg, Samitz, Scheriau je 50 kr. Zus. 14 fl. 50 kr. VIII. Cl. v. Wretsehko 2 fl.; — Seeland 1 fl. 50 kr.; — Beran, Brugger, Gassmayer, Ilinterberger, Huth, Krainz, Kohlmaier, Leopold, Lernbass, Ludwig, Pardatscher, Pečnik, Podgorz, Ramusch, Ražun, Spitzer, Streiner, Strieder, Tiefenbacher, Waldner, IVilhelmer je 1 fl.; — Hilpert, Markowitz, Ostermanu, Pavek je 50 kr. Zus. 26 fl. 50 kr. In allen Classen die obige Summe pr. 253 fl. 55 kr. Fur die der Anstalt und deren Schiilern zugeivendeten Gaben spridit die k. k. Gi/mnasial - Directioii allen Wohl- thdtern und Gonnern den wdrmsten Dank aus. 40 IX. Verordnungen der vorgesetzten Behorden von allgemeinem Interesse. 1. ) Erlass des hohen k. k. Ministeriums f. C. u. U. vom 2. September 1886, Z. 13281, nach vvelchem die an den kamtnerischen Volks- und Biirgerschulen im Gobrauch stehenden Formulare der „Schulnachrichten“ auch als Ersatz flir die zur Meldung beim Ubertritte an die Mittelscliule vorgescliriebenen Frequentationszeug- nisse unter gewissen Modalitaten dienen konnen. 2. ) Anordnung des boben k. k. Ministeriums f. C. u. U. vom 20. November 1886, Z. 23151, betreffend das Verbot des Haltens von Kostzoglingen seitens der Directoren und Lehrer an offentliclien Mittclschulen und Lehrerbildungsanstalten. 3. ) Erlass des liohen k. k. karntn. Landesschulrathes vom 8. December 1886, Z. 2861, mit welchem eroffnet wird, dass den Eltern niclit das Eecht cingeraumt vverden kSnne, zu verlangen, dass ibren beziiglich der Muttersprache iliror am Gymnasium studierenden Soline zu verschiedenen Zeiten abgegebenen sicli vvider- sprecbenden Erklarungen recbtliche Folgen beigemessen werden. Demnacb konnen Erklarungen liber nationalo Conversionen nicbt entgegengenommen vverden und es vvird an der beim Eintritte der Schiller ins Gymnasium abgegebenen Erklarung betreffs der Muttersprache der letzteren vvahrend der ganzen Studiendauer festgebalton. 4. ) Weisung des hohen k. k. karntn. Landesschulrathes vom 16. Janner 1887, Z. 3175, betreffend die Localausscbliessung von Bepetenton, vvelcbe abermals einen schlechten Fortgang erzielten. 5. ) Anordnung des h. k. k. karntn. Landesschulrathes vom 17. Februar 1887, Z. 342, betreffend die Einfiihrung einer einheitlichen Zahleninterpunktion. 6. ) Erlass Sr. Escellenz des Herrn Ministers f. C. u. U. vom 22. Februar 1887, Z. 13472, mit vvelchem die Ertheilung des Unterriclites in der slovenischen Sprache am k. k. Gymnasium zu Klagenfurt neu geregelt vvird. Das Nahere daruber ent- htilt das Programm sub XIII. 7. ) Erlass Sr. Excellenz des Herm Ministers f. C. u. U. vom 28. Februar 1887, Z. 4402, betreffend die lateinischen und griechischen Extemporalicn. 8. ) Verordnung des hohen k. k. Ministeriums f. C. u. U. vom 13. Marž 1887, Z. 4923, durcli vvelcbe allen Lehrkraften offentlicher Mittelschulen und Lehrer¬ bildungsanstalten die Ertheilung eiues Privatunterrichtes an Schiller jeder Kategorie der eigenen Anstalt im Laufe des Schuljahres oder in den Ferien, mit geringen Ausnahmen, untersagt vvird. 9. ) Erlass Sr. Excellenz des Ilerrn Ministers f. C. u. U. vom 2. April 1887, Z. 12294—86, vveleher die vorgenommene Revision der Schiilerbibliotheken an den Mittelschulen der Erledigung zufiihrt und die Gesichtspunkte entwickelt, nach vvelchen fortan bei der Vervvaltung und Vermehrung dieser Bibliotheken vor- zugehen sei. 41 10. ) Verordnung des Herrn Ministers f. C. u. U. vom 2. Mai 1887, Z. 8752, mit vvelcher das Classificationsverfahren normiert und einige Abiinderungen hin- sichtlich der schriftliehen Arbeiten eingefuhrt werden. 11. ) Verordnung des liolien k. k. Unterrichtsministeriums vom 21. Mai 1887, Z. 8247, botreffend die Befreiung freiwilliger Eepetenten von der Zahluug des Scliulgeldes. Diose kdnne belassen oder zuerkannt werden, wenn die vorschrifts- massigen Bedingungen der Scbulgeldbefreiung vorlianden sind. X. C h r o n i k. a) Veranderungen im Lehrkdrper. Im Stande des Lehrkorpers kamen im Laufe des Schuljabres keine Ver- anderungen vor. Der Lchramtscandidat Otto Eichler, welcber mit Schluss des ersten Semesters sein Probejahr absolviert bat und die Anstalt verlassen solite, blieb mit Bewilligung des hohen k. k. Unterrichtsministeriums vom 25. Janner d. J., Z. 644, auch im zweiton Semester als Volontiir im Verbande des Lehrkorpers. Die sehvvere Erkrankung des ordentlichen Lehrers, Prof. Norbert Lebinger, bald nach Beginn des II. Semesters — 8. Marž — hatte zur Dolge, dass die ftir das laufende Schuljahr bestimmte Lehrfachervertheilung zum Theil modificiert werden musste. Die betrefenden Anderungen sind in diesem Programme sub I. aus- gevviesen; dieselben waren bereits nacli Ostern in Kraft getreten, da der Krank- heitszustand des Genanuten die Unmoglichkeit der Wiederaufnahme seiner Lelir- thatigkeit im laufenden Semester voraussehen liess. Infolge dessen vvurden die behufs Stellvertretung Prof. Lebingers ftir den weiteren Theil des Schuljabres ge- troffenen Vorfugungen der Direction, vvie dessen Beurlaubung mit den Erlassen der boben k. k. Landesscbulbehorde vom 10. Mai 1887, ¥r. 898, beziehungsvveise des hohen k. k. Unterrichtsministeriums vom 17. Mai d. J., Z. 9513, genehmigt. b) Andere Vorkommnisse. Das Schuljahr 1886/87 wurde vorschriftsmassig am 18. September mit dem vou dem hochw. Dompropste, Herrn Dr. Valentin Mtiller, celebrierten „Veni Sancte“ eroffnet. Der Unterricht begann am 20. September; dem Beginne desselbon gieng tagsvorlier die Verlesung der Disciplinarordnung und die Mittlieilung der Stundon- einthoilung in den einzelnen Classen voraus. Am 25. September fand unter dem Vorsitze des k. k. Landesschulinspectors, Herrn Dr. Johann Zindler, die Maturitats-, bezw. Wiederlioluugsprufung statt, \velcher sicli zwei Abiturienten unterzogen, vvoriiber sub VII, c. berichtet wird. Der 4. October als Namenstag Sr. Majestat des Eaisers, ebenso der 19. No¬ vember als Namenstag Ihrer Majestat der Kaiserin vvurden durcb einen Pestgottes- 42 dienst, rvelchom der gesammte Lehrkorper und die Schiller der Anstalt beiwohnten, unter Absingung der Volkshymne gefeiert. An beiden Tagen wurde kein TJnter- richt ertheilt. Am 4. October, bezw. am 2. Juni, betheiligte sich das Gymnasium an dem feierlichen Leichenbegangnisse des hochrviirdigsten Fiirstbischofs von Gurk, Dr. Peter F und or, resp. des verdienten Burgermeisters von Klagenfurt, Gabriel Ritter von. Jessernigg. Ebenso nahm der Lehrkorper und die Studierenden an dem Festzuge theil, welcher anlasslich der solennen Introduction des neuernannten hochw. Piirstbischofs, Dr. Josef Kahn, am 27. Marž vor sich gieng. Der Schluss des ersten Semesters erfolgte am 12., der Beginn des zrveiton am 16. Februar. Der 12. Mai rvurde vom Director zum Ferialtage bestimmt, an rvelcliem die einzelnen Classen, von ihren Classenvorstanden gefilhrt, Ausfliige in die Umgebung von Klagenfurt unternahmen. Vom 16. Juni bis 4. Juli fanden die schriftlichen und miindlichen Versetzungs- priifungen statt. Am 30. Juni endete der Nebenunterricht im Zeichnen, Turnen und in der italionisclion Sprache. Aus dieser rvurde am 27., aus Turnen am 25. und 30. eine Schlusspriifung vorgenommen, welche im Gesange, worin der Unterricht bis zum Sclilusse des Semesters gegeben rvurde, am 8. Juli stattfand. Der Privatist der Anstalt rvurde am 1. und 2. Juli gepriift. Der Gosundheitszustand der Lehrer und Schiller rvar im allgemeiuen besser als im Vorjahre. Ausser dem bereits oben errvahnten rvurde nur noch ein Lehrer durch langere Zeit krankheitshalber der Unterrichtsertlieilung entzogen und suppliert. Dagegen hatte die Anstalt in diesem Schuljahre den Tod mehrerer Schiller zu be- klagen. Es starben im Laufe des ersten Semesters: Rudolf Kolloros und Georg Ramusch, Schiller der II., bezrv. der VII. Classe; im zrveiten Semester: Albin Zechner, Schiller der IV., Friedrich Jannach, Karl Stotz, Dominik Skubl aus der VII. und Johann Markorvitz, Schiller der VIH. Classe, mit Ausnahme des zuerst genannten alle iibrigen infolge von Lungenkrankheiten. Der fiir die Verstorbenen am 28. Juni veranstalteten Trauerandacht rvohnten Lehrer und Schiller aller Classen bei. Der Schulgottesdienst rvurde rvie im Vorjahre mit Bervilligung der Kirchen- vorstehung in der Benedictinerkirche abgehalten und vorschrjftsmassig von den Schiilern besucht, welche aucli an den vorgeschriebenen religiosen Ubungen theilnahmen. Der Schluss des Untorrichtes erfolgte am 9., des Schuljalires am 10. Juli mit dem vom Herrn Dompropste celebrierten „Te Deum laudamus“ und der Ver- theilung der Zcugnisse. 43 XI. Statistik der Schiller. 44 45 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien Anzabl d. Stipendisten Gesammtbetrag der Stipendien . . fl. G 1 a s s e 46 XII. Verzeichnis* derjenigen Schiller, welche ein Zeugnis mit Vorzug oder der ersten Classe erhalten haben. I. Classe A. 1. Hermanu Bauer aus Tressdorf. 2. Gustav Butterueck aus Wien in Nieder- osterreich. 3. Josef Civin aus Klagenfurt. 4. Anton Doinkaf a. Fiirstenfeld in Steierm. 5. Max Doposcheg aus Klagenfurt. G. Gabriel Durnwalder a. Oberolang in Tirol. 7. Alexander Forstner v. Billau aus Assling in Oberkrain. 8. Josef Hawliček aus Klagenfurt. 9. Cajetan Herrmann aus Klagenfurt. 10. Johanu Hinterholzer aus Klagenfurt. 11. Josef Kainradl aus Klagenfurt. 12. Hanns Itopper aus Klagenfurt. 13. Emil Itordin aus Klagenfurt. 14. Josef Krainer aus Klagenfurt. 15. Johann Matiz aus St. Martin a. Teehels- berg. IG. Eduard Mernigg aus Arndorf b. St. Veit. 17. Alfred Messiuer aus Klagenfurt. 18. Hanns Miihlbacher aus Klagenfurt. 19. Alois Miiller aus Moos b. Bleiburg. 20. Otto Neuner aus Klagenfurt. 21. Anton Osegger aus Klagenfurt. 22. Friedrich Pirker aus Klagenfurt. 23. Oskar Rassler aus St. Johann a. Brucki. 24. Josef Bettl aus Klagenfurt. 25. Franz Schineger aus Unterdrauburg. 2G. Victor Seliottuegg v. Ziuzeufels aus Klagenfurt. 27. Andreas Stromberger aus Pulst. 28. Hubert Thaler aus Weissaeh. 29. Oskar Verza aus Miinchen in Baiern. 30. Albin Vogel aus Klagenfurt. 31. Friedrich Zs.ik aus Gross-Kanizsa in Ungarn. 1. Johann Amlaelier aus Winklern. 2. Otto Brunner aus Ober - Millstatt. 3. Johanu Horliager aus Unzmarkt in Steiermark. 4. Felix Hermanu aus Hinnnelberg. 5. Viueeuz Hudelist aus St. Lorenzen bei Volkermarkt. G. Hugo Klimsch aus Ferlach. 7. Friedrich Laufer aus Gernsbach im Gross- herzogthum Baden. 8. Albert Michorl aus Maria-Saal. 9. Thomas Mitterling aus Ebenthal. 10. Ferdinand Miiller aus Ferlach. 11. Franz Ott aus Giinselsdorf in Nieder- osterreich. Hermanu Pfundner aus St. Marein bei Wolfsberg. 13. Adolf Pucher aus Selpritseh ob Velden. 14. Georg Reibnegger aus St. Jakob ob Gurk. 15. Josef Russheim aus Lienz in Tirol. 16. Martin Schaden aus Volkermarkt. 17. Moriz Sclilick aus Graz in Steiermark. 18. Oskar Sladek aus Dietersdorf in Steierm. 19. Karl Soeher aus Koflaeh in Steiermark. 20. Emanuel Stemberg aus Klagenfurt. 21. Alois Strauss aus Reichenhaus b. Gurk. 22. Maximilian Thaller aus Pulst. 23. - Peter Tseliikof aus Spittal a. d. Drau. 24. Josef Zeichen aus St. Jakob i. Rosenth. 25. Josef Zunzer aus Hirt. I. Classe B. 12 . * AnmerTcung. Die Namen der Vorzugssehiiler sind mit fctter Schrift gedruckt; bei den in Karaten Geborenen ist das Geburtsland nicht angefiihrt. 47 II. Cii 1. Johann Birnbacher aus Winklern. 2. Andreas Breiner aus Lind ob Sachsenb. 3. Josef Frank aus St. Veit. 4. Theodor Heyn aus Klagenfurt. 5. Thomas Holzgruber aus Wien in Nieder- osterreich. G. Josef Jamer aus Laibaeh in Krain. 7. Thomas Iirassnig aus Maria-Saal. 8. Josef Križan aus Klagenfurt. 9. Anton Laufer aus Staufenberg in Baden. 10. Valentin Marklet aus Tultsohnig. 11. Johann Medweth aus Villach. 12. Viktor Morak aus Klagenfurt. 13. Egbort Graf Neuhaus aus Klagenfurt. II. Cii 1. Franz Egarter aus Miillen in Steierm. 2. Paul Fink aus Spittal. 3. Micliael Gritschacher aus St. Peter¬ im Holz. 4. Benedict Hinteregger a. Deutsch-Griffen. 5. Karl Jenull aus Feistritz im Bosenthale. 6. Simon Kesnar aus Kottmannšdorf. 7. Mas Kirchbaumer aus Lippitzbaeh. 8. Felis Klaus aus "VVarasdin in Kroatien. 9. Konrad Mayr aus Gmiind. 10. Raiinund Paier aus Deutsch-Griffen. 11. Johann Pickl aus St. Peter b. Klagenf. 12. Ženo Pietsehnig aus Lavamiind. III. Cl 1. Johann Angerer aus Teichl. 2. Robert Birnbacher aus Klagenfurt. 3. Adalbert Gaggl aus Briefelsdorf. 4. Albert Gallob aus Feldkirchen. 5. Friedrich Grasser aus Klagenfurt. 6. Max Greilach aus Klagenfurt. 7. Ludwig Gunzer -aus Klagenfurt. 8. Josef Hermann aus Maria-Saal. 9. Valentin Holzer aus Deinsberg. 10. Josef Jaritz aus Klagenfurt. 11. Julius Juvan aus Klagenfurt. 12. Leo Kassda aus Klagenfurt. 13. Julius Kessler aus Graz in Steiennark. s s e A. 14. Gustav Olbert aus Hamburg in Nieder- osterreich. 15. Valentin Plasch a. St. Martin b. Klagenf. 16. Hermann Rainer aus St. Georgeu am Langsee. 17. Franz Raunegger aus Wolfsberg. 18. Josef Rogi aus Kaponig. 19. Johann Sclnvagerl aus Lienz in Tirol. 20. Stefan Singer aus Strau a. d. Drau. 21. Julius Steiner aus Klagenfurt. 22. Andreas Suppersberger aus Spittal a. d. Drau. 23. Josef Urabl aus Klagenfurt. 24. Josef Wallisch aus Glandorf. s s e B. 13. Theodor Pugenig aus St. Stefan bei Friesacb. 14. Engelbert Radi aus St. Veit. 15. Michael Ressler aus Zeltschaeh. 16. Matthaus Riepl aus St. Stefan. 17. Eduard Rosenberg aus Klagenfurt. 18. Josef Samitz aus St. Peter b. Klagenfurt. 19. Friedrich Schellander aus St. Leonhard. 20. Silvio Scherz aus Klagenfurt. 21. Friedrich Sgaga aus Glodnitz. 22. Johann IJehann aus Laibaeh in Krain. 23. Johann IVerluschnig aus Maria a. See. 24. Johann AVolkc aus Klagenfurt. , s s e A. 14. Josef Koller aus Hiittenberg. 15. Theodor v. Lichem aus Graz in Steierm. 16. Johann Martinah aus Feistritz im Rosenthale. 17. Ferdinand Messner aus St. Ulrich bei Feldkirchen. 18. Franz Rabitsch aus Klagenfurt. 19. Julius v. Rainer aus Theresienstadt in Bohmen. 20. Georg Roscmvirth aus Saifnitz. 21. Valentin Schittelkopf aus Babnjak. 22. Oskar Seeland aus Klagenfurt. 23. Vietor Supan aus Klagenfurt. 48 III. C l a s s e B. 1. Anton Finsehger aus Klagenfurt. 2. Friedrich Fritz aus Klagenfurt. 3. Adalbert Graf aus Simerlach. 4. Franz Hawliček aus Villach. 5. Valentin Janežič aus Greuthb.MariaElcud. 6. Marcus Joos aus Klagenfurt. 7. Florian Krammer aus Schieiling. 8. Josef Kusternigg aus Moosburg. 9. Johann Lechner aus Klagenfurt. 10. Karl Matzner aus Klagenfurt. IV. c 1. Johann Abermann aus Klagenfurt. 2. Julius Biittenveck aus Tomesvar in Ungarn. 3. Julius Cuscoleca aus Windisch-Feistritz in Steiermark. 4. Johann Dersola aus Rosegg. 5. Josef Dolnigg aus Raibl. 6. Rudolf Drosg aus Ebenthal. 7. Friedrich Ebner aus Bleiburg.' 8. Mathias Egger aus Paternion. 9. Victor Hartlieb aus Pattendorf. 10. Cajetan Kainradl aus Klagenfurt. 11. Lorenz Klatzer aus Maria Feicht.. 12. Ernst Koss aus Klagenfurt. 13. Johann Krammer aus St. Michael. 14. Ferdinand Ivrassnigg aus Klagenfurt. 15. Christian Kreiner aus Kleblach-Lind. IG. Georg Ritter Langer von Podgoro aus Poganic in Krain. 17. Friedrich Malgai aus Oberloschnitz in Steiermark. 18. Josef Maurer aus Unterloibel. V. Cl 1. Simon Aielnvalder aus Klagenfurt. 2. Friedrich Beck aus Wien in Nieder- osterreich. 3. Gustav Freiherr v. Braunecker aus Alt- hofen. 4. Johann Brejc aus Birkendorf in Krain. 5. Ernst Buzzi aus Pravali. G. Franz Duller aus Freudenberg. 7 Franz Ebner aus Pulst. 11. Victor Maudry aus Krakau in Galizien. 12. Josef Pflegerl aus Unterbergen b. St. Veit. 13. Josef Priessner aus Maria-Saal. 14. Roman Puschnigg aus Guttaring. 15. Franz Sattleger aus Baldramsdorf bei Spittal an der Drau. 16. Rinaldo Seherz aus Klagenfurt. 17. Johann Schneditz aus St. Egiden. 18. Emil Thaller aus Volkermarkt. 19. Valentin Weiss aus Leiplach. a s s e. 19. Emil Mayrhofer aus Eosenbichel. 20. Georg Melchior aus Schwarzenbach. 21. Friedrich Miinichsdorfer aus Hiittenberg. 22. Franz Oliva aus Rastenfeld. 23. Josef Omersu aus Eberndorf. 24. Josef Ottowitz aus Schieiling. 25. Alois Pinteritseh aus Volkermarkt. 26. Johann Pirker aus Feistritz. 27. Ludvvig Pollinger aus Sirnitz. 28. Wilhelm Rauscher aus St. Veit. 29. Karl Rothenpieler aus Prevali. , 30. Karl Schindler von Kunevvald aus Kla¬ genfurt. 31. Alfred Schluet aus Czernowitz in Buko¬ vina. 32. Erich Spitzer aus Klein-Glodnitz. 33. Otto Stilindl aus Steinfeld in Nieder- osterreich. 34. Engelbert Steiner aus Eben in Tirol. 35. Franz Tliuile aus Spittal a. d. Drau. 36. Georg Trunk aus Faak. 37. Franz Villitsch aus Klagenfurt. a s s e. 8. Johann Ebner aus Ragain. 9. Peter Funder aus Bruggen. 10. Felix Gaill aus Klagenfurt. 11. Christian Girardis aus Bleiburg. 12. Ferdinand Greilach aus St. Stefan b. Wolfsberg. 13. Gustav Herbst aus Bleiburg. 14. Erich Herrmann aus Klagenfurt. . 15. Albin Hopfgartner aus Radenthein. 49 16. Josef Hribar aus Mochling. 17. Anton Janežič aus Kronstadt in Sieben- biirgen. 18. Alex Jellen aus Reifnitz. 19. Karl Kaponig aus St. Gandolf. 20. Emil Kollaritseh aus Paternion. 21. Adolf Kovačič aus Mellvreg. 22. Franz Loipold aus Stali. 23. Wilbelm Maier aus Feistritz b. Grades. 24. Josef Manhart aus Oberdrauburg. 25. Jobann Meier aus Fescbnig b. Klagenfurt. 26. Johann Mokre aus Klagenfurt. 27. Viktor Pankesegger aus Feldkircben. 28. Jobann Papp aus Eisenkappel. V I. c 1. Richard Birnbacher aus Klagenfurt. 2. Josef Christian aus Eberndorf. 3. Karl Czenvenka aus Klagenfurt. 4. Martin Ehrlich aus Saifnitz. 5. Jakob Eerclier aus Sittich. 6. Franz Gasser-Steiner aus Glodnitz. 7. Roland Heinrieh aus Prag in Bohmen. 8. Friedrich Hohenauer aus Klagenfurt. 9. Eaimund Holzer aus Gersdorf. 10. Max Huber aus Spittal. 11. Alois Hutter aus Globasnitz. 12. Victor Janausch aus Laibach in Krain. 13. Hermann Eitter von Jessernigg aus Klagenfurt. 14. AVilhelm Kindl aus Graz in Steiermark. VII. c 1. Rudolf Alber aus Wolfsberg. 2. Hermann Boss aus Murau in Steiermark. 3. Georg Buchaeher aus Kirchbach. 4. Josef Hoposcheg aus Klagenfurt. 5. Karl Gotter aus AVien in Niederosterreich. 6. Karl von Hausser aus Klausenburg in Siebenblirgen. 7. Victor Herbst aus Bleiburg. 8. Johann .Hock aus Toltschach. 9. Peter Kuess aus Klagenfurt. 10. Ernst Kukutscli aus Teschen in Scblesien. 29. August Plaeliki aus Mahr. Schonberg in Miihren. 30. Erich Purtscher aus Klagenfurt. 31. Ferdinand Raunegger aus Wolfsberg. 32. Josef Eossmann aus St. Georgen am Sandhof. 33. Friedrich Sehmeger aus Bleiburg. 34. Paul Stiefvater aus Graz in Steiermark. 35. Alois Tschernitz aus Schwarzenbach. 36. Johann Tschernitz aus Bleiburg. 37. Franz Tuti aus St. Leonhard im Lavant- thale. 38. Josef Weissenbacher aus St. Ruprecht bei Klagenfurt. a s s e. 15. Albin Lentsche aus Klagenfurt. 16. Franz v. Lichem aus Windiseh-Feistritz in Steiermark. 17. Rudolf Ortl aus Bruck in Steiermark. 18. Florian Pirker aus Berg. 19. Robert Prugger aus Eisenkappel. 20. AValther von Rauscher aus Klagenfurt. 21. Karl Schhvitz aus Wolfsberg. 22. Anton Stress aus Goriach. 23. Anton Sturm aus Kaltsehach. 24. Albert Uchann aus Laibach in Krain. 25. Franz Vetter aus St. Andra. 26. Sebastian AVeberitsch aus St. Veit. 27. Heinrieh Graf Schlippenbach, Privatist aus Graz in Steiermark. a s s e. 11. Martin Mayr aus Tragin. 12. Franz Mayrhofer aus Klagenfurt. 13. Paul Morak aus Klagenfurt. 14. Adolf Payer aus Klagenfurt. 15. Josef Perkounigg aus Ferlacb. 16. Ludwig Pirker aus Paternion. 17. Rudolf Pliemitscher aus Klagenfurt. 18. Josef Samitz aus Bleiburg. 19. Florian Satz aus Polling. 20. Engelbert Scheriau aus Klagenfurt. 21. Franz Stranig aus Kleblach-Lind. 22. Johann AVarmuth aus Fritzendorf. 4 50 VIII. Classe. 1. Franz Beran aus Klagenfurt. 2. Ambros Brugger aus Keisach. 3. Bduard Fugger aus St. Marein. 4. Franz Gassmaier aus Paternion. 5. Karl Hauser aus Kotschaeh. 6. Franz Hilpert aus Bleiburg. 7. Franz Hinterberger aus Hans in Steierm. 8. Paul Huth aus Volkermarkt. 9. Mathias Krainz aus Klagenfurt. 10. Julius Leopold aus Klagenfurt. 11. MaxLernbassaus St. PaulimLavantthale. 12. Karl Ludn ig aus Wien in Nieder- osterreich. 13. Gustav Obitsch aus TrelFen. 14. Heinricli Pardatsclier aus Klagenfurt. 15. August Pavek aus Bleiburg. 16. Valentin Podgorz aus St. Agnes. 17. Alois Bamusch aus Klagenfurt. 18. Matthiius Eažun aus Brenndorf. 19. Eugen Seeland aus Lolling. 20. Ernst Spitzer aus Klein-Glodnitz. 21. Philipp Streiner aus Grades. 22. Johann Strieder aus Kotsobaeh. 23. Josef Tiefenbaelier aus Birnbaum. 24. Alfred Bitter von Wretscliko aus Wien in Niederosterreich. XIII. Kundmachung betreffend d a s Schuljahr 18 8 7/88. A. Das nachste Schuljahr wird am 18. September um halb 8 Uhr friih mit dem „Veni Sancte“ eroffnet, \velchem alle katholischen Schiller heizuwohnen haben. Nach dem Gottesdienste hegeben sich alle Schiller in ihre Classen, wo ihnen von den Classenvorstanden die Disciplinarordnung vorgelesen und die Stundeneintheilung mitgetheilt \vird. Schiller, welche in die erste Classe aufgenommen werden wollen, milssen das zehnte Lehensjahr zuriickgelegt liahen oder es noch im Laufe des Kalenderjahres zurilcklegen. Sie haben sich, wenn sie an einer offent- liclien Volksschule unterrichtet wurden, mit den fiir diesen Zweck vorge- schriebenen Schulnachrichten auszuvveisen, vvelche die Noten aus der Reli- gionslehre, der deutschen Sprache und dem Rechnen enthalten sollen. Doch hleiht bei der Entscheidung iiher die Aufnahme die gut hestandene Aufnahms- prufung massgebend, welche aus der deutschen Unterrichtssprache und dem Rechnen schriftlich und milndlich vorgenommen wird. Im ilbrigen vverden hei dieser Priifung folgende Anforderungen gestellt: a) Jenes Mass von Wissen aus der Religionslehre, welches in den vier ersten Jalirescursen der Volksschule ervvorhen werden kann. h) Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache und der lateinischen Schrift. Ivenntnis der Elemente aus der Formcnlehre und Fertigkeit im Analjsieren einfach bekleideter Satze; Bekanntschaft mit den Regeln der Orthographie und richtige Anwendung derselben. c) Ubung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. 51 Beziiglicli der Aufnahmspriifung verfiigt der Erlass des liohen k. k. Ministeriums fiir Cultus und Unterricht vom 27. Maj 1884, Z. 8019, gewisse Erleichterungen. Darnach kann die mtindliche Priifung aus der Unterrichts- sprache und dem Rechnen jedem Schiller erlassen werden, welcher seine lieife in diesen Gegenstiinden hei der schriftliclien Priifung durch minde- stens „befriedigende“ Leistungen und im Volksschulzeugnisse mindestens durch die Noten „gut“ dargethan liat; desgleichen konnen Schiller, deren lleligionsnote aus dem vierten Schuljahre der Volksschule niclit geringer als „gut“ ist, von der Priifung aus der Religionslehre ganz hefreit werden. a) Filr die Aufnahmspriifungen zum Eintritte in die er ste Classe sind zwei Termine bestimmt. Der er st e fallt auf den 16. und 17., erforderlichenfalls auch auf den 18. Juli; — der zweite in den Anfang des neuen Schul- jahres auf den 16. und 17., erforderlichenfalls auch auf den 18. September. In jedem dieser Termine wird iiber die Aufnahme definitiv entschieden. Eine "VViederholung der Aufnahmspriifung, sei es an derselben oder an einer anderen Lehranstalt, ist unzulassig. — Die neu eintretenden Schiller haben sich in Begleitung ihres Vaters oder dessen Stellvertreters am 15. Juli, beziehentlich am 14. oder 15. September zivischen 9 und 12 Uhr vormittags und 3 bis 5 Uhr nachmittags bei der Gjnnnasial-Direction zu melden und sich mit dem Tauf- oder Geburtsscheine und den bezeichneten Schulnachrichten aus- zuweisen. Schiller, ivelclie nur hauslichen Unterricht in den Volks- schul-Gegenstiinden genossen, haben den Tauf- oder Geburtsschein bei- zubringen. Spiitere Anmeldungen konnen niclit beriicksichtigt iver den. Sie haben eine Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. und einen Lehrmittel- und Schiller-Bibliotheks-Beitrag von 2 fl. zu erlegen. Diese Betrage iverden zurilckgestellt, ivenn der aufzunehmende Schiller die Priifung niclit besteht. l)ic schriftliehe Priifung beginnt am 16. Juli, bezielientlich am 16. September um 8 I lir vormittags, zu ivelcher die eingeschriebenen Sclniler die nothigen Schreibrequisiten mitzubringen haben. Die miindliehe Priifung beginnt am 16. Juli, bezieliungsiveiše am 16. September um 3 Uhr nachmittags und wird an den folgenden, oben angegebenen Tagen vormittags um 8 Uhr, nachmittags um 2 Uhr fortgesetzt werden. b) Die Aufnahme neu eintretender Schiller in die iibrigen Classen und die Anmeldung der dem Gjmnasium bereits angehorigen Schiller finden am 14. und 15. September vormittags und nach¬ mittags in den oben angegebenen Stunden, am 16. vor¬ mittags von 8 bis 12 Uhr und am 17. nachmittags von 4 bis 6 Uhr statt. Neu eintretende Schiller in die hoheren Classen haben dieselben Taxen zu entrichten ivie die in die erste Classe neu ein- 52 tretenden, wahrend die der Anstalt bereits angehorigen Schiller 2 fl. als Lehrmittel- und Bihliotheksbeitrag zu entrichteu haben. c) Die Aufnahmspriifungen fiir die II. bis Vlil. Classe und die Wieder- holungspriifungen iverden am 16. und 17. zivischen 8 bis 12 und 8 bis 6 Uhr, nothigenfalls aucb am 18. September vorgenommen werden. Die betreffenden Schiller haben sich in den Classen einzu- finden, in welche sie aufsteigen sollen; dort erhalten sie von den priifenden Professoren die nothigen Weisungen. d) Das Schulgeld betragt pro Semester 15 fl. und ist in den ersten sechs Wochen des letzteren mittels Schulgeldmarken, die bei der k. k. Landes- liauptcassa kauflich sind, zu entrichten. Diejenigen Schiller, ivelclie beim Vorhandensein der vorgeschriebenen Bedingungen die Befreiung von der Zahlung des Unterrichtsgeldes anstreben, haben ihre gehorig instruierten Gesuche in den ersten acht Tagen eines jeden Semesters bei der Direction einzureichen. B. Riicksichtlich des Unterrichtes in der slovenischen Spraclie bat das hohe k. k. Unterrichtsministerium mit dem Erlasse vom 22. Februar 1887, Z. 13472, folgendes angeordnet: 1. ) Fiir den Unterricht in der sloven. Spraclie werden vom Schuljahre 1887/88 an am Gymnasium zu Klagenfurt drei aufsteigende Curse errichtet. 2. ) Fiir Schiller mit slovenischer Muttersprache, welche auf Grund der von ihren Eltern oder der en gesetzlichen V e r - tretern abgegebenen Erklarung zur Theilnahme an diesem Unter- richte verpflichtet sind, bildet die slovenische Spraclie in jeder Beziehung soivohl riicksichtlich des Einflusses der Note aus diesem Gegenstande auf die allgemeine Fortgangsclasse, als auch riicksichtlich der Ablegung der Maturitatspriifung aus diesem Fache einen von der I. Classe ab absolut obligaten Gegenstand. 3. ) Fiir die Schiller mit deutsclier Muttersprache, welche nach der Erklarung ihrerEltern oder der e n gesetzlichen Ve r trete r n einen Unterricht in der slovenischen Spraclie geniessen ivollen, ist ein ge- sonderter Vorbereitungscurs zu errichten, in ivelchem die Schiller die zum Eintritt in den ersten Curs fiir Slovenisch erforderliche Vorbildung zu er- balten haben. 4. ) Fiir die am Unterrichte im Slovenischen theilnehmenden Schiller, deren Muttersprache nicht die slovenische ist, bildet die slovenische Spraclie im Sinne des § 20, 2 des Gymn.-Organisations-Entwurfes einen relativ obligaten Gegenstand. Die Note aus diesem Fache hat auf die allgemeine Fortgangsclasse im giinstigen und ungilnstigen 53 Sin ne Einfluss zu til) e n. — Die Schiller konnen sich aus demselhen der Maturi tatspriifung unterziehen oder nicht. Doch hindert das Unter- lassen der Maturitatspriifung nicht, dass in das Maturitatszeugnis eine den Leistungen der vier letzten Semester angemessene und als Semestral-Durch- schnittsleistung gekennzeiclinete Note eingetragen werde. 5. ) Zur Theilnahme an dem bešonderen Curse fiir Nicht sl o ve ne n konnen Schiller der I. Classe zugelassen \verden, wenn hieraus ein Nach- tlieil fiir den Erfolg des Untorrichtes in den Obligatfachern nicht zu be- fiirchten ist. 6. ) Als Unterrichtssprache ist in dem bešonderen Curse fiir Nicht- slovonen die deutsche, in dem I. Curse fiir Slovenen nach Massgabe des Bediirfnisses die slovenische und deutsche, in dem II. und III. Curse die slovenische Sprache zu venvenden. C. Nachstehende Beinerkungen ivcrden der Beachtimg der Eltern angelegentlicli empfolilen: 1. Soli clie Sclmle ihr Ziel erreichen, so mussen Sclmle und Haus harmoniscli zusammemvirlcen. Denn dass der Schiller in jeder Reziehung seine Pflicht time, liegt nicht nur in der Hand der Lelirer, sondern zum grossen Theil auch der Eltern. Wenn nun auch seitens der Sclmle die Eltern oder deren Vertreter soivold am Semesterschlusse durcli die betrcf- fenden Zeugnisse als auch im Laufe des Schuljalires durcli Anzeigen oder Censurscheine uber die sittliclie Haltung und den wišs'enschaftlichen Fort- gang ihr er Soline Mittheilungen erhalten, so geniigen diese Massregeln in viden Fallen nicht, um pfliclitvergessene Schiller auf den rechten Weg zu fiihren. Es gibt, dbgesehen von der Haltung des Studierenden in der Sclmle, nocli viele Punhte, ivie Umgang, Lediire, korperliche Cresundheit, Zerstreuungen u. s.w., welche Eltern und Lehrer auf Grund ihrer Eeobachtungen im Inter- esse des Schulers sich gegenseitig mitzutheilen und gcmeinsam zu besprechen haben. Wie oft wurden sittliclie Verirrungen und ungilnstige Unterriclits- resultate der Jugend liintangemlten, tvenn das Haus diesbezuglich seiner Pflielit nachlcame! Wie haufig Idimrnern sich die Eltern erst dann um den sittlichen und uiissenschaftlichen Zustand ihrer Soline, wenn derselbe nahe daran ist, sich in ungunstigen Zeugnissen filhlbar zu machen! Liegt nun, wie vorausgesetzt wird, den Eltern das Wolil ihrer Kinder am Herzen, so sollen sie es nicht unterlassen, mit der Sclmle in engere Ue- ziehung zu treten, um uber das Verhalten jener in fortlaufender Kenntnis zu bleiben. Die Sclmle wird zu gemeinsamem Handeln gerne die Hand bieten. Vorschriftsmassig ist der Classenvorstand berufen, in der angecleuteten Riclitung die nothigen Auslciinfte zu geben und den berech- tigten Wunchen der Roth suchmden Eltern oder deren competenten Ver- 54 treter Rechnung zu tragen. Aber auch der Director und die ubrigen Lehrer des Zoglings tverden das Haus in der Erfiillung der berilhrten Aufgabe ■bereitivillig unterstutzen. 2. Ausivartigen Eltern tvird bei der Wahl der Wohnung und der Person ihres Stellvertreters die grosste Umsicht an’s Herz gelegt, da Sorg- losigkeit, mitunter sogar Vorschubleistung von Seiten minder geivissenhafter Quartiergeber ofter die Sdmld an dem Misserfolge oder der Ausartung ihrer Pflegebefohlenen tragen. Lassen begriindcte Tliatsachen die hauslichen Verhdltnisse, in ivelchen sich ein Pflegebefohlener befindet, als verderblich fur dessen SittlichTceit oder Fortgang erscheinen, so steht dem LehrMrper nach der Disciplinarordnung das Redit zu, von den Eltern die Anderung des Wohnortes zu verlangen und sogar den Schiller auszuschliessen, wenn wiederholtem Verlangen diesbeziiglich nicht entsprochen wird. 3. Ist es eine der Hauptaufgaben der Erziehung, die Jugend an ein selbstandiges Arbeiten zu gewohnen, so soli die Aufnahme von Instruc- toren oder Correpetitoren fur die die bffentliche Schule besuchenden Schiller vermieden werden. Pie Organisation des bffentlichen Ggmnasialunterrichtes bringt es mit sich, dass die betreffcnden Lehrer ihre ganze Kraft dem Un- terrichte ividmen , und dieser in einer Weise ertheilt werden soli und wohl zumeist auch ertheilt tvird, welche einen daneben hergehenden Privatunter- richt filr die Schiller in der Regel entbehrlich macht. Manchmal filhrt ein solcher Unterricht geradezu zur Unaufmerksamkeit des Schiilers in der Schule, indem sich bei ihm leicht die Meinung einstellt, er brauche hier nicht aufmerhsam zu sein, da ilvm der Instructor das Notliige mittheilen werde. Nur in wenigen Fdllen, ivie bei langeren Unterbrechungen des Schulbesuches infolge von Krankheit u. dgl., tvird die Aufnahme eines Privatldirers am Platze sein. In diesem und allen ubrigen Fdllen soli letzterer nicht aufgenommen tverden, oline dass die Eltern deshalb den Rath des Glassenlehrers oder des Pirectors eingeholt haben. Direction des k. k. Staats - Obergymnasiums zu Klagenfurt, den 10. Juli 1887. ■