LaibacherHeitunH. .!" ««» Dinstag am » Mai »8HH Die Lail'acher Zeitung" erscheint, mit ?luönah>»e der Sonn- und Feiertage, täglich, und fostet sammt dm Aeilagc» im Comptoir ganzjährig ll st., halbjährig 5 ft. 30 fr,, mit Kreu,band im Comptoir ganzjährig l lr. mehr zu cntlichten. Mit dcr Post portofrei ganiiähvia, nntei Krnill'and und gedruckter Adresse i^ ft., halbjährig 7 ft. 3l) fr. — InserationSgcbühr für cine Sftaltenzcile oder den Raum derselben, fur einmalige'Einschaltung Z kr., für zweimalige ^ fr., für dreimalige 5 fr. C. M. Inserate l'is !2 Zeilen losten t fi. für 3 Mal, ^U fr. für 2 Mal »»d w fr. für 1 Mal einzuschalten. Zu dieftu Oll'iihrcn ist nach den, „provisorischen Gesetze vom li. Nouember 1850 fiir InserationSftämpel" noch !0 lr. für eine jedesmalige Einschaltung liinzu zu rechnen. ÄmMckM Tljeil ^Ve. k. k. apostolische Majestät haben nüt Allerhöchster Entschließung vom 29. April dem Statthalter für Nieder-Ocsterreich, Dr. Jos. Wilhelm Emin-g er, nnd dem Statthalter fnr Tirol nnd Vorarlberg, Kajetan Grafen u. Vissingen, als Rittern des Ordens der eisernen Krone erster Klasse, die geheime Nathswürdc tarfrei allergnädigst zn verleihen gernht. Sc. k. k. apostolische Majestät haben allergnädigst zu gestatten gernht, dap Joseph Graf Aners-perg zu Laibach das Ehrcnkrcuz des Iohanuiter-Ordcns tragen dürfe. Sc. k. k. apost. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 29. April d. I. die am Kol-legiatlapitel zn Novigno erledigte Chorhcrrnstelle dem Koopcrator bei der Kollegiat-Pfarrlirche alldort, Do-minik Quarantotto, allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 29. April d. I. den Dom-scholastrr an der St. Pöltner Kathedrale, Dr. Scue-riu Gregor, zum Schulen - Oberanfseher der Diözese St. Polten allergnädigst zu eruennen gernbt. Verordnung des k. k. Ministers des Innern vom 3«. April 18K4, enthaltend die Übergangsbestimmungen fnr die zu Folge Allerhöchster Entschließnng vom 16. April l.I. angeordnete Attivirllnq der nen organisirten politischen Landesbehörden in den Nwnlänoern Nieder- und Ober-Oesterreich, Salzburgs Tirol, Steiermark, Kärnteu, Kram, Kroatien mit Slavonien, für das Küstenland, Vöhinen, Mähren, Schlesien, Galizien, der Bukowina und in Siebenbürgen, so wie der Kreisbehörden des Lcmberger und Krakauer Prrwaltnngsgebietes mit dein 29. Mai l. I. Sc. k. k. apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom Ili. April l. I. allergnä-blgst zn genehmigen geruht, daß die politischeu Lan-dcsbchördcn für Nieder- und Ober'Oesterreich, Salzburg, Tirol, Stciermark, Kärnten, Krain, Kroatien mit Slavonien, für das Küstenland, Böhmen, Mähren, Schlesieu, die beiden Verwaltuugsgcbiete Gali-zirns, die Vukon'ina und für Siebenbürgen, dann die Krcisbehörden in den Verwaltungsgcbicten vou Lem-berg und Krakan, mit dem 29. Mai l. I. in Wirksamkeit gesetzt werden. Als grnndsätzlichc Ucbergangsbestimmuugen dafür ^abeu zu gelten- Die genannten politischen Landesbehördm haben wit dem angefübrten Tage in die Ausübung des mit bcu Allerhöchsten Vestimmnngen über die Einrichtnng und Anttsn'irksamkeit der Statthaltereien und Landes-^kgirrnngen vom 14. September 18K2 vorgezeichne-len Wirkungskreises und insbesondere in die Fnnktio-Uen der bisherigen Lalldcs-Schlllbehörden einzutreten. Die dermal bestehenden Bezirkshauptmanuschaf-^u, die Vize - Gespannschaften in Kroatien nnd die ^irksämter und Unter-Bezirkskoimnissariatc in Siebenbürgen habcu in der bisherigen Amtswirksamleit ^ ^i ihrer Auflösung, beziehungsweise bis znr Ein-lchung der neuen Bezirksämter zn verbleiben. Die bestehenden Kreisrcgierungen, Obergcspan» 'haften und Distriktskämter haben sofort jene Agell-^ ihres bisherigen Geschäftsbereiches, welche dem Wirkungskreise der nenen Statthaltern nicht znsallcn, nanicntlich ihren Vernf der Nnterbchördcn uno die Vermittlung des Geschäftsverkehrs zn'ischcn denselben uud der Statthalterei, bis zur crfolgcuden Auftosnng mit dem Zeitpunkte der Aktivirnng der Krcisbchördell beiznbcbalten. In Nieder - Oesterreich, Ober - Oesterreich, Salz« bürg, Käruten, Krain und Schlesien, wo die bisherige Statthaltcrei zngleich anch die Funktionen einer Krcis-regiernng verrichtete, hat die neue politische Landesbehörde dieselben auch noch fernerhin bis znr Aktivi-rung der neuen Kreisbchördcu uud beziehungsweise Bezirksämter fortznsetzen. Iln Lembergcr und Krakauer Vcrwaltungsgc-biete insbesondere werden gleichzeitig mit'der politischen Landesbehördc anch die Krcisbchörden in die Ansübnng des, uiit den bezüglichen Allerhöchsten Bestimmungen vom 14. September 18^2 vorgeschriebenen Wirknngskrcises mit der Anordnung eingesetzt, daß dieselben bis zur weitereu Durchführung des politischen und gerichtlichen Organismus auch alle jene Angelegenheiten zn besorgen haben werden, welche anßcrdem im bisherigen Wirkungskreise der Kreisäm-tcr gelegen waren, nnd nicht allenfalls in den gegen» wärtigen der politischeu Landesbchörde übergehen. B a ch. Von der k. k. Entlaslungsfonds - Direktion für Krain sind im Laufe der Monate März nnd April l. I. 108 Stück Schuldverschreibungen des Entla-stnngsfondes, im Betrage von 112.110 ft., ansgefer-tigct nnd zur Ansfolgnng an die Berechtigten angewiesen worden. Im Ganzen sind bisber 2001 Stück Schuldverschreibungen von 2,li04.0.':tt ft. ausgestellt und hin-ausgegeben worden. An Hanpt- und Vcrzichtsqnittnngen für vollständig bezahlte Entlastungs-Eapitalc sind im Laufe der gedachten zwei Monate 1022 Stücke, im Ganzen aber bisber 10.12l> Stück ansgefertiget nnd an die Verpflichteten ausgefolgt worden. Vom Präsidinm der k. k. Gnlndentlastnngs-Fonds' direktion für Krain. Laibach den 5. Mai 18«4. RicsMmMchl'r Theil. Politische Nnndsckau. K. — Laiba ch, 8. Mai. „Große Ereignisse werfen ihren'Schatten voraus" — ist eine in der Journalistik beliebte Phrase, die bisweilen den eben zirknlirenden Gerüchten einen gewissen Nimbns verleihen soll. Die Zeit der Gerüchte ist aber gewöhnlich jene, die an Thaten arm ist, was wir von der gegenwärtigen eben nicht sagen können, obwohl die Gerüchte wie Pilze alls der Erde hcrvorschießen. Es ist bereits ausgesprochen worden, daß Gerüchte nur mit großer Vorsicht aufzunehmen sind, nnt» daß denselben nnr ein höchst bedingter Glanbe zu schenken ist; deßmigeacktet theilen wir die wichtigsten - natürlich olme irgeud eine Bürgschaft oder Verantwortlichkeit für dieselben zn übernehmen — nnd zwar nnr ans dem Grnnde mit, weil sie mitnntcr die Stimmung jener Gegenden, ans denen sie stammen, kennzeich» ncn. — So lasen wir im gestrigen „Wanderer" von der Aufstellung eines russischen Armeekorps in der Stärke von 70.000 Mann an der Gränze gegen die Vnkowina nnd Siebenbürgen - eine Nachricht, die der Korrespondent des besagten Blattes als cine „verbürgte " bezeichnet, die wir jedoch in den heutigen Ionrnalcn nirgends finden. Auch die Nachricht wegen der Anfgcbnng der Neutralität Perfiens zn Gnu« sten der Pforte, die das „Ionrnal de Constantinople" im frommen Wunsche brachte, ist dnrch einen Bericht von sehr achtbarer und vollkommen verläßlicher Seite (Oesterrcichische Korrespondenz) bedeutend in Zweifel gezogen worden, da die Regierung des Schach in diplomatischer Weise erklärt haben soll, in dem obwaltenden Kriege eine strenge Neutralität beobachten zu wollen. Ob und in wie weit sich die telegraphische Depesche der „Presse" ans Widdiu v. 3. d.: „Türken Krajowa besetzt; Nüssen znrückgeschlagen, anf Isaltschi; — Türkeu rückeu auf Vabadagh; — Vest sarabieu 0000 Türkeu debarkirt; — " bestätigen wird, lassen wir hingestellt. Die Besetzung Krajowa's ist wahrscheinlich; die übrigeu Nachrichten aber ließen sich, wie das genannte Blatt selbst ansspricht, nnr dnrch eine große Schlappe der Nnssen erklären, sonst ist ein Zurückweichen der Nüssen, nnd ein solches Vordringen der Türken in der Dobrndscha nicht denkbar. Noch ungleich wichtiger, bemerkt weitcrs dic „Presse", wäre der Landungsvcrsuch der Türkcu iu Bessarabien, welches nichts anderes znm Ziele haben könnte, als ein Corps, freilich von etwas mehr als 6000 Mann, der russischen Hanptarmee an den Donaumündnngen in den Nucken zn werfen, nnd dieselbe von allen Verbindungen mit den Proviantmagazinen Südrußland's abzuschneideil. Eine gänzliche Näumung der großen Walachei wäre der unmittelbare Erfolg des Gcliu» geus diefes kühnen Versuches. — Daß die Nnssen bei Ccrnavoda eine Schlappe erlitten haben, bestätiget sich, nnd ist sogar die Verbindung zwischen Sili-jtria nnd Nassova wieder hergestellt worden; ob aber diese Schlappe so entscheidend sei, daß die obigen Gernchtedarin eine Bestätiguug fänden, ist sehr zu bezweifeln. Die nächsten Tage müsseu uus weitere Berichte aus der Dobruoscha bringen. Nächst diesen bedeutungsvollen Nachrichten ist es die stets wachsende Anfregnng nntcr den Gräko'Sla« vcn in türkisch - Serbien nnd Albanien, welche die Aufmerksamkeit und Thätigkeit der Pforte iu Anspruch nimmt, die nun ohne Unterbrechung alle disponiblen Trnppcn nach Pristina, Monaslir lind in die Provinzen Epirus und Thessalien dirigirt. Anch ans Bosnien sprechen die Berichte von einer Gähruug. die nicht ohne Berücksichtigung gelassen werden kann. Frankreich und England sind in fortwährender Rüstnng begriffen, die Erpcditionen werden verstärkt. Aus Preußen heben wir den Rücktritt des Kriegsministers Bon in hervor, der in der Kredit-Commission bekanntlich das Znsammcngchen Preußens mit Nußland mit dem Verbrechen des Vatermordes verglichen hat. Ein Correspondent der „Ostd. Post" sagt, daß in Berlin diese Thatsache allgemein als das Werk der rnsscnfrenndlichcn Partei angesehen wird, die ihm jenen Vergleich niemals verzeihen wird. Writers fugt das Blatt bei: „Eines weiteren Kommentars bedarf diese Thatsache nicht, da sie für sich selbst spricht."— Von den vereiuigtcu Geschwadern in dcr Ostsee sind keine bemerkenswerten Nachrichten eingelaufen. 4K8 Kriegsschauplatz an der Donau uud der griechische Aufstand. Wien, 4. Mai. Dic heutige Post brachte vom Kriegsschauplätze an der Donan die folgenden Ein-zelnhciten: Das Ostcn-Eackcn'sche Korps ist nuu-mehr vollständig in die Walachei eingerückt. Dasselbe besteht ans 3 Infanteriedivisionen, einer Kaualleric- und einer Artilleriedivision. Jede Division zählt zwei Brigaden, von diesen je zwei Regimenter. Das ganze Infanteriekorps besteht sonach ans 12 Regimentern Infanterie in einer Stärke von 40lMMann; dann 2 Uhlancn-, 2 Hnsarcnregimentern und 112 Kanonen. Mit den beigegebencn Kosaken ist die Stärke des ganzen Korps tttt.000 Mann. — Am 2«. wnrdc in Widdin das 10. Bulletin in türkischer Sprache angeschlagen, welches «die Vernichtnng des russischen Korps" in der kleinen Walachei bekannt gibt. Der Feind sei ans schleuniger Flucht und werde verfolgt; die verlassenen Positionen werden von den türkischen Trnppen nntcr dem Jubel der Bevölkerung beseht. — Aus Varna meldet man, es sei bort clne türkische Flottcndivision aus Konstantinopcl eingetroffen, welche die Peslimmnng hat, die Vlokade vor Odessa zn übernehmen, während sich die vereinten Flotten gegen Sevastopol wenden würden. Frachtschiffe kommen fortwährend in großer Zahl ans Konstantinopcl an, die Proviant und Mnnition für die Valkanarmcc an Bord haben. — Das Kommando von Nalafat wird mit dem Fcstungskommando von Widdin vereinigt werden, in Kalafat nur eine kleine Trnppenabtheilung zurück' bleiben; alle Trnppcn rüsten sich zum Auszüge, um gegen die Aluta zu marschiren. Die Russen stehen jenseits der Alnta, haben aber anch bicßscits einige am Flusse gelegene Punkte, darnnter Rimnik, beseht. — Die Redoutcn, welche die Türken mit vieler Sachkenntnis an der von Nassowa nach Silistria führenden Straße und dem dort befindlichen Defil»' errichtet haben, wurden wiederholt von den Avantgarden des ^ü-ders'schen Korps, jedoch bis jetzt vergebens, angegriffen. Das Fcner bei Silistria dauert regelmäßig fort; bis jetzt sind etwa !>0 Häuser iu Silistria cm Raub der Flammen geworden. Die Rnssen fencrn meistens mit glühenden Kugeln. — In Bukarest macht sich die Ansicht geltend, daß es nach dem vom Fürst Paskic-witsch geänderten Operationsplanc nicht mehr in der Absicht der Russen liege, Bukarest um jeden Preis zn halten. Die an der Straße nach Giurgewo begonnenen Befestigungsarbeiten wnrdcn eingestellt; dagegen werden sie bei Fokschan, der Nückzngslinie für Giurgewo und Oltenitza, mit doppeltem Eifer fort» geseht. s Ein Schreiben vom 28. April, welches direkt aus dem türkischen Lager hier eintraf, und dem voller Glanbc geschenkt werden kann, bringt eine trau» rigc Schilderung der Lage Silistria's. Die Rnssen sind Herren der drei Donauinscln bei Silistria, haben auf sclbcu Batterien errichtet und fenern unaufhörlich mit glühenden Kngeln gegen die Festung. Acht Stürme haben die Türken von den Vorwerken der Festung seit Anfang April zurückgeschlagen. Der Kampf dauerte jedes Mal mehrere Stunden. Die Türken fochten mit Erbitterung nnd Nnth. Ein großer Theil der Gcbändc innerhalb der Fcstnngsmauern ist verbrannt. Das Fener der Nnssen wird dnrch Kanonierboole unterstützt; die türkischen Schiffe, die bei Silistria standen, sind ohne Ausnahme beschädigt. > Berichte aus Bukarest vom 2. Mai lassen dem dort umlaufenden Gerüchte von Ränmung der großen Walachei folgende Aufklärung folgen: Fürst Paskiewisch hat gleich nach seinem Eintreffen in Fok-schan Abänderungen in dem bisherigen Operationsplanc des Fürsten Gortschakoff vorgenommen. Die Zersplitterung der Truppen auf einer Linie von till Meilen fand seine volle Mistbillignng, nnd der Rückzug an die Aluta aus der kleinen Walachei wurde anbefohlen. Wenn die Türken die Aluta überschreiten, werden die Nnsscn die Machtzersplitternug gerne sehen, sich fortwährend zurückziehen, auch Bukarest opfern, aber mit voller Macht den Hauptschlag gegen Schumla führen, und sich dnrch Einnahme Silistria's die Rückzugslinie nach dein gut befestigten Fokschan sichern. l Nach einem Berichte aus Or sow a vom 2. d. M. werden die Türken am 3. Mai Krajowa, die Hauptstadt der kleinen Walachei, besetzen, nnd das Hauptquartier des in der kleinen Walachei operircn-den türkischen Armeekorps am 8. Mai dahin vcrle« gen. Am 1. Mai war für die türkische Avantgarde in Radowan, zwei Posten von Krajowa, Quartier augesagt. ^ Vom Kriegsschauplatze bringt der »Soldatcnfr." folgenden Bericht: Die Aufregung unter den Gräko-slaven in türkisch Serbien nnd Albanien ist in« Wachsen und die hohe Pforte dirigirt ohne Unterbrechung alle disponiblen Trnppen aus Widdiu, Adrianopel uud Stambul uach Pristiua (Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Serbien), Monastir und iu die Provinzen Epirns und Thessalien. Diese Truppen besteben nur aus rrgnlären Nizam und Redifs; mit der angeordneten Entwaffnung der Vaschi Voznks geht es indessen nicht recht vorwärts, es werden vielmehr in einem Armeebefehl Omcr Pascha's die Feriks (Divi-sionsgcnerale) angewiesen, die irregulären Trnppcn in den Festnngcn uud in den befestigten Lagern znm Garnisonsdienst nnd znm Ererziercn anzuhalten, die Ausreißer aber nach der Gefangennahme sofort zu erschießen. Inzwischen ist es vielen albancsischcn Dcscrten-ren von der Donauarmee gelungen, ihre Heimat zu erreichen, wo sie der Pascha von Ianina gegen die gricch. Insurgcuteu anstandslos verwendet. > Die rnss. Truppen in der Dobrndscha sind in Vababagh, Tultscha, Isattscha. Matschiu, Dojan, Hir-sowa uud Tscheruawoda staffelförmig anfgcstcUt. Die Positionen werden von den Russen weder befestigt, noch verstärkt; sonderbarer Weise werden die Transporte aus der großen Walachei und aus der Moldau nicht in die Dobrudscha, sondern nach Vcssarabicn di» rigirt; dieß gilt besonders von den Brigaden, welche zum Korps des Generals Ostcn-Sacken gehören. Der Artillcricpark und die Pontons, welche bei Ginrgewo im befestigten Lager placirt waren, wurden gegen Bukarest iu Bewegung gesetzt, nnd da anch auf der Straße von Fotschani uach der walachischen Hauptstadt keine Truppen marschiren, so mnß man der Vermuthung Raum geben, daß Fürst Paskiewitsch den Plan, über die Donan gegen Schumla operativ vorzugehen, ganz aufgegeben habe; die weiteren Vcrnm-tlnmgen wegen der eveutnellen Ränmung der Donau« fürsteuthümer wollen wir vor der Hand uoch als Gerücht nur andentcn, obgleich sie von drei verschie« denen Berichterstattern gleichzeitig gemeldet wird. In diesem Falle müßten die anglo-franko-türkischen Trup» pen ihren Feind aus russischem Vodeu angreifen, nnd den schon ein Mal geänderten Opcrationsplan abermals ändern; desto kräftiger müßte der Krieg zur See geführt uud vielleicht auch ausgcfochten werden. Kriegschauplatz in der Ostsee. > In R i g a wurden am 29. April vom Loot-senthnrm 3 englische Kreuzer gesehen; dennoch sind ll Kauffahrteischiffe eingekommen. Zwei englische Kriegsschiffe haben sich Düna-mündc (vor Riga) genähert, wurdeu aber von den russischen Batterien beschossen und zogen sich zurück. Zn Reval waren nach dem Ausbrecheu des Eises 218 Kauffahrteischiffe eingelaufen. Die neuesten Nachrichten ans Finnland reichen aus Hclfiugfors bis znm 20., ans Abo bis zum 21. April. In mehreren kleineren finnischen Häfen hatte sich das Eis gelöst nnd dieselben waren frei nnd kom-mnnizirten mit einander. Die englische Ostsecfiotte ist noch immer still vor Elgsnabbcn, 16 Seemeilen von Stockholm. Wiederholt wird mitgetbeilt, es gewinne doch den Anschein, daß die Alandsinscln von Rußlaud nichl so ganz aufgegeben worden. Die Befestigungen der großen Insel Ahwenomaa seien verstärkt nnd Trnppen aus Finnland übergesetzt. Eben so unbegründet sei die Behauptung, daß die große Iuscl Oesel (vor dem Riga'schen Meerbusen) von den Rnssen als nnhalt-bar dcsarmirt worden. Oescl zählt 40.000 Einwohner; in ihrer Hauptstadt Arensburg fanden früher die Znsammenkünftc der lieftändischcn Ritterschaft Statt. > Aus Memel v. 1. Mai schreibt die „Ostsee-Zeitung" : Die englische Korvette «Conflict,« welche bekanntlich bei hohem Seegänge ihren Kapitän vcr« loren, ist anf unserer Rhede angekommen und daselbst vor Anker gegangen. Zwei Offiziere der Korvette sind ans Land gekommen. Von den Besatznngen der vier russischen Schiffe, die am 17. April unter englischer Flagge hier eingebracht wnrixn, befindet sich jetzt nur uoch die Mannschaft der Schiffe „Industrie" und „John" an Bord der Korvette „Conflict," die der Schiffe „Katharina Charlotte" und „Carl Ma,? nus" ist an Bord eines andern englischen Kriegsschiffes gebracht worden. — Nach hier eingegangener Nachricht soll vorgestern eine russische Bark, die auf der Rhedc vou Libau gelegen nnd dort mit Komplc-tirnng der Ladnng beschäftigt gewesen sein soll, vou einem englischen Kriegsschiff, als Prise genommen worden sein. > Aus Riga melden Schiffernachrichten der »Rostocker Zeitung" vom 2U. April, daß im Riga'« schen Mecrbnsen noch viel Eis lag und einige 20 Schiffe in den Schollen festsaßen. Zwei holländische Kanffahrer sind zu Grunde gcgaugcu; nnr von einem rettete man die Mannschaft. I Ans K open h a g e n imloet die „N. P. Ztg." vom 2. Mai: „Der Kours des norwegischen Geschwaders unter dem Koutreadmiral Hesselberg, welches den großen Belt passirtc, ist nicht Carlscrona, sondern zunächst Londscrona, innerhalb des Snn,dcs an der schwedischen Küste. Unsere Gewässer, schreibt „Dag< bladet," werden nach allen Richtungen jetzt von fran» zösischen, englischen, schwedischen nnd norwegischen Kriegsschiffen durchkreuzt. Das schwedische Geschwader wird sich dem Vernehmen zufolge mit dem norwegischen vereinigen. Die Zahl der von den Engländern aufgebrachten russischen Kanffahrcr ist jetzt be« ' deuteud. Es befinden sich uuter den Prisen anch amerikanische, ja sogar englische (!) Schiffe, welche nntcr Kottonballcn (Banmwolle) Miegscontrebande in La« dung führten." önibach. 8. Mai. Zur Feier der Vermälung des allgelicbten Lan-dcsuaters, Sr. k. k. apost. Majestät, wnrde gestern in Rosenbüchl ein Volksfest, das wegen der regnerischen Witterung nicht früher abgehalten werden konnte, veranstaltet. Zahlreich strömte die Bevölkerung dahin, die in allgemeiner Freude das große Familienfest der Monarchie mitfeierte. Oesterreich. Wien, 4. Mai. Se. k. Hoheit der Herzog von Cambridge hat sich zn wiederholten Malen gegen seine nächste Umgebung in den befriedigendsten Ans« drücken über den schmeichelhaften Empfang geäußert, den er am hiesigen allerhöchsten Hofe gefunden, „welcher ihn (dieß sind seine eigenen Nortc) tief gerührt habe, nnd den er zu keiner Heit seines Lebens vergessen wcrde." — In der Andienz der Deputation des lomb.-venet. Königreiches, äußerte Se. Majestät den Wunsch, sich recht bald mit dcr Kaiserin nach Venedig zn be-geben, um sie die ungewöhnlichen Schönheiten dieser Stadt bewundern zn lassen. — Aus Wicu, 2tt. April, wird der „Allgemeinen Zeitnng" geschrieben: Wahrhaft ergreifend, bis ins Innerste erschütternd ist der Vortritt der Ungarn und dann später der der Kroaten gewesen. Jene näherten sich, 179 an dcr Zahl, dem Thron des Baisers nnd der Kaiserin, die im nngarischcn Kleide war. Dcr Erzherzog Albrecht führte fie. Man sal) nnter ihnen den Kardinal-Primas, zwei Erzbischofe, 11 Bischöfe, zwei Snperintendenten; vier Vatthyanyi, vier Palffy, die Szapary, die Csaky, Odescalchi, Neglewich, zwölf Esterhazy, die Szechenyi, Szechc", die Hnnyady, die Karolyi, die Maylath, Apponyi, Almasy, Fesztetics, Erdödy, Kolonits. Iosila, 11 ZiH> Nadasdy, Bethlcn nnd andere, Pongracz, AndrassY-Mednyansky. Der Erzherzog»Gonvernenr hiclt eine deutsche Aurede, welche dcr Kaiser deutsch erwiederte. Die Majestäten stiegen dann vom Throne herab, »nd während die Kaiserin längere Zeit mit dem Primas Scitovsky uud dem Fürsten Paul Esterhazy sich ""' tcrlnelt, richtete der Kaiser gnädige Worte an andere Glieder der Deputation. Schon glaubte man dlt Szene beendet, als dcr Kaiser wieder die Stufen des HOft Throns liiuausticg und die Deputation, dicßlnal in uitgarischer Sprache, anredete. Die Begeisterung, die seine Worte hervorriefen, ist nicht zu beschreiben. Sie erweckte eine groste Erinnerung aus der Geschichte Ungarns. Der Kaiser versprach ihnen auch die Kaiserin und Königin bald in ihr Land zu führen, und er sei überzeugt, daß sie dort so aufgcuommcn sein werde, wie er selbst vor zwei Jahren. Die Frende und der Jubel stiegen mm aufs höchste. In jedem Einzel« ncn erzitterte jede Fiber. Mit einem alten ungarischen Spruch entließ jetzt der Kaiser die Deputation; die Bewegtheit und die Nühnmg hatten wohl die meisten aus ihr übermannt. Welche Macht des kraftvollen jugendlichen Herrschers über die Gemüther seiner Unterthanen! Das ist die Wirklichkeit, so ist's iu Oesterreich, nud so verkündet sich Oesterreich für die ernste stürmische Zeit, an deren Beginn wir stehen. — Sc. Exzellenz der Fcldmarschall Graf Na-dctzky ist am 4. Abcuds wieder in Verona eingetroffen. — Prinz Lneian Lonis Bonaparte ist am 3. auf seiner Rückreise nach Frankreich in Mailand eingetroffen. ' Wien 6. Mai. Das „Journal be Constantinople" vom 24. April liegt vor nns. Es bringt ein Supplement mit einem freilich nichts weniger als unparteiischen Berichte über das Bombardement von Odessa, welcher die Verlnstc der vereinigten Flotte als eben so unerheblich wie die der Russen nnd jener Seestadt unberechenbar (mculcululil«5) darzustellen sucht. Weiter enthält dieses Blatt angeblich nach Briefen wohl unterrichteter Personen ans Teheran die Meldung , es habe der außerordentliche Abgesandte Nußlands Herr v. Kanikoff zu Tiftis Halt gemacht und den lais. russischen Gesandten am Hofe des Schah, Fürsten von Dolgoruki, mit der pcremtorischcn, binnen etlichen Stunden zn beantwortenden Anfrage, ob Persien gemeinsam mit Rußland gegen die Türkei zu Felde ziehen wolle, beanftragt. Der Schach, heißt es weiter, habe hierauf durch den Befehl zur Aufstellung eines Armeekorps von 30.000 Mann unter dem Oberbefehle des Kriegsministers Mehemed Khan geantwortet, und man spreche davon, der persische Hof habe sich vorgenommen, die Wiedererstattung der ihm von Rnßland zu verschiedenen Zeiten abgenommenen Provinzen zu betreiben. Ob, oder auch nur wie weit diese Darstellung des halbamtlichen Blattes der türkischen Regierung in Wahrheit begründet ist, läßt sich nicht erkennen. Andcrwci-tige Nachrichten aus Persien stimmen bisher darüber übcrein. daß die Regierung des Schab in diplomatischer Weise erklärt haben soll, in dem Kriege zwischen Nußland und der Pforte eine strenge Neutralität beobachten zu wollen. (Oest. Csz.) Görz, 4. Mai. Gestern fand in Görz das feierliche Leichcnbegängniß des Fürsterzbischofs Mon-signor Lnschin Statt, welchem Se. Erzellenz der Herr Adlatus F. M. ^. Barou Eordou uud Herr Hofrath Naron Paseotini nebst mehreren höheren Beamten bcr k. k. Statthalterei, der hochw. Bischof von Trieft und Eapodistria, Mons. ^cgat, die Behörden und die Geistlichkeit von Görz nnd eine große Menge ^cid-^'agrnder aus allen Ständen beiwohnten. Der hohe "crstorbcne, Sohn eines Sandmannes in Unterkarn-^u, hatte sich, gleich allsgezeichnet durch gründliche theo-fische Bildung lind umfassende Gelehrsamkeit, wie dnrch Wahrbaft evangelische Tugenden, zu den höchsten Würden ber Kirche und des Staates — er war Großkrenz des ^opoldordcns lind k. k. wirklicher geh. Nath — anf-Neschwungen nnd war das Mnster eines frommen, "^nschenfreundlichen lind mildthätigen Kirchcnfürstcn.. "^ h. Worte beherzigend, sammelte er keine ver< Anglichen Schätze, welche von den Motten zerfressen "ud uon den Würmern zernagt werden, war aber ^lch an den unvergänglichen, die ihm während sei-^s Bebens und Wirkens allgemeine Vcrchrnng sicher« k" und seinen edlen Namen in danerndem dankbaren "denken erhalten werden. Seine guten Werke folgen Ml nach. Deutschland. ^,. Frank f urt, 2«. April. In der gestrigen ^p""g der Bundesversammlung, der eilften in diesem Jahr, wnrdc der neu ernannte königlich hannover'schc Gesandte, Graf v. Kiclmanscgge, eingeführt, und in alle Ausschüsse gewäblt. welche durch den Austritt des Generals Iacobi zu ergänzen waren. Das Prä-sidinm legte hierauf zwei durch den englischen Gesandten mitgetheilte Aktenstücke vor. in Betreff des Handels nentralcr Schiffe während der Dancr des gegenwärtigen Krieges mit Rußland. Die Anträge über den Normalctat der Zulagen für das Personal der Genie- uud Artilleriedircktion der Bundcsfcstun-geu Ulm lind Rastatt wnrden zum Beschlnssc erhoben. — Der neue Veschlußcutwurf über das Vcreinswcsen giug zur Instrnktionseinholnng, uud bezüglich der Reklamationsangelcgenhcit des Herrn M. v. Haber genehmigte die Bnndesversammlung den Antrag, die Regierungen von Oesterreich und Preußen zu ersuchen, dnrch ihre Bcrtrcter in Lissabon die portngicsischc Regierung um Anft'lärung über die Forderung des Herrn v. Haber an dieselbe angehen, und dessen Ansprüche eventnell unterstützen zu wollen. Frankreich. Französische Blätter bringen seit einigen Tagen förmliche Bulletins über das Befinden eines jungen Brunnenarbciters, der sich ill einer der eigenthümlichsten ^'agen befindet. Derselbe war mit noch einem Kameraden zn Ecnlli bei !^wn mit dein Graben eines Brunnens beschäftigt, als die Sciteuwände wichen, lllld sammt dem Gerüste auf sie niederstürzten. Der Kamerad wurde erschlagen, nnscr Arbeiter aber blieb wunderbarerwcisc erhalten. indem die eingestürzten Massen eine Art Nölbnng über ihm bildeten. Es wnrden augenblicklich alle Anstalten ergriffen, um zu den Verschütteten zu dringen. Sobald mau die Gewißheit hatte, daß der eine Arbeiter uoch lebe, wurden die Anstrengungen verdoppelt. Schon war man demselben ganz nahe, als leider ein nencr Einsturz erfolgte uud der Weg vollends versperrt war. Es galt nun eiligst ciuen andern Weg zu graben. Ingc-ilieurc und Sappenre wnrden requirirt und arbeiten mm bereits seit mehreren Tagen unausgesetzt all der Befreiung des nnglücklichen Gefangenen. Es ist gelungen, ein bleiernes Rohr dnrch die Erdschichte bis zn ihm hinab zn treiben, durch welches er nun mit der Oberwelt in Verbindung steht und Speise und Trank zugeführt erhält. Die letzten von ihm vorliegenden Nachrichten reicheil bis zum 27. April. Er befaud sich in seiner unterirdischen Behansung so ziem« lich woyl, und der Klang seiner Stimme ließ noch kcinc Abnahme seiner Kräfte merken. Die Kaiserin Eugenic, die, seit sie von dem traurigen Ereigniß Kunde erhielt, sich für den armeil Menschen sehr in-rereM, läßt sich Tag für Tag über den Gang der Rettungsarbeiten Bericht erstatten Türkei. Koustantinopel. 24. April. Die entschiedene Haltnng, welche Oesterreich in der orientalischen Frage durch Unterzeichnung des neuen Wiener Protokolls eingenommen, hat, wie wir es stets erwarteten, trotz der chimärischen Hoffnungen, die Uebelgcsinnte auf einen verschiedenen Gang ocr Begebenheiten bauten, hier einen sehr guten Eindruck hervorgebracht. Die türkische Regierung trachtet ihrerseits Alles zn vermeiden, was über ihre aufrichtige Gesinnung gc« gen Oesterreich Zweifel erregen könnte, so z. B. befindet sich hier seit Monaten ein fremder General, welcher der Regierung seine Dienste angeboten hat, aber trotz des Mangels an fähigen Offizieren, bcson« dcrs bei der asiatischen Armee, bis jetzt keine Ver» wendung hat finden können. Man sagt, der Grund hicvon sei die hervorragende Stellung, welche er unter den ungarischen Revolutionären seiner Zeit cingc< nommen hat. ttonstantinopel, 19. April. Das „Iouru. dc Eonstantinoplc" schreibt: „Briefe aus Athen dd. 14. melden, daß die dort befindlichen Gesandten Frankreichs und Englands in einer energischen Note die griechische Regierung aufgefordert haben, binnen .'> Tagen den gerechteil Reklamationen der hohen Pforte Recht widerfahren zu lassen, widrigenfalls alle diplomatischen Beziehungen abgebrochen werden würden. S m y r n a, 2U. April. Am 24. wurde vom österr. General-Konsulate uud der hiesigen ö'stcrrcichi« schell Kolonie die Vermälung Sr. Maj. des Kaisers feierlichst begangen. Am Morgen wurde in der unter östcrr. Schutz stehenden Kirche St. Maria feierliches Hochamt abgehalten, zu dem sich der Gcncral-Konsnl, Herr von Weckbecker, mit den Beamten des Konsulates, der Kommandant der Fregatte „Bcllona" mit sämmtlichen Offizieren und die östcrr. Kolonie einge-fundcn hatten. Im Vorhofc der Kirche war eine Abtheilung der Marine-Infanterie der „Bcllona" mit dem Musikchor der holländischen Fregatte „Doggers-bang" aufgestellt, und dreimalige Salven ertönten, begleitet von dem Donner der Kanonen, der von der festlich geschmückten „Bellona" wiederhallte. Mittags war großes Diner am Bord des östcrr. Dampfbootcs, das zu diesem Zwecke seine Abreise um 24 Stunden verschoben hatte, veranstaltet von den hiesigen östcrr. Unterthanen, zu dem der Gouverneur, Ismail Pascha, der östcrr. General'Konsul, Herr von Wcckbecker, uud der Kommandant der „Bellona", Herr von Pöltl, mit seinem Stabc eingeladen worden waren. Ein« tracht und allgemeine Heiterkeit beseelte dieses patrio« tische Fest, das mit einem Balle in später Nacht endete. Rußland. Ueber den Vorfall mit der englischen Fregatte „Fnriouö" liegt jetzt auch der Bericht ciucs russischcu Offiziers aus Odessa vor. Ihm zu Folge — und seine Angaben werden dnrch vielfache andere Berichte bestätigt — näherte sich der „Furiouü" dem Quaran-tainen-Molo des Hafens von Odessa, ohne die Par< lamcntär'Flagge aufzuhissen. Wiewohl der Hafenka» pitän bereits den Befehl hattc, die englischen Kriegsschiffe mit glühenden Kugeln zu beschießen, so beschloß er doch, denselben nicht sofort ansznführen, in der Voraussetzung, daß der englische Dampfer vielleicht noch keine Kenntniß von der Kriegserklärung haben möge. Der „Furions" warf Anker, setzte seine Schaluppe ans und sandte sie mit einer Parlamentär« Flagge alls ^aud. Der Hafen-Kapitän fchicktc sogleich seine Beigeordneten bcr Schaluppe cntgcgcn, und der Offizier der letzteren erklärte ihm, daß er den französischen und den englischen Konsul suche, worauf er zur Antwort erhielt, daß diese Herren Odessa schon längst verlassen hätten und deßhalb all ihn die Aufforderung ergchen müsse, sich unverzüglich zu entfer« nen. Die Schaluppe ward sodann, nachdem man die Parlamentär-Flage von ibr entfernt hatte, wicdcr an Bord dcs Dampfers hinaufgewundcn. Statt abcr die Anlcr zu lichten, fing man anf der Fregatte an. den Plan der russischen Batterien aufzunehmen. Erst da feuerte man Anfangs A blinde Schüsse ab. um den ,^Fnrions" zn warnen, uud ließ dann einen scharfen Schuß folgen, welcher eines seiner Räder traf. worauf sich der Dampfer sogleich entfernte. Telegraphische Depeschen der »TnesterZtg.« Paris, 7. Mai. Dem heutigen „Moniteur" zu Folge sind die französische und englische Regierung über dic Vorsichtsmaßregelu übereingekommen, welche der gegenwärtige Krieg erheischen könnte. — Der Kai« ser beschließt die Bildung zweier Armcc-Korps von I00.0M) Mann bei Montrenil und von 60.000") bei Marseille. — England hält Truppen in Bereit» schaft, so wie Flotten, nm die nöthigen Strcitkräste nach dem baltischen oder schwarzen Mccrc zn be« fördern. Kopenhagen. 7. Mai, Abends. Das ganze französische Ostscc-Gcschwaocr ist it, dcn Wingo-Sund eingelaufen. * Udinc, ii. Mai. Dem befruchtenden Re< gen folgte Schnee aus Bergen und Reif in Ebenen, nicht ohne nachthciligcn Einfluß auf das Maulbcr« laub und mithin auf die Seidenraupenzucht. *) Im Original fttht 5000 Mann, Theater — Im diesigen Theater geben gegenwärtig die beiden Zwerge Jean Piccolo und Jean Petit Vorstellungen, welche sich eines besonderen Beifalles erfreuen. _______________ Druck'und Verlag von I. v. Kleinmayr 6. F. Bamberg in Laibach. — Verantwortliche Redacteure: I. v. Klein»,ayr i!^ 229 '/,—Ü3N dctto detto 18^S l2^—«2^ /. detw detto l»5't — — Ba»co-Obligationen zu 2 7, «/« 57 7.^58 Obligat, des «. V. «nl. v. I. 1»50 zu 5'/. <«3'/. — Vant-.!Ilticn mit Vezug pr. Stück l20l —<2N3 detto ohne Vezug «N52-1053 detto neuer Emission 9^7—i>50 (iScomptebanf-Aktien «3 7,-94 Kaiser sserdiuands-Nordbahn 2l2 '/,^212 7, Wien-GllMniher — — B„dwtis-i!i!!z-Gmundn,r 27«—2?7 Presch. Tyrn. Eisenb. l. Cmiff. — - ». „ mit Priorit. — — Oedeuburg-WieNer-Neustädtcr 53 7,-54 Dampfschiff^lttien 512—5^5 dctto N. Emission — — dctto 12. do. 5!'.5—5!!7 detto des Lloyb 595—'»!>7 Wicner-Dampfmühl-Aclien 135—135 7, l5omo Nentscheine <3-<3'/. Estcrh«zy 40 ss. Lose 85 '/.—85 7. Windischqräl)-Los, 29 '/.—2!1 7, Waldsl, in'schc .. 29'/.-^»'/, Kcglevich'schc „ 10 7.-1"'/, .ltaiserl. vollwichtige Ducaten-Aa.io 4U'/.—4l'. Telegraphischer <3«,urü« Vericht der Staalßpapiere vom 8. Mai I«54 Staatsschulduerschreibungen . zu »M. (in CM.) S6 . „ 100 ft. 1241/4 Anleihe vom Jahre 1854.....»" ft. in (5. M. Acticn der Niedcrösterr. Cscompte-Ge? sellschaft pr. Stück zu 500 '!. ... 475 st. in C. M. Vanf-Actien pr. Stück .....!2 Gulden (5ur. Gulb. 1:^7 l/4 Bf. Uso Fra»fsurt a. M. (lür 1^0 st. südd.'^er-) eins Währ. im24 >/2ft.Fust.Guld.) »37 l/8 Vf. 3 Monat. Hamburg, für W0 Mark Banco. Guld.n l02 1/8 Vf. 2 Monat. L.üdon, für ! Pfund Sterling. Gulden l'Z-24Af. .l Monat. Mailand, für 30«» Oesterr. Lire. Gulden 134 1/8 2 Monat. M llseille. fur 3l>0 <>ranfeil, Gulden U'2 l/8 Bf 2 Monat. Paris für M) ssranltn . . Guld. 162 l/8 2 Monat. Getreid - Durchschnitts - Preise i„ Laidach am 3. Mai l854. Marktpreise. Magazins. Ein Wiener Mehcn ^"'^ ^.^^._____^^ I^fiT^ k" fi. j kr Weizen ... «6 7 56 Kllkurutz . . . ~_ _ 5 50 Haldfrllcht . . — ^ 6 54 Kc»rn .... in-gerung der, dein lichteren grl)öli^el>, im Grund buche der ehemaligen Herrschaft HaaSderg »u!^ Rlttlf. Nr. 379, 359^2. 430^!, 464^2, 466^! und 510 volkomlncüdcn Grundsll'icke i» Zirkoilz Konsk. Vir. »38, im griichtiich elhoden,» Schatzuxgswellhe von 930 ft. M. M, grwiliigcl, lind zuc Vornahme ociselbcn die Feilbitliliigs.T^gsatzuoge» au> den 20. Aplll »854, auf dcn 20. Mal lmd auf den 23, Juni »854, j.desmal Volnuttags um 9 Uhr h>er< gerichts mit dem Anhaligt dcslimmt worden, lx,ß diese Realitatln nur bci der l»tz c»l auf dt» 23. Iuoi anged.utetcn FeilbictUKg bei cillenfaUs nicht erzieltem oder ü^elb^trüt» Scyalzungslvcrthe auch unler dem selben ai> oei» Mcistbillendrn l)>ntcl!lU!on5b>d!i,gi,,ffc, das SchalM'gSpl'c-t0loU und der Gruilol'uchsrrttact kömieü bei ric. sem Gerichte in de» g.wöhnllchen Amtsstunden cin-ges>l)li! werden K. k. iüeziltsgericht Planina am 2. Februar 1854. Nr. 4236. Bei oem ersten Termine ist kein Kauflustiger erschienen K. k. Bezirksgericht Pl.mina am 20. April »854. Der k. k Bezirksrichter: G e r l s ch e r. 3. 714. (I) Nr. 447. Edikt. Von dem k. k. .Bezirksgerichte Planina wird hiermit bekannt gemacht: <^s sei von diesem Gerichte über das Ansuchen der Theresia Sedmak, Zess>o»a'rin des Josef Drob-ni« von Plaiiimi, ^egc» A'Uon Millantz von Kal-lenfeld, wra,en aus dem llrlheile vom 6. Novem-ber ,853, Zal)l 9423, schuldige,» 65 fi. M. M. l-, ,. c., in die erccutiue össeulliche Versteigerung dcr, dem Letztern geyöiiqe», im Grundbuchc der Siltichcr, karstergl'ilt suli Rektif. Nr. 50 und 51 ro>komme», den Halbhube in Kaltenfcld, im gerichtlich erh^bc^ nen Schätzungswellhc von 2858 fi. M. M. und der Falilnissr, als: 2 Tische, 3 Klcidertrlil).!,, 3 Bettstätten, l Kessel, 2 K.tten, Bottungen und l Zhubcr, im gerichtlich erhobene» Schätzmigswer-tbe von 20 fi. »3 kr. M. M. gewilliget, und zur Vornahme derselben in der Wohnung des Execute» die Fcilbietungsl.^sahungen auf den 28. April, aus den 29 Mai u»d auf ren 29. Juni I. I , jedesmal Vormittags um 9 Uhr mit dem Anhange be< stimmt worde», daß nur l'l'i dcr letzten ang^cute ten Feilbieluüg bei allenfalls nicht erzieltem ol)er ü'l'erdotencn Scbätzungswcrthe auch unter demsel ben an den Meistbietende» hintangcgebc» werden. Die Licitationsdedügnisse, das Schatzu»c,spr0' locoll und 0cr Grundbuchsexlrakt könne» bei diesem Gerichte in del» gewöhnlichen Amtsstundcn cinge-sehen werden. K. k, Bezirksgericht Planina am 23. Jänner »854. Nr. 4663. Nachdem über Ansuchen der Erekutionssührerin vom Bcschlibe 28. April «854, Zahl 4663, die erste Feilbielungslaa,sahung sisticl wurde, werden die neuerlichen Termine auf den 29 Mai, 29. Juni und 3l. Ilili l. I. mit dcm vorigen Anhange anberaumt. K. k. Bezirksgericht Planina am 28. April ,854. Der k. k. Bezirksrichter: G e r t s ch e r. Z. «88. (3, W a r n u n g. Ich mache Icd^mann aufmerksam, dc>ß auf meinen Namen Niemanden etwas auf Sorg verkauft oder darqclichen, noch ein Geschäft m>t Jemanden gesä'lcffen werden soll, indem ich mich j.der ZcchlungS- und sonstiger Velpsilchtungcn entbinde, und zugleich die etwa in den Händen melneö Ehemannes befindlichen Vollmachten alo null und nichtig erkläre. Laibach am 2. Mai 1854. Maria Urch, Realitäten» und Brauhausbesitzerin. Nr. 65 l. (3) Nicht zu übersehen! Gefertigter gibt sich hicmit die Ehre ergebenst anzuzeigen, oaß bei ihm soeben rine Parthie der neue» sten Art Ttuffe und deren Aufputz für Souneu-und Nessenscbirme angelangt ist, so wie auch eine ansehnliche Quantität von modernen Sonne»- und Regenschirmen, Frühlings-Fächern und allen in sein Fach ci»schlagcndc» »Artikel» zu billigstm Preisen bei ihm in Auswahl zu haben sind, womit cr silb den hochlicrbrtl'» Abnebmcrn bestens empsi.hlt. Das Rcvam-e» und Uebcrzichcn N'i>d möglichst schnell besorgt. Das Verkaufs-Lokale bisindel sich am Haupt» platz Nr. 235 . im eisten Slock gassenseits. laibach am 28, Ap>il »854. biirgl. Sonne,,. n»d Negenschinn» Fc>I'iika»t. 3, 730. sl) Vad - Anzeige. Ich bcchre mich, zur cillgemeinen Kenittnls; zu bringen, daß von nun an meme Badeanstalt auch zur Be-nüyung der „Wannenbäder" eröffnet ist. Laldach am 7. Mai 1lW. ______Jos. Kaller. Z. 723. (l) In dem neuen Kaffehhaus des Em. Glaser, am neuen Markt, ist vom l. Mai l. I angefangen, das Fremdenblalt, Presse, Wanderer, ^loyd, Wlener- und Triester Zettung zu vergeben. ^ Z. 733. (!) A n 5 e » g e Das Bureau des evangelischen -Pfarramtes befindet siä) von jetzt ab in dcr Wlencr Straße im 3lm-brosch'schen Hause Nr. 79, im zwel-sten Stock Sprechstunde von 11 bls !2 Uhr Vormittags. Lalbach den 8. Mal UM 3. 734. (,) Kundmachung. Von nun an werden m der Kanz-lel der Privat-Ellfchrt Unternehmung Poll a l) el C o m p., im Gast-Hofe zur Stadt Wien, auch Passagiere für den ^vlschen Stembrück und digram comsirendcn Stcllwagen auf-genomlnen. Z. 7,5. (3) Dle erste 'Ausstellung des Laibacher Filial - Kunstvereincs für das Jahr 1»öü ist täglich im ständischen Rcdmtten - Gebäude, am St. Jakobs Pl^he, von ^ bis 1 Uhr Vormittags, und von 3 bls 5 Uhr Nachmittags, gegc" den Eintrittspreis von 10 kr. f"c die Person, ;u sehen. laibach am 6. Mai 1854. Für das lcitc,'5e Comit^ : Andreas Graf Hohen wart.