MM Mutzen nnd RerIniWN. ----' 3 ^«^—— Freytag / den 18. Jänner 1822. Sohn des Vaterlandes. (3 in 'a l t; 1' li e 8 tVH ). (Beschluß). <^er Nahme Carnioüa oder I^raMI stammt h-r vom slavischen WoNe I.i^ (Rand), denn dieses Land bil-^t die westliche lH«,ä>i^e f'?,.' slavischen Völker. Das ge-weine Volk nennt sich ie>, der Landbau sich in gutem Stande befindet, Ze° Zinnen die Bergbeluohner ihren Hauptunterhall vom ^blze, von Eiscngewerken, und der Ausbeut« des Quecksilbers aus den reichen Minen von Ibria. Im nördlichen Theile des Landes schasst man die Erde in ^Miefungcn, damit das Wasser dieselbe nicht forc- 'chwemme, und verzäunt sie mis Steinen, und wie^ ^'°hl fg I^^ ^^^ ^-^ E^ ^», befeucht?,», so tbun ^ ^teß doch nicht. Das Hornuieh ist mager uud klei,^ ^k Ziegen und Schafe finden auf den Bergen ein "Mches Futter. Die Garben sse'ckt, man hier in Har- '^^ und trocknet sie an der Sonne. Die Bienen- i"cht ist ^r Vollkowmenbeir gebracht und gewahrt k" großen Nutzen. Start der Bienenkölbe bcdie- ^ wan sich dzr Kästen, welche man in kleinen engen "b lang?,, Schoppen über einander legt. Bey schlech- ^ Wetter bedeckt wan die Wände deb Schoppens mit Stroh, im Winter aber befchsaqi m^in sie mit Bretern. ?luf die Vorderseite der Kasten zeichnet man gewöhnlich irgend cin Thier, eine Blume, oder ein Heiligenbild. Heftige Winde, hier unter dcm Nahmen I'uijg bekannt, berauben die Erde der kostbaren Fnichcbarkcit. Diese Sturmwinde einwurzeln Baume und Gewächse, weifen schwere Frachtwagen um, und schleudern Menschen «nd Thiere vo» Bergen; des, wegen baut man niedere Häuser und Kirchen ohne Thürme. So arm dieses Land ist, so sind doch seine Be^ wbhner aufgeklärter, denn alle übrigen Illyrier. Zu Ende des siebenzehnten Iahrhmiderls hatten nur der Landeshauptmann und der Bischof von ^aibach Equi« poq?n; aber seildem man es für nöthig gehalten , we-Zen dt's Triester Handels mit Wien eine Chaussee an^ zulegen, erhielten die Kramer Begriffe von Luxus, wurden durch den Umgang mit Fremden leutseliger denn ehemahls. Sie lernten alle Künste den Deutschen ab, und mm übertreffen sie dieselben weit, vermöge ihrer Thätigkeit, Bewerksamrcic und Fertigkeit, verschiedene Handwerke bald zu faffen. Die Krämer sind ansehnlich hoch gewachsen, im» mer froh, gewandt, und leben sehr mäßig. Ihre Hauptfpeise ist das Kukuruz-Mehl, aus welchem sie einen nahrhaften Vrey kochen, den sie Sterz nen> nen; auch sind sie Liebhaber des Sauerkrautes, das sie uns immer herzlich angetragen. Ihre Hütten si»,d ähnlich den Stübchen auf Hühner. Füßchen (NiFkini. Vier aroße Steine dienen als Grund, so d^ß di. Stube ein und eln halb Arschin über der Erde steht; statt des Ofens dient der Kamin oder Herd ohne Noh« re, und ein kleiner Luftschöpfer, dem ein Vrer vorgeschoben wird, sts« des Fensters. Neben der Hauptstraße sind schöne, reine und feste Dörfer hingehaut^ die Kirchen aber, überhaupt auf freyen Anhohen, ha» bett ein fthr schönes Äußere, Di« Slaven griechisches'Bekenntnisses sind- eben so, wie ihre Mitbürger, die der katholischen Religwn folgen, ausgezeichnet andachtig. Beynahe, in jedem Dorfe sind auf den Plätzen Statuen des heiligen Flo-rianus, des hei!. FranciscuS, Johannes des Kriegers v. a. errichtet. Bey Brunnen aber, und neben der Chaussee stehen Crucifixe. Die Kirchen auf den Anhöhen besucht maü nur an großen Feyenagen, und der Tag, dem der Tempel gewit mei, »wird mu üusgezeicht.tt grober Feyerlichkeit begangen. Der Priester bringt bloß für die, sen TagdagEyangelium, die Gefäße und Anderes mir. Das Osterfest nennen die Slaven vdikn, nc»2k (die große Nacht) und Weihnachteil lloztüÄl. Zu Ehren des h. Johannes wird eine Sitte beobachtet, die sich von den heidnischen Zeiten her erhalten. Auf oenGi^ pfeln der Berge-, und vor ^edem Hause, wird Feuer angemacht, öderes werden Pechfaßchen angezündet? und um diese Feuer wird getanzt unter Liedern, die gewöhnlich weder Sinn noch Reim haben. Der Tanz ist unserm Reigen ähnlich. Die Geige, die Baßgeige, die Cywpe! und da? Clarinet, oder die Pfeife, machen all« ihre musikalischen Instrumente aus. Aa Sonnabenden kommen Dirnen und Bursche aus der Nachbarschaft in der Schenke auf Arbeittzbesltch zusammen. Die Schönen, mit Fertigkeit die Spindel drehend, oder sonst irgend etwas arbeitend, schwatzen mit den Liebhabern, die sie liebkosen oder ihnen an« genehme Dinge erzählen. Das Freyen und die Hochzeit unterscheiden sich wenig von den unsern. Der Brautführer und die Brauiführerinn begleiten die Verlobten zur Kirche. De? Freyer, ein alter Mann, gewöhnlich für einen Zauberer gehalten, disponirt die übrige Feyerlichkeit, und bemüht sich, mit ausgesuchten Gesprächen oder Grimassen die Gaste aufzuheitern. Der Koch setzt sich zu Tische neben die Neuvermählten, setzt sich einen Topf auf den Kopf, und sammelt sich, gleichwie die Spietteute, auf einem Teller Geld. Bey Hochzeiten der Witwen wlro auf Tassen und Pfa«« nen angeschlagen. Bey Begräbnissen wird d?r gebüh« rende An'I.iud beobachtet, und nur bey der Todten« feyer, über acht Tage, wild voll getrunken und ge-'siHiaufu. Die Männer tragen Hüte mir breiten Kramp««, geschmückt mit einem bunten Baude, dessen ,;>vey ZudeN hlMn hli,Zb'hangen. Sie binden die Haare an deM Scheitel zusammeü, schseren sich deci Ban, tragen Rocke dunkler Farbe, mit schönem Unterfutter, ohne Taschen, reichend bis an das Knie; schwarze Bein» tteider von Leder mir sehr niederm Gunel, eine We< ste mit großen metallenen Knöpfen, Stiefeln, und UM die Schultern ein lederner Beutel statt ?er Taschen, machen die übrige Bekleidung und Beschuhung ans. Die Weiber sind frisch, voll und roth, wie die May' rosen, kleiden sich einfach, rein und schön. Di« Ma'd' chen flechten die Haare in zwey Zöpfe, und schmücken sie n.it bunten Bändern. Die Weiber binden sie oben, um einen mit Sammet umwundenen Ring, und tragen au Feyertageu gestärkte weiße Haupttücher; die vollen Ärmel »>n Hew.de schließen sie mitSpi« tzen. Das Vortuch, ein enger Nock, schöne wollen« Strümpfe mit blauen Zwickeil,, und endlich ein leder' ner Gürtel mit messingenen oder eisernen BlattcheN geziert, an dem das Einschlagemesser hängt, machr del» übrigen weiblichen Schmuck aus. Die Krainer Haugen ungemem fest an ihren Ge^ brauchen, weswegen denn seit einigen Iahrhul'de.rt«n keine merkliche Veränderung in den Sitten diejts Volkes erfolgt. Übersetzt aus dem Russischen von Jacob Supan, Doctor und Professor der Theologie in Lalbach» Berichtigung des Vorschlags von dem k.k. Rath Herrn v. Lewenau, „das Hab er brechen" betreffend. (Ausdem Wanderer). Um über etwas, in seinen Folgen und Beziehung^ so Bedeutendes, wie es bichr freundschaftliche und voll- ständig beurkundete Vorschlag einer zweyfach nützliche-">'Pferdehallung ist, nichis Beytragliches zurück zu lassen, hat es der Enbergefertigte aus fteywilligem Un-lnstiitzungsantrieb der guten Sache für nothwendig er« achler, die seit dieser Publication verlauteten, doch aber noch niemahl öffentlich erschienenen, also nur im Stillc,, und Einzelnen sich forttreibenden Einsprüche dawider durch die hier nachfolgenden Erwagung^puncte zu beleuchten, und so gegen das eigentliche Wahre der Sache zu hatten. Erstens. Ist «or Allem zu bedenken, daß weder Waffer noch Wein, oder was das Pferd an Flüssigkeit Mragen kann, weder Speichel, noch selbst der schärfste Magensaft fähig sey, die feste, das Habermehl einschließende Hülfe dieses Kerns zu durchdringen ; außer wel, cher Durchdringung oderBrechung dabMehl zu keiner Verdauung gelangen kann, mithin das Haberfutter seine Bestimmung ganz verfehlen muß. Zweyrens. Wer das Haberbrechen mit dem vor« s«schlagenen einfachen Werkzeug von dem Haberschlotten aufder Mühle nicht unterscheidet, der scheint nicht Gelegenheit gehabt zuhaben, sich von diesem wcsentli« Hei, Unterschiede z>» überzeugen, und kann also leicht "re geführt werden. Derselbe wisse also, daß nicht ge-^'ochener oder gequetschte!, sondern durch den Mühl-^in geschrolteier, nahnllich ganz aufgerissener und zer-^almter Haber jener ist, welchen man, wie bekannt, schon oorlängst den kränkelnden Pferden zuweilen ge, ^icht hat. Euies ist also hier mir dem andern eben so '^mg zl, verßr. DrinenS. Ein wenerer überführender Beweis segen djfse» ausgestreuten Wahn dürfte allerdings in ben pnblicirten Zeugnissen eines Herrn Protomedicu^ «Mes Herr« Doctors der medicinischen Facultät und eines Herrn Directors des k. k. Thierspitals liegen, wel-H° «inhellig den v. Lewen.ni'schen Vorschlag nicht nur Üdnz genehmiget, sondern auch für eine gememnützige "ndesverbesserung in zweyfacher Hinsicht erklaret ha« *en. Bey den nothwendigen Erfahrungen dieser Herren ?lbst ihrer physiologischen Natmkenntniß der Sache wird 'btien wohl nicht vorzuwerfen seyn, daß sie das bekannte Haberschrotten von dem in Frage stehenden Haberbre. ^knnichtgehörig unterschiede»/hiernach also, während das Erstere fm kr.inke P^rdö seinebewllßte Anwenbitttg hat, das Letztere für alle gesunde Pf^de so nachdrück« lich und allgemein empfohlen haben. Viertens. Eben so stehet eS mit dem Vorgeben, daß sich durch die Käuung des gebrochenen Habers zu wenig Speichel aus den Vackentrü>en der Pferde zur Chilijnanon dieses Futters entwickle, weil ihr Gebiß zuwenig dabey angestrengt werde. Dieß ist nicht alleli« ^ ärztlich unrichtig, sondern muß auch ieoerman durch die bloße Ansicht eines gebrochenen Habers, der außer dem geschehenen Druck weder Gestalt nochVerkauungs« bedarf ändert, von selbst als ungereimt auffallen. Da nikn dieses Vorgeben zwischen einem solchen Haber und dem Kleyen- oder Schrotlfutter der Müller? und Brauer? Pferde, in Hinsicht aufBefchämgung des Kiefers, keine» Unterschied zugeben will, so dürfte dieß allein schon ge» nug seyn, um jederman des offenbaren Irrthums zu überzeugen; denn wer wird sich wohl eine solche Be« hauptnng vernünftig ausbürden lassen? Und zu dem, wie könnten denn jene Pferde gesund bleiben, die nie einen Haber, sondern entweder weich gemachtes Brot, oder lauter Heu. und Grasfutter bekommen? F ü nften s. Bey einer so irrigen Meinung scheint man auf den Unterschied der Pfnde und auf deren über» wiegende Anzahl mit schlechten oder alten Gebissen, da« her auf derselben so nöthige Schonung ganz zu verges» sen. Man vergißt anbey ferner auf die von Natur ha» stig fressenden Pferde, bey welchen, wie bey alten und schlechlzähmgen, mithin bey der ungleichen Mehrzahl, der meiste Haber ungetaut verschlungen wird, daim »aber ganz zwecklos verloren geht. Sechstens. Die Wahrheit und Wichtigkeit des« sen dürfte sattsam für die ganze Welt durch die Taubet» und Spatzen bewiesen werden, welche sich überall so häufig einfinden und nisten, wo sich Pferde im Freyen aufhalten. Wer wird nicht einsehen, daß dieses nicht geschehen konnte, wenn der Haber ordentlich verdaut, und also statt der ganz bleibenden so überhäufcenKor, ner nur deren gröberer Rückstand, wie von allen thierischen Nahrungen, durch den A^ter ausgeworfen würde ? Endlich: Siebentens. Muß es ohne Zweifel dem Pu« blickn» auffallen, daß in einem Zeitalter, wo man doch sonst mit gründlichen öffentlichen Widersprechungen in Dslche» genmnnKtziZfji Angelegenheiren schnell bey der Hand IN, Zegen die o. Lewenau'sche Abhandlung d»s Habevbrechel.ö seit so langer Zeit noch keine öffentliche Widerlegung erschienen ist, sondern das bestehend« Entgegenwirken Und Abhaken bloß unter der Hand vor sich Zehet. Nachdem nnnder Gefertigte auf solche Art diesen Gegenstand keineswegs dem Herrn Verfasser zu Gnn, sten, sondern der Wahrheit und des aNgemeinen Interesse wegen in feiner eigentlichen Beschaffenheit vorgetragen und von irrigen Ansichten gereiniget zu haben glaubt, so mögen nunmehr Zeit und Überlegung vas Weiler« thun. Wien, den 2H. Dec. »821. Johann Christoph Rittmeier. Minna's Wünsche. O! könnt' ich doch zehn Jahr alt bleiben; Die großen Leute seh' ich ruhig steh'n, Ich liebe, mich umher zu treiben, Wenn jene still bedächtlich vor sich seh'n. Ein Blümchen hat ein schönes Leben; Gz trinkt den Thau, kann nach der Sonn'sich dreh'n ; Doch nein, es muß noch Schön'res geben. EL kann nicht einmahl oon der Steile geh'n. O! könnt' als Vögelchen ich stiegen, Wie fiög' ich froh in alle Weite hin. Und dann auf einem Zweig mich wiegen, Wie wär' das schön, so ganz nach meinem Sinn. Ein Lämmchen hat's vielleicht noch besser, Nas springt und läuft so munter hin und her; Doch nein! dem droht wohl gar das Messer, Was will ich seyn? DaK Wünschen ist doch schwer^ M A n i g f a l t i g k « i t e n. Maschinen in England. I« England rechnet man 8oac> Dampfmaschinen, zelt im Durchschnitt «n Kraft »6 Pferden oder 6o Me,l, schen gleich, fo daß als» 1,44^,900 Menschen durch Dampfmaschinen ersetzt sind. Ebenso viel w«rdruckt»