Echrlftleitnn^ f U«thau«gaffr Nr. 5 . KmItrw« «•■*.) • )! i<% 11 ltb e: Zägli« (mit " C.nn- >, wetre- i »et Cran-tast) »on 11—1» Uhr tarm. I AcaftMreiben werten nUtt I »a»e»l«k BlB- IMtangea nutit berliasicht>»t. start Mc «envall»>>g (Cftm BncAuna tn billigst ft?-Hfcflten «ebichre» Nil«»'». — »et ffll<6et»«lu*gea m4W. Sie .tratht« (Dodbt* rt(Oc(nt Me» e«Mteg »»» £*nncrlt«g 90feuf*||eii-£siito M«»00. vemaltmiz: RathauSgasse Str. S ({■mw'Hrt H«»»X Cfjttflälifbinßtmgtn: D»rch tU Po? bejogen, «iertellihri, . . .» » «> H-ldjiihri- ...» »t0 VM|jiUir(* . . . K li-B« QUi <311TI mit Zustell,», in* fileiiitri« . ... K t-10 CticTtrlÜtiia ...«» — Jöarbjaitu . . . . K ««»»Ittzrs, . . . . K W— Sllrt «»«I-,» treiben sich Mt «>uq»«?dttyrln »» Ne tz«tz«re» 9nicnbaim*-a(tltna. Owgeleitete >b»»»eme»It gelten bt« tat «bUSeHan®. Mr. 25. gifff, Mittwoch. 25. Wärz 1903. 28. Jahrgang. Die Slavisierung im untersteirischen Postwesen. »L.' appetit vient en mangeant!* Die Begehrlichkeit der peroakischea Politiker versteigt sich immer »ehr in« Ungemessene; die Regierung hat sie so groß gezüchtet, daß sie sich immer ungestümer ge-derdet, und daß sie, während wir mit Ingrimm überall die geschäftig slavisiereude Hand der Re> gierung erblicken müssen, sich bereit» über ein un-erträgliche«, alte« Herrentempo in der Slaoisierung beschwer» fühl». Besonder« hat sich fcte un« Deutsche der Unter« steiermark diese slavisiereude Hand der Regierung im Postwesen fühlbar gemacht, und vor allem wir Eillier sind e«, die ein Lied davon zu singen wissen. Wie viel ist doch binnen wenigen Jahren an dea untersteirischen Postoerhältnissen nach peroatischen Wünschen umgemodelt worden! Die deutschen Auf-schrisien, die durch viel« Jahrzehnte allein ihre Schuldigkeit taten, bedürfen nun auf einmal einer neusloveuischen Ergänzung, die, wäre nicht da« deutsche, erlösende Wort zur Erläuterung da, niemand anderer zu deuten verstünde, als da« erfinderische Kraftgenie, da« sie al« Neufchöpfungen in die Welt gesetzt hat. Die in der Landbevölkerung gang und gäben, deutschen postalischen Benennungen werden von amliwegen ausgemerzt und durch neuslooenische Vprachschöpsungen ersetzt, die den Vorteil für sich haben, absolut unverständlich zu sein und in ihrer Ulkigkeit etwa so anmuten wie Küchenlatein. Schon legen die Pervaken ihre Hand auf da« ganze Ge-biet der Grazer Postdirektion, da« Steiermark und Können umfaßt, uud die „Südsteirische Presse', die sich besonder« den Mund voll nimm», verlangt nicht« weniger, al« daß sämtliche Postangestellie in diesen Ländern da« Neuslooenische erlernen (ftufebtact tiertoten.) Watene Zeß. Erzählung von Frid« H. Kraje. (1V. Fortsetzung.) Der Propst selbst empfing seinen Gast an der Bahn. Fasst hätte er e« der großen schlanken Dame mit dem »'rnsten und doch so anziehenden Gesicht »ich« geglaubt, daß sie die kleine, runde, rosige, übermütige' Malene von früher sei. Aber wie sie sprach, dat« war derselbe herzgewinnende, warme Ton. versellbe ehrliche, klare Blick wie früher. Ganz nie früher? Lag nicht doch etwa« Neue« darin, etwa« Müdde« und Herbe« zugleich? Aber der Propst wollte jetzt! nicht darüber grübeln, erst sollte fie war« und > dehagl.ch bei ihm daheim sein, sich zu-ttst gesundzen haben, dann wollte er alle« hören. Arme« Kinad — ein Elternhau« hatte sie — warum fiel ihm dooch immer die Schwalbe ein. die au« dem Nest heraua«»edräng« worden war und am Morgen kÜiglich schhreiend aus seinem Fensterbrett lag! Ma» lene war jja nicht hinausgestoßen worden, weil zu viel Esser da waren, bewahre; der Vergleich war ja auch titöricht, und doch — der Propst konnte ihn nicht lo« werden — hinautgestoßen war sie doch — eieinerlei warum — und sie suchte bei ihm Zuflucht, ggerade wie dat arme, frierende Schwälb-chen. Der l Propst war ein Verwandter mütterlicher« seit«, gar > kein Ztß; deshalb ging er auch in so tiefen, foiorgenvoUen und liebewarmen Gedanken neben demm Mädchen her; mit keinem Wort ihr Schweigen t unterbrechend, nur ab und zu ihren müssen, wenn sie in Amt und Stellung bleiben wollen. Man weiß da wirklich nicht, soll man diese Verrücktheit al« Phantastereien von unreifen Jungen belächeln oder sich über die Frechheit solcher Ueberspanntheiten ärgern. Aber wenn e« auch Wahnsinn ist. so steckt doch Methode darin. Man läßt sich von dem Grundsätze leiten: „Um Hohe« zu erreichen, muß man Unerreichbare« anstreben!- In ihrem Heiß-Hunger und ihrer Unersättlichkeit kann ihnen selbst der Grazer Postdirekior Pokorny nicht genüge tun, dessen auffallend liebevolle Berücksichtigung der Postanstalten in slovenischen Orten wir bereit« mehrfach feststellten, und auf dessen politische Partei-Zugehörigkeit durchsein« nahe Verwandtschaft zu dem slovenischen Reich«rat«abgeordneten Berk« ein bedeutsame« Licht sällt. Man ist mit seinem be-dächtigen Tempo unzufrieden und heischt eine eiserne, in« Postalische übergreifende Badenihand. Um sich ein Bild von der in Untersttiermark schamlo« betriebenen Slavisterung aus postalischem Gebiete zu machen, genügt e« einen Blick auf Eilli zu tun. Die hier vollzogene Umwandlung führt eine beredte, eindringliche Sprache. Sie sollte un« zu energischer Verwahrung ausrufen, bevor e« noch zu spät ist. Die Maßnahmen de« Hand»l«mini-sterium« und der Grazer Postdirektion stellen eine große Kette ständiger Herau«forderungen der deutschen Bewohnerschaft Eilli« dar. Beide Gewalten haben sich mit einer zur Schau getragenen Absichtlichkeit zur Vollstrecker!» der Forderungen de« in unserer Mitte angesiedelten Häuflein« von Pervaken gemacht. Die deutsche Ausschrift über der Postanstalt durfte an dem Neubaue nicht mehr angebracht werden. Um sie zu beseitigen, hat man selbst vor dem Schildbürgerstückel nicht zurückge-scheut, an dem Gebäude lediglich ein Posthörndl Arm, der in dem seinen lag. etwa« fester an sich drückend — al« wolle er ihr dadurch versichern, daß sie jetzt bei ihm sei, daß er ihr Schutz und Stütze sein wollte. Nun hatten sie Tee gelrunken und Male«« saß in d«m behaglichen, freundlichen Studierzimmer auf demselben Bänkchen, auf dem sie schon al« Kind so gern gesessen. Damal« hatte sie mit leuchtenden Augen on dem gütigen Greisenantlitz gehanqen und die gol-denen Worte eingetrunken, wie »ine junge Pflanze den befruchtenden Regen. AI« sie heute da« milde Gesicht voll »eil-nehmender Liebe aus sich gerichtet sah, dem Munde e« anmerkte, daß er so gern trösten, helfen wollte und doch sich scheute, in ihr Geheimniß einzudrin-gen, «h« sie e« selbst prei«gab — da überkam da« junge Mädchen mit einem Mal da« ganze Be-wußtsein der Härte, der Lieblosigkeit, der Unge« rechtigkeit, die ihr sünf Jahre ihre« Leben« ver-dunkelt, die ihr vielleicht da« Liebste geraubt hatten, was sie auf der Welt befaß. Alle ihre künstlich aufrecht erhaltene Stärke verließ sie. — Sie fchlug die Hände vor da« Gesicht — kein Laut wurde vernehmbar — aber die Tränen flössen schier un-versieglich zwischen ihren schlanken Fingern hindurch. Der Propst strich leise über ihr Haar und sagte sanfte, milde Worte, wie eine Mutter ihr Kind tröstet. Nach und nach beruhigte sich Malene. Sie küßte die tröstende, alte Hand und trocknete ihre Tränen — dann hob fle entschlossen ihr Ge-ficht auf, und. den Grei« voll anblickend, fragte ohne jede weitere Aufschrift anzubringen. Der von seinen Untergebenen aufrichtig verehrte Oberpost-vermalter, der mit der deutschen Bevölkerung sym-pathisterte, wurde über schuftigste Denunziation hin — denn sie ging von fanatisch, slovenischen Post-beamten au«, die dem von ihnen heimtückisch Ge« haßten unzählige Wohltaten zu danken hatten — au« seinem Amte geekelt. Da« nationale Verhält« »i« unter der Bea«tenschast wurde beinahe auf den Kops gestellt. Während vordem 17 deutsche Beamte ihren Dienst taten, denen nur 3 sloveni-sche gegenüberstanden, sind »« heute nurmehr II deutsche, dafür ist aber die Zahl der slovenischen Beamten von 3 aus 9 hinausgeschnellt, und unter diesen sind eifrige Narodni Dom-Seher und Gönner der DijaSka kuhinja. Nicht minder verschlechtert haben sich die Verhältnisse unter der Dienerschaft. Den deutschen Aufschriften, die durch Jahrzehnte hindurch vollauf genügten, wurden in einem lächer-lichen, unverständlichen Neuslovenisch Uebersetzungen deigegeben, ebenso sind die deutschen Maueranschläg« der Post seit einigen Jahren durch doppelsprachige ersetzt worden. Ueberall blickt die geschäftig slavi« sierende Hand hervor. Angesicht« dieser sich immer unerträglicher ge-staltenden Verhältnisse, unter denen auch die noch wenigen deutschen Beamten zu leiden haben, denen von gewissenlosen pervakischen Naderern nach Mög-lichkeit bei der Direktion in Graz geschadet wird, und denen aus diese Weise Eilli zu keinem angenehmen Dienstort gemacht wurde, ist M höchste Zeit, daß der slavisierenden Postdirektion ein ,,Bi« her und nicht weiter!" zugerufen wird. Die Be-völkerung Eilli« kann auch unangenehm werden! fie: „Ontkl Propst, wa« weißt du von Ernst Rüdiger?* „Ernst Rüdiger ?" Der alte Herr war auf« höchste überrascht und verlegen. Wen konnte sie meinen? Er wußt« sich aus ni«manden, der diesen Namen trug, zu besinnen. — Malene fühlte, wie ihr der Stopf schwindelte, aber gewaltsam sich zu-sammenraffend. beschrieb sie. wen sie meinte, und inwiefern ihr Schicksal mit dem seinen verbunden war. Der Propst hatt« fi« au«rrden lassen, dann stand er auf und fing an im Zimmer aus und ab zu gehen. — Ja. ja, jetzt erinnerte er sich genau. — Also da« war »« gewesen? Arm« Ma-lene! Arme« tapfere«, treue« Kind; ach, die Jeßen«, die Jeßen«! Ja. ja! — Also Ernst Rüdiger, der Apothekerlehrling. — Wa« fällt ihm plöhlich ein? — Stand nicht erst gestern etwa« über einen traurigen Fall in der „Kölnischen Zeitung'? Er liest sie noch immer, gleichsam al« Erinnerung an seine verstorbene Frau, die eine Rheinländern» war. Wie ist ihm denn? — Handelte e« sich nicht um einen Provisor, Rüdiger mit Namen? Herrgott, du bist die Liebe; kann e« der-selbe sein? — Kann soviel Treue, soviel Mut so grausam gelohnt werden? Die« alle« ging dem alten Pfarrer durch den Sinn. Der helle Angstschweiß perlte auf feiner Stirn. Malene hatte keinen Blick von ihm ver-wandt, jetzt springt sie aus: „Onkel Propst, du weißt von ihm, sag' mir alle«, wa« e« auch sei.' — Der Propst faßte ihre Hand: „Kind, Kind," sprich» er mit seiner bewegten, zitternder Stimme. Seite 2 H§««tr*e M-cht- Nummer 25 Sfovenische Zeitungsstimmen. . Der „Elvvenec' nimmt nach de« Grund« fad«: »Haust du «ein«n Juden, so hau ich deinen Juden' für die Angriff« de« .ElovenSki Narod' auf den Parteigötzen Dr. SuSttriic bittere Rache an Dr. Ferjancie, den liberalm Parteigänger, indem sie ei» geiroffe«et Wahlübereinko mmen zwischen Deulschen und slovenischen Liberalen zu« Anlaß nimmt, sich wie folgt an ihm zu reiben: „Dr. Fer« jancic «uß es nun aus sich belassen, wie der „Narod' über ihn schreibt, mit Hilfe der Deutschen gewählt worden zu sein. Wie kann Dr. Ferjanciö al» s l o v e n i s ch e r Abgeordneter in Wien sprechen? Ob sich da« flovenis^e Büraertu« die« von Dr. Kerjancic gefallen lassen wird?" Die Fabel von Graz al« der größten slovenischen Stadt festigt sich in den pervakischen Hirnen i«mer mehr. Nun hat auch der „Slovan«' sich die heitere Entdeckung der „Südstiirifchen Presse' von den 25.000 Grazer Slooenen zu eigen gemacht. I« der Besorani«, Graz könnte Laibach den Rang al« Hauptstadt Großslooenien« streitig machen, spricht der .Slovenec' in feiner Unterscheidung von Graz al« der größten slovenischen Stadt Steiermark«. politische Mundschau. 3>«s Abgeordnetenhaus wird am Donner«tag seine nächste Sitzung abhalten. Auch in der nächsten Woche wird da« Hau« nur zwei Sitzungen halten. V« 2. April beginnen die parlamentarischen Oster« serien. Bi« Ende Mai hofft «an. daß der Au«« gleich«« und Zollau«fchuß «it den Arbeiten fertig sein werden, worauf dann i« Juni behuf« Er-ledigung der Au«gleich«vorlagen täglich Sitzungen abgehalten werden sollen. per Streit nm die Ordensschwestern. Der Etreü ' zwischen der Teplitzer B»zirk«vertr«tung und katholischen Ordensschwestern de« Teplizer Be« zirk«'Kra»kenhaustS ist, wie man der „Z." au« Prag drahtet, zu Gunsten der ersteren entschieden worden. Der Teplitzer Bezirk«au«schuß hatte den Orden«schwester» den Vertrag aus Uebernahme de« Pflegedienste« gekündigt und evangelische Diako« viffinnen bestell«. Der Landisiusfchuß hatte jedoch die Kündigung al« rechtSunwirkja« erklärt, worauf der Bezirk«au«schuß den Klageweg betrat. Bei« LandeSgerichte in Prag ka« e« am 18. d. zur Tagsatzung, die mit einem Vergleiche endete, auf Grund dessen die Kongregation der Schwestern de« Orden« vom heil. Borromäu« die Kündigung de« Vertrage«, der Ende Juni abläuft, anerkennt. Ans Angara. Zur Zeit steht Ofen-Pest wieder einmal unter dem Zeichen der Kravalle. Da« Andenken Koffuth'« mußte herhalten, damit sich der gährende Most der studentischen Jugend unter mitunter kindischen Demonstrationen au«« toben könne. Wenn man den blutrünstigen Reden der Koffuthianer glauben sollte, hätte der Rum««l allerding« ein sehr bedrohliche« Aussehen, aber man gefällt sich in Ungarn zu sehr in Uebertrei« bungen und Theater posen. — In de« Augenblicke, da der deutscht Reich«kanzler wieder ein«al unsere Schmach gefestigt hat. indem er vor der magy« arischen, deutfchenfrefferifchen Politik in einer Er« »iderung auf die alldeutsche Rede de« Abg. Hasse seine Berbrugung machte, tut e« wohl, eine französische Stimme über die magyarische Gewalt« Politik zu vernehmen: .In eine« Aufsätze der französischen Zeitschrift .Questions diplomatiqoes et coloniales' („Diplomatische und koloniale Fragen*) bespricht Loui« Löger auch die Sprachen« Politik der Magyaren. Er kommt dabei zu Schlüssen, die für diese alle« andere al« schmeichelhaft sind. Die neueste Entwicklung der Dinge in Ungir» gibt LSgrr Veranlassung zu einer scharsen Beurteilung der magyarisch»» -t vlitik. Da« Deutsche, sührt er au«, sei eine Wellsprache, mit der da« Magyarische sich nicht messen könne. Die magyarische Sprache, weit entfern», die Völker, denen sie aufgedrängt wird, der europäischen Kultur zu nähern, «nti«rn« sie dieser vielmehr. Da« «agyarisch-nationalistisch« Bemühen der Unterdrückung und Aufsaugung der übrigen Nationalitäten würde schließlich doch er« folglo« bleiben, und für die Magyaren werde es einst ein „schreckliches Erwachen" geben.' — Be« sonder« diese letzte Prophezeiung würde Herrn Löger in Ungarn einen schweren Prozeß »wepen Aufreizung" zuziehen. In gleichem oder ähnlichem Sinne haben sich in letzter Zeit auch andere de« deutende Franzosen über die ungarischen Zustände geäußert. Äus Stadt und Land. Lokakgeschichtticher Kortrag. Wie mehrmal« gemeldet, hält heute abend« 8 Uhr Herr Direktor Gubo einen lokalg'schichtlichen Vortrag über „Berühmte Eil Her'. Die Spalte» der Trepalena atmen tiefe Bekümmerni« und Besorg« »!«, daß au« der Liste ruhmreicher Eillier Mannen au« purer deuischnationaler Gehässigkeit etwa der Name Dr. D.cko'« gestrichen werden könnte. Sie beabsichtigt für diesen Fall eine dringende Petition an den Ministerpräsidenten Dr. Koerber einzu« bringen, die von 30 Eillier Bürgern ohne Unter« schied der Nation unterfertigt fein wird. EMekonzert Kotel „Stndt Mien". Morgen, Mittwoch, finde» im Hoiel .Stadt Wien' ein Kon« zert mit autgesucht geschmackvollen VortragSnum« mern unter der persönlichen Ltitung de« Kapell« Meister« Herrn Ludwig Schachenhofer statt. Da« Konzert bringt den Eillier» ein musikalische« Angebinde de« Herrn L. Schachenhofer, u. zw. in einer Widmung an die ehrenfeste Gilde Eillier Mondscheinbrüder unter dem verheißungsvollen Titel „Eillier Drahrer«Marsch'. Ztismarck-Aeier. Anläßlich der Wiedtrkehr dtS großen deutfchen Sozialreformators BiSmarck hält der Deulfchvölkifche Gehilfenverband Sonn« abend, den 28. d. M., abend« 8 Uhr im Gast-Hofe „zum Engel' eine Bi«marck-Feier ab. Da« Verein«heim ist durch «in anstoßende« Zimmer er-weite« worden, fo daß für Plätze genügend gesorgt „e« kann ein Irrtum sein; die Zeitungen lüaen so — ich w«rd« morgen sofort nach Köln schreiben und mich genau erkundigen!' »Die Zeitungen? Köln? Onkel Propst, ich «uß alle« wissen, hörst du? — Denn er gehört mir!' — Sie stand hochaufgerichtet, in ihren Augen den Blick, dem der Bater einst unterlegen war. Der Propst murmelte: .Gott helfe ihrl' Dann suchte er au« einem Packet Zeitungen da« betreffende Blatt hervor. Malene streckte die Hand danach au« — eine «istalt« Hand. Da stand e« in dürren Worten. — Wie grau« sa« können Zeitungen doch verwunden I „Gestern Abend ereignete sich hier ein trauri« ger Fall. Im Gasthof zur .Traube" befand sich ein« heitere Gesellschaft junger Mediziner. Ein Pro-vifor, namen« Ernst Rüdiger, wurde noch erwar« »et; derselbe wird al« ein besonder« begabter, an-ziehender, junger Mensch geschildert, welcher halb gegen seinen Willen eine Anzahl aufrichtiger Freunde erworben hatte, da sein melancholische«. träumerische« Wesen «ehr zur Einsamkeit hinneigte. Seine nähern Bekannien konstatieren, daß seine nervöse Reizbar-keit, sowie Menschenscheu sich von Jahr zu Jahr gesteigert haben. Die gtringst« Kleinigkeit hätte ih« oft über Gebühr erreg», und von Zeit zu Zeit habt er sich wochenlang in seine« Laboratoriu« ver« araben. An jene« Abend war e« zweien seiner Freunde gelungen, ihn aus seine« Fuchsbau heraus-znlocken und in die .Traube" zu schleifen, wo sich die übrigen schon in heiterster Stimmung befanden. Einer von ihnen hielt e» wahrscheinlich sür einen au«gezeichn«ten Witz, al« rr den Ankommenden zu« ritf: .Na. Rüdiger, komme dir einen kräftigen Schluck aus die treulose Liebe!' Wer beschreibt daher sein, sowie der übrigen Entsetzen, al« ihm der Provisor totenbleich an die Kehle ipringt. um ihn zu erdrosseln. Ehe sich die andern noch von ihrem Schrecken erholt haben und einschreiten kön« nen, ist Rüdiger bereits bewußtlos zusammenge« brachen. Die A Bttbanien um den Fuß de« Oelberge« herum nach yerufal«« windet, wälzt sich langsa« ein fröhlicher Zug. Schon am frühen Morgen waren die zum Osterfest ist. Die Festrede hält Herr Julius Li»der«s Laibach. Zu dieser Feier ist jeder Deutfchgefinck auf das Herzlichste willkommen. jU«nura«ßt-£k»ft. Als i« Jänner o® gangenen Jahre« der erste Ka««ermusik-AtiO stattfand, sprachen wir nach dessen gelungenen L» lause, trotz der schwachen Beteiligung der M glieder des MustkvereineS den Wunsch »ach orten Wiederholung derartiger Aufführungen au«. T«s» Wunsche haben die freundlich«» Veranstalter tu Kammrrmusik im vollen Maße entsproche». da » 16. d. M>. also in «in«« Zeiträume vv» wq mehr al« «in«m Jahr, b«r«i>« der viert« dersntz Abend stattfand, w«lch«r »ich» nur von «iuer ch beifall«lustigea. sondern auch sehr zahlreiche» Z» Hörerschaft besucht war, ein sprechender Beines welchen regen Anteil an guier und schöner Mi? «an in weneren Kreisen nim«t und wie sehr M Berständni« hiefür allmälig gewachsen ist. Begom» wurde «ii einem Trio von Beethoven, op. 11 ■ B-dur sür Klavier, Klarinette und ViolincH eines der wenigen Trio mit Klarinette. SS < dies eine Jugendarbeit Beethovens, noch s>«! unter Mozari'jchen Einflüsse und besteht au« h» Sätzen. Der erste Satz AUegro con brio ist nt köstlichen Humors und die perlenden Läuse, ick besondere des Klavieres verleihen demselbe» « heiteres Gepräge. Der zweite Satz, ei» Adißt beginnt mit einem Bioli»cell-Solo, einer schö-n ernst stimmenden Melodie, welche in formschön» Weise bis zum Schlüsse durchgeführt ist. Der öntö Satz besteht aus Variationen über das italieiG Thema .Pri», ch'io Timpegno*, ein fröhlich! Liebchen; von diesen Variationen sind als beim« ders schön die vierte, achte und neunte zu nennen und werden sie von einem synkopiertn kurzen Allegro beschlossen. Da« liebrntwürch Werk wurde bi« auf einige Kleinigkeit«» vorirck lich gespielt und waren im Adagio und in M Variationen der schöne Ton de« Cello« (Ha Marckhl) und der Klarinette (Herr Schellbnza und deren Zusammenspitl bewundern«w«rt. wahrn» Fräulein Spill«r in außkrorbentlich zarter ul au«druck«voll»r Weise den Klavierpart spielt«; » Uedrige» hatten wir un« das Zeitmaß in ein« Satz schneller, im letzten eher etwas langsamer p wü-isch». Di« au!m«rksam lauschend« ZuhörerschH spendete nach jedem Satze ruchlichen Beifall. Bt zweite Nummer bi achte uns Liederrorträge Nl Fräulein Sophie Jineschitz. Das noch sehr jiiHt Fräulein hat eine schöne, sehr kräftige und d«t weich klingende Sopranstimme von bedeutend» Umfange und ist ein« Schülerin der Frau Zs Musikdirektors Ros«nst«iner au« Marburg. ersten Lied von Mozart au« Figaro'« Hochch hatte fie unter sichtlicher Befangenheit zu kä«M während es ihr beim zweiten Lied, Hugo ©olfl Verborgenheit gelana. dasselbe sehr weich undM zu bringen; der Vortrag de« dritten Liede«. $ Dorn: „Da« Mädchen an den Mond' war al« viel zu wenig neckisch und litt, wie auch im 3Up meinen zu bemerken wäre, unter der Aushech be« beim „i" zu wtichen und b«im .w' zu Sann in Jerusalem versammelten Pilger in hellen Hai'i hinau«geströmt al« da« Gerücht in die Stadt dun;: Er kommt l Der Profet von Nazareth ton»! Schon sind di« Vordersten mit ihm und fein«« bescheidenen Hofstaat zusammengetroffen. Ei» Augenblick stehen sie wie gebannt. Ihr« Seele f ganz erfüllt von dem einen Gedanken: $a«iftfe! Der Heiland der Welt! Unser Heiland! Nur m» Augenblick, und schon reißt sich ihnen der mit Sturmgewalt vom Herzen. Hosianna, gebt« fei, der da kommt in dem Nam«n de« Herrn, m König in Israel! Die ersten stimmen e« an, di anderen fallen ein, bis das ganze Tal wid-rkÄß und der Jubel sich an den hohen Zinne» ii Tempel bricht. So war noch kein König in In» falem eingezogen. Ein König, und reitet aus der ständig» Straße! Da wirst einer seinen Mantel ad tis breitet ihn vor den Hufen der Eselin au«, f» anderer klettert auf den nächst.n Baum und trift die Aeste herunter. Alle« hilft mit, und sofort ii di« staubig« Straß« wi« mit einem weichen Ttzpit bedeckt. Ob auch die Bäum« nachher kahl stcftl heute ist Königttag. Ja, andere König« h« Gold und Purpur, «r aber hat die Liebe de« $ofl& Nicht de« ganzen. Am Rand« des ©ejÄ an di« Mauer gedrückt, stehen hoch aufgerW» Gknall-n mit strengen, düsteren Zügen. noch hatten sie vor ditst« Jesu« da« Volk o«anft Da« war der Erfolg. Ihr sehet, daß Ihr sich« ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ih« nach, » knirschen fie heute. Nummer 25 füdsteirifchen Dialektes. In der zweiten Abteilung hatte da« Fräulein mehr Sicherheit gewonnen und gelangen ihr die beiden Lieder, Richard Strauß: j .Traum durch die Dämmerung- und Johannes Brahm»: „Von ewiger Liebe' sehr gut; am besten aber sang sie daS feurige Lied, Leo Delibe»: ,Chansons espaguoles*, bei welchen unS nur daS i» Cadix ausgesprochene statt richtig „»* etwas störend war, und die Zugabe eine» Liedes, wenn wir nicht irren von H. Wolf. Wir sind überzeug», daß die talentvolle, junge Künstlerin einer schönen Zukunft bei ihren herrlichen Stimmitteln entgegen-geht und möchten ihr nur raten. möglichste Sorg« fält dem gegenwärtig nicht sehr sicheren Ansätze | und der Aussprache zu widmen, der lebhaste Bei« ! fall, welchen ihr die Zuhörerschaft nach jeder Ge« sangnummer in reiche« Maße spendete, mag ihr al« Ausdruck der Dankbarkeit und Anerkennung für die gebotene künstlerische Leistung dienen. Nicht vergessen dürfen wir auch der ausgezeichnet schöne», hingebenden und zarten Klavierbegleitung de« Fräu« leinS Spiller, welche sämtltche Lieder nur ein einzigeSmal «it Fräulein Janeschitz proben konnte. Den Abschluß de« schönen AbendS bildete Franz X. Scharwenka'» Trio, op. 45 für Klavier, Violine »nd Violincello. Scharwenka ist iowohl al« Klavier« virtuose, als auch al« Komponist sehr geschätzt und hauen wir anfangs der Achtzigerjahre einmal Ge« legenhei«, seine Künstlerfchaft im großen Musik« vereinSfaale in Wien, al« er ein Ehopin'sche» Klavier-Konzert spielte, zu bewundern. Sei« den letzten Jahren befindet er sich in Berlin, wo er an dem nach ihm benannten Konservatorium sich i ausschließlich mit dem Lehrfache und der kompo« suion beschäftigt. Der erste Satz, Allegro von | Troppo, mit einer düsteren Einleitung beginnend, gehl alsbald in ein etwa« schwermütig klingende« Motiv über, welche« den ganzen, etwa« langen Satz bi« an« Ende beherrscht und in echt moderner Weife durchgeführt ist. Der zweite Satz ist ein ; Adagio von großer Schönheit mit einer lieblichen, doch auch ernsten Melodie und sind insbesondere jene Stellen sehr schön, bei welchen Cello und Violine da« Thema führen und da« Klavier be-gleite». Der dritte Satz Allegro molto, beginnt mit einem neckischen, rasch hineilenden Motiv, wel« che« sich in einem Trio in eine reizende Melodie verwandelt, um dann im ersten Motiv zart zu ver« klingen. Der letzte Satz. Allegro con fuoco, klingt farmaiisch wild und ist jedenfalls der schwächste des Trio; das Modulieren eine« rauhen Thema« nimm: kein Ende und muß den Zuhörer ermüden. Da« technisch sehr schwierige Werk stellt an die Darsteller sehr hohe Anforderungen und können wir mil großem Vergnügen feststellen, daß vie Wiedergabe eine prächtige genannt werden muß. JnSbesondere gut gelangen der zweite und der dritte Satz, sowohl in Bezug aus Zartheit, al« auch auf Klangfchönlh«it. Herr Marckhl fand herrliche Töne aus seinem Instrumente, bei Herrn M. Schachen« hofer bewunderten wir die große Meisterschaft und den großem Fortschritt gegen vorige« Jahr, bei O, va»ß sie doch recht dänenl Sie haden ja doch so vieel ausgerichtet. Betrogen und versührt haben sie d>a« Volk, so daß »« da« Hosianna ver« wanSelte im ein: Kreuzigt ihn l Muß un« heult nicht das Gerz bluten, wenn wir daS blinde Volk Hosianna rrufen hören? Ist der Triumphzug Jesu nicht ein Kiirchhofgang? Haben sie ihm nicht Toten« kränz« auf ten Weg geworfen? Nein, feine Mörder haben mehr gesprochen: Ihr sehet, daß Ihr nicht« ausrichtet; sieht, alle Wtll läuft ihm nach! Fürwahr, sit haben nicht« au«gerichtett trotz Hohn und Spott, trotz Marter und Tod. D«n sie dem Tode übergeben wollten, der ist durrch den Tod erst recht der Leben«sürst geworden. Den sie dem Volke entreißen wollten, drr hat doaS Volk erst recht durch da« Kreuz ge-wonnen. SSUf Golgatha hat dtr Siegespunkt Jesu seinen Höhepunkt erreicht. Dort haben ihm feine Feinde ein «ewige« Denkmal errichtet. Alle« J Volk läuft ihm nach. Von Stadt zu Stadt, von i Land zu Land ist die Kunde von Gol« Siha gedrirungen. An allen Enden der Erde er« allt ihm > heute da« Hosianna. Auch heute stehen viele finster r am Wege, denen tote« Kirchentu« und starrer Gefesttze«ditnst lieber ist al« der Heiland mit seiner froheren Botschaft voll Leben und Liebe. Wir aber wollen n un« freudig um ihn scharren und ihm Hosianna rurusen. Er muß dennoch siegen. Seine Feinde sind d «achtlos. Alles Volt läuft ihm nach. Hosianna, x gelobt fei, der da kommt im Namen de« Herrn! ! H. H. W«cht" Fräulein Spiller die herrlichen Oktavengänge, die perlenden Läufe und den schönen, zarten Anschlag. So sagen wir denn im Namen der rauschenden Beifall spendenden Zuhörerschaft allen freundlichen Mitwirkenden unseren besten Dank für ihre ange« strengten Bemühungen und rufen ihnen zu: Auf baldige« Wiedersehen! ßillier Musealverein. Vergangenen Sam«tag fand in Dirnberger« Gasträumlichkeiten eine Generalversammlung de« Vereine« statt, in der die hochwichtige Schloßbergangelegenheit um ein ge-wältige» Stück vorwärts gebracht wurde. Eine hohe Tatkraft sprach sich in den Beschlüssen jener Ver« sammlung auS. Der Obmann des Vereines, Herr Piof. Eichler, begrüßte zunächst die erschienenen Herren und e,kläne fodan», doß zwei wichtige Punkli der Erledigung harren, die nicht weiter hinausgeschoben wtrdtv könne. Der eint betreffe die Schloßbergangelegenheit, der andere die Er« gänzung de« Ausschusses. Ein sehr verdiente« Au«fchrßmitglied, der Obmann-Stellvertreter, Herr Krick, der sich dem Vereine opferwillig hinge« geben und ihm durch seinen klugen Rat mannigfach genutzt habe, sei dem Vereine durch den Tod ent« rissen worden, ein zweite« Au«fchußmitglied, der Schriftführer. Herr Ambroschitsch sei von Eilli geschieden um an anderer Stellt feine Tätigkeit als Schnitte it» fortzusetzen. An seiner Stelle habe sich Schriftleiter Z e i s ch ka über Ersuchen bereit «klärt, da« Schrififühreramt zu bekleiden. Herr Ingenieur Lichtenegger habe die Güte gehabt, die zweite freie Au«fchußstelle zu übernehmen, wa« sehr zu begrüßen sei, va dem Vereine in ihm der dringend nötige technische Berater erstehe. Nachdem sich die Versammlung in beiden Fällen zustimmend au«-gesprochen, war damit dieser Punkt der Tage«-ordnung erledigt. Hinsichtlich der Schloßbergan-gelegenheit gab Herr Pros. E i ch l e r eine au«-führliche Darstellung ihrer Entwicklung bi« heule. E« bestand schon feit längerer Zeit die Absicht die Korej-Realilät zu erwerben und in ein Wächter-hau« umzugestalten. Nachdem die Frage akut wurde, sah sich d«r Verein veranlaßt zu dieser Erwerbung die Zustimmung zu erteilen. Die herrschenden Ver-hältnisse heisch en rasch zu handeln und so habe er denn in Gemeinschasi mit Herrn Prof. P o t o t s ch n i g den Ankauf um 1100 K durchgeführt. Da e« sich aber herau«stellte, daß der erworbene Grund nicht ausreiche, so sei man mil der Anrainerin Frau Gollob in Unterhandlung getreten, um sür die zu schaffende Schloßberg-Gastwirtfchaft zugleich einen Sitzgarten zu gewinne«. Auch hier erwie« e» sich sehr bald, wie gut e» war, rasch gehandelt und den Kaufvertrag mit Frau Gollob mit dem Prei« roi» 1300 X perfekt gemacht zu haben, denn der Einfluß der Gemeinde Umgebung machte sich bei Frau Gollob nur zu bald fühlbar und sie hälte den Kauf sehr gerne rückgängig gemacht. E» habe nun die Absicht bestanden, an die erworbene Realität einfach eine Veranda anzubauen und auf diese Realität eine Wirl«hau«konzession aufzunehmen. Die Gemeinde Umgebung habe jedoch hiegegen au» angeblichen sanitären und sicherheit«polizeilichen Rücksichten Einsprache erhoben. Man habe deshalb beschlossen, ein gefällige» Häuschen zu erbauen, daS sowohl der Erquickung der Bergsteiger al» auch alS Wächlerhau» diene. Ein hüfür entworfener Plan veranschlagt die Kosten de»selben auf 5000 K; man besitze jedoch nur mehr 1000 X VereinSver« mögen. Au« diesem Grunde habe sich Pros. E i ch l e r am 22. Juli 1902 an den Laade»auSschuß mit der Bitte um eine Subvention von 8000 K behusS Herstellungen auf dem Schloßberge gewendet. Der LanveSauSfchuß habe die Sache sehr ernst genommen und habe den Landes-Oberingenieur Herrn Hans Görg mit der Vornahme gründlicher Studien betraut, der auch in den Novembertagen die Ruine in Augenschein nahm. Mit der herabgelangten Entscheidung, Zl. 30954, habe nun der Landes-auSfchuß die Gefamtkosten der Erhaltungsirbeiten sowie für die Adaptierung der Realität de« Museal-vereine« mit 17.500 X veranschlagt, jedoch erklärt, in Anbetracht der mißlichen finanziellen Lage de« Lande« dem Landtage sür den Fall, daß sich nicht auch die Stadtgemeinde oder die städt. Sparkasse zu Opfern bereit erklären würden, nur die Ueber-nähme der Kosten sür die allerdringlichsten Arbeiten empfehlen zu können. Seitens der städtischen Spar« fasse läge über ein wohlmotiviertis Gesuch bereit« die Zusicherung einer Spende von 1000 K vor, auch wär« dieselbe durch Darlehen zu weiterer Aushilfe bereit. Bürgermeister Herr R a k u f ch habe versichert, im Gemeinderate für einen den bescheidenen Mitteln der Stadt entsprechenden Beitrag zu wirken. Ein weitere« Gesuch wird an den Kaiser abgeht«. Seite 3 nachdem die Burg durch 300 Jahre im Besitz der habSburgischen Tynastie war, dann an die Lande«« sparkasse. die Zentralkommission sür Kunst und historische Denkmale und an da« Unterricht«« Ministerium. Zur Ausübung des Gastgewerbes sei Herr Dirnberger auSersehen. Nachdem Frau Gollob durch Drohungen eingeschüchtert sich selbst um den hohen Betrag von 10 fl. für den Monat nicht dazu verstehen konnte, die Konzession auf ihr« Liegenschaft übertragen zu lassen, hat sich Herr M a y r hiezu bereit gtfundtn. ohne weiteren Nutzen hievon zu haben. Herr Prof. Eichler stellt sodann den Antrag, man möge dem LandeSauSschusse in Vorschlag bringen, daß der Musealverein die Baukosten d»s Wächterhaufe« (5000) K auf sich nehme, wenn da« Land die bi«herige jährliche Subvention von 400 X auf 600 K erhöht und di« Verwendung deS Schotters, der ohnedies nur ein VeikehrS« hinderni« bilde, gestatte. Nebstbei macht sich der Verein anheischig Unterstützung«gefuche einzubringen. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. Nach längerer Wechselrede und eingehender Beratung wird sodann der Beschluß gefaßt, de? Bau d«S Wächter« Hause« aus eigene Regie durchzufühnn. Die General« Versammlung erteilte dem Ausschüsse die Befugnis mit dem Baue ohne Aufschub beginnen zn können, wenn er nicht über 6000 K zu stehen kommt. Mit diesen wack«r«n Beschlüssen hat der Musealver in für die Erhaltung unserer an romantischer Schönheit und geschichtlichem Werte nur von wenigen übertroffenen Burgruine Groß«S gewirkt. Ailial« ßilli der k. k. Landwirtschaft», gelcllschast in Steiermark. Sonntag, den 22. d. M., hielt die Filiale im Hotel «Stadt Wien" eine Hauptversammlung ab, in welcher der Sekretär der Landwirtschaf'Sgesellschost. Herr Franz Juvan einen lehrreichen und überaus lichtvollen Vortrag über die agra>polilifche Lage in Oesterreich hielt. Der Vorlrag war in einer Weife informativ und geistig hochanregend, daß da« am Versammlung«, tage herrschende schöne Welter nur teilweise da» Fernbleiben vieler Mitglieder der Gesellschaft zu entschuldigen vermag. Umfomehr verdient die An« Wesenheit von Vertretern au« Beruf«kreifen, die den agrarischen Zielen fernstehen, hnvorgedoben zu werden. Der Obmann der Filiale, Herr Dr. Langer, begrüßte in seiner Eröffnungsansprache den erfchie« nenen Bürgermeister, Herrn Julius R aku fch, so» dann den LandtagSabgeordneten Herrn Lenko als Vertreter de« ZentralauSfchusse«. Herrn Oberlehrer Valentinitfch al« Obmann der Landwirtschaft« lichtn Filiale Tüffer, ten k. k. Obergeometer Herrn Martini au« Marburg al« Vtrtrtter de« Tier« schütz« und Zuchtvereine«, sowie die Vertreter der Presse. In warmen Worten der Anerkennung ihre» verdienstlichen Wirkens gedachte er sodann der ab« geschiedenen Vereinsmitglieder Herrn Altbürger« meister Stiger, der dem Vereine durch nahezu 20 Jahre angehörte und Herrn Alois W a l l a n d. Die Versammlung war feiner Aufforderung nach« gekommen und hatte sich zum Zeichen der Trauer von den Sitzen erKoben. Herr Sekretär Juvan leitete feinen ungemein fesselnd gehaltenen Vortrag mit der Feststellung ein, daß es vor allem zwei Markstein« feien, die für di« Entwicklung d«r Land« wirtschaft von größtkr Bedeutung wären, eS fei vie« der Abschluß einer feudalen Periode mit dem Jahre 1848 und mit Schluß de« Jahrhundert» die Entwicklung einer ganz modernen Welt« wirtschaft. In der feudalen Zeit feien die Zu« stände, abgesehen von der verhaßten, persönlichen Unfreiheit ganz günstig« gewesen, wa« seinen Grund in den niedrigen Dienstbotknlöhnen hatt«. So habe im Jahre 1630 ein Knecht «in«n Jahre«lohn von 7 fl. gehabt, der im Jahre 1880 bereit« 40 fl. betrug, seither aber aus da« doppelte, also 80 fl. hinausgeschnellt ist. Die Verhältnisse seien noch bis in die napoleonischen Kriege so günstige gewesen, daß beispiel«weise ein Hektoliter Weizen einen Prei» von 29 Gulden erzielte. Allein dies« fette Periode fei für den Fortschritt nicht zugänglich gewesen, wa» allerding» damit entschuldigt werden kann, daß e» damal» Sparkassen nicht gegeben habe. Diese Verhältnisse hatten aber eine garstige Erscheinung mitgebracht, die Ueberwertung der landwirtschast-lichen Liegenschaften, die wiederum hohe Uet>er« nah««preise und hohe Au«gedinn«preife zur Folge hatte, so daß sehr bald eine kolossale Verschuldung platzgriff. Seit 1860 trat nun eine neue Er-scheinung hinzu. E« beginnt nun die zunehmende Entwicklung de» Verkehrswesen», die Ausschließung überseeischen, jungfräulichen Boden», die Einführung der Differentialzölle, der Refaktien, der Begünsti-gungen im Transitverkehr, die alle einen Sturz der Seite 4 »D»«tsch- W«cht- Nummer 25 Geireidepreis« herbeiführen. Seine tiefste Stufe erreichte dieser im Jahre 1895 in Böhmen, wo ha-mal» ein Meterzentner mit 5 fl. verkauft worden ist. Mit her Aushebung de« Lokalmarkte« durch die Entwicklung de« Fernverkehr« wurde zugleich dem Bauernstande die Bildung der Getreidepreis« entzogen. An dem Niedergang der Oetreidepreis« war auch der Blanketerminhandel an der Börse schuld. Der Erfolg, den man gegen diesen Schwindel errungen habe, besitze nur theoretischen Wert, da e« der Regierung Überlassen bleibt, diese« Verbot einzuführen, die jedoch der Landwirtschaft nicht freundlich gesinnt sei. E« sei eine tröstliche Er-fcheinung, daß der Bauernstand in der Zeit der Prüfung — durch 25 Jahre deckte er nicht einmal die Produkiion«kosten und erdielt sich dennoch öuf feiner Scholle — mancherlei gelernt habe. Wäh-rend der Bauer früher alle« in« Gastbau« trug nttd sich mit Papiergeld die Pfeife anzündete, fet er jetzt auch nüchterner und sparsamer geworden, er hat'« landwirtschaftliche Maschinen angeschafft, die Viehzucht verbessert, sich in landwirtschaftlichen Ver-einen und Genossenschaften zusammengeschlossen. Zwei gewaltige Mächte bedrohen heute noch den Bauernstand, der Großkapitali«mu« und der SozialiSmu«. Ersterer sei bestrebt, große Gründe aufzukaufen und sie zu Wald umzuschaffen. Da« ffl besonder« in England, aber auch bei un« in Obersteiermark in die Erscheinung getreten. Wäh-rend in Amerika der Wald gerodet wird, wurden bei un« die Kulturen vernichtet und der Urzustand wieder hergestellt. Die zweite Gefahr sei der So-ziali«mu«, der dem einzelne« alle« nehmen wolle, lim e« einer staatlichen Einheit zu übertragen, der den Bauernstand proletarifieren wolle Und bet immer dabei ist. wenn e« gilt, für den Bauernstand schädliche Besetze zu schaffen. In der Periode der staatlichen Umwälzung (1848) fei für den Bauern-stand außer der wichtigsten Errungenschaft d«r Grundentlastung wem«, erreicht worden. Im Jahre 1873 wurde da« Gesetz über Kredit, Erwerb«- und Wirtschastald«mokrat'scht Versammlung statt, zu der man sich au« Graz »inen Referenten in der Person eine« gewissen Drößler, wahrscheinlich nur ein Unier« führrr. verschrieben hatte. Derselbe kehrte sich zunächst gegen di« Zuckerverteutrung durch dit Kartelle, um sich sodann mit aller Schärst gtg«n dit Wehrbor läge zu wenden. Zum Schlüsse gelangte eine Entschließung zur Annahme, in der alle jene Abgeordneten, die nicht gegen die Wehr« vorläge stimmen, al« Verräter an den Leben«« interessen de« ganztn Volk?« erklärt werden. E« Verdient die ganz besondere Frechheit festgenagelt zu werden, mit der sich nun zu diesem Punkt« der hi.stge Advokatur«konzipist Dr. Kukoviö da« Wort erbat, um sür den Abgeordneten von Eilli, Prof. P o m m e x, «ine Mißtrauen«kundge« düng zu verlangen, und zwar au« dem Grunde, weil dieser al« Mitglied der Deutschen Volk«« partei der Wehrvorlag« keine Schwierigkeiten in den Weg lege. E« war dit« dem genannten Kon-zipisten au« dem Grund« al« eine besondere Hoch« leistung auf dem Gebiete der Frechheiten anzurech« nen, weil er sehr gut wissen mußte, daß e« gerade die füdslaoischen Abgeordneten sind, die sich zu Fußschemeln der Regierung in dieser Angelegenheit hergeben, während die Deutsch« Volkspartri ihr« Zustimmung nur b«dingung«wrife erteilt und von der Gewährung weitreichender Be« günstigungen, so besonder« hinsichtlich der Ernte-urlaube, abhängig machte. Dadurch, daß Kukoviö die Nichikenntni« dieser Tatsachen bei der Versamm-lung vorau«s«tzte und im Vertrauen daraus seinen frechen Antrag stellte, beschimpft er dieselbe ge« radezn und bezeugte den Genossen die Gering-schätzung i're« politischen Wisse»«. Wohl wurden einzeln« Rufe laut „auch dem Zickar", allein zu einer Abfuhr be« dreisten Antragsteller« ist e« dennoch nicht gekommen. Wie mag er doch im Geheimen die Eillier Politiker von der roten Internationale ob d«r Uebertölpelung belächeln, denn die Genossen waren tatsächlich für «in besondkre« Mißtrauen«« votum gegen A»g. Pom « « r zu haben, während die slovenischen Abgeordneten, di« sich d«r Wkhr« vorläge mit Haut und Haar verschrieben haben, schön link« liegen gelassen wurden. E« mutet wirklich sonder« bar an, daß die Eillier Genossen sich so unrühm-lich von ihren Marburger Parteibr^dern unter-scheiden, die in klarer Erkenntni« den Kampf gexirn da« volk«au«soug»nde Bampyrtu» der Pervaken zu ihrer ersten Pflicht gemacht haben. ES wär« wirklich ein Schauspiel für Götter Sozialdemokroten zu sehen, die für die verächtlichsten aller Volk«» deiörer, für die Pervaken, den Sturmbock abgeben. Anm Syescheidnngsprozeffe des Zig. Aotf. Heute fand vor dem hiesigen Bezirksgerichte der zweit« VerföhnungSverfuch statt, zu welchem Abg. Wolf, nebst feinem Anwälte Herrn Dr. Et'püchnegg und Frau Wolf, vertreten durch H. Dr. Förster er« schienen war. Der Verhandlung ging eine private Unterredung m der Wohnung der Frau Wolf vor« aus. Gerüchtweife verlautet, daß e» zu einer Au«« föhnung gekommen fei. Schwerer Alnfa? dnrch scheue Nferd«. Dieser Tage ereignete sich vor dem Gasthofe „zum ü)tohren" ein aufregender Vorfall. Zwei fcheugewordene Pferde rasten mit einem Wagen über die Straße dabin; djr Knecht, der vom Wagen herabspringen wollte, hatte sich mit den Fügen in drtt Zügeln verfangen und wurde nun von den Pferden mit b«m Kopfe über die spitzen Schottersteine hinweggeschleift, bis eS gelang, die Pferde zum Stehen zu bringen. Herr Regimentsarz: Kanduisch nahm sich de« übel« zugerichteten, blutüberströmten Maiine« an und ließ ihn in da« zunächst liegende Marodenhau« bringen. Der Kopf de« Bedauern«wenen zeigt neben dem Auge eine große klaffende Wunde. Aernrische ?ferde. Au« Hochenegg berichtet man un« von einem Unfälle, wo ein Wagm mit« famt den vorgeschirtten zwei Pferden in den Straßen« graben stürzte und wobei sich die Pferde derart ii di Stränge verwickelten, daß man die Hilfe de« Gastivirtii Herrn Peifchtr in Anspruch nehmen mußt«, de« «i gelang den Tieren auf die Beine zu helfen. Wagen würd« allerdings übel mitgespielt. Al zu Fall gekommenen Pferde sind ärarifcheS Eizni tum und von Dr. Decko gemietet. ES würde empfehlen, ärarifche Pferde fernerhin nur an P» fönen zu vergeben, dit für genügend gefchtl» Wärter garantieren. Ob die Pferde der Uebe» Prüfung«-Kommission bereits vorgeführt wurdq ist nicht bekannt. Arühkingsanfang. Urheimlich ist der Frühling gekommen. Ai« ein wundersamer, holder Siuil läuft er über Flur und Feld und schüttet daS FÄ Horn jugendlich-üppiger Anmut und jungfräulich« ReizeS über die unter seinem Schritte zu nm> Sein erfprießende Erde. Da und dort guckt eil Blümelein hervor, von dem feurigen Kusse :« Königin de« Tage« minnialich beseligt. Goldfal« ist von Walde«würze trunken; er taumelt, gleit einem fahrenden Sänger von Blüte zu Blüte. 1« stet und flatterhaft ist de« Lockren Sinn. Auch » den Her»«n der Menschenkinder schwillt nniet jugendsrische« Leben. Im Stübchen ward e« n eng, Toldsonnenschein weiß so minnig und >r«i zu plaudern, und vor seinem Gekost ist kein gefeit, und wäre e« auch eigen einem grie«grä»igq Hagestolz oder schämiger Altjungferlichkeit. Vt Herzt» ans. dem Frühling entgegen! Schanvühn«. »Wiener Frauen". En» Operette, die ihrem inneren Wesen nach allen üb» gen, wie ein Ei dem andern gleicht. Die Ihi# sorm der Operette hält die freie GestaltungSkr^ der Bühnendichter wie unter einem Schraubst^ gefangen. Auch in den .Wiener Frauen" werd« nur Zerrbilder de« wahren Leben« geboten. 2n erste Aktschluß, in wtlchem da« „Endlich allein de« Brautpaare« durch da« plötzliche Auftaucht de« Jugendgeliebten der Braut auf ziemlich ir» gische Weise gestört wird, mußte direkt al« uns» genehm empfunden werden, denn da« RebeneinaM de« Tragischen und de« Komischen wirk» hier |t unvermittelt. Auch trat in dem ganzen Stücke d« lockere Zusammenhang nur zu deutlich hervor, W Folge war da« Zurücklassen einer Leere nach de» letzten Akie. Recht einschm«ich«lnd waren die g» brachten Lieder, wie da« spanische Lied und da« Lied vom Vöglein, wie überhaupt die Musik der befsm Teil de« Stücke« war. Die Partitur sowohl all da« Orchester waren in höchst ansprechender Wch zur SlimmungSmalerei herangezogen worden; » gemein flüistg und temp ramenivoll erwie« sich dit Musik zu den Tanzeinlagen, recht humorroll ia Sri Nechledil-Marsch. Dank der prächtigen Musik mü d.r vortrefflichen Darstellung geizte da« anSvo kauft« Hau« auch nicht mit f«in«m Beifalle. Hm B a ch m a n n war in feiner Rolle al« Schivereiiöih der alle» Mädchen, selbst älteren Jahrgangs, dit Köpfe verdreht und e« mit den Liebe«schwü?en »H so genau nimmt, «»«gezeichnet. Diese« Fach lq ihm außerordentlich gut und da« Hau« bezeign denn auch lebhaft da« Wohlgefallen au fmD Leistungen al« GesangSkömiker. Frl. ZinfenfofK hatte diesmal einen recht weichen Ton in ip Glimme gelegt und der Schmelz derselben berüddt sehr angenehm. Frau Werk-Hutter war aHet> liebst wie immer, da» Kammerzöfchen war e» schieden ihre Spezialität. Frl. Paul man» lqtz der Schwiegermutter, die mit ihren Lehren lit man den Schwiegersohn unterkriegt, eine sönnlch KciegSiaktik begründete, die passenden humoristische Farben aus. Herr Rochell gab mit viel ®iiii und Gefühl den schmachtenden Bräutigam. Sch viel Anmut lag in dem Tanzterzett d«r zum 8« gleich mit den SisterS Barrison herauSforl'enida Damen Frau F. Wolf, Frl. v. Effner unJ Frl. R «ich« nb«rg in ihren zarten, rosigen Spi$;o> kleidchen.gDie Mimik des Herrn Lang al« Nechleiil erzwäng sich wie immer ihren Heit.rk«itß«rfo^ Minder glücklich traf er die tschechische Klangs«:» wie überhaupt di« tschechischen Spracheigeniüwlich. keilen. Zigarren in den $a(lftaf»trag der erste« Sektion on, demnach beim Finanz-Ministerium die Aushebung dieser Bestimmung zil beantragen sei. Ans dem Hrazer Amtsbsatte. Einleitung und Amortisierung de« dem Franz Ostermann ge« hörigen Teilhaberdüchel» der .Savinjska posojil-oica* in Sachfenfeld Nr. S05. K. k. Preisgericht Cilli. — Erinnerung: Zahlungßklage wider Theresia Briner und Georg Gercer, Tagsatzung am 31. d. M. K. k. Bezirksgericht Tüffer. — Dienststellen im Be« reiche der k. k. Finanz-LandeS-Direkt on für Steier« mark. Gesuche binnen vier Wochen an da« Prä« sidium der Finanz - Landes - Direktion Graz. — Dienststelle für die Eoidenzhaltung de« Grundsteuer« kataster« in Windischgraz. Gesuche binnen vier Wochen an daS Präsidium der Finanz»Landes« Direktion Graz. — Versteigerung der Liegenschaft E.Z 47 der K.-G. St. Johann am 28. b. M. Ä. f. Bezirksgericht Mahrenberg. JUBc&annt ergeben Mauthner's impräg-liierte Futterrüben-Samen die höchsten Erträge. Ebenso vorzüglich wie auch unübertroffen find Mauthner'S Gemüse- und Blumensamen. Aas Papier Kefpenst. «on «arl PrSll») Er war ein echt moderner Mensch, in dessen Kops »in Stahlkammer unablässig pochte, um daS glühende Eisen seiner Wünsche in fest gehärtetes Mück umzuwandeln. Er hatte keine Rast und keine Ruhe. Der unzerstörbare Panzer sollte fertig ge-stellt werden, um allen Kugeln deS Geschickes Trotz zu bieten. Eire langgeichulte Begehrlichkeil sühn von selbst zu einer fieberhaft erregten Tätig« fnt be» GeiverdS-GeisteS, bei welcher daS zur Fabrikarbeit gezwungene Kind „Gemüth" zu« Krüppel einschrumpft. Da« ist daS eherne Gesetz der GeschäftSseelen, welche ihrer EindilduugSkra^t »ur ein Ziel setzen nu» unablässig danach ringen. B riunsi und Wahnsinn sind bei ihnen du>ch die Dünne Scheidewand de« Erfolge« getrennt, die ein schadenfroher Dämon oft plötzlich einreißt. Den Versuchungen der Gegenwart widerstehen sie nur selten, nie zedoch den Versuchungen einer lockenden, trtgerischen Zukunft. So dat!« denn John Schuhmann Bankerott Jemacht. Der anglisnte Vorname rettete nicht den iredit der Firma, Gestern noch ein waghalsiger Unternehmer, war er heute unter da« Triebrad der Konkurrenz-Maschine geraten und lag mit zer« quetschten Stnochen da. Die aufgestapelten Waaien, welche dnrcch eine neue Erfindung entwertet worden, die meist umbezadlten Material-Vorräte, da« teure Mobiliar lli.b daS Gericht öffentlich versteigern. Zornige Kllage oder schadenfrohe« Achselzuck n bei Geschäst«freeunden! Familienjammer. Aerger, Gläu-digerdruck «ohne Ende! In John Schuhmann'« Kops sah e« wüst au« wie in einem zerrissenen Hauptbuch«, dessen Blätter eine bo«hafte Rangt bilrcheinanddergeworfcn. Di« Mesignalion ist solchen Naturen versagt. Sie tennern einzig da« Zähueknirschen deS von stärkeren Flausten zu Boden Geschlagenen. E« gibt keinen Jdeeenlrvst für die Kampfhähne deS Glück«. Diefe glaubben nur. im Spiel verloren zu haben i&b erfasse»» mit gesteigerter Gier die verräterischen ÄlArfel, STchuld und Sühne sind ihrem Geiste fttHid, sie t unterwerfen sich allein der Ziffernsprache dir Tatsachhen. Und im Momente der Qual selbst mdtmen sisie von tinem ga«gebläht Tchuhmann hatte Weib und Kind den Schwieger«leltern im fernen Kleinstädtchea zugeschickt, nm „da« i Seheule lo« zu werden." Er lag in feinem ausgepfändeten Salon auf dem Boden, MbanSgeMleidei, in einen weiten Plaid gewickelt Ginige Glällüser Grog, die er vorher getrunken, soll-tyi ihm SSchlas und den erschöpftm Gliedern Er« HMng briiringen. Aler der Schlaf kam nicht. • Aus ii btt ansang» Oktober im Verlage der Jürgen-Mn Buchhandlung ju Ltlp,lg erschienenen sechsten aeän« bftfcn Aufia^ze bet ,5R#b«n« Totenia^" von «arl Pröll. Unmuthig drehte ^r sich herum, legte sich auf den Bauch und glotzte in den Mondenschein, der sich durch die unvnhanginen Fenster her«indrängte. .Der fpjfulirt auch da oben", sagte er zu sich, „der gute Mann im Monde. Ein geriebener Kerl! Bald Vollmond, bald erste», bald letzte« Viertel. Dann verschwindet er völlig und macht sich als Neumond unsichtbar und unfindbar. Warum bi« ich nicht zur rechten Zeit mit de« Reste meines Vermögen» durchgebrannt? Könnte jetzt über de« Ozean sein und schon wieder ein neue» Geschäst in Händen haben. O wie dumm, in den Graben zu fallen, wenn man darüber springen soll! Aber ich will wieder aufstehen, fo sehr «ich die Glieber schmerzen!" Sin Klang, wie der eines winddewegten Te« legraphendrahte», zog durch da» Zimmer. War e» der hinsterbende Hauch längst vergessener Mutter« liebe, welcher dem Maschinenmann unbehaglich um di» Ohren streifte und sein Gehirn vibiren ließ. Auf der Zunge spürte er einen salzigen Gesch«ack. Er spuckte au». Du steht aus der Stelle, wohin er den Spei« chel geschleudert, eine große weiße Gestalt. Sie trägt kein Totenhemd, wie die» solch« Gestalten zu tun pflegen, sondern ein merkwürdige» Gewanb. da« au« unzähligen Zeitungsausschnitten zusam« «engeh fiet ist. Auch hat sie eine Art Papierkrone auf dem Kopfe. John strengt seine Augen an, um die kleine Schrift lesen zu können. Vielleicht ent« hält dieselbe einen Wink sür sein sernereS Fortkommen. Endlich gelingt es ihm, die Buchstaben zu sondern. Doch welche Enttäuschung! Er ent« ziffert zuerst eine teuer bezahlte lügenhafte Reklame für die Firma John Schuhmann, dann noch eine, dann wieder eine, bis er die Sache satt bekommt unv sich vornimmt, den prahlerischen Unsinn, wel« cher den Verkrachten jetzt mit scharfem Höhne neckt, nicht weiter zu versorgen. Allein ein unheimlicher Bann liegt aus ihm. Trotz seines festen EnifchlusseS muß er weiter lesen; wenn er die Augen abwendet, kehren sie wieder in du alte Lage zurück. Er dreht sich völlig um, spürt jedoch einen unerträglichen Druck im Nacken, der ihn schließlich veranlaßt, die alte Lage anzuneh« men. Er findet sich völlig erschöpft und ist zugleich außer Stande, die Liber zu schließen. Unter sich hört er aus der Portierwohnung eine alte Schlag-uhr mit heiserem Tone die Stunden zählen und dazwischen Pausen machen, die ihn eine Ewigkeit dünken. Drei — Vier Uhr wird markirtmil einem blechernen Klani. dem ein Rasseln nachfolgt, wie au» der Kehle «ine« Schwindsüchtigen. Jetzt d«r Vitrirlschlag nach Vier. Da« Gespenst verliert seine Mondlichthülle und verschwimmt im grauen Mor« genhimmel, der verdrießlich in da« au«gele«rte, ratienkahle Prunkzimmer hinrinblickt. Er vernimmt schlürfende Schritte auf der Trepp?, welche wohl von einem Dienstmädchen herrühren, da« eilte frühe Besorgung hat oder sich still deimschleicht. John Schuhmann sühli sich in allen Gliedern wie zerschlagen, sein Kops ist duwps und schwer, die Kehle auSgenocknrt. Er springt auf und brummt halblaut: „Schöne Befcheerung! Jetzt, wo ich all«n Verstand zusammennthmtn muß, um au« der Patsch« herauszukommen, werde ich von Schlaflosigkeit und dummen Visionen geplagt. Elender Grog, der einen nach Menschenart be-trügt, gieb mir meinen Schlaf wieder I Doch wa« nützt da» nachträgliche Jammern? E« muß etwa« geschehen!" Er zieht den Rock an, da ihn zu frösteln be« ginnt. Dann geht er, die Hände auf dem Rücken, im Zimmer aus und ab, immer rascher. Seine Schritte halten mechanisch da« ihnen ursprünglich dittirte Maß inne. Da kommt John ein glücklicher Einfall: Da« Truggespenst foll ein HossnungSgespenst werben. Weiß ich doch, baß bi« Menschen in ihrer härm« losen Lust noch dümmer sind, al» gewöhnlich. Mein« goldene Remontoiruhr mit Kette, die ich klüglich versleckt hob«, wende ich an, um den Spaß zu machen, auf den mir die Anderen hineinsallen sollen. Ja. die Gespenster haben auch ihr« guten Seiten l" • • i Die Sonne stieg über die hohen Dächer und schob den grauen Morgennebel zur Seite. Al« sie zwischen den zwei gothischen Turmspitzen stand, deren Steinrippen im Licht erglänzten, schien eS, als hielte sich diese Hauswirtin de« TageS die Hüsten, u« vor Lachen nicht zu platzen. Sie halte auch Ursache dazu. Sämmtlich« Straßenkehr«r, welchen di« R«inigung btt lustigen RhMstadt oblag, trugen höh«, weiß« Zylinder «it schwarzer Nummer 25 Krempe unb schwarz«« öderen Ranbe. Auf ber Rundung vorn wär mit fetten Buchstaben gedruckt: t Zu meinem heutigen Begräbnis in der „goldenen Rose" ladet ein: John Schuhmann. Gntr«: 50 Pfennig. Die .Rose" war eine in Verfall gekommene, etwas übelb«rüchtigt« Wirtschaft. DaS Geschäst führte seit einigen Jahren der frühere Leibkutscher JohnS, welcher sich mit einer übertragen«« Köchin verheiratet hatte. Der große, ungepflegte Garten sah in den letzten Jahren nur wenige Gäste und diese h tten meisten« einen strolchenhaft,n Anstrich. So entstand da« lokale Sprüchwort sür Leute, welche die Glück«leiter abwärt« stiegen: „Der steckt sich auch bald die Rose in'« Knopfloch." Natürlich «achte diese Selbstverspottung feine» augenfälligen Bankerotte«, mit der John Schuh-mann die zum Scherz geneigten Wein-Philister Überrasch««, verdiente« Aussehen. Einige grieSgrä« mige Pedanten murrten zwar über di« unerhört« Fr«chh«it. Drr Etadtkoplan, der sich durch die bunten, gestikulirenden Gruppen drängte, welche die Straßenkehrer umstanden, lief zur Polizei, um der Prosanirung heiliger Gebräuche Einhalt zu tun. Da« gelang ihm auch, denn in wenigen Stunben lagen die Hüte Schuhmann'scher Erfindung ausge« stappelt im Hoscaum deS StavigefängnisseS. Aser indessen hatte die tolle Herausforderung ihre Wir« kung schon gethan. Lange vor sechs Uhr war der Garten der „Rose" mit einer wimmelnden Menschenmenge an« gefüllt und noch immer wälzten sich Heersäulen sröhlicher NichtStuer zum Eisio tote, so daß die Straßen, welche sie passirten, förmlich schwarz er« schienen. Alle Sicherheitsorgane mußten aufgeboten werben, um bem gefährlichen Drängen zum Gar« teneingang zu steuern. DaS Bier beS Rosenwirtt floß in Stömen unb eine Bande von Doifmusikan« ten blies im bunten Gemisch trübselige unb trivial« heitere Weisen, so falsch, al« e« ihren verrosteten Instrumenten nur möglich war. Der Lärm und da« Gaudium stieg. Endlich schlagen die Stadludre» sechs, begleitet von de« Aoe-Maria-Geläute. AlS diese» verklungen, ertönte ein hohler posaunen« ähnlicher Ton. dessen Urheber da» versoffenste Ge-ficht unter ten Musikanten war. Auf dem Holz-Balkon de» WirtShauseS er« schien plötzlich eine Gestalt im schmutzig-weiße«, zerknitterten Gewände mit einer gleichfarbenen ttopsbed-ckung. die wie eine Gte»adier«ütze au» d«m vorigen Jahrhundert gestaltet war. Zu beiden Seiten der Gestalt wurden auf di« Brüstung Wa»k«rz«n hingestellt, welche verlegen in di« be« ginnende Dämmetung hineinblinzelten. Ein unge« heureS Halloh ber neugierigen Menschenmassen er« scholl, zwischen bem die Ruse durchgangen; .Da» ist John Schuhmann!" „Braoo, Jodn Schuh» mann!' „Wa« hat d«r Kerl denn vor?" .Da« ist wohl da« verpfändet« Leichentuch seiner Ur« großmuuer." John Schutzmann ließ sich nicht verblüffen, sondern winkte nach einer sür da« Anstaunen hinlänglichen Kunstpaul e feierlich «>t der rechten Hand. .Still l Ruhig !• tönte e« au« ollen Ecken d«« GarlrnS. .Schuhmann will r«0«n!" „Er hält fein« Grabrede!" Wirklich war in wenigen Mo« menten auch die gewünschte Stille eingetreten. Joh« verneigte sich leicht und sprach dann mil fester Stimme, etwa« langsam und salbungsvoll: „Fröhliche Hinterblieben«! So darf ich Euch All« nennen, die Ihr fo zahlreich hier erschienen seid und damit bezeugt, daß Ihr z>> meiner Familie gehört. E« rührt mich unendlich, daß Ihr Euch so viel Müh« um mein Sterbliche« gebt, da«, so lange ich »och ausrrcht unter Euch wandelte, Euer Herz wenig bekümmerte. E» ist ja da« Schöne de« Menschen. daß seine G-sühle stet« zu spät komm-n. Auch bei «ir haben sie sich verspätet, da ich erst heute ernsthast Leid um mich trage und Euch über mich trauern lassen will. Fürchte» nicht, daß ich wie der Phönix mich selbst verbrenn«. Dann hätte ich bessere« Feuermaterial hierher dringe« lassen, al« die paar Lichter. Wohl aber möcht« ich di« v«rgänglich« Hülle, in der ich jetzt vor Euch erscheine, den Flammen weihen. Ihr I wisset vermutlich gar nicht, au« wa« sie besteht. Nun, ich will »« Euch sagen und Ihr sollet dann «rk«nn«n, wi« tief symbolisch mein Tun ist. Nummer 25 Seite 8 Wie der wahnsinnige Schneider in der finste-ren Zeit der Albigenserkriege alle Lappen, deren er habhaft werden konnte, zu einer ungeheuren Hose zusammennähte, weil er de« phantastischen Slau-den« war, er müsse die Garderobe de« Antichrist herstellen — so habe ich hier mit ehrlichen Bind-fäden alle« Papier zusammengenäht, mit bem ich bisher die Welt belogen und betrog?« habe. Liebe Freunde und G,vattern. die Ihr nur dann dem kleinen und großen Schwindel abhold fei», wenn er sich nicht durch Eure eigenen Geschäfi«rücksichlen entschuldigen läit, hier findet Ihr mein ganze« L«btn«werk zusammengefaßt. Dem tiefen Studium, wie man ohne Arbeit Geld verdient und da« Geld wieder zum Fenster hinauswirft, diesem waghalsi« gen Unternehmen, mit dem selbst die Firma .Faust und Mephiflophele«" kein Glück gemocht, habe ich mich früher eraeben. Uebrig geblieben sind diese zehntaus«nd Reklamen, die in den gelesensten, ver-breitetsten und gewöhnlichste Blättern unserer Zeit erschienen sind, mittelst welcher ich Euch herzhast einlud, Eu«r Poitkmonnaie in «einen Geldschronk au«zuleeren. E« ist «ir bei Vielen gelungen. Wa« mir aber nicht gelang, war Eine«: nämlich zu verhindern, daß größere, ganz vollgestopft Millionen-Kassen meine erst halbgefüllte auffraßen. Diese« Unglück werde ich mit Würde und Humor tragen, eingedenk de« Lpruche«, daß die Welt rund ist und da« Glück sich drehen muß. Ihr aber sollt den Genuß haben, alle meine Werbungen um Eure Ltichtaläubigktil und Begehrlichkeit, alle Anzapfun-gen Eure« Unverstände«, sowie di« nächstensreund-liche Illusion, mich. d«r Euch in'« Garn g«lockt, zu übervorteilen, vor Euren Augen vernichtet zu sehen. Ja, ich will Euch die besondere Freude machen, daß Ihr diese Hülle herrlicher Geschäft«-lügen, welche vortrefflich zu unseren großen Moral-Worten und ehrbarem Getue paßt, selbst zerreißt« und die einzelnen Fragmente an de« offenen Feuer verbrennen dürfet, an dem jetzt die saftigen Würst-chen geröstet werden. Der alte John Schuhmann ist sodann tot. Denn er war ja nicht« Andere« al« eine der vielen Verkö'perungen der unverfrorenen, unaufhörlichen Rekla«en-Legende. Meine persönliche Wenigkeit bleibt al« einfacher Jodn in diese« irdischen Jam-mertal zurück und eröffnet «orgen einen großen Hutmacherladt« auf der Hinteren Bleiche Nr. 13. zu dem Ihr mir da« Geschäftskapital durch Eure wohltätige Neugierde geliefert, die außerdem meinen Gläubigern nützlich ist. Ich verkaufe «»«schließlich Jo^n-Hüte erster Qualität um Mk. 12, zweiter Güte um Mk. 8 da« Stück und hoffe aus zah!» reichen Znspruch. Nehmet diese Generalbeichte mei-«er Geschästtsünden entgegen und zerreißt sie recht zärtlich. Ich habe gesprochen!' Die Rede war durch einzelne Zwischenrufe unterbrochen worden, so wie durch halb gedämpft« Gelächter, bald von Schmunzeln, bald von verle« gelten Mienen begleitet. Man merkte deutlich, daß die Ausführungen deS verwkgknen Sp«kulanten der feinen letzten verzweifelten Handstreich wa^te, die Zuhörer inieressirten und daß sie sür dessen lustige und satyrische Wendungen da« frische rheinländische Verständniß hatten. Nun brach ein lärmender Beifall lo», der die Bemerkungen verdrießlicher Tadler überbrandete und zu ungeheurem Jubel sich steigerte, al« John Schuhmann vom Balkon auS zuerst die zusammen-geflickt« Papirrmütz«. hierauf seinen über den Kopf hinübergezogenen Reklamemantel unter die Menge warf. Jo wenigen Augenblicken war, dem Verlan. gen de« sich selbst Begrabenden entsprechend, die papierne Gtwandung zerrissen. Die'einzelnen Stücke wurden «it Humor oder Aerger von zahlreichen zusammengesteckten Köpfen durchgeltsen uud in die züngelnden Flammen unter den Rost geworfen, auf dem man die Würstchen briet. Endlich zer-streuten sich langsam die Anwesenden, großen Teil« recht befriedigt von dem erlebten eigenartigen Schauspiele. • • O Da« Hutgeschäft John'« ging recht flott, be-sonder« Anfang«. Er selbst fühlte sich durch den Erfolg einigermaßen erweicht, so daß er seine .heu-lende Familie' wieder zurückkehren ließ. Damit endet meine Geschichte, nicht jene de« wackeren John, ber sich nicht durch Gespenster ein-schüchtern, sondern fie zu seinem Nutzen öffentlich auftreten ließ. Und die Moral dieser echt modernen Erzäh« lung? Sie hatjkeine; genug, wenn der Leser findet, daß fie eine richtige Pointe besitzt. 40.000 beträgt dir Haupttreffer der Wärmestuben - Lotterie. Wir machen unsere geehrten Leser darauf aufmerksam, daß die Ziehung ttnwlderuflich am 23. April 1903 stattfindet und sämtliche Treffer von den Lieferanten mit 10 °/0 Abzug bar eingelöst werden können. Tagesnklligkeitcn. $ic tschechischen Aeteranen. Nationale Veteranen werden die neueste Erscheinung in un-serem bunten Oesterreich sein. Die Veteranen-vireine von Böhmen, Mähren und Schlesien tun auch ihrerseit« den ersten Schritt zu einer „natio-nalen Organisation". Mit Erlaß de« Ministerium« de« Innern wurde dem Zentralverband der tschechischen Veteranen vereine eine gleichmäßige Kleidung bewilligt, welche von der bisher üblichen militärisch zuaeschniitenen Uniform abweicht. Bi«-her vertrug sich der patriotische .Beterin' mit de« nationalen „Sotol" nicht recht. Dieser Konflikt verspricht nunmehr in der Lösung der hochdedeut-sa«tn Garderobefrage sein End« zu finden. Vermischtes. $i*c Aücherßiftung. Die Verteilung de« Werkes „Die Grundlagen deS Neunzehnten Jahrhunderts', von Houston Stewart Eya«berlain an Bibliotheken, für die i« November 1902 durch einen ungenannten Privatmann eine namhafte Summe gestiftet wurde, ist jetzt abgeschlossen. I« ganzen waren bis Mitte März 2286 Bewerbungen eingelaufen, darunter 1878 au« Deutschland und 408 au» Oesterreich und dem Auslande. Nachdem der Stifter augesicht» der starken Nachfrage die ursprünglich bereit gestellte Summe von 10.000 M. erhöht hatte, konnten insgesamt 1150 Freiexemplare de« groben zweibändigen Werkes portofrei versandt werten. Bücher-Stistungen sind in Amerika nnd England beinahe etwas Alltägliche«, bei uns ge-hören fie leider noch zu den allergrößten Selten-heiten. Möge da« Beispiel de« ungenannten Manne«, der sür die Ve>teilung eines guten Buche« 15.000 M. hergab, bald Nachahmer finden ; der guten Bücher gibt e« noch manch», aber sie sind meistens teuer und ge-rade jenigen Kreise unseriS VolkeS. in denen der BildungStrieb am mächtigst«» ist. sind nicht in der Lage, größere Aufwendungtn für Bücher zu machen. 3>U einsame Witwe. Ein originelle« Angebot ist einem Berliner Kaufmann« gemacht worden, der aus d«m Wege deS Zeiiung«inseraie« «in möd-litrtt« Zimmer suchte. Er erhielt folgenden ©rief: Gtherter Herr! Ich nehme an. daß Sie einer sind, indem ich an keine Damen ni ht vermieten tuh, indem ich eine achtbare Witwe bin und indem ich mir im«er manchmal einsam fiele und mein Mann bot ist und ««in Sohn auch. Sie suchen ein billigeSZim-mer und da« hab» ich ne» sauber keine Wanzen kosttt mit Kafe und Stiesel 18 Mark. Wenn Sie aber ganz bei mich wohnen woll-n kostet e« 70 Mark wa» nicht viel ist bei die Fleischpriise und alle« so theuer ist. Besuchen sie mir nur und sehen sie bei mich alle« an, »« wird sie schon gefallen, in-dem ich von allen leiten al« nette Frau angesehen werde indem ich sehr gut koch-n thue wa» mein seliger schon immer sagte und wenn Sie auch ge« mietlich sind so könnten wir schön amüsieren Sonn-tag«, indem ich auch ein klein Leierkasten habe auf dem wir un« schöne Lieder ausspielen können, ich habe ein kleine« Vermögen und kann anständig lebet und besuchen Sie mir nur lieber Herr.' Mattoui'» Kietzhübler. Mit dem Eiam» der Frühjahrsperiode wurde der Versandt diese« kM zugtesten unserer Sauerbrunnen im volle» Umiq wieder aufgenommen. Da» Bedürfnis nach mrnralifyi Säuerlingen ist infolge ihrer zuträglichen SBirfanj a den menfchlifchen Organismus ein stetig wachleM und besonder» al» Vorbereitung für nachfolgend« ftik kuren in Karlsbad, Marienbad, Franz.'nSbad, Zqfl u. f. w. kann der natürliche alkalische GieMlt Sauerbrunnen nach ärztlicher Verordnung zu« ch lichen Genuß empfohlen werden. lUClhiUlllL Kranz Wilhelm's abführender Thee von Franz Wilhelm, Apotheker, k. und k. Hoflieferant in Neunkirchen, Niederösterreich, ist durch alle Apotheke» zum Preise von L Kronen österr. Währ, per Packet beziehen. Wo nicht erhältlich, direkter Versandt. Post-kolli --15 Packet X 24. —, franko in jede österreichisch-ungarische Poststat Ion. Zum Zeichen der Echtheit befindet sich auf den Emballage da» Wappen der Markt-geminde Neunkirchen (neun Kirchen) abgedruckt. 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