LMllchnDMtung. Nr. 72. Pränumerationspreis.: Im Comptoir ssanzj. fl. II, halbj. st. 5,.5N. Wi die ZusteNunss ins Haus halbj. 50 ll. Mit'dcr Post ganzi.. st. 15, halbj. fl. 7.50. Donnerstag, 29. März Insert! onsgebühl vis 10 Zeilen: Imal00lr., üm.«0!r., 3m. i st.; sonst Pr.Zoilc im. <->lr.,2m.»lr., 3m. lo lr. u. s. w. Inscrtioilijstculpel jcdcsm.3Ul». 1866. Mit 1. April beginnt ein neucS Abonnement auf die ^Lailiacher Zeitung." Der Präu u m crati ons-Prcis beträgt für "e Zeit vom 1. April bis Ende Juni 1800: Im Comptoir offen...... 2 fl. 75 kr. ^ln Comptoir nntcr Convert ... 3 „ — „ 3ür Laidach ins Haus zugestellt . . 3 „ — „ Mit Post unter Krcnzband .... 3 „ 75 „ Vom I.April bis Ende Dezember I860: I:n Comptoir offcn......8 fl. 35 kr. "w Comptoir nutcr Eouvcrt ... !> „ — „ 3ik Laibach ins Hans zugestellt . . !1 „ — „ Mit Post unter Kreuzband .... 11 „ 25 „ Amtlicher Chris. .^uf Allerhöchste Anordnung wurde für wcilaud Ihre Majestät Königiu Maria Amalia die Hoftrauer Montag den 26. Mär; angezogen und wird durch sechs« zchu Tagc mit ciucr Abwcchsluug, nämlich durch die llslcn acht Tagc, d. i vom 26. März bis ciuschlicßig ^- April, dic ticfc und durch die lctzleu acht Tagc, d. i. v°m 3. bis ciuschlicßig 10. April, die mindere Trauer lMragcn werden. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung voin 2^. März d. I. dem Sek. tlonSrathe der Obcrsteu Zlcchuuugskontrolsbchördc Joseph ^ ch önwnld iu Bcriicksichliguug seiuer ausgczcichuctcu ^tlmstlcisluug das gtittcikrenz des Franz li l) uud Michael Wal-'ovszky zu wirtlichen Gymnasiallehrern ebendaselbst trnamtt. Die köuiglich ungarische Hoflauzlci hat den Suppler ten am städtischen Obcrgymnasiuin zu Maria'Thcrcsiopcl ^za Lengycl zum wirtlichcu Lehrer an dieser Lchr-"'stall ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 29. März. Die Fricdeusgcrüchtc dcr letzten Tagc scheinen nicht ! Konsistenz gewinnen zn wollen. Wenigstens versichert dic „Berliner Montagszciluug," allerdings rhuc Augabc irgend eines Gruudes, daß die Fricdcusgcrüchtc iu diplo« matischeu Kreiscu nicht sonderlichen Aullang gcfuudcn hätten; dort sehe man nach wic vor die Situation sehr ernst au, gebe aber zn, daß die diplomatischen Mitlcl und Wege erst alle versucht nnd das Acußcrstc aufgc-dotcu wcrdcn würde, um dcu Krieg zn vermeiden. Auch ciucr Pariser Korrcspoudeuz der „A. A, Z." erscheiucn die Wicuer Friedcns-Tclcgraunuc keineswegs als cinc Bürgschaft dcS Friedens, sondcru als ciuc di« plomatische Acrcchnuug, die Verantwortlichkeit auf dic Schuldigen abzuwälzen. Es heißt darin: Was immer sich ereignen mag, als dcr Schuldige erscheint Graf Bismarck, und diesseits des NhcinS ist das Urtheil nbcr ihn schon in so fern gefällt, als mau uicht, wic die Wiener Börse, ihn zum Selbstmord vcrurthcilt, ihu auch nicht ciufach wegschickt, soudcru vom Kaiser nud Herru Drouyu dc Lhuys auf das Bestimmteste erwartet: es werde dcr König von Preußen mit aller Ehrfurcht uud Frcnnd-schaft nbcr die gefährliche Kapazität oder Genialität sei» „es Miuisterpl'äsideulcu aufgeklärt werden. Es ist da« mit uicht zu scherzen. Gewichtige Stimmen von den Höfen Frankreichs nud Englands dürften am Berliner Hofe schou vernommen worden fciu oder nächstens vcr« uommcu werden. Graf Bismarck darf sich rühmcu: Europa wcrde nicht ruhig schlafen, solange er das Gewissen und dcr Arm seines Königs ist. Alan erwartete für deu 25. d. Berliner Telegramme, welche es den Wicuer mindestens glcichthuu wcrdcn. In politischen Kreisci, ist mau uicht abgeneigt, die Gefahr hiuwcgzu' scherzen; dic finanziellen Kreise bleiben unbeweglich in ihrem Mißtrauen. Auch Kleiudeutschland hat jetzt seine Frage dcr Personalunion, die mit dem Hcimfallc dcr Landaraf-schaft Hcsse u - Hom b urg au Hessen - Darmstadt zufammcuhäugt. DaS „Irkf. I." schreibt über diesen Gegenstand: „Wir bemerken, daß durch dcu Tod des Landgrafen der deutsche Bund um ciuc Souvcräuctät ärmer wird. Die Landgrafschnft fällt au Hessen-Darm-stadt. Dcr Tod des Landgrafen vou Hessen «Homburg eröffnet für das Großhcrzogthum Darmstadt ciuc cr-wiiuschtc Erbschaft, vielleicht aber auch viel Streit zwi« fchcu Iterierung und Ständen, weun die Gerüchte uur halb wahr stud, welche schon seit geraumer Zcit über das Testament des Landgrafen kursiren, nach denen nämlich die Laudgrafschaft mehr in daS Verhältniß einer Personalunion mit dem großherzoglichcu Hause, als in eine Personalunion mit dem Großhcrzogthum eintreten soll." Hoffentlich wird diese Frage nicht so lange einen Gegenstand vou Diskussionen bildcu, wic dicS hinsichtlich ihrer ungarischen Schwester dcr Fall war. Das „Memorial ÄijilomatilM" über dell ösier-reichisch-lireußischm 3lo»sliltt. Das „Memorial Diplomatique" gibt einige Aufklärungen sowohl nbcr die vom preußischen Kabinetc in letzterer Zcit gethanen Schritte, als auch über die Motive, welche den als so drohend ansgelcgtcn österrrcichi« schcn Truppenbewegungen zu Grunde liege». Um zn seinem Zwecke zn gelangen, an der Seite dcS durch den Gastcincr Vertrag errichteten Koudominiums'eine gemeinschaftliche Souvcräuctät über die beiden Hcrzogthümer zu errichten uud somit ciuc Kontrole über dic österreichische Verwaltung iu Holstein zu crlaugcu, halte Graf Bismarck vor ctwa einem Monat den Entschluß gefaßt, einen kühnen Streich zu thun, zu dessen Erfolg er vor allem über die Gcsiuunug Frankreichs genau uutcrrich-tct sein mußte. Zu diesem Zwecke sandte er an den Grafen v. d. Goltz cinc vertrauliche Depesche, welche deuselbcn bewog, sich selbst nach Berlin zu begeben. Die Rathschläge des Hcrrn v. d. Goltz sollen nun gerade > mächtig dazu beigetragen haben, seine Ncgicruug über die Gefahren aufzuklären, welche cinc abenteuerliche Po« litik mit sich briugcn kauu, wclchcr Fraukreich nicht bei-^ treten würde. Es ist jctzt koustatirt worden, daß die Versetzung eiuigcr österreichischer Ncgimcnlcr, vou wcl« chcn man so viel Lärm gemacht hatte, nur durch die Nothwendigkeit motivirt wurde, dic in Böhmen ausgc« drochcucu Unordnungen iu ihrem Keime durch eine im» posantc Truppcnmacht zu ersticken. Ebenso steht die Gegenwart dcs Generals Bcucdck iu Wie« durchaus iu keinem Zusammenhange mit dcr Hcrzogthümcrfragc, sondern einzig und alleiu mit dcu Vcräudcruugcu, welche mau beim Hcraimahcu dcr schöucu Jahreszeit in der Auorduuug der Truppen in Veucticu zn treffen gewohnt ist. __ . Oesterreich. Wien, 27. März. Dic „Konst. Ocst. Zeitung" bringt heute folgcude berichtigende Notiz: „Es war sehr zweckmäßig, daß die „Morgcupost" als sie in ihrer gestrigen Nummer unter dcr drastischen Aufschrift: Juden-Hetzen in nnd um Wien" mehrere von der „Korresfton- Missewn. Aus der Residenz. E„dc März, tv!e> ^ ^^ soziale Stimmung dieser Tagc wnrdc d^. ^ ""'na! '"chr als gut ist durch dic Verdikte aus ^^ ^trauchstasse, dem Bank« uud Böiscnvicrtel, bestimmt. Lär, '^^ dascllist ein Drängen und Treiben uild cin rech/^''' "^ ^^ ^'^ ^'^ wclteischüttcrnden Ereignisse so fach Deutlich im Großen erzeugt würden. Jeder ein« Muli ""Ncur oder Gallopiu giug mit ciucr Mieue ^lrie ' "^ ^^^ ^ 2^^'^ "^^'" ^'^ Entscheidung über Und ^'^ Frieden in dcu Falten seines durch Wind die / f ."' v'cl geprüften Paletots. Dazwischcu glitten ?loli s "^' ^cl'chtcrslattcr mit den stets bereiten schütt >^" in olympischer, fast unheimlicher Nuhc, iu erhad '"^ ^'^aßbarlcit dahiu. Diese ernsten, beinahe Wie s!^".^schcinungcu haben gar keine Ahnung davou, Uaive, m^ ^""' uuübertrcsflicheu Rothwälsch für dcu ^omil- s"^^"^»er die ergiebigste Quelle unfreiwilliger Vzit'l. ^' ^^^ '^ ^ "'^^ ^°" uuwiderstchlichcr belielif ' """" "" Kursbericht dieser Tage iu dem ttnvf:„?..^eglammalischcn Lakonismnö meldet: Anfangs "ach N . Vcwcguug, daun krampfhaftes Dräugcu U'ld d,s "' "°""^ schließlich ciu Umschlag erfolgte, der «^ ^'""^ pathologisch klingende Tagesbericht aus "lauchgc,,sc steht keineswegs vereinzelt da. durch^ 1,"' d,e gesellschaftliche Stimmuug dcs Tages fl"bt wild s°^"°'^ ''' ^'" Quartier dcr Fiuanz beciu- bicscin mn '' ^ '""" "^r am deutlichsten im Thcalcr. "omcutan fast ausschließlichen Ncpläscutanlen dcS Wiener sozialen Lebens. Jene kleinen Blncttcn, meist übcrrheiuischcr Faktura, welche gegenwärtig das Neper-toir beinahe aller Bühnen beherrschen, überfließen von Anspielungen auf die Ereignisse iu dem ucucu Bauk< gebäudc. Die lokalen NcloucheurS derselben wissen eben, daß sie hierfür unter den Gelehrten dcr ersten Baut das dankbarste Publikum finden. Unter den Habitues unserer Börse gehört es nämlich zmn guten Tone, auch zugleich zu dcu Habitues sämmtlicher Bühucu zu zählcu. Einer der Intimes dieser Kreise versicherte uus: Es sei gar uicht so schwer, aus der Art uud Wcisc, wie obige Anspicluugcn uou Diesem uud Jenem aufgcuommeu wcrdcn, zu schließcu, ob Dieser uud Icucr augenblicklich iu dcr Liebhaberei oder iu dcr Koutrcmiuc sich befinde. Unser moderner Lavatcr behauptete uämlich, daß das mehr oder minder befriedigte uud das mehr oder miuder gereizte Lachcu hierbei ein ganz verläßlicher Führer sei. Nur, beeilte sich uuser Physiognomikcr des Lachens hiezu zn fügen, unlß mau seinen Mam, überhaupt kcunen, da bekanntlich die trefflichsten ilomödiantcu nicht immer auf der Bühne zu fiudcu seien. Aber nicht uur die finanziellen Ereignisse, auch die Politik beginnt iu jüngster Zcit auf unserem Theater wieder eine hervorragende Rolle zu spielen. So ist die neueste Operette von Supft<>, „Die leichte Kavallerie," mit dem lcouischcn Schmucke der oramatWtcn Natio» ualitätenfragc reich verbrämt. Die Musit Suppe's hält sich allerdings von diesen exklusium nationalen Bcstrc< buugcu fern. Wie alle Operetten Snpp^'s ist sie ciu aniuuthigcs. fasl kosmopolitisches Potpourri. Hier gcheu der Franzose Offenbach und dcr Ungar Erckcl, dcr Deutsche Meycrbccr und dcr Italiener Supp6 in möglichst vollkoiumcucr Glcichdeicchligllug ucbcn einander her. Wic gesagt, in dcr musi kali scheu Illustration dieser „lcich- tcu Kavallerie" herrscht ciu fast unerlaubter — Föderalismus. Anders verhält es sich freilich mit dem im Ganzen recht geschickt gemachten Libretto dcs Hcrrn Karl Costa, ciucs, wie man sagt, Iwuw navu^ in dcr Literatnr dcS gcsuugcucu Uusinus. Hier rast dcr Scc uud will sein Opfer habcu. Doch muß man zugcbcu, dieser See rast mit einer gewissen Unparteilichkeit, uud es fällt ihm bald dcr Deutsche, liald der Uugar, bald der E;cchc zum Opfer. Diese glückliche, negative Gleichberechtigung wird dcr „lcichtcn Kavallerie" von Suppc'' allenthalben die Wege bahnen uud bald wird sie lütter kliugcndcm Spiele ihren Umzug durch die gauze Monarchic halten. Diese „leichte Kavallerie" wird aller Ortcu ihre kleinen Triumphe feicru, wo cin so trefflicher Hußaren-Wachtmeistcr Iauos sie kommaudirt, wic daS Trcnmaun-Thcatcr ihn in Karl Trcnmanu fand. Dic Figur dicscö Wachtmeisters muß mit zu dem Ansgczcichuctstcu gezählt wcrdcn, waS dic Volksbühne im besten Sinne des Wortes seit Lau« gcm ihrem Publikum gcbotcu hat. Unsere Theater-Monitcurc, sanguiuisch wic immer, proklamiren diese „leichte Kavallerie" als dcu Bcginu einer ncucn Aera für das Treumauu-Theater. Noth thäte eine solche neue Acra diesem Theater allerdings. Dasselbe hat eben einen Winter hinter sich, dessen Verlauf für das vor Kurzem uoch fo blühende Institut leicht hätte tödllich wcrdcu lönucu. Mit dem Beginn dcr eigentlichen stillen Woche hat die musikalische Saison im Ganzen nud Großen ihr Ende erreicht. Die kaiserliche Oper beliebte iu diesem Jahre ciue Art von artistischem Dualismus iu Szene zu setzen, dem zufolge iu dcu Mouatcu April uud Mai deutsche Abcudc mit italienischen Scratcu abwechseln werden. Es war dies cine Art von artistischer Reform, 488 dcn; Figlowski" mitgetheilte Vorfälle veröffentlichte, dieser Quelle die volle Verantwortlichkeit für daS Er« zählte anheimgab, da die ganze Erzählung glücklicherweise wirklich schr übertrieben nnd thcilweise unrichtig ist. Die exekutive Feilbictnng der Effekten eines gewc-scncn Bäckermeisters — nicht eines Pfaidlers, wie cS in dcr Korrespondenz heißt — in Gaudcnzdorf verlief ganz ohne Störung und es konnte dcr cxccmittc Pfaidlcr, da er überhaupt gar nicht cxcstirt, auch nicht seine HelfcrS« Helfer zur HinanSprügelung dcr Juden anfgcfordcrt haben. Auch an dcr angeblichen Vcrjagung der Juden und an der Verwundung Eines derselben ist nicht cin wahres Wort. Als wahrheitsgetreue Ehronistcn wollen wir jedoch nicht verschweigen, daß zwei Bäcker' gesellen vier Bilder von dem Handwagen hcrabwarfen, auf welchem dcr Käufer dcr cxcquirtcn Effekten — dcr übrigens anch kein Israelite, sondern cin christlicher > Trödler ist — selbe wegfahren ließ, nnd daß sie deshalb zur Haft gebracht wurden, die That aber leugneten. Ebenso ist die weitere Schilderung von dcr Ansammlung einer großen Menschenmenge, wclchc gegen einen isracli-tischen Handelsmann in RudolphSheim eine drohende Haltung angenommen hade, durchaus unwahr. — Ueber dic angebliche Wcigciung mehrerer Fuhrleute, dem jüdischen Mauthpächtcr in Kalksburg die Wcgmauthnc-bühr zu cn-trichten, erwarten wir nähere Aufklärung. Wenn sich sclbc jedoch wirtlich bestätigen follte, so sind solche Fälle zu allen Zeiten schon vorgekommen, ohne daß sie auch nur einer Erwähnung werth befunden wurden. Bei dem Schrei dcr gerechten Entrüstung, dcr in allen Blättern dcS In» und Auslandes über die in Böhmen gcgcn die Israelite!! verübten Exzesse laut wurde, glauben wir es dem Urtheile dcr unbefangenen Leser anheimgeben zu müssen, ob es zweckmäßig scheint, dnrch die Vclöfscntlichung von ganz oder lhcilwcisc erfundenen oder mindcsttnS doch sehr entstellten Nachlichten über angebliche Gewaltthätigkeiten gegen Israclilcn eine gänzlich ungerechtfertigte Bcnnrnhignug nnd durch die Aufschrift: „Indenhctzcn in und um Wien" in den Lcscrn die Vorstellung von Gräucllhalen zu erregen, wclchc nahczn an den bcthlchcmilischcn Kindcrmord er« innern. Dnrch solche Pnolilationcn wird dcr gewiß von Jedermann getheilte Wunsch, dic Erinnerung an die Exzesse in Böhmcu möglichst schnell in Vergessenheit gebracht zu sehen, nicht nur nicht erreicht, sondern eine gewisse Gährnna noch ferner aufrecht crhalteu. Agra,«, 27. März. Dic „Agr. Ztg." bespricht den Empfang dcr Dcpulatiou, wclchc Sr. Majestät die Ncpräscotation in den E i s en b a h nan ge l c g e n-heitcn des drcieinigen Königreiches zu unterbreiten hatte. Die an Sc. Majestät gehaltene Anrede konsla-tirt, daß Kroatien sowohl zum eigenen als zum Nach« theile dcS ganzen österreichischen Staates rücksichllich dcs Handels und Verkehrs zurückgeblieben ist. Die crste Bitte besteht darin, daß dem LandtagSauöschussc die Möglichkeit und dic Mittel geboten werden, damit das Eiscubahunctz im Lande sich ansbrcite. Besonderer Nachdruck wird auf dcu Begiun dcr Linie Semlin-Fiumc und dcr Linie Karlstadt'Finme-Zcnga gelegt. Hicranf geruhte Sc. Majestät in deutscher Sprache zu antworten: „Tic Entwickelung der materiellen Kräfte der Monarchie und Eueres von dcr Natur gesegneten engeren Vaterlandes ist eine dcr angelegentlichsten Sorgen Unserer Ncgicrung. Als eines der wichtigsten Mittel hiezu haben Wir die Vervollständigung des Eisenbahnnetzes dcr Monarchie aner« skannt, unter welchen die von Euch angestrebte Linie einen hervorragenden Platz einnimmt. Allein die nöthigste Crsorderniß zur Ausführung dieses Unseres sehnlichsten Wunsches ist die Beischaffung von Geldmitteln. Dicsc werden sich aber hoffentlich finden lassen, wenn Ihr Euch bemüht, in Unsere väterlichen Intentionen einzugehen und solche stabile Rechtsverhältnisse zu schassen, die sichere Bürgschaft für die Plazirung von Kapitalien bieten. Dazu mitzuwirken möget Ihr Euere Kommit» tcntcn auffordern." Darauf richtete Sc. Majestät an jedes einzelne Mitglied der Deputation cinigc gnädige Worte und cut-ließ sie huldreichst, wclchc dann Sr. Exzellenz dem Herrn Leiter dcr Hofkauzlci uud auch dem Hcrrn Vizekanzler dcn Wunsch und die Alisicht des hohen Landtages anempfohlen, anch alle diejenigen Schritte gethan, dic zur Förderung dcr Aufgabe dienen können, nnd somit dem Auftrage dcS hohcn Landtages entsprochen hat. Ausland. Italien. Die piem o n tesi sch e n Rüstun-gen beginnen bereits eine greifbare uud praktische Gc< stall anzunehmen, Piemout trifft Anstalten, cin Truppcn-lorps am Po aufzustcllcu. Zwischen Pavia und Erc-mona stehen bcrcitS ctwa 200W Mann unter dcn Befehlen des früheren Kriegsministers Eoutc Pctitti, nud zwischen Easal Maggiore und Mirandolo sollen andcrc 20.000 Mann tonzcntrirt werden, sobald dic einberufene Mannschaft dcS vorjährigen StelluugskontingcnlS zu ihren Truppentürpern eingerückt sein wird, worauf dann Eialdini dcn Oberbefehl über diefe vereinigten 40.000 Mann übernehmen wird. Pavia wird vollständig lricgS-mäßig armirt lind in dcr Nähe von St. Benedetto soll cin Brückenkopf übcr dcn Po gebaut werden. Paris. Die französischen Blätter bcschäf-tigcn sich noch immer mit dcr Antwort, dic dcr Kaiser der Adreßd epu tatio n dcS gesetzgebenden Körpers ertheilte. Im Ganzen bringen sie aber in ihren dcS-fallsigcn Bcnrtheilnngen nur wenig NcucS hervor. Die offiziösen Organe loben energisch und dic liberalen ta> dcln schüchtern. Nur Emil Ollivier, dcr einstige Demokrat, dann Liebling des Hofes uud jetzt wieder reuiger Anhänger dcr Mittclparlci, spricht in „Va Presse" ziemlich deutlich und klar. Er schreibt: „Es galie cinc Zeit, wo wir die Worte dcr Rede: „„Frankreich will, wir Alle wollen die Stabilität, den Fortschrilt und die Freiheit,"" wie ein Versprechen aufgenommen halten. Heute sehen wir aber in diesen Wortcn mir eine ernennte Vertagnng dcr Freiheit, ebenso unendlich wie die früheren. Warum übrigens sollen wir dies nicht eingcslchcn? Nnr Handluugcu können unS die Hoff» nnngen znrückgcbcn, wclchc uns die letzten Erklärungen des Hcrrn v. Rouhcr im gesetzgebenden Körpcr cnljchic' den geraubt haben. Will man uns vielleicht vorwerfen, daß wir ungeduldig fcicn? Ohne Zweifel ist dic Ungeduld dic erste politische Todsünde; trotzdem muß man aber nicht nur die Ungeduld, sondern auch jene fanftc und gefällige Geduld scheuen, die Tacitus „l'-llu'illic» 5l'i'Vlli> nannte. Diese Gcdu!d wollen wir nicht haben. WaS man anch sagen uud was auch gcschchcn möge, wir werden den gesetzlichen, konstitutionellen Weg nicht verlassen; aber in ocmsclbcn Maße werden wir ans-dancrnd, unermüdlich, ja, wenn man es will, sogar un- geduldig sein, bis wir dic Freiheit erhalten oder erobert haben werden." — Dic Thatsache, daß zwischen dcm heil. Sttchle und Mexiko endlich ein Konkordat zu Stande gekommen, wird von den französischen Blättern in einem für daS Kaiserreich Mexiko sehr günstigen Sinne anf-gefaßt. Sie sehen darin eine wesentliche Stärkung des neuen Kaiserreiches, da dcm letzteren dadurch die Unterstützung cincr schr großen und einflußreichen Pavtci gewonnen werde. Die Konsolidirung Mexiko'S werde jetzt so rasche Fortschritte machen, daß man die baldige Rückkehr eines Theiles der französischen Expeditions-truppcn erwarten dürfe. Dcn letzten Nachrichten aus Ganada zufolge herrscht daselbst große Aufregung wcgcn dcr befürchteten Fcnicr-Invasion auS dcn Vereinigten Staaten. Ausgedehnte kriegerische Anslaltcn werden im ganzen Lande getroffen. In cincm am 7. März abgehaltenen Ministerrath wurde beschlossen, 10.000 Freiwillige cinznbcrnfcn. Die ganze Miliz ist cnvollirt, nnd man crwartct ihre unverzügliche Eindcrnfung. Dao Volk kommt dcm Aufruf dcr Regierung mit Begeisterung entgegen. Man erwartet eine fcnischc Demonstration gegen Eanada am St. Patrickstag (17.)/ und wahrscheinlich hat die Regierung vor dcm Tage die HabcaS'ssorpns.Aktc suSpendirt. — Die Fcnicr, welche unläugst in Brooklyn ciu Monstre > Meeting gehalten, glandcn, nach ihren Prahlereien zu schließen, nicht bloS Eancda, sondern auch Irland schon in dcr Tasche zll haben. Dic Washingtoner Regierung scheint aber fest einschlössen, jedem wirklichen Unternehmen dieser Abcn-lcnrcr vorzubeugen. Hagesneuigkeiten. Se. l. l. Apostolische Majestät haben mit allerhöchstem Kabinetsschreiben vom 23. März d. I. dem Hoischauspicler und Regisseur des Hofburgthcaters Friedrich Vectmann in Anerkennung, seines uieljährigen gemcinuülzigcn und hn' manitarcn Wirkens das Ritterkreuz des Franz«Ioseph-Ordcns allergnüdigst zu verleihen geruht. — Se. k. l. Apostolische Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 21. Dezember u. I. die neuen Statuten dcr sleierm ä'r lis ch eu La n dw irthscha f tsg esell« schaft allcrgnüdigst zu genehmigen geruht. — Das Etaatsministcrium hat im Cinuernehmcn mit den anderen belheiligtcn Ministeriell die von Wenzel Karl Teu chert, Friedrich Frey 5<'niur, Karl F. Cuzel, George Graut und William Powell beabsichtigte Errich' in Prag im Prinzipe genehmigt und dcn Vorgenannten die Bewilligung zu den vorbereitenden Maßregeln für dieses Unternehmen ertheilt. — Der Finanzminister Graf Larisch hat den Finanz' bericht bis zum März vollendet und wurde derselbe bereits Sr. Majestät dc»n Kaiser unterbreitet. Lr dürfte binnen wenigen Tagen durch die „Wiener Zeitung" veröffentlicht werden. Wie wir vernehmen, geht daraus hervor, dah nach Abwicklung der letzten Anleihe circa 20 Millionen in den Kassen dlciben. Die direkten Steuern gehen m Ungarn nur lhcilwcisc cin und erleiden daher einen bedeutenden Ausfall. Auch die Zucker« unv Branntweinsteuer ergibt in AöhmeN, Mahren, Schlesien und Galizien einen Aussall von 1 Vs Millionen. — Die Gcmeindcrcpräscntcmz von Tetschcu hat dew Sektionschcf im Finanzministerium Freihcrrn von Eavenan, da>? E hrenb ü rgcr r echt verliehen, weil durch dessen ' bei welcher die finanzielle Frage als oberstes Gesetz und als gemeinsame Angelegenheit zugleich galt. Die in dcr That schr ncaatiocn Erfolge dcr letzten fclbsländigen italienischen Slagioue, hcibcigcsührt durch ciuc ungewöhnlich schwache Betheiligung am Abonnement, haben die oberste Thcaterlciluug bewogen, cinc gewisse Solidarität zwischen dcr fctlcn Winter- und dcr mageren Sommerfaison dcr kaiserlichen Oper eintreten zu lassen. Ein unssetheillcö Abonnement für daS ganze Jahr bci maßi^ crhöhtcn Preisen stellte sich in dicser Beziehung als daS zweckmäßigste dar. Und cS scheint in Wirklichkeit, daß dicser Kalkül dcr richtige war. Die Direktion zählte gestern, als am opcrislischcu Ertlärnngktagc, dic Häupter ihrer Aoonncnten, und sich', cS fchlt lein theures Haupt. Also, dic deutsche Oper ist todt, es lebe^ die deutsche Oper! Dic musikalische Saison endete jcdoch nicht, ohne^ vorher zwcicn Koryphäen dcr Tonkunst ihre Huldigung, dargebracht zu habcu. Dcr Eine derselben, dcr Rcprä-! scutaut der Vergangenheit, war Sulzer, scit mchr als i vierzig Jahren Kantor dcr hiesigen israelitischen Ge.^ meindc; dcr Andere, dcr Repräsentant der Zukunft, war Hcrbcck, dcr treffliche Ehormcistcr deö hicsigcn Männer-> gcsmtgvcrcinS. Zählen die herrlichsten Leistungen Snl> zcrö mit zu den schönsten Erinnerungen dcr jctzt bcreitö ^ mit ihm alternden Generation, so sollen die reichsten > Blüthen von Hcluccks schönem Talente erst noch kommenden Tagcn vorbehalten sein. Zur Profanfcicr Sul^ zcrs hatte dcr Saal dcr Gesellschaft dcr Musikfreunde sich in cincn wahren Tempel — dcr Kunst verwandelt.! Aus der Orchestra, welche an dicscm Abcnde ciiilm üftpi-! gen Blumcugartcn glich, halle dcr Gefeierte fclbst, um-Sebcn vou smier Familie und scincn ebenbürtigen mu.^ Mischen Zeitgenossen, Pwtz gcuommcu. Es begann ciil großcS Konzert, dessen fast überreiches Programm in zweien feiner Nummern, cincm Prologe von Moscn-thal und ciucm Epiloge von Tanbcr, die Bedcntuug dcö Tages in glücklichster Weise anklang. In Mitte dicser zwci ganz persönlichen Apostrophen ertönten dic herrlichsten Stimmen jcucr Säuger und Sängerinnen, welche dic Residenz im Angcnblickc mit dem größten Stolze zu den Ihren zählt. Eine Bcltclhcim, cinc MurSla, eine Kainz-Prause und ciue ilrauß im Vekiuc mit dcn Damen Bury, Passy-Eoruct und Tcllheim wetteiferten im Eiuzcl< nnd im Chorgesang mit einander. Ihnen standen cin Walter und Schmied uud Herr vou Biguio würdig zur Scitc. Dcr instrumentale Glanz dcö AlieudS ging von Eppslciu uud Hclimcöbcrgcr aus. Israel hiclt au dicscm Abcnde eine glänzende Heerschau über dic rcichcn Talente, welche seinem Volle zur Zeit im Reiche dcr Tonkunst erblühen. Mchr kollegialer Art, mchr ungesucht und nnge-zwungcn war die Fcicr, wclchc der hiesige Männerge-sangvcrem seinem bewährten Chorführer Herlicck bereitete. Ein sang- nnd klangvolle« Symposium währte weit übcr die festgesetzte Stunde, und die heitere Schaar dcS Hcrbcck'schcn Korps wußtc auch dicömal daS Auge-nehme mit dcm Nützlichcll zu vereinen. Ein sinniges Album, dessen Blätter aus vicrundscchszigcr Loscn be« standen, und die ergiebige AuSbcute cincr improoisirtcn Zentlal-Marklhalle, voll uon Delikatessen, werden es dcm Gefcicllcn wohl ganz unmöglich machen, diesen heileren Abend jc zu vergessen. Für Hcrbcck war diese Jahres-fcicr seiucr Wirksamkeit um so bedeutsamer, als sie eben mit dem Abschlüsse dcS ersten Dezenniums seincS Eintrittes in die Ocsfenllichlcit zusammenfiel. In der stillen Woche reifen bcrcitS die ersten Pläne für die kommende Villeggiatura. Die Infcratcnlitcra« tur unfcrcr Lokalblätter bringen dcnsclbcn scit längerer Zcit schon ciu schr bcachtcuSwertheS Wiaterialc enlgcgcl!. Es scheint jcdoch, alö wenn dic Wiener eleganten Kreise, dicömal dcr Worte dcs DichtcrS: „Wozu auch in dic Fcrnc schweifen, sich' daS Gute liegt fo nah" ganz «n-ciugcdcnt, ihre Blickc vor allen nach dcn Alpcnländerü dcS Südcnö und dcs WcstenS richten wollten. I>" Süden dmfte bcsoudcrs daS unter dcr Bezeichnung ,,M' dolfsbad" in die österreichischen Kurorte rangirte Ncl^ chcnau zu dcn flcquculirtcslcn sieudezvouS von „ga>'i Wicu" zählen, wäl)rcnd im Westen das scit cinigcn Jahren ctwaö vernachlässigte Ischl und Ausscc wicdcr zur alten Blülhc gclaugcn wird. Für dicsc Alpenländtt wird cö von besonderer Bcdcutung scin, daß dic Kai^ serin Elisalicth-Bahn in dicscr Saison Eilzügc in'S Le>" bcn rufcn wird, welche ihre Passagiere, wenn sic nach dcr Börsenslundc die Residenz verlassen, noch gegen Mitternacht nach Ischl bringen werden. Auch will dicse Bahn für die Svmmcrmonatc cin Abonnement eröffnn, welches Icncn, dic dic Sommerfrifchc in Ischl oder Gmunden genießen wollen, die Fahrt so sehr billig stellt, wie dicS bishcr lcincr dcr viclcn Vcrgnügungszügc vcr^ mochte. Von den näheren Umgebungen Wicnö hat das dem herrlichen kaiserlichen Luslschlossc so nahe gelegene Hitzing durch daö Demcuti welches das Gerücht von der Rcisc dcr Kaiserin nach Spanien erfuhr, seine histoN' schcn Ehanccn wicdcrgcwonncn. Neben dcmsclbcn de-Häuptel daö so reizend am Gebirge gelegene Dornbach fciuc frühere Auzichungskraft. Die in dicfcr SaifoN daS crstc Mal dahinführende Pferdebahn kann dicsclbe natürlich nur steigern. 489 Verwendung der Äau des Elbe »Kai's in Tetschen gesichert worden ist. — Tie Verwaltung der vortheilhaft renommirten Vierbrauerei Neiningha us erhielt vor einigen Tagen einen Austrag von der Quästur des italienischen Par« larnentes, dem Oclonomate des letzteren eine Sendung ,/Reininghauser Vier" zu übermitteln. Es wird in dem betreffenden Briefe hervorgehoben, daß man auf eine vor» zügliche Qnalität um so sicherer rechne, als das Wiener (Nesingcr) Vier den italienischen Volksvertretern nicht sonderlich gemundet habe. '— Die Organisation der päpstlichen Legion schreitet, wie die „Patrie" mittheilt, rasch vorwärts. Die französische Militäradministration hat die grüble Sorge ge«! tragen, sie so zusammenzusetzen, daß sie ein Elitc«KorpZ bil< ben wird. Man meint, diese Legion werde gegen Ende April nach ihrem Bestimmungsort abgehen können, und die Dampffregatte „Eldorado," welche augenblicklich in einer Mission nach der Küste von Algerien gegangen ist, ist bereits besignirt worden, um sie nach (5ivita«Vecchia zu transftortircn. — Stephens, der Chef der Fenier, ist — nach > einer Mittheilung der „Franks. Postztg." — nun wirklich in Paris angelangt. Von Dublin entwich er nach Galway, ^ schiffte sich auf einer Goclette ein, muhte wegen stürmischer! Witterung erst zu Velfast, dann ein zweite» Mal zu Surrey (?) , w Schottland landen, gelangte aber trol; aller Nachforschun» sen, ohne verkleidet zu sein, nach Dover und von da nach Calais. — Die „gute Gesellschaft" in Petersburg ^at einen großen Kummer erfahren: es sind die Spiele Domino, Lotto und Sotukolla verboten worden, da sie unter klnem ganz unschuldigen Acußcrn bitterböse Hasardspiele sind. Vei der Maßlosigkeit, die der russischen Gesellschaft eigen, wurden diese Spiele in den Klubbs mit einer solchen Leidenschaftlichkeit betrieben, daß Männer, Frauen, sogar Kin« ber Nächte hindurch an den Spieltischen zubrachten. Es halfen da keine Warnungen der öffentlichen Organe, leine Hmwcisungcn auf die traurigen Folgen, welche die Entwicklung so verderblicher Leidenschaften für das Familienleben nach sich ziehen mußte — Alt und Jung, Hoch und Niedrig stürzte sich kopfüber in den Strudel der Spielwuth. Von den Abgaben allein gewannen die Klubbs Hunderte von Rubeln täglich. fokales. Der Statthalter in Krain hat aus den für das Jahr I860 zur Vertheilung kommenden Interessen der Adels» berger Grotten.Ivalidcnstiflung mit 44 fl. 17 kr. dem Patental. Invaliden Johann Albrecht 7 fl. 17 kr., dem Paten-tal-Invalidcn Johann Nagode 7 st., dem Patental-Invaliden Anton Faidiga 7 fl., dem Patcntal-Invalidon BartelmÄ Fclz " fl., dem Patental-Invalidcn Gcorg Sormann 5 st. und den Patental-Invaliden Thomas Muchitsch, Franz .ssuvai und Johann Wilcher je 4 st. verliehen, und aus dcn für das Jahr 160ü verfügbaren Interessen der Franz Mctelto'schcn Iuvalidenstiftung mit 43 fl. 94 kr. dem Patcntal-Invaliden Simon Ilovar 16 fl. 94 kr., dem Patental-Invaliden Johann Gomilar 15 st. und dem Patental-Invalidcn Martin Nezcn 12 st. zuerkannt. — Die Uebernahme der Lolalpolizei durch den Magistrat erfolgt am 10. April. Gestern wurde Herr L. ^vetec als Kommissar beeidet. — Die von uns bereits angezeigten Werbungen für "as kaiserlich mexikanische Freiwilligcnlorps werden auch dies-^al in dem Pon gra z'schen Hause (vormalige Zuckerrassi-"erie) in der Pollanavorstadt stattfinden. — „Unser Tage 3 gestir n" war das Thema des 2e>letn vom Herrn Nitter v. Fritsch im Ncdoutensaale gehaltenen dritten populär'wisfenschaftlicben Vortrages. Tcr ^'dergcmg von der „Zelle," als dem letzten Vortragsstosfe, ^ eine ungezwungene Parallele, zeigt uns doch das Milro« 1'vft in dcr Welt der Thier« und Pstanzenzcllen eine Un> endlichst, die jener des gestirnten Himmels im Teleskop nicht ^chsteht. Dort Zcllcnhaufcn als werdendes Lcbcn, hier kbrlflecken als Keime von Welten. Uebcrgcmg zu unserer "llstcrnmsrl, der Mi l ch str ah e. Stellung der Sonne in dcr- ^lbcn. Hierauf überging der Vortragende zur Vestimmung der lstanz-^ Größen- und sonstigen Verhältnisse des Sonnen- . lpers. Länger verweilte er bei den Sonn en f lecke n, "°em er die Erklärung Herschels (durch Gaseruptwnen) " dcZ Franzosen De Faye (durch konzentrische Gac'schichtcn "schiedrner Dichtigkeit, in verschiedener VerbrennungZwcise Kiffen) entgegenstellte. Besonderes Interesse erregte die Ugcthcilte Behauptung Pettto's von der nach vielen Aconen ^rctenocn Verdunkelung der Sonne, welche sodann nach Itoßung neuer rolircndcr Astcroidcn wieder zu ncucm Glänze Manimt und wodurch die diluviale Eiszeit sich erklärt. ^ u lönnen leider den interessanten Vortrag nicht in ge- ^'"'chter Weise zergliedern und beschränken uns auf die fas>'""^"6' bcch er an Vollständigkeit und prägnanter Auf« nmg und Darstellung des schwierigen Thema's nichts zu """scheu übrig lieh. Pel ^» ^ russische geographische Gesellschaft hat de» Herrn der sl ^^ ""6 Anlaß der Herausgabe der Karte ^ > lovenischen G c b i etst h e il e Oesterreichs zum '""gliede gewählt. des M^ s^'^ vorgestern stattgefundene Monatsuersammlung dess/. '^"lvereins, die erste seit der Ncorgauisirung hicrül, " ^- '""^ ^^ zahlreich besucht. Wir bringcu demnächst "" emc ausführlichere Mittheilung. ! ^ — Das Iännerheft der „Mittheilungen des ^historischen Vereins" befindet sich unter der Presse.^ Es bringt von Herrn Prof. Petruzzi „Weinegg zur ^ 3l0 merz eil" und von Herrn Albert Kraus im Anschlüsse die Fortsetzung der bereits im vorigen Jahrgange gegebenen Urlundenregcsten zur Geschichte von Nudolfswerth. i — Die Stelle eines Kata st ral« Inspektors für Krain und Kärnten, welche im Jahre 1354 errichtet , wurde, ist zufolge allerh. Entschließung aufgelassen worden. Dieselbe war jedoch schon längere Zeit unbesetzt und wurde von dem Katastralinspeltor des Küstenlandes provisorisch ver» sehen. Die bezüglichen Amtshandlungen werden von den ^bestehenden Organen der Finanzvcrwaltung besorgt werden. — Ende Juni I. I. erscheint die sIovenische Ueber-sctzung der Schillcr'schen Trilogie: „Wallcnstcin" von unserm Landsmann, dem bekannten Dichter Eegnar in Trieft. Aus den Landtagen. Lemberg, 26. März. Es erfolgt die dritte Lesung der Gemeint) co rg an isationsvorlagen und des Lcmliergcr Statutes. Graf Hcinr. Wodzicki dcautragt, die Vittc an Sc. Majestät um Einsetzung cincö eigenen galizisch cn H o fkanzl e rS zn richten, da die Erlcdignng so vieler wichtiger Landcsangcleaen-yciten die Bestellung cines mit den LaudcSv:rl)ällnisfcn vertrauten Laudcociligcbornen als Vertreter dcS Lande« im Kronrathe erfordere. Diese Äitte sei in der Form einer durch eine eigene Dcputatiou zu überreichenden Adresse aufzusprechen und der LandeSauöschuß mit der 'sofortigen Acnutachtuug ohne uorgängigc Drucklegnng j zu beauftragen. Die Nuthcncu verlangen die vorläufige ^Drucklegung des Autragcö, waS angenommen wird; cS ^wird beschlossen, daß die Diskussion dcS Antrages noch j vor dcn Feiertagen stattfinden solle. Hierauf wird über!, > Antrag Kowliasiuks das Ersuchcu an die Regierung wc-gcn Fiz-irnng der ^mn ^lol^c und über Antrag Stem-pets die Aittc an Sc. Majestät um Aufhebung des Heiratövcrliotcs für dic Militärreservisten beschlossen. Uenejte Nachrichten und Telegramme. Verlin, 27. März. Die „Zcidlcr'schc Korrespondenz" hält die Lage dcr Dinge für ernst; die Krisis, weit entfernt abzunehmen, scheine vielmehr in der Steigerung begriffen zu sein. Wenn Oesterreich gerüstet ist, so zwingen es die Finanzucrhältnisse rasch anzugreifen. — Die preußische Ncgicrnng habe dies in ernste Erwägung gezogen. Üeip,;ia, 27. März, Die hiesige „Mg. Ztg." meldet: Staatöministcr v. Vcust passirtc die Stadt uud reiste auf der daicrischcn Bahn weiter nach Süd-Deut f ch l a n d. Florenz, 27. März. (N. Fr. Pr.) Die Regierung hat beschlossen, dic auf unbestimmte Zeit vertagt gewc» scnc Netrutirung dcr Altersklasse von 1845 bis zum 20. Mai d. I. vorzunehmen, Rom, 20. März. DaS „Giornale di Roma" erklärt die Nachrichten und Bemcrtnngen dcö „Journal des DcbatS" übcr dic Erucucrnug deö ErzbischofS von Köln als lächerliche Verleumdungen. Es nennt cS eine lächcllichc Anmaßung uou Seite dcescllicn Blattes, wenn dieses dem gesetzgebenden Körper, welcher, indem er die Nothwendigkeit der weltlichen Herrschaft aussprach, in edler Weise sich zum WicdcrlM dcs Kaisers und dcr feierlichen Wünsche des Episkopats machte, Unterweisungen in dcr Geschichte ertheilt. — Dcr Prinz von Sachscn-Koburg ist hier eingetroffen. Paris, 26. März (Abends). Plinz Napoleon hatte am Freitag einc zweistündige Unterredung mit dem Kaiser und wird morgen nach Italien abreisen, wohin ihm dic Prinzessin Klotildc folgcn wird. — Dic „Patrie" meldet: Dcr Kaiser hat gestern dcn nencn Agenten d cr D on an - Fürft cnthnmcr cmpfan« gen. Heute empfing dcr Kaifcr Hcrrn Eloin, KalimctS« chef drS Kaisers von Mexiko. Hc>r Eloin ist mit vertraulichen Missionen au dic Hösc von Paris uud Wicn betraut. Bukarest, 27. März. Das Geschworncngcricht ucrurthcilic oeu ehemaligen Post« und Tclegraphcudirct-tor Licbrccht zu lOjährigcm Kcrkcr uud Schadenersatz im Betrage von 1,5(^.000 Piastern. Veracruz, 3. März. Dcr französische Staats-ralh uud mexikanische Fmanzministcr ^anglaiö ist plötzlich gestorben. Vtew-Aork, 17. März. Die Finanzkom« mission beantragt ein A m cndemcnt znr Fina n z-bill, wonach in Bctrcff cincr Aulcihc dic anf daS Ausland bezügliche iilauscl wegfallen soll. DaS Nc-präscntantcnhanS hat daS ganze Finananzgcsctz verworfen. -- Die Finanzkommiffion beantragt cine Aaum-wollcnstcuer von 5 Ecnts pcr Pfnnd. Vtew-Aork, 17. März. Wcgcn einer befürchteten Invasion der Fcnicr wnrdcn UuionSlrnppen nach Buffalo gcfandt. — Es heißt, dcr englische Gc-fandtc Brucc habc daS englische Geschwader dcr westindischen Station nach Halifax beordert. Telegraphische Wechselkurse vom 2«. März. üftcrz. MetalliqucS 59.65. — 5>pcrz. NaticmalAnlchcn 62.- 2i»5 Kalbfleisch „ _>i7____ Heiden „ ------2 32 Schweinefleisch,, ..,16^_ Hirse „ -------2 34 Schöpsenfleisch „ >_! _!^. Kulunch „ —!— 2 42 Hähndel pr. Sttlcl —50- — Erdäpfel „ 1^30 !—, Tauben „ —15—,—. Linsen „ 5^-----------^ Heu pr. Zentner 1 50 - !— «rdsen „ 4 50 — !> Stro!) „ 140------- Fisolen „ 5^-----------!'Holz, hart., pr.Klft.-------7 — Niiidt!schnmlz Pfd. —52-------' -- weichcö, „ -------h- Schweineschmalz „ —^40-------' Wein, rother, pr. Speck, frisch, „—25-------!^ Eimer-------13 — — gcränchcrt „ — 38-------j- — weißer „-------14 — Nudolfswerth, 2»i. März. Die Durchschnitts - Preise stellten sich auf dem heutigen Marltc, wie folgt: st. lr. fl. li. Weizen pr. Mchen 4 10^ Buller pr. Pfund . — < 45» Korn „ -.—! Eier pr. Stück .. —! 1 Gerste „ 2 ^ 40 ! Milch pr. Maß . -! 10 Hafer „ 1 ! 70 Rindfleisch pr. Pfd. — ^ l5 Halbfrncht „ 3 40 Kalbfleisch „ — l 20 Heiden „ 2 i^0 Schweinefleisch „ — z — Hirfe „ Ü 10 Schüpfensicisch „ ^ l "- Knlnrntz „ 2 6'» Hälindcl pr. Stück —,30 Erdäpfel „ 1 80 Tauben „ — -_ Linsen „ 4 80 Hcn pr. Zentner . 1 80 Erbsen „ 4 20 Stvol) „ . 1^20 Fisolen „ 4 80 Holz, hartes, pr. Klft. 6 20 Nmdöschmalz pr. Pfd. — 40 — weiche«, „ .. ! __ Schweineschmalz „ — 40 Wein, rother, ftr. Eimer 6,— Speck, frisch, „ " " ! " ""^"' „ 5 — geräuchert, „ - 95 ! 6U. Mg. 327.71 . 's- I.,, windstill fast wollenl. 'I 28. 2 „ N. , 32«.^ "10.5 NW. schw. , hallchcitcr "'"^ 10., Ab.i 32?.5g ^_ 3.6 I O. schwach ! halbheitcr ! ^«"l Ncif. Nachinittag wechselnde Vcwijllnng. Woltcnzug auS N. nnd Nordwest. Gcgcn 4 Uhr Regenwolken. Kurzer Regen «ach 4 uud 6 Uhr. Später Aufheiterung. Der Planet Merk u r ist in den letzten Tageu dcl> Monates März Abends am westlichen Himmel sichtbar und zeigt sich als ein Stern uon nuffallendcr Helligkeit mttcr dcm Stcrubildc dcs Widders. Er geht 1 Stunde nach dcr ^onnc unter. Vcrautwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr.