Nummer 104 Sonntaq den 31. Dezember 1922 4.l47.iIahrgans« (paZtuina v gotorini.) -__- Erscheint tr5AentH(ü ,weR(i **k ü*n*olt»*pT fctrfmim» ,Nea Jft. 5. Xt'rob."« S\ — UnUsMi»*»!» isnM* w h« «a ?»ge» 6t3>ß9rt «eMfjte» -ntqrylnqn»»»»»» 911 ■ « « « t «(f t: 5?tt Sa« Z-la-d ekrtiljZhrtg Din 25.-, ^kldjä'rig Din '0.—, «mühet] Din 100.—. *5r da- fteSbifc eit'xKechetb« ftW&**8.- «*k!bi R»«»en> via l.— BiiHniiiiiiii.'iiiiiiiiiiiDiiiiiiiiiiiiirinmiiiiimnniiiiHiunimnimniiiiiiiiniiiiiii Kcil Aeu)aßr 1923 nu5 siel AM wünscht allen freunden der Qllier Zeitung :: die Schriftleitung und Verwaltung :: iiiitimtiuiiiiMninttiiitiniiiirtifliiitiiiinittuiiiuitniitiiiiiMiuiiiiiiiuiiiiiTiiiikiiii Ein nrut'ö Jahr! Mag die Z?it «och io trüb dahinfließen und schwere, dunkle Stunden für die Allgemeinheit und für den Einzelmenschen wälzen, die Hoffnung, die in aller Herzen wohnt, steht alljährlich siegreich und jung auf und läßt zwischen Sterbestunde des allen und GeburtSstunde des neuen JahreS ihr rosenrote? Banner wehen. Man wünscht sich einen glücklichen Anfang, einen glücklichen Lauf und ein glückliches Ende. Die Menschen wünschen sich vaS für das kommende Jahr; einige kurz« Kunden sind dem srohen Glauben daran gewidmet; das Finstere deS allen Äbichniues versinkt im versöhnenden Lichte d:S neuer. Mag auch viele? holde Täuschung sein, waS lut cS, wie könnte die Menschheit ohne die AU-täuschcrin und Allaufrichterin, die Hoffnung, die dornigen Pfade deS Leben« schreiten? Bon den lausend Zielen, die Im neuen Jahre aufgerichtet stehen, werden doch viele von einzelnen erreicht wer« den, für manchen wird daS dahinrauschende Jahr daS Jahr der Erfüllung sein, deS GlückeS, wenn man sie so nennen will, oder wenigstens der Ver-Minderung der Leid?» und Nöte. Wenn in der Nacht, in deren letzte und erste Stunde die Menschen Ende und Anfang zweier Zeitabschnitte gesetzt und sie mit geheimnisvollem Zauber umsponnen haben, der und jener sich besinnt, zusammenfaßt, doS alte mit und ohne Bitterkeit verabschiedet, daS neue fest zu ergreisen sich gelobt, tut er daS zuerst für sich, dann für seine Familie, dann für die Gemeinde, dann für das Lan». Wir wollen heute von der Familie und vcm Lande reden. Unsere Familie ist die große Familie der Deuischcn und daS Land ist unser jugoslawischer Staat. Für diesen Slaat, in dessen Grenzen über D^eiviertelmillionen deutscher Seelen leben, hat der letzie Mona! des allen Jahres eine gro^e, lange schon erwartete Veränderung gebracht. Der König hat die Versammlung jener Männer auszulösen be» fohlen, die dem neuen Staate sein Gerüst gegeben und vier Jahre daran gebaut batten. Er richtete den Appell an das Volk, neue Männer zu senden zu neuer, sri'cher Arbeit. Im ersten Viertel des neuen Jahres werden sie aus dem vielfach gespaltenen Willen der SRaiion hervortreten. Die drei Monate werden erfüllt sein vom Getümmel der Parteien, von denen jede einzelne trachten wird, den möglichst großen Teil der Stimmen in ihr Bett abzuleiten. Neue Zieliätze werden vor den Massen aufleuchten, alte umirisiert werden, was schwarz war, wird weiß gestrichen sein, um vielleicht wieder schwarz zu wcr> den. Wenn die Deulichcn in unserem engeren Heimat-lande Slowenien dazu in Beziehung gebracht werden, wird jedermann in sich mit Leichtigkeit da-über einig sein, daß uns dieses Parteigevlrre an der Schwelle unv im Anfang dcs neuen Jahres, Geschrei und LiebeSwerbcn innerhalb der slawischen Parteien, die Köpfe nicht heiß machen kann. Wir sind in den ver- Zleileskizz-n. Lon Alma M. »allin, Tokyo. Dritter Teil der Weltumleglunz. — Im fernen Osten. VIII. Hi-no moto. — Die Wurzel des Lichtes. Niemand weiß genau, woher die Japaner gekommen. Der schwarze Strom oder KuroShio, der Gcldsirom des Ostens, der sieb »wischen Lu;on und Formosa durch« schlangelt und an der Oslküüe Japans enllanggleitet, mag ursprünglich die Malaiinn zu dieser Inselgruppe gebracht oder Völker deS Nordens mögen von dem heu-lizen jkamtichatka hierhergerudert haben — niemand weiß eS, doch gehören die Japaner unzweifelhaft der mongolischen Rasse an, w nn im Lauf« der Jahrbun-bette gleich einige Mischung mit den Sinus ftattgefun den, «in VolkSstarnm, der im nördlichsten Japan wohnt und emst die ganz« Gruppe bevölkerte, «in geheimni»-voller Gramm, der unser« Augen und langes straffes Haar hat und ein« Raffe für sich bildet. In einzeln«» Orten,' am meisten in den Namen vereinzelter Berge oder Flüsse, sind noch schwache Ainuipuren vorzusingen und lange h.vor die Japaner ihren Fuji lauften, nannten die AinuS den Berg schon „Thron de« Frueiö." So war auch der älteste Name Japans „Hino-molo" 'oder Wurzel des Liibl» und würd« erst später Nihon Koku, das heißt das Land, über dem die Sonne aufgeht, und b S auf heute zeigt die Iahn« Japans «in weißes Feld mit dem roten Sonnerrball, der sich steg-reich erhebt. Die Geschichte JapanS ist gleichzeitig Götterlehrc und Religion; sie beginnt im Himmel und steigt all« mählich auf die Erde herab, wo der Mikado ein Gölter- söhn wird und Japan daS heilige Land bleibt, daS , eigen« für ihn aus dem Schlamm deS UrchaoS ge-schaffen wurde. Viel zu lang wäre e«, wollt« ich all« Einzelheiten beschrriben und virl zu unverständlich für unser« westliche Auffassung, wollte ich alle Legenden und Sajm erzählen, aber beute, wo Japan schnell zur Großmacht wird, ist eS nicht nur interessant, sondern auch direkt wünschenswert und notwendig, mehr über die Ueberlieferunzen und die DenkungSart diefeS Volkes zu erfahren, denn die «inderglauben eines Stammes geben den Schlüssel zum Herzen jedes Stammes-anzehörigen. Im Ansang der Zeiten war Chaos, doch langsam löste sich daS höhere und leichtere feinere Männliche vom schwereren, irdischen Weiblichen und e» entstand Himmel und Erde, doch führte vom Himmel noch eine Brücke erdwärts. Da entstand«» allmählich zwei Ge-fchwifter Jzanagi oder das Männlich«, das auffordert, und Jzanemi, das Weibliche, das einladet und diesen beiden Göttern gaben die „Kami" oder Unsichtbaren eine juwelenbedeckie Lan>e und befahlen ihnen, dem schwimmende« Land Leben zu geben. Jzanagi tauchte die Spitz: in dir dicke Schlammmaffe und ließ sie von der «v tze tropfen und so entstand die Juiel Onogoro-jima — die Insel de» gestauten Tropfen». Nun ver-ließen die Götter die Himmelsbrücke und kämm auf das Land uns gingen in verschiedene Richtungen. Als st« sich wieder trafen, sagt« die Göttin : „Wie schön, einen hübschen Mann zu treffen/ aber der Golt ärgerte sich, daß sie zuerst gesprochen und er verlangte eine neue Umwauderung der Insel. AlS sie sich neuerdings trafen, sagte er: „Wie freudenvoll, ein schöne» Weib zu sehen!" Unv nun bauten st« einen Palast und batten viele, viele minder. flössen«, vier Jahren nie in Versuchung geführt worden, an irgendeine heimische Partei das Herz zu verlieren. Wenn uns diese oder jene mehr Sympathie einflößt als die andere, so elfließt dies daher, daß sie einfach nicht o-itzuschlug. Kein« hat aber den Mut oder den Willen gehabt, für uns einen Finger ' zu rühren und uns zu helfen. DaS sei festgestellt und wohlvermerki. Für unS ist die Gesamtpartei der Deutschen im Königreiche der Serben, Kroaten und Slowenen General- und Hauptquartier, unsere Stärke und unser Hell. Unsere Entschließungen wrrdeir im lattischen inneren Zusammenhange mit den Ver» sügungen der obersten Parteileitung stehen und, wie immer sie fallen möge», das Gesamlwohl und den Gesamtnutzcn deS dem scher, Stamm:« in unserer Provinz und im ganz?» Slaate zum ersten Leit-satze haben. Um von vorneherei» Stellung zu den Hauptunterscheidungsmerlmalcn zwischen den slawischen Parteien zu nehmen, stellen wir uns auf den Staotpankt der denischen Parteileitung, der in ihrem Hauptorgane, dem Deuijchen VolkSblatle in Neusatz, am 21. Dezember zum Ausdruck: gebracht wurde. ES heißt dort in der Besprechung der Re« sultute des Hatzi elaer Parteitages: „DaS Partei» Programm äußert sich über die staatsrechllichen Fra-gen in keinerlei Weise, da eS doch Sache der sla» wischen StaatSnation sein muß, darüber zu ent-scheiden, ob daS Land zentralistisch oder föderalistisch verwaltet werden soll. Die Deutsche Partei fühlt sich nicht berufen, die Puteien je nach ihrer staa'S-rechtlichen Stellung in staatZerhaltende uns staatS» Nach vielen Abenteuern, selbst im Schattenland, springt aus Jzanagi« linkem Auge die große Göttin Amaterasu Omikam!, die Sonne, und aus dem rechten Auge die Göttin des Mondes un» aus dir N,fe Susa-no-o no Mikoto, der Golt des Meeres, der jedoch so voll Mutwille» war, daß ihn die Götter Verbannten und er zur Schwester Amaterasu floh, wo er ihr in« dessen so viele Streiche spielte, unter anderen den, ihr die HarK eine? toten Pferde» auf ihren Wedstuhl durch da» Dachfenster fallen zu lassen, daß die Göttin böi« wurde und sich in eine Felsengrolte einschloß und der Himn el und die Erde finster wurden. Nun war überall viel »lag« und endlich beschlossen die Götter, die stch im Flußbett des Himmel» «rsammelt hatten, die Gottheit „Sedankeneinschließer" zn rufen und die Sonnengölttn durch Lift herauszuholen. So machten si« einen wund«rbann Metallipiegel und versammelten all« Hähne vor der Groite, die alle laut krähen »nß'en und die Göttin Ama no Uzumc tanzte vor der Tür eine» Tanz auf einem Fuß, ein Tanz, der fo komisch war, daß alle Götter laut lachen mußten und darüber wunden« sich Amaterasu, denn wie konnten die Gölter lachen, wenn alles finster war? Daher öffnete sie sachte eine kleine Spalt«, sah sich im Spiegel und war so betroffen von der großen Schönheit des Hilde«, daß sie unwillkürlich nähertrat und während ste staunte, schlössen die Gölter schnell die Tür und spinnten ein Seil, ans daß sie nicht wieder zurückfliehen möge. Der schlimme Bruder aber wurde in» Schattenreich verbannt. Da» Land der Schilfebenen jedoch, die Erde, wurde immer schlechter und keiner d:r Götter wollte hinabsteigen, b!» endlich Ninigi-no-Mikoto, der Enkel der Sonn«, d?n göttlichen Spiegel erhielt und die Re« gierung der Erde übernahm. Lon va ab trennte stch Serie 2 Elite» Zeiiuug Hummrz 104 feindliche einzuteilen, und behält sich dadurch die Möglichkeit offen, zu aller Zeit mit jeder slawischen Partei oder Gruppengemeinschast zu verhandelu und zu arbeiten.- Dieser Standpunkt ist auch von den Deutschen in Slowenien theoretisch längst als der einzig mögliche erkannt worden. So weit e< uns ali eine« lebendigen Bestandteile de« Deutschtums in diesem Siaate möglich sein wird, an den öffent-licheu Dingen mitzuarbeiten, werden wir dort Arbeit leisten, wo fruchtbringend gearbeitet werden kann. An der Form deS StaatSbaueS Kritik zu üben oder gar negierend zu sein, lieg« nicht an un». diese Form ist die Sache der slawischen Stä»me. Wir begrüßen die beiden Entschließungen, die der Parteilag der Deutschen am 17. Dezember in Hotzseld im Banat gesaßt hat. Die erste leg« da» Verhältnis der deutschen Staatsbürger neuerdings in de» in der Praxis schon immer geübten, ent« schiedenen Satze nieder, der dem Jahre, da» un» die praktische Betätigung unserer staatsbürgerlichen politischen Rechte bringt, als Grundsatz vorangestellt werden soll. Er lautet: »Die Partei der Deutschen deS Königreiche» der Serben. Kroaten und Slo-wenen steht auf dem Standpunkte doller Loyalität gegenüber der Dynastie und dem Staate. Der Par» teitag erklärt daher j;de Betätigung, die gegen diesen Grundsatz verstößt, als mit den Bestrebungen der Partei unvereinbar und erachtet jedes Parteimitglied, da» diesem Beschlusse zuwiderhandeln sollte, als ausgeschlossen.* Die zweite Entschließung eröffnet den Weg zur Arbeit und heißt: „Der Hatzfelder Parteitag der Partei der Deutschen des Königreiche» SHL stellt fest, daß die Parteileitung sich bisher vollständige Handlungsfreiheit gewahrt hat. und de-vollmächtig« die Leitung, zur positive» Mitarbeit im Geiste unsere» Programms bei voller Wahrung der Grundsätze desselben mit der Regierung und mit den Parteien Fühlung zu nehmen* Was also da» neuherausziehende Jahr in der Geschichte der Deutschen des jungen südslawischen Staates wichtig »acht und e» aus der farblosen Trübseligkeit der letztvergangenen heraushebt, ist, daß in ihm zum erstenmale nach de« Umstürze ihr Wort und ihre Stimmen vernehmbar mitgezählt werden sollen. Daß eS, wenn nicht als ei« glückliches, so doch al« ein glücklicheres begrüßt werden kann, auch die Brücke von der Erd« und der Himmel rückte w unerreichbare Ferne. Niaigi aber wurde Jimmu Tenno, der Ahnherr aller späteren Mikado. Nun sollte alle« die» sechshundert Jahre vor Christi geschehen sein, doch fanden chinesische Retsend« um Christi Geburt herum nur einige Häuptlinge in Aamato, die über einen großen Teil de« heutigen Japan« regierten und die de« Häuptling« Hau« „Miya", den Bewohner der Mipa jedoch .Mikado' nannten und bi« zum heutigen Tage heißt der «aiser Japan« TenshI, da« heißt „Himmlischer Sohn", denn die AamatoS erhoben den taten Häuptling immer zum Range eine« Gelte«. So entstand der ShinotiSmu« oder vorfahrenglaube. Ungefähr im zweiten Jahrhundert unserer neuen Zeitrechnung lebte die tapfere Kaiserin Jingo, die au«-zog, um Korea »u besiegen, wa« ihr nach dreijährigem Kampfe gelang und die bei ihrer Heimkehr den Krieg« golt Ojin gebar, desien Seburt sie wunderbar drei Jahre lang hinausgeschoben hatte. Ueber Korea aber kam die Kenntni« der chinesischen Buchstaben nach Japan und chinesischer Einfluß wurde von da ab im-mer stärker. Während der Narazeit kam der Buddhi«mu« von Indien nach Japan und gewann große Ausbreitung und ühte besonder« auf Kunst und Wissen großen Einfluß au». Im Laufe der Zeiten gewannen oft einzelne Familien im Lande die Oberhand und regierten da« Land nach ihrem Willen, nie aber geschah e«, daß e« jemand wagte, den geheiligten Titel Mikado anzunehmen oder daß man vergaß, dem Kaiser die vorgeschriebenen göttlichen Ehren zu erweijen. Er mochte in großer Abgeschiedenheit leben und durfte später nicht einmal die Beine auf den Bsven stellen; fein Angesicht durste die Gewähr dafür liegt i» der disziplinierten Arbeit, die vor allem von unseren Brüdern, den Schwaden, aber auch von un» geleistet worden ist. Wir tragen keine» Ballast von Illusionen in da» neue politische Jahr mit. Wa» geschehen und verfügt werden wird, geschieht in kühler Abwägung und völlig leiden-schastSloS. Wir verkenne» unsere Stellung und unsere Kraft, wie unS die» von einem Ljnbljanaer Blatte vorgeworfen wurde, in keinem Augenblick. Wir werden unser Auftreten, unsere Verbindung »it dem und jene«, die Ablehnung de» Zusammengehen» mit dieser oder jener Partei nicht «it salschen Phrase« umgeben. Wir schenken schon heute klaren Wein. Liebe und Freundschaft kann unS mit keiner der bodenständigen Parteien verbinden. Un» lenkt nüchtern da» Wohl de» ganzen Staate» und, wenn wir Mitarbeit mit den Parteien zusagen sollten, da» Wohl der Deutschen in diese» Lande. Wir haben so schwere» zu erleben gehabt, daß un« diese Haltung am besten ziemt. Wie im»er un» das Jahr 1923 aus dem Plan finden wird, wir werden geschlossen dastehen. Unseren Führern werden die heiße Lieb« zu dem ihrer Leitung anvertrauten deutschen Volke in Slowenien, das soviel zu er» dulden hatte, und sein Wohl die Hände lenken. Mögen wir einmal sagen können, im Jahre 1923 begannen wieder Glück und Heil für un» deutsche Menschen in diesem unserem neuen Baterlande zu strahlen, da» uns zur Mitarbeit beruft. Und e» soll gute Arbeit sein. DaS walte unser klares Auge! Valutahyänen. (Deutscher Brief.) In Deutschland war man niemals fremden« feindlich. Man gab sich immer rechtschaffene Mühe, den hereinkommenden Fremden, ob sie nun Geschäft», oder Vergnügungsreisende waren, den Ausenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Man gab den HotelS sremde Namen uud stellte mehrsprachige Hotel» portiere und Kellner an. Neben den großen Kaus« häuiern hatten viele kleine Läden das bekannte Schild aushängen, daS da ankündigte, daß man Französisch, Englisch, Ruffisch, Italienisch usw. spricht. Der sprachenkundige Deutsche setzte seinen Ehrgeiz daran, den Fremden zu zeigen, daß er ihre Mutt.rsprache sprechen kann. Darüber hinaus war er, ohne im»er die freie Form einer weltgewandten Liebenswürdigkeit zu besitzen, in einer Weise entgegenkommend, daß niemand erblicken und er selbst durfte nur verschleiert und in seiner Sänfte den ummauerten Palast ver» lassen, während alle Fenster geschlossen blieben, da, selbst heute noch, niemand von ob«n herab auf den göttlichen Mikado blicken darf, aber niemand wagie e«, in all den Jahrhunderten feinen Platz einzunehmen und feinen Namen zu tragen. Schatten auf dem Throne durfte er bleiben, selbst weon die wahre Regierung in der Hand anderer Lenker tag, und da« gibt der japanischen Geschichte ihren eigenen Ton. Nach der Schlacht vo» Dannoura kam die Herr-liche Kamakurazeit, wo die Hauptstadt da« weite Tal ausfüllte und di« prächtigen Tempel, die heute ver-loren dastehen, nur Oasen de« Frieden« inmitten laut-pochenden Leben« waren. Nicht immer nämlich hatten die Kaiser die gleiche Hauptstadt. Erst war e« Damals, dann Kioto, später kamakura und endlich Kedo, wa« zum heutigen Tokio wurde. .Ki»* bedeutet nämlich Hauptstadt, daher To kio, östlich« Hauptstadt. Aoritomo war der erste der berühmten Thogune und Jeyasu der berühmteste von ihnen, der endlich Japan von der langdauernden Anarchie befreite. Während der kamakurazeit zerstörte auch ein Sturm die mon-golische Flotte de« mächtigen Kublai Khan«, der sie zur Züchtigung der verwegenen Japaner, die immer Küsten-raubzüge untcrnahmen, gesandt. Im fünfzehnten Jahrhundert faßten portugiesische Priester festen Fuß in Japan, doch machten sie stch bald verhaßt und wurden landderwiesen und lange nachher war e« allen Völkern de« Westen« unmöglich, Japan zu betreten, doch da die Japaner doch gerne wissen wollten, wa« draußen in der Barbarenwelt vor-ging, ließ?» sie eine kleine Spalte offen, da« heißt Nagasaki, wo Holländer lande», und ihre Waren ver-kaufe» durften. Die Javaner fanden dald Geschmack an westlichen wissenschaftlichen Welken, mehr und immer mehr lernten sie heimlich holländisch und langsam mancher hochmütige Brite oder eingebildete Franzose aus den Gedanken kam, der Deutsche sei seinem Wesen nach nicht» andere» al» ein tüchtiger Bedienter, der e» allerding» ;u etwa» gebracht hab«. Nicht nur in Bayern, wo sogar da» kräftige Schmalzlerdeutsch mit französischen Sprachbrocken aufgeputzt ist und der biedere Wurstmacher auch heute noch „Ehnuutfer" an sei» Schaufenster schreibt, sondern auch in dem kühleren Norden war daS Fremde, Andere, Glatte mehr geschätzt al» da» Eigene, Erdgewachsen«, Biederderbe. Der Krieg hat da« nicht geändert. Wenn die jähe Auswallung der heißen Augusttage von IS 14 auch manchen Friseur zwang, sich zeitweilig Frisör zu schreiben, heute ist er wieder ein rechtschaffener Friseur und auS allen Schaufenstern der „vornehmen" Geschäfte grüßen wieder die Schilder .Eaglish spoken". Nur daß noch viele Sprachen hinzukamen, daß vor allem die Völker Osteuropas ihren Platz im Lichte der deutschen Sonne beansprucheu. In München, da« immer eine große Fremdenverkehristadt war und eS auch heute ist. treten die Russe», Pole». Tschechen, Rumänen usw. ja nicht so aufdringlich in den Vordergrund wie in anderen Städten, aber e» langt auch hier schon. Berlin freilich, da» ehe-malig «preußische" Berlin, da» jetzt den Ruh» einer „Welthaupistadt der Fremden" für sich in Anspruch nehmen kann, spürt den Osten in seine» Mauern stärker. Und doch hat auch der Berliner genau wie der Deutsche allüberall unendlich« Nachsicht mit den Fremden. Man sürchtet sich förmlich davor, durch ein kühle» Gesicht, durch eine unfreundliche Maß-nähme, die Fremden zu verletzen. Schließlich muß man doch zeigen, daß Deutschland nicht da» ver-schrieene Land der Barbaren ist. Diese Höflichkeit und RückstchtSnahme kostet de» deutschen Volke ein Vermögen. DaS zerschlagene, ausgepowerte Deutschland von heute, daS nicht Wohnungen genug hat, um seine Posener und ober-schlesischen Flüchtlinge aufzunehmen, dürfte eigentlich nicht den Gastgeber spielen. Wen» e» da» trotzdem tut, so geschieht eS unter Gefahr für die eigene Existenz. Nun mag man eS hingehen lassen, wenn solche Fremoe inS Land kommen, wie sie auch schon in der FriedenSzrit kamen, die Deutschland durchreisen, um e» kennen zu lernen und »ach einige» Wochen oder Monaten wieder Abschied nehmen. Erbittert ist man, und zwar in zunehmendem Maße, nur über diejenigen Fremden, die dank ihrer hohen Valuta in Deutsch, land wie übermütige PaschaS leben und alle», wo» ihnen gefällt, in ihren Besitz ziehen wollen. Diejenigen also, die zwar nicht «it Faustgewalt, aber mit der Macht ihre» Gelde» eine furchtbare Herrschaft aus-üben. Nicht nur daß ihnen, die sich beinahe dauernd in Deutschlaud aufhalten, ihr reichlicher Leden»unler- machte sich «in« Wandlung in d«r Anschauung bemerk-bar, di« sich im Bürg«rkri«g von 1808 kundmach te und die Kraft d«r Shogunen brach. Bon »un ab wurde der Einfluß der Ausländer immer stärker, die Amerikaner nahmen sich der Sach« de« Mikado au, der von kioto nach Tokio übersiedelte «ad di« Regte« runz selbst übernahm, indem er sich, bildlich und buchstäblich, auf die Füße stellte, wa« ihm so viele Jahrhunderte lang verboten gewesen. Verträge mit fremde» Mächlen wurden unterich rieben, die Häfe» ge-öffnet und japanische Söhne nach Europa «nd Amerika geschickt, um die gepriesene Kultur de« Westen« kenne» zu lernen. Heute ist Japan im Uebergang und wa« de. Fremden unang«n«hm berührt, ist die vorläufig rein äußerliche Anwendung westlicher Anschauungen, da wo sie besser unverwendet geblieben: in den häßlich«» unpassenden Kleidern de« Westen«, die für die asia» tischen Köiper nicht gemacht sind ; im Bedrängen der lieblichen Heimat«bauten vurch haß ttch« amerikanisch« Steinkisten, Wolkenkratzer genannt; durch Nachahmung dort, wo die eigene Kunst die höhm und passendere. Aber bi« die besten Gedanken de« Westen» bi« zum einfachsten Volk durgedrungen u ad die kindische» Neu-erungen schöneren, neuere», ein heimischen Formen ge-wiche», wird Japan in Kunst und in Wiffe» den Platz in der Weltgeschichte und unter de» herrschen»«» Völkern ei nehmen, der ihr »a ch ihren Ken ntniffe» und ihrer Entwicklung zukommt. E inen schönen und hohen l Mögen wir in Suropa trachten, daß wir im Nachkcieg«taumel nicht hoffaua g»lo« sinken, den» al» Weiße wünsche ich, daß die w«>ße Raffe siegreich bleibt. Nicht im Waffenstnn, sondern im höheren Sin» de« Besten: in Kunst, io Sittlichkeit, i» Erfindungen und Wissen. Und da« kann nur eintreffen, wenn jeder Weiß: zielbewußt daraufhinarbeitet. Nummer 104 Cillter Zeitung Ctit« 3 halt so gut wir nicht» kostet, f!« kaufen, um Vkwinst« geschäfte zu machen, mit ihrer Hoden Valuta alle« auf: teutsche Häuser, teutschen Hausrat, deutsch« Stosse. deutsch« Kunst und deutschen Luxus. Tausende von Gold, und SilberankausSstellen haben sich in den letzten Wochen allüberall in Deutschland aus-getan. Irgendwie haben iwmer Ausländer alt Un-ternehmer, Geldgeber oder Abnehmer der „ersaßten Sachwerte" ihre Hand im Spiel. »Valutahyänen" nennt der Bolk»«und diese Herrschasten und meint damit nicht nur die Fremden, sondern auch da« deutsche Gesinde!, da» aus der Jagd nach dem Dollar, de» Psund, der Tscheche kröne diese« Spiel mitmacht. Also auch hier nicht eine Erbitterung gegen die Fremden, die die Gast« sreundlichkeit de« deutschen Volke» mißbrauchen, auch hier nicht ein Fremderihaß gemeinhin I ES hat bisher noch keine Ausschreitungen gegen die Fremden gegeben, allmählich aber wächst in den breiten Massen, besonder« in den Großstävten, die Empörung darüber, daß Ausländer. die unter un« leben, Deutschland gänzlich arm machen. Man ver« langt, daß etwa« geschieht. Geschieht aber etwa», sei »« ein Rippenstoß, den ein Einheimischer eine» Fremden versetzt, oder sei e« eine behördliche Maß« nähme, dann wird da« ein Signal sein, auf da» hin die Welt der Gerechten wieder über da» barba-rische Deutschland wettert, da« nicht einmal die Gebote der Gastlichkeit achtet. Daß daran die „Balutahyänen" schuld sind, daß e« sich um eine berechtigte Noiwehr de» deutschen Volke« handelt, daran wird keiner denken. Politische Rundschau. Inland. Der Parteitag der Deutschen in Hatzfeld. Der von un» bereit» besprochene Parteitag der Deutschen am 17. Dezember l. I. fand in Hatzseld unter ungeheurer Beteiligung d«r schwäbischen Be> völkerung au» der näheren und weiteren Umgebung statt. Er war ein Festtag für die Deutschen in diesem Staate und auch ein denkwürdiges Ereign»« für die nichtdeutsche Oeffentlichkeit, die sich nunmehr von der wuchtigen Kraft der bisher geleisteten orga« nisatorischen Tätigkeit der Partei der Deutschen im Königreich« der Serben, Kroaten und Slowenen überzeugen konnte. E« wurden zwei Entschließungen grundsäz.licher Natur verlesen, die auf Antrag de» Hauptschrislleiter« de« Neusatzer Deutschen Volksblatte» Dr- Franz Perz ohne Begründung und ohne Au«, spräche vom Parteitage angenommen wurden. Sie betreffen die Stellung der deutschen Partei gegen« über den politischen Parteien und wurden von un» in unserer heutigen Folge an leitender Stelle zitiert. Ja der Leitung der Partei finden wir die oltbe« wahrten Führer wiedergewählt. Obmann ist Dr. Ludwig Kremling aus Weißkirchea geblieben, Mit-obmann und Geschäftsführer ist Dr. Stephan Kraft. Neusatz Jndija, weitere Obmänner sind die Herren Dr. Han« Moser au» Semlin und Michael Treib au» Hatzfeld. Da» vom Parteitage angenommene und erweiterte Programm der Partei der Deutschen werden wir demnächst in vollem Wortlaute ver-öffentlichen. — In ihrer Folge vom 28. Dezember befaßt stch die Marburger Zeitung, die von den Deutschen in unseren Gegenden vielfach gelesen wird, mit dem Parteitage in Hatzfeld. Wir wissen nicht, ob irgendeine Absicht im Spiele steht oder ob bloße lliunsormiertheit die Schuld daran ist, wenn diese» Blatt von einer Versammlung zur G r ü n d u n g einer „LandeSpartei der Deutschen in Jugoslawien" spricht. Damit jedoch unsere Deutschen nicht irre« gesuhlt werden, stellen wir fest, daß von einer Neu« gründung und von einer Gruppeneinteilung (Banat, Batschka und Sycmien) leine Rede sein kann. Die .Partei der Deutschen im Königreiche der Serben, Kroatien und Slowenien" ist, wie unsere Leser wissen, längst gegründet worden und ist eine in sich geschlossene Organisation sür alle Deutschen deS Staate«, der auch die Deutschen in Slowenien untei stehen. Diese Zusammengehörigkeit ist in der Entsendung von Vertretern zum Parteitage in Hitz-feld zum Ausdruck« gekommen. Eine führende serbische Stimme über die Forderungen der Deutschen. DaS suhlende Blatt der radikalen Partei, die Beograder Samouprava, nimmt in einer ihrer lrtzien Folgen Stellung zu den im Hatzselder Programm der Deutschen Partei aufgestellten Forderungen. Sie schreibt, daß die Forderung der Deutschen nach Ein« sührung der deutschen Sprache in die Gericht« und die Verwaltung sowie nach Dievsteinteiluag der deutsch«» Soldaten in den heimischen Bezirken nicht möglich sei und über die Grenze der Ansprüche jeder nationalen Minderheit hinausgehe, auch wenn diese noch so kulturell hochstehend und loyal wäre, wie unsere Deutschen e« tatsächlich seien. Alle übrigen Punkte de» Programmes könnten in Berücksichtigung und in die Diskussion gezogen werden. Schließlich lädt da» Blatt die Deutschen ein, bei der Wahl mit der radikalen Partei zusammenzugehen. Da» Wahlrecht der nationalen Minderheiten. Gegenwärtig wird in Beograd an maßgebenden Stellen die Frage de« Wahlrechte« der völkischen Minderheiten beraien. Deutsche, Slowaken und andere Nationalitäten besitzen, da sie die Bestimmung?» hin« sichtlich der Option erfüllt haben, die vollen in den Friedensverträgen verbürgten politischen Freihkiten. Den Magqaren soll da« Wahlrecht noch vorenthalten werden, weil die Budapest» Regierung in der letzten Zeit von unserer Regierung die Verlängerung der Optionsfrist um ein Jahr verlangt hat. Die juao-slawischen Magyaren werden Budapest für diesen Liebeidierst kaum dankbar sein können. Der neue Obergefpangfür Maribor. Wie au» Beograd gemeldet wird, hat der Mi« nisterrat die endgültige Liste der neuen Odergespane für di« LrrwaltungSgrbiei« zusammengestellt und sie dem Könige zur Unterschrift vorgelegt. Für den süd« steinschea Krei» wurde der RechtSanwalt Dr. Ivan Sajovic auS Gotischer ernannt. Diese Ernennung kommt nach der neuen Lage durchaus nicht über» laschend. Dr. Sajovic hat bekanntlich in Gottschee die erste radikale Organisation aufgestellt und da« Blatt Radikal herausgegeben, da» abwechselnd in deutscher und slowenischer Sprache erscheint. De demokratischen Blätter in Maribor begrüßen den neue» Obergeipan ganz sympathisch. Der Tabor nennt die Bestallung einen Sieg des langwierigen Kampfe« der demokratischen Partei um die Ausstellung de« Marburger VerwallungSgebieteS. Wenn er aller« ding« am Schluss- dem ehemaligen Minister vnd j'tzigen Abgeordneten Dr. Kukovcc vom Herzen zu diesem Erfolge gratuliert, so mag die» angesichl« der von den Demokraten bestimmt nicht erwarteten Entwicklung der Dinge ein bißchen verstiegen klingen. Un« Deutsche, die wir in groger Zahl im Amts« bereiche de« neuen Obergespan» wohnen, berührt die Ernennung des Dr. Sajovic angenehm, auch wen» wir uns nicht so überschwänglich äußern, al« in gewissen slowenischen Kreisen vielleicht erwartet wurde, die auS unseren Betrachtungen über d e Re« gierungSkrise Freude und Besriedigung über die ra« dikale Regierung herauSkünstruierte». ES wird nicht üb»flüssig sein, wenn wir bei dieser Gelegenheit be« tonen, daß un» die ganze Entwicklung kühl läßt. Bon einer Besriedigung könnte nur insoserne die Rede sein, als der Obmann der radikalen Partei den Rattenschwanz der Streitigkeiten enlzweihieb und io die endlose Krise löste. Dr. Sajovic ist un» au« seiner Wirksamkeit in Gottschee al» Mann such-licher Gerechtigkeit bekannt; er sand e» als einer der ersten Politiker für notwendig, die Deutschen zur gemeinsamen Arbeit heranzuziehen. In diesem Sinne begrüßen ihn auch wir, wenn wir auch über die Alt, in der ihm ein Teil der deutschen Gollscheer die Leiter zum Ausstiege hielt, anderer Meinung waren al« diese und e» noch sind. Die radikale Partei in Slowenien. Am 23. Dezember empfing Ministerpräsident Pas c den Statthalter Ivan Hribar, welcher Mel« düngen demokratischer Blätter zufolge energischen Protest gegen die Ernennung Dr. Sajovic' zum Obergespan von Maribor einlegte, da aus diese Weise alle polnischen Kombinationen in Slowenien unmögl ch gemacht würden. Paeiö versprach, di« Argumente des Statihalter« in Erwägung zu ziehen, lehnte aber die gorderung, daß vorläufig nur ein Odergespaii ernannt werd?» solle, ab. da da« Gcs.-tz über die Einteilung dcd Staate? die Ernennung aller Obergespane bis 31. Dezember 1922 ausdrücklich vorschreibe. Ferner besuchte Herr Hnbar verschiedene Führer der radikalen PaNei, mit denen er über die Beteiligung der Radikalen an den Wähle» 'in Slowenien konserierle. Auf Grund der Besprechungen wmde Dr. Ravnihar (Slov. Ra od) lelegrap.ijch von Ljubljana nach Beograd berufen. Auch Dr. elS i hält gegenwärtig lange Sitzuugen mit den radikalen Parteimännern in Beograd ab. Wie e« scheint, wird zwischen den Altdemokraten (Slov. Narod), den Anhängern Dr. ^uitersiö', den Nationalsozialisten, vielleicht auch den selbständigen Bauern und zwischen der radikalen Partei irgend« ei» Wahlkompromiß geschlossen werden. Da« Wahlprogramm der radikalen Partei. Am 27. Dezember wurde im Ministerrate die Regierungtproklamation verlesen, die später der Ration al» da» Wahlprogramm der radikalen Partei verlautbart werden wird. I« ersten Teile werden die Gründe für den Rücktritt der früheren Koalition»-regierung zergliedert, die sich trotz langer verhand« lungen nicht mehr auf einer gemeinsamen Grund« läge erhalten konnte. Deshalb hab« die radikale Partei die Verwaltung de« Staate« in die eigenen Hände übernommen in der festen Ueberzeugung, daß nur auf diese Weise und mit Hilfe von Neuwahlen die Lage geklärt und di« In der Verfassung festgelegte Politik geführt werden könne, welche die staatliche und nationale Einheit gewährleiste. Im anderen Teile erklärt die Regierung Pai i e« für ihre Pflicht, sofort angemessen« Schritt« zur Verbesserung der Staatsverwaltung und de« staatlichen Apparate« zu unternehmen. Man werdt die Slaatifinanzen regeln, für eine gerechtere Steuerbelastung der Staatsbürger im Verhältni« zu ihrem Vermögen Sorge tragen und bei den Ausgaben möglichste Sparsamkeit üben. Die Regierung de« Herrn PaSi! wird sorgsam über der -Autorität de« Staate« wachen, die Freiheit und Gleichberechtigung aller Staatsbürger und deren po« liiische Ueberzeugung ach'en. Die Regierung sei über« zeuge, daß sich daß Volk bei voller Freiheit der Wahlen sür den durch die Versassung ausgebauten Zustand und die staatliche und nationale Einheit au» prechen werde. Die demokratischen Blätter, welche die radikale Partei al» großserbisch und separa« tistisch hinzustellen pflegen, sind von dieser Prokla« maiion nicht sehr erbaut urd meinen, die Radikalen machten mit dem ArdeilSprogramm der Demokraten Stimmung im Volke. Mussolini'« Versprechungen. Der italienische Ministerpräsident Mussolini hat unserer Regierung die Mitteilung gemacht, daß die Durchführungsbestimmungen zu dem schon lange ratifizierten Vertrage von Rapallo im Jänner dem lömischen Parlament vorgelegt und in der zweiten Hälfte diese« Monate« ratifiziert werden sollen. Ec selbst sei persönlich zwar gegen diese Abmachungen, halte «» aber sür notwendig, daß mit den zwischen den beiden Staaten schwebenden Fragen aus Grund« la.je der Verträge en»lich ausgeräumt werde. In Beograder politischen Kreisen ist «an über die Er« klärungen Mussolini» sehr befriedigt und zweiselt nicht an seinem guten Willen. Ausland. Die französische Pfänderpolitik Wenn die Nachrichten der großen Presse vor Wuhnachten der Hoffnung Raum ließen, daß in der französischen Politik eine gewisse Ernüchterung und Mäßigung Plitz greisen werde, so scheinen noch die letzten Tage de« Jahre« diese Hoffnung wieder zu schänden werden zu lassen. Im französischen Minister« rat ist man mit der Ausarbeitung «in«» Plane« b«. fchäfiigt, der alle Einzelheiten zur Ausbeulung de« linken Rheinufergebicte» und die Aufstellung einer Zollgrenze zwischen dem Ruhrgebiete und Deutsch« land festsetzen soll. Wie der Pariser Matin schreibt, fei eine militärische Intervention nur für den Fall eine» „Schutzes der Ingenieure und Funktionäre" vorgesehen. Die Operation werde mit einem Minimum an Geld und Menschenm?terial durchzuführen sein. Der französische Adg-'vrdnele Leon Blum (Sozialist) erklärte im Pariser Populaire, daß niemand in der Welt an den guten Willen der Franzosen glaube, wenn diese von produktiven Pfändern, die nicht« ein« bringen, sondern Frankreich n„r mtt neuen Lasten beschweren werden, sprechen. Der Plan sei eine Art Hewallrepresfalie oder, was noch ernster fei, der Ausgangspunkt einer langfristigen Politik, die die sogenannten „Irrtümer" von Versailles wieder gut« machen und das Ruhrgebiet sowie da» linke Rhein» ufer von der deutschen Einheit lostrennen soll. Die Auslehnung und da» Velo des Weltgewissen« werde gegen eine solche Politik ausstehin, die Entente werde vollkommen zertrümmert, Amerika gegen Frankreich ausgebracht, in Deutschland aber werde der Sieg der Reaktion konsolidiert werden. Eine neue Verfehlung Deutschlands. Ja Frankreich ist man eifrig bestrebt, Material zusammenzubiingen, um die beabsichtigten Maßnahmen gegen Deutschland zu rechtfertigen. So hat vor Gelte 4 einigen Tagen die Reparationtkommission in Pari« mit drei Stimmen gegen die Stimme de« englischen Vertreter« Bradbury beschlossen, eine vorsätzliche ver-sehlung Deutschland« in den Lieserungen von Bau-hol, festzustellen. Dieser Beschluß ist aus eine v-r. sügung Pomcare« zurückzuführen, der darin eine wichtige Handhabe zur Durchführung einer Sanktion»-poltttk im Sinne des § 18 de« Bertrage« von Ber-sailles erblickt. Der Betrag, um den e« sich in den Ausstellungen der ReparationSkommiffion handelt, beträgt die angesicht« der Gesamtleistungen verhält. niSmäßig geringfügige Summe von zwei Millionen Goldmark. Der Beschluß ist offensichtlich ein von Frankreich geschickt gefundene« Press>on»mittel für die Pariser Konferenz oder ein Kompensatiousobjett gegenüber England. JtatlonaHtMenliampf in Belgien Da« belgische Parlament hat in einer seiner letzten Sitzungen beschlossen, die Universität zu Gent, die bisher sranzösisch war. den Flämen abzutreten. In Brüssel kam e« in der Folge zu blutigen Siu-dentenkrawallen, wobei die Polizei von den Waffen Gebrauch machte und viele Studenten verwundet wurden. Auch in Gent kam ei zu Kämpfen zwischen flämischen und sranzösischen Studemen. Von der ganzen Bevölkerung B'lgien« gehören 52 Prozent bet germanischen flämischen SRationalitSt und 48 der französischen an, nach anderen Quellen sind 59 Prozent Flämen und bloß 41 Prozent Franzosen. Trotz dieser Ueberzahl de« germanischen Element«» hatten die Flämen bisher in sprachlicher Hinsicht keinerlei Rechte; die vier Universiiäien Brüssel, Lüttich Löwen und Gcnt waren sranzösisch, sranzö-silch war seit der Gründung de» jetzigen belgischen Staate« (1830) die Amt«- und Siaatsiprache. In den letzten zehn Jahren haben sich die deutschen Flämen auf ihre Ratwnalilät besonnen und den Kampf um die Wiedergeburt ihre« Volke«, um di« Erziehung der Kinder in flämischer Sprache, um ihre politische Gleichberechtigung mit den an Zahl nachstehenden Franzosen und um ihre eigene Kultur ausgenommen. Frankreichs Garantie für Oesterreich. Einer Pariser Meldung zufolge hat der fran-zöftsche Kammerau«schuß sür auswärtige Angelegen-heilen den Gesetzentwurf, betreffend die Garantie sür die österreichische Ausländsanleihe, angenommen. Der neu« polnische Staatsprästdent. Am 20. Dezember wurde in Warschau der frühere Innenminister StaniSlau« WojeiechoirS?i mit 298 gegen 221 Stimmen zum Oberhaupte der pol-Nischen Republik gewählt. Der neue Präsident ist Anhänger de« Bauernsührer« WitoSz und Gesinnung«, genosst de« ermordeten Narntowicz. Die Regierung ist aus da« energischeste gegen die Anstifter de« Morde« vorgegangen; General Haller soll gipchiet sein, viele Offiziere und nationalistische Kampshähne wurden hinter Schloß und Riegel gesetzt. Natürlich ist die Ruhe in Polen bloß eine scheinbare und da ein Putsch der Nationalisten befürchtet wird, bleibt der Au«nahm«zustand in Warschau aufrecht ei halten. Aus Stadt uns Zaud. Achtung auf di« Wählerverzeichnisse! Wir machen die Deutschen Slowenien« daraus auf. merksam, daß die Reklamationsfrist für die Paria-mcntSwahlcn im Sinne de« Artikel« 12 de« Gesetze« über die Wählerverzeichnisse am 6. Jänner 1923 (und nicht am 10. Jänner) zu Ende geht. Die Wählerverzeichnisse liegen bei den Gemeindeämtern zu jedermanns Durchsicht auf. Jedermann hat da« Recht, sür sich oder sür andere die Eintragung zu verlangen. Bei der Reklamation ist der Taus» schein und der Heimat«schein vorzulegen sowie eine Bestätigung der Gemeinde, daß sich der Reklamant schon sech« Monate in der Gemeinde aufhält. Die zur Reklamation nötigen Dokumente muß jede Be. hirde auf verlangen innerhalb von 24 Stunden stempelfrei ausfolgen. Deutsche! Versäumt nicht, euch von der tatsächlichen Zuteilung eines Rechte« zu überzeugen, das euch solange vorenthalten wurde. Begebt euch nicht eurer Rechte durch Gleichgültigkeit! Siloesterfeier des Cillier Männer-gesangvereine». Wir machen nochmal» aus die Silvesterfeier de« E'llier Männergesangvereine« aus. Cillier Zeitung merksam. Einem reichhaltigen Programm wird eine Tombola folgen. Da der Abend viel Mühe und Kosten verursacht, bittet der Berein alle sein« Mit» glieder und Freunde, keine Sonderseier zu veran« stalten, sondern vollzählig zum Vereinsabend zu kommen. Evangelische Gemeinde. Der Jahre«, schlußgottesdienst findet am Silvesterabend um 5 Uhr in der Christutkirch« statt. Dabei wird Frau Z. Gregurik in liebenswürdiger Weile W. Bouillier'« Lied „Da« Jahr geht still zu Ende' singen. Am NeujahrSmorgen w»d um 10 Uhr ein Gottesdienst abgehalten werden. Evangelischer Famiiienabend in Ptuj. Am Sonntag, den 10. d. M. um 8 Uhr adend« fand in Reich'« Gasthof „Zum weißen Kreuz» in Pluj nach langem wieder ein evangelischer Familien-abend statt, der sich so zahlreicher Beteiligung au« allen Kreisen ersreuen konnte, daß sich di« Räum-lichfeiten al« viel zu klein erwiesen. Anlaß zu diesem Familienadend bot die Taisache. daß sich am 6. De-zember d. I. zum sechzigsten Male der Tag jährte, da der evangelische Oberkirchenrat zu Wien di« Bildung einer eigenen evangelischen KuituSgem.'inde Marburg-Pettau genehmigle. Der Kurator der evang. Filialgemeinde Herr Mag. pharm. Leo Behrbalk begrüßte mit herzlich:» Worten die Erschienenen und wie» kurz aus die Bedeutung des Tage» hin. Nach ihm ergriff Horr Pfarrer Baron auS Maribor da» Wort zur Festrede, die in schlichter, aber umso eindringlicherer Weise die Gejchichle de« evangelischen LebenS in Pctlau schilderte. Spärl ch sind die Nach-lichten, di« wir au« der Zeit der Resormalion über da« religiöse Leben in unserer Heimatstadt haben. Und doch wissen wir, daß nicht nur die Stadt, sondern auch da« Land nahezu ganz sür die evangelische Sache gewonnen waren. E« mag ein Zufall sein, daß im IS Jahrhundert die Reihe der Pettauer Siadtpfarrer für mehrere Jahie unterbrochen ist. Luutet sprechen die Grab.teine au der Außenwand der Stadtpfarrkirche, die mit ihren Sprüchen au« der deutschen Lutherbibel sich als evangelische ver-raten. Gründlich räumten die beiden Gegenresor-mationskommissionen in den Jahren 1600 und 1610 auf. Wie viele mußten da ihre» Glaubens wegen bi« Heimat verlassen! Erschütternd ist die Geschichte deS Apotheker« Grübner. Bi« in die jofephuilsche Zeit fehlt nun jede Spur evangelischen Lebens in Pettau. Erst gegen Ende de« 18. Jahrhunderts tauchen in den Pfarrbücheri. wieder Evangelische auf. Soldaten und Angehörig« de« Jnvalideohause«, meist aus Ungarn, sind es. Im 19. Jahrhundert beginnen auch evangelische Handwerker, au« dem deutscheu Reich« kommend, sich hier anzusiedeln. Es bildet sich allmählich wieder eine evangelische Ge. meind«. Die Namen Blank«, Ehiist, Steudte u. a. sind e», die den Beginn einer neuen Epoche evan-gelilchen Leben« in Pettau einleiten. Im Jahre 1860 schafft sich die kleine, aber rührig« Gemeinde bereits einen eigenen Friedhof. Am 6. Dez'mber 1862 genehmigt der Oberkirchenrat zu Wien die Bildung einer eigenen »ultuszemeinde Marburg Pettau. Langsam entwickelt sich vorerst die neue Gemeinde. Da« Wirken Pfarrer Mahner!« dringt sie zur höchsten Blute. Sie bekommt eine» eigenen Vikar. Man denkt ernstlich an den Bau einer Kirche. Der Bauplatz ist bereits erworben. Der politisch« Umsturz bedeutet zunächst einen schweren Rückjchlag. Doch nur sür kurze Zeit, denn bald zeigt sich neues Leben. Reicher Beifall lohnte den Redner. Der Pettauer Gesangverein unter Leitung seines trefflichen Ehormeister« Dr. E. vutar brachte zwei Chöre „St. Michel* und „Burschen-abschied" zum Vortrag. Daß der weitere Teil de« Abend» einen so fröhlichen und ungezwungenen Ver» lauf nahm, war da« Verdienst eine« ausgezeichneten Schrammelquartette«, bestehend auS den H.rcen Dr. F. Krainz, Weilandit«, Wratschko fen. und jun. Die evangelische Filialgcmeinde und der Kirchcndauverein können auf diesen Abend mit Freude zurückblicken. Möge eS der Gemeinde recht bald gelingen, zu einem bescheidenen, aber doch eigenen Bethau« zu kommen. Todesfall. Au« Ljubljana wird unS ge-schrieben: Am 24. d. M starb in Billach im Alter von 88 Jahren der srühere Faktor der Buchdrucks«! Kleinmuy.' & Bamberg in Ljubljana (jetzt Delinäfa ti«faina), Herr Karl Rüting. Den Posten in dir Druckerei bekleidete er durch 53 Jahre: reichlich drei Jahrzehnte seine« Lebens widmete er den Interessen der hiesige« evangelischen Gemeinde, die »hn nach seiner Uebersiedlung nach Billach zu ihrem Ehren-kurator ernannte. Alle, die den knorrigen alten Herrn kannten, sowie jene, die er, selbst ein hervor-ragender Buchdrucker von altem Schrot und Koin, zu tüchtigen Jüngern der schwarzen Kunst heran- Nummer 104 bildete, werden ihm ein ehrende« Andenken bewahren. Da« Leichenbegängni« fand am 27. D«z«mb«r in villach unter zahlreicher Beteiligung statt. Die Irifeurgeschäfie sind Sonntag von 8 bi« 11 Uhr vormittags und von 2 bi« 5 Uhr nachmittag« geöffnet. Montag sind sie den ganzen Tag geschloffen. FrühschoppenKonzert. Am Neujahr«tage findet im kleinen Saale des Hotel« Union von halb 10 bis halb 12 Uhr vormittag« «in Frühschoppen-konzert statt. Dir (Semeindrvoranfchlagssttzung de« Eillier Gemeinderate« findet an 29. Dezember statt. Auf der Tagesordnung steht auch di« Debatte über die Zusammenstellung des Wohnungsamtes aus Gcund deS neuen Wahlgesetze«. Wir werden näher darüber berichten. Zahlung von Taxen für das Jahr 1923. Wer nach dem Gesetze üder Taxen und Ge-bühreo (Amtsblatt 100 ex 1921) zur Zahlung von halb- oder ganzjährigen Taxen verpflichtet ist. muß die« sür da« Jahr 1923 di« spätesten« IS. Jänner 1923 tun. Solche Toxru sind: Jahrestaxen nach Tarispost 2 (ständige Ankündigungen oder Reklame) 40—150 Din ; halbjährige Taxe noch Tarifpost 64 (für daS Recht deS Ausfchanke« unter freiem Himmel) 250 Din; halbjährige Taxe nach Tarifpost 55 (AuSschankrecht in Baracken) 250 Di»; JahreStaxe unter Tarispost 98 (sür Billard«) 50 Din; Jahr«»-tax« unter Tarispost 100 a) sür Automobil« 1200 Dm; b) sür Fiaker mit zwei Pserden 200 Din. sür Fiak«r mit einem Pferde 100 Din; Jahre«taxe unter Tarisp sst 214 (für jede Bewilligung eine« PrivatmagazmS nach den Zollvorschriften) 100 Din. Gegen jeden Toxpfl'chligev, der bi« zum 15. Jänner 1923 die ganz- bezw. halbjährige Taxe nicht gezahlt haben wird, wird mit Strafen vorgegangen werden. Di« Mehrzahl der Gesuch«, die von verschiedenen vereinen um Bewilligung von Dilet-tanten'Theateraufführungen, Unterhaltungen u. dgl. vorgelegt werden, sind, wie die Behörde bemerkt, mangelhaft oder werden zu spät vorgelegt. Da« richtig gestempelte Gesuch ist 8—10 Tage vor dem Tage der geplanten Vorstellung vorzulegen und da« genaue Programm anzuführen. Bet Thealerauffüh-runzen ist da« Stück genau zu bezeichnen, der Text vorzulegen und der Autor zu nennen, damit es die GenehmigungSktausei erhält. Im Gesuche muß an-gegeben sein, ob die Veranstaltung gegen oder ohne Elntril»gebühr gegeben wird und zu wessen Gunsten der allsällige Reingewinn geht. E» wird bemalt, baß Theateraufführunzen von Dilettanten n u r zu wohltätigen kulturellen Zwecken erlaubt sind; zu ErwerbSzwecken einzelner Personen sind sie verboten. Zu spät eingereichte ober mangelhafte Gesuche wer-den deu Parteien kurzerhand zurückgewiesen werden. Buch darauf wird aufmerksam gemacht, daß die Be-stimmung hinsichtlich der Norma Tage noch in Gel-tung steht. Einteilung der ehemaligen Kadett aspiranten Der Sladtmagistrat Lelje ersucht un« um nachfolgende Veröffentlichung: Auf Gruno einer Zuschnst deS Militärbezirkskommando« Celje, Zahl 36.992 vom 13. Dezember l. I., wird verlautdart: Der Herr Kriegs- und Marineminister hat unter Pov. 2. Zl. 17.765 vom 23. November l. I. verfügt, daß ollen jenen, die im Jahr« 1900 geboren sind und nachweisen, daß sie in der ehemaligen österreich ungarischen Armee die Bedingungen unter Punkt 1 b) Artikel 8 de« Wehrgesetze« erfüllt und den Charakter eine« Kadettaspiranten erhalten baden, die« al« Ableistung der aktiven Dienstzeit anerkannt wird mit dem Vorbehalt, daß sie im kommenden Jahre 1923 in der Zeit der Truppenschulen (Latterte-, ESkadronsschulen) zu einer zweimonatlichen Waffen» Übung einberufen werden, die« vor der Einteilung in die betreffende Charge im Sinne der Verordnung F. Dj Zl. 15.442 vom 14. August 1921 (Militär-Verordnungsblatt, Seite 17.807). Wann und wohin sie zur zweimonatlichen Uebung «inb«rufen werden, wird der Jnlpekior der entsprechenden Waffengattung anordnen. Alle diejenigen, die nach dem vorstehenden in Betracht kommen, werden ausgesocdert. dem zu-ständigen Miiitärbezirk«kommando sofort die Gesuche um Errechnung der in der ehemaligen österreich. ungarischen Armee abgedienten Zeit in die aktive Dienstleistung vorzulegen. Den Gesuchen stnd Dokn-mente beizulegen, au« denen hei vorgeht, daß sie in der früheren österreich-ungarischen «rmee talsächlich die obenangeführten Bedingungen erfüllt und den Grad eine« Ka»ettafpiranten bekleidet haben. Auf Grund dei vorgelegten Gesuche« wird der Bittsteller aus eine zweimonatliche Waffenübung einberufen werden, selbstverständlich nur dann, wenn dokumen. Nummer 104 Cillier Zeitung Geile 5 tarisch erwiesen ist. »ab er die erforderlichen Bedin-düngen erfüllt hat. SS wird bemerk, daß Punkt 1. b) de» Artikel» 3 de» Wehrgesetze» lautet: Für Studenten und Absolventen einer Universität, einer Hochschule, eine» Gymnasium», einer Realschule, einer Lehrerbildungsanstalt, einer Handelsakademie, der Beograder TrgooSka Omladina, einer Ackerbau-und Gewerbeschule, sowie von Schulen im Auslande, die diesen gleichgestellt find. Bemerkung: Nach ver. ordnung F. Dj. Zl. 11.038 vom IS. November 1913 werden auf die Studentendieufizeit (Ein-jährigfreiwilligenzeit) bloß Schüler eine» Gym» nofium» und einer Realschdle rekrutiert, welche diese rollständig absolviert haben, nicht aber solche, die einzelne Klassen durchgemacht und dann die Schule verlassen haben, um sich einer anderen Beschäftigung zu widmen. Absolvierte Mediziner dienen genau so ihre aktive Dienstzeit von zwölf Monaten bei den Sanitättabteilungen ab und sind ve»pflichtet, nach der Dienstzeit die vorgeschriebene Prüfung sür den Reservefan itälSleutnant abzulegen. Die Begünstigung der v.rkürzten Dienstzeit können auch Studenten be-anspruchen, die nach Ablauf der Studienzeit nicht fosort rekrutiert wurden oder, wenn sie rekrutiert wurden, nicht in da» Heer eintreten konnten, weil sie krank oder zeitweilig untauglich waren. Alle vie können auch früher ihre aktive Dienstzeit antreten, wenn sie mindesten» 18 Jahre al» und aimeetauglich sin». Ordentlichen Hörern an Hochschulen, Universitäten und «rschikdenen anderen Schulen im Au»-lande, ebenso Schülern von Lehrerbildungsanstalten und Theologen im Inland«, deren Studium die Re. krutierung behindern würde, kann der Kriegsminister den Eintritt in die aktive Dienstleistung bi» zur Ab-solvierung dieser Schulen ausschieben. Diese Bei-schiebung kann aber nicht länger al» bi» zum vollen-det-'n 25. Jahre dauern, abgesehen von besonderen Fällen, über die der Kriegsminister entscheidet. Alle Schüler der angeführten Anstalten können sich diese» Rechte» nur bedienen, wenn sie bei der Entlassung au» der aktiven Dienstleistung die Reserveoffiziers. Prüfung ablegen und im daraussolgenden Jahre während der Truppenschulzeit eine zweimonatliche Waffenübung machen, bevor sie mit der betreffenden Charge ernannt werden. Nichtgültigkeit von Schiffskarten. Einer Mitteilung de» Generalkommissariats für Au». Wanderung in Zagreb zufolge sind UeberfahrtSkarten (Prepaid, Ticket, Schiffekarten) von in unserem Staate nicht konzessionierten SchiffahrtSgesellschafien, die für Auswanderer im Auslande bezahlt oder ge« kauft wurden, nnr bi» zum 31. Dezember 1922 in Geltung. Inhaber solcher Karten werden nach diesem Tage an der Grenze umkehren müssen. Wichtig für Auswanderer. Die Provinz. Verwaltung in Ljudljana ersucht un» um Verlaut-barung nachfolgender Zeilen: In der letz'en Zeit ereignet e» stch de» öfteren, daß di« amerikanischen Behörden in Elli» Island oder der Verband der SchisfahrtSgesellschasten (Atlantic Conference in Brüssel« Auswanderer au» unseren Gebieten, die sich in den Bereinigten Staaten ansiedeln wolle», zurück-weisen, weil sie den Bedingungen de» amerikanischen EinwanderungSgefetze» nicht entsprechen, weil st« die sogenannt« Registernummer nicht besitzen, ohne di« kerne unserer konzessionierten UebersahNSgesellichoften einen Auswanderer abschicken darf. Deshalb wird allen Au«wanderern, die sich in de» Vereinigten Staaten oder in irgend einem anderen überseeischen Lande niederlassen wollen, empfohlen, sich bei der Durchfahrt duich Zagreb oder vor der Absahrt bei der Berwaltunz der staatlichen Schlasherberge auf dem Staai»bahnhof« in Zagreb zu melden, wo ihre Päfse geprüft werden, ob st« den Gesetzen unsere» und jene« Staate» entsprechen, in welken der Au». Wanderer reist. Die AuSwanderungSüberprüfung»-organe werden die Pässe kostenlos vidieren und den Beiwerk eintragen, daß keine Hindernisse gegen die Abreise de» betreffenden Auswanderers obwalten. Diese Anmerkung wird im allgemeinen allen AuS. wanderen» zur V«achiung empfohlen, di« sich in den Ueixrserländern (Südafrika, Kanada, Südamerika) ansiedeln wollen. Rei'tpäffe, die nicht da» Bisum de» genannten AuSwanderungSiiispekiorale» tragen, werden von den EisenbahnAuSwanderungSkommisfäre» aus unserer Grenze, die streng« Anweisungen besitz?«, wen sie über die Grenze zu lassen oder wen sie wieder in die Heimat zurückzuschicken haben, strenger kontrolliert werden. Der Blindenunterstlltzungsverein in Ljudljana hat im Eigenverlag« Zahldlöcke für Kellner erscheinen lassen und wendet sich an die Inhaber von Hotelwirischasien, Gafthösen und Kaffee-Häusern, diese in der Kanzlei de» vereine» in Ljub. Ijar.a, Wolfova ulica 12, zu bestellen, um aus diese Weise zur Linderung der Leiden der armen Blinden beizutragen. Ein Block enthält 100 Blätter und kostet bloß 5V Dinar. Da» Studium im Ausland. Zu dieser Frag«, deren Ungeklärtheit vielen Eltern und Stu-dierrndtn schwere Sorgen bereitet, wurden von amt-licher Seite nachsolgende Erklärungen an die Presse hinauigegeben: Dem Artikel 59 de» Mittelschul» gesetzt» zufolge ist da» »»bewilligte Studium im Ausland verboten. Die politischen Behörden sind durch einen Erlaß de» Unterrichtsministerium» auf diese Bestimmung aufmerksam gemacht worden, we». halb sie in Hinkunft denjenigen Studenten, die ohne ministerielle Bewilligung im Ausland studieren, keine Pisfe ausstellen werden. Da der Erlaß in Slowenien erst im September einlangt«, als «in Groß eil b«r Siudirreiidrn schon abgereist war. rief er unliebsame Härten hervor, indem dadurch jene Hochschüler be-troffen wurden, die kn^pp vor Beginn der vor-lesungen abreisen wollten. Oo» UnterichlSministerium erteilt prinzipiell keinem Mittelschüler die Bewilligung zum Auslandsstudium, Hochichlltern wird sie nur in besonder» berückfichligungSwürdigen Fälle» erteilt. Gesuche düisen nicht direkt an da» Ministerium ge-sendet werden, weil die Erledigung von der Einbe« gleitung und Besürworiuug der politischen Behörde (Polizcikommiffariat, BezirkShaup mannschasi) ab-htiigt. In diesem Jahre dürste daS UnterrichiS Ministerium die Gesuche noch günstig erledigen, da die diesbezügliche Bestimmung vor Beginn deS Schul-jähre» nicht bekannt war. Ohne Bewilligung im Au»land studierende Studenten verlieren die Be-rechiigung auf die verkürzte Militärdienstzeit. — Es ist offensichtlich, dajr diese Hemmungen deS Au»-landsstudmms in erster Lini« gegen Studierende ge. richtet sind, die einer anderen Nationalität al» der slawischen angehören, da eS nicht schwer sollen wird, die Erledigung der Gesuche zu verschleppen und bei Deutschen Gründe zu stiden, die gegen die Bewilligung sprechen. Der Marburger Tabor macht in dieser Richtung eine Bemerkung, die daran nicht zweifeln läßt. Er schreibt nämlich: „Zum giößle» Teil gehen Kinder solcher Eliern in da» Ausland studieren, denen unsere Staatssprache stinkt. Solche Studenten werden überhaupt unfähig zu Beruft» in unserem Staate; außerdem werden sie in einem unserem Slaate feindlichen Geiste eizoqe» . . Wir frage» nun bei dem erquickend konuquenten Tabor an, ob auch die 600 jugoslawischen Studenten in Graz, die vielen anderen Jugoslaw.n an deutschen Unioerfitäten, für die er vor kurzem die Sammel Werbetrommel so eifrig gerührt hat, deshalb im Ausland studieren, weil ihnen die Staaissprache „stinkt*. Mögen st« vielleichl nicht doch andere Gründe dazu veranlassen, di« g«nau so auf deutsche Siudenten zutreffen? Sind nicht daS dieselben Gründe, aut denen bekannte slowenische „Narodnjiti" ihre Töchter und Söhne draußen studieren lassen? Denn daß Kinder deutscher Eltern dann zu den Berufen in Jugoslawien un-tauglich werden, da» liegt dem Tabor bestimmt am Herze», aber darüber lachen die Gänse. Wr erinnern un» an da» G.zeter, da« dn Tabor seinerzeit an. hub, al» die Z.hl der slawischen Studenten aus der Berghochschul« zu Leoben beschränkt werden sollte. Er schnaubte nach Rache und R p?effalie». tt«b würde wieder schrauben, wenn di« deutschen Univer-sitäte» den Bestrebungen de» jugoslawischen Unter» richtSministeriumS entgegenkommen und ihrerseits allen jugoslawischen Siudenten Hindernisse bereiten würden. Denn ?» wäre viel von den deutschen Hoch-schulen verlangt, wenn sie den Studenten slawischer Nationalität die Tore der deutschen Alma mater sperrangelweit öffnen sollten in dem B wußlfein, daß den eigene» ausländische» volkSangehönge» der Weg dorthin von de» LandSlcuien dieser Studenten versperrt wild. Schulfeiertage. Da« Unterrichtsministerium hat da» Statut über die Schulfeiei tage erlasse». E» sind folgende: der 1. Dezember nl» Jahr«»tag der Bereinigung; der 17. Dezember König» Geburtstag-, den 24. Mai al» der Tag der heiligen Cyril und Melhod; der 28. Juni St. BeiiSiag (öidovdan); 27. Jänner Si. Sava; 30. April Gedenktag von grirjski und Frankopan und der 4. Feder al» G«-burtStag de» Bischoss Stroßmayr. StaatSfeiertage gelten sür alle Schulen, kirchliche nach den einzelnen Glaubensbekenntnissen. Kleine Matura Nach den neuesten Bor-schristen werden die Mittelschüler am Schluss« de» vi«rt«n Schuljahre» die sogenannte kleine Reife-Prüfung abzulegen habe». Wieviel Slowenen leben in Deutsch-land? Genau 27 Familien mit ungefähr hundert Köpfe». Und auch diese leben nicht mehr dort, weil einer Mitteilung be» Mariborer Tabor all« AuS- länber auf Besehl der deutschen Regierung au»ge« wiesen würben. Der Tabor verlangt von den Be« Horden, daß sie Gleiche» «it Gleiche« vergelten, alle ..«mpotierten" fremden Staat»bürger nun ihrerseits unverzüglich ausweisen und ihre Arbeitsplätze mit ben aus dem Deutschen Reiche Ausgewiesen«« b«s«tz«n sollen. Daß in de» deutschen Industriegebieten an die 30.000 Slowenen arbeite», wird also wohl nicht zutreffen, denn der Tabor weiß e» anders. Der Streik» der Gottfcheer gegen den slowenischen Unterricht äußert sich einer Be-hauplung de» SlovenSki N,rod zufolge darin, daß si« d«n Kindern keine slowrnischen Schulbücher kaufen wollen. Da» zitierte Blalt meint, die» fei eine Folge der Entnationalisierung durch be» Schulderem, der den slowenischen Kindern nicht nur Schulbücher, sondern auch Kleider und Kost besorgte. Es schlägt vor, der Schulrat wöge für solche Schulen Bücher auf Rechnung der Ort»ichulräre einkaufen lassen. — Die Stilisierung der Notiz ist so unklar, daß nicht «riichtlich ist. ob die deutschen oder die slowenischen »Gottscheer* streiken. Obwohl e» stch offenbar um die letzteren handelt, sind wir der bescheidenen Mei-nung, daß weder ..Streik- noch .Schulverein- zur Erklärung dieser Erscheinung herzuhalten brauchen. Die Schulbücher sind heute so teuer, daß die arme Bevölkerung von Koievje es nur begrüßen wird, wenn auch heute wieder für die armen Kinder die Bücher beigestellt würden. Wa» in anderen Gegenden mit Armut allein hinreichend erklärt wird, braucht in Koöevje nicht .Streik- zu heiße». Wegen Preistreideret von Kohlen wurde der Direktor der Hrvatika banka d. d. in Zagreb zur Zahlung von 500.00(1 Dinar Strafe und zu drei Monaten Arrest verurteilt. Seine Der-urt ilung ist auf eine Anzeige au» Maribor, wo die Bank Kohlen zu übertriebenen Preisen angeboten halte, zurückzuführen. Die Polizei al» Aapellmeisterin. Wie der Ljubljanaer Julro mit «iner Besriedigung, die nicht nur Befremden, sondern vom Standpunkte der Musik au» direkt Nitleib erregen muß, meldet, hat bi« Zagreber Polizeibirektion ben Eigentümer be» Cafö „Torso" mit einer Gelbstrafe von 200 Dinar belegt, weil er erlaubte, baß in seinem Lokale die Musiker deutsche Stücke spielten, bet Eigentümer be» Caf6 „Klub", Schwabenitz, würbe mil 500 Dinar gebüßt, weil er erlaubt hatt«, daß m seinem Lokale bi« Gäste deutsche Leber sangen. Dies« klägliche Kullurtat nennt das hauptstädtische Blatt der Demo-kraten ein richtiges Vorgehen. Vielleicht wird es die Welt zur höheren Ehre unserer Knltnr noch erleben müssen, baß Beethoven, Wagner. Mozart, Strauß, Schubert usw. auf die ichwarz« Liste unserer Polizei-birektionen gesetzt werben. WirtschaN und verkehr. Neue Geschäftsordnung auf der Börse. Der Finanzminister Dr. Stojabinovic hat ein« neue Börsenordnung erlassen, die im wesentlichen lautet: 1. Der sogenannte Clearingverkehr aus den Börsen in Beograd und in Zrgred wird aufgehoben. Mit Rücksicht »arauf hört auch bi« amtliche Fest, setzung der Kurs« von Seit« d«S Finanzministerium» (29. September 1922) aus. dtrzufolg« den Bank«» alle Geschäfte mit Devisen außerhalb der Börse ver-boten waren, wird aufgehoben. 2. Da» General-inspeklorat und all« Ausschüsse bei der Nationaldank haben den Auftrag und die Vollmacht erhalten, innerhalb von fünf Tagen alle Gesuche um E nsnhr und um Ankauf von Devisen zu erledigen. Die Au», schüffe bei der Nationalbank haben >» jedem ein» zelnen Falle die Notwendigkeit der Einsuhr der be. tr-ffenden Waren besonder» zu prüfen. 3. Die Durchführungsverordnung über die Regelung ^be» Verkehre» mit Devisen und Valuten vom 25. Sep-tember 1921 mit ben A^änberungen vom 25. Fe-bruar 1922, sowie bie Nachtragsverordnungen mit Ausnahme der oben erwähnten bleiben vorläufig noch in Kraft. Dinarnotterung in gilrich. E-ner Ver-ständigung zufolge, welche bie Zagreb«: Börse dieser Tage erhielt, wird vom 1. Jänner 1923 an an der Züricher Börse nur der Dinar, nicht mehr die Jugo-krone notieren; auch die Devise Zagreb wird in Dinarwährung angegeben sein. Die Ausfuhrzölle auf Schweine hat der Ministerrat schließlich folgendermaßen festgesetzt: für Schweine über 70 Kilogramm 200 Dinar pro Glück, für geschlachtete Schweine 400 Dinar pro 100 Kilogramm, für eingesalzeneS Fleisch und Fleischprodukie 150 Dinar pro 100 Kilogramm, für Speck und Fett 600 Dinar pro 100 Kilogramm. Die Ausfuhr von Schweinen unter 70 Kilogramm ist verboten. f ft!t 6 Ttltter Zettua? ftunrnrt 104 45) (Nachdruck verboten.) Aas Hrandhotel Waßylon. Koman von Arnold Aennett. „Ich sehe richt ein, warum. Ich bin kein Weln« lenncr und trinke selbst nur sehr selten welchen, aber ich glaube, man kann eine Flasche Wein ganz gut vergiften, solang« sie noch im Seller ist, besonder« wenn man innerhalb bei Hotel« noch einen HelserS-Helfer hat.- ,Eie glauben also, noch nicht alle Ihre Ver. schirörer lo« zu sein?" ,88 ist möglich und sogar wahrscheinlich, daß Jules hier noch Verbündete hat." .Und Sie glauben, eine Flasche Wein kann ge-öffnet und wieder verkorkt werden, ohne Spuren davon auszuweisen?" ..Ich sehe die Notwendigkeit nicht ein, die Flasche zu öffnen, um den Wein zn v:>giften. Ich persönlich habe e« roch nie versucht, jemanden Mittel« einer Flasche Wein zu vergüten und bilde mir auch durchaus nicht ein, besondere« Talent zum Gijlmischer zu habe:>, a.u 4 ,(3 «2. nie verschiedene Mittel erfinni-n. um den Streich auszuführen. Uebrigen« gebe ich müiklich zu, daß ich mich in Bezug auf Jule«' Absichten s»hr It cht lrien sann.* „Ah," sagte Fix Babylon, .die Weinkeller hier unter un» sind eine Londoner Sehenswürdigkeit. Ich hoffe, lieber Freuud, Sie sind sich bewußt, im Besitze der prachtvollsten Weine England«, vielleicht ganz Europas zu sein. Ich kann wohl sagen, ich habe immer dasür gesorgt, die Weinkeller wohl zu hüten! Selbst Julc« würde aus erhebliche Schwierig' ketten stoßen, wenn er ohne Mitwissen dcS Keller« meister« in die Keller eindringen wollte, und der Kellermeister ist oder war wtf. »Da drinnen ist die Krone von allem.- „Wahrscheinlich der beste Champagner?" „Ja, auch der beste Siiwpagne? ist dort, eine Art Eillery, der ganz unrberiresslich ist. «der ich sehe, lieber Freund, daß Sie einen viel verbreiteten Irrtum teilen und den Champagner sür den König der Weine halten, während die« tatsächlich nur der Burgunder ist Sie haben hier in diese» Keller alien Burgunder, der mich achtzig Pfund die Flasche ge« kostet ha». Wahrscheinlich wird er nie getruvk.u werden.- fügte er mit einem Seufzer hinzu, .denu er ist selbst für Prinzen und Plutokraten zu teuer.-„So, dann wollen wir un« morgen eine Flasche bringen laßen/ sagte Racksole rasch. Balylon fuhr fort, sein Steckenpferd zu tum« meln unk erzählte von einem Rheinwein au« dem Jahie 1706, der bei der Ausstellung von 1373 in Wien io. große« Aufsehen erregt hatte, und prie« noch viele unvergleichliche Produkte de« Rebensäfte«^ .Hier ist auch ein köstlicher Jahrgang Romanze Conti," sagt« er schließlich, „der der beste aller mo« dernen Burgunder ist. Wenn ich nicht irre, läßt sich Prinz Eugen täglich eine Fla'che davon bringen. Natürlich ist dieser Wein nicht aus der Weinliste de« Hotel«, und nur wenige Stammgäste wissen vou ihm." (Fortsetzung folgt.) BehÖrdl. konzeu. Hans- d. Realitäten-Verkehrs—Bureau Ant. P. Arzeniek CXLJE, Kralja Petra eetta ». 22 Termittelt Verkaufe towie inkftuse Ton llXuMrn, Tillen, Schlauern, Grundbesitzen, Fabriken usw. rooll und in den kulantesten Bedingungen. Die herzlichsten Glückwünsche zum Jahreswechsel entbietet allen (einen sehr geschätzten Kunden Tnbnh TCnnn? Sd,n«|d«meister JUKUU JVUÜUt, celje. 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Bruders Schwagers und Onkels, des fierrn Karl Ruppricb Cheatermeister welcher am 29. Dezember um l/„4 Uhr nachmittags nach längerem, schwerern seiden, oerfehen mit den heiligen Sterbesakramenten im 78. Lebensjahre ruhig und gottergeben ver-schieden ist. Die entseelte Hölle des teuren Verblichenen wird am Sonntag den 31. Dezember, 3 Uhr nachmittags im Sterbe-haute (Stadttheater) eingesegnet und hierauf auf dem städtischen friedhofe zur ewigen Ruhe beigefetzt. Lelje, am 29. Dezember 1922. Rofaiia Ruppridi, slattin Julius Ruppridi. Prioatier, Cdmund Ruppridi, Postbeamter i. R., Brüder Maria Möller, geb. Ruppridi, SlldbahnbeamtensgaMn, Käthe Klnh, geb. Ruppridi, private, Sdiroeftern Alfred H19ller, Cxpeditor der Ssldbahn i. R., Schädiger Rdrlenne, Rosa, 3ofefine, Therefe Ruppridi, Schwägerinnen. Sämtliche Netten und fliehten. Kummer 104 ->- Cillier Zeitung Ceitt 7 Das best« und praktischeste Neujahrsgeschenk Ist eine Amerikanische Singer-Nähmaschine erhältlich in unserem eigenen neuen Verkaufslokale in Maribor, Solska ulica 2. Vertreter für Celje Josip Rojc, Mechaniker PreSernova ulica 16. Singer-Nadeln Singer-oei Singer-zm™ Sing6r-Ersatzbestandteile usw. Qinsror-I*ähina8cll'neD ^a" ÖlllgjUI "milien wie auch für alle gewerbliche Zwecke. Verkauf gegen monatliche Raten (24 Monate) Eigene Mechanikerwerkstätte für die Keparatur aller Systeme von Nähmaschinen. Vertretung in allen grösseren Städten. Eigenbau-Weine alte und neue verkauft preiswert Karl Kasper, Ptuj. Zur Vergrö9#erung eines seit 30 Jahren bestehenden Geschäftes in Slowenien werden ab Februar 1923 ca. 100-bis 150.000 K Privatkapital gegen Verzinsung und Gutstebung gesucht. Gefl. Anträge erbeten unter „Sieber 28500* a. d. Verwltg. d. BI. üebernehme Handarbeiten besonders in Weisstickerei. Adresse: Hotel Mohr, Zimmer Nr. 3. 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