Ar. 100. Donnerstag, den 15. Ztecemkcr 1881. VI. Jahrgang. Pränumerations-Bedingungen. Mit Post-«crftnbiinflt . . ».«« . . . ».»<> . . . ».»>- Für SiUi: ITiorallid . , . —.5» tnm»»» «»kalchl. >u«i»»«l» »edme» Z»Irrale fUc Die „CiOiu .miiiHn" «n: R. Mof'c t» &:>n. «itn all« eiuttii »e» 3**tinc»M. Jol. H,«». »ich >» n »»d R«ll«» k dornt. In wt«>>. A. IKABc Zeilui^«- »»«»>»> tu Kolüarti. Z. 23417 Stf. Erkenntniß. Im Namen Seiner Majestät de» Kaiser»! hat das t l Kreis- als Preßgencht Cilli nach An-b^iung der k. k. Staatsanivallsebat' erkannt. Der in Nr. 98 der periodischen Druckschrist „Cillier Zeitung" vom 8. December 188! erschienene Artikel mit der Ausschrist: „Die Amtssprache in Kram" deqin-nend mit den Worien: „04 ist nicht ohne Interesse" und endigend mit d«n Wo>ien: »Oder nicht?" be-gründe den T bat bestand de» Vergehen» gegen die üfsenl-Uche Rüde und Ordnung nach § 300 St.-G und eS werdeunler gleichzeitigerBei'ätigung d«i von derk.t StaatS-anivaltschcsi verfügten und von der k. k. Beziekshaupt mannschast Cilli durchgesilhrten Beschlagnahme der Ztr. 9« der periodische» Druck'christ „Cillier Zeitung" daS Ver-both der Weiterverbreitnng dieser Druckschrist auSge-sprachen, und gemäß S »7 des Geseyes vom 17. Dez 16&1 R G -Bl Nr. t> !.l die Bernichtvng des beanständeten Artikels der mit Beschlag belegten Druck-schrift, so wie die Zerstörung de« Satzes verordnet. Gründe: Der incriminirte Artikel der Nr. 9 s der periodischen Druckschrlft ..Cillier Zeitung" mit der Ausschrist: »Die Amts prache in Krain", beginnend mit den Worten: 6« ist nicht ohne Interesse" uud endend mit den Worten: „Oder nicht"? erscheint geeignet, die Anordnungen der Behörden durch Schmädungen herabzuwürdigen und zum Hasse und zur Verachtung gegen einzelne Organe der Regierung mit Beziehung aus ihre Amtsführung aus-zureizen und somit den Thatbestand d«S Vergehens nart S 300 St.;® zu begründen, daher die citirten Gesetzes-stellen ihre Anwendung finden. Gegen dieses Erkenntniß kann gemäß § 493 St -P -O der Einspruch binnen 8 Tagen a. d. r. erhoben werden. Cilli am 1(1. Dezember 1881. Htinricher. Oesterreich und Rumänien. ES ist immer ein ungünstige» Symptom für das Ansehen eines großen Reiche«, wenn Miniaturstaalen gegen dasselbe einen frechen Ton anzuschlagen sich erlauben, wie es unlängst seilen« des Königreiches Rumänien gegenüber Oesterreich geschah. Wie im socialen Leben Jeder gerade so viel gilt, al« entweder seinem inneren Werthe, oder — und da« ist die Regel — seinem Auftreten entspricht, so verhält e« sich auch im poli-tischen Leben, im Verkehr der Staaten. Eine Macht, welche consolidirt im Innern und kräftig nach Außen dasteht, kann auch auf respcctvolle Beachtung seilen« seiner Nachbarn rechnen. &« wäre viell icht . eine Geschmacklosigkeit, heute noch weiter ausführen, daß die Verworren» heil unserer inneren Politik der Aiilorilät unserer Monarchie anderen Slaalen gegenüber entschieden abträglich ist; aber betont muß werden, daß von Seite unsere« auswärtigen Amtes seit Jahren so ziemlich Alle« unterlassen worden ist, wa« ge-eignet gewesen wäre, unsere Interessen an der unteren Donau zu schützen und unseren Einfluß dort nach Gebühr zur Geltung zu bringen, wo dies am allernoihwendigsten gewesen wäre, in Bukarest bei der Regierung de« ehemaligen Fürsten' thum« und nunmehrigen Königreiche« Rumänien. Die Unterstützung der untere» Donau für die wirthschastliche Entwicklung, wie für die politische Machtstellung unsere« Reiche«, sie ist die Haupt-Ursache der Eowplicativnen, welche sich in den letzten Iahren zwischen Oesterreich und Rumänien ergaben und welche in jüngster Zeit eine so schroffe Form angenommen haben, daß e« de« Anfgebol« außergewöhnlicher Mittel bedarf, um die gründlich verfahrene Angelegenheit in da« rechte Geleise zu dringen. Diese völlige Berkennung dessen aber, was un« notthut, verdanken wir Niemand Anderem, als dem seinerzeit und noch heute al« Staatsmann viel gefeierten Grafen An« drassy, der al« Vertreter Oesterreich« auf dem Berliner Eongrefse nur Augen für Bosnien und die Herzegowina und darüber hinau« für Mitro-vitza und Salonichi hatte. Aber da« sind nun abgethane Sachen. Um wa« e« sich in diesem Augenblicke handelt, da« ist die Correctur de« Verfehlten, die Nachholung dessen, wa« bisher versäumt wurde, die Wieder« Herstellung und nachdrückliche Geltendmachung un-seres Einflüsse« gegenüber dem Gernegroß in Bukarest. In dieser Richtung aber hat der neue Leiter unsere« auswärtigen Amte« daS richtige Mittel gefunden und wenn er nur beharrt auf dem mit verständnißvoller Energie betretenen Wege, dann wird auch der Erfolg sich gewiß in nächster Zeit schon einstellen. Wie die Dinge heule stehen, ist die Situation, in welcher Rumänien sich gegenwärtig befindet, eine nicht« weniger al« angenehme. Die Herren in Bukarest befinden sich ganz offenbar in einer Sack-gafse. Die Opposition de« rumänischen Parlament« halte sich der Donaufrage al« de« wirksamsten Kampfmittel« gegen die Regierung bemächtigt und ein wüste« Geschrei über Prcisgebung der ru-mänischen Interessen gegenüber Oesterreich erhoben. Ader die rumänischen Minister, besorgt um ihre Portefeuille«, übertrumpften noch diese« Geschrei, um der Opposition die Waffen zu entwinden, und al« sie sich schließlich in ihrem Ehouvinismu« so weit verrannt, daß sie nicht mehr zurück konnten, da verbrannten sie die Schiffe hinter sich, indem Auf dünkten Wegen. Roman von Ed. Wagner. 12. Fortsetzung.) Sie verließen un« ; aber am Abend vor Ihrem Fortgehen sagte ich Ihnen, daß ich wüßte, wer Sie seien, und in Ihrer Dankbarkeit für unsere Nachsicht und Güte schwuren Sie einen heiligen Eis, meinen Vater und mich zu schützen vor jedem Ungemach, so weit die« in Ihrer Macht stände, und Sie gelobten, daß, wenn ich jemal« eine große Gunst von Ihnen erbitten sollte, Sie mir diese Bitte gewähren wollten, einerlei, wa« e« Sie auch selbst kosten möge. Die Stunde der Erfüllung Ihre« Versprechen« ist gekommen. Ich erbitte mir eine große Gunst von Ihnen: die Freiheit dieser Männer. Ich rettete Ihr Leben, — geben Sie mir dafür da« dieser Männerl* Der Ausdruck in Spiridion'« Gesicht mil-derte sich. Er war nicht der Mann, der je« mal« eine Beleidigung vergaß, aber eben so wenig vergaß er eine ihm erwiesene Wohlthat oder Freundlichkeit. Während die Leute grauenvolle Geschichten von seiner Grausamkeit gegen seine Gefangenen erzählten, war er in jeder Hütte im meilenweiten Umkreise zu Hause, und die Land-leute würden ihr Leben für ihn eingesetzt haben. Es mußte doch etwa« Gute« in ihm fein, wa« ihm so viele Treue und Anhänglichkeit verschaffte. Dieses Gute gewann auch jrht die Oberhand in ihm. „Sie haben Recht, Mylady/ sagte er nach einer Weile. „Ich verdanke Ihnen mein Leben und ich versprach Ihnen Vergeltung, wenn sich eine Gelegenheil dazu bieten sollte. Ich dachte nicht, daß die Gelegenheit sich auf solche Weise finden würde. Ich habe mir niemals träumen lassen, daß ein Mann, viel weniger eine Frau, e« wagen würde, Spiridion in seiner Höhle auf» zusuche«. Sie haben Ihren Wunsch ausgesprochen, und ich will versuche«, ihn zu erfüllen. Sie sollen da« Lebeu de« Diener« haben," und er zeigte auf Brigg«. „Auch will ich Ihnen diesen Herrn geben," und er deutete auf Mr. Kolly«. „Sie sollen sogleich mit verdundenen Augen zu der Stelle gebracht werden, wo sie gefangen genommen wurden." Da« Mädchen betrachtete Kolly» schweigend; dann wendete sich ihr Blick zu Lord LingScourt und ruhte eine Weile auf seinem ernsten, hübschen Gesicht, da» Blut stieg ihm in die Wangen, al« ihre Augen mit dem wundervoll milden Glanz den seinigen begegneten, und sein Herz bebte, wie eS noch nie unter dem Blick einer Frau erbebt war. „Und der Andere?" fragte da« Mädchen. „Wa« soll au« ihm werden?" „Er ist ein reicher englischer Lord, der ein enormes Lösegeld zahlen kann. Ihn kann ich nicht frei geben," erwiderte Spiridion. „Wir haben in der letzten Zeit schlechte Geschäfte gemacht. Nur selten kommen Reifende ohne genügende Bedeckung dieses Wege«. Diese Beute war zu groß, al« daß ich sie so ohne Weitere« ausgeben sollte. Ich werde für den Engländer vierzig Tausend Pfund Sterling bekommen, oder er soll sterben!" „Könnten Sie wirklich Ihr mir gegebene« Versprechen brechen?" fragte da« Mädchen. „Nein, Spiridion, ich glaube nicht, daß Sie Ihren Schwur brechen. Ich verlange diese« Lord« Leben au« Ihrer Hand, ebenso da« der beiden Andern." Spiridion wurde unruhig und ging gedanken-voll auf und ab. Seme Leute warteten in respektvollem Schwel-gen. Sie betrachteten ihren Hauptmann mit einer gewissen Ehrfurcht und wagten nicht, ihn durch eine Frage oder irgend welche Kundgebung zu stören; aber sie glaubten, daß er Lord King«-court frei gebe» würde. „Sie verlangen zu viel, Mylady," erklärte Spiridion unschlüssig. „Sie retteten ein Leben; ich diele Ihnen dafür zwei. Ist da« nicht an-nehmbar?" „Al« Sie mir Ihr Versprechen gaben." ent« gegrete da« Mütchen ruhig, „als Sie schwuren bei Allem, was Ihnen heilig ist, dachte ich nicht, daß Sie einst, wenn Sie Ihr Wort einlösen sie den König persönlich engogirten und ihm Worte in den Mund legten, von denen sie wol wissen mußten, daß die benachbarte Großmacht sie nicht stillschweigend hinnehmen konnte. Die Frage ist nun. od Rumänien aus diesem Wege beharren wird oder nicht. Wenn in Rumänien noch ein Funken von politisch-'? Besonnenheit vohondtn ist, dann wird unzweifelhaft da« letztere der Fall sein. Ader auch dann, wenn da« jüngste Königreich, in seiner Verblendung auf die Unterstützung England« bauend, sich unnachgibig zeigen sollie, braucht Oesterreich »och lange nicht an die Gewalt der Waffen zu appelliren. Um Rumänien 411 Paaren zu treiben, dazu genügt in formeller Richtung der Abbruch der diplomatischen Beziehungen, in sachlicher aber die Absperrung unserer Grevze gegen den rumänischen Vieh« und Getreide Export. ES ist wohl richtig, daß Oester-reich durch diese Maßregel sich selbst schädigen wurde; allein du» wäre nur in veihällniSmäßig geringem Maße der Fall, während der rumänische Außen-Handel durch eine Grenzsperre vollständig lahm-gelegt würde. Wollte Rumänien e« darauf au-kommen lassen, bann würbe eS sich sehr bald zu seinem Schaden überzeugen, daß die englische Pro« tection ihm gar nicht» nütz«. Wa« speciell den Einfluß England» in dieser Frage betrifft, so darf derselbe tuichau« nicht hoch angeschlagen werben. Da« britische Jnselreich hat zwar ein Interesse daran, daß der gegenwärtige Zwischenfall zu Gunsten Rumänien« entschieden werde, allein e« hat nicht die Macht, diese« Interesse wirksam zur Geltung zu bringen. Unseie Monarchie vertritt nemlich in diesem Falle nicht nur seine eigenen, sondern auch die wnth« schaftlichtn Interessen Deutschlands, e« würde also auf die thatkräftige Unterstützung de« letzteren selbst in dem Falle mii Zuversicht rechnen dürfen, wenn da« politische Bündnis zwischen den beiden Kailcrinüchten nicht existirte. Zudem darf ange-vommen werden daß Graf Kalnoky gelegentlich seiner letzten Anweserheil in Petersburg auch mit Rußland ein Einvernehmen bezüglich der Donau-frage erzielt hat, so daß also im fachlichen Kampfe wegen der Donausrage die drei Kaisermächte ge-schlössen gegen Rumänien und dessen Hintermann England stehen. Damit aber ist die ganze Ange-legenheil von 00 nh'rein entschieden und van diesem Gesichtspunkte au? betrachtet wird e« auch sofort klar, daß Oesterreich mit voller Gemüth«-ruhe dem Ende dc« Zwischensalle« entgegensehen, ja e« sogar auf da« Scheitern der europäischen „gemischten Donau » Commission" ankommen lassen kann. Politische Rundschan. Cilli, 14. December. Im Herrrnhause haben d>e vierzehn Roth-Helfer, wie die zuletzt ernannten Pair« der Xten Größe getauft wurden, ihre guten Oienste gethan. sollten, zögern würden, um die Zahlung Punkt für Punkt abzuwägen." Spiridion'« Augen funkelten. E« herrschte tiefe Stille. Nach einer Weile machte da« Mädchen eine Bewegung, um sich zu entfernen. „Spiridion hat sein Wort nicht gehalten" sprat sie entrüstet. „Ich will gehen, da Sie Ihr Leben uud Ihren Schwur so gering schätzen." Sie wandte sich um und schritt rasch dem AuSgang der Höhle zu; aber sie hoffte, daß Spiridion sie nicht so gehen lassen würde und sie hatte sich nicht geirrt. „Halt l" rief der Hauptmann rauh. „Keinen Schritt weiter. E« gilt Ihr Leden!" „Ich kann, — ich darf meinen Schwur nicht drechen l Wen» Sie die'« drei Leben von mir begehren, — nehmen Sie sie! Sie gehören Ihnen! Meine Schuld ist mir theuer geworden, oder sie ist nun bezahlt!" sprach der Banditen» Häuptling. De« Mädchen« Gesicht leuchtete freudig auf. „Ich wußte, daß Sie Wort halten würden I" rief sie. „Ich danke Ihnen Spiridion. Oie Er« innerung an diese gute That wird Ihnen in späterer Zeit von größerem Werth sein, al« da« Lösegeld, welche« sie Ihnen hätten geben können." Sie wandte sich an die Gefangenen und sagte: Die Westbahnvorlage wurde in der von der Re-gierung und von der Ltnderbank gewünschten Fassung genau mit 14 Stimmen Majorität (71 gegen 57 Stimmen) angenommen. Nun haben zwar der Berichterstatter der Majorität Edler v. P l e n e r und ein Fi> anzmann ersten Range« Baron König«warter ziffermäßig nachge« wiesen, warum die Regierungsvorlage der Länder-dank acceptabel erscheinen müsst, aber der Bewei«, daß der mit der Verwaltung der K. Elisabethbahn abgeschlossene Vertrag dem Staate zum Vortheile — ja auch nur nicht zum Nachtheile — gereiche, ist weder von dem Handelsminister, noch von dem Finanzminister noch auch von dem Concordat«-minister Grafen Leo Tun erbracht worden. C« hat gestern nicht viel gefehlt, daß die Regierung der Nothhelfer auch im Abgeordnetenhaufe dringendst bedurft hätte; denn bei der Abstimmung über den Eoentualantrag de« Baron Hackelberg zu § 54 der Landwehrgesetz-Rovelle (Auswanderung) betrug die ganze Majorität 4 sage vier Stimme». Wenn die vier Mitglieder der Linken, welche von dem Ackerbauministrr in die ViehhandelS-Erquete ein« berufen wurden, nicht eben in Folge ihrer Theil« nähme an den Enquete-Berathungen gefehlt hätten, Graf Taaffe wäre in die unaugenchme Lage ge-kommen zu fragen: Majorität, wo bist du? Nicht um Vieles größer war die Majorität bei der Ad» stimmung über da? Budget-Provisorium. in welcher der jüngere Plener dem Herrn v. DunajewSki so zusetzte, daß e« diesem die „Rede verschlug", uud ihn nöthigte, sich die Antwort für die Budget-debatie — vorzubehalten. Vermuthlich wird er inzwischen in den Reden früherer Sessionen nach-schlagen, um dort Argumente sür seine Finanz-Politik aufzustöbern. DaS ist ja so seine Art. Graf Heinrich Clam, Berichterstatter der Majorität spielte sich auf den — „alten Oesterreich»" heraus . . . . mittelalterlicher Oesterreich«? wäre wohl richtiger. In der gestrigen Sitzung des Budget-Au«' schusseS iuterpcllirte Abg. Professor Sueß den Ministerpiäsidenten wegen der Katastrophe im Ringthealer. Der Ministerpräsident suchte die Polizei zu entlasten nnsi die Schuld auf da« Sladtdauamt zu wälzen. Darauf erwiderte der Interpellant unter Anderem: „Ich möchte einen Minister sehen, der anderswo den Muth hätte, zu sagen, seine Polizeibeamten feien für solche Sachen nicht verantwortlich. — od der in einem anderen Lande nur 24 Stunden noch Minister wäre!" Seilen« de« Giafen Taaffe wurde übrigen« zu wiederholten Malen die strengste Untersuchung unv Bestrafung der Schuldigen zu-gesichert. Zur Reise de« österreichischen Kaiserpaare« wird au» Turin gemeldet, daß daselbst bereit« Vorbereitungen zum Empfange der hoh»n Gäste getroffen werden. Dieselben dürften voraussichtlich am 1. Jänner in Turin eintreffen unv im „Haben Sie gehört? Sie sind frei, — Sie Alle! Spiridion gibt Sie ohne Lösegeld frei. Kommen Sie mit wir I" „Hall I" rief Spiridion wieder. „Diese Männer sollen in Freiheit gesetzt werden; aber ihre Augen müssen verbunden werden, und meine Leute sollen sie zu der Stelle bringen, wo sie gefangen genommen wurden. Die« soll sogleich geschehen. Diese Vorsichtsmaßregel ist nothwendig, damit sie den Weg zu unserem Versteck nicht kennen lernen." „Da Sie diese Männer sogleich und ohne Verletzung entlassen wollen, habe ich nichts mehr zu erbitten," sagte das Mädchen. „Meine Aufgabe ist erledigt. Spiridion, ich danke Iljnen nochmals. Mein Vertrauen zu Ihnen war nicht vergeben«. Ich will gehen." Ehe der Hauptmann etwa« erwiedern konnte, trat Lord King«coi»rt vor. Seine Hände waren noch auf dem Rücken gebunden, sein Gesicht war bleich vor Aufregung, ader seine Augen waren voll inniger Dankbarkeit. „Mylaly," sagte er, „lassen Sie mich Ihnen danken von ganzem Herzen für den Dienst, den Sie mir heute erwiesen haben. Ich werde Ihre heroische That, Irren edlen Muth und Ihre Selbstverleugnung nie vergessen, die Sie an diesen Platz führte, um drei Personen zu retten, die Sie nie gesehen hatten. Möge der Himmel Ihre edle Palazzo dolla Cisteraa wohnen. Prinz Amadeo wird da« kaiserpaar in Verona begrüßen. In Pari« hat gestern der Proceß Roustan'« gegen den „Intransigeant" begonnen. Derselbe wird oller Voraussicht nach zu Unzunsten Rot »fort« enden unb dürfte dem Lsternenmann durch feine Verurtheilung Gelegenheit geboten werden, in stiller Beschaulichkeit, über seine Un — Vorsichtigkeit in der Ausstreuung von Verdächtigungen nach« zudenken. Die Nachrichten au« Tuni« und Algerien lauten wieder befriedigend. Die Tribu« im Innern haben die Feldarbeiten wieder ausgenommen, gegen die Stämme de« Süden« ober soll eine strenge Razzia unternommen werden. General Logerot verfolgt Ali-ben-Amar, welcher mit seinen Banden an der tripolitanischen Grenze auftauchte; die Truppen von Zaghuan gehen zur Occup >tion nach Hammamet ad. Bu-Amena, dessen Einfluß im Sinken begriffen ist. befindet sich in Balbala. Kleine Chronik. Ciüi. 14. December. (K 0 l t h >1 t i g k e i l 3 c 0 11 c t r tj Morgen, Donnerstag, veranstaltet der „Cillier Musikverein" in den Easino-Lvcalitäten ein außerordentliche« Concert, dessen Reinertrag den Hinterbliebenen der beim Brande de« Wiener Ringtheater« Benin« glückten gewidmet ist. Da« mit großem Geschick zusammengestellte Programm enthüll: 1. Ouvertüre zu „Wilhelm Tell", für Pianoforle zu vier Händen, von Rossini. 2. Soloquartett für Männer« stimme: Die Kapelle (Fis-moll) von Kreutzer. 3. Ständchen von Schufen. Duett für Sopran und Tenor. 3. a) Andante au« dem Streich-quartelte in D mall von Schubert. d) Scherzo au« dem Streichquartette Op. 12 von MendelS-sobn-Bartdoldy. 5. Lieder für Tenor: a) „A>ra" von Rubinstein. K) „Ich grolle nickt' von R. Schumann. 6. Soloquirtttte für Sopian, Alt, Tenor und Baß. a) Haidenrö»lei,> von F. Schubert, arrang. von Dr. St. d) Schwesterlein von I. Maier. 7. Elavier-Quartette: a) Andante, b) Scherzo v. Reißiger. Ange>icht« des stet» bewährten Wohtthätigkeitssinae« unserer Mitbürger bedarf e« wohl keiner besonderen Aufforderung zum zahl« reichen Besuche diese« Concerte«, gilt e« doch der Linderung der Not und de« unsäglichen Jammer«, welche in Folge einer entsetzlichen Katastrophe auf Hunderten von Familien lasten. (M ardurger Gemeindehau«halt.) Nach dem Beschluß« de« Mardurger Gemeinderal« werden sich im nächsten Jahre die Einnahmen der Stadt mit fl. 108.390.60. die Ausgaben mit fl. 147.756 40 beziffern. Die Bedeckung de« sich hienach ergebenden Deficit« pr. fl. 39.356 70 er-folgt: a.) durch eine Umlage von 15% von der Berzehrunz«steuer für Wein und Fleisch, ferner Forlscliung im Einlagrdlatt. IG That belohnen, möge der Himmel Sie segnen, wie ich e» thue Er verbeugte sich tief und ehrfurchtsvoll vor ihr. Kolly« sprach feinen Dank in warmen Worten au« und Brigg« dankte ihr in englischer Sprache für dieErhaltung seiner ihm so schätzenewerthenOhren. Zur Verwunderung Lord Kingtcourl's und Tolly« schien sie da« Englische ebenso gut zu ver-stehen, wie da« Griechische. Spiridion beobachtete finster die Scene. Ja seinen Augen lag ein unheimliche« Brüten, ein seltsame« Glimmen von Eifersucht und Wuth. „Ich habe mein Versprechen erfüllt," äußerte er, „oder werde e« gethan haben, wenn diese Männer frei find. Sie sind gerettet; aber Sie Mylady, wer wird Sie retten?" „Wa« meinen Sie?" fragte fie ruhig. „Ich meine, daß da« Geheimniß unsere« Verstecks in Ihrem Besitz ist; ich weine, daß da« Leben und die Sicherheit von diesen zwei Dutzend Burschen auf der Zunge einer Frau liegt; ich meine, daß mein Leben, da» Leben, welche« Sie einst retteten, — in Ihrer Gewalt ist. Soldaten durchstreifen nach un« da« Land; ein Preis ist auf meinen Kopf gesetzt. Au« all' diesen Gründen darf ich Sie nicht frei gehen lassen." „Da« ist ein Wort!" fiel der Lieutenant ihm in die Rede. „Sie darf nicht gehen, damit sie verrathen kann, wo unsere Höhle ist." Beilage zur Nr. 100 der „Cillier Zeitung." für die Einfuhr, sowie für die Erzeugung von Vier und Brantwein; b.) durch eine Umlage von 20% von den dlwUn Steuern sammt Staat«-zufchiägen; e.) durch 2% ZinSkreuzer. Das Er-trägni« dieser Umlagen beläuft sich auf fl. 41.000. «« verbleibt sonach noch ein Ueberschuß von fl. 1703-60. Unter dem Titel Baulichkeiten der Gemeinde erscheinen fl. 1500.— für den Niveau« plan der Stadt eingestellt. Die Kosten für den Bau der Mädchenschule wurden mit fl. 50.000.— normirt. (Cafino - B« rein.) Der am verflossenen Soonabend, den 10. d. M. abgehaltene Coaver-sationSab«nd muß noch jeder Richtung hin als sehr gelungen bezeichnet werden. Die getroffene Wahl der Bortrag«stücke war sehr glücklich, da sie durchaus anregender Natur sind. Frau Pnila Siuc, welche die große Arie UaiUart' au« der Oper „Da« Glöckchen des Eremiten, und die Romanze „Non 6 vero* von Maitei fang, entwickelte besonder« in der ersteren Piöc« den vollen Melallklang ihrer anmuihigen Sopran-stimme, und trug dieselbe mit wahrer Bravour vor. Auf dem Pianoforte gelangten zwei Stücke zum Bortrage, und zwar: ,La damc des fecs" Rapsodi« von A. Iaelle, und die Mantolinata von kelterer. Dir erste Piece spielte Fräulein Nadeniczek und die letztere wurde vierhändig von dem genannten Fräulein und dem Fräulein Vouise Herzmann mit ausgezeichneter Sicherheit und Technik vorgetragen. Endlich wurde un« noch der Genuß zu Theil, bei Herrn v. Bistarini eine Tenorstimm« von seltener Schönheit kennen zu lernen. Nicht nur die ausgezeichnete Schule, son-dern auch der vom tiefem Gefühle durchhauchie Bortrag fand allgemeine Anerkennung. Herr von Bistarini sang den .allen König" von A. Rubin-stein, den „Frühlingstraum" von Schubert, und da« Lied „Es ist ein Reif gefallen" von Sleg-mayer. Sämmtliche Vortrogsstücke fanden reichen und ungetheilten Beifall und gewährten einen wahrhaft genußreichen Abend. Sodann begann der Tanz, dem in durchaus animirter Stimmung bi« weit nach der Mitteraachtsstuude gehuldigt wurde. Am Montag, den 12. d. M. hielt der Bereio die Generalversammlung od. Nachdem der Benins-director der im Laufe deS Jahre« aus der Di« rection geschiedenen Mitglieder mit warmen Worten gedacht hatte, entwickelte er den Rechenschaftsbericht, ans welchem die möglichst wirtschaftliche Gedahrung wahrgenommen wurde, in Folge dessen Herr Dr. Reckermann den Au«druck de« Danke« der Direktion für ihre Thätigkeit volirle, welcher Antrag von der Versammlung einhellig ange-nommen wurde. Bei der sohin vorgenommenen Wahl de« neuen Ausschüsse« zeigte da« Scruti nium folgende« Wahlcrgebntß mit nachstenden Herren: Heinrich Alfred, Hofdauer Carl, Metz Die bisher finsteren Gesichter der Räuber klärten sich auf. Ueber da« Antlitz de« Mädchen« flog ein Schalten von Bestürzung, aber nicht von Furcht. „Sie können nicht denken, daß ich Sie ver« rathen werde?- sagte sie. „Wa« würden Sie ge-winncn, wenn Sie mich hier gefangen hallen? Ist da« Ihre Dankbarkeit, Spiridion? Sie wollen wich beständig gefangen halten, weil ich Ihr Geheimniß kenne? Ich hätte Ihnen mehr Grogu.ulh zugetraut." „Sie sprechen kühn, Mylady." „Weil ich den Mann, den ich in seiner Kra> kheit pflegen half, welcher vor mir lag, so hiilflr« wie ein Kind, nicht sürchten kann. Sie werten mir nichts zu Leide thun, Spiridion, — Sie werden mich nicht tödten ! Ich wurde Ihnen vur im Wege sein, wenn Sie mich gefangen halten und mich mit sich nehmen auf Ihren Märschen von einem Versteck zum andern. Die Sache kann einfacher erledigt werden." „Wie da«?" „Sie wissen, daß ich an einen allgüligen Gott glaube, welcher über uns Allen wacht, den Gerechten sowohl wie den Ungerechten," sprach da« Mäd^cn in feierlichem Tone, ihre blaue» Augen aufwärt« gerichtet. „Ich will bei meinem Glauben zu ihm, und so wahr ich hoffe, feiner Gnade theihaftig zu werden, schwören, daß ich Ih, Ge- Alexander, Pacckiaffo Franz, Pesariö Aloi«, Ploner Paul, Rakusch Josef, Rüpfchl Ernst. Sämmtliche Herren haben die Wahl angenommen und erscheinen hiebei al« neu gewählt die Herren Hofdauer und Pacchiaffo. Die Wahl für die ein» seinen Funktionen wird erst vorgenommen werden. Endlich wurden al« Rechnung«censoren gewählt: Die Herren Kreuzderger und Gollitsch. (Der Marburger Männerge» saugverein) eröffnet nächsten Samstag sein 30. Bereinsjah" durch eine Liedertafel in den Casino« Casö Lokalitäten, bei welcher da« Soloquarlett de« Grazer Männergefangvereine« und die Südbahn-Werkstätten-Musikkapelle mitwirken werden. (Ein Musikverein in Marburg.) In der Sitzung de« Marburger Gemeinderath« vom 7. d. M. beantragte Herr Dr. Duchatsch die Bestellung eiue« Staadtmusikdirector« mit einem Äehalte von fl. 1000.— au» Gemeindemittelo. Ja der Begründung seines Antrages wies Herr Dr. Duchatsch insbesondere darauf hin, daß Cilli und Pettau der Stadt Marburg in Bezug auf Pflegt der Mnsik weit voran« seien. Da« Sparen dürse nicht soweit gehen, daß die geistigen Interessen darunter leiden; e« müsse den Kindern Gelegen-heit geboten werden, sich in der Musik auszubilden. Wie die „M. Z." meldet, wurde diesem Antrage beigestimmt und auch der Wunsch ausgesprochen, e« möge ein Musikverein gebildet werden, welcher von der Gemeinde subvenlionirt werden würde. (Theater.) Mit Schiller« „Kabale nnd Liebe" verabschiedete sich Montag die Theaterge« sellschaft Mater von dem hiesigen Publikum. Leider war die Besetzung de« Stücke« nicht die glücklichste. Nur die Damenrollen waren richtig verthejlt und wurden auch vortrefflich durchgeführt. Frl. B a n i n i gab die Louife mit der ihr in so hohem Grade eiaenen Weichheit und Inner« lichkcit und Frln. G r u n d n e r darf die Lady Milford zu ihren besten Leistungen zählen. Herr Treuherz al« MusicuS Miller fand in der Scene mit Louife Töne von wirklich ergreifender Wirkung und verdient für feine Leistung unbe-dingte Anerkennung. Herr Graf gab sich red-liche Mühe, den Ferdinand zur vollen Geltung zu bringen. Herr Direktor M a i e r (Präsiüem) und Herr Roman (Wurm) waren in ihren Rollen durchaus beachtenswerth. Nicht ungerügt darf ein Barbarismus bleiben, den man sich gegen die classische Dichtung ©J iller« zu Schulden kommen ließ. Wir wissen nicht, wer e« war, der an dem Stücke Censur geübt; ein schlimmes Zeugniß aber hat er seinem BerständniS auege« stellt, indem er die letzten Scenen, darunter jene zwischen dem Präsidenten, Ferdinand und dem Secretär Wurm strich und so dem Drama den nothwendige» Abschluß nahm. Daß da» Pudlicum unter solchen Umständen unbefriedigt daS Theater verließ, braucht wohl nicht erst erwähnt zu werden. heimniß bewahren will, selbst vor meinem Bater. So haben Sie nicht« von mir zu fürchten, wenn Sie mich frei gehen lassen." „Da« Mädchen hat Recht," sagte der Lieute-nant mürrisch; „wir können sie nicht beständig gefangen hallen. Wir möchten gezwungen sein, sie zu lödte» — " Der Hauptmann erschrack. „Tödten!" wiederholte er entsetzt. Er musterte mit verzehrenden Blicken de« Mädchen« frische«, liebliche« Gesicht. Einige seiner Leute singen an zu murren und den Tod de« Matchen« zu fordern. De« Hauptmann« Stolz und Herrschsucht erwachten bei dieser Kundgebung. „Sie soll nicht sterben I" rief er, indim fein vernichtender Blick gebieterisch die Bande streifte. „Ich vertraute ihr einst mein Leben an und sie hat mich nicht verrathen, und ich will ihr wieder vertrauen. Sie wird nicht wagen, den Schwur zu brechen, den ich ihr dictire. Knieen Sie nieder, Mylady l" Sie gehorchte, der röthliche Schein de« Feuer« fiel voll auf ihr engelhafte« Antlitz, und die Ehrlichkeit und Treue, die aus demselben auSge« prägt lagen, beruhigten Spiridion vollständig. Er dictirle ihr den Schwur, und sie wieder« holte die Worte mit klar.r, sicherer Stimme. „Und nun," sagte er. al» da« Mädchen sich wieder erhob, „will ich Ihnen vertrauen. Möge (Für unsere Sicherhe!t«wache.) Da« BilligkeitSgefühl erfordert e», daß wir beim Herannahen der Feiertage auch jener Specie« unserer Nebenmenschen gedenken, welche da« ganze Jahr bei Tag uud Nacht oft in Sturm und Regen und ia der größten Kälte über unser Ei-geuihum wacht — wir meinen unsere brave Sicherheit«wach?. Während bereit« in allen öffent« lichen Diensten eine Gehaltsaufbesserung stattge-funden hat, ist die SicherheitSwache noch immer sehr karg besoldet, zudem ist seit dem Ableben de« Wachmannes Kompost kein Ersatz für densel-den aufgenommen worden, so daß derselbe Dienst, welcher früher von vier Wachmännern versehen wurde, nun von dreien geleistet werden muß. Vielleicht entschließt sich nun unsere löblich« Ge« meindevertretung, den hiesigen Wachmännern von Neujahr an eine entsprechende Gehallerhöhung zu bewilligen — sie würd« dadurch nicht nur den Gefühlen der Humanität Rechnung tragen, sondern auch di« Sicherheit«organe zu erhöhter Thätigkeit anspornen, welche wieder der Gesammtheit zu-gute käme. (S ch a d e n s« u e r.) In Unter «Pulsgau sind am 9. December Abend« die Gebäude de« Grundbesitzer« Stefan Hrastnik (unweit der Kirche) abgebrannnt. Der Schaden soll fl. 2000.— betragen, doch war Hrastnik glücklicherweise versichert. (Ein gefährliche« Individuum.) Der von Agram au« wegen Dievstahl« steckbrieflich verfolgte Tapezierergehilfe Josef L i p o r e tz ist gestern durch die hiesige Polizei aufgegriffen und in sicheren Gewahrsam gebracht worden. (Einbruch in einem Bezirk«ge-richte.) Wie man der „Grazer Zeitung" au« Rohitsch meldet, wurde daselbst am 10. d, M. Nacht« in da« Gebäude de« Bezirksgerichte« ein-gebrochen, die Kanzlei de« Bezir«richter« und de« Arjuncten durchsucht und die Cassa beschädigt. Da zufällig weder Geld noch Wertsachen vorhanden waren, bestand die Beute der Einbrecher nur in einem alten Kauzleirocke und anderen unbedeutenden Kleinigkeiten. (Diezwei eleganten Einbrecher,) von denen wir seinerzeit gemeldet, heiße» wie nunmehr festgestellt ist. Ferdinand Reatu« F l e i-scher und Josef Heumann und sind au« dem Zuchthaus« in Liebwerd a, wo si« eine 6 bez. 8jährige Strafe abzubüßen hatten, entsprungen. Die Feststellung ihrer Identität wurde dadurch erleichtert, daß beide an ihrem Körper Tättowirungen (in die Haut geätzte Figuren) trugen, welche bei dem Einen ein Dampfschiff, bei dem Andern eine Seiltänzerin vorstellten. (Die B e g r ä b n i S k o st e n in M a r« bürg) betragen nach dem von der Statthalterei ge-nehmigtenTarif der „LeicheuaufbohruirgS und Beer-digungSanstalt" de« Herrn I. Wolf fl. 200.— für die «rstc, fl. 140. — für di« zweite, fl. 80.— für die dritte und fl. 30.— für die vierte Classe. der Himmel Sie vernichten, wenn sie sich falsch erweisen sollten. Si« können gehen." Aber sie wollt« sich nicht «her entfernen, al< bi« den Gefangenen die Auge» verbunden und st« hinau» in'« Frei« gebracht waren. Sie folgte dicht hinter ihnen. Auf einem platten Felsen, un-weit de« Eingangs zur Höhle machten si« wieder Halt und Lord Kingscourt, dessen fest verbunden« waren, streckte feine Hand au», al» da» Mädchen ihm und seinen Begleitern Lebewohl sagte. Ihr« Hand, (lein und weich, fiel leise in die feine. „Darf ich Sie um Ihren Namen bitten?' fragte der junge Graf. „Wir werden un« wieder-sehen, und —" Die Räuber ließen ihn nicht auSsprechen, sondern zogen ihn mit fort, und zwar mit solcher Hast, daß ihm da« Mädchen keine Antwort geben konnt«. Diese sah den Engländern nach; ihr Blick ruhte am längsten aus Lord KiugScourt. dessen kräftige, männlich edl« Gestalt «inen tiefen Eindruck auf sie gemacht hatte. Als er mit seinen Begleitern in einem dichten Gebüsch verschwand, raffle sie sich au« ihrem träumerischen Nachschauen auf und blickte um sich. Die Sonn« neigt« sich zum Untergang; bald mußle e« dunkel sein. (Fortsetzung folgt.) (§ f i m 9 o r 1e n.) Da« 3. Heft de« sechsten Jahrgange« der im Verlage Veykam-Josefsthal in Graz erscheinenden Monatsschrift „Heimgarten", gegründet und geleitet von P. K. Roiegger, ent-hall folgende lesenewirihe Aufsätze: Da» Wahr« zeichen. Novelle von E. M. Jüacano. — Wa? der Festt sili eine erwischt hat. Erzählung auS der Bauernschaft. — Die Complementürfarde. Wie zuweilen glückliche Ehen zu Stande kommen, von M. v. RoSkowSk»«. — Graz vor hundert Jahren. Bon Hermann Wind«. — Bon einem jungen Bildhauer, von R. — Die Fremden« bttcher auf dem GibhardSberg. Bon Oswald Stein (-Lchluß). — Der Tod de« Reichen. Bon Emie Zola. — Bon einem Geldtragen. Erinnerung aus den Baeansagen von P. st. Rosegger. — Finstere Weihnachten. Bon Han» Malser. — Ein Bater an seinen Sohn. III. — Verschiedene Ansichten. Gedicht von Friedrich Bodenstedt. — Kleine Laube. Die steirische LondSg'fchicht. Auf Gspoa« unv Ernst kurz und bündi in steirischer Mundart taiShlt von P. st. Rosegger. ic. Preis de« Hefte« 30 kr. S. W. — Elegante Einbanddeckel, sind edenfall« von der Perlagshandlung herausgegeben uud zum Preise von 85 kr. zu haben. — Die Jahrgange I — IV sind im Preise auf 2 fl. 40 kr. ermäßigt und durch jede Buch- Handlung noch zu beziehen, in Cilli durch T. Drexel. « » » (Die „Wiener Landwirthschaft« l i ch e Z e i l u n g") von Hugo H. Hitschmann bringt in ihrer Nummer vom 10. December d. I. folgende Hauptartikel: Ueber die Freitheilbar« keit de« Grundbesitze«. — Neue Ansichten über die Viehseuchen. — Die serbische Distel. — Ein« fache Slegdrücke. (1 Abb.) — Schweinestall mit Gerüthekammer. (2 Abb.) — Weintreber al« Futtermittel für Schweine. — Eine neue Anbau« Methode der Kartoffeln. — Abnorm hohe Milch» ertrüge. — Knochenmehl al» Beifutier; ferner Feuilleton«, Büchermarkt, Sprechsaal, Tage«-Neuigkeiten, Marktberichte, Fragekasten, Brief« kästen und Inserate sunter denselben einundzwanzig offene Dienstesstellen). • « (Bom Wiener Ringtheater.) Neun Jahre sind'« nun der, daß unter dem Präsidium de« Grafen Wimpfen sich ein Consortium von Kapitalisten und Kunstfreunden zusammentdat, um in Wien nach dem Muster der Pariser Op^ra Comique" eine Bühne in'» Leben zu rufen, in welcher speciell die lyrische Oper ihre H.imstätte und Pflege finden sollte. Mit einem Actienca-pitale von fünf Millionen Gulden schritt man sofort an die Aufführung de« Projekte« und in weniger denn Jahresfrist entstand unter der reitung de« Architekten Fdrster ein reizende« Bauwerk in franzSsiicher Renaissance am Schottenring. Da« neue Theater, welche« man. entsprechend seiner Bestimmung, stomische Oper getauft, wurde im Winter 1873 unter günstigen Auspicien er« öffnet. Eine auserlesene stiltnstlerschaar, worunter auch einige hervorragende Mitglieder des Wiener Hosoperntheater«, hatte sich unter der Direktion des früheren Operettensünger« Albin Swoboda zusammengefunden und nicht wenige gab e«, welche dem jungen Unternehmen eine glänzende Zukunft prophezeiten. Aber Director Swoboda hatte fein Glück. Gleich zum Beginn der Borstellungen machte sich eine Schwierigkeit geltend, die man ansang« unterschützt hatte: der Mangel eine« zug-kräftigen Repenoir«. Und zu dieser einen Schwie« rigkeit gesellte sich bald eine zweite: Intriguen aller Art herrschten unter der frischgewordenen stünstlerfchaar und ohne daß die Direktion sie zu halten vermochte oder auch nur zu halten versuchte, verließen gerade die ersten «rüste in rascher Folge die Bühne. Wa« vom Personale noch blieb, waren zumeist nur strüfle zweiten Ranges. So stand nach wenigen Monaten da« so hoffnungsvoll bi« gonnene Unternehmen da ohne Opern, ohne Sänger und da« in einer Zeit, wo den Wienern der Folgen de« Krach in allen Gliedern steckien, wo in Folge der allgemeinen GeschäftSstockung die Theaterbesuch auf ein Minimum beschränkt war, wo nur besonders zugkräftige Aufführungen ein Hau« zu füllen vermochten I linier solchen Umständen war e« nur natürlich, daß sich die engen Wechselbeziehungen zwischen künft« krischen und pekuniären Erfolgen schon in überraschend kurzer Zeit empfindlich fühlbar machten. Die 'Lesellschast erlitt enorme Verluste. Um diese wieder wett zu machen, begann eine Periode de« Experimenliren«. Man experimentirte mit dem Repertoir, mit den Künstlern, mit den Direktoren. Die letzteren reichten einander förm« lich die Klinge. Albin Swoboda hatte die Bühne nur kurze Zeit geleitet. Es kamen Haaiemann, Bobrmonn. Hirsch und Rosenfeld. Jeder von ihnen versuchte der Reihe nach in dem bereit« unpopulär gewordenen Hause sein Glück, aber nicht Einem gelang e», sich längere Zeit zu halten. Und mit jedem Directionsaiechsel mehrte sich da« MiStrauen de« Publikums gegen das Unternehmen, und immer tiefer sank die Bühne, welche einst bestimmt gewesen, der Hofoper Concurrenz zu machen. Ein schwacher Hoffnungsschimmer leuchtete dem vielgeprüften J>istituie, al« vor zwei Jahren sich für dasselbe ein sackkundiger Leiter in der Person de« Director« Strampser fand. Leider waren feine pecuniüren Verhältnisse nicht darnach, die Bühne in die Höhe zu bringen, zudem war da« MiStrauen im Publikum bereit« zu tief ein-gewurzelt, um so leicht wieder behoben werden zu können. Die Aenderung des Namen« „Komische Oper" in „Ringtheater" änderte nicht« an diese > Uebelstünden, zu denen sich noch der weitere ge« sellte, daß Sttampser« Schwägerin, Frau Vvlkel, welche an dem Unternehaien financiell betheiligt war, diesem Schwierigkeiten aller Ait bereitete. So sah sich denn Herr Strampser bald genöthigt, die Direktion wieder niederzulegen und Frau Vöikel nach eigenem Gutdünken schalten und walten zu lasten. Bon da an war da« Ringtheater, da« selbst keine nennenSwerthe künstlerische straft mehr befaß, zu einer Bühne für exotische Künstler und Wandertruppen und nur ab und zu, so gelegent-lich de« Auftreten» de« berühmten italienischen Tragöden Tommafo Salvini, gab e« im Ring« theater einen gefüllten Zuschauerraum. — Roch einmal schien e«, al« sollten bessere Zeiten für diese Bühne kommen, zu Beginn dieser Saison nämlich, als Director Jauner die Leitung der« selben übernahm. Sein Name allein schon galt al» eine halb« Bürgschaft de« Erfolge«, denn man kannte Jaunir'« Glück und Thatkraft, wi« nicht minder di« Meisterschaft, welche rr in der In« fcenirung der Reclame besaß. Ader kurz war der Traum und schrecklich da« Erwachen. Der Fluch, der aus dem Ringtheater, wie früher auf der komischen Oper zu haften schien, mußte sich ganz erfüllen, durch eine entsetzliche Katastrophe mußte der herrliche Kunsttempel am Stottenriug vom Erdboden verschwinden! — Wa« die Ursachen undEnt' slehung des furchtbaren Unglück« betrifft, fo wirb u-l« hierüber die bereit« eingeleitete strafgerichtliche Untersuchung voraussichtlich die nöthige Klar-heit bringen; soviel ist schon heute gewiß, daß un-verantwortliche Fahrlässigkeit, Pflichtvergeffenheit und Kopflosigkeit die Hauptschuld daran tragen, daß so zahlreiche Menschenleben der Katastrophe zum Opfer gefallen sind. Nach der osficiellen Ver-lustiiste beträgt die Zahl der Vermißten 917 Per« so neu ; möglich, M diese Zahl sich noch vermin-mindert, möglich aber auch, daß sie sich noch ver-mehrt. Und dieser ungeheure Verlust war *i« Werk einer Halden Stunde! Eingesendet. Geehrter Herr Redacteur! Wollen die Gefälligkeit haben, folgend« Zeilen in Ihrem geschätzten Blatte Raum finden zu lasten._ Ein Menschenfreund hat den Lahnhoser Eichen-wald geschaffen für kommende Generalionen, die er nicht mehr schauen sollte, ein Menschenfreund hat ihn erhalten. Auch an den früheren Besitzer trat die Ber-suchung heran, aber eine innere Stimme warnt« ihn vor der Vernichtung der schönsten Perle seine« Gute« und die bereit» erhobene Hand sank ruhig nieder. Sin englischer Part ist gewiß schön und bietet der Annehmlichkeilen viele; ader wa» ist er im Vergleich zum Lahnhofer Eichenwald und wo ist der Ort, der auch nur Aehnliches bietet t Tarum Gnad« dem herrlichen Walde, der schönsten Zierde de» einzigen Gute«! R. % A n da« „Secuuds-Gtui«' F. P. der südsttirischen Post. Nehm' mir seine Müh' Dein« Poesie In'« Stammbuch zu setzen; Doch tröst' dich mein Freund Der, den Du gemeint Weiß wohl sie zu schätzen. B. Course der Wiener Körle vom 14, December 1881. Goldrent«...........93.75 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 77.25 . . in Silber . 78.10 1860«? Staltt«-Aulehen»lose .... 134.25 Bankactien........... 837.— Creditactien.............362.60 London............118.85 Napoleond'or.......... 9.43 k. k. Münzducaten........ 5.60 100 Reichsmark.........58.15 Gegen Gicht. Hrn. F. Wilhelm, Apoth. In Neunkirchen N.-Oe. Da Ihr Wllhrlm'a atullarilirl-igiei* Garantie abgebe, in empfehlende Erinnerung. Eine feuer- und einbruchsichere C a s s e ist billig unter der Hand tu verkaufen. — Anzufragen in der Exped. d. BI. 642—1 62 Pappelbäume, wovon 43 vollständig ausgewnehaen, derzeit im hie* «gen Stadtparke *teben<', sind iu verkaufen. Kat's* antrüge. Anfragen u. 8. w si id längstens bis 20. d. 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I.iedesfreiheit, von Marschner. 2. Marie vom Oberlande, mit Tenorsolo, von Nedvod. 3. Still ruht der See, von Pfeil. 7. Der deutsche Sang, von Schmelzer. 4. Margherita, von Engelsberg. 5. D'Hamkehr, mit Baritonsolo, von Koschat. 6. Lieder-Quadrille von Briiner. Die Zwischenpausen werden von der Cillier Musikvereins-Capelle ausgefüllt. 641_1 Kntrt^c IHr NiohtmltgUedcr A Porisoii 1 fl. Weihnachts- & Neujahrs-Geschenke. CO UJ I— tn CD CQ Wegen gänzlicher Umgestaltung meines Herren- M Damen-Moden- Bist Leder-Galanterie-GescMfles gebe ich das gesammte Waarenlager von heute an zu Orlginal-Fabriks-Preisen ab, und erlaube mir demzufolge meine hochgeehrten Kunden auf mein reich sor-tirtes Lager in allen Mode-Artikeln, Woll- und Wirkwaaren. Pelz-, Galanterie-& Parfumerie-Waaren höflichst aufmerksam zu machen. 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