MITTHEILUNGEN des historischen Vereines für Krain im Juni L8LT. Redigirt vom Dr. V. F. 14Inn . Vcrcins - Se cretär und Geschäftsleiter rc. >c. Diplomatariiim Carmollcnm. Aus den Materialien des Vereins-Archives vom Dr. V. F. Klun. V e r) e r ch n i ft d er mi8 dem vormals bischöflich freisiuge» scheu nun ftaatshcrrschastlichem Archive zu Lak überkommenen Acte» imb Urkunden. ^Dndem alte Acten und Urkunden unter die vorzüglichsten Materialien zur Verfassung einer Landesgeschichte gehören, so war die Direction des historischen Vereines für Krain stets aus die Acquisition derselben bedacht, und hat sich auch in diesem Falle beeilt, den Inhalt einer jeden erworbenen und einigermaßen interessanten Urkunde mittelst der seit dem Jahre 1846 in Druck erscheinenden Vereinsmittheilungen bekannt zu gebe», und sie hat im Verfolge ihrer Bestrebungen ihr vorzügliches Augenmerk auch auf die Laker Archivs-Acten und Urkunden gerichtet. Ein genaues Verzeichniß derselben wurde bereits in der Zeitperiode vom 14. bis 21. Juni 1846 vom Herrn Staatsbuchhalterei-Veamtcn Anton Jellouschek ausgenommen, die Uebernahme derselben auf Grundlage des aufgenommenen Verzeichnisses hat aber in Folge der mit hohem Hofkam-merdccrete vom 13. April 1846, Z. 14949, ertheilten Bewilligung, erst am 16. Februar 1861 Statt gefunden, über welche Uebernahme auch in den Vereins - Mittheilungen vom Monate Februar 1861, Seite 12 und 13, eine kurze Anzeige erstattet wurde, mit der schließlich beigesetzten Bemerkung, daß eine nähere Besprechung den Werth dieser urkundlichen Dokumente darzustellen suchen werde. Indem in dieser Anzeige bereits über die in Empfang genommenen Bücher und Porträte ausführlicher Bericht erstattet ist, so handelt es sich nun nur noch um die genaue auszugsweise Beschreibung der dort erworbenen alten Acten und Urkunden. Diese rühren sämmtlich aus jener Zeitpcriode her, in welcher die dermalige Staatsherrschaft Lak bischöflich freisingisch war. Der Zeitpunct dieses Ueberganges hat aber i. I. 1803 Statt gefunden. Die Verwahrung derselben geschah in 5 sogenannten Schriftenschränken, welche zusammen mehr als 200 Fächer enthalten, deren jedes seine eigene Zahl und Ueberschrift hat. Nach der numerischen Reihenfolge dieser Fächer wurden nun die Acten und Urkunden vorläufig sowohl genau verzeichnet, als auch nun übernommen. Die über den Fächern vorhandenen Aufschriften wurden hier stets wörtlich beibehalten, und es folgen sodann mit Rücksicht auf die Chronologie die in denselben verwahrten Dokumente von Post-Nr. 1 bis 240, so, daß von jedem Fache die darin verwahrte älteste Urkunde zuerst, die neueste aber zuletzt bezeichnet erscheint. Zur nähern Bezeichnung ist bei jeder Urkunde angeführt, ob dieselbe in Original oder in Abschrift — auf Pergament oder auf Papier, in deutscher oder in lateinischer Sprache ausgestellt sei. Wo bezüglich der Sprache keine nähere Bezeichnung geschieht, so ist stets die deutsche Sprache zu verstehen. Auch wurde auf das Vorhandensein der Sigille genaue Rücksicht genommen. Da sich übrigens in vielen Fächern gar keine bemerkenswerthe» Urkunden vorfanden, so wurden hier freilich nur die Ueberschriften jener Fächer angeführt, welche bemerkenswerthe Urkunde» enthielten, wogegen aber von den Aufschriften der übrigen Fächer keine Erwähnung geschieht. — Die in den Acten und Urkunden vorkommenden Ausdrücke sind häufig auch in diesem Verzeichnisse wörtlich beibehalten worden. Documenta, Origo, tituius Possessionis liujus Domiiiii. Jnv. Nr. 1. Schenkungsurkunde der heutigen Herrschaft Lak, ausgestellt vom Kaiser Otto II. an Abraham, Bischofvon Freisingen, ddo. Heiligenstadt, 23. November 974. Auf Papier, in Vidimus ddo. Wien 21. Juli 1643, welches vom Georg Wagner, Registrator der Hofkanzlei, unter fertiget ist. In lateinischer Sprache. 2. Privilegium, ausgefertiget von OttokarII., Könige von Böhmen, Herzoge von Oesterreich, Steiermark und Kärnten, Markgrafen von Mähren, Herrn von Krain, der March, Eger und Portenau, zu Gunsten Conrad's, Bischofes von Freisingen, ddo. Piczka, 6. November 1274 — wodurch diesem Bischöfe in der Stadt Lak und in allen zu dieser Herrschaft gehörigen Ortschaften das Landgericht — Judicium Provincialu — gegen eine jährlich zu geschehende Entrichtung von 12 Mark Laibacher Denarien verliehen wird. Vidimirt vom öffentlichen Notar Johann Friedrich Prugger zu Freisinge» am 9. Marz 1660. Lateinisch, auf Papier. 3. et 4. Der römische König und Kaiser Sigismund, zugleich König von Ungarn, Böhmen, Dalmatien, Kroatien n. bestätiget zu Nürnberg am 24. -August 1431, auf Ansuchen des Freisingen'schen Fürstbischofes Nicodemus, die von Ottokar II., Könige von Böhmen, Herzoge von Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Herrn von Krain, dem Bisthuine Freisingen verliehenen Gerechtsame und Privilegien. In lateinischer Sprache. Abschrift auf Papier. 8. Kaiser Maximilian I. bestätiget zu Biberach am 12. Februar 1307 dem Biothume Freisingen alle Privilegien und Regalien. Einfache Abschrift auf Papier. 6. Kaiser Friedrich IV. bestehlt zu Wiener - Neustadt am St. Simonis- und Juda-Tage 1453 — den Unterthanen von Lengenfeld, dem Johann, Bischöfe von Freisingen, Gehorsam und Huldigung zu bezeugen. Original, in deutscher Sprache, auf Papier, mit Siegel. 7. Urkunde ddo. Udine 1562 — ausgefertiget von Jacob Maraccus, ans Verona, beider Rechte Doctor, Spiritual und General - Vicar des Metropoliten Johann Grimani, Patriarchen von Aquileja, wodurch dem Ambrosius Haumann, Vicar in der Stadt Lak, das au der dortigen Pfarrkirche erledigte Beneficium des h. Georg verliehen wird. Original in lateinischer Sprache mit einem angehängten Sigille. 8. Christian v. Sigersdorf verzichtet zu Lak am 1. October 1628 auf die ihm erblich angefallene Zehentgerechtigkeit int Schloßgartcn zn Lak, zu Gunsten des Bischofes von Freisingen, auf immerwährende Zeiten. Einfache Abschrift auf Papier. 9. Schreibens - Copia des Bischofes von Briren, an den von Freisingen, ddo. Briren letzten September 1632 — betreffend den Austausch der Herrschaft Veldes gegen eine andere bisthümlich freisingen'sche Herrschaft. Auf Papier. 10. Vertragsbrief zwischen Veit Adam, Bischof von Freisingen, und den Unterthanen und Erbholden der Stadt Lak, in Betreff der Robot-Ablösung vom Jahre 1632. Original auf Papier. 11. Patent Kaisers Ferdinand II., ddo. Wien 23. Februar 1634, ausgefertiget mit Bezug auf eine vom Erzherzoge Earl am 18. December 1569 erlassene Verordnung, betreffend den Zehent von neu angebauten Gründen. Abschrift auf Papier. 12. Transactions - Vertrag zwischen der Jnhabung der fürstbischöflich freisingen'schen Herrschaft Lak und deren Unterthanen, ddo. Laibach 1. Juni 1678 —betreffend die Aufnahme der Sperre und Inventur nach Verstorbenen. Einfache Abschrift auf Papier. 13. Vergleich zwischen den Fürstbischöfen von Freifingen und Laibach, ddo. Freisingen 23. Mai 1690 — betreffend die jährliche Entrichtung von 20 fl. an die Herrschaft Görtschach, wegen Redimirung des dortigen Landgerichtes. Einfache Abschrift auf Papier. 14. Lehenbrief, ansgefertiget von Johann Franz, con-firmirten Bischöfe, und des heil, römischen Reiches Fürsten zu Freisingen, ddo. Freisinge» 21. August 1699 — lautend an Herrn Maximilian Oblak von Wolkhensperg, in Betreff des Edelmannssitzes Burgstall, und der Fischerei in der Polanschiza. Original auf Pergament, mit eigenhändiger Unterschrift und mit daran hängendem'Sigille. 15. Revers des Andreas Blaß» ikh, Pfarrers in Scl-zach, vom Monate Februar 1710, betreffend die Buchenwaldung Goreina Raima. Einfache Abschrift. 16. Stiftbrief, ausgefertiget von LucasPuschar, Pfarrer zu Selzach, ddo. Pfarrhos Selzach 2.1. September 1755, in Betreff der Errichtung eines Beneficiums mit einem verzinslich angelegten Capitale pr. 6000 Gulden deutscher Währung. Original. 17. Lehenbrief, ausgefertiget vom Kaiser Franz 1 an den Cardinal und Fürstbischof zu Freisingen, Johann Theodor, herzoglichen Prinzen von Baiern ddo. Wien, 8. Februar 1748. Abschrift auf Papier. Herrschaftliche Privilegien. 18 bis 23. Sechs Stück Urkunden, betreffend die Privilegien und'Gerechtsamen des Hochstiftes Freisingen, und zwar: a) Ausgestellt vom Kaiser Sigismund zu Nürnberg am 24. August 1431, vidimirt vom Sccrctär und Notar Johann Friedrich Prugger zu Freisingen am 9. März 1660. In lateinischer Sprache. b) Ausgestellt vom Kaiser Maximilian I. zu Hall im Jnnthale am Dinstage nach dem Palmsonntage 1497; vidimirt von Georg Vitztumb zu Freisingen am letzten November 1622. In deutscher Sprache. c—f) Ausgestellt vom römischen Könige Ferdinand! 1. zu Nürnberg am 10. Februar 1523. Eine dieser Urkunden in vidimirter -Abschrift, ddo. Freisingen am letzten November 1622, die anderen 3 aber in einfacher Abschrift. Alle in deutscher Sprache. 24 und 25. Hanns v- Lamberg, Freiherr zu Orien-egg und Ottenstein, mit. königl. Maj. Rath und Verwalter der Landeshauptmannschaft in Krain — veröffentlicht zu Laibach am 9. Mai 1549 die Verordnung Ferdinand I., römischen zu Ungarn und Böhmen Königs rc. ddo. Prag am 13. April 1549, gemäß welcher der Appellationszug über den Ausspruch des Herrschaft Laker Stadthauptmanns nicht mehr nach Freisingen, sondern vor die Landesobrigkeit geleitet werden solle. Zwei auf Papier geschriebene und mit dem Siegel versehene, ganz gleichlautende Originalien, 26. Ferdinand II., Erzherzog zu Oesterreich, Herzog zu Burgund, zu Brabant, Steiermark, Kärnten, Krain rc. bestätiget zu Grat; am 12. October 1600, daß der Appellations- jug vom Lakerischen Stadtgericht an die Landeshauptmannschaft in Kram gerichtet werden solle. Abschrift auf Papier. Jura EmpMtlieutica, Urbarszins und Steuer. 27. Philipp, Bischof, zu Freisingen, Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Baiern rc. erklärt zu Freisingen am Montage nach dem Palmtage 1515, daß der Kästner Balthasar Si-gistorfer als Erkäufer eines in der Stadt Lak gelegenen Hauses von der Robot befreit sei. Original auf Pergament mit Siegel. 28. Weikhard, Freiherr zu Auersperg, Erbkämmerer in Krain und der windischen Mark, röni. kais. Majestäf Hofkriegsrath und Oberster Hofmarschall, auch Fürst!. Durchlaucht Erzh. Carl zu Oesterreich Rath und Landeshauptmann in Krain und Georg Höffer zu Höflein und Haßperg —mache» bekannt zu Laibach am 16. Mai 1576, daß bei dem zuletzt abgehaltenen Landtage auf Antrag und Begehren des Durchlauchtigen Erzherzogs Carl beschlossen worden sei, Beiträge zit den gegen die Türken bevorstehenden Kriegsrüstungen zu sammeln, welche in dem in dieser Versammlung bestimmten Ausmaße wöchentlich von einem Jeden, der das zehnte Lebensjahr überschritt, gezahlt werden sollen. O riginal, gedruckt auf Papier. liaudenila, das Sterbrccht betreffend. 29. Philipp, Bischof zu Freisingen, Administrator des Stiftes Naumburg, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Baiern re., erläßt zu Freisingen am Montage nach St. lllrichs-tag 1525, eine Verordnung au seine Unterthanen der Herrschaft Lak, daß ihm diese während der damals in Deutschland entstandenen Unruhen getreuen Beistand leisten sollen. Original, gedruckt auf Papier, mit Siegel und eigenhändiger Unterschrift. Großzehcnd. 30. Verkaufs- und respective Kaufvertrag zwischen Christ opH Lepossega und dessen Eheweibe Agnes, Bürger von Lak, als Verkäufer und dem Laker Stadtrichter Oswald Witfchck, als Käufer,