^ro. 57. ^. , »783- ' Laibacher ^ ' Dienstag den 3. Herbstmonat. Inländische Nachrickten«. VDien, den 2 Herbsimsnat. Se. Majestät haben den Hrn. Major Ulrich Kommandanten des Pioniers Korps zum Obristlieutenant dabey ernannt. Bey Bel-tziojoso ist der ite Major Minkowitz zum Qberstl. der 2te Major Mcrandmi zum nen Major, — bey Preiß der Major Kaffati zum Qbersil. der 2te Major Ger-wani zum Nen Major, der Hauptm. Nil-le zum 2ten Major, -^ bey Anton Ester-hazy der Major Morzin zum 2ten Oberstl. der Graf Strasoldo zum iten Major, — bey Schröder der Hauptm. Bolza, bey D'Alton der Hauptm. Benigni, bey Wenzel Kolloredo der Hauptmcmn Helwinger, tey Franz Kiusky der Hauptm. Chierot, beym Broderreqiment der Hauptm. O.uas-danovich, zum 2ttu Major befördert worden. Der vom Monarchen dem Prinz Koburg uigeschickte Orden wird auf 8c?Oco st. geschätzt; so reich soll der Stern mit Brillanen besetzt seyn ; auch der Ring soV 6oOO si. betragen. — In dem bey Fock« san erobmen Lager hat man unter andern ein kostbares grosses Zelt des Seraskier erbeutet, welches allein 13 Kabinett hat. Dieses wird zum ewigen Andenken hiehep geliefert, md aufbewahrt werden. Die Heilung der durch die neulich? Operazion Sr. Maj< gemachten Wunde hat die erwünschtesten Fortschritte genommen, so, daß Se. Maj. den 28. des v. M. schon das erstemal wieder das Bett auf einigß Stunden verlassen konnten,undSich im übrigen qanz wohl befinden. Donnerstags den 27. v. des Abends sind des Erzherzogs K. H. von Laxenburg nach der hiesigen Hofburg gekommen, Mld ha-bm Freytags früh um 5. Uhr, in Be. gleitung Ihrer benden Gcncraladjlttanten> die Reise mr Armee angetrettcn. — De? Frau Erlherzoginn K. H. sind Freltagtz Nachmittags Von LaMburg hicher gelouv wen, und haben Ihre Wohnzimmer iu der Hofburg bezogen. Der F. M. Gr. v. Pellegrini ist Donnerstags den 27. v. zur, Armee, abgereiset. — Und nun heißt es auch, daß Se. Maj. den G. F. Z. M. Bar. de Vins zum kommandirenden in In-und Qberö-sierreich an die Stelle dcs verstorbenen G. F. Z. M. von Langlois zu erneinen geruhet haben. Gedachter Hr. Gereral soll dieser Tagen auch schon seine Rnse nach Triest, wo dermal das Obergemralkom-mandosich befindet, antretten. Auf die hier eingegangene Nachrcht von dem am 16. des v. M. zu Ofen erfolgten Absterben des Grafen Iankovits ). Da-ruvar, Kommandeur des St. Slrphans-orden, Präsidenten der obersten ßerichts-behörde, und Tavernikus dcs Köngreichs Ungarn, haben Se. Maj. an deftn Stelle den Präsidenten der königl. Tahl, Peter v. Vegh ernanm , dieses Prasidilm aber dem bisherigen Thesaurarius, und ersten Vizepräsidenten der königl. Ungarischen Statt-ihalterey, Hrn. v. Urmenüi verliehen. Die hierdurch erledigte Stelle des Thesaurarius , und ersten Vicepräsidentttt der Statt-halterey erhielt der bisherige zweyte Vizepräsident v. Szeihen. Auch die Hose von London , und Berlin sollen sich mit jenen v. Versailles, und Madrit vereiniget haben um in Konstan-tinopel zwischen der Pforte, und den verbündeten Kaiserhöfen Frieden zu stiften; aber wie man sieht, qanz ohne Erfolg: denn es deutet alles auf die Fortsetzung des Krieges. Die Türken werden schon izt Oc-zakow zu Wasser angegriffen haben; es soll auch zuverlaßig seyn, daß die Garnison von Bender, wie wüthend einen Ausfall auf die Nüssen gemacht, und ihnen grossen Schaden zugefügt habe. Die Tür» ken durch die Niederlage bey Focksau noch mA zurückgeschreckt, ziehen m ber Wal-lachey zwey verschiedene Korps Zufamen, das eine bey Fatin zu ? sOc>c>, und das andere bey Fisko zu lc^oo Mann. Besonders suchen sie dem Prinzen von Ko< bürg, und den Russen den Weg nach Vu-» karest zu versperren, wahrscheinlich kömt es in der Wallachey abermals zur Schlacht. Man hat sogar behaupten wollen, die Türken hätten unsere Vorposten bey Rimnik zu 2 verschiedenenmalen, jedoch ohne Erfolg, angegriffen. Brüstet, dc» 19. Aug. Se. Maj. haben durch eine Verordnung vom 30. y. für die Provinz Limdurg , die bisher mit Brabant ein gemeinschaftliches oberstes Ge-richt hatte, eine eigene höchste Gencytsbe-. Horde errichtet, und dazu den bisherigen Qberhof erhoben, von welchem die Appell lazion vor das oberste Gericht ztt Mccheln gezogen wird. — Durch ein Edikt vom 13. wird bekannt gemacht, Se. Maj. hattm unserm Gcneral - Gouvernement aufgetragen auf die Errichtung einer zureichenden Menge von Spitälern, und anderer milden Stiftungen Bcdacht zu nehmen, und dam Anfangs die Hand hur anzulegen. — Durch ein anderes Edikt von 14. haben Sl'. Maj. unsern Bischoffen freyzustellett geruhet ihre Theologischen Zöglinge die^ Theologie in den Bischöflichen' Seminarien lehren zu lassen, oder sie in das Gcneral-smiinarium nach Löwen zu senden; nur erhielt unser Fiskalamt den Auftrag auf dieLehre der Bischöflichen Scmmarien wachsam zu seyn, und hierinfalls mil allerStrenge vorzugehen. Den Abbteuen aber und Klöstern ist die Ertheilung des Unterrichts m der Philosophie, und Theologie ganz^ch untersagt: ihre Zöglinge sind also in blt Bischöflichen' Seminarien, oder in das naO Löwen zu senden. LemberF, bm rs. Aug. Des Kaisers Maj. haben durch ein Hofdckretvom tc>. Iun. d. I. den Galizischen Granzort Biala zu einer königl. fteycn Stadt zu erheben , und der dortigen akatolischen Gemeinde ein gemauertes Gotteshaus mit Thurm, und Geläute zn bewilligen 5 wie auch den dort befindlichen Pastor zum Se-Mor und Aufseher der übrigen Gemeinden im Mislenizer, Bochmer, Sandezer, Tar-nower, And Rzeschower Kreise zu ernennen geruhet., Aus der Moldau , und Wallachey wu-d berichtet, es bestattige sich immer mehr, daß die feindliche Armee, welche der Prinz bon Koburg mit eben so viel Muth, arsihau , öe« 15. Aug. Das KoM mando der Festung Kaminiec ist nun ent? lich dennoch dem Generale V.Mitte gänzlich abgenommen, und für die Folgezeit das Gesetz gemacht; künftig nur einen g^ bohruen, im Landil begüterten Pohlen , der dem Nange nach Generalmajor seyn muß, zu dieser Befthlshaberstelle zu ernennen, auch das Kommando nie auf immer zu ertheilen, sondern damit von Zeit zu Zett abwechseln zu lassen , und diesen Platz "e einem andern , als Katholiken anzuvertrauen. Der Kommandant selbst sollte immer der Krieaskommisslon untergeordnet seyn- Wird alle aufdem Platze Nro. 133« in der von KleinmayerschM Buchhandlung ausgegeben. Besondere Beilage zürL^bäche^ettung Nro. 37. Frankreich. Varis den 15. August. Am 7. trattm 6 Minister des Königs in den San! der v lsammelten Stände ein, umthuen die traurige Lage vorzustellen, in der sich ge. zenwärtig das Neich beende, da die Gesetze ohne Gewalt, die Gerichte ohne Wnk. samkeit waren, und jeder in der Hoffnung ungestraft zu bleiben sich aücs erlaube. Der Siegelbewahrer nahm das Wort; und sagte: Sie haben rccht pcdacht, meine Herren, daß eine scköne und wlise Landesverfassung der sicherste und fruchtbringendste Grund von dcm Glücke dieses Reches sey. Se Maj. erwarten mit der lebhaftesten Ungeduld, den Erfolg Ihrer Ardeittn, und Höchstdicsclbcu haben uns ausdrücklich auferlegt, in Sie wegen Beschleunigung derselben zn dringen'; aber die Umstände for. dern Vo.sichicn und eine Sorgfalt, deren Wirkung noch dringender und wirksamer seyn mnß; sie fordern, daß Sie die schleunigsten Maßregeln ergriffen, um den zügellosen Hang zum Raube und zur Unordnung einzuschränken, und daß Sie der öffent. liche,, Gewalt den Emjlus; wieder geben, den sie verloren hat. Die Freiheit, die Sie, meine Herren, einführen, wird nie gefährlich swn; aber die bewaffnete Unordnung ist es, welche täglich gefährlicher wird. Betrachten Sie, meine Herren, daß die Verachtung der besiehenden Gesclze bald n muß die Einführung und Vollziehung der Gesetze entspringen, wie die Gesetze «ingeführt werden sollen. Hernach wird man untersuchen, wie die Gesetze vollzogen