Illyrisch es Blatt z u m Nutzen und Vergnügen Nro. 3^. Fr ei,ta g dcn 20. Augu st 1819. D e r G r u ß, » Kh.vfurch ts v 0ll gcw ei h t S e i n,er k., k. H0hci t, dc m Dur chlauchtigste n^ E rzherz o g F e r d i n a nd ,, K.ronprinz.ew vow Oestreichs "^iükommen hier, im Land' der alten' Winven',. Du Ersterzeugter unsers Vater, Fran zV Wo, sind. der Worte Süßeste zu finden Zum, Freude - Gruß,, und wo zum Ehrenkranz-Ner Blumen Schönste, solchen Gast zu schmücken^ DiM! uns des Himmels güt'gc Mächte, schicken?. Willkommen in Vem Erbe großer Ahnen,. Du hoffnungörcicher Zweig vom alten^ Stamm?! Bestimmt an, Maxens Enkel unL zu mahnen.. Der uns vom Tajo einst zum Heile kam.. We^ licht den Vater und nicht auch die Söhne?' Ner.' schaut d^n Erbprin z, ohne Freudenthräne,?/ 37 Mcht'Verg,, nicht Thal vermag, das Band zu, trennen> Das Fürst und Völker innigfest umschlingt,-' Und keine Sprache kann die Wonne nennen,. Die liebend Volk wie Zauberkraft durchdringt,-Wenn seines Herrschers Vaterhuld und Milde. Verjüngt erscheint ,m> treuen Ebenbilde.. So jubelt denn, des Landsö wackre Söhne l ^Ü^^^^^^^I Verkündet laut des Herzens Freud und Lust! Drückt euch des Prinzen Bild und Jugend - Schöne Recht tief in eure freudcrfüllte Brust! ^^ Die Herrscher, die uns von der Donau kommen, W Sie sind dem Krainerlande stä'ts zum Frommen. s. b Herr der Welten! höre unser Flehen: Gieb Ferdinanden Glück und Kraft und Macht; Laß deinen Engel I h m zur Seite stehen, Der treu Ihn leitet, schirmet und bewacht: Dein sind die guten Fürsten und die Kronen, Du theii'st sie aus, die Völker zu belohnen. Richter. Ueber die Kometen. Ein sichtbarer Komet am Himmel ist immer eine Erscheinung, die, wie alles Ungewöhnliche in der Na^ tur, eine staunende Ncugicrdc und einen gewissen Schauder erregt. Wir gehen hinaus in die dunkle Nacht, und unser Auge wird zuerst nach derjenigen Gegend des Himmels hingezogen, wo der Fremdling steht. Wir staunen ihn an, als ein Wunder in der weiten Schöpfung; und wenn wir auch frey von dem Aderglauben sind, der in ihm eine drohende Zuchtru-the dcs Himmels erblickt, so ist doch der Eindruck tief und ernst, den sein Anblick in unserm Gemüthe zurückläßt. — Allerdings verdienen die Kometen die aufmertsa-we Betrachtung, welcher sie von allcn Erd-ebewohncrn Wbewürdigct werden. Denn regelmässig erscheinen die ^Planeten unsers Sonnensystems, und ihre Ankunft Mlluf dem großen Schauplahe, so wie ihr Verschwinden Wbon demselben, ist wcdcr neu noch uns ungewohnt; sie wurden schon im voraus von den Astronomen verkündigt, damit wir sie bey ihrem neuen Hervorgehen am Stcrnenhimmcl allemahl als Zierden desselben bc-WlMrnßen können. — Ewig fest stehen hingegen die Fix- sterne und dlc Gruppen, die sic bilden; und wer den Sirius, den Orion, das Sieb enge stirn se« hen will, weiß, w«un und wo er sie suchen soll.—-Aber wie Meteore erscheinen und verschwinden dic Ko-mctcn. Ucberraschend treten sie in das Gebiet unsers Sonnensystems ein; oft ganz unerwartet, oft bcy ih» rem Anrücken beobachtet, aber immer als eine schnell vorübergehende Erscheinung; und sie eilen wieder aus unserm GesiHtstreise hinweg, meistens ohne uns die Hoffnung zu lassen, sie jemahls wieder zu sehen. So sehr indessen das Unerwartete und Ausseror« deutliche ihrer Erscheinung, ihrer Gestalt, ihres Lich' tes, ihrer Laufbahn uns mit Staunen erfüllt; sowenig habcn wir Ursache uns vor ihnen zu fürchten , auch wenn sic sich unftrer Erde, oder eincm andern Planeten noch so sehr nähern; denn anch sie haben, allen Beobachtungen zufolge, einen bestimmten und regele mäßigen Lauf, und sie werden so wenig mit andern Himmel.köepcrn zusammenstoßen, und sie in Verwir« rung bringen, als dic Rader eines künstlichen Uhrwerks sich beschädigen oder stören, auch wcnn sie noch so nahe neben einander, ja wenn sic sich auch in ent-Zegcngesctzten Rötungen drehen und bewegen. -- — ,53 ^^^> Als himmlische Körper Muffes wir sie also dctracy: t<>n, die eben so gut als die Planeten zum großem < ^ Ganzen der Natur gehören, eben so gut wie diese zu s einem großen Zwccke Daseyn und Bcwegung crhal- l ten haben. Ihre Einrichtung, ihr Licht und ihre Pe- t wegung, so weit dieß möglich ist, muß von uns wie < diejenige der Planeten berechnet, geprüft, gemessen , werden; und wenn wir in Hinsicht derselben die einen ! und andern Vermuthungen wagen, so dürfen sie nie» ^ inal'ls mit den übrigen Erscheinungen und Beobach- ^ tunaen in der Natur im Widerspruch stehen.— An den Kometen bemerken wir zweyerley Eigen« schaften, wodnrch sie sich von all^n andern Gestirnen unterscheiden, nähmlich ihr Licht und ihre Lauft bahn. Veyde sind der Betrachtung auch des Laien in der Sternkunde werth. — Zuerst fallt nnÄ das Licht? oder vielmehr der Schimmer auf, den^ie^'onll'cnl -un. ^/v.-l'^tcn.-, m:d wir fragen, ob derselbe ihnen eigen, oder ob er v-on der Sonne entlehnt, oder durch sie erregt ist? Wir bemerken nähmlich immer cincn gewissen an sich dunkeln Körper oder Kern, mitten in der schmalen Spitze des Schweifes, von welchem das Licht auszugehen scheint. D'escr Kern wird zwar von dem Lichte, wovon er gleichsam umflosscn ist, nicht unmittelbar bc-i rührt, sondern er scheint vielmehr in einem trüben ablichten Dunstkreis zu schwimmen. Allein das Licht ' umgibt ihn doch ganz, und nimmt in einer gewissen ^ Entfernung von ihm seinen Anfang- Er scheint das« ' selbe als Eigenthum mit sich zu führen, oder es in > semcr Atmosphäre zn erregen: und dieser Schimmer oder Nimbus ist gleich helle auf d:r der Conne zugekehrten, so wie auf der ihr entgegen gcsefttcn Seite: auck niinmt dcrselbe nicht in dem l ' Verhältniß der größern oder geringern Entfernung von l der Sonne ab oder zu. Wir dürfen also wohlanneh-^ wen, daß die Kometen sclbstleuchtende Körper sind, oder daß der Grund ihreö stärkern oder schwächer?. Lich-^ teä in ihnen selbst liegt; was aus dcm Folgenden noch > deutlicher hervorgehen wird. Ob nun aber das Ncht der Kometen von gleiche oder von verschiedener Art als dasjenige der Sonnc sey, darüber sind allerdings nur Vermuthn ,gen mög-lich. Wenn wir indessen unsere Sonnc für eine elektrische Kugel halten, die wahrscheinlich der erste Grund aller elektrischen Erscheinungen in unserm ganzen Sonnensysteme ist, so dürfen wir auch annehmen , daß das Licht der Kometen elektrischer Art sey; und daß ihr Kern, vermöge seiner Newegung oder Umdrehung um seine Achse, und durch die Reibung seiner AtmosphHi re an dem leitend?« Aether Elektricität errege, wel» chc d'',nn, weil dieser ein, ableitendes Fluidum ift, vo«D dem Kerne sich mehr entftrnt, und in ihm sich aus: dehnt. Damit stimmen auch die Erscheinungen des Nordlichtes übercin, welch? ohne Zweifel der Elektricität müssen zugeschrieben werden. Auch dieses be-M rührt die Erde nicht unmittelbar, sondern zieht sich« in gewisser Entfernung über di? nördlichen Gegenden lvjv.,. ^>.. n.,/5^vitz,., nue.i^tkjn.>^e/^, a^.^en"P<5le» erregte, oder sich dort sammelnde Elektricität sich i« die höhere Atmosphäre gleichsam ergießt, und ob nicht vielleicht die Bewohner des Mondes, den Schimmer, den unsere Erde zr.weilcn von sich gibt, gerade mit demjenigen der Kometen vergleichen, und ob ihnen wcht oft der Nord - und Süd -.Polderselben strahlend, > und ein lichtes Flmdum ausströmem), erscheint. (Der Beschluß folgt.) B c erd > gun gZ t G eb ränche bey verschiedenen Völkern. : Die verschiedenen Völker des Erdbodens erwiesen l von jeher ihren Leichen allezeit dcsto mehr Achtung, je i gesitteter sie waren ; wie wir aus der Pracht der ägyp? , tischen, griechischen und römischen Leichenbegängnisse ,- abnehmen können. Besonders behaupteten die alten , Philosophen, daß man sie als Überreste dcr Mensch- >. llchkeit betrachten müßte, die wicdcr zu ihrer ersten h Mutter zurüäl'shrcn sollten. Weil Hetacl,it glaubte, daß Alles in der Wclt au,s Feuer gcmacht wäre, so - l36 — Zedot er, daß man die Leichname verbrennen, solle, um sie ihrem ersten Elemente, wieder zu geben.. Thales, der das Wasser für die, allgemeine Mutter der, Dinge hielt, wollte sie, in. die Erde verscharret haben,, und D e m o c r i t, der, einc, Auferstehung glaubte, gab, den Nath sie in Honig zu legen,, um sie, zu, erhalten.. Die altenP er ser.warfenihre Todte»,,, so bald sie. ver> schieden waren, auf den, Schindanger;, die A.n.gehö' eigen hielten, es, für, eine Ehre, wenn die, Naubthiere den Leichnam geschwind zerrissen und anffrassen,. und. es,, war.! ihnen eine, Schande,, wenn: sie, ihn- liegen lie-. ßen. Die Iapa n,e r. bestatten zwar, ihre.To.dte.n ehr>. lich zur Erde.. A'lein sie begraben sie mit große.«-Freu^ d.enbezcugungen,, welche wohl nicht auv zärtlicher Achtung für sie herrühren.. W.enn.ein, Grönländer, stirbt, so wird. er aus, dem. Loche,, das ftine.Wohnung. gewesen ist, hcrauogeschleppt,. und muß,an.der freyen^ Luft.hart und steif >usammen.fricren.,. Unter, den, T a r.-. tarn sind verschiedene Gebrauche in. Absicht, der Tod-, ten Mode gewesen., Bald- haben, si^ sie an die, Väu-we gehängt, um. sie austrocknen zulassen;' bald habem sie sie selbst gefressen,, bald b.earadc.n.. Die Einwohner.-der barbarischen Inftln zerschnitten^ die. Körper ihrer. Todten in kleine Smcke, und, steckten sie in. einen Tops. 2llhdann, begruben, sie sie, und setzten einen Steinhaus fen darauf., Essedonier fraßen-das Fleische abgelebter. Leute,, die sie umzubringen Pflegten, mit Schöpsenfleische-vermischt.;, die aber,, welche an Krankheiten starben,, warfen die, Es,se.d o.n i.e r auf den Schindanger.. Die-H yr c a n i er. hielten^ eigene. Hunde dazu „ w.elche die-Todten fressen mußten unddieIberie-r ließen sie.den^ Geyern zum- Raube.. Dic Ichtyophä^i,, welche-nichts als Fische aßen, warfen,die>Todten in dic Secw und. Flüsse, um, den^ Fischen- die Nahrung wieder zu-aebcn, die- sie von, ihnen erhielten. D>c C h o l ch i e r.-steckten, sie w Säcke,« und hie.ngen. sie an die. Bäume.. We Ägypter selbst,, die ihre. Leichen,, so, bald sie gestorben waren, den Zergliedern, übergaben,, um, s^ ^um Embalsamiren zuzubereiten, konnten dieses,. ynnMich nusAchtunZ gegen,die Verstorbenen thun,, w.e'll sie den Zergliederer, nach gethanerArbei>t steinigl ten, und für unehrlich hictten. Die Caraiben begegnen ihren Todten anfangs ganz artig: sie wa> schen. sie, setzen den. Körper zusammengebogen hin, wickcln lhn^in ein Tuch, beschreiben ihm, wie gut er eö auf Erdsn,hätte haben können,, wie nützlich er gewesen wäre,, und fragen ihn alle Augenblicke dazwischen:. Warum bist du denn gestorben ?. Nach dieser Ceremo-. nie. sehen sie ihn a','.f einen Stuhl in einc Grube,, bringen ihm 10 Tage lang zu. essen, und. nöthigeN'ihn, seine Mahlzeit, zu, sich M nehmen». An^ Ende abee, fallt, es schlcä)t aus. Wenn sie sehen, daß er weder-essen,, noch, wieder aufleben will,, so. werfen sie, ihm aus., Verdruß das Essen an den Kopf, und schütten die. Grube zu.. Sind dieses. Alles wohl Zeichen einer Achtung,, die man den Verstorbenen erweisen will? Wenigstens, sind, sie. schlecht, ausgesucht, und, möchten, w.ohl. wenigen gefallen^,, die. nicht so. gesinnt, sind, wic Diogenes,, welcher in.scinem Leben so wenig auf sich gehalten hatte, daß.- es. ihm, nicht, schwer ankom«' mcn konnte, sich, auch im, T.ode entheiligen zu lassen». E5 w.ollte. nicht b.sgraben, seyn,, sondern befahl,, ihn, nach, stinem- Ableben^ über der Erde- liegen zu lassen,, damit die Raubvögel, noch.e.inigcn.Nutzen von ihm,ha^ hen^ könnten. Andere sagew, er habe. auf die Anfra>. ge,. wie ee begmben, seyn w.olle? geantwortet: Mit: demGesichte zuunterst.. Denn, führ. er-fort, ich glau^ be, daß sich' bald- eine.-große. Veränderung ereignem dürfte, wo., daü Unterste. zu>, oderst. gekehret werden: wird.. Es hat.inzwischen doch ganze Völker- gegeben,, d.eren^ Gleichgültigkeit gcgcn^ ihr. eignes.Begräbniß be»^ weiset,.wie wenig Achtung sie- gegen^ ihre Todten ge; habthabenmüssen.. Die H y p e r.b o.r e e^-bereiteten sich, selbst,Tod- und Vegräbniß,, indem sie sich- ins Meer.' stürzten.. Die- Völker am- caspischen, Meere- gaben, diejenigen-, die alt, waren, den- wilden Thierenin den, Wüsteneyen preis, und die Tibarenier stürzten^ ihre alten Leute von den Felsen hinab.