WvchentlicheS des Herzogkhum Krain. Auf das 1775^ Jahr. Sechszehendes Stirck. Laybach den 22«» April. In Wirthschaftssachcn. Von der Gewohnheit dev alten dem viehe Salz zu geben. f s ist in den lezteren Iahren HLufig an-gerathen dem Hornviehe, als ein Ber-wahrungsmjttel gegen die Senche t Salz aufs Futter zustreuen, oder es auf andere Arten damit zu futtern. Vielleicht ist es ei-nigen Oekonomen angenehm, von dem hohen Alter der Salzfutterung eine Nachricht.z« Q er- erhalten, die ich deswegen auLZem Plutarch in feme« physikalischen Fragen- hermitchei-Ien will. j-; Warum, fragt er, geben dieHirten ihrem Viehe Salz? geschiehtes, wie man mefw theils- glaubt, da rum, damitdas Vieh mehk feefien, und fetter werden svlle? dann die Scharfe des Salzes ecweckt Appetit, und dient, die Gauge, dadurch, die genossenett Nahrungsmittel gehen muffeit, zu erofnen. Deswegen verbietet Apollonius magern Leu-ten, und solchen, die am Essen den Geschmack perlohren haben, We Sachen, und Tisanen, und rLth ihnen salzige Sachen an. Oder gewohnt man das Vieh zunr Salzlecken wet* mehr dec Gesundheit wegen, damit fie nicht zu fett werden, weil gar zu fettes Vieh leicht krank wird? Salz aber wiedersteht der uber^ masiigen Mastung. Damn kann man auch dem mit Salz gefutterten Viehe die Hauth leichter, und geschwinderabziehen, weil das Fett, welches die Theile des Korpers, wie ein Leim verbindet, durch die SchLrfe $ec# theilt, und geschivacht wicd. Durch das Salzlecken wicd das Geblut verdunnet, und die Gedarine von dec Berschleimung bewahrt. Vielleichtkonnte auch das Viehdul.ch den Ge-brauch des Salzes tckchtiger und geneigter, sich bespringen zu lassen, gemacht rverden. Die Hundinnen empfangen nach dem GenuS von Salze bisweilen leichter, und auf den Schifen, welche das Salz zufuhren, finden sich vielleicht damm mehk Mause, als auf andem, ein. Unterricht wie man den sogenannLen ewigen Rlee, oder Sainfoin anbauen solle. Die Zeit zum Saen ist im Fruhjahce, da rnan den Fl:ost nicht mehr besorget; das Erd- reich mu^ sett, trocken und ehMs abschutzig Hit, damit das Wassersich nicht daraufhal- ke, weil sonst dec Saamen veklohren wird. Er rvachst im Mm, uud fetten Bvden am testen, dev Boden aber must vov dem Winter 2 drey- t»4 dm)mal, und vox der Saat zweyniat umge-worsen werden, bey dem ersten Ummevfcit fst erforderlich dm ©wind gut zu dungen, bey dem widerhollten Ummevfcn hiilgegeii wird dabey kein Dung mehr gebrauchet. Auf ct* nom Gcunde lvomus sonst 2>. Pfund Getrei-des angebauet werden, find zwey Pfund von diosem Klee zur Ansaat genug. Alle Jahre kann man vvr den Winter den Boden mit gut abgelegten Dunger, oder mit seinent Sande, tvie nLmlich es die Beschaffenheit des Grundes ersorderet, begeilen, oder be* streuen, wodurch er auch durch 25. und 3°-Jahre ohne weitem Saat erhalten werden kann. Von dev Wissenschaft des Feldbaues, und zwar von Erkanntruft des Erdbodens, dessen Eigenschaften, und nutzlichen bosseruny. Nachdem es eine ausgemachte Sache ist, datz -ie Wissenschaft -es Feldbaues eine dee jenigen seye, welche zum menschlichen Lebens-wandek die unentbehrlichste, die wichtigste und die alteste auf dev Welt ist von dessen Nutzen alle andere menschliche Handlungeu abhangen, so lohnet sich wohl dec Muhe fob che fid) turn Grund aus beyzulegen; westhalbeu dann erstens hier angefuhret wird, daK diese Feldbauwissenschaft hauptsachlich in dreyev Eckanntnitzen bestehe, namlich in dec Qv kanntnisi des Erdbodens, in dec Erkanntnitz dee Pflanzen, and deceit Wachsthum, und in dec Erkanntnitz dee behorigen Bearbeitung der nutzlichsten Feldbau Pflanzen, welche drey ErkLnntnissen zusammen eine grundliche, verlLtzliche, und moglichst nuzliche Feldbau« ivissenschaft genennet werden mogen. Die Erkanvtnitz des Erdbodens wird ev> langet,wenn man sich bemHet, selben gckndr lich zu untersuchen, und zu verstehen, odee zu beg ceiffen. U nt abec alle unnothige Weit- schichtigkeit zu vecmeiden, gibt es hauptstch- ^ch nux dreyerley Gattungen des Erdbodens, Q 3 film* namlich cm kiesigt, oder fteinigt, util) fan# diger Voden, ein fester zusammenpickender, schwer lettig, Thon, oder leimigter Bvden, ein locferer, setter Schwarzer, Boden, wel» . chen leztern man die Feld, und Garten Er» den zu nennen pffeget. Von diesen dreyen Gattungen ist selten eine Erdart ganz alleinig anzutreffen, inei-stentheils findet man selbe, mehr, oder we> Niger untereinander gemischet, die Erde die^ ' net denen Wurzeln aller zum Feldbau nW lichen Pffanzen grostentheils nur zur Feste, und Grundlage, oder wie man gemeiniglich zu sagen pfleget, zur Mutter. Ein geringee, rind zwar nur der zLrteffe Theil der Erden, jvelcher fid) mittelst des Salzweefens W Wafser klar aufloseii l5pt, dienet den zuihrer wahrenNahrung, oder ihrenWach^ thum, und Bestandwefen, wovon in der Fok^ fttzung das weitere vorkonimen wird. Die Wurzeln aller nutzlichen Feldbau« Pflanzen gedeihen in jenen Erdboden am to* stei sten, und vortheilhaftesten, welcher Erdbo-den dieEigenschaft hat, datz er niche zu Logger, aber auch uicht zu fest, und lettigt oder leimigt, nicht zu tcocken, aber auch nicht zu natz, nicht zu mager, aber auch Nicht zu Geil oder fett seye. In diesem wenigen bestehet alleinig die gute Beurtheilung, und Eckannt-nitz des Erdbodens. (Die Fortsetzung kunftig.) Gekonomisihe Nacheicht. Never versuch des trockenen Reis. Diese Versuche find in Florentiyischen ge^ macht worden. Em Land so wie Schweden, wo alles versucht wird, was nuc immer von Oekonomisten, und Kunstlern vorgesKlagea wird. Von allen Seiten werden neue Erfin-dungen kund gemacht, aber nur an wenig Or-ten befolget. Dee trockene Reis, oder Reis von Tun. quin, welcher in Toscana chinesischer Reis O 4 ge-- »»e gcnonitt wird, ist allzu gentetit, als -ab er einer weitem Beschreibung vonnothen hLtte. Wic wollen uns allein begnkrgen zu sagen, datz rhm einige toscanische Landwirthe auf trockenen Voden gefdet haben, ivo etne zwey» rayLlge Erfahrung beimesen Hat, datz er ohne grotzer Sorg, und Flei§ sehr gut gerathen ist: und die Ernde war nicht schlechter als in Orient. Es ist alfo zu hoffen, datz er mIstrien, vnd Friaul sehr gut fortkommen wurde, da diese beyde Gegenden eben so warm sind, als das Florentimsche, ob gleich das lezteremehr Zegen Mittag zu liegt, so ist doch durch die GMrge der Himmelsstcich sehr temperirt. verordnung. Es HLtten Se. kais. kon. apost.Maj.ubee alleeunterthanigst erstatteten Vottrag, und »oMmlich m Erwegnng, dast dre von eini- gen gen LLnder Stellen von Iahc zu Fahr einzu» schicken gewohnliche Kommerzial * Hauptta-bellen so wohl den Kreipamtem, als Magi-stcaten, und Dominien ducch Erstattung so vielsaltigei: Auskunfte ubec sammentliche Natur, und Kunsterzeugnisse allzuschweclich ge-sallen, gleichwohlen aber die aus diesem ein-zeln Auskunften verfakte Haupttabellen noch mentalen mit dec AbsichtsmLtzigen Verlaff* lichkeit zu Stand gekommen warm, aller-gnadigst anzubefehlen befunden, datz in Hin-kunft zwar mit Verfassung eim'ger Kommer-zial- Haupttabellen sortgefahren, jedochsol-che so einsach, als mbglich erngecichtet, mit* him von gesammten Magistmten, Obrigkei-ten, und Dominien i vet tec Nl'chts, als dec Personalfabricke, und Manufaktucen Stand erhoben, sohin aus solchen Particular - Auskunften die Haupttabell nach dem hiezu ge# druckten Formulari formi tf, und von Iahe Zu Iahr eingeschicket rverden solle. Laybach dm i7ten Febr. 177^ Q 5 Sum- rs »7 sft rt 7Ti 2 W \> xx Z5 •co H Fabricken. (X Meistcr. 03 O Gesellen. »s O Lungcn- $š rr Ot Gchulftn. C\ *a Stuhle. Cf M Karbereyen. rx *> Bleichen. OD Hammer. -p* Hutten. or Flacks / (ft O o und Hanf. A Wvlle. ■» rb <-? o o Baumwvlle. s • — o Nach- 'tziuHpAsE schjrivmmnA Nachdeme auch an Bonn, urrd-gebotLs nen Feyertagen eim'ge Postivagen wegen des mit denen ubrigen zu uuterhalten unuinaang-lich nothigen .Zusammenhangs expedivct, Mlthill die fvrtzuschaffende Guther auch air solchen Tagen an die Postwagen gebracht werden mussen; > So hatten Ihre kais. fun. apost. Majest. in Erivegung diefer etnent wohl reguiirten Publiko unentbehrlichen Anstalt allergnadigst zu befehlen geruhet, daff die so wohl auf dem Postwagen, als auch auf dec extra Post m'fent>ePa(Tagiers, wl'e M'cht lttttt» dec die bey dem Postwagenamte angestellten Scute in Ansehung dei: uothwendigen Auf-packung, und Uebertragung dec Pagage vorr dem Gesatz wegen verbottener schwerer Tea-gung in Sonn > und Feyertagen difpenfivet, sosort auch an diesen LLgen ihnen die Auf» back-und Uebertragung dee Pagage ohne min-desten Anstand gestattet werden solle. Lay-bach den ioten Merz 1775. Durchr Durchreisende AnsehnlLche personen. Den irten April. Herc von Giuliani, nach Triest. Den I sten. Dec geistliche Herr innocent Freyherr v. Laufferer nach Suttich. Den i6ten Herr Hofrath von Kestler, von Triest nach Wien. Herr von Lvderer, und Herr Pfarrec von Dobling, von Triest nach Wien. AVERTISSEMENT. ' Demnach das zn den Anton' Alexander v. Hofferischen Be clast gehorige Guth Wagen-sperg, samt alter An-und Zugehor licitando ins eigen hindann zu geben fur erforderlich befunden, und zu diesem Ende die Tagsatzung tiuf den 25. April dies Fahrs! in den allhies iigen Landhause durch offenes Patent bestim-met worden ist. Bey dem Verleyer des wochentlichen Rundr schaftsblatt allhier ist zu haben: Lhnstkicke Einfamkeit , oder Ueberlegung derewigea Wahrheiten zum Hetl dec Mrnschen, vorgerragen zu Laybach dcy St. Jakob im Jahr 1769.. unt> 1770. von P. Georg Haslbauer, 8vo. 17 kr. BeUegards Berrachtungen uberdie lacherlichc Sitren dcr Mcnschen, aus dem franjosischen ins deutsche udersejt, vonHrn.Fran; Leopold v. Dreer, 8vo. 51 kr. Bey Michael promberger, Buchhandler allhier stnd nebst vielen andern nachfolgenden Buchern zu haben: Durands ( des Hrn.) Kur;e, nach bemSunn dec Kirchen, verfatztt Erklarungen, oiler Sonnlag, und Fastenevangelien durch das ganze Jahr, 8vo. 42 kr. Stobei (Georg.) Epif. Lavantini, Epiftolse ad di-verfos. 4to 1 fl. 15 kr. Gammlungen nutzlicher Unterrichte von der kais. koa. Ackcrbaugesellschaft in Herzogthum Krain, » Theil me vielcn Kupfern, 4to. 3 fl. 30 kr. Goriupp (Franc.) Evangelski navuki, fa ufle N«-dele inu Prašnike zeliga leila, 8vo. 45 kr. Sailer (Led.) Marianske Kempenfar, iemo. 10 kr. Ruppnig (Cafp. ) ta Chriftusovimu terpleino po-svezheiii Poft, fa fakdanski Premishluvainu, 8vo 4.5 kr. Catechismus Roman us ad Parochos, ex decreto Concilii Trid. & Pii V. Pontif. Max. jufTu edi* tns, & promulgatns, nunc citat, ad Marg. ad-pofitis ad ufum cleri dicccefis Labaci nov rec tifus, 8vo. 1 fl. 48 kr. S. Caroli Rorrom, Monitiones, & Inftroflio^es, cum Apophtegmatis Ss. Caroli Borrom. & Franc. La- *>4 jSalefii pro dicecefi Labacenfi, editio receutiffima* 8vo. i fl. io kr. Wunder (;Bonov.) Synopfis Afcetico - moralis-Hi-ftorica de vitae religiofas ilatu, ortu Progreflu,» & difcipliuo. 8 vo. ZS kr. Marktpreise. Mittwoch den i2ten April 1775. Weizen 4. Metzen p Tlv. k 11711231125 Schorsitzen - » - - k 94 Č102 k 108 Nvcken - - P - - k 82 k 85 k 89 Hicsch - - P - - k 65 k 68 k 73: Gersten - - P - - k 65 k 68 k 7l WeiHgemischet P Schwa rzgernrschet p - s k 68 k 71 k 74 Harden - - P - - k 65 k 67 k 72 Haber 2. Metzen p <= ',1176 f183k 19° Gamsi