Vrim*wtT«tten6 - Preise gär Laibach: ««»zjShrig . . 8 fl 40 k. H«!ejährig. . . 4 „ 20 „ «rrteljLhrig . 2 „ 10 „ Sleiratii* . . . — „ 70 „ 89 i t der Post: .............12 fl. -«ldjShrig.............. 6 „ *:frtr!jötng 3 „ für Aastellnng inl Haut 86 ft., monotf. 9 kr. »mjrfiw Vinwmtrn 6 kr. Laibacher tj uogblott. Anonyme Mittheilsngen werden nicht betückfichtigt; Marurscriple nicht zurü-kgesendk'.. «edacti»» Bahnhofgaffe Nr. 138. «rpeditton- & Jnserateu-Bureau: Songreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. v. Klein» mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise:/ Für die einspaltige Pet-ä 4 kr., bei zweimaliger jchaltung ä 7 ft., dreimal ä 10 kr. Kleine Anzeigen bis 5 Zeilen 20 fr. Bei größeren Jnjeraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 168. Montag, 27. Juli 1874. — Morgen: Victor P. 7. Jahrgang. Die Barbaren in Spanien. ES ist ein Schimpf und eine Schande für die Menschheit, daß in Europa Mordbrennerbanden wie die carlistischen noch ihr Unwesen treiben können. Ihr Sündenregister war bisher schon lang genug. Diese Vertheidiger der Religion, so schreibt die „K. Z.' nach dem „Tiario Espannol", erschossen in Ulldecona den Advocalen Santiago Vidal, weil er im Jahre 1860 Verrath an den Carlisten geübt haben sollte; vierzehn Jahre lang also hat blutdürstige Rachsucht in den frommen Herzen gebrütet. Sie, die Schirmherren der Geistlichkeit, ermordeten mit Tigerwuth den Priester Valentin Galceran in Segorbe, weil er die Verfassung von 1869 beschworen hatte. Sie, die Verfechter der Legitimität und des Rechtes, gewährten am 13. Juli 1873 eine ehrenvolle Capirulation den 62 Freiwilligen, welche das Fort von Estella verlheidigt hatten, aber als diese waffenlos die Festung verließen, wurden sie von den Soldaten Dorregaray's, der die Kapitulation unterzeichnet hatte, feiger Weife gemeuchelt. Sie, die Kämpfer für die Heiligkeit der Familienbande, erschossen in Marquina zwei Väter, welche ihre Söhne nach den Vereinigten Staaten hatten auswandern lassen, um sie dem Kriegsdienste zu entziehen. Sie, bie Beschützer des EigenthumS, tobte« ten in Vinaroz den Pvstconducteur Fertea, weil er tür das ihm anvertraute Gut einstand, raubten eine Anzahl von Eisenbahnzügen und Postwagen aus, wobei sie oft genug die Beamten erschos'en, welche die Züge nicht halten lassen wollten, und erpreßten überall, wohin sie kamen, große Geldsummen ohne anderes Recht als das des Stärkeren, ober schleppten gleich den Banditen der. Sierra Morena oder der Abruzzen, die Zahlungsunvermögenden fort. Sie, die dem Lande die Schrecken des Petroleums weissagten, wenn es sich nicht ihrem Könige Karl unterwerfen wolle, haben 150 Eisenbahnstationen in Ca-talonien, Valencia, Aragon, Navarra und den bas-kischen Provinzen niedergebrannt. Die scheußlichste Unthat aber schienen sie sich noch aufgespart zu haben, um ihren durch Concha'S unzeitigen Tod gewonnenen Erfolg zu schänden. Nach der Schlacht von Abarzuza hat Dorre-garay, der Oberfeldherr des Prätendenten, 83 Gefangene erschießen lassen, deren einziges Verbrechen nach der Aussage aller parteiischen und unparteiischen Zeugen darin bestand, sich unter die Fahne der Regierung zu stellen, welche Gewalt über sie hatte; er hat ferner unfern unglücklichen Landsmann, den Hauptmann Schmidt, ermorden- lassen, obwohl derselbe sich als einfacher Berichterstatter auswies und niemals, wie unser im republikanischen Lager anwesender Berichterstatter übereinstimmend mit allen übrigen Correspondenten fremder Nationalität bezeugt, einen militärische« Antheil an dem Kampfe genommen hat. Mit den Gräuctthaten von Cuenca haben die Carlisten nun den Katalog ihrer Verbrechen vorläufig abgeschlossen; leider kann man nach dem Manifeste ihres vorgeblichen Königs nicht erwarten, daß die Reihe der Frevelthaten nicht bald wieder Vermehrungen erfahren wird. „Es ist eine Schande für die Menschheit", fügt die „K. Ztg." hinzu, „daß solche Mordbrenner in Spanien Haufen. Doch noch größer ist die Schande, daß die bestialischen Banden Sympathien und Unterstützung im übrigen Europa finden.' Sie finden diese wiederum bei jener Partei, welche vorzugsweise die Religion zum Deckmantel ihres herrschsüchtigen Strebens genommen hat. Für die Sympathien des Ultramvntanismus mit der carlistischen Sache zeugt täglich in ganz Europa die klerikale Presse, welche z. B. im Umvers so weit geht, Herrn John Lemoinne wegen eines Artikels gegen die Carlisten einen Preußen zu schimpfen, das schlimmste Brandmal, welches das römische Blatt in Paris einem Menschen aufzudrücken weiß. Das der Prätendent indessen auch die thätige Unterstützung der Partei genießt, beweisen andere unleugbare Thatfachen. Alle übrigen Nationen sind stark genug, die Ultramontanen wenigstens zur militärischen Ohnmacht zu verurtheilen; nur in Spanien hat der Ultramvntanismus es zu einem bewaffneten Heere bringen können, und diesen Vorposten muß man stützen. Der madrider „Imperial" bemerkt in einer Besprechung der Hilfsquellen des Earlisrnus mit Recht, daß die von den Aufständischen besetzten Landstriche, seit zwei Jahren durch den Krieg verarmt, nicht im Stande seien, die carlistischen Trupven zu ernähren; die Erzeugnisse der baskischen Provinzen reichen selbst in guten Jahren nicht hin, um einer Armee von 30,000 Mann den Unterhalt zu sichern. Selbst Lebensmittel müssen noch aus der Fremde herbeigeschafft werden, und woher fließen nun gar die Gelder zur Besoldung der Truppen, zum An- 3tmüieton. Ein entsetzliches Abenteuer. (Schluß.) Zum Glücke hatte ich meine Cigarrentasche und meine Zündhölzchen in der Rocktasche, und um wich zu beruhigen, zog ich eine Cigarre hervor und setzte sie mit zitternden Fingern in Brand. Mit dem Rauche kehrte mein Muth wieder und ich hatte sogar die Verwegenheit, einen hübsch großen Stein aufzuraffen und in den Busch zu werfen, in dem Wein Freund verschwunden war. Da auf diese Beeidigung keine Antwort erfolgte, so athmete ich auf und schritt rasch weiter. „Der Tiger hat dich für rinen Hirsch oder etwas dergleichen gehalten und ist bei dem Klange der menschlichen Stimme davon gelaufen", sagte ich mir. „Aber so wahr ich lebe, da lst er wieder." Die Cigarre fiel mir aus dem Munde, als ich die letzten Worte murmelte, und ^vie angenagelt stand ich da, die Augen auf die langen geschmeidigen Formen des Tigers geheftet, jetzt in gleicher Linie mit mit über eine Lichtung der Dschengeln schritt. Er war mir viel näher als vorher, keine zwanzig Schritte entfernt, und mich befiel der furchtbare Gedanke, daß er mir Gesellschaft leiste, um eine Gelegenheit zum Angriff auszuspähen. Wieder schrie ich laut und bekam wie früher keine Antwort. Meinen ganzen Muth zu-sammenraffend ging ich weiter und hielt mich so nahe an der entgegengesetzten Seite des Pfads, als das Dickicht gestaltete, beim Gehen vorsichtig in die Büsche lugend. Den Tiger sah ich nicht. Etwa hundert Schritte mochte ich auf diese Art zurückgelegt haben, als ich die bekannte furchtbare Form im Mondschein überfeine Blöße gleiten sah. Dieses Mal erblickte ich das Thier so deutlich, daß ich die Flecken seines F lls unterschied. Obgleich ich es im nächsten Augenblicke aus dem Gesicht verlor, wurde ich vor Aufregung krank. Der letzte Zweifel verschwand, daß der Tiger mich beschleichen wolle, und ich überlegte, was zu thun sei. Zurückzukehren war ebenso schlecht wie still zu stehen, und vorwärts zu gehen hieß das Schicksal herausfordern. Nirgends gab es einen Baum, auf den ich hätte klettern können. Die Bambus wuchsen in dichten Gruppen und ihre Stämme waren mit so viel Unterholz umgeben, daß ich nicht durchdringen konnte, ohne viel Geräusch zu veranlassen. Ich wußte aber, daß ein Geräusch, in meiner Lage höchst gefährlich sei. Ferner konnte ich mit möglichster Schnelligkeit laufen und daran dachte ich am meisten, aber ermunterte ich den Tiger nicht, meinem Beispiel zu folgen, und überholte er mich nicht mit leichter Mühe? Es gab keinen besseren Rath, als in der bisherigen Weise fortzugehen und so handelte ich. Was ich hörte, war nichts als der Ton meiner Fußtritte und das Rascheln der Blätter über meinem Kopfe. Diese Stille der Nacht machte mir die Momente noch furchtbarer, in denen ich meinen Feind von Busch zu Busch gleiten sah, immer in gleicher Linie mit mir und der Straße allmälig näher kommend. Wie lange das dauerte, weiß ich nicht. Ich befand mich nicht in der Gemüthsverfaffung, die Minuten zu zählen und mein einziger Gedanke war, so schnell wie möglich das Dorf zu erreichen, wo mir Hilfe werden mußte. Gerade jetzt, als ich über Wurzeln und Steine dahin stolperte, hörte ich die Stimmen dorr Trägern, die der schwache Nachtwind zu mir herübertrug. „Hei oh, hi oh, hei oh, hi oh", klang es von weitem wie ein RettungSgefang und ich stand einen Augenblick still, um mich zu überzeugen, daß meine JOhren mich nicht getäuscht hätten. In diesem Moment wußte ich nicht, ob ich wache oder ttimmt, ab taufe der theueren Kriegsmaterialien? Die obwohl zahlreichen Erpressungen und Plünderungen genügen nicht, um zum zehnten Theil diese Ausgaben zu decken, und wenn man es nicht wüßte, zumal durch das offene Auftreten der londoner Ultramontanen, so würde man unabwendbar zu dem Schlüsse gezwungen werden, daß die Gesinnungsgenossen der Carlisten im übrigen Europa die Gelder zuschießen. Es ist bekannt, daß die Sammlungen in England einen verhältnismäßig nur geringen Ertrag haben, in Frankreich wird das Ergebnis keineswegs bedeutender aussallen. Man wird daher schwerlich irren in der Bermuthung, daß von den Summen, welche unter dem Namen des Peterspfennigs aus der weiten Welt wie durch Drainirröhren nach Rom abgezogen werden, ein gutes Theil seinen weiteren Weg über die Pyrenäen findet. Im Batican ist man listig genug, noch nicht mit unverhülltem Bisir zu erscheinen. Es könnte ja noch immer bergab gehen mit Don Carlos, und für diesen Fall dürfte man es mit dem Sohne der ehemals vom päpstlichen Stuhle so Hoch ausgezeichneten Jsabella nicht verdorben haben. Spricht aber der Vatikan selbst nicht, so erheben doch um so lauter die für ihn redenden Blätter ihre Stimme, und in Frankreich sind es dieselben Ultramontanen-Legitimisten, welche auf den Pilgerfahrten ihr Sauvez Rome et la France psal-modieren und im Süden des Landes den Carlisten hilfreiche Hand leihen. Durch das straflos geduldete Verhalten seiner Grenzbehörden hat Frankreich Spanien gegenüber eine untilgbare Blutschuld, der ganzen civilisierten Welt gegenüber die Schmach der Mitschuld an den carlistischen Barbareien auf sich geladen. Hat die spanische Regierung, wenn auch erst in später Stunde, jetzt das Glück, daß dem Aufstande die bisherige fast ungestörte Verbindung mit Frankreich abgeschnitten wird, so werden ihre kürzlich anbefohlenen Maßregeln zur Verstärkung des Heeres, die Einberufung einer außerordentlichen Reserve von 125.000 Mamt umso eher hinreichen, sie ihrem nächsten Ziele, der Beendigung des Bürgerkrieges, beschleunigten Schrittes entgegenzuführen. Daß der Carlismus, zumal in der abschreckenden Gestalt, in welcher er jetzt immer offener an das Tageslicht tritt, nie einen endgiltigen Triumph in Spanien erringen wird, davon ist die Regierung freilich ebenso überzeugt wie die große Mehrheit der Zuschauer in Europa; aber es gilt nicht nur das Ende d:8 Krieges überhaupt zu erreichen, sondern es bald zu erreichen, damit die Leiden des schwergeprüften Landes möglichst abgekürzt werden." ich klaren Geistes oder verrückt sei. Alles war viel-! leicht ein böses Alpdrücken und mein fürchterlicher Reisegefährte nich.S als ein Geschöpf meiner Phantasie. Ich zwickte mich in den Arm, um zu erfahren, ob ich nicht träume, aber ich hätte dieser Probe nicht bedurft, denn da war der Tiger und jetzt vor mir. Er mußte, während ich horchte, bei mir vorbei gekommen sein, und jetzt kauerte er 'mitten im Wege, zwanzig Schrille von mir entfernt. Der Mond schien gerade sehr hell, nicht eine Wolke war in seiner Nähe und deutlich unterschied ich jedes Glied des ThiereS bis auf seinen Schweif, den er mit einer raschen zitternden Bewegung von einer Seite zur ändern spielen ließ. Jnstinktmäßig trat ich einige Schritte zurück, in der Ewartung, daß der Tiger jetzt einen oder zwei der großen Sprünge machen werde, die dem Thiere eigentümlich sind. Er sprang nicht, dagegen schob er sich mit dem Bauche auf der Erde immer etwas näher, und zwar so unmerklich, daß ich sein Vorrücken nur daran erkannte, daß die Entfernung zwischen uns dieselbe blieb. Wieder trat ich zurück, halb tobt vor Schreck und doch etwas durch da« Geschrei in der Ferne ermulhigt, das bereits näher klang. Ohne Frage kam von Puri ein Palankin herbei, und traf er zur rechten Zeit ein, so war Politische Rundschau. Laitach, 27. Juli. Lnlanv. Das klerikale Getriebe, welches für einige Zeit sich in den Hintergrund zurückzuziehen schien, tritt wieder mit Auffälligkeit an die Oberfläche. So soll sich die Bildung einer „tatholt» Ichen Eentrumspartei" in Oesterreich verbreiten, die vollständig abgelöst von den Nationalen, Föderalisten u. s. w. mit denselben nur insoweit in Verbindung zu bleiben hätte, als das gemeinsame Interesse eine solche Eoalition erfordert. Man nennt direct die Herren Graf Schönborn und Fürst Windifchgrätz als diejenigen Persönlichkeiten, welche die Ausarbeitung eines Programms und eines Manifestes an die Gesinnungsgenossen übernommen haben sollen. Im Anschlüsse an diese Neuigkeit wäre die Meldung zu verzeichnen, daß die Decanals-conserenz, welche im Sprengel des Fürstbischofs Zw erge r stattfand, die von der Regierung projektierte Aufbesserung der Gehalte des niedern Klerus „für undurchführbar und gegen das katholische In-teresse gerichtet" erklärte; daß die unter der Botmäßigkeit des fanatischen Bischofes von Seckau stehende Versammlung einen ändern Ausspruch ge-than hätte, wäre gar nicht möglich gewesen. Ferner berichtet man aus Krakau von einem Conflicte zwischen dem dortigen Bisthumsverwcser Galecki und dem Geistlichen und galizischen Reichsralhsab-geordneten Chelmecki, der seiner publicistischen Thätigkeit halber in Uugnade gefallen und von Galecki a divinis suspendier! worden sein soll. Endlich ist die erwartete Maßregelung des freisinnigen Pfarrers Leitgeb von Stößing, der durch seine Rede auf der Versammlung der Liberalen zu Pur-kersdors Aussehen erregte, nicht ausgeblieben. Es wurde über ihn nach Schluß eines Verhörs, das er in der Consistorialkanzlei zu St. Pölten zu bestehen hatte, vom Bischof Binder mündlich die Suspension ab ordine verhängt. Ucbtr die allmälig mythisch werdende Millionstiftung des olmützer Erzbischofs wird von einem mährischen Blatte erzählt, die Million sei imaginär, denn sie bestehe auö Actien übel renommierter Zuckerfabriken, bereit Werth „weit unter Pari uttb nicht hoch über Null zu beziffern sei." In einem onberen in Olmütz erscheinenden Blatte wicbcr ist zu lesen: „Wir haben Sorge getragen, uns in geistlichen Kreisen über biesen Gegenstand, zu informieren, unb — butrch unsere Anfrage überall bie größte Heit erteit erregt. Thatsache ist, baß ber Erzbischof in diesem Jahre bas Versprechen gegeben hat, bie jährliche Unterstützung«, summe von 6000 Gulden „um etwas" zu erhöhen. Die Debatte über beit § 12 ber Wahl- ich gerettet. Die Frage war, ob ber Tiger sich nicht! vorher auf mich werfen werbe. Denken konnte ich nicht mehr, alles drehte sich mit mir herum, ich verlor bas Bewußtsein. Wie lange ich ohnmächtig gewesen bin, weiß ich nicht zu sagen. Als ich erwachte, befanb ich mich in beit Armen eines Fremden, der sich über mich beugte und mir eine Flasche an den Mund hielt. Ein Schwarm von Trägern und bewaffneten Pcons stand um mich herum und ich sah zwei Palankine, von denen der eine Wakdron gehörte. In wenigen Worten erklärte der Fremde mir alles. Er war der Steuereinnehmer des Bezirkes uttb auf einer AmtS-veifc von Puri landeinwärts begriffen, als er zu ber Stelle kam, wo ber arme Walbron lag. Zum Glück hatte er eilten Arzneikasten bei sich und war ein halber Doctor. Auf der Stelle sorgte er für meinen Freund und ließ von feinen überzähligen Trägern dessen Palankin aufheben. Nicht lauge, so erhoben seine Peone das Geschrei: „Bagh, Bagh!" (ein Tiger, ein Tiger). Er griff nach seiner Büchse, die geladen neben ihm lag, aber als er aus dem Palankin sprang, sah er den Tiger nicht mehr, sondern blos mich. Daß ein Europäer allein auf einer Straße war und sich in einem solchen Zustande ve- no v e l l e hat in der Sitzung des ungarischen Reichstags vom 23. b. ein Ereignis zutage ge» förbert, betn größere politische Bebeutung zuerkannt werben muß; es ist bies ber vollstänbige Bruch ber Mittelpartei mit Ghyczy unb ber Deakpartei unb als nächste Folge hievon eine Annäherung jener Partei an die Linke, aus deren Schoß sie im Wege der Secession hervorgegangen war. Wie sich nun herausstellt, war die Frage, welche E. Huszar an Finanzminister Ghyczy bezüglich dessen Haltung zu dem wiederholt erwähnten Punkt 5 des §12 richtete, das Ergebnis eines sorgfältig angelegten Planes. Man erwartete, daß ber vorsichtige Ghyczy aus bie Interpellation mit vorgehaltener Pistole eine ausweichende Antwort geben unb sich hieburch feinen Mtnistercollegen unb der Deakpartei gegenüber in eine schiefe, Stellung bringen werde. Ghyczy nahm aber den Handschuh, den ihm der intimste seiner einstigen Parteigenossen in hinterlistiger Absicht vor-geworsen, männlich auf und erklärte mit einer Deutlichkeit, die nichts zu wünschen übrig ließ, daß gerade er den Antrag, die Ausübung des Wahlrechts an die vorgängige Entrichtung der Steuer zu knüpfen, selbst dann nicht zarückweisen könnte, „wenn sich alle seine Ministercollegen gegen denselben erklären würden." Infolge dieser entschiedenen Sprache vollständigste Befriedigung aus Seite der Rechten, großes Unbehagen aus Seite der Linken und äußerste Entrüstung in den Reihen der äußersten Linken und der Mittelpartei. Ausland. Der vorläufigen Schließung der acht kirchenpolitischen Vereine in Berlin ist eine Weisung des Ministeriums auf dem Fuße gefolgt, welche die strengste Ueberwachung auch der in den Provinzen bestehenden katholischen Vereine anordnet. Selbstverständlich bilden biese Maßregeln ben Stoff bes Tagesgespräches. Die „Voss. Zeitung“ erfährt, baß man sich zu bcnfelben nur schwer herbeigelaffen habe; erst eine birect aus Kissings eingelaufene Orbre, welcher eine Berathang des Reichskanzlers mit bem Grafen Eulenburg, dem berliner Potizeipräfecten v.Madai und demS-aats-anwalte Teffendorf vorangegangen fei, habe die Entscheidung herbeigeführt. Die am verflossenen Samstag bei einzelnen ultramontanen Führern abgehaltenen Haussuchungen hätten überdies ergeben, daß die in Rede stehenden Vereine politische Discussionen gepflogen und mit auswärtigen Vereinen Verbindungen unterhalten hätten. Damit wäre allerdings da« gesetzliche Substrat für die anscheinend drakonische Maßregel hergestellt. Die gerichtliche Untersuchung wird ergeben, inwieweit die Vorbedingungen zu diesem Verfahren vorhanden waren und ob durch dieselben das Vereins- und Versaminlungsrecht geschädigt worden ist. Daß man in Regierungskreisen fand, war ihm ein Räthsel, bis ich ihm meine Geschichte erzählte. Da ich zu schwach war, um gehen zu körnten, so lieb er mich in seinen Palankin heben und ging zu Fuß nebenher. Nun ist nicht mehr viel zu erzählen. Gegen Morgen waren wir wieder in dem Gasthofe des Cyoleradorfs, wo wir uns beide rasch erholten. Unser freundlicher Retter verschaffte uns so viel Palankin-träger, als wir brauchten, und bei Hellem Tage reisten wir zum zweitenmale durch die Dscheugeln, die mir so fürchterlich geworden waren. Ohne Abenteuer erreichten wir Puri unb waren batb ganz hergestellt. Lange nachher bekam ich »ott unserem Steuereinnehmer einen Brief, begleitet von einem Tigerfell, von bem er versicherte, baß es bas Fell bes Unthiers sei, bas mich verfolgt habe. Nur btefer einzige Tiger habe bie Straße nach Pari unsicher, gemacht, schrieb er mir, unb ein Schikarri habe ih« getöbtet, utn bie von ber Regierung ausgefetzte Prämie zu verbienett. Im Magen sei da« goldene Armband einer Frau gefunden worden, wenn da» nicht eine Erfindung des Schikarri sei. Das Tigerfell besitze ich noch, aber ich brauche es nicht anzusehen, um mir alle Einzelheiten ber fürchterlichsten Nacht meines Lebens ins Gedächtnis zurückzurufen. von der Nothwendigkeit eines derartigen Vorgehens überzeugt ist, das wird durch einen Artikel der .Provinzial - Correspondenz" bewiesen, welcher auf das nachdrücklichste einer strengen Handhabung der gesetzlichen Mittel gegenüber den Ultramontanen das Wort redet. „Der kreißende Berg hat eine Maus geboren." Die Entscheidung, welche am 24. d. in B e r s a i l l e s gefallen, ist keine Entscheidung. Den Jntriguen Broglie's ist es, wie vorausgesehen, gelungen, die Majorität vom 24. Mai wieder zur Bekämpfung der Republik und der Auflösung zusammenzuschweißen. Die Fahne, unter welcher die divergierenden Elemente der monarchischen Partei sich zusammenfanden, war jene der Vertagung der constitu-tionellen Fragen und der Nationalversammlung. Die vom Ministerpräsidenten Eissey zur Verlesung gebrachte Erklärung der Regierung, durch welche die Kammer aufgefordert wird, die Gewalten Mac Mahons auf sieben Jahre zu organisieren, ist nicht ernst zu nehmen. Der von Mac Mahon gebilligte Ventavon'sche Antrag würde nemlich, wenn er zur Debatte gelangen würde, mit noch größerer Majorität verworfen werden, als der Antrag Casimir Perier. Nur dadurch, daß man den Legitimisten und Orleanisten versprach, alle brennenden Fragen zu vertagen, ist es möglich geworden, sie für die Unterstützung der Regierungspolitik zu gewinnen. Die Forderung Eissey's, das Septennat zu organisieren, wurde daher nur gestellt, um dem Marschall Mac Mahon, der sich durch seine letzte Botschaft zu stark für die Organisierung seiner Gewalten eingesetzt hatte, zu begagieren. Dieser neue Sieg der Mac Mahon'schen Regierung ist daher wieder nur ein Ergebnis jener zweideutigen hinterhältigen Politik, welche der Duc de Broglie am 24. Mai v. I. inauguriert hat und die er anfänglich mit Fourtou und nun mit General Ehabaud-Latour als Strohmann mit mehr Erfolg als Ehre fortsetzt. Der Zukunflskönig Don Carlos, welchem, wie er in einem Manifest ausspricht, „der Glaube an die Gewalt des Rechts das Recht der Gewalt" gegeben hat, wird demnächst eine kleine Differenz mit Deutschland in Ordnung zu bringen haben. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" kündigt in der telegraphisch signalisierten Note einfach an, daß Fürst Bismarck den Versuch machen werde, dem blutdürstigen Thronprätendenten einige Achtung ror dem Völkerrechte beizubringen. Den Anlaß bietet die Ermordung des Haupmanns Schmidt und man kann nicht leugnen, daß es die Pflicht Deutschlands ist, für die Sicherheit seiner Staatsbürger einzutreten. Die spanischen Angelegenheiten erhalten dadurch eine internationale Bedeutung und wenn es auch nicht die Absicht der deutschen Regierung sein kann, aus bie Geschicke Spaniens irgendwie einen bestimmenden Einfluß nehmen zu wollen,_ sg roirt, mau doch Räubern und Mördern das Handwerk legen, welche die Macht Deutschlands nicht zu respektieren wissen. Das Versprechen Don Carlos', die Inquisition in Spanien nicht einführen zu wollen, hat auch den Beifall des „Vaterland" errungen. Zwar meint das feudale Organ, daß die Ansichten über diese specisisch spanische, kirchenpolitische In-mtution außerordentlich einseitig und übertrieben leien, aber eö gibt zu, daß die Wiedereinsetzung der Inquisition gegenwärtig — inopportun wäre, weil d'e Parteien des Unglaubens zu groß seien und die Anwendung von Zwang keine Aussicht auf Erfolg habe. Die „großen Parteien des Unglaubens" müden dem „Vaterland" für die Aufrichtigkeit, mit Richer dasselbe die letzten Pläne seiner Partei ent« jjjjßt, dankbar sein. Sie wissen jetzt, woran sie find. Unjig ihre numerische Zahl schützt sie vor dem Scheiterhaufen ; sie werden wohl darauf zu achten ^abcn baß sich ihre Zahl nicht verminbere. Je ihrer sinb, desto inopportuner wird ja eben Inquisition. , Wie der „Moskauer Zeitung" vom Amur venchtet wird, sind zwischen Rußland und China ernste Streitigkeiten entstanden, bttett Ausgleichung der Diplomatie nicht gelingen will. Die chinesische Regierung weigert sich, den von Rußland vorgeschlagenen Handelsvertrag zu unterzeichnen, und hat den Befehl erlassen, dem russischen Handel in China alle möglichen Hindernisse in den Weg zu legen.________________________________________________ Zur Tagesgerichte. — Eisenbahn-CurS. Die Verwaltungen der österreichisch - ungarischen Eisenbahnen haben zu Wien, Prag und Pest aus eigenen Mitteln s. g. Elsenbahu-Curse eingeführt. Die Prüfungen finden alljährlich zweimal, und zwar zu Ostern für das erste und im Juli für das zweite Halbjahr statt und fungiert hiebet eine eigene, von den iLiscnbahnverwaltun-gen selbst gewählte PtüfungScommtffton, die aus Fachmännern und den betreffenden Professoren besteht. Diese Commission unterfertigt auch die PrüfungS-zeuguisfe. Die mit guten Z-uzmsien Versehmcu haben Anwartschaft auf Bahnbeamtenposten. .— Ex-Kaif erin Eugeuie weilt gegenwärtig auf ihrem Schlosse Arenenberg in der Schweiz, lieber Die Ankunst der Ex-Kaiserm Eugeuie daselbst wird der „Thnrg. Zeitung" folgendes berichtet: Wenigen war schon vor zwei Tagen vorher ihr Kommen als sicher bekannt; in Constanz, wo sie auf Wunsch in ihrem eigenen Landauer abgeholt wurde, war das Jncognito ihres Ankunftstages vollständig gewahrt worden. Von Niemanden extra empfangen, durch Interpretation einer gut Deutsch sprechenden Hofdame sich mit dem Kutscher verständigend, bestieg sie mit zwei Damen und Herrn Pietri den Wagen. Noch in tiefe» Schwarz — aber jetzt in Seide — gekleidet und dicht verschleiert, saß sie nonchalant im Fond, sich eifrig mit dem ihr gegenüber sitzenden Herrn Pietti unterhaltend, ohne wie bei ihrer letzten Ankunft freundlich nach allen Seiten zu grüßen. In Arenenberg nur von der Schloßverwaltung und einem durch ihren vorausgesendeten Chef de cuisine bereiteten Diner empfangen, besichtigte sie den ganz nach ihrer Direktion errichteten Neubau. Ihr Hauptzweck wird (ein, weitere Anleitungen für die Ausrüstung der Zimmer zu geben; denn schon nach einigen Tagen wird sie Weiterreisen — wahrscheinlich nach Baden im Aargau — und erst nach Vollendung der Bauten mit dem Prinzen zu einem längetn Sommerausenthalt nach Arenenberg zurückkehren. — Frommer Schwindel. Die Stadt Maastricht lebt nach einer Mittheilung der „Allg. Ztg." seit einigen Tagen in Saus und BrauS. Er wurde dort nemlich eine Ausstellung der zahlreichen der Servatiuskirche gehörende» Reliquien veranstaltet. Unter den ausgestellten Gegenständen sind namentlich hervorzuheben „ein wesentlicher Shell" des hl Hubertus, eine Nachbildung des Heirat-rtnge- der hl. Magd, die Hirnschale einer der 11,000 Mägde — welche somit in der kölnischen Sammlung zu fehlen scheint — Heu, auf welchem Christus bei seiner Geburt niebergelegt wurde, zahlreiche Reliquien von „unbekannten Heiligen" u. s. w. Tagtäglich strömen die Gläubigen zur Verehrung der betreffenden Gegenstände herbei. Für die Berührung deifelotn sind, gegen Zahlung, separate Karten zu lösen, was ziemlich einträglich für die bischöfliche Kassa zu (ein jcheint. Die Geistlichkeit verfügte, daß die Ausstellung nunmehr jedermal nach 7 Jahren erfolgen (oll. — Und da sage man noch, die katholische Klerisei sei nicht vor allem Ändern zur Ettheilung des Unterrichts und zur Erziehung der Jugend betufen. Wenn schon das Heu, warum stellte man nicht auch die Knochen von dem Ochsen und dem Esel, welche in Betlehem an der Krippe standen, zur öffentlichen Verehrung ans? — Polizeiliche Logik. In der Züricher Zeitung lesen wir folgenden, gesunde Logik verleihenden polizeilichen Bericht: „Bei dem heftigen Sturme vom letzten Freitag wagte eS ein Engländer, Herr Oswald JoneS, mit einem Schiffchen auf dem See zu fahren. Allem Anjcheine nach ist der Engländer aber ertrunken; denn heute Vormittage zog man (eine Leiche in der Nähe von Wollishofen ans Land." Local- unb Provmzial-Augelegeuheites. — (Ersatzwahlen für den Landtag.) Um die Mitte August werden zwei Ersatzwahlen für den krainer Landtag stattfindeu müssen, und zwar eine für den Großgrundbesitz an die Stelle des verstorbenen Landespräsidenten Grafen Alexander Auersperg, die andere für die Landeshauptstadt. Den» der eine der Abgeordneten Laibachs, Dr. Suppau, hat leider zu« großen Bedauern seiner Wähler, sein LandtagSmandat am 23. d. durch ein Schreiben an den Landeshauptmann zurückgelegt. Wir alle wiffeu, welch' unersetzliche Kraft der krainer Landtag in Dr. Suppan verliert, daß eS »hm keiner gleichthat an reichem Wissen, in genauer Vertrautheit mit den LandeSverhältniffen, als GesetzcSkenntniS und logischer Schärfe des Unheil». Wie es heißt, bewogen den Vertreter der Landeshauptstadt zur Zurückleguug feines Mandates lediglich GeschästSrücksichten und ArbeitSüberbürduug, da er ohnehin schon als Mitglied des Abgeordnetenhauses, das seine Kraft während der letzten Session durch volle sechs Monate in Anspruch «ahm, empfindliche Opfer zu bringen genöthigt ist. An die verfassungstreue Bürgerschaft der Landeshauptstadt tritt nun die Aufgabe heran für die angemessene Vertretung ihrer Interesse» einen entsprechenden Ersatz zu finden. Da» gereifte Verständnis für die öffentlichen Angelegenheiten, das der Mehrheit der laibacher Bürgerschaft innewohnt, so wie ihre in zahlreichen Wahlkämpfen bereits erprobte und gestählte ParteidiSciplin lassen uns auch diesmal mit Zuversicht erwarten, daß nur ein mit den Interessen und Bedürfnissen der Landeshauptstadt vertrauter, für Freiheit und Fortschritt begeisterter Kandidat aus der Wahlurne hervorgehen werde. — (Die Sommerliedertafel der philharmonischen Gefellfchaft), welche Samstag durch die eingetretene ungünstige Witterung vereitelt wurde, findet heute abends um 8 Uhr im Casino-Garten statt. Das Programm bleibt dasselbe. — (Geistesgegenwart.) Samstag den 25. d. M. wurden die Passagiere des um 6 Uhr 10 Minuten von Laibach abfahrenden Personenzuges der Kronprinz Rudolfsbahn in Zwifchenwässern durch das wiederholte Nothfignal des LocomotivführerS in nicht geringen Schrecken versetzt. Der Personenzug hat nemlich in der Station Zwischenwaffern mit einem Güterzuge zu kreuzen. Derselbe, welcher diesmal, fei e» wegen allzugroß-r Belastung, fei es au3 einem ändern Grunde, nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht werden konnte, fuhr gerade in dem Momente, als der Personenzug in die Station einsahren sollte, ein gutes Stück über den Bahnhof hinaus. Glücklicherweise bemerkte der ticcomotivführer des einfahrenden Per» sonenzugeS dieses noch früh genug, so daß der Zug durch kräftiges Bremsen noch rechtzeitig zum Stehe» gebracht werden konnte. So wurde die Bahngesellschast diesmal durch die Geistesgegenwart des Zugspersonale» vor materiellem und die Reisenden vor körperlichem Schaden bewahrt. — (DieHandelSlehranstalt des Herr» F. Mahr in Laibach) hat daS Schuljahr 1874 am 23. d. M. mit den Eleven der Wochenschule uud am 26. d. M. mit den Eleven der Gremial-schule abgeschlossen. Die 3B o (h e n f d) u t e (Handelsschule) besuchten: in der ersten Klasse 70 (darunter 40 interne) und in der zweiten Klasse 33 (darunter 16 interne), zusammen 103 Eleven, welche nachgenannten Ländern angehören, und zwar: Baiem 1, Böhmen 1, Dalmatien 1, Istrien 2, Italien 28, Kärnten*, Krain 27, Kroatien 4, Küstenland 15, Niederösterreich 2, Serbien 5, Steiermark 4, Tirol 1, Türkei 1, Ungarn 7. — Die Sonn tagS sch ul e (Gremialschule) frequentierten: in der ersten Klasse 48, in der zweiten Klaffe 44 und in der dritte» Klasse 23, zusammen 115 Eleven. Der Schlußprüfung wohnten unter anderen Honoratioren auch die Herren: Bürgermeister La schon und Handelskammerpriistdent B. C. Sn-pan bei. — (Erdbeben.) Aus Adelsberg schreibt man nttS: „Sestern den 26. d. früh 5 Uhr 3 Minuten verspür» man hin ein heftige» Erdbeben, welche» von einem donnerartigen Getöse begleitet 4—5 Secwnden dauerte «ad mit eine» heftige» Stoß endete. Die Nacht hindurch wehte heftige Bora, um halb 5 Uhr trat Windstille ein. Die Richtung de» Erdbebens dürfte ESd. Südost nach Südwest gewesen sein. Desgleichen wird uv« au» LaaS bei Altenmarkt berichtet, daß dort ebenfalls am 26. d. früh um 5 Uhr sieben Minuten ein beiläufig 15 Secunden dauernde-, deutlich vernehmbare», mit einem dumpfen Getöse begleitete» Erdbeben verspürt wurde, — welches einige dort domicilierende Damen in große Angst und Furcht versetzte. — (Edelweiß.) Das in den Kalkalpen Kärntens ohnehin nicht zu häufig vorkommende Edel» weiß wird, wie die „Klagenfurter Zeitung" bedauert, in solchen Mengen und mit auSgerifsener Wurzel zu Markte gebracht, daß in de» Karawanken bald lein Edelweiß mehr zu finden sein wird, wenn nicht die Marktpolizei den Verkauf von bewurzeltem Edel, weiß geradezu verbietet. — (Südbahn.) Der laut Kundmachung vom 6. Juli d. I. Nr. 4206—C. I. mit 15. Juli d. I. außer Kraft gesetzte Tarif von 1 kr. B. N. per Zentner und Meile plus 2 kr. B. N. Manipulationsgebühr per Zollzeutner für Sendungen von Getreide, Hülfen» flüchten und Malzproducten von und nach allen Stationen der Südbahnlinien findet noch bis 31. Juli d. I. Anwendung. — (6814 Fuß hohe meteorologische BeobachtungSstatiou.) Herr Arthur v. Schnek, Restaurateur auf der Villacher Alpe, hat sich mittelst eines an die k. k. Centralanstalt für Meteorologie in Wien gerichteten Telegramms zur Anstellung von regelmäßigen Beobachtungen am 6814 Fuß hohen Dobraifch angeboren. — Da derlei auf so großen Höhen ange-stellte Beobachtungen für die Wissenschaft äußerst werlh-voll erscheinen, so wurde dieses Anerbieten Vonseite der k. k. meteorologischen Anstalt in Wien sehr gerne angenommen, und wird diese Station mit den nöthi-gen Instrumenten zur Beobachtung der Temperatur im Maximum und Minimum, der Bewölkung, Windrichtung und Stärke sowie Niederschlagsmenge sofort ausgerüstet. Ein Barometer zur Ablesung des jeweiligen Luftdruckes mußte eigenS für die Höhe dieser Station beim Mechaniker bestellt werden, und wird ehestens mit den Beobachtungen auf dieser höchsten österreichischen meteorologischen BeobachlungSstation begonnen. — (Ermordung eines Försters.) Man schreibt aus Görz unter dem 22. d.: „Im Forstrevier Tolmein unternahm der Forfiwart Tutta mit keinem Hunde eine Waldstreifung, von der wvhl der Hund, nicht aber der Forfiwart zurückkehrte. Man vermulhei einen Mord, da abgestrafte Waldfrevler dem Forfiwart mit dem Tode gedroht hatten. Nach erfolgter Anzeige begab sich der Oberförster der görzer Forstdirecrion, Herr Aichholzer, nach Tolmein und ordnete hier im Verein mit den Behörden eine Streifung durch-Gebirge an, um den Vermißten zu suchen. Tie Streifung halte Erfolg — der vermißte Forstwart wurde von Huuden, in einer Grube verscharrt, ermordet aufgefunden. Die nothwendigen Schritte zur Habhaftwerdung deS Mörders sind eingeleitet und dürf. ten nicht resultatlos bleiben, da man demselben bereit-auf der Spur ist." — («ohlenprodnction in Oesterreich. Die Production von Braun- und Steinkohlen war in Oesterreich im Jahre 1873 folgende: A. Braunkohlen wurden produciert in Böhmen 64.132,874 Zentner, in Unterösterreich 747,537 Zentner, in Oberösterreich 5.232,247 Zentner, in Mähren 1.828,562 Zentner, in Schlesien 14,302 Zentner, in Tirol 422,546 Zentner, inKärnten 1.350,125 Zentner, in Steiermark 25.931,804 Zentner, in Krain 2.745,511 Zentner, in Dalmatien 140,520 Zentner, in Istrien 621,700 Zentner, in Galizien 98,422 Zentner; zusammen 103.266,170 Zentner im Geldwerthe ooh 15.203.893 Gulden 75 kr. Im Jahre 1872: 86.123,260 Zentner im Geldwerthe von 12.158,710 fl.; daher im Jahre 1873 mehr um 17.142,916 Zentner und im Geldwerthe um 3.055,183 «dulden 70 Ix. L. Steinkohlen wurden produciert in Böhmen 40.145,466 Zentner, in Niederösterreich 901,157 Zentner, in Oberdüerreich 15,459 Zentner, in Mähren 9.165,460 Zentner, in Schlesien 19,254.751 Zentner, in Steiermark 84,461 Zentner, in Galizien 5.526,718 Zentner; zusammen 80.123.472 Ztr., im Geldwerthe von 23.014,428 fl. 80 kr. Im Jahre 1872: 74.056,339 Zentner im Geldwerthe von 21.104,300 fl. 73 kr.; daher im Jahre 1873 mebr um 6.067,133 Zentner und im Geldwerthe um 1.910,128 fl. 7 kr.__________________________________________ Witterung. Laidach, 27. Juli. Herrlicher Morgen, nachmittags Hausenwolken längs der Alpen, schwacher Westwind. Wärme: morgens 6 Uhr +13 8°, nachmittags 2 Uhr + 24 6° C. (1873 + 27 5°, 1872 + 30-7• C.) Barometer im Steigen, 733-84 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme + 18 7°, das gestrige 17'6°, beziehungsweise um 0 9° und 2-0° unter dem Normale. Der vorgestrige Niederschlag 24-15, der ge-strige 5 75 Millimeter, Regen. Verstorbene. Den 2 5. Iuli. Pauliue 6ult, Cigarrensabriks Adjunctenskind, 2 Monate und 24 Tage, Grodischavorstadt Nr, 62, Durchfall Franziska Cepuder, Sübahuamis-dienersstiftochter, 6 Jahre und 7 Monate, St. Petersvorstadt Nr. 28, Aachenbrüuue. — Sebastian Soberl, Rauchsang-kehrergehilse, 35 I., Civilspital, an der chronischen Lungenentzündung. — Helena Wuti, Kutscherskind, 3 Monate, Ka-pnzinervozstadi Nr. 84, Brechdurchfall. Den 26. Alfred Hofbauer Edler von Hohcnwall, k. k Artillerieoberstsohu, 2 Jahre und 10 Monate, Stadt Nr. 202 und der Frau Maria Pollak, k. k. Bczirkscornissärswitwe, ihr Kind Wilhelm, 1 Jahr und 2 Monate, Kapuziuervvr-fiadt Nr. 25, beide an der Rachenbräune. — Alois Pettaucr, UhrmacherSkind, 2 Monate und 6 Tage, St. Petersvorstadt Nr. 3, Fraisen._______________________________________________ Lebensmittel Preise in Laibach am 25. Juli 1874. Weizen 6 fl. 20 Ir.; Korn 3 fl. 40 kr.; Gerste 3 fl.— kr.; Hafer 2 st. 60 kr.; Buchweizen 4 fl. 60 kr., Hirse — fl. — kr., Kukurutz 4 fl. 80 It., Erdäpfel — fl. — kr., Fisolen 7 fl. — kr. pr. Metzen; Rindschmalz 52 tr., Schwemfett 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, gefelchter, 42 kr. pr. Pfund; Eier 2 kr. pr. Stück; Milch 10 tr. pr. Maß; Rindfleisch 30 kr., Kalbfleisch 24 kr., Schweinfleisch 36 kr. pr. Psund; Heu 1 fl. 20 kr., Stroh 75 kr. pr. Zentner; hartes Holz 6 fl. 30 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. pr. Kloster. Gedenktafel über die am 30. Juli 1874 stattfiadenden Lici-tationen. 1. Feilb., Lipovrc sche Real., Gehak, BG. Gottschee. 2. Feilb., Rosina'sche Real., Sevno, BG. Littai. A in 31. Juli. 2. Feilb., Sprohar'sche Real., Zareije, BG. Feistriz. 2. Feilb., Celesnik'sche Real., Reisniz, «G. Reisniz. — 3. Feilb., Bniar's»e Real., Wolaule, BG. Littai. — 3. Feilb., Gernrek'sche Real., Laase, BG. Oberlaibach. Telegramme. Versailles. 26. Juli. Die Republikaner hoffen infolge der Abwesenheit vieler Conservativen die Majorität für den Auflösungsantrag zu erlangen. Der Jnitiativausschuß beschloß den Auflöfungsantrag in Erwägung zu ziehen und dürfte seinen Bericht am Montag vorlegen. Einer Carlistendepesche aus Bayonne zufolge wurden 12 neue Kanonen und 200 Kisten Munition für die Carlislen ausgeschifft. ________ (Irin iltttllPf Mann der mehrere Jahre in Italien 'ÄWU juiiyu JVtUllU, gewesen, gibt Lektionen in der italienischen Sprache zu billigen Couditionen und lehrt dieselbe in kurzer Zeit deutlich sprechen. Gef. Anträge M. H. 22 poste restante Laibach. (450—2) wird gesucht, allsogleich oder doch zu Michaeli l. I., mit drei geräumigen oder vier kleinern Zimmern, mit Küche, Speisekammer, Keller, wo möglich auch Bodenkammer und Dienstbotenzimmer in der Stadt oder in einer Borstadt in Laibach. Reflektanten belieben in der Administration dieses Blattes auzntragen. (445—2) Das allbekannte und bewährte Mnzessm-Masser, «•Hit Ein geprüfter /orftmaita (ans Mähren) 29 Jahre alt, ledig, mehrerer Sprachen mächtig, mit besten Zeugnissen versehen und seit längerer Zeit in Untersteier als selbständiger Förster bedienstet, wünscht seine Stelle mit 1. September oder 1. October zu ändern. Gefällige Anfragen an die Expedition dieses Blattes. (446-2; I. Stoctan, Hosphotograph und Maler 6er Akademie ju Wien, ausgezeichnet von Sr. Majestät dem König Bieter (Smanuet, prämiiert von der f. f. Juri der Weltausstellung 1873 zu Wien, hat sein Atelier mobil auf kurze Zeit ■ t* b Miani Rr. 72 ausgestellt. Ausnahmen finden jeden Tag bet jeder Witterung statt von 9 bis 5 Uhr. (448—2) K. K. ie DuMruckerei < v. Äinmayr & Jüam&erg empfiehlt sich zur sorgfältigen mtii geschmackvollen Ausführung aller Arten einschlägiger Arbeiten unter Zusicheruug billiger Preise. Wiener Börse vom 25. Juli. echt von A. Rennard in Paris, per Flacon 84 tr., eben f isch angelangt bei .............................. Josef Karinger. (298-6) »tutf von Jgn. v. Rleinmayr & Jfed. Bamberg in Laidach 8ra»tsfonds. tilelb totITC 6-erc. Nsme, S6.PaV. 70.35 70.4 dt», bto. öst. in Silb. 75.80 7.S.40 Lose uoa 185» .... 99- 99.50 •.oje »OK 1860, ganz, öofe soii 1860, ffünfi 1U8.75 109.- 111 75 118.85 jiramieusch. ». 1864 134 25 154.75 Gruudentl.-Obl. tSfriicnciltg. 73 50 74- ttttßavti zu. . 76.50 77. - Aetien. Unglo-Banl ätelitenfialt . . . . 160 6C 150.75 832.25 > 38.5V Depositenbank . . . . 147.- 149.- U-comPI-Anstatt . . 845. - 905.- ffcanco - Bant . . . Handelsbank 59.75 60.— 73.50 74.- «tattonalbank .... »76 — 978. Dellen, allg. Bank . 62 ^2.80 Lest, «anlgesells. . . 187 188 — Union - Bank .... 115.50 116 — Kieteinebanl 7.- 7 25 «erkehrSbank 97 — 97.60 «Nitb-Radi! . . . . 143 60 144 — ftati»läubh)lo»8abn. stnif. *li|a6et6-8aUn. 145 75 /46 25 207 60 208 Iteif. «tnnz.Oofcfäb.. 195 60 196 - 6toat«ba&u . . . . 815 60 BIO.— Sübdahu 137.76 138.26 Pfandbriefe. äHjj. 68. yob.»6rcMt. bta. in 33 .1...... ■'Uttel, is, ÜB..... Inn- Bod.-Lredit-nst. l’rioritäts-Obl. irran,-Iosef«-Bahn . Oest.-Norbweftbah» . Siebcubürger......... Slaal-bahn........... Südd..Bes.zu 800 gr. bto. JBon« Lose. Lrebil »8............ 8tii6olfe-8.......... Wechsel (3jBton.) ttugeMOOfUäbb.®. §r„-N.Eft. . . Hamburg.............. •onbon io «f. ©tiil. 100 tfraace . Münzen. *«il. lMünj.®*c«ten. w.tzrauc»stüa . . . Geld 94 60 86.-98 90 86.- 102.- 97.- 81. 138 50 106 80 221- 160.- 13.- 92 60 92 75 64.15 11080 «3.86 5.29- 8.85- 1.63 104.10 Ware 95.25 87.— 93.- 86.50 102.50 97.25 81.25 139.-107 — 2K1 50 160.50 14.- 94 80 93 »u M.2S 110.80 41.9» 6.30 -8.8b* 163'* 104.8« Telegraphischer Curibericht am 27. Juli. Papier-Rente 70 20 — Silber-Rente 75 15 — 1860er StaatS-Anlehen 108' Bankaktien 976 — Credit 231— — London 110 85 — Silber 10415 — 20« Franc«-S'ilcke 8-85 Berlegcr und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberß.