KamftaZ den 17. Mai 1834. Das Orab in 3cr ^Walpurgisnacht. V — ( R o »n a » z e>) «draußen heult^s im Nettersturme Durch die düstre schwarze Nacht, Plötzlich tönt's vom Glockeilthurme, Un0 der Thürmsr drob erwacht. Sieht hinaus auf's düstre Dunkel, Auf die öde Friedhofsau» Matt nur glomm daS Sterngefunkel Durch der Wolken düstres G«u. Und es ächzt wie Sterbgestöhne, Wüthet so der böse Sturm? Dumpf erschallen tiefte Töne Von der Glocke in dem Thurm, „Nli.' wer rühret doch die Glocken? »Es ist wie ein Sterbelicd," Nusc der Thürmer ans erschrocken, »Wohl der Sturm die Glocke zieht." .Heller schallen doch die Klänge, „Nein dieß ist nicht Sturmeswuth, ^Mtr wird schon die Brust zu enge, ^Ha! mir starrt mein altes Blut." Erricht der Thürmer» schleichet bange Nun hinab zum K>rchenthor-------- Niemand zieht am Glockenstrange, Und noch tönt es wie zuvor. Da eig^-ift ihn tiefes Granen, .Heute ist Walpurgisnacht, "Oicler Nacht ist »ie zn trauen, »Ha: mir manchen Gram gebracht. »Heut' auch »var's vor einem Jahre »Wo umstrahlt vom Kerzenschein „Todt mei» Weib lag auf der Vahre, »Ich beweinte sie allein." Also sinnend steigt die Stufen Er hinan zum Kämmerchen, Und da hört er Hülfe rufe«, Doch es ist zu spat gescheh'n. Todt lag dort am Krankenlager Scho» des Thürmers Töchterlein, Kalt am Herzen, bleich und hager. Schlief zum ew'gen Schlaf sie ein. Monden waren hingeschwunden, Und die Tochter siechte hin. Nimmer konnte sie gefunden. Mußte zu den Sternen zieh'n. Und der Vater tritt zur Todten, Wie er doch so krampfhaft lacht, »Gott hat sie zu sich entbothen »Heut' in der Walpurgisnacht." »Höh're Hände zogen heute »An der Todtenglocke Strang, ,Ihr erklang dieß Sterbgelaute, »Diese Töne dumpf und bang." Murmelt er zum Stcrngefunkel, Sieht er hin zum Wolkcngrau, Plötzlich lichtet sich das Dunkel, Helle wird die Friedhofsau. Un> am Fnedhof wird es reger, Geister halten ihren Tanz; - 72 ° Zwölfe sind als Todtentrager, Senken bei der Fackeln Gla"z Zween Särge in die Erde, Und der düstre Grabessang: ,Daß den Todten Nuhe werde" Wallt aus Geistermunde bang. Und der Thurmer sah hernieder — — Und als dieß er schaudernd blickt, Zittern sterbend seine Glieder, Er wird dieser Welt entrückt. Wieder schallen Glockenttänge, In das Kämmcrcken hinein; Au5 der düstren Wolken Menge Lugt der blasse Mondenschein. Als die Morgensonn,: strahlt,,', ' Rosig schien in's jiä'.umerchen, Rcth die blassen Leichen mahlte, Thürmer und sein Töchrerchen; Da wird'S auch am Frieohof reger, Thürmcr'n und sein Töchterleiil Senken jetzt zwölf Todtcnträger In ein einz'ges Grab hinein- Coliswnt. W ..... ch. ^M Ver Gbclisk von Uu.ror. ") ^ Eines der ältesten und vielleicht bewundernswür- digsten Denkmähler der Vorzeit wird sich bald in der Hauptstadt Frankreichs erheben. Es ist einer der zwei Prachtvollen Obelisken, die sich vor dem großen Pylon des Tempels oder Pallastes in dem nach dem Dorfe A:xor genannten östlichen Theile von Aegyptcns groß. ter Hauptstadt, Theben, befanden. Sie sind jeder aus einem einzigen^ Granitblock gehauen, der eine 73 der andere 75 Fuß hoch. Größe und Eleganz, Schönheit des Materials und Vollkommenheit der Arbeit, alles findet sich an diesen unsterblichen Monumenten «on Sesostris Ruhm und Genie vereinigt. Bei ihrem Anblick fragt man sich, welche Menschen s, ungeheuere Steinmassen aus ihrem ursprünglichen Lager fortbewegt haben, zu welchem Zwecke und durch welche Mittel es geschehen sei, was die geheimnißvol- ') Entlehnt Miä dem französische,: Werke.- Nns ci-lp lion ,^uüt 18Z2 ^ul-^l. .^ lexanclle 1) ui , d n l-ei e et 2ll^'- len Zeichen, mit denen sie bedeckt sind, bedeuten, unl» ' wie diese Meisterwerke der Kunst zu uns gelangt sind i Alie diese Puncte wollen wir zu beanlworten versuchlN. Vei allen Völkrrn hat es Tempel und Palläste gegeben; die Heiligthümer der Gottheiten und Wob' nungen der Könige haben sich immer von den Privathäusern unterschieden; aber nur die Aegvptier pflanzten vor diesen Gebäuden große Signale auf, welche deren Bestimmung erkennen ließen. Zu solchem Zwecke dienten die Obelisken, eine Art dünnerer Pyramiden oder spitz zulaufender Säulen, in welchen man den Namen des Herrschers, der sie errichtet hatte, und den des Gottes, dem sie geweiht waren, ei^gcgrabcn findet. Die hierauf bezüglichen Formeln, die uns Hermapion, der letzte Grieche, welcher mit der Bedeutung der Hicroglyphensprache bekannt gewesen zu seyn scheint, überliefert hat, stimmen mit der neuen, von dcm unlängst verstorbenen Champollion, d>m berühmten Verfasser der ägyptischen Grammatik, aufg>stellten Erk.ä-rungsart übercin. Die Obelisken sind demnach wesentlich historische u-nd heilige Denkmähler, und in d eser doppelten Be« ziehlmg, so wie ohne Zweifel ihrer Schönheit halbcn, hat man sie so lange unangetastet gelassen. Als der wilde Kamdyfts die Denkmahler Aeqi'p, tens zerstörte, biach sich sein Grimm gleichsam an den Odttl> c.ii, und er ließ bei dem Brande von Thkbt!» die F.uersbrllnst lachen, che sie sich zu denselben verbreitet hatte-. Augustus ging weiter i er faßte den Plan, sie in die Hauptstadt der Welt zu versetzen. Da ,r seineü Ausdrücken gemäß, das thöuerne Rom in ein matn!or-ncs verwandeln wollte, so war es ihm Willkomm^ seine Residenz durch Denkmähler von Granit verherrlichen zu können, welcher Stein im Glanz der Sonne wie mit Goldkörnern durchwirkt erscheint. C'in gewaltiges Schiff ward zu diesem .^'vccke gebaut, und dasselbe brachte von Alexandrien zwei Obelisken, von denen einer in dem großen ^ircus, der andere auf dem Marsfelde aufgestellt ward. Die Römer forschten damals natürlicherweise nach, ivie diese gewaltigen Steinblöcke von den Aegyptiern aus 0?« Steinbrüchen geschasst und aufgerichtet worden wnrenl allein sie fanden nicht einmal in dcn Volkssagen dis geringste Auskunft darüber. Der Baumeister des Ptolomäus Philadelphias konnte, als ein Obelisk von Theben nach Alexandrien transponirt werden sollte, scm.'n Zweck nur dadurch erreichen, daß er vom Nil bis unter die liegende Saüle einen C.'.nal graben ließ. Zwei darunter gebr.'.chtt, mit dem doppelten Gewichte des Obelisken blschw^lt und nach und nach von dem Ballast befreite B^oce !">' 79 ben ihn in die Hohe, und so konnte er auf eine aller- ui dings höchst umständliche und kostspielige Weise trans- dc porcirt werden. Diodorus Siculus berichtet von geneigten d Ebenen, kimstlichen Bergen, welche dazu dienten, die ei verschiedenen Stcinlagen in die Höhe zu bc /. ^n; auf 3 diese Weise veifahren noch jrtzt mehrere in dcn Kün- n slcn nicht weit fortgeschrittene Völker des Orients beim 3 Emporheben schwerer Lasten. d Zu den fabelhaften Berichten gehört auch der des n Plinius, nach welchem 20,000 Menschen dazu ge- ^' hört haben sollen, um einen dcr Obelisken auszurich- ^ len, und man den Sohn des Königs an die Spitze gebunden hätte, um die Arbeiter zur Ausdauer und < zur geschickten Leitung des Unternehmens anzufeuern, t Es heißt die Acgypcier beschimpfen, wenn man idncn , so rohe Mittel zuschreibt i da sie es in der Mechanik so weit gebracht hatten, wie sich aus den, auf ihren Grabmählern dargestellten Gemählden ergibt. Sie errichteten nicht nur dcrgleichcn Denkmähler, von dc-NlN da§ größte noch nicht ?0^>0 Ctr. wiegt, mit Lcich« ligkeit, sondern auch ganze Tempel aus einem Stücke (Monolithen), wie die von Sais und Vutos, wel» che Letztere 60 bis 80,000 Ctr. wogen. Nach dem Beispiel des Augusius ließ auch Caligula einen Obeliske.'. nach 8iom dringen, und das Schiff oder Floß, auf dein dies: geschah, war »cn solcher Größe, daß man unter dem Kaiser Claudius das PfahNvcrk für dcn Grund zu einer der Sei-lln des Hafens von Osiia daraus herstellen konnt?. Diese Obelisken waren jedoch nicht die größten, «n die man sich wahrscheinlich nicht gewagt halt?. Konstantin wollte in dieser Beziehung seine Vor, g.änger verdunkeln und eincn dcr großen Obelisken von Theben nach Byzan; schaffen. Bis Alexandricn war AHfer;u seyn. — Schnell, denn ein Gedanke, ein Zweifel stieg in feiner Seele auf, lief er zu seinem Nach.bar, einem Goldschmide. Das Crucifix war von Gold', und wog mehr als 20 Pfund. Für 5 Francs both man ihm 50,000, wie viel bloß der Goldwerch betrug, ohne die Geltung der Meisterhand m Anschlag zu bringen. Vas Meneste unv Interessanteste im Gebiete ver Kunst mw Mnvustrie, ver Nänvcr unv ^citttcrkunve. In Vork erregte wie em dortiges Blatt meldet,, die Ankunft eines als Matrose gekleideten Mannes mit einer R e i se m a s chi n e, wie ,r selbst sie nannte, von seiner eigenen Erfindung, nicht wenig Aufsehen. Em Ring, gerade groß genug, um die Person des Reifen-. den aufzunehmen, umschlosst die Mitte seines Leibes; ven jeder der beiden Seiten dieses Ningcs läuft eine horizontale Achse aus, an der ein Paar leichte Räder von ungefähr sechs Fuß im Durchmesser befestigt sind, und ein Paar kurze, eben so wie der Ning selbst ausgepolsterte Krücken sind zurUnttrstühung dcrArrne angebracht. Der Körper selbst w!rd gerade so weit in die Höhe gehalten, daß die Füß? mir eben den Boden be< rühren können, um durch das Anstemmen an demsel^ den die Näder in Bewegung zu sehen. Dle ganze Maschine wird durch einen Hebel geleitet, auf dem die Hände ruhen, und mittelst dieser einfachen Vorrichtung kann man auf einer nur erträglichen Straße ganz bequem 9 englische Meilen in einer Stunde zurücklegen. Er war in seinen Bewegungen so a/üdt, daß er die Maschine nach Belieben und mit grsßer Leichtigkeit wenden und aufhalten konnte. Unlängst wurde der Kirchlhurm zu Crescentine in Piemont von einer Stelle aufeinc andere, mehrere Ellen entfernte, versetzt. DieArdci: ging unter Lci-lung eines Baumeisters vor sich, d.r seiner Sacke so gewiß war, daß cr seinen Sohn auf dcm Thurme bleiben und während dcS Transport die Glocken läuten ließ. Die Herren Salmon und Paper haben eine für die Gesundheit höchst wichtige F, sindung gemacht; dieselbe besteht in einem alle schädlichen Stoffe und Ausdünstungen verzehrenden P.ilver, durch das man die fauligsten Materien augenblicklich geruchlos mache" und in einen jünger verwandeln kann, der sich ohne die geringste Unannehmlichkeit für die Gcruchsorgane überall hin verführen läsit. Die Erfinder haben iü Gegenwart mehrerer.Mitglieder der französischen Akademie, t.', ackerbauenden Gesellschaft und angesehener Agronomen Versuche angestellt, die zu allgemeiner Befriedigung '"ausfielen. Eine Kufe mit Unrath gefüllt, wurde in einem Augenblicke dcsinfizirt, und d»r feinste Geruch konnte einig? Minuten darnach nicht das Mindeste mehr von den frühern widerlichen Ausdünstungen verspüren. Ein Gleiches geschah mit thierischen Stoffen, die sich in völliger Fäulniß befanden, und gleichfalls in wenigen- Augenblicken geruchlos gemacht DaS Echo, eine zu Mailand für Literatur, Kunst und Leben in Italien herauskommende Zeilschrift ia deutscher Sprache, theilt in Nr. 52 die Nachricht mit, daß es den zu Mailand wohnenden Chemiker und Alpo-thekcr, Hrn. Franz Nicoli, gelungen sci, ein erprobtes und unschädliches Mittel zu erfinden, welches äußerlich gebraucht den die Kö'rpeiform entstellenden und den Athem beengenden Blähhals gänzlich hebt/ Von den öffentlich in den Zeitungen bekannten Zeugnissen für seine Wirksamkeit führen wir nur das merkwürdige Beispiel einer Frau aus- Tasfulo im Non-Thale>.an, das 46 Jahre am Kröpft litt, der endlich trotz aller an.qe» wandten Mittel monstruös anwuchs, und Ursache ward, daß sie am übrigen Leibe abzehrte. Die Anwendung de5-Nicolischen Präparates äußerte schon in acht Tageil sichtbare Wirkung, und in zwei Monaten war sie ge-heilt? ohne daß irgend eine schädliche Folge eingetreten wäre. O l a f f e n. Die Jugend des Geistes ist ewig, und die Ewig' keil ist Jugend, die Liebe gibt, wie die Ambrcsia der alten Dichtung, süßeste Kost und Unsterblichkeit zugleich. Der Körper ist der Vlumenstab der Liede, aber nur der Stab vermodert im irdischen Boden, nicht die lcdeu-dige Blume, Der Uranus schlagt unserer klemen Erde die Jahrhunderte, die Sonne schlägt die Jahre, der Mond die Monate, und an dieser so zusammengefetzten (5on-certuhr tr«len die Menschen als Bilder heraus, die freudig rufen und tönen, wenn es schlägt. zzLNHctcur: H^r. 5aU. Veinrich. Krieger: Dgnaj AI.