LaitmchelMMtlma. Nr. 36Y. PIänul» erat! onsprei» : Im Lomptoil gülijj. fl. N, halbj. sl. 5>.5s>. ssür l^Zustcllnng ins H«me hall'i.üu ll. Mit d« Post >,<>",!. fi. 15, halbj.fi. 7.50. Dienstag, l9. November Insert lonsgebiihr b<» 10 Zeilen: lmal 60 lr »m. 80ll., 3m. I fi.; sonft pi. ^cilc Im.«lr., üm. 8lr., »m. 10 lr. u. s. w. Inlertionllstcmpel iebrSm. 20 ll. 1887. Amtlicher Theil. ^c. k. l. Apostolische Majestät haben mit Allcr-M),tcr Entschließung vom 11. November d. I. den Morären Lcgationsrath der k. k. Botschaft in Eonstan« »wftel Albin Ritter v. Vet sera zum wirtlichen Lcga- "onsrath daselbst allcrgnädigst zu ernennen gernht. , Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mister Entschließung vom i». November d. I. den Privat-°°«ntcn an der Wiener Hochschule und Iuristcnpräfccten mi dcr Thcrcsianischcn A'kndcnlic Dr. Karl G r o ß zum "deutlichen Professor dcS canonischcn Rcchtcs an der Uni-"ttsität in Innsbruck allergnädigst zn ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach. 18. November. Dem kretischen Aufstande, dieser offenen Wunde dcS U'cmkclt Mannes, scheint nur durch Blut uud Eisen be-W'ct werden zn können. Die Pforte hat sich zn cnt-schlcdcncn Maßregeln entschlossen, welchen ein Artikel im n»!tlichcn Organ der Pforte Ausdruck gibt. Die Armee, ^ht cs darin, werde nunmehr ihre Pflicht lhnn, und war bis zum Aeußersten. Sie werde, wie 1854 im Donaufcldzugc, beweisen, daß sie anch an Zahl überlegene mindc besiegen taun. N'.ir weil die Pforte stets einen ^"willen dagegen gehabt, das Beispiel Rußlands in ^°len nachzuahmen, sei vom kretischen Anfstandc noch ^ Nedc. Da jedoch diese Sache, welche bloS eine innere ^cnvnltmigsangclcgcnhcit ^S RcichcS sei, dnrch ihre "^schlcppiln^ den Umfang einer europäischen Frage "'Hlmchmcn gedroht habe, so sei es die Rcgicrnng des Sultane sich' sclbst und dcni Lande schnldig. einem Zu-nandc der Dinge ein Ende zn machen, der die Integrität ^ Reiches in Gefahr bringen könne. Hierauf fetzt der Artikel die schädlichen Folgen auseinander, welche die Intervention der Mächte gehabt, deren Vorschläge: Ab-llctung der Insel an Griechenland, Ernennung eines ^lstlichcn Statthalters, intcrimtionale Enquete, von der ^sortc alle nacheinander abgelehnt worden, nnd schließt 'uit der Erllärnng, daß man keine die Integrität des ^ichcs berührende Concession machen werde, sowie mit °c>u Ausdrucke der Hoffnung, die Eabinclc würden cnd-'ch einsehen, wie vcrttagSwidlig ihre Politik gewesen, .^ sich nicht mehr bemühen, ihr eigenes Werk zn zer» ^lt", znm ausschließlichen Vortheil einer flacht, deren Tendenzen hinlänglich bekannt seien. Im Einklänge damit steht cine Proclamation Aali Pascha's und ein daran geknüpftes Dccrct, welche die militärischen und Administrativmaßrcgcln kundgeben, die nnn ergriffen werden sollen, mn dem Ausstände ein Ende zu machen und die Insel zu pacifieircn. Unter andcrm wird darin ausgesprochen, daß die fremden Freiwilligen vor ein Kriegsgericht gestellt und kriegsrechtlich behandelt werden sollen. In Eanca wird ein gemischtes Tribunal eingesetzt, welches über jene türkischen Unterthanen, die sich ferner an ausständischen Handlungen bcthciligen, abzu« urtheilen nnd in den vom Gesetze vorgesehenen Füllen anch die Todesstrafe zu verhängen hat. Hussein Pascha, Militärcommandant in Epirns und Thessalien, wurde zum Eivil- und Militärgouvcrncur Kcr Inscl ernannt nnd bringt Z000 Albancscn mit. UcbcrdicS werden noch ^Bataillone znr Verstärkung erwartet und mehrere Punkte befestigt. Die gegenwärtige Stärke der türkischen Truppen, macht auf der Inscl soll 40.000 Mann betragen. Andererseits hat die provisorische Regierung der Insel, welche gegenwärtig in ArghyropoliS, im Bezirke Rcthymo, ihren Sitz hat, ncnc Proteste erlassen und die Insurgenten bieten alle ihre Kräfte anf, um den Türken erfolgreichen Widerstand leisten zn können. AnS Athen wird dagegen gemeldet, daß die türkische Regierung den Waffenstillstand auf Kreta auf weitere 40 Tage verlängert habe, in der Hoffnung einer gütlichen Beilegung, auf welche man aber in Athen wenig ^ Hoffnnng fetzt. Bezüglich der inPariö stattgehabten Minister« ucrändcrnngcn schreibt man der „Köln. Ztg." aus Paris: „Au Lavalettc'S Stelle tritt Pinard, welcher früher Gcncralftrocurator in Donai war und in der letzten Zeit als Staatsrath die Rcgicrungöprojettc vor dem gesetzgebenden Körper mit vertheidigen half. Pinard ist clerical gesinnt nnd energischer Anhänger der weltlichen Herrschaft des Papstthums. Was MPlgnc anbelangt, der die Finanzen übernimmt, so ist deV Namc dieses Mannes glcichbcdcntcnd mit einer ncnen Anleihe. Derselbe kennt kein anderes Mittel, um den immer größer werdenden Ansprüchen der officicllen Welt in Frank« reich Genüge leisten zu können. Eine Anleihe ist übrigens unumgänglich nothwendig, da die Mehrausgaben, welche das Kricgsministcrinm seit sechs Monaten gemacht, sehr bedeutend sind und man außerdem noch die 150 Millionen decken mnß, welche die Lnxcmbnrgcr Affaire verursacht hat. Der Rücktritt Lavalcttc's ist übrigens nicht allein dnrch die römische Krisis bedingt worden; derselbe ist anch kein Redner, und er erschien deshalb »ic in der Kammer. Da Pinard nicht schlecht spricht, so hat man ihn an dessen Stelle gewählt, um die Regierung bei der Discussion der Gesetze über die Presse und das Vereinsrecht zu vertreten. Außerdem braucht man einen Ersatzmann für Nouhcr, der noch immer leidend sei und sich in der nächsten Session etwaö schonen soll." Ueber die russischen Rüstungen wird wieder der „Süddeutschen Presse" aus Petersburg gemeldet, daß in Bcssarabien <;0.000 Mann stehen und in Odessa zwei Divisionen schlagfertig gehalten werden. Die Eavalcric-colunnen seien stets bereit, ihre Schwadronen auf die Eisenbahn zu setzen. Wird diese so bestimmt auftretende Nachricht abermals ruffischcrscits demcntirt werden und wie lange soll dieses Spiel noch dauern? Die preußische Thronrede. Berlin, 15?. November. Der König eröffnete den preußischen Landtag mit folgender Thronrede: ! Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Hün-lsern dcS Landtages! , Zum ersten male begrüße Ich heute an dieser Stelle !die Vertreter der neuen Landeöthcilc. welche durch die ^Ereignisse einer großen Zeit mit Meinem Staate vereinigt worden sind. Mit Zuversicht crncncrc Ich den Ausdrnck des Vertrauens, daß die Bewohner dieser Lcm-dcsthcilc, so wie Ich dieselben von ganzem Herzen zu Meinem Volke aufgenommen habe. Mir und dem erweiterten Vatcrlande auch ihrerseits redliche Treue widmen werden. Die Vollmacht, welche die Landesvcrtrctung Meiner Regierung ertheilt hatte, um den Eintritt der neuen ! Provinzen in die verfassungsmäßigen Zustände vorzubereiten, ist in der Richtung bcnntzl, worden, um eine vor^ ! läufige Ausgleichung auf dcujcnigcn Gebieten herzustellen, auf welchen eine solche durch das gemeinsame Slants' hinteresse geboten schien. Im möglichst engen Anschlüsse ^lln die vorgefundenen, den Bevölkerungen lieb gewordenen j Einrichtungen, sind in den ncucn Landcslheilen nach An-, hörung von Vertrauensmännern Kreis» und Provinzial> Verfassungen ins Leben gcrnfcn worden, deren Ansfüh» rnng u:id weitere Enlwicklnng geeignet sein wird, die Theilnahme der Eingesessenen an der Regelung ihrer wirthschaft!ichcn Interessen zn beleben und die wünschenS-wcrthc Selbstverwaltung anch der größeren Körperschaften anzubahnen. Während die Hcrrcseinrichtnngcn des norddeutschen Bnndcs dnrch die Verfassung desselben nnd durch das Gesetz über die Wehrpflicht auf den bewährten Grund- Ein Aibachcr Noman. u. z, Im vierten Eapitcl finden wir Hilschcr's Flamme, ."l! clique, in ihrem Bondoir, in eleganter Morgcn-Mttc. Bondoir fowohl als Toilette sind nntadclhaft, i ^uiz und Geschmack vereinigen sich darin, soweit das s, einer Provinzstadt bei vielen „Moneten" nnr thnn-,^' wobei freilich noch immcr Spuren jenes nndcfinir-, ^" Etwas bleiben, das der Pariser mit dem allgc-^ Ulcn Ansdrnck „Provinz" bezeichnet. Die Beschrci-s^.N dcr Persönlichkeit Angcliquc's beginnt unser Antor H, jlniicrwcisc mit der Nachwcisnng, daß die väterliche H 'na gntcn Klang anf den Börsen von Trieft nnd cj k" und ihre Acceptc gleichen Werth mit den Noten H s' gcwisscn Bank vor Erfindung des Agio's hatten. Ic>?^!" so Frl. Angcliquc, als znr Hante-Volle zäh« h , eine fcstc Basis gcfnndcn hat, kann man anch etwas sän. ^" Erzichnng nnd ihren persönlichen Vorzügen Inst'' ^ lM ihre Bildung in einem der vornchmsttn ^ Mute erhalten nnd macht die Honncnrs in dem Hc ihres verwitweten Vaters. Ihre Schönheit ist 'hrev !!"l""g,lich hadnrch bcglanbigt, daß sie dic meisten c,^!«- "ltersgcnossinncn in Laibach weit übertraf, -" viel V>l gesagt. - Alter siebzehn Jahre, Verehrer ii '' lemcr bisher begünstigt. Diese auffallende Erschc,-l"cwl '"^ unö Hcrr S. dadurch zu erklären, daß cr i»,d ' ^ l" die Laibachcr Garnison damals schwach H ""r wenige Officicrc jnng gewesen. Nnr mit Eincm lln« x nnd gewissermaßen Vertrauten Angcliqnc's macht ^r Verfasstr uähcr bekannt. Es ist dies Eousin Franz, ein Hcrr u. M.. eine nicht nnwichtigc Person-lichkcit in nnscrcm Roman, der wir daher wohl einige Aufmerksamkeit schenken müssen. Eousin Franz lebt von seinen Renten. Er ist das lebendige Intclligcnzblatt, oder wenn Sie wollen, die ambulante Stadtchronik, gesuchter kll>il!'!> l!<> i,!i»,5i!', protegirt die Sängerinnen und Liebhaberinnen des Sladlthcaterö, tanzt, reitet nnd läuft Schlittschuh, geht mit den Officicrcn der Garnison Arm in Arm spazieren, knrz er ist ein Galanthommc von reinstem Wasser, nnd daher der erklärte Liebling aller Damen unter und über den Dreißigern. Uebrigenö bc. sucht Eousin Franz vermöge historischen Rechtes aller Eousins täglich daS Hans Angcliqnc's, erzählt ihr allen interessanten Stadltlatsch, besorgt ihre kleinen Geschäfte erscheint mit ihr nnd Papa im Theater, anf Bällen und Eonccrtcn nnd fpiclt mit Geschick die Rolle eines l'-'ülc», wie die Italiener sagen. Ein Moment, wo Angelique bei der Lecture cincS nencn Romans in ihrem Boudoir sitzt, gähnend und ganz nnglücklich über das „häßliche Lalbach, wo man vor Langweile stirbt," über diesen „hintersten Winkel der ciuilisirtcn Welt" (buchstäblich S. 4!>), wo cS sogar im Februar (!) schneit, wird benutzt, nm lins eine weitere Person unseres Romans vorzustellen, Irene, Freundin Angeliquc's anS der BackfischM in der Pension, einzige Tochter eines pcnsionirtcn Stabsoffiziers imd rechtmäßige Inhaberin eines blonden Lockcnkoftfcs mit blauen Augcu, gesundem Teint und reizenden Grübchen in den vollen Wangen. Während die beiden Freundinnen ein Kopf-putzthcma mit aller gebührenden Gründlichkeit verhandeln, kommt Eousiü Franz und bringt die wichtige Nenigkeit von eincm Stücke „Friedrich der Schöne," das ein Soldat der Garnison verfaßt und durch Protection dcs Grafen W. bei dem Laibachcr Thcaterdircctor eingereicht habe, mit dcni Ersnchcn, es bei der Vorstellung zn Gnnstcn des InualidcnfondS zur Aufführung zu bringen, natürlich voranSgcsctzt, daß dasselbe den Anforderungen unfcres gebildeten Thcatcrpnblicums entspreche. Dies sei ubcr nach Ausspruch von Director und Regisseur dcr Fall Leider weiß Eousin Franz die Pointe dcr ganzen Geschichte nicht, nämlich wer dcr jnnge Dramatiker im Soldatcnrock? Dafür glaubt ihn Irene in unfcrcm Hilschcr zu errathen, da sie schon von seiner Erst« lingsurbcit, „Kaiser Albrechts Hund" gehört, und Angc-liqnc erinnert sich plötzlich an den jungen hübschen Eor-poral, den sic bci ihrem Besuche bei General Graf W. im Vorzimmer getroffen nnd dessen Betroffenheit bei ihrem Anblick sie mit dem Instinct weiblicher Eoqncttcric schnell aufgefaßt. Eousin Franz erbietet sich sogleich mit zuvorkommender Gefälligkeit, den Damen die Bekanntschaft des interessanten Eorporals zn verschaffen, und das Schicksal nicht minder als daö Fortschreiten dcr Handlung — wir sind ja schon am Ende des vierten EapitclS und haben ein Viertel dcS Buches hinter uns -- fügt es sehr schön, daß Eorporal Hilschcr gerade eine Fenster-promenade macht, ans welcher ihn Eousin Franz soaleick» bemerkt nnd Consinchcn Angeliqne mit vieler Uneben nützigkcit auf ihn ansmcrksam macht. Hilschcr si^ . fällig himinf, crrölhct als er Angcliquc's Blick bmV.n / man neckt sie mit ihrer Eroberung, md sie cmt? ^ ' Bah I Ein Untcrofficicr! - ' ' ^ ^""f: Die Exposition unseres Romans w.^. , - .. Der Knoten schürzt sich allnMi. ^ ^c nun fertig, natürlich als Kunstenthus > '^ 5°"lm ^anz muß d.rch seine Vclann scha „ ^n N.s'^ " " "'"' l"i kanntschast Hilschcrs chen 5« '1 's' ?'ben, die B^ Laibach als cinen -weit., >- "' S"Mcr proclannrt. Der mnf dcn m^ ^"' ^^ tommt. Eousin Franz ^ « -?' ^^"'kN Dichter mit Gcw.lt anS seiner ouicy ciuc Analen eines angehenden Dramatikers erfüll- 1810 lagen der preußischen Einrichtungen festgestellt worden sind, ist die Organisation der Wehrkräfte de« gesummten Vaterlandes vollendet worden. Nachdem so der Boden für eine gemeinsame Thätigkeit der Vertretung Meiner gesummten Monarchie bereitet ist, wird es unserer ver» einten nnd, wie Ich zu Gott hofft, einmüthigen Thätigkeit gelingen, diesen Boden fruchtbringend zu machen. Der Entwurf zu dem StaatshaushaltSetat für daS Jahr 1868, welcher Ihnen unverzüglich vorgelegt werden wird, unterscheidet sich wesentlich von den früheren Etats. Während derselbe einerseits die der Monarchie neu hin» zugctrctcnen Laudcsthcilc mitumfaßt, sind anderseits wichtige Kategorien von Einnahmen und Ausgaben ausgeschieden und auf den Etat des norddeutschen Bundes übergegangen. Aus den Vorlagen über den Staatshaushalt werden Sie ersehen, daß die mit Vorsicht veranschlagten Ein» nahmen nicht nur die Mittel darbieten, um die laufen« den Bedürfnisse der Verwaltung zu decken, sondern daß es auch möglich gewesen ist, auf vielen Gebieten der Staatsverwaltung den neucu und gesteigerten Anforderungen Gcnügc zu leisten. Indem ich voraussetze, daß die Lage des Staatshaushaltes Ihnen zur Gcnugthung gereichen wird, vertraue Ich zugleich auf Ihre bereitwillige Zustimmung zu dem Mchraufwandc, wclcheu Ich zur Aufrechterhaltung der Würde der Krone unter den veränderten Verhältnissen für geboten erachte. Es werden Ihnen verschiedene Gesetzvorlagen zu< gehen, welche bestimmt sind, das Staatsschuldcnwcscn der ucu erworbenen Bänder zu regeln, ferner die für dieselben festgestellten Fiuanzctats auf das Jahr 1807 durch die für das vierte Quartal vorbchallene nachträgliche Zustimmung zu ergänzen und für die Behandlung der darnach zu legenden Rechnungen Normen zu geben. Nachdem als oberster Gerichtshof für die neuen Landcsthcilc das Obcr'Appcllationsgcricht errichtet worden ist, wird Ihnen ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, um die Vereinigung dieses Gerichtshofes mit dem Ober«Tri-bunal herbeizuführen. Meine Regierung wendet der Fortbildung der Kreis- und Prouinzial'Verfassnng ihre besondere Aufmerksamkeit zu uud wird, sobald die erforderlichen Vorbcrn' tungcn beendet sind, Ihnen darauf bezügliche Gesetzentwürfe zugchen lassen. Leider hat die Ernte dieses Jahres in einem Theile des Staates dem Bedürfnisse nicht entsprochen, so daß in einigen besonders schwer heimgesuchten Bezirken außer« ordentliche Maßregeln haben getroffen werden müssen, oder noch zu treffen scin werden. Einstweilen hat sich die Staatsrcgicrnng veranlaßt gesehen, dnrch Herabsetzung der Tarife anf den Eisenbahnen die Zufuhr zu crleich' tl,'rn nnd dnrch Beförderung vou Straßcnbantcn und Meliorationen Arbeit uud Verdienst zn schaffen. Der Druck der Uusicherhcit, welcher als Wirkung verschiedener, größtcntheils beseitigter Ursachen auf dem Verkehre lastete, wird, wie Ich zuversichtlich hoffe, in Folge friedlicher Gestaltung der Lage Europa's eiucm lebhafteren Aufschwünge weichen, um so mehr, als dnrch Erneuerung der Zollcinigung mit den süddeutschen Staaten nnter zweckmäßiger Veränderung der innern Organisation des Zollvereins, durch dcn hcnte erfolgten Eintritt der Provinz SchlcSwig'Holstcin in dcn letzteren, dnrch erheb« liche Herabsetzung von Hafengeldern und sonstigen, anf der Schifffahrt lastenden Abgaben der Gcwerbethütigkcit und dem Handel wesentliche Erleichterungen zugewendet worden sind. Geehrte Herren! DaS Werk der nationalen Einigung, welchem die preußische Landesvertretung durch Ihre Zustimmung dcn Abschluß zu geben berufen war, ist seitdem in'S Leben getreten. Wenn Sie eingewilligt haben, einen Theil Ihrer Befugnisse auf den norddeut« schen Reichstag zu übertragen, so verkündet schon jetzt das Zeugniß der Geschichte, daß Sie damit daS Rechte zu rechter Zeit gemacht habcn. DaS prcnßischc Voll hat in der Gestaltung des norddeutschen Bundes vermehrte Bürgschaften der Sicherheit und ein erweitertes Feld organischer Entwicklung gewonnen; gleichzeitig ist mit den süddeutschen Stammgenosscn die Gemeinschaft der wirtschaftlichen Interessen und der thatkräftigen Vertheidigung aller höchsten Güter des nationalen LcbenS gesichert. Die Verträge, auf welchen diese Gemeinschaft beruht, haben in jüngster Zeit eine erhöhte Bedcntuug dadurch gewonnen, daß auch bei ihrer Berathung in den Voltsvertretungen daS nationale Bewußtsein sich siegreich bewährt hat. Die Beziehungen Meiner Regierung zu den auswärtigen Mächten sind dnrch die nenen Verhältnisse, in welche Prenßcu inmitten des norddeutschen Bundes gestellt ist. nicht verändert wordm. Mit dem frcundschaft' lichen Eharatter derselben sind die persönlichen Begegnungen mit der Mehrzahl der Souveraine Deutschlands und des Auslandes, zu welchen Mir im vergangenen Sommer Gelegenheit gegeben war, in vollem Einklänge. DaS friedliche Endziel der deutschen Bewcgunc, wird von allen Mächten Europa's erkannt und gewürdigt, und die Friedenijbcstrebuna.cn der Fürsten werden getragen von den Wünschen der Völker, welchen die wachsende Entwicklung und Verschmelznng der geistigen nnd materiel« lcn Interessen der Völker den Frieden zum Bedürfnisse macht. Die jüngsten Besorgnisse wegen einer Störnng des Friedens in einem Theile Europa's, wo zwei große Nationen, beide uns eng befrcnndet, von einer ernsteren Verwicklung bedroht erschienen, darf Ich als beseitigt ansehen. Den schwierigen Fragen gegenüber, wclchc dort noch einer Lösung harren, wird daS Bestreben Meiner Regierung dahin gerichtet sein, einerseits dem Ansprüche Meiner katholischen Unterthanen auf Meine Fürsorge für die Würde und Unabhängigkeit des Oberhauptes ihrer Kirche gerecht zu werden, und anderseits dcn Pflichten zu genügen, wclchc für Preußen aus den politischen Interessen und den internationalen Beziehungen Dcntsch-landS erwachsen. In beiden Richtungen sehe Ich in Er-füllung derHlfgaben, welche Meiner Regierung gestellt sind, keine (Mührdnng des Friedens. So lassen Sie uns um so zuversichtlicher an die Lösung der Aufgaben der inneren Entwicklung gehen. Mögen Ihre Arbeiten für das Wohl des Staates reich gefcgnct sein! Oesterreich. Wien, 16. November. (Reform der freiwilligen Gerichtsbarkeit.) Die bevorstehenden Aenderungen des Civil- nnd Strafverfahrens, so wie die Umgestaltung des Organismus der Justizbehörden erhci-schen auch dic Reform dcr freiwilligen Gerichts» tcn Zurückgczogcnhcit reißen nnd in einer Prosceniums», lagc placircn, in welcher man sieht ohne gesehen zn wl>r». dcn. Hilschcr's Blick mustert das Parterre. In einer! Loge deS ersten Ranges ist General Graf W. und der kunst- ^ sinnige Oberst de V. erschienen, gewiß eine große Auf-! mcrksamkcit für den dichtenden Corporal. Aber in dcr z Prosccniumölogc vi^-vi^ sitzt das Schicksal unseres ^ armen Poeten in dcr Person Angcliqne's, die mit ihrem Vater und Irenen die crstc Aufführung, ein Ereigniß in dem monotonem Lcbcn dcr Provinz, nicht versänmcn wollte. Der Vorhang geht auf, Hilschcr folgt der Auf° führung athcmloö, zittert, wenn hie nnd da ein Mime anfängt zu „schwimmen —" im Theatcrjargon dcr Zustand plötzlicher Gedächtnißschwächc, wo der Souffleur rettend eingreifen muß — und athmet auf, als schon dcr erste Act, wenn auch wegen Mangel eines effcctvollen Schlusses nicht durchgreifend, mit beifälligem Gemurmcl deS Publi-cums schließt. Das seit jeher ein wenig kalte Publicum LaibachS erwärmt sich bald an dcm Feuer dcs Dichters und im dritten Act, den das ergreifende Spiel der reizenden Denker, dcr späteren baicrischcn Hofschauspic-lcrm, verherrlicht, rnfen Hunderte von Kehlen uncrmnnd-lich nach dem verlegenen glückbcraufchten Dichter, der von scincm dienstfertigen Freunde anf die Bühnc geschleppt werden muß. Blumenbouquets fliegen ihm zu, auch eines von dcr Hand AngcliqueS. Als der Glückliche in dcn Wagen steigt, um mit der reizenden Denker zu cincm kleinen Souper zu fahren, fällt sein Blick auf die blonde Marianka, ^lchc unbeachtet in der Höhe der Gallenc dcm Triumph Hilschcrs beigewohnt hat und durch ein leise vor sich hingchauchtes: ..Er ist glücklich, möge er es immer sein", ihre stille Neigung für den Poeten verräth. Wir erfahren noch cuuge interessante Details über das so erfolgreiche Erstlingswerk Hilschers. Was die materielle Seite betrifft, so brachte der Abend einen Reinertrag von 223 fl. 13 kr. (wir glanben fast, Herrn Zöllner seufzen zu hören). Das Manuscript soll nach Franll'S Angabe Hilscher dcm Pflegevater dcS Frl. Denker, dem Schauspiclcr Hahn überlassen habcn. Bei Hahn's Tode gcrieth es in Verlust. Daß ^ daö Stück Wiederholungen erlebt haben müsse, will der > Verfasser aus der natürlichen Vorliebe aller Thcatcr-dircctorcn für Zugstücke folgern uud beruft sich übrigens bezüglich der Einzelheiten auf einen Gewährsmann, der zum Theil persönlich an den geschilderten Ereignissen betheiligt gewesen, welcher Umstand unser Interesse an der Erzählung nur steigern kann. Literatur. Das zuletzt ausgegebene Heft — für November — von „Nestermann's Illuslrirten deutschen Monatsheften" gibt die Fortsetzung der belustigenden Lrzählung „Die zwei Krüg-lein" uon Otto Müller, sowie eine zwar etwas düstere, aber sehr spannende und lünsllerisch abgetundete Novelle von (5. Vacano, „Das Testament dcs Doctor Ilnerius." Als neuer Mitarbeiter ist in diesem Heste der berühmte G. F. Daumer vertreten, und zwar mit einer höchst interessanten Arbeit über „Die Künstlerfamilie Nach." Die Schilderung, welche Karl Vogt in dcm von ihm betannten leichten Feuillctonstil über „Einen Ausflug in das Thal von Sixt" gibt, liest sich ganz vortrefflich und ist außerdem mit hübschen Illustrationen uer» sehen. Eine Fortsetzung der reich illuslrirten „Erinnerungen an Nubien" von R. Hartmann, ferner wichtige Beitrag« zur Culturgeschichte von S. Kapper und F. von Netberg, Mittheilungen von Müdler und Weininger, sowie andere kleinere Artilel schließen sich ergänzend an. barkeit. Das Justizministerium hat nun zu diesem Zwecke, wie die „Wiener Zeitung" meldet, ein Gesetz, betreffend dcn Erwerb einer Erbschaft, ein Pflegschaft^ gesetz und ein Gesetz über die Vornahme einzelner Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit anSarbciten lassen-Der Rcfcrcntenentwurf dieser Gesetze wird nebst dcn Motiven dcr Ocffcntlichkcit übcrgcbcn werden. Die Rc-gicrung wünfcht deshalb, eine Bcnrthcilung ihrer Vorschläge zu hören, noch ehe sie in die Lagc kommt, selbst in die Berathung über diesen Rcfcrentcncntwurf cinz»-gehen, und zwar wünscht sie vor allem dic Erörterung, ob dic gemachten Ncformvorschlägc dcn Bedürfnissen dcr Vevölkcrnng, dcn thatsächlichen wirthschaftlichrn nnd gc-sellschaftlichcn Verhältnissen entsprechen. Die Discussion über dic in dicscS Gebiet fallenden Fragen, wie z. ^-darüber, ob es im Interesse dcs Vcrlchrcs licgc, dic Publicität dcr Rechtsnachfolge zu fördern, ob die Äc-thciligung der Angehörigen cincs Pflegebefohlenen an dc'' Handhabung dcs PflegschaftswcscnS wünschcnswcrth odr'.' ob es zweckmäßig sci, daß Gcmcindcorganc an dcr Vornahme einzelner Handlungen dcr freiwilligen Gerichtsbarkeit mitwirken, läßt gewiß eine allgemeine Betheiligung voraussetzen. — 1t). November. (Finanzielle Auftlii-r ungc n.) Hinsichtlich des mit 720.000 fl. bezifferten Postens für Bestreitung der Hofrcifen au' läßlich der Krönung, welche dcr FinanznlinisM v. Bcckc in der ^iste der Bndgctübcrschrcitungcn dcm Reichsrathsausschussc vorgelegt, gcht dcm „P. Ä." f^ gende Aufklärung zn: Dic Lisic dcr NachtragScrcdite enthält alle jcnc Auslagen, welche factisch von dcr Reichs cassc gedeckt wurden; diese Ausgaben sind theils Rcichs-auölagcn, theils solche, wclchc je den bcidcu Hälften bei dcr Abrechnnng zur ^ast fallen. Dcr Posten für dic Klönnngsauölagen, so schreibt mau dcm „Vl." von Wien, taun daher mir die Bedeutung cincs Vorschusses haben, welcher an Ungarn verabreicht worden ist. Einc analoge amtliche Aufklärung ist iu deu nächsten Tagen zu gewärtigen. Dcr Mitthcilnng demselben VlattcS zufolge steht überdies noch eine andere gerade nicht nnwillkommcnc Richtigstellnng in Bezug auf das Erfordernis; dcr Staatsschuld für demnächst in Aussicht. Die iu dcr Rcgic-rungsuorlage enthaltenen Ziffern für das Erfordernd der Staatsschuld sollen zu hoch gegriffen fein. Das Gcsammtcrfordcrniß für Zahlungen in Silber ist aus 02,370.387 fl. beziffert, während sie in der That nicht ganz 54 Millionen anSmachcn, was bei einem Agiostande von 25 pEt. die erkleckliche Snnnne von 10 Millionen zu Gunsten dcs StaatöhanshallcS ergibt. Die nna,arischc Regierung hat cincn höheren Bcamtcn, Hcrrn Ministe-rialrath Weniger, nach Wien entsendet, 'um die Zifftt richtig zu stellcu, uud zwar auf Grund dcr schr ucrläß' lichcu Abschlüsse dcr Staatsschuldcn.EontrolSconimlssio». Das bezeichnete Facit ist das Ergebniß dcr cingchcndc» Untersuchungen dcs uon der nngarischcn Regierung al" geordneten Bevollmächtigten. Prass. 14. Nov. ^Dcb.j (Dcr Standpunl t der nationalen Organe Ungarn gegenüber. -^ Die Nnsscn in Prag. — Eine pans lavi-stischc Bnchhandlnng. — Das Slaven fest in Warschan. - Dcr ncnc Bürgermeister,) Während die czcchischcn Ionrnalc, dic „Politik" an der Spitze, kciuc Gelegenheit vorübergehen lasscn, nm dcn Dnalismus als das I''i»i> ^i^ll'ilx' ;u bezeichnen, dcn Aus' gleich zu verdächtigen, daö Volk aufzureizen, daß cS mit scincm, im „blutigen Schwcißc" crworbcncn Slcucrgul-den dcn „Glanz dcr ungarischen Krone" bczahlcn müsse, währcnd sie auf gehässigste Weise gegen die Dcakpartci nnd daö MajoritätSministcrinln zn Feld ziehen nnd dieselben verdächtigen: fcicrn sic mit Gcnngthunng die änßcrstc Linke, dic MadaraSz und Ezcrnatony's als dcn wahren Ausdruck dcS Bandes und habcu ciu gar feines Ohr fnl alle Emanationen Kosfuth's, dcm fic mit vollen Händen ihren Beifall zuschütten. Diese ncnc Methode" gegen dcn alten Agitator, dcn man förmlich in dcn nationalen Organen untcr GlaS nnd Nahmen stellt, dalirt erst seit der Moölancr Pilgerfahrt. Dort wnrdc die Parole ausgegeben. Die Zwecke, die Rußlaud verfolgt, si"d freilich andere als die dcr Czcchcn, dcncn nichts crwünsch' ter käme, als wenn das dcrmaligc ungarische Mini' sterium gestürzt und die Männer der äußersten hinken ans Ruder kämen, denn dann zweifelt man leinen Augenblick, hätte die ungarische Verfassung ihr Endc, das Polizei- nnd Säbel»'Regiment herrschte wieder in Oesterreich, untcr dcm dcn Czcchcn stcts am wohlstcn war. Es sind jctzt im Ganzen ctwa 50 russische Familien hier, d. h. Studircndc, Pflastertreter u. s. w., vou ciacnt-lichen Familien befinden fich nur cine Fürstin Galion Isier mit ihren beiden Neffen Mrs. KifsclcfS, Hc" <5 amari n, dcr rnssischc Oberst Evator und dic M-milic cincs StaatsrathcS. Hcrr Samarin, dcsscn S"P seit einem Jahre bereits für ein hiesiges nationale/ Organ Eorrcspondcnzcn aus Rußland schreibt, bcalM' tigt angeblich hier eine panslavistischc Druckerei sa"'"' Buchhandlung und Leihbibliothek zu gründen. Doch "N derselbe nicht wenig unangenehm erstaunt sein "bcl ^ Schwierigkeit, die die Führer betreffs ihrer finanz^ Betheiligung an dem Unternehmen machen. He"' A„ marin, von dcm eigentlich dic Uridcc dcr cthnogravM^ Ausstellung ausging, ist übrigcus cin Millionär. """ darüber warm die Russen nicht wenig überrascht, ° ^ der böhmische Adel, von dem es stets hieß, daß "' 1811 ^r Nation durch Dick und Dünn gchc, sich in socialer ^czichunss von derselben und ihren Führern aristokra-Ulch abseits hält und jeder Vcgcqnnnc,. mit den Nnsscn ausweicht. Da der ftrojcctirtc Slavenearneval, der in vlejcm Winter in Prag gefeiert werden sollte, leine Ans' M)t anf Erfüll^ halte, su hat man beschlossen, ihn in Warschau abzuhalten, wo;u bereits «llc Voranstaltcn! und Einladungen getroffen sind. ,^cntc ucunt man den ^»ckcrfabricantcn Oliua als den" Nachfolger Viclsly's, doch ist cs unwahrscheinlich, daß er nach der Ehre der ^nmatoröstcllc Prags geizt. Für diesen Fall ist ^ laudi anöcrschcn. . West, I)'>.Nov. (Dcpntirtentafcl. — Pfand-l e l h gcscllschas t. — Gc s ctz c nt wü r fc.) In der nach ^ llhr eröffneten Si^ung der Deftntirtcntafcl richtete der mnmancr Dcftntirtc Nadich eine die Fiumauer-Cisenliahn uetrcffcndc Interpellation an den Minister fnr ^oinmu-Mcationen, welcher dieselbe seinerzeit beantworten wird. Die Interpellation beruht anf dem Wunsche, daß diese Vahn daö Alföld mil Fining direct verbinde und von der Südbahn unabhängig sei. Iokai reicht zwei anS ^oustantinopel eingesendete Petitionen im Interesse uu« garischer Äiädchcu ein, welche dort zu schändlichen Zwct-u'n mißbraucht werden. Der Minister des Innern er-uärt, daß er uon dieser Thatsache leine Kenntniß habe; Anspricht aber die uölhigen Schritte in dieser Angelegenheit zu thun. Milclics reicht eine mehrere Bo< 8cn starle Intcrpcllntiou ein, welche sich auf die Affaire bcs Dampfschiffes „Germania", auf die Regelung der croatischm Angelegenheiten und den serbischen National-congrcß bezicht. Graf Andrassy betrachtet diese Interpellation mehr als ciu Mcmoraudum. In Vczng auf ^'!! ersten blinkt verweist er anf die vom auswärtigen Ministerium eingeleitete Nntersnchnug, deren Resultat uoch abzuwarten sei. Die iu der Böszörmcnyi'schcn Angelegenheit entsendete Commission bcautragt ucucrdiugS ^c Einleitung dcö Prcßproeesscs. Die ungarische Legierung hat der österreichischen Pfandlcihgcscllschnft dic Errichtung einer selbständigen ungarischen Pfandlcih» nnstalt oder Filiale in Pest bewilligt, Der hier anwesende ^cncraldircctor Franll crllärtc vorerst die Errichtung ciner Filiale zu beantragen. - Der „^loyd" meldet, l>aß in dcu nächsten Tagen Gesetzentwürfe über die ^lcichstcllnng der Israclitcn, über die grnndbüchcrlichc Eintragung der Eisenbahnen ulld Eauälc nud über das Incolat im Abgcordnctcnhausc znr Vorlage gelangen. A,pam, l<>. November. (D icLaudtag sw a H ^n) wurden in Folge einer telegraphischen Wcisling dcö ^anal^ociimlencns Herrn Varou Rauch auf unbestimmte ^it sistiit. Die bezüglichen Vorarbeiten sollen jedoch fortgesetzt nnd zu Ende geführt werden Dic Zeit der Vornahme der Landlagswahlm wird vom t'. Statthat tcrcirathc zugleich mit deui Berlagnugötcrminc des Landtages seiurr Zeit bestimmt werden. Ht us land. Verliu, Kl. November. (I talicnischc N o t c.) Dic „Nordd. Allg. Ztg." meldet in einer Corrcspondcnz auö Florenz: Italien richtete cine Note an die Mächte, welche nachweist, daß cs jetzt Frantrcichs Sache sei. die Mittel zur Beseitigung der dnrch die Intervention Ncschasfcneu Schwierigkeiten anzugeben, und dic Nieder' Herstellung des Nichtiutcnicntnmspriucips fordert. Dresden, 1 <'». November. (Dic s ä ch s i s ch c n 5lteichst agSabg cu rdnct cn) Schaffralh, Wigard, hcnbncr nnd andere veröffentlichen folgendes politisches Programm: Indeui wir der Fortschrittspartei treu bleiben, halten wir an der Rcichsvcrfassnug als ciuzigcr recht» N'ä'ßigcr Grundlage für die Entwickelung dcS ?iordbnn-^s zu einem konstitutionellen Vnudcsstaat im Sinne bcr Ncichsvcrfassnng vom Jahre Il-!4'.» fest. Wir wollen "ach anßcn eine starte Ecntralgcwalt, aber nicht ein volles Aufgehen iu Preußen, sondern die innere Autonomie der tinzclncn Staaten. . > München, 1<». ^iiovembcr. (Dic Rcichs'raths-^ a mm er) hat den Gesetzentwurf über dic Aufhebung ^r Zinsenbcschräntnug init der von der Abgeordneten» kainmcr beschlossenen Ätodification mit 2!j gegen 11 stimmen augcuomiiicu. Dcr Antrag bezüglich dcr Aufhebung dcr Todesstrafe wnrde einstimmig abgelehnt. Nvm, N;. November. (Empfang dcr sran-iusischcn Officicrc.) Dcr Papst hat dic ihm von General dc Failly vorgestellten französischen Officicrc empfangen, und gab General Failly dem Glücke AuS« ^'uck, welches dic Armee darüber empfinde, daß fic bc-^lfcn wurde, die Sache des Papstes zu vertheidigen, ^r Papst aulwm'lctc mit dem Ausdrucke dcr Bcsricdi-A^ig, sich von dcr französischen Armee umgeben zu sehen, Mitc mehr denn je, angesichts dcr Gefahren, welche den Mstlichcn Thron umgeben, und danltc dcr Armee, mantvcich, dcr französischen Rcgicruug und ihrem Ober-MUptc, welches sie gesendet habe. Er sagte, Italien habe dlcsclbc Pflicht des Dantes, iudcm cs durch sie von den, ^uanhisteu befreit wurdc, welche dic Fahne des Dicb» ! °l)ls und der Verheerung trugen. Er bcllagc, daß die '"ucnischc R'cgicruug sich ungezügelter Massen als Avant-^ldc füv ih^c Invasiousprojcctc bedient habe. Er hob ?'° Tapferkeit und Treue dcr lleincu päpstlichen Mmec ^,v°r. welche das dem Papste übrig gebliebene Stuck ,^ "crlheidiqtc. um daß er frei seine geistliche Antobt ausüben'löunc. Er sagte, dic Hilfe Frm'kmchS l sci im rechten Augenblicke gekommen, um dic schöne Ver-lthcidigung zu krönen. Er sprach noch weiter von den Demonstrationen dcr Katholiken Frankreichs und der Welt zn Gunsten dcs Papstes und segnete hierauf Frank» reich, dessen Armcc, Regierung und das Oberhaupt der» selben und seine Familie. Kondon, 15. November. (Verschiedenes.) Dic „Anglo'amcricanischc Corrcspondcuz" meldet: Johnson hat angeordnet, daß dic den Fcnicrn bei ihrem Einfalle in Eanada mit Beschlag belegten Waffen denselben wie» dcr zurückgegeben werden. — Der Proceß Davis Ieffer» sons ist bis Mai vertagt. — Die Majorität dcs ju» dieicllcn Eomil,'- dcs Congresses wird sich gegen die Vcr-sctznng dcs Präsidenten Johnson in Anklagestand aus-sprechen. — Gcrnchtwcisc verlautet, General Grant werde den Wünschen dcs Präsidenten Johnson gemäß die Auflösung dcr Frciwilligcnbandcn in dcr Südarmcc anord» ncn. — Die Wahlcn in Virginicn sind zu Gunsten der Widcrhcrstclluug dcr Convention ausgefallen, welche zu Richmond am :i. December wieder zusammentreten wird. Kreta. (Insnrrcctio n.) AnS Smyrna wird dcr „Pr." von zuverlässiger Seite gemeldet: „Am 10. Nov. griffen die candivtischcn Insurgenten die türkischen Truppcn mit großer Heftigkeit an. Es fand ein schr bcdcntcndcs Treffen statt. Das Eorpö Nichcmcd Pascha'S mußte zu» rückwcicheu. Dic Eousuln Rußlands, Frautrcichs, Prcu-ßcus und Italicus in Cauca richteten eine Declaration an dcu. Großvczicr Aali Pascha und an dcn Scrdar Omer Pascha, um zu constatircn, daß dcr Versuch, die Insurgenten für dic Vorschläge dcr Pforte zu gcwiunen, mißglückt sei. Dcr Scrdar antwortete, er sci genöthigt, nnnmehr zur Auwcndung dcr äußersten Mittel zn schrei» ten und dcn Widerstand um jeden Preis zu brcchcu." Mstesneuigkeitm. — (Allerhöchste Spende n.) Se. Majestät der Kaiser hadcn dcn durch Elemenlareicignissc verunglückten Gemeinde Niwiu'l; eiiic Gnadcnjpcndc von 10(10 fl. und dcr durch Fcuer verunglücklen Gemeinde Lholta - Napotina tine Unterstützung von 1500 sl. allergnüdigst zu bewilligen geruht. — Ihre Majestät die Kaiserin haben für die Wiener Kinder« dewahrcmstalten einen Betrag von 200 fl. allcrgnädigsl zu spenden geruht. — Ihre Majestäten dcr Kaiser Ferdinand unddie Kaiserin Maria 3lnua haben dem Privalvcremc zur Unterstützung der Hausarmeu Prags ^000 fl. al5 außlrorocnllichcn Beitrag für dcn Winter 1807 bis 1808 und dem Institute der englischen Fräulein in Prag den Betrag von A000 fl. zur Anschaffung von Lehrmitteln sllr das Pensionat und die Märchcnhauptschulc aUergnädigst zu spenden geruht. — (G d r z c r Verein jür L a n d e 2 k u n d r.) Se. k. k. apostolische Majestät haden mit allerhöchster Entschließung vom 8. November d. I^ die Gründung 'deö Vereines für ^andeslmidc der gestlrstetell Grasschast Görz und Gradiöea in Gbrz ollergnüdigsl zu bewilligen gerudt. — (Neue Adjustirung.) Am 12. d., nach dcm filr die in deu lebten Feldzügcn Gefallenen gehaltenen Requiem wurden Soldaten aller Waffengattungen in der von dcr Gene° ral-Monturs-Insvection projeclirten neue» Avjustirung Sr. Majestät vorgestellt und dieselbe von dem Kaiser zur Annahme 'auttionirl. Für die Linien-Infanterie wurde angenommen: Dunkelblaue Blousen, krapvrvche Hosen, Naiuriiemzcug mit zwei weichen Patronlaschen und ein Hut. Derselbe ist llriner und zierlicher als der, welchen bisher da-5 eine Bataillon Hannover-Infanterie zur Prov5 trug. Die LinieN'Infantcrie wird an diesem Hute einen Keinen schwarzgclben Federbusch und dic Grenz-Infanterie einen Nohhaarvusch tragen. Für die Iag/r wurden mohreilgraue Hosen, hechtgraue Blousen und Hut.> wie filr die Grenztruppcn, nur mit Jäger-Emblemen (Horn), und für die Genietruppen mohrengraue Pan-talons, blaue Bloulcn und Hüte wie für dic Insaulelie acceptilt. Die Pionnicre werden von den Jägern wie bisher nur durch die Knopfe und durch den Nohdusch am Hute (statt bcr Huh-ncnsedern) unterschieden sein. Sämmtliche Truppen weiden di? Hosen in den Stieseln tragen. Die Dragoner erhalten grüne Waffenröclc, travprothc Hosen und deutsche auf ciner Seile aufgestülpte Hüte mit Roßhaarbüschen. Die Artillerie und dab FlchrwcsenscorpS imteischeiden sich nur nach den Knöpfen, indem erstere gelbe, letztere weiße Knöpfe haben weiden, im Uebrigcn erhalten beide Branchen braune Vlou-Kn, rothe Holen und dcn Infanterichul mit dem bisherigen Noßschweif. Dic Paradcröctc werden sämmtliche Truppen-lörper nach der Farbe ihrer Bloufen erhalten. Als Mantil-färbe wurdc für die Infanterie, technischen Truppen und Artillerie die blau-graue und für die Caualnie die braune Farbe angenommen. Dic Huharen und UHIanen werden bis auf einige lleinc Aenderungen und bis auf dic Mäntel ihre bis-hciigc Adjuslnung beibehalten. __ (Militärisches.) Nach dcn Vo>lagen im Kriegs« ministcrilim sollen die Gagen dcr activen Ossiciece als auch Militärbeamtcn erhöht werden, uno wird diese Abrundung mit 1. Juli 1808 in5 Le"N lrcten. __ sD e r steierischc La >i d cs a u i) s ch uß) hat aus Anlas) eincr Note der l. k. Stalthaltcrei, womit belauiu gegeben wird, dah von Seite der illrgierung eine sclhständigc Lehrerbildungsanstalt für Gcaz mit einer Dotation von 9000 fl. für die Lehrer, und auch eine folche für Marburg errichtet werde, beschlossen, von der Errichtung eigener Anstalten zur Bildung der Vollsschullehrcr anf Landeötosten für jrtzt Umgang zu nehmen. __ /Turnunterricht.) Um dcn Turnunterricht an den Aollvschulc» allgemein einführen zu tonnen, hat, wic man vernimmt, daS hohe Cultusmirlistclium beschlossen, den» selben vorab erst bei den Lehrerbildungsanstalten einzuführen, um auf diefe Weise tüchtige Turnlehrer heranzubilden. — (Theue rungs bei träge.) Der Verwaltung«-rath der Kaiserin'Elisllbcth-Vahn hat in humamr Berücksichtigung der dcrmaligen Theuerungsverhältnisie und im Hinblick aus die äußerst günstigen Bttriebsergebnisse des heurigen Jahres genehmiget, daß ein entsprechender Theuerungsbeitrag fofort zur Verlheilung gebracht werde. — (Der letzte Nachkomme Robespierre's,) dcs berühmten Eonventmitglicoe?. ist vor einiger Zeit in Fünfhaus bei Wien gestorben. Augustin de Robespierre war Sprachlehrer und befand sich in seinen letzten Lebens» tagen in großer Noth. Familieripapiere stellen es außer Zweifel, daß er der letzte Nachlomme Maximilian Robes« Pierre'S ist. — (Warnung vor Auswanderung nach Egyp ten.) Nach einem Berichte des öltelieichischen General-consulals in Alexandrien ist dasselbe - wie man der „Tages» post" mittheilt — fortwährend in die Nolhwendiqtcit versetzt, nach Egypten eingewanderte erwerb- und mittellose Oestei' reicher hsimzuscndln und mit dnn Lloyddampfer nach Trieft zu lransportiren. Obwohl die Lage dcr Arbeiter am Isthmus eine wahrhaft trostlose ist, indem die Handarbeiter dort wesenllich vermindert wurden und die an eine andere Lebensweise gewohnten europäischen Arbeiter den in Egypten berr« schcnden Krankheiten ausgesetzt sind, so nimmt doch die Ein« Wanderung österreichischer Arbeiter nach Egypten immer mehr zu, welche, in ihren Hufsnungen getäuscht, darauf angewiesen sind, beim Gcneralconsulate um die Bewilligung zur losten» freien Heimreise zu bitten, weil sie mittellos dem Elende preisgegeben sind. Es liegt somit im Interesse der üster» reichifchcn Bevöllerung sowohl, wie auch in jenem unsres Handels, wllchem die mit der Hcimsendung verbundenen namhaften Kosten zur Last fallen, vor Auswanderung mittel» loier Arbeiter nach Egypten auf das nachdrücklichste zu warnen und solchen Auswanderung/lustigen das traurige Schicksal vorzuhalten, das sie dort erwartet. — (Die Witwe Miramons.) Am 12. o. M. ist die Witwe des mericanischen Generals Miramon, de« LeidenSgcnossen Kaisers Max, mit ihren Kindern in Paris eingetroffen. Von dort begibt sie sich nach Wien, Kaiser Mar hat bekanntlich in seinem Testamente die beiden Söhne Miramontz seinem ta,serlichin Bruder empfohlen. Wie es heiht, wird der Witwe Miramons der Aufenthalt in Trieft angewiesen werden. — (Wette.) In Berlin gingcu fünf junge Männer aus dcn „rioblcien Ständen" eine Wette ein, sieben Tage lang nicht zu schlafen, unter der Bedingung, daß sie alle nur möglichen Reizmittel anwenden dürsten, deu Schlaf zu verbannen. Sie begannen am 29. October. Währen«, der Nnchl wurde getanzt und starker Kaffee eingenommen. Am Tage wurde geritten, grschosscn, grfochlen und alle halbe Stunden Kaffee genommen. So war die TageS« und Nacht« ordnunq. Von den Fünfen gewann Einer die Welle, er halte jedoch um 25 Pfund an Gewicht verloren. Zwei sind eingeschlafen nach 130stündigem Wach?» - einer liegt trank an ciner Brustcnlzündung i der Fünfte schlies im Thiergarten aus dcm Pferde lin, stürzte und blach linen Arm. — (Die sächsische N a l i on s un i v c r s i t ül) ist nach ihrer Vertagung am 0. März v. I. am II. d. M wieder in HcrmamchaN zusammengetreten. Eröffnet wurde dieselbe vom Herrn Nalionsgrafen mit einer Rede, die den pragmatischen Ve'lauf der scit Vertagung der jüngsten Nations» Universität das Verfassuogsrecht der sächsischen Nation in Siebenbürgen deiühreüden Ereigniss« darstellt. — (Das badische Ministerium) macht gegen« über dem widelslrebenben Elerus kurzen Proceß; es meldet nämlich die „Kallsiuher Ztg." vom 15. d.: Durch Staats» mlinslerialcnuchlub wurde das Lebrinstitut Abelöhausen in Freiburg in Folge der Störungen aufgelöst, welche durch da« fortgesetzte regulalivwidrigc Verhalten der Kirchenbehbrdcu in demselben hervorgerufen wurden. — (Das röm. insu r rectionelle Actions, Com ill') ist jetzt entdeckt worden, fchreibt man der „Voss. Ztg." aus Rom, nachdem drei Mitglieder desselben der Polizei für die Summe von 45.000 römischen Kronen Ent» hüllungc»', gemacht haben. Die Polizei hielt an verschiedenen Ollen Nachsuchuiig und confiscirlc die Papiere des Comitö's welche schr grnaue Angaben über die Verzweigung der ^tn', furiections.Partci und die Plünc dcrfclbcn, sowie die Namens» liste derjenigen enthalten, unlche zu dcn Fonds des Comites beisteuerten. — (Eine französ. Fahne von den Garibaldi a n e r n erbeutet.) Aus Rom wird dem „Coiiiere delle Maichc" geschoben, daß d!«,> Gaiibaldiancl"in dem Gefechte bei Monte rolondo die Fahne des sranMsch.-n <>« fanterieregiments Nr. 29 erbeutet und als S ea str^k ,' mit sich nach Ponle Eorese genommen haben A" °"ae gierung des Königs Victor Emanu.l li.k »>/,, ^ ^"' diese Fahne abnehmen und hat selbe in aUc^ Stiu"'d'^ einen e.gens zu diesem Zwecke nach Rom « ? >. ^ ^ dcm General Dumon. zurückstellen las^/^"''"^ — (Unters, ana ein«, „Anglo-amerilanischen Corr.l^ . ?.° Nzen Insel.) Die Kabel.elcgramm Agende- Tortola (eine dcn l . /.^ 9°" , 15. d. M.: Tie Insel den Nord.^r.! ^^"b.rn gehörige Iungfcrn.Insel unter l/i^m "^'^'" "'" '' Q"ad.almei'en mit 12,000 ^"wohnern und dem Hauptort Road-Harbour) is. unter-gegangen, I0.000 Personen si..d ertrunken. 1812 — (Eine entsetzliche Katastrophe.) In der englischen Kohlengrube Ferndale, in der Nähe von Nhonda Fach, hat am s. d. M. eine Explosion stattgefunden, die einer Unzahl von Menschen das Leben lostete. An 400 Arbeiter waren zur Zeit der Katastrophe i,l den Werten beschäftigt und nur 62 sind wieder lebend ans Tageslicht ge« lommen. Um halb 2 Uhr Nachmittags wurde ein heftiger Knall vernommen, das ganze Kohlenwerl erbebte und Flammen, Asche und Steine lamen aus dem Schacht zu Tage. Der größte Theil der Opfer dürfte den Erstiäungs« tod gestorben sein : viele wurden aber auch verbrannt oder von den stürzenden Trümmern erschlagen. 35 Pferde sind ebenfalls bei dem Unglück zu Grunde gegangen. Locales. — (Kunst, Wissenschaft und — Casino» directio n.) Herr Maler Pernhart, welcher sein Triglav» und Großlahlenberg-Panorama hier auszustellen ge< denkt, hat sich zu diesem Zwecke an die Casinodireclion schriftlich gewendet um Ueberlassung des kleineren Tanzsaales. — Die Forst» und Hüttenmänner Krains, welche im Vereine mit jenen der Nachbarländer eine wissenschaftliche Versammlung Anfangs Jänner in Laibach abzuhalten gedenlen, Iiaben sich schriftlich an die Casinodirection gewendet um Ueberlassung des Balcunsaales zu einem gemeinschaftlichen Mittagstisch. Die Casinovirection hat beide Gesuche mit ge« woynter VereilwiUigteit -' abgewiesen. — sT de a t e r, > Gestern fand die zweite Aufführung d»5 „Faust" slalt. Abgeselien von einigen Störungen, die jedoch vielleicht von rillen nicht bemerkt wurden, ging die Oper ganz gut, und waren es Fräulein Morska als Margarethe und Herr Ander (Faust) die sehr verdienstvoll wirkten und auch vom Publicum mit verdientem Beifall ausgezeichnet wuldcn. Herr Meltu«, der uns noch aus dem vongl'n Jahre im Gedächtnisse ist, trat als neu engagirtes Mitglied unserer Bühne in der Parthie des Mephisto auf. 6r wurde bei seinem Erscheinen mit Applaus empfangen, und führte seine Parthie ganz gut durch, wenngleich er einige male in seinen gcwobnten F»bler de-> zu hoch Singens uec-fill, und er in der Darstellung des Mephisto stellenweise zu viel des teuflischen that. Feiner verdient Herr Podhorsly (Valentin) und auch Herr Krähl (Vrander), welche beide «uch brav saugen, volles Lob. Dasselbe gilt von Frau Lcala-Borzaga (Sicdel). Sehr wacker hielt sich auch diesmal der Chor. Taö Haus war sehl gut besucht. — (Echlußv erHandlungen) beim t. l. La noes« gerichte in Laidach. Am 20, November. Mathias Knific und Jakob Wilsan: Crcditspapier-Versalichnng: Kasper und Bar-Nn'lmä Mulc - OeffcMche Gewaltthätigkeit. — Am 21. November. Valentin Lulan: Diebstahl; Markus Srme: Oeffent« liche Gewaltthätigkeit und schwerc lürperliche Beschädigung: Mathias Martinz! Schwere körperliche Beschädigung. — Am 22. November: Johann Etrutel: Sckwere türpcrliche Beschädigung - Johann und Framisca Anbelj: Diebstahl und schwere körperliche Beschädigung. (Korrespondenz. Aus Iefscnitz, 15. November, erhalten wir vom Herrn F. E. Hriber nachstehende Mittheilung: Sehr erfreulich war es für unsere Gcmeiiidemitgli'der, aus Ihrem werthen Blalle vom 14. d. M. zu entnehmen, baß bei einer «illenfallsigen Ausstellung dce Bezirksgerichtes in Landstrah unsere Gemeinde doch immer zum Bezirksgerichte Gurlselo zugetheilt bleibt, indem unsere Insassen dahin eine volle Stunde näher haben und alle Aemter an einem Orte sich befinden, welches cine große Erleichterung für die Population ist, indem viele auch bmn politischen Amte zu thun haben und zugleich auch ihre Steuern beim Steueramle entrichten und dabei noch die Eisenbahn benutzen können. Die Gemeinde fühlt sich daher dem Landesausjchusse zum Tanke verpflichtet, dah er sich der Sache angenommen hat, was ich als Gemeindevorsteher im Namen der ganzen Gemeinde hlermit ausspreche. Gingeselldet. In dem Eingesendet „vieler täglicher Theaterbesucher" (Laib. Ztg. Nr. 264) wird bcoauptet, dah „einige Wenige" dem ersten Bassisten oer hiesigen Oper „aus besonderen Gründen" „demonstrativen Beifall" gezollt hätten. Wir, einige von den Wenigen, weisen diesen Angriff auf unsere Ehrenhaftigkeit in folgender und wie wir glauben triftiger Weise zurück. Nicht „Wenige" anerkennen den Fleiß und die Sorgfalt eines jungen, begabten, aber durch die vorgreifende Verurtheilung von Seite der blindlings ergebenen Verehrer seines Vorgängers ängstlich gewordenen Sängers; nickt „Wenige" sind es, die, ohne das Theater täglich zu besuchen, die „Schonung hierorts" nicht blos im Munde führen, wie eben die «täglichen Theaterbesucher," sondern sie auch üben, vielleicht deshalb üben, weil sie wissen, dah Herr Krolopp, der das Laibachcr Theaterpublicum achtet, unbefangener und dcsbalb besser singen würbe, wenn er sich bewußt wäre, daß er dasselbe oder dessen Tonangeber nicht zu fürchten brauchte. Diese Motive nun und leine anderen, leine „besonderen Gründe" veranlaßten uns zu unserer Beifallsbezeigung, die nur denjenigen als „Demonstration" erscheinen lonnte, die sich ärgern, dah nicht alles nach ihrem bloßen Geschmack, sondern manches nach dcm wohlwollenden, allerdings vielleicht nachsichtigen ästhetischen Urtheile jener großen Mino» ritat geschieht, die nicht täglich, sondern nur zu Kunstgenüssen das Theater besucht. Einige von den Wenigen. An den Herrn O p ernrec c ns e n t en der „Laibacher Zeitun g." Ohne die Absicht gehabt zu haben, uns in eine weitläufige Polemil einzulassen, müssen wir doch nachgedrungen als Erwiderung auf Ihr gestrige« „Eingesendet" Folgende« an Ihre Adresse richten: Wir haben mit Befriedigung gelesen, daß Sie die Nichtigkeit Ihres Urtheiles wahrlich nicht mit Unrecht an das Worlchen „vielleicht" knüpften, und damit großmüthiger Weise auch einer anderen Ansicht als der Ihrigen, cinc wenn auch nur bedingte Berechtigung zuerkannte»; wenn Sie jedoch anderseits die Unrichtigkeit unserer Meinung und unsere Incompctenz im vorliegenden Falle ausschließlich daraus folgern zu dürfen glauben, weil unser Urtheil mit dcm Ihrigen nicht übereinstimmt, dann scheinen Sie doch, bei aller Achtung für Ihrcn kritischen Beruf, Ihre Autorität überschätzt zu haben. Es geHort eben eine tüchtige Portion Einbildung dazu, wcnu mau cine gegenthcilige Ansicht einfach mit dcm Hinweis auf seine eigene, anders geartete Auffassung entkräften zu tonnen glaubt, und sa lange Sie uns demnach tcine besseren Argumente entgegensetzen, al« Ihre subjectiuc Meinung, so lange erlauben wir unö bei unserem früheren NuSspruche zu beharren, und wir verwahren uns nur noch gegen den Aorwurf, als ob unsere erste Aeußerung die Freiheit der Kritik hätte beeinträchtige» wollen, aus ihr ergibt sich vielmehr da« gerade Gegentheil, Ohne die übrigen Anhllltsftunttc, die uns Ihre Erwiderung zu weiteren, obgleich sehr einladende» Bemerkungen in Menge bietet, für heule zu keniitzen, erkläre» wir fltr unsern Thcil diesen Fall als gänzlich abgethan, und behalte» uns nur vor, eiu nächstes mal, wenu unsere Ansichten abermals in zu bedeutender Weise differiren sollten, auch unsere Meinung ansznsprechcn, wobei wir, was nicht jedermanns Sache ist, bestrebt sein werden, dies in sachgemäßer nnd artiger Weise zu thun, Viele tägliche Theaterbesucher. Ädeuefteö. Die uon der t. l. a. priv. Malzproducten-fabrit zu Wilhelmsdorf bei Wien jüngst erfundene höchst wohlfchmeckende Ma l zer l ra ct r Thee und ucrstupsende Chocoladen nicht verträgt, schnell ein sehr gesuchtes Getränt wurde, ist nebst den seit Jahren so beliebten, von Dr. I. Flor. Heller, t. l. Prose s s o r an der Wiener Klinik, in der Wiener Mediänischen Wochenschrift ddo. 29. Juli 1805 bestens empfohlenen Malzer tracte n und Mal z ext r a c t - V o n-bons derfelben Fabrik nun auch hier in Laibach, und zwar im Haupldepot dieser Malzproducte für Kram beim Herrn Apotheker Oltokar Schenk am Kundjchajtsplatze, fowie beim Herrn Johann Perdan zu haben, worauf wir inSbeson« dere Chocoladefreunde ausmeilsam machen. Neueste Post. Florenz, 10. November. Der Ministerpräsident General Menabrea hat durch ein Rundschreiben den Con-ferenzgcdankcn befürwortet, nber dem Rundschreiben cinc Denkschrift beigefügt, welche die italienische Politik der Tuilerien vor und nach dcm Abschluß der September-Convention schildert und nicht undeutlich dieser Politik, über welche Klage geführt wird, die Schnld an den letzten Ereignissen zuschiebt.—Der neue Marineministcr Provana ist zum Biceadmiral und Senator ernannt worden. — Ein Proclam Mazzini's ist hier, in Genua und Livorno in zahlreichen Exemplaren verbreitet wurden. Es ist gegen die Monarchie gerichtet und redet der Rc-pnblik das Wort. Das „Diritto" bemerkt dazu, die unitarischc Bewegung Italiens sei eine wesentlich monarchische gewesen und werde unter dieser Fahne zur Vol-lenduug gelangen. — Die Kammern sollen, wie es heißt, am V. k. M. eröffnet werden. — An der neapolitanischen und toscanischcn Grenze wurden mehrere Garibaldiancr verhaftet, gegen die cm Proceß eingeleitet werden soll. Auch gegen Acerbi und Andere, die sich selbst zn Pro-dictatorcn ernannt, sollen Verhaftsbcfehlc erlassen sein. Venedig, 17. November. II. MM. der König und die Königin von Griechenland sind gestern Abend ^9 Uhr hier eingetroffen und mit allen ihrem Range gebührenden Ehren empfangen worden. Der Herzog von Sartirana nnd General Trevillc waren bis Udine cnt-gcgcngcrcist, um daS Königssiaar im Namen des Königs von Italien zu begrüßen. Am hiesigen Bahnhöfe wurden die hohen Gäste von ihrcn k. Hoheiten dem Herzog und der Herzogin uon Aosta empfangen und bis in ihr Absteigquartier Hotel Danieli begleitet. Gestern besuchten II. MM. den Dogcnpalast und heute findet ihnen zu Ehren cinc besondere Beleuchtung des Mar> cusftlatzes und morgen cinc Fcstvorstellnng im Fenice» Theater statt, in welchem für jenen Abend die im S. Samuele.Theatcr gastirendc Operngesellschaft singen wird. Telegramme. Verlin, 17. November. Twcsten wurde am 14. November vom Amte susfteudirt. — Bezüglich der Con-ferenz hört die „Spencr'schc Zeitung": Die sächsische Regicrnng habc in vollkommen bundcsfreuudschaftlichcr Würdigung der Verhältnisse die Eonfcrcnzeinladung an das Präsidium des norddeutschen Bundes abgegeben. Auch von Baden ist mit Sicherheit vorauszusehen, daß eS seine Entschließung nur auf Grund einer cinmüthigcn dentschen Kundgebung fassen werde. München, 1,7. November. Fürst Hohenlohe ist gestern von Aussee zurückgekehrt. — Die Einladnng Baicrns zur Theilnahme an der Confcrenz ist gestern erfolgt, worauf cin zweimaliger Ministcrrath abgehalten wurde. Die Entschließung dcr Regierung ist noch ungewiß. Von Seite der Diplomaten werden große An» strcngungcn für und gegen die Theilnahme Vaicrns an der Conferenz gemacht. Die „Süddeutsche Presse" spricht von Fehlern, welche bei der Einladung franzüsischcrseits begangen wurden, nnd meint, dic problematische Natur der Verhältnisse Deutschlands hätte besser geschont wer-den sollen, als es geschehen zu sein scheint. München, 17. November. Die „Süddeutsche Presse" bemerkt anläßlich der Anzeichen des sich besser gestaltenden Verhältnisses zwischen Oesterreich und Preu ßen: ES würde cin Irrthum scin, wenn man vou Scitc Oesterreichs annehmen würde, daß mit dem Pragcr Frie» den in die dentschcn Verhältnisse wieder ein absoluter Stillstand gekommen sein könne. Unzweifelhaft bildet der Prager ,Friede die Grundlage der gegenwärtigen Zu stände, aber diese Znständc können sich nicht versteinern. Die Freundschaft zwischen Oesterreich, Preußen nnd Frankreich muß sich nicht auf diesen Znstand, sondern auf eiue Bewegung gründen, durch welche die deutschen Angelegenheiten einem befriedigenderen Ziele entgegcnac-bracht werden. Paris, 17. November. Der „Moniteur" meldet: In allen Provinzen Spaniens wnrdc dcr Nelagcrnngs' znstand aufgehoben. Dasselbe Blatt meldet ferner ans Bukarest, daß in Folge der Demission Terialn's, Gosesco zum Minister des Aeußern ernannt wurde. Telegraphische Wechselconcse vom 18. November. kperc. Metalliques5tt.8l». — 5pcrc. Mctalliqnes mit Mai- u»t> November-Zinse» 58.K0. — 5perc. Natioual.Anleheu 6ll,!jO, - Vanl< actieu 088, — Trebitactim 182. — 1860er Stalltsanlehen 8!!.— Silber 121. - London 122.80. — K.l. Ducate« 5.83. Keschästs-Zeitung. Nerichtistunss. Mit Bezug ans dic Notiz illicr Gctrcide-versrachtilngci! von Ofen nach Strafjlmrg, geht dcr „Pr." fol sscnde Berichtigung zn: Die Siidbahn ha! m der Thal tm erwähnten Transporte übernommen. E,< tonnte aber lcincöweg« in ihrer Absicht liegen, hierdurch cinc Concnrrrnz mil der mn su viel kürzeren Ruutc übcr Salzburg anznstrcbcn nnd die TrcmS-Porte deshalb aus die nnttr gewöhnlichen Verhältnissen gan; ab-normale Route über den Brenner nach dcr Schweiz nnd Frankreich zn leiten, sondern daö Porssehcil dcr Südliahn fmdl't scinm Grund blos in der BcrcitN'illiglüil derselben, dc» Verl^eichcilrü dcr Vcrsendcr, wclchc trotz allrr AiistN'»a.N!!a,ci! ihrc Transport,-ans aiidcren Nontcn nicht csstcülirc» lüimm, wciiWcni« thsilwtis'' auznhclfeu. Das Quanlnui, nn'lcheö dk Sildbahn vi,>, Brcimcr zn befördern sich bereit crllärl, ist indessen mir ein durch die anderweitige Inansprnchüahme ihrcr Falirlictriclismincl deschrmille«, nnd cmch dcr Transportpreis tuimlr nicht, wic nii^clhcill wnrdc. dcm auf dcr lilrzcrcn Route bestchcndcn gan; gleichgestellt werde», sondcrn ist nin cinigc Francs pr. Tonne hohrr. Bedarf an Eisel,bali>,schicue„. Der Schiciicnbcdarf drr im Van ucgrift'clicu oder dsinnächst in Angriff zn nchmeüdcil Eiscubahn-iünicn dclrägl 1,2l!5>,M» Ccnüicr: dicscr Bedarf uer-thrilt sich ans dic riuzclncil Linien in folgcndcr Wcise: 1. Die Kniscr-Franz-Iosciolialiii circa 420,000 Ccntncr, 2, die Staats--eisc»bahii-00 Ccnüicr. .'l. dic löniglich-mi-garischc (5isc»l'a!,»-Vaildirecliuu in Pest circa 25iO,W0 Crntner, 4. Die Kmsn'iii-Clisabl'lhliahn circa 120.000 Crulucr, 4. dic slld-norddentschc Vcrl'iüduüg^liah» circa 15i,000 Cciitucr Dic Ablie-fci'N!ig«-?cr!!ii!ic sind lang gcmig gcsttllt, »in dic allmäligc Hc:-slcllung durch dic hcimischc Indiistric .;n cnnügüchm, Aiidcrscil« adcr llagcn die Zciliiiigen iibcr Mangel an Eisen. Alle Vurräthc von Eiscn scheinen licrrilö aufgebraucht zu scin; denn eö tunncn die Äeststlungen sanm zu einem Drittel cffcclnirt werden. Die Eisenwerke sind anstcr Stande, den Tagcsuedarf zn dectcu. Angekommene Fremde. Am KI. Novcmlicr, Ttadt Wien. Die Herren: Weiß, Lorrcspondcnt, Hcßiüger, und Fränlcl, Kanflt,. uun Wlen. — Pullal, .ttaiifm,, von Neu-mnrltl. — Armbrcit, von Hamburg. — Fllnl, Fabriköbesitzer, und Frl. Stock, uon (Hraz. Elrpl,a»t. Dic Hcrrcn .- Korc«, Ockoüomicucamlcr, anö Croaticn. - >toprwa, uon Sa^nr. — Feigl, uon Nciiutting, -- Bürne, von Graz. - Vnchmllllcr. von Saua. — Dobrino, uon Agram. — Weiß, Kanfm,, Uon Naab. — Gololi, Renlitcileiibef,, vou St. Gcorgcü. «aiscr vou Vestovreicii. Dic Hcrrcn: Eichholzcr, Prodnc- tcnhäiidlcr, von Ncnhaii^. -- Calisier, uon Graz. Mohre,,. Herr Rosmbergcr, Äräncr, voil Gürz, Theater. Heute Dicnütag: (?slla»tillc. ________Schauspiel in 4 Actcn von Eduard Mautner. «U. Mg. c!22 6< -j." W7schwä^l) trM I 18. 2 „ N. ^ 822,80 ^'».« WNM.schw. groszll). bcm. ' ^,, '0„ Ab.! ij2i!,>o >. 0,-j N. schwach! heiter ! ^" Vormittag trilbc, Nachmittag iheilweisc gelichtet. Gegen 4 Uhr Gewitterwolken in N. Slurm mit Platzregen anö NO.' Rascher Tcnlpcratlirwcchscl. In dcii Alpcn Schxccsall Nach !> llhr gaüj ausgehcittit. Plötzliches rasches Steigen des Varomclcrö. Verantwortlicher Nedcicmir: Inna, v. K > e, » m a »"' Danksagung. F>!r dic rege Theilnahme während der Kranklicit meiner Ucrstorbenen Frau, sowie an dcr Vcthcilignng bei dem ^'eichcnbcgängnissc, sage ich allen Freunden nnd Bclannlcn mcincu wärmsten Dank, Karl Fritfch. (2552)