Dinstag, den 8. Jänner 1839. D l I y r i e n. 3r,'est, 21. Dec. Von Seite höheren Orts wird uns der angenehme Auftrag, folgenden Artikel aufzunehmen: »Das Dampfboot dcs östcrr. Lloyd : Baron Stürmer, von Capitän Joseph Paüina gefuhrt, ging am 20. dieses von Zara nach Triest. Am Vord befanden sich Se. Excellenz der Herr Civil- und Mi-Iltär^Gouverneur, General-Feldzcugmeistcr Graf von Lilienberg, nebst HO andern Reisenden. Nachdem das Dampfboot Russin verlassen, und um 8 Uhr desselben Tages die Einmündung dcs Quarner erreicht hatte, stürmt« der Wind aus Nord-Nord-Ost mit so unge» siumer Heftigkeit, daß es nicht möglich gewesen ware, die Uebeifahrt zu erzwingen, und der ungeheuren Gewalt der lobenden Elemente zu widerstreben, wenn nicht Kenntniß, Gewandtheit, Thatkraft und Kühnheit des braven Capiicins Pallina, wie die unerschöpflichen Anstrengungen der Bemannung mit der großen Kraft und Trefflichkeit des Schiffes zusammengewirkt hätten, um dem Sturme zu trotzen, und der augenscheinlichsten Gefahr zu entgehen. Mit Außnahme zweier Passagiere haben alle übrigen sehr gelitten, allein durch die Fürsorge des Capilä'ns allen, in solcher Lage nur wö'glichen Beistand erfahren. Sie glauben daher nach ihrer, heute Mittag erfolgten glücklichen Landung in Triest nur eine Pflicht der V-lllgkeit zu üben, wenn sie das Verdienst dcs Capitäns auch öffentlich ancr-kennen. Indem wir uns des empfangenen Auftrages dankbar entledigt, fügen wir noch bei, dasistch Se. Excellenz der Herr Graf von Lilimberg Sonntag den 2Z. "ach der Residenz begeben hat. Trieft, 25. Dec. Sämmtliche Seeberichte, ole uns dleserTag? zugekommen sind. enthalten fast nichts "ls Relationen üder Stürme und die dadurch veranlaßten UnglücksMe. In Cufsmo lirf die österreichische Brigg, Conte Ortenburg im Hafen ein, und halte in, Schlepptau cin englisches Schiff, welches im Sturme ven Fokmast ,md das Vogspritt verloren hatte. In der Nahe von Zara gcrieth der österreichische Schooner „Maria Domenica" auf eine Sandbank, und mußte, um wieder flott zu werden, den größten Theil seiner, in Getreide bestehenden Ladung ins Meer werfen. Die Nachricht von dieftm Unfälle war kaum -Corricre di Smirnc i" die Mannschaft konnt? nur durch ein Wunder das nackle Leben retten. Der Schooner „Trinacria" un: ler Capitän Scarnec scheiterte in der Nähe von Va-lona, und wurde noch dazu von den Bewohnern die« ser Ortschaft geplündert. DkeHilsleistung der sich ins Mittel schlagenden Maulhbeamten war fruchtlos, ei' ncr derselben wurde vom Pöbcl sogar schwer verwundet. Die Schiffmannschaft fand im Miiuthamtc gast« liche Aufnahme. (Ost. Llopd.) UM i e n. Se. e. k. Apostol. Majestät haben in dem am 30. Dcc. v. I. abgehaltenen Capitel des Ordens vom goldenen Vließe Se. kaiscrl Hoheit den Herrn Erikcrzog Friedrich zum Nitlcr des besagten Oldens zu procla-mircn geruhet. Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom tä. Dec. 1828, den Gudcrnialrath bei dem illyrischen Gubernium, Leopold Grafen Welsersh e imb, zum Kreishauplmann in Klagen- 10 fürt, und den Gubernlalrath bei demselben Gubernium, Ludwig Freiherrn v. Mac-Neven, zum Kreishauptmann in Laibach allergnädigst zu ernennen gerbet. Das General «Nechnungs-Directoriurn hat dem Rechnungs-Offijlal der küstenländischen Provinzial-Staatsbuchhaltung zu Trieft, Joseph Alexander Neupauer, die daselbst erledigte Rechnungsraths-sielle verliehen. (W. Z.) Väpstliche Htaaten. Ancona, i^. Dec. Se. Heiligkeit hat dieNe» pnblik Ecuador anzuerkennen, und dem zu Folge zu verordnen geruht, daß sämmtliche Agenten, so wie die Kriegs- und Handelsschiffe dieser Republik in den in» ländischen Häfen mit jener Rücksicht und Freundschaft behandelt werden sollen, die uon dem heiligen Stuhle allen Unterthanen befreundeter Regierungen zu Theil werben. (Adl.) VM a I a ch e i. Von der m old au ischen G ranze, l3. Dec. Der PaterArduini, Priester der katholischen Mission in der Moldau, ist zum Bischof ernannt worden, und wird in Iassy residiren. (Adl.) Oieverlanve. Aus dem Haag, 2l. Dec. Das Journal de la Haye bestätigt die Mittheilung des «Handelsblad,« wonach England eine sehr ernste abmahnende Note an Belgien, in Bezug auf dessen'Nüstungen, gerichtet hat. __ Die zweite Kammer der Generalstaaten wird am 27. Febr. I3ö9 wieder ihre erste Sitzung haben. (Allg, Z.) H p a n i e n. Ein Schreiben aus Vayonne vom l9, Dec. glbt folgende Uebersicht der letzten Kriegsereignifse: «Durch di« eingelaufenen offiziellen Berichte kann man sich einen deutlicheren Begriff von den letzthin vorgefallenen Gefechten machen. — Diego Leon schreibt aus Mendavia, daß er am 2. von Carcar und And0: siU-a nach Arcos marschiren wollte, vermuthlich um, wie gewöhnlich, Vorra'the von dort zu holen, und die Stellungen und Vorbereitungen der Feinde auszukundschaften ; er fand aber auf seinem Wege die Feinde iin Anmarsch gegen die Höhen von Arroniz, wodurch er genöthigt wurde, sein Vorhaben aufzugeben, und selbst Stellung zu nehmen. Die Carlisten sandten ihre sämmtliche Cavallerie, acht Escadrons, in seinen Nucken, er aber, nachdem er seine Artillerie vortheilhaft aufgestellt hatte, um seine Infanterie zu decken, vereinigte ebenfalls seine Cavallerie, welche nur drei Escadrons und die Escorte seines Generalstabs betrug, und griff die feindliche Cauallerie mit solchem Nach; druck an, daß Fe nach einer zweimaligen Charge das Feld mit Verlust von l20 Todten und 20 Gefangenen räumle. Die Chcistinos verloren nur wenige Todte darunter einen Obersten. Die Carlistische Infanterie halte keinen Theil an dem Gefechte genommen. Ihre Cauallerie scheint wegen Verdruß über die Mißhellig-keilen mit ihrem Anführer Valmaseda nicht ihre Schuldigkeit gethan zu haben, dieß war aber auch mit «itu-gen Christinischen Offizieren der Fall, welche Leon auf dem Schlachtfelde selbst bestrafte. Maroto zog sich >n die Borunda zurück. Man gloubt, es ist cuf einen Angriff gegen Munagorri und O'Donnell angesehen. Die Nachricht aus Sos von der Gefanglnnehmung Maroto'S ist demnach bloß eine übertriebene Auslegung uon dem Gefechte von Sesma gewesen. —» In Valencia ist es nicht Cabrera gewesen, der durch daS Gefcchc von Cheste abgeschnitten wurde; Cabrera war bei der Hauptcolonne, und brachte vor allem seine Beute in Sicherheit/ aber Arnau, der mit etwa 1500 Mann bis in daS Gebirge von Enguera, jenseits des Xucar vorgedrungen war, mußte mit einem betracht-lichen Raube an Vieh, Getreide, Tuch u. s.w., d»n er zusammengebracht hatte, einen Ausweg nach der Mancha und Cuenca suchen; er ging bei Torres über den Xucar zurück; wir finden ihn hierauf bii Inusta. Narciso Lopez, der mit einer in Valencia aus Nalio-nalgarden u. s. w. zusammengebrachten Colonn« V,r Division Borso gefolgt war, und während des Gefcchc tes von Cheste die linke Flanke des Feindes bedroht hatte, nahm nach diesem Gefechte Maßregeln, der ab« geschnittenen Colonn« Arnau's den Rückweg zu ve», sperren, aber obgleich er sich mit dem Commandanten von Cutnca vereinigt hatte, so konnte er bei sein« geringen Truppenzahl und Mangel an Cavallerie seinsn Zweck nicht erfüllen, doch erreichte er den Feind bei Iniesta, knd nahm ihm seinen reichen Transport größlentheils ab. Arnau scheint sich über Canavale (nordöstlich von San Clements) in das nordliche Cuenea geflüchtet zu haden, um von da in seine Schlupfwi», kel zurückzukehren, da Vorsa bei Torrcnte Stellung genommen hat, und van Halen selbst am 6. ode, 7. mit einigen Truppen auöTcruel ausgerückt ist.— Vorso war am 8. in Almansa, van Halen in Segorb« Arnau hatte sich bei Utiel mit Forcadcll vereinigt, Lopez in Nequcna — so könnten wohl noch andere Gefechte Statt finden. Cabrera hat unterdessen, lvlt es aus dem Eco de Aragon urkundlich erhellt, dem General van Halen sagen lassen, er gebe seit dem 2. d. M. keinen Pardon mehr, worauf ihm dieser geantwortet hat. cr werde in Folge dieser Anzeige die zweihundert in dem Gefechte von Cheste aua verstarb am zy, Nov. der als Dichter in der kleinrussischen Sprache, rühmlichst genannte Major Kotliarewski). Er hatte unter Anderm < die ?len«ide in kleinruffifcher Sprache bearbeitet, und ist der Verfasser mehrerer Theaterstücke. Der Ver« storbene war zu Poltawa im Jahre 1769 geboren. (Ost, B.) Aus Odessa meldet ein russisches Tagblatt: »Man arbeite dort seit der Mitte Septembers sehr siark taran, den Dnieper der Länge nach schiffbar zu machen, und ihn mit anderen Gewässern in Verbindung zu bringen, Schon ist unter der Leitung des Ingenieur »Oberstlieutenants Schypow ein Canal vol-lendet, durch welchen der erste Wasserfall umgangen lvird, und für die andern l2 Wasserfalle sind gleiche Arbeiten bereits im Gange. Man hofft mit dem Ganzen bis zum Monate August l. I. fertig zu werden. Auf solche Weise wird eine sehr leichte Verbindung zwischen dem schwarzen Meere und der Ostsse eintreten, auch mit Hilfe des Dons, den man berrits angefangen hat, durch einen Canal mit der Wolga zu verbinden, !,n wird, wclchcs die emzigen Plätze sind, worin sich die legitime Regierung bis jetzt hiclt. In Montevideo wird nun wohl ocr Vurgeiki-ssg bald beendigt seyn, was dann einen großen Einfluß auf die hiesigen Angelegenheiten ausüben wird. Der Gou« vrrneur von Santa Fe sol! von dem Bruder des Go»«-verncurS Lopez, der gegen ihn die Waffen ergriff, geschlagen worden seyn, was indeß noch d«r Vestäti? gung dcdarf. Bekommt nun Frucmoso Rivera, wie , darüber ist es schwer, ein Urtheil zu fällen." (Ist. B.) O h i N 3. (Standard.) Am 2 7. Juli kebrc? Capita« Elliot, der diittische Oderaufseher des Handels mit China, nach Canton zurück und hißte seine Flagge auf. Er wollte jedoch nur einige Tage bleiben, da er in speciellen Geschäften gekommen war, vermuthlich um alsOcgan d