Tatb acher Zettnng« Dinstag den 3. Aprtl 1821. L a i b a ch. ^ente den 3. April war in der hiesigen Domkirche fener-liches 'I'e DouiN und Dankamt für dic unter Gattes Beistand durch die zweckmäßige und ruhmvolle Verwen-düng der kaissTlichenWaffen, in n enig Wochen so glücklich bewirktc, Wiederherstellung der Nuhe im Königreich Neapel. II. MM. unser allergnadigster Kaiser und allergnäoigste Kaiserin, Se. Maj. der Kaiser Alexander, Idre k. k. Hoheit die Erzherzogin Klementine mi,t2 llcr-höchst Ihrem Gefolge, ferner alle hier anwesenden Minister und hohen diplomatischen Personen, fs,> wie die Civil- und Militärbehörden der Stadt, wohnten dieser Feyerlichkcit bei. Der hochwürdigste OrtSdischof funktio^ nirte, und die vom paradierenden Militär gegebenen Salven wurden durch hundert Kanonenschüsse vom, Kastell erwiedert- A r m e e « N a ch r i 6) t e n. Neapel den 24. März 162,. Am 25. früh nahm der kommandirende General der k. k. Armee, Baron v. Fr im 0 nt, im Gefolge der, Tag» zuvor ,'.dgescklosscncn, Konvention Besitz von der Festung Capua, ließ demnächst die Avantgarde - Division des Fcldmarschall-Lieutenauts Graf Wallm 0 denüber C a-ferta und Aversa vorrücken, mit den 2 Divisionen Prinz He sse n - H 0 mbu r g und Feldmarschall - Licnte^ nani Stutterheim aber ein Lager vor Capua beziehen. Diese, im besten Verthcidigungs «Stande befindliche, Festung ist durH ihre vortheilhaftc Lagc^ als Waffenplatz für die Kriegs-Vorrathe^von bcsondcrm Werthe. Am 22. gab der kommandirendc General den Truppen, die seit dem 7.V. M., als dem Tage der von den Neapolitanern angefangnen Feindseligkeiten, keinen Augen, blick Nuhe genossen hatten,, einen Rasttage und sehte sie dadurch zugleich i,n Stand, sich zu dem bevorstehenden feyerlichen Linzugc in die Hauptstadt vorzubereiten. Am 25. rückte die Avantgarde nach Melito und Afragola, das Gros der Armee mit 5 Brigaden nach Aversa. In der Zwischenzeit waren, wegen der Besitznahme der Stadt Neapel und aller ihrer Forts, und we-,gcn Übergabe der Festungen Gaeta und Peöcn««, weitrc Verabredungen mit den Neapolitanischen Gene« rals im Gange. Der Herzog von Calabrien hatte die: serhalb den General Ambrosia bevollmächtigt, mit welchem der k. k. General-Major Graf v. Fiquelmont am 2». und 22. die nöthigen Verhandlungen einleitete. Am 23. begab sich der Gouverneur von Neapel, General-Lieutenant Pedrinelli, in gleicher Absicht zu dem k. k. kommandircnden General nachEapua, und am Abend desselben Tages wurde von dem k. k. Generat Major Grafen v. Fiquelmont, und dem k. nea, politanischen General »LieutenantPedrinelli die hier beygefügte Übereinkunft unterzeichnet. Am 24» rückte hierauf die Armee nach Neapel vor, und um 8 Uhr Morgens standen die Divisionen Wallmode n, Hessen-Homburg, und Stutterhcim nebst der Kavallerie-Brigade Taxis auf dem Camp» Märte vor Neapel. Um 9 Uhr begann der Einzug in die Hauptstadt. Der kommandirende General sehte sich an die Spitze der Avantgarde-Division, und ließ die Truppen vor dem kö» niglichen Pallast, in Gegenwart Ihrer königl. Hoheiten des Herzogs von Calabrien und des Prinzen Leopold, die von Ihrem ganzen Hofstaat umringt auf dem Balkon standen, vorbey defiliren. Die vortreffliche Haltung der Mannschaft gewährte einen imposanten Anblick, und machte auf alle Zuschauer einen lebhaften Eindruck. Al; lcs war erstaunt, sowohl über die Anzahl als über dic Beschaffenheit dieser Truppen, weil beydes im auffal, lcndsten Gegensatz mit den im Parlament so oft wiederholten Angaben stand. Der Zusammcnlauf deä Volkes war so groß, daß die Truppen kaum Platz fanden, sich zu bewegen, und der Freudenruf: Es lebe der König! ertönte von allen Seiten. Man kam der Ar-mee mit Oliven» Zweigen entgegen, und der komman» dirende General hatte schon früher den Truppen den Befchl ertheilt, anstatt den gebräuchlichen grünen Feldzeichen, Oliven-Zweige aufzustecken, ein Umstand, der als Beweis freundschaftlicher Gesinnungen besonders gut aufgenommen ward. Der k. k. Fcldmarschall - Lieutenant Prinz Phi« lipp von Hessen - Homburg ist vom kommandi» renden Genera, zum provisorischen Gouverneur von I!0 worden; «nd einstweilen sind die Di-> 1 Vision^ Hessen «Homburg und Stutterheim, nebst der 5iahalle«is-Brigade Taxis, in d vorrücken zu lassen. Am 2^> früh wurde das revolutionäre Parlament aufgelöst, und den wenigen noch anwesenden Deputaten angedeutet, sich in ihre Heimat!) zu begeben. Die von Sr- Majestät dem Könige angeordnete lproviso-rische Regierung trat unter dem Vorsitz des Marquis Circello in Thätigkeit. Sie erließ sogleich eine Verordnung , durch welche sämmtliche königliche Beamten auf den Posten, die sie Vor dem 6. Juli bekleidet, wie' der angestellt werden. Eben als die k. k. Armee ihren Marsch nach der Hauptstadt antrat, kam der Gouverneur von Neapel dem kommandircnden General mit den von dem Herzog von Calabricn unterzeichneten offenen Befehlen e Gensdarmerie wird sortdauernd ihren gewöhn» lichen Dienst versehen. Die Bürgergarde,. deren gutem Benehmen man die Aufrechthaltung dcr Ordnung in stürmischen Tagen verdankt, wird in ihrer gegenwärtigen Verfassung bleiben ; sie wird jedoch, ohne vorhergehende Requisition des kommandirenden Herrn Generals der österreichischen Armee, sich weder bewaffnen, noch Dienst leisten. Die von Sr. königl. Hoheit dem Prinzen - Regenten wcgen Übergabe der Plätze Gaeta und Pcscara er-laßncn Befehle werden morgen, vor dem Einzug der k. k. Armee in Neapel, Sr. ExzcUcnz dem kommandi-. renden General von dem Herrn General« Lieutenant Pcdrinelli, Gouverneur von Neapel, zugestellt. Die gedachten Plätze, so wie die Stadt Neapel, werden nach den Bestimmungen der am 20. d.M. vok" Capua geschlossenen Konvention besetzt. Die Garnisonen der beiden Festungen werden ausgleichen: Fuße mit den übrigen neapolitanischen Truppen behandelt werden. So geschehen, beschlossen und unterzeichnet von dem Herrn General-. Lieutenant Pcdrinelli, Gouverneur von Neapel, und dem Herrn General-Major Grafen v. Fiquelmont, kraft ihrer beiderseitigen Vollmachten. A versa, den 25. März 1621. Graf v. Fiquelmont, Der General-Lieutenant General-Major, Pedrinelli, in Diensten Sr. k. k. apo« in Diensten Sr. Maj. des stolischcn Majestät. Königs beider Sizilien. In der Wallachei war kurz nach dem Absterben des Fürsten Alexander Suzzo ein Aufstand ausgcbrochen, an dessen Spitze sich ein Eingeborner, Namens Thodor, befand, der in früheren Zeiten als Freiwilliger in russischen Diensten zum Offizier befördert worden war, und sich seitdem den Beinamen Wladimiresko zugelegt hatte. Dieser Aufstand, an welchem nur Panduren und Ar-nauten Theil nahmen, und dcr übrigens nach den eigenen Erklärungen und Publikationen des Aufrührers, nicht gegen die Pforte, sondern bloß gegen die Bojaren und öffentlichen Beamten des Landes gerichtet seyn sollte, griff während des Interregnums so um sich, daß Thodor ungestraft einen beträchtlichen Theil der sogenannten kleinen Wallachci (die Gegend um Crajowa) durch« streifen konnte, und daß man über seine fernern Fortschritte nicht phne Besorgniß war. Indessen schmeichelte !I? man sich, daß die bevorstehende Ankunft d.'ö z,um Ho^ ;odar der Wallachci ernannten Fürsten CMm'achi o^- ' fen Unordnungen ein Ziel sehen würd>> als plötzlich in ' der Moldau eine Begeben!)?:: von n^it größerem Um-^ fange zum Ausbruche kaiu- Am 6. d. M. begab s>ch dc« Fürst Alexander Ypsi? lanti, Sohn- des ehemalige Hospooars der Moldau und russisch - kaiserl. Gci'.ers.l Major, seit ei:iem Jahre ohne Anstellung imHienstc, :r.it einem zahlreichen Ge-solge von Ar,.anten, auS Vcssarabien nach Yassy, und kündigte sich als Befreier der Griechen von der türkischen Oberherrschaft an. Noch am nämlichen Abend wurden die in Msly befindlichen Türken (ungefähr Zo an der ^>ahl) entwaffnet, und allem Anschein nach umgebracht. Sicher ist, daß bcreitö drei Tage vor der Ankunft des Fürsten Ppsilan:'. ein blutiger Aufstand in Galacz erfolgt war, wobei sämmtliche dort befindliche Türken, die sich nicht mit der Flucht retten tonnten, ermordet wurden, und die Stadt seldft beinahe gänzlich eingeäschert waid. Am 7. März erließ der Fürst Ypsilanti eine Menge von Proklamationen, sowohl an dieVcwohncr der Moldau und Wallache», als an die griechische Nation in den übrigen Provinzen dcö türkischen Ncich^Z. Diese im hoch-, stcn poetischen Schwünge abgefaßten Proklamationen, worin er sich ^on vielen Tausenden seiner Landsleute zu dem Werke der Befreiung aufgerufen erklärt, schildern den Aufst.ind sämmtlicher griechischen Völkerschaften, als eine längst beschlossene, von patriotischen geheimen Gesellschaften seit mehreren Jahren vorbereitete, jetzt allenthalben zur Reise gcdiehcnc Revolution, und es wird darin mit nachdrücklichen Worten versichert, daß das Unternehmen auf den kräftigen Schuh einer großen benachbarten Macht zu rechnen habe. Zu gleicher Zeit wendete sich der Fürst Ypsilanti mit einer in ähnlichem Styl gefaßten Bittschrift an Se. Mai. den Kaiser von Rußland, und forderte diesen er-habencn Monarchen auf, der griechischen Nation, insbesondere aber den zunächst in großer Gefahr schwebenden beiden Fürstenthümern, Seinen vielue«,mögcndcn Beistand nicht zu versagen. Gleich nach Ankunft vorstehender Nachrichten zu Laibach, haben Sc. Maj. der Kaiser Alexander zu er-klären geruht, daß Allerhöchstdiesclben die Unternch-. mung des Fürsten Ypsilanti nur als eine Wirkung des unruhigen Geistes, der die jetzige Zeu charaktcrisirt, so wie der Uncrfahrenheit und des Leichtsinns dieses jun? gen Mannes betrachten könnte. Zugleich aber haben Se. kaiserl. Majestät Folgendes angeordnet: 1. Der Fürst Alexander Ypsilanti ist vom russischen Dienst ausgeschlossen. > 5. Es Wird ihm angedeutet, dass Te. Mai. der Ken» scr sein Unternehmen durchaus mißbilligt, nnddaßer dabei niemals auf irgend eine Hilfe von Seite Rußlands zu rechnen hat. 3. Es ergeht an den kommandirende« General der russischen Truppen am Pruth und in Bessaradien, Gra-fen von Wittgenstein, der bestimmte Befchl, bei den in den Fürstenthümcrn Moldau und Wallachei ausgcbro-chcncn Unruhen die strengste Neutralität zu beobachten, und unter keinerlei Vorwande, weder unmittelbar noch mittelbar daran Theil zu nehmen. 4- Diese Beschlüsse werden dem russischen Gesandten zu-Konstantinopel mitgetheilt, mit demBefehl, d>e Pforte davon zu benachrichtigen, und die derselben bei Gele» genheit des neulichen Ausstandcs in der Wallachei er, theilten offenen und loyalen Versicherungen abermals zu bekräftigen; der Baron v-Strogonoff soll ausdrücklich erklären, daß die Politik Sr. Maj. des Kaisers allcn und jeden Umtrieben, welche die Ruhe irgend eines Landes bedrohen könnten, ein für alle Mal fremd ist; daß jede Theilnahme an dergleichen Bewegungen mit den rechtlichen Grundsätzen Sr. kaiserl. Majestät im Widersprüche stehen würde, und daß der Kaiser in seinen Verhältnissen mit der Pforte keinen andern Zweck und keinen andern Wnnsch kennt, als den der Aufrechthaltung und pünktlichen Vollziehung der zwischen beiden Mächten bestehenden Verträge. Von Seiten des hiesigen allerhöchsten Hofes ist dem k. k. Internunzius zu Konstantinopel Befehl gegeben worden, sich n gleichem Sinne zu äußern, und der Pforte das aufrichtige Bestreben Sr. Maj. des Kaisers^ durch unverbrüchliche Aufrechthaltung der Verträge die zwischen Österreich und der Pforte obwaltenden friedlichen und freundschaftlichen Verhältnisse vor jeder Er, schütterung zu bewahren, in den beruhigendsten Ausdrücken zu erkennen zu geben. (W.Z.) Kaiserthum Österreich. Se. kaiserl. Hoheit der Erzherzog Johann sind am 22. März in Gral) eingetroffen, und der nächsten Hauptversammlung der k.k.LandwirthschaftZgesellschaft als Prä'-, sident beizuwohnen, und ihre für das Beste der Land-KuUur so eifrig belebte Thätigkeit zu leiten. (Wdr.) Italien. Am 7. v. M. erließ der Herzog von Calabrien eine Art von AbschiedS - Pr 0 kla mati 0 n an die Völ-> ker beider Sizilien. Folgendes ist die letzte Hälfte dieses unter den gegenwärtigen Umständen besonders merkwürdigen Aktenstückes: »Ich habe mit größter Sorgfalt alle Mittel zu un- ,l 2 serer Vertheidigung vorbereites. Ein zahlreiches Heer sieht auf den Gränzen; neue Truppen aus dem Innern des Reiches verstärken es täglich; alle Klassen der Nation eilen um die Wette zur Vertheidigung des Vaterland'? herbei. Wenn das Vertrauen in eigene Kräfte ein sicherer Vorbote des Sieges ist, so bleibt uns nichts zu wüw schen übrig." »Ich empfehle Euch Einigkeit und Standhaftigkcil in jedem möglichen Wechsel von Glück oder Unglück. Trotzt mit Entschlossenheit allen Gefabren und.Anstren« Zungen, und Ihr werdet sie verschwinden sehen. Erinnert Euch, daß eine Nation, die für cie Vertheidigung ihrer Freiheit und ihres Vaterlandes streitet, unüberwindlich ist.« „Ich werde stets mitten unter Euch seyn, und an allen Euren Gefahren Tkeil nehmen. Mit solchen rühmlichen Vorsätzen dürfen wir uns schmeicheln, dem wähl ren und ursprünglichen Willen Meines erhabenen Vaters Genüge zu leisten, und auf den Beifall der Menschen «nd den Schutz des Himmels zählen." »Franz , Regent." S p a n 5 e n. Über den anarchischen und höchst verworrenen Zustand der Dinge in Spanien licfcrt die allgemeine Zeitung folgendes Schreiben aus Madrid vom 26. Febr.: ^An der Schwelle des zweiten, Jahres der allgemeinen Herrschaft der Konstitution der Kories, und in dem Augenblicke, wo dieselben zum zweiten Mal ihr Werk be: ginnen, ist es wohl an der Zeit, zu fragen, welche Früchte hat Spanien die neue Ordnung der Dinge getragen, und was ist vom For tbsstehen und den Erfolgen des- neuen Systems zu hoffen? In der That,, zwei Fragen, welche zu be; antworten ein dickleibiges Buch kaum hinreichen würde, zu/lösen, kaum der Scharfsinn des geistvollsten Beobachters derZeitgeschichte! Indeß ist unser ganzes Thun nichts, anderes, als ein tägliches Ablösen einiger Faden von diesem großen, verworrenen Knäuel, und ich thue in diesem Augenblicke nichts weiter, als daß ich emenBlick «uf dieses undankbare Werk zurückwerfe. Als bei dcr Eröffnung der vorjahrigen Sitzungen derKortes derKonig-den Eid leistete, ließ man denselben eine Rede vorlesen, worin „von. dem, in der Geschichte so neuen,, Schauspiele-einer großmüthigen Nation, die von einem politischen Zustande zum andern ohne Erschütterung, ohne Gewaltthätigkeit überzugehen wüßte," die Rede war. Hieß das etwas anders, als an der Wiege «mes Kindes von den kummerlosen Jahren reden, die «s durchlebt habe? Das Blut, das in Cadix geflossen, gehört dieser Umwälzung so gut an, als die Kopfe, die in Burgoö gefallen sind, und wenn von den Tausenden^ ja mehreren Tausenden, die auf der ganzen Halbinsel zerstreut in den Kerkern schmachten , nicht bereits alle geblutet haben , so ist wahrlich nur die Kürze 0er Zeit, und die Langsamkeit des Nechtöganges. Schuld, nicht aber Mangel an Blutgier. »Alle Nationalgarden Spaniens, sagte gestern der Universal, sind bereit, die Einem ihrer Prüder wicdersahrcne Unbild zu rächen, und die Waffen, dic das Vaterland in ihre Hand gegeben, mit dem Blute der Unruhigen zu fä rben."—„Unterstützt ihn (den Konig), sagte vor einigen Tagender General-Kapuan von Catalonien in einer Proklamation, mit den Waffen, die er in unsere Hand gegeben, das neue Gebäude auszurichten. Wenn vielleicht unglücklicher Wei» fe auch unter un5 einiae Proselytcn des aufrührerischen Vmnesa oder elende Egoisten cristircn, dic ihre verwirrte Pi'^üta'lc zum Wahnsinne hinreißt, so verfolgen w? r sie, bis sie alle vertUgc und ausg e 10 t-> tc t sl n d!« Das ist bei übervollen Kerkern die Sprache unserer Journale, unserer Beamten, der öffentlichen Mev-nung. Schon handelt sich's darum, in einer der ersten Sitzungen der Kortes zuAusnahmsgcsehen undPrevo-talgerichtsh^Vn den Vorschlag zu machen, die, wcnn nicht emc wunderbare Umwandlung in den Gesinnungen der Zugethanen vorgeht, den Ncvolution5tribunalen an Furchtbarkeit nichts nachgeben werden. Ein Theil de6 Volkes ist mit dem Gedanken, daß einige tausend Köpfe fallen müssten, wenn eö gehen solle, sckon gänzlich vertraut. — Doch es fragt sich, wclche Verbesserungen hat der politische, religiöse und moralische Zu-, stand des Volkes erlitten? Ist mehr S i,ch er h e rt, sind die Beamten thatiger, wachsamer, uneigennütziger? Ist der Zustand der Gewerbe verbessert? Ist der Handel blühender? Ist die Presse freier? Nichts von allem dem. Die Räuberbanden waren nie so zahlreich, so verwegen, so grausam. Es gibt Städte, wo man sich nicht mehr vor die Tdore zu gehen getraut, ausFurcht. den Räudern in dieHände z,u fab lcn. Ich gebe zu , daß die Gerüchte von Mordversuchen, die sich seit der Ermordung des Obersten Canalcs jeden Morgen hier verbreiten, übertrieben sind, allein die Todlchläge haben doch in den letzten Monaten auch ln'er sich auf eine Schrecken erregende Weise vervielfältigt. Dabei, begehen die Räuber Grausamkeiten, welche sonst in Spanien unbekannt, und nur im Vertilguugskriege mit den Franzosen gehört worden sind. In der Nähe von Monovar haben sie letzthin einem Soldaten leben-dig die Haut abgezogen,ihn verstümmelt und unbeschreiblich gemartert. Aus den Gefängnissen von Alcoy, Xatiya und Novelda allein sind vor einigen Tagen über 60 Ver- brecher ,l5 brecher entkommen, "d!e jeht nicht nur rauben, sondern ollcs, bis aufdcn Tagwerker herab, mißhandeln. Dieser wichtige Zweig dcr Staatsverwaltung ist also i n sch l i m-. rn^rn Umständen als jemals. — Die neuen konstitutionellen Beamten geben den alten an Trägheit nichts nach; selbst hicr in der Hauptstadt werden die Vüreaustundcn scltcn oder nie beobachtet. Ich kenne in Hanz Spanien nicht enic Anstalt, welche der Thätigkeit der neuen Magistrate ihr Daseyn zu verdanken hätte; imGegentheil ist die Unordnung größer als jemals; gcgc-n Müßiggang und Bettelei auch tcht eine Maßregel ergriffen, und da die Beamten schnellcm Wech-. scl unterworfen sind, suchen sie sich bereits im ersten Jahre re,ch z« stehlen.-^ Die Grundsteuer ist allerdings herabgesetzt, allein derLand>nann ist darum nicht reicher geworden , denn er findet jetzt für das, was er hat/keim-n Käuser. Die großen Familien machen Einschränkungen, wozu theils die Verluste, welche sie durch das neue System erlitten haben , theile, die Besorgnisse, vielleicht noch größere erleiden zu müssen, sie zwingt; di'r Hof hat seit Monaten seine Dienerschaft nicht bezahlt; alles dieß bringt eine Na^runqölosisskeit hervor, welche drückend auf d.ie untern stände wirkt. Das neue Douancnsystem findet eben so viele Tadler als Lobredner; imAugenblicte fühlt man mehr dessen Nach- alü Vortheile. D>e Hülfö; quellen des Staats sind nicht vermehrt, die Schuld nur durch ein höchst Nealcn vergrößert worden. Man hoffte von der Einzie-. hung dcrgcistlichen Güter großcNesultate. allein sie wer« den leider die schönen Hoffnungen täuschen. Dieselben , Menschen, die von dem Grundsätze ausgehen , daß man kein System befolgen müsse, das mit der öffentlichen Meinung im Widerstreite liege, haben diese Maßregel ergriffen, welche, wie sie wissen müssen, die Meinung des Volkes mißbilligt. Der eine Theil von Gütern wird verschleppt, für den andern werden sich wenige oder gar keine Käufer finden. — Zufolge einer Verordnung vom zk. Juli v.J. sollen die Regimenter reformirt, rmd die Offiziere nach dcr strengsten Anzienne^ät eingetheilt werden. Die sogenannten Freunde ^es Vaterlandc-. sahen dann den furchtbarsten Angriff auf die Freiheit. Wie, fügten sie, waren es nicht Jüngling?, d. h. 5ie jüngsten Offiziere, welche der öffentlichen Sache die arößtcn Dien-fte leisteten? Die Bataillone, welche am Neuiahrstage ,820 die Konstitution proklamirten,wa?!n alle von un gen Offizieren angeführt (man hatte Chefs und Kapitäns verhaftet, und d»e Lieutenants an die Svike gestellt), von den Söhnen des UnadhangigkeitS-Kriegs Daher " die Nothwendigkeit, Kommandanten und Hauvtlcute unte, denen zu wählen , welche den Fahnen des Vater-, landes gefolgt sind. In konstitutionellen Monarchien g'bt es keine Anziennetä't, sondern nur Verdienste u. s. lv. Genießt das Volk des Vortheils ciner freien Presse zu feiner Aufklärung? Das Schickse des Erzbischofs von Valcnzia, und des Generals des Kapuziner-Ordens, das mel) rererI 0 urnalisten, die schon seitM 0 na-te», im Gefangnisi s'tz e n^ beweiset zu Genüge, wie dle Negierung die Äußerung von Ideen aufnimmt, die Nickt ganz und gar die ihrigen sind. Die Freiheit, das zu ycrfolgen . was durch die herrschende Parte, schon gefallen ist. hat man aller Orten. Dlc Tugendhafteste dcr (Zur Nr. 2?.) Nationen, sagte der Vrzdischof von Sevill^in «ewerNe, de an den König, als dieser die Konstitution beschwor, werde nur für einen König leben, der, m der Mitte der National - Versammlung filzend, durch den der Sonst!» tution geleisteten Oid höher stehe, als Mazedoniens Held, dcr sichrem Orient unterworfen. Nie werde die Nation vergessen, was sie dcr großmüthigen Nachgiebigkeit des Kö>ngs verdanke u.s. w." Noch sind nicht acht Monate verflossen, uud schon sieht der König sich genöthigt, dieselbe Versammlung, die ihn einladet, der Eröffnung ihrer Sitzungen beizuwohnen, ,m bitten, Maßregeln zu er? greifen', die Beleidigungen zu verhindern, welche er bei a nder i>. G e le g knh? i ten h a be er» tragen müssen! VaS sin5 die Früchte, welche das neue System im ersten Jahre seiner Herrschaft Spani> en getragen dat! Kennt man ausier einiaen schönen Flos« kcln, weiche die Wirklichkeit l'ügen straft, bessere? Ich kenne sie nicht. Ich will damit das vorige System nicht gerühmt wissen, sondern nur die Erfolge des neuen schildern. Man hat wenig gethan, wenn man bloß ein schlechtes System zerstörthat, ohne ein besseres an seine Stelle ;u sel^n! Was können und dürfen wir vom Fortbestehen eincS solchen Systemes h 0 ffen ? Ich vcrspare mir die Antwort auf diese Frage auf eine andere Zeit." (Östr. Beob.) HIcreinigtesKönigrcich Portugal!, Brasilien undAlgar bi ejn. Einen ucuenBcweis, welcher Mittel sich die Revolutionärs in allen Landern bedienen, um ihre ruchlosen Zwecke durchzusetzen, liefert folgender Auszug eines Schreibens aus Lissabon vom'i. März, welches der Kourier vom 12. d. M. mittheilt: Lissabon, den ,. März 1821, Wir waren gestern Morgens nickt wenig erstaunt, als wir plötzlich den Bischof von Funchal (Haupt» stadt dcr Insel Madeira) und mehrere andere vornehme Personen von dies r Inu drsorge'n, die eine Umwälzung in , der öffentlichen Meu'.ung fü3 ihre persönliche Sicherheit > haben könnte. zuvor ' zn kommen; und demzufolge begaben sich, nach einem , verabredeten Plane, zwei derselben, mitten in dcrNacht, zu dem Gouverneur und zeigcen ihm ein angeblich aufge- fangcnes Schreiben ^welches sie selbst geschmiedet hatten) worin einer der vornehmsten Beamten der Insel den Kommandanten eines gewissen portugiesischen Kriegs-. schils'ä (dessen Namen zu nennen unklug seyn würde) Auffordert, ans Üand zu kommen, um den Gouverneur- .zn Bord zu locken , ihn dann, wenn er in die Falle gin: <^e, als Gefangenen zu erklären, und alsogttich den'Vi- schof an dessen Stelle zum Gouverneur zu bettellcn. Der Gouverneur war über diese Nachricht so sehr entrüstet, daß cr sogleich Befehl ertheilte, den Bischof tlnd andere verdachtige Personen zu verhaften, und sie, ^nter guter Aufsicht als Gefangene an Bord der Brigg - - Master W. Foreman, hichcr schickte. Sie verließen Madeira am 25, Februar, n,nd brach: ten nur 72 Stunden auf der Reise zu. Diese Umstände sind mir von einem Post'Beamten ^mitgetheilt wor,den, da keiner von den Brisfen, welche mit dem Schiffe angekommen waren, aufgegeben wer-, den durfte. Ader da ich erfahren babe, daß zwei dieser Briefe an — addressirt sind, so hoffe ich bald etwas Näheres über diese Sache ku hören, was ich Ihnen, wenn das Poftschiff nicht in-wischen schon abgegangen ist, auch noch muchc.len werde. Durch das zu Liverpool eingelaufene Fahrzeug E st-, her, hatte man die Nachricht von e>neram letzten Neu-, jahrstage zu Para (der Hauptstadt einer der nördlich-. sten Provinzen Brasiliens) aufgebrochenen Revolution, iln Sinne der im Mutterlande Statt gefundenen, er: halten. Os wurde sogleich eine provisorische Regierung niedergesetzt und eine Proklamation an die Einwohner der Provinz in dem gewöhnlichen rcvölutio'nnärcn ^ty> M le erlassen. Man besorgte, daß der Geist des Aufruhrs M sich auch derProvinzen'Bahia und Pcrnamducco bemächtigen würde. Vermischte < Nachrichten. Laidach den 22. März 182,. Auf dem hiesigen Provinzial -. Theater wurde gestern Abends die Oper'^ <-n.!l«n 1,01», mit der Musik dc° Ioaänm Rossini, von der italienische» Sängergesellschaf« aufgeführt, und mit allgemeinem Beifall ausgenommen. Ungethciltes Lob erwarb sich die erste Sängerin Thcresc Moren, Schülerin des k.k. Konservatoriums zu Ma»' land. Odschon sie ^um ersten Mal die Schaubühne be-treten hatte, benahm sie sich dennoch iu dieser schwerer Nolle mit solcher ^Meisterschaft, und wußte sich ihre, schönen klangvollen Stimme mit jener Kunst und Wahr heit zu bedienen, die man nur von einer Künstlerin er warten konnte, deren Talente das Konservatorium ü Mailand schon durch wiederholte Prämien auf das el^ rcnvollste anerkannt hatte. Mit vorzüglichem Bc.falle wurde cn^h die deutsche Sängerin Mad.Amalii: Mascock aufgenommen ,> welche die Rolle der Clorinde mit Auszeichnung lÄe^fN und durch chrcn schönen Gesang u^n jo mehr '^ob sr«'--ward, als sie ihn das erste M>'>l m.t italienische',-Svva^ che v'l.'rcr.>g. Gleiches Lo'.' ernteten di.- beiden Au ff: > Barth. Boticelli alö Dandini, Karl Ma.'er als Magnifico, so wie dee erste Tenor, Barth. Stelln,^ als Prinz Namiro, dessen kun>.r>,'!Her, reiner Gesang besonderer Orwädnung verdient. Nach jedem ANe wur-den diele Künstler mit lautem Beifalle auf die <^z?uc gerufen. ^^^^ ^ _______________ ., Fremden - Anzcl.ac. A n g c k 0 m >n e n d e n 5». März: Herr Joseph Gc.?f u. Esterhazv, k. k. Kämmerer, von Florenz. — Herr v. W rnhard, königl. prcnß. Gesaiidt-. fchafcs'Sekretär, von Wien. —Herr Johann Purger, k. k. Gudcrnialrath , von Trieft nach Klagenfurt.— Herr Joseph Peter, Rechnungsratl) der k. k. PostlHofbuchhal-tung, von Wien. Den öi. Herr Graf von Trautmannsdorf, k. k. außerordentlicher Gesandter am toma,l. baierischen Hofe, von München. — Herr Anton dc Rin, k. k. Landrccltt^^ deamter, von Fiume. — Herr (5hristoph Hemrich, Plctt; tensteincr, k. k. priv. Großhändler, von Trieft nach Wie,'. -Herr Jakob Koster, und Hocr Friedrich Gnther, Han> dclsleutc, von Trieft. Den 1. April. Herr de la Ruc, königl. französischer, . und Herr Oberst v. Düring, königl. größbrlt^ Konsul in Trieft, beide von Trieft. — Herr Bernhard, v.Cab,o« , ga, gewesener k. k. Intendant zu Ragusa, von Wien. , — Herr Athanas Cal!o.nl>r>^io, und Herr L^uigi Gran-, dis, Gutsbesitzer, von Capo d' Istcia. — Herr Franz ^ Fecondo, Gutsbesitzer, von Grätz, nach Trieft. ; Abgereise t dc n 29. März: Se.Exz- Freih.v. Lebzeltern, k. k. außerord,. Gesand« : ter und bevollm. Minister am kais. russ. Hof?, n.Ilorcni. ; —Hr. Ant. Cuniderti, Opern.Unti'rnehmer , n. Trieft, z Den 3a. Fr.Mar.Vicelttini, Gutsbesitzerin, n.Görz. > Den2i. Der Hochw.Herr ^lnt. Leonard,, Bischofs« Trieft, nach Gö»z. — Der. Hochw. Hr. Jessich v- Jessenek, Bischof von Zeyg, nach Fiumc. — Hr. Jes. Peter, k. k. Ncchnungsrath, nach Mailcnw. — Die Herren Ant. v. Prettner, Bürgermeister, Franz M'ttclberger, Mag'» 1 ftratsrath; Ioh.,v.Vest, Apotheker; Ioh. Bapt. Moro, 3 Handelsm.; Jos. Stander, Gastgeber, und Joh. Nid-t ner, Handelsnmnn, kärnthn. Deputirte, n. Klagenfurt. . ".Hr. Mich. Hengelmüller, Herrsä'aft.'des., n'. W>^n< « ^^W^ ch s „e l r u r s. . : Am 2y. März war zu Wien der M'-ttelpteis der 1 Staatsschnidverschreihungen zu 5yCt. in C. M. 705/8; r Darleh. mit Verlos. v.J.' 1^20, für iao fl. in CM- '""' - detto dctto i^2i-, detto detto 9/«'/^' 5 Ccrtific. f.d. Darleh. v. I. i«2l, detto detto 95 5/"? n Oonuentionsmünze pCt. 25«. Ignqz Aloyä Edl. v. Klcinmayr, Vcrttgcr und Redakteur.