Sonlltag den 22. August 1880.
XlX. Jahrgang.
Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig <Z fl., halbjül^rig 3 sl., vierteljährig t fl. 50 kr.; fiir Znstellung ins HauS monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 sl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebuhr 3 kr. per Zeile.
Air dcutschc Partei «nd die Devtsch-Ktmklllen.
Marburg, 21. August.
Die deutsche Bevölkerung der Städte und Marktgemeinden Oesterreichs ist vollkommen einig in der Abwehr nationaler Angriffe — ist von gleichem Muthe beseelt fttr den Kampf um das gute deutsche Recht.
Diese Stimmung wird nur getrübt durch das Bewußtsein, daß die deutsche Landbevölkerung in der Steiermark, in Ober-Oesterreich. Salz-bürg, Tirol und Vorarlberg zur klerikalen Partei hält, und, von den Führern zum Treubruch verleitet, den Heerbann unserer nationalen Gegner stärkt.
Gegen den einträchtigen Willen der deutschen Oesterreicher in Städten und Marktge-nleinden kann sich kein nationales System behaupten und werden wir auch das jetzige zu Falle bringen. Diesen Trost bietet uns die Geschichte Oesterreichs. Wir brauchen aber mehr: brauchen auch die Gewißheit, daß wir die Geschlagenen besiegt. Die nationalen Gegner werden sich hüten vor einem Sturme auf unsere neu befestigte Stellung, wenn der ganze deutsch^österreichische Stamtn dieselbe vertheidigt.
Die Versassung hat bisher nicht erstlUl, was das Aolk sich finanziell und wirlhschastlich von ihr versprochen und Hot die fortwährende Vermehrung der Lasten bei fortwährender Verminderung der Leistungsfähigkeit die ländliche Bevölkerung den Klerikalen in die Arme getrieben. Die Rechte wirthschaftet noch schlechter, als die Partei, welche die Herrschaft verloren und wie der seudal klerikale Absolutismus ab« gewirthschastet und deßhalb gestürzt worden, so ist auch der konstitutionellen Aera der Rechten dasselbe Loos beschieden.
Die bittere wirthschaftliche Erfahrung unter dem jetzigen nationalen Systeme wird die ländliche Bevölkerung in der Steiermark, in Ober-
Oesterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg ernüchtern. Benützt die deutfche Partei diefe Gemüthsverfassung, befriedigt sie durch Ermäßigung der Steuern, durch volksthümliche Einrichtungen auch wirthschastlich, dann vermag sie diese Bevölkerung den Klerikalen zu entreißen, wenigstens zu bewegen, daß sie das Lager der nationalen Gegner verläßt und in deutschen Fragen mit uns stimmt ohne Rücksicht auf den Unterschied der politischen Meinung.
Dieses Ziel ist hoch und hehr und werth des Entschlusses, nach demselben zu ringen. Erstrebt werden kann es, wenn die alte Losung erneut wird, die uns ün den schönsten Tagen der Jugend begeistert hat die Losung: deutsch und frei!
Franz Wiesthaler.
Zur .jZeschichte kies TiiiZe!;.
Das Unterrichtsministerium hat für die Prager Hochschule wieder zwei ordent-ttche Professoren mit tschechischer Vortragssprache ernannt. Dieses Ministerium eilt mit Weile an das Ziel der tschechischen Forderung, die älteste deutsche Hochschule Oesterreichs in die erste slavische zu verwandeln.
Die Ansammlung russischer Truppen an der rumänischen Grenze bekundet den festen Entschluß, mit der Türkei wieder Krieg zu führen. Die Meinung, der Ausbruch dürfte wegen vorgerückter Jahreszeit erst im Frül)ling erfolgen, hat die russische Kriegsgeschichte wider sich. War der Winter bislier ein Bundesgenosse Rußlands, so wird er wot»l auch diesmal die nordische Macht nicht verlassen, wenigstens nicht abschrecken.
Die peinliche Ausmerksainkeit, welche der i^^randrede Gamdetta's in Deutschland zu Theil geworden und das entschiedenste Betonen der Friedenspolitik von Seite der französischen Regierung haben den künftigen Prüfide n-
ten der Republik veranlaßt, sich mit „pizy-sifcher Erregung" zu entschuldigen. Armer, alter Knabe l
Blutige Schlägereien, Meuchelmorde und Brandstiftungen sind in Irland die Vorboten der Revolution. England wird auch diese niederschlagen; aber die grüne Insel bleibt eine offene Wunde des Weltstaates und sie wird am tiessten schmerzen, wenn es zu äußeren Verwicklungen kommt.
Vermischte Rachrichtei».
(Russische Finanzen.) Die Hauptmängel des russischen FinanzsysteinS machen eine Reihe von Maßregeln nothwendig, welche sich im Augenblicke um die zwei unumgänglichsten gruppiren lassen, und zwar erstens, die Refonn des Stenerwesens, das heißt die Ersetzung der bäuerlichen Kopssteuer durch neue direkte Aligaben, welche gleichmäßig von allen Bevölkerungsklassen, entsprechend ihren Vermö-genöverhältnissen, zu erhellen fein werden, und zweitens, die Regulirung des Banknoten-Umlaufes durch Feststellung des MetaUwerthes des Papiergeldes und Erlaß von Verordnungen, wonach die Renteien die vorgewiesenen Banknoten in Metall einzulösen haben. Die Abschaffung der Kopssteuer muß zur Revision aller Steuern, aller Quellen der Staatseinnahmen Rußlands, sowie zu einer Reform vieler derselben führen. So würde zum Beispiel unter Anderem die Aufrechterhaltung der Salzsteuer undenkbar sein, während die Regulirung des Notenumlauses den Anstoß zu einer Umwandlung der Neichsbank, zu Veränderungen ihrer Verhältnisse zur finanziellen Administration, sowie zu den Privatbanken und dem Publikum geben und die Operationen der Bank in eine gaitz andere Richtung leiten würde.
(M i l ch w i r t h s ch a f t i n d e r S ch w e i z.) Direktor Schatzmann in Lausanne hat jüngst in einer Hauptversamtnlung der Oekonomischen
Seuilteto n. Ein Ntvolntionär.
Von Julius Grosse.
Gortsej^ttng.)
Zum Glück waren die Straßen dieses äußersten Stadtviertels öde und verlassen, alier Viktor, wie voin panischen Schrecken gepackt, hielt nicht an. — Die lange Straße Nue de Miromünil schien kein Ende zu nehmen. Endlich rauschten die Wipsel des PnlkeS von Monceanx. Erschöpst und zum Unsinken müde hielt er an, um zu sehen, tvo er sei.
Erst jetzt bemerkte er, daß er blutete. Er hatte sich bei seinem Kampf mit den Polizeiagenten an einem Nagel des Wagens unbe« deutend die Haut des Armes aufgerissen. Sein Rock war desto bedeutender beschädigt. Während er zu einem nahen Brunnen schritt, um sich mit seinem Tuche den Arm zn verbinden, mu, fterte er die Gegend, wo er sich befand. Eü war die verlassene menschenleere Gegend zwischen der Barriöre de Monceaus und der Rue de Nocher, da wo unsere Erzählung begann, und wo heute die Eisenbahn noch Rone« und Havre die letzten Theile von Paris durchschneidet.
Der Tag begann zu grauen. Viktor sül^lte er könne unmöglich länger in der Hauptstadt
bleiben. Während er noch auf ein Mittel sann, unbemerkt dnrch die Barriere zu kommen, unterschied er auf der Kunststraße eit:en mit Körben beladenen Karren, der nach jener Rich-tung zu fahren schien. Ein Gemüsegärtner sührte vas Pferd am Zügel. Ohne sich zu besinnen, redete Deville den Maun au und bot ihm zwe» LoniSdor für die Erlaubniß, seinen Wagen zu besteigen. Der Gemüsehändler nahm die Goldstücke an, ohne sich darum z,t künnnern, ob der Fremde ein ehrlicher Mann oder ein Spitzbnbe sei. Viktor versteckte sich sofort in das Stroh unter den leeren Körben.
Die Zoljwache an der Barrii^re, gewohnt, jenen Geinüjehändler täglich vorüberfahren zu sehen, wendete auf ihn und seinen Karren keine besondere Ausmerksamkeit, sondern ließ ihn unbehelligt passiren.
Sobald der Karren in freier Gegend war, sprang Deville vznl Wagen herab und überlegte, was jetzt zu thun. Nach der Normandie war es ohne Wagen und alle Bequemlichkeit ein weiter Weg. Dagegen wies ihn der Meilenzeiger nach Montmorenct) und erinnerte ihn, daß der Gedanke, den allen Lafleur, den Diener seines Hauses aufznsuchen, doch nicht so übel, ja in seiner jetzigen Lage der einzig aussühr-bare war. Allein das Mißgeschick schien Deville a» dieseln Tage zu verfolgen.
Kaum in Monlmorency angekommen, erfuhr er, daß Lefleur t»ach Andilly gezogen sei. Auch bis dahin schleppte sich Vtktor fort und klopfte an die Thürs eines kleinen Hauses. Lafleur nud seine Frau wareu aber Tags zuvor nach Paris gegangen und sollteu erst Abeiws znrücktehren. Von Ermattung und Hunger bis auf das Aeußerste erschöpft, eilte der Flüchtling in das Dickicht des nahen Gehölze^^, um aus vem feuchten Moose einige Stunden zu schlafen. Noch war das Frühjahr zu zeitig, um die Erde dnrchwärmt zu hoben; der Boden athmete eisige Kälte aus, der Wind psiff durch die lonbloseu Ääume. nnd eine unsägliche Traurigkeit und graue Hoffnungslosigkeit erschien die ganze Natur zu ersüUen.
Trotz seiner Schwäche und Müdigkeit erreichte Viktor jeinen Zweck nicht, und der Schlitm-mer sch'en ihn zu stieben. V^n» Kälte und Nässe vurcdfchauert, kamen ihm bald tie Qnalei» des Hungers, und so blieb er bis zu»» Avend die Beute unerträglicher Martern.
In dieser Lage blieb ihtn Zeit genug, um über die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden nachzudenken und ihren Znsatntnen-yang zu ergrübeln. Jetzt freilich ward es ihm sonnenklar, daß Leonte in ihren Warnungen nur zu recht gehabt hatte, und daß der Konsul in bestimmter, planvoller List die junge Witwe
Gesellschaft in Bern einen Vortrag gehalten über die Frage: ^Was muß in unserer Milch-lvirthschast geschehen, um der zunehmenden fremdländischen Konkurrenz dauernd Stand zu halten?" Wenn auch unsere Milchwirthschast nicht auf jener Stufe steht, wie jene der Schweiz, und wir durchaus bis jetzt leider nicht, wie dies in der Schweiz der Fall isl, in Molkerei-Produkten auf einen starken Export angewiesen sind, sondern nicht einmal den Bedarf des ei« neuen Landes in diesen Artikeln völlig zu be« friedigen vermögen, so enthält die Beantwortung dieser bedeutungsvollen Frage durch einen hervorragenden Fachmann doch auch fllr den österr. Landmirth manches Bemerkenswerthe. Unter den Vorschlügen, die derselbe behufs Besserung der Milchwirthschast machte, verdienen folgende auch die Beachtung weiterer Kreise: 1. Die vollkommenere AuSniitzung der Milch, das heißt, es muß darnach getrachtet werden, den Käsefloss sowohl als die Butter möglichst vollkommen aus derselben zu ziehen. Hier sind vor Allem die verbesserten Einrichtungen und besonders die vorzüglicheren Geräthe zu berücksichtigen. 2. Müssen die Betriebskosten vermindert werden, das heißt, es isi die Waare so billig als möglich herzustellen. Wir müssen darnach trachten, mehr Milch aus einen Punkt zu vereinigen und zu verarbeiten. Natürlich leisten auch hier bessere Geräthe wesentliche Dienste. 3. Muß eine bessere Buchhaltung in der Käserei Platz greifen, damit so für jeden Tag ersichtlich werde, was und wie viel aus der Milch gewonnen wird. Es wird den Bewohnern der Schweiz empfohlen, mehr Milch zu trinken und mehr Käse zu essen und dafür andere im Lande nicht oder doch nur ungenügend produzirte Nahrungsmittel beiseite zu lassen; ferner wird angeralhen, wenigstens für den Export nur Emmenthaler Käse Prima-Oualität zu produziren und eine größere Theilung der Arlieit bei der Fabrikation von Fettkäse, Butter und Magerkäse eintreten zu lassen. In der Ebene soll etwas weniger Käse fabrizirt, dafür aber mehr Vieh aufge-zogen werden, und wird hiebei bemerkt, daß der vielfach verbreitete Glaube, dab dies nicht möglich, entschieden falsch sei. Schließlich wird noch auf die Wichtigkeit hingewiesen, welche der Erschließung neuer Absatzgebiete innewohnt.
(Der ungarische Grundbesitz.) Allgemein ist die Klage — schreibt der „Pesti Naplo" daß der ungarische Grundbesitz nach und nach den Wucherern zur Beute fällt. Der Verkauf eines Grundstückes ist jedoch nur das Ende der Krankheit. Lange vor dem Ende begann in der Regel die Krankheit selbst, welche in der Ueberladung des Grundbesitzes mit Schulden zu suchen ist. Was sagen hierüber die Grundbücher? Die uns vorliegenden Daten stammen vom Jahre 1877. Seit dieser Zeit
ohne weitere Bedingungen freigelassen habe. Jetzt tönte eS ihm wie mit hundertfältigem Schlangenzischen, welchen tückischen Rath die schöne Schauspielerin dem ersten Konsul damals zugeflüstert halte — seltsam genug eine unbewußte Ironie ous ihre eigene Stellung.
„General", sagte sie damals, „mir dünkl das Mittel ganz einsach. Ich würde die Dame wieder in Freiheit setzen und in ihre Wohnung zurückkehren lassen. Sie werden dann sehr bald erfahren, von wem sie besucht wird nnd wer ihre Freunde sind. Alle herein und keiner heraus !"
In der That hatte der Konsul, sowie Regliler, diesen Vorschlag fuperb gefunden. Madame Nauzelet mußte in ihre Wohnung zurückkel)ren, und es war ihr verboten, Paris zu verlassen — außerdem war ihr Haus Tag und Nacht von Spionen umgeben, welche in den gegenüberliegenden Häusern einquartiert wurden. Nichtig war Viktor in diefe Falle gegangen, welche Lconie allerdings erralhen hatte. Allein, daß seine Riesenkraft, wie Simson die Philister — so hier drei Polizeiagenteil niederwerfen könnte, daran hatte weder der Konsul noch der schlaue Polizeiminister gedacht. Uebri» gens war es Viktor's Glück, daß er nicht bei Leonis geblieben, denn sein Eintritt war be» merkt worden, und in der nächsten Stunde hätte
haben sich die Verhältnisse eher verschlimmert als gebessert. Mit welcher Summe der gesammte ungarische Bodenbesitz belastet ist, das läkt sich nicht eruiren, aber der Gesammtverkehr ist kein Geheimnis. Im Jahre 1877 wurden nene Schulden in der Höhe von fl. 107,417.535 aus Grundbesitz intabulirt. Gelöscht wurden in demselben Jahre fl. 72.64ö.L9l. Daraus ergibt sich, daß sich die intabulirten Schulden in einem Jahre um fl. 34,767.544 vermehrten. Das ist jedoch noch nicht Alles. Hiezu kommen noch weitere 30 Millionen, die theils durch Vormerkungen, theils durch Exekution den Grundbesitz belasten. Wenn wir bedenken, daß dies so fortgeht, so müssen wir unwillkürlich ausrusen: Ist's möglich, diese Wirthschaft fortzufetzen? Ist es überhaupt noch möglich, in Ungarn Land-wirthschaft zu betreiben? Nein, man kann es nicht! Oft hörten wir sprechen: „da mub man zu Grunde gehen!" Das ist keineswegs Ueber« treibung, sondern nackte Wahrheit. Wie sollte dies auch anders sein in einem Staate, wo da« jährliche Defizit des Staates 30 Millionen und jenes der Landwirthschast 65 Millionen beträgt und wo die Staatslasten alljährlich drückender werden? Was sagen hiezu die statistischen Daten der Grundbücher? Sie sagen, daß ein grober Theil des Grundbesitzes jährlich den Besitzer wechselt, weil nicht Jeder im Stande ist, seinen Besitz zu erhalten. Die« ist nicht nur beim Großgrundbesitzer der Fall, sondern auch bei den Kleingrundbesitzern. Kann man sich ein traurigeres Bild denken? Ple Grundbesitzer kommen von Jahr zu Jahr mehr in Schulden und sind deßhalb gezwungen, ihren Besitz weiter zu geben, oder derselbe wird gar zuwe»lm im Lizilationswege zu Spottpreisen verkauft. Und das geschieht im Herzen, in der Mitte Europa's am Ende des 19. Jahrhunderts! Das Merkwürdigste an der ganzen Sache ist, daß wir solche agrarische Verhältnisse haben, obgleich in den Ministerfauteuils acht Großgrundbesitzer und in den Bänken der Abgeordneten beinahe 300 Grundbesitzer zu sitzen die Ehre haben. Ueber Hals und Kops werden neue Gesetze geschaffen, aber noch hat es keiner der Mühe Werth gefunden, die Agrikulturverhältnisse des Landes zu studiren und sich mit den vitalsten Verhältnissen des Landes zu befchästigen. Wie soll das Land unter solchen Verhältnissen nicht leiden? Dazu kommen noch die unerschwinglichen Uebertragsgebühren, so daß bei dem sünsmaligen Verkaufe eines Gutes soviel an Gebühren zu zahlen ist, als der ganze Werth, den das Gut repräsentirt. Die Unsähigkeit der Regierung läßt sich nicht schlagender beweisen, als durch den traurigen Zustand des ungarischen Grundbesitzes. In anderen Ländern führt eine derartige Wirthschaft zur Revolution. Wir sind eine fehr loyale Nation fchließt der „Pesti
man ihn mit Gewalt aus den Armen der Geliebten gerissen. Jetzt war er in Freiheit, und Dank dem — scheinbar so günstigen Schicksal fern von Paris.
VIII.
Bediententreue.
Wen hat es nicht schon angemuthet, in späterem Alter die Dienstboten der Jugend und Kindheit wieder zu begrüßen — jene zweiten Väter und zweiten Mütter, die sich nun freuen, wenn sie sehen, was aus dem kleinen Wesen, das sie auf den Armen getragen, dem sie die ersten Worte beigebracht, die ersten Märchen erzählt, vielleicht auch die ersten Züchtigungen ertheilt haben — was aus diesem kleinen Wesen sür ein langer Mensch, für ein fchönes Fräulein geworden ist. Damals aber, im Jahre 1804, war folch' ein Wiedersehen zwischen Herren und Dienern in Frankreich meist noch weit erschüt^ ternder, denn ein ChaoS, ein Weltuntergang —' eine neue Zeit lag zwischen jenen Jugendjahren der Revolution und dem jetzt aujstre-benden napoleonischen Reiche. Damals, vor 1789, waren die Dienenden des alten Adels kaum besser daran als die Hörige«» und Leibeigenen Rußlands; ihr höchster Ehrgt-iz koirnte sein, von; Großvater bis zum Enkel treu ihrem
Naplo" — wir machen Schulden, verkaufen den von den Voreltern ererbten Besitz, zahlen und lachen dabei zu Grunde, um schließlich — zum Minister zll gehen, damit er uns aus Barmherzigkeit irgend ein Aemtchen überlasse!"
Das ist ein bitterer Ausspruch, aber er ist leider wahr!
(Die Weinausfuhr Oesterreich-Ungarns.) Die schlechte Weinernte Frankreichs und des westlichen Deutschlands im vorigen Jahre hat zur Folge gehabt, daß ungeachtet der Hindernisse, welche der Weinausfuhr der Monarchie durch die beträchtliche Erhöhung der deutschen Weinzölle bereitet werden, diese Ausfuhr im laufenden Jahre einen ungeahnten Aufschwung nehmen konnte. In den ersten sünf Monaten 1880 wurden bereits 464 620 Meter-Zentner, d. i. um 247.471 Meter-Zentner mehr, als in den ersten fünf Monaten 1679, und um 29.005 Meter-Zentner mehr, als im ganzen Jahre 1879 exportirt. Um die Bedeutung dieser Ziffer richtig zu würdigen, ist es nothwendig, die Höhe des Wein-Exportes in früheren Jahren ins Auge zu fassen. Die Ausfuhr erreichte in
Meter'Zentnern:
Im Durchschnitte:
1331—1835 ................103.933
1336—1840 ................36.400
1341—1845 ................109.219
1846—1650 ................84.245
1851—1855 ................74.065
1856—1860 ................106.175
1861—1865 .......120.821
1867—1870 ................150.193
1871—1875 ................141.647
im Jahre;
1876	....................196.728
1877	....................179.929
1878	....................233.605
1879	.....485.615
vom Jänner bis Mai
1830 ....................464.620
Hienach war in keinem Jahre noch die Wein-Aussuhr so umfangreich, wie in den ersten fünf Monaten 1880. Allerdings ist zu berllck-sichtigen, daß feit 1. Jänner 1880 auch Dal-matien und Jstrien in den Zollverband gehören, somit auch die Ausfuhr dieser beiden weinbauenden Länder inbegriffen ist. Da jedoch die aus diese Länder entfallende Quote der Gesammt-ausfuhr mit höchstens 100,000 Meter-Zentner verauschlagt werden kann, so resultirt noch immer eine große Steigerung.
(Die Frösche als Feinde der Karpfen.) Ein fchlesisches Blatt berichtet: Von dem Ftschmeister des Besitzers der Herrschaft Warm» brunn, Grafen Schaaffgotfche, war uns mitge-theilt worden, daß etner der größeren Fischteiche abgelassen würde, um eine Trennung der in demselben befindlichen Karpfen verschie-
Herrn zu dienen, schon in srüher Jugend im Schloß aufgenommen, mit den jungen Herren in ein — wenn auch feudal abhängiges, doch gemüthliches und vertrauliches Verhältniß zu treten; denn nicht alle Edelleute waren Menschen« schinder, Blaubärte nnd Starosten.
Nun aber hatten die blutigen Jahce ausgeräumt. Massenweise war der Adel auf das Schaffst geschleppl worden, wenn er nicht bei Zeiten in das Ansland geflüchtet war, die Schlösser waren zerstört, ruinirt und verschleudert, die Leibeigenen waren befreit worden. Damit war aber auch jenes patriarchallsche und behäbige Leben zu Ende — nicht bloß die hartgedrückten Bauern, anch die sorglose und gepflegte Dienerschaft war plößlich auf eigene Füße gestellt und mußte sich wohl oder übrl durch vas Leben schlagen.
Monsieur Lafleur, einst der Lieblingsdiener des alten Herrn von Deoille auf Deville und Portier des Schlosses, war keiner von denen, welche Urfache hatten die Jakobinermütze auszusetzen, ihre Herren zu verralhen und mit zur Guillotine zu schleppen. Vielmehr hatte er die nahende Gesahr, als ein Haufen betrunkener bewaffneter Sansculotten auf vas Schloß zog, du.ch jeine Verbindungen mit dem Landvolke vorausel»undet und den Herrn noch rechtzeitig gewarnt. Er selbst hatte bei Nacht noch den
dener Jahrgänge vorzunehmen. Bei unserm Eintreffen fanden wir den Teich bereits ziemlich wasserleer, und Taufende von Karpfen wälzten sich in den, darin befindlichen Schlamme, während eine Menge Arbeiter beschäftigt waren, die größeren und kleineren Karpfen zu trennen und in Körbe zu sammeln. Hiebet war uns auffällig, daß auf einer Menge, besonders gröberer Karpfen, Frösche mit weitgespreizten Beinen saßen, die sich auf dem Rücken derselben anzuklammern und festzuhalten suchten. Der Fischmeijter, über diese auffällige Erscheinung befragt, erklärte, dab die Frösche sehr gefährliche Feinde der Karpfen seien und jährlich in dem Teichs einen Verlust von drei bis vier Perzent der letzteren herbeizuführen pflegten, indem sie sich auf dem Rücken der Fische zu schwingen suchten, sich mit den Vordersüffen in den Augen-höhlen fefttlammerlen und von dem Schleime und den am Maule der Karpfen etwa befindlichen Nahrungsmitteln lebten. Im offenen, freien Wasser, erzählte der Fischmeister weiter, gelänge es den Fröschen seltener, sich an den Karpsen festzuklammern, da eine schnelle Bewegung der Fische genüge, sie aus dem Bereiche ihrer Feinde zu bringen; hätten dieselben erst einmal den Rücken erklommen, so seien die Karpfen verloren, da die Frösche so fest säßen, daß ein Abstreifen derselben nicht mehr möglich sei. Der Tod der Karpfen werde nach längstens vierzehn Tagen bis drei Wochen dadurch herbeigeführt, dab, wie bereits oben erwähnt, sich die Frösche mit den Vorderbeinen in die Augen-Höhlen eingrüben, wodurch ein Auslaufen der Augen herbeigeführt würde und die Fische erblinden und verhungern mttffen. Als Beweis sür da» Erzählte ergriff der Fischmeister einen Frosch, der auf einem fast 2'/^ Psund schweren Karpfen saß, an einem Hinterbeine und hob an demselben Frosch und Karpfen in die Höhe. Erst durch einen heftigen Ruck gelang es, beide Thiers von einander zu lösen. Der Karpfen war von gelblicherer Farbe als die anderen gesunden Thiere, vollständig abgemagert und gab nur noch geringe Zeichen des entfliehenden Lebens von sich.
(Nationale Politik. Beschwerde der Nuthenen.) In rnffischen Blättern hat ein Schmerzensruf der Nuthenen Ausnahme gesunden, welchem wir folgende Stellen entnehmen: „Auf alle unfere gerechten und himmelschreienden Beschwerden antworteten die Wiener Offiziellen uud Offizösen stets: xossumusj- und wiesen uns an unsere elgene Regierung zu Hause. Als wir aber einwendeten, daß das nicht unsere, sondern die polnische Negierung sei, daß dieselbe uns (Nuthenen) ver-folge und bedrücke, da hatten sie wieder keinen andern Bescheid darauf, als das alte: xossumusl" Dank diesem Umsiande sind wir
Wagen gepackt, die Pferde eingespannt und die Herrschaft aus dem Schlafe geweckt, um sie nach Dieppe zu fahren, von wo sich Herr und Frau DeviUe mit ihrem Söhnchen nach London einschifften. Als die Mörderbande ankam, war das Schloß leer, das sie nun aus Rache verwüsteten.
Wie gern wäre der brave Lafleur mit nach England gegangen, aber sein Herr brauchte einen Kommissionär in Paris, um seine ausgedehnten Besitzungen unter der Hand zu verkaufen, ein Geschäft, dem sich der schlaue Lafleur mit ebensoviel Glück als Geschick unterzog. Aus diese Weise allein war der Fam»lie ihr Reich-thum erhalten worden, der jetzt Viktor zu statten kam.
Nachdem diese Ausgabe erfüllt, blieb Lafleur in Paris, und trieb es eine Reihe von Jahren bald als Frijeur, balv als Pastetenbäcker, bis ihm eine vermögende, aUeroings nicht mehr ganz junge Witwe aus Montmvreucy ein hübsches Wirthshaus „Zum weißen Roß" zubrachte. Mittlerweile war sein Herr, der Marquis von Deville, in London gestorben, die Korrespondenz war eingeschlafen, und der alte Lafleur hatte weiße Haare bekommen; im Uebrigen ging es ihm vortreffl^h in Anditly, wc,.n er jetzt j^e-zogen war, um ein eigene« kleines Anwesen zu
(Nuthenen) heute von den Polen moralisch gänzlich zu Grunde gerichtet. Und jetzt, nachdem wir im Laufe der Jahrhunderte unter der polnischen Herrschaft geduldet und gelitten haben und wo wir den Moment benützen wollen, um unserem Kaiser persönlich vorzustellen, wie uns unsere Feinde und Hasser bedrücken, erschracken aus einmal alle unsere Minister unv polnischen Gewalthaber und begannen uns zuzureden, wir mölken nns möglichst bescheiden halten. Wir Vertreter des ruthenischen Volkes und mit uns das ganze österreichisch-ruthenische Volt sind aber keineswegs gesonnen, diesen Einflüsterungen der Regierung Taaffe und der polnischen Schlachta Folge zu leisten. Wir werden uns in Anwesenheit des Kaisers gewiß keine lär« mende Demonstration erlauben, werden ober jeden paffenden Moment benützen, um Se. Ma» jestät von der unerhörtesten Ungerechtigkeit nnd den Verfolgungen, welche wir von Seite unserer alten Feinde, der Polen, erdulden, zu überzeugen. Kann man uns es verdenken, daß wir, die wir keinen anderen Ausweg haben, uns endlich zu diesem äußersten Schritte entschließen? Wenn man sich vorstellt, dab die Polen uns aus dem Gerichte, aus der Schule, aus dem Landtage ausgeschloffen haben, daß wir nicht einmal das Recht haben, unsere eigene Sprache anzuwenden; wenn man sich vorstellt, daß im Wiener Reichsrathe, wo Über das Schicksal der Völker Oesterreichs entschieden wird, von drei Millionen Nuthenen gegenwärtig nur drei Vertreter sitzen, während die zwei Millionen Polen durch ungefähr fechzig Abgeordnete vertreten sind; wenn man daran denkt, daß das sogenannte „Koalitions-Ministerium", welches aus Polen, Tschechen und Klerikalen besleht, uns förmlich taubstumm gemacht und uns vollständig jeden Schutz versagt hat; daß stets und überall von Galizien als von einein „Polen" oder „unserem polnischen Königreiche" gesprochen wird; daß die römisch-katlKoiische Propaganda jetzt mehr denn je ihre Thätigkeit unter den Ruthenen Galiziens durch au» Frankreich aus-gewiffene Jesuiten entwickeln läßt; daß die Freiheit des Gewiffens vollkommen geknechtet ist, so wird man den Entschluß des ruthenischen Volkes in Galizien gewiß nicht sonderbar, unzulässig oder ungesetzlich finden. Wir Ruthenen verlangen nichts Ungesetzliches, Unmögliches, sondern streben nur in friedlichem Wege das an, was bereits seit dem Jahre 1367, resp. 1868, alle übrigen Völker Oesterreich-Ungarn« besitzen. Wir bitten für uns um Recht und Gerechtigkeit und um nichts mehr . . . Möge unsere Regierung auf diefe unsere Klageruse ihre geneigte Aufmerksamkeit lenken und unsere gerechten Forderungen befriedigen, damit nicht einmal die Zeit komme, wo es zu spat sein wird."
erwerben und seine letzten Jahre im Ruhestand zu verleben.
Heute war er mit seiner theuren, etwas herrschsüchtigen Ehehälfte wieder aus Paris zurückgekommen, woljiu er mit seinem Wägelchen fast jede Woche einmal kntfchirte, um allerlei kleine Finanzgeschäste zu machen, eine Beschäftigung, welche seinen altaristokratischen Gewohnheiten jedenfalls besser entsprach als die leidige Aufgabe, den Gastwirth zum weißen Roß von Montmorenc^ zu spielen. Soeben hatte er seine große PerrUcke, welche er noch immer bei allen Gelegenheiten äusserte, wo er zu repräsentiren hatte, gravltütisch auf ihrenr Stocke postirt — hatte sich der engen Schnallenschuhe und der langen Manchesterweste entledigt, um sich ii» einen bequemen schwarzen Schaspelz zu hüllen, als man an der HauSthüre klopfen Hörle.
„Geh' doch hinaus, Mutter, und siehe, was man von uns will", sagte er zu seiner Frau.
„Es wird wieder so ein Lanstreicher sein, die jetzt die Gegend unsicher machen.^
„Nun, sieh' nur nach. Man soll keinen Armen an der Thüre vorbeigehen lassen — als ich noch Portier war l?eim Marquis von Deville . .
Fortsetzung folgt.)
!Nlarkilr,^er Z>?,'richle.
(Zum fi! nszigslen GeburtSfeste des Kaisers.) UiUer jenen Deputationen, welche dem Statthalle zum fünfzigsten Geburtstage Seiner Majestät ihre Glückwl'msche dargebracht, befand sich auch jene der BezirkSvertretung Marburg, geführt von ihrem Obmanne Herrn Dr. I. Schmiderer.
(Zur Feier des l8. August 1880.) Das Bürgermeister-Amt Marburg hat von Herrn Dr. Othmar Reifer, der gegenwärtig in Karlsbad weilt, am 16. d. M. folgendes Schreiben empfangen; „In patriotisch frendiger Theilnahme an der 5l)jährigen Geburtsfeier Sr. Majestät unseres allergnädigsten Kaiser« widme ich dem Vereine zur Unterstützung dürftiger Schulkinder in Marburg 50 fl. nnd bitte diesen beiliegenden Betrag dem genannten Vereine am 18. August d. I. übermitteln zu wollen".
(Ein slovenischer Seelenhirt über den Deutschen Schulverein.) Bei dem letztem Konzerte, welches der slovenische Leseverein zu Pettau gegeben, erklärte der Pfarrer Raiö von St. Barbara in der Kolles (ursprünglich hieb der Hochwürdige Herr Reich) unter Anderem: „Schützen wir unsere slovenische Erde, unsere slovenische Sprache gegen den gemeinsamen Feind: den Deutschen! Im Landtage ist die Mehrheit uns feindlich gesinnt. Wenden wir uns von ihr ab! Richten wir lieber unsere Blicke nach Süden und schließen wir uns unseren dortigen Brüdern an!"
(Zinskreuzer.) Der Landtagsbeschluß, betreffend die Einhebung der Zinskreuzer in der Stadtgemeinde Cilli — zwei Kreuzer von jedem Gulden — ist vom Kaiser genehmigt worden.
(Bauern krach.) Matthias Michelin bringt wegen einer Schuld von 12 fl. durch Dr. Srebre zu Rann Liegenschaften des Grundbesitzers Gerschat im Werths von 1190 fl. zur zwangsweisen Feilbietung und werden dieselben um die Hälfte des Preises losgeschlagen.
(Domdechant.) Herr Konsistorialrath, Domherr Mathias Pack, ist zum Domdechant ernannt worden.
(Schwurgericht.) Die nächste Sitzung des Schwurgerichtes Cilli beginnt am S0. September.
(Zaubersalon.) Die Vorstellungen der Familie Schöpl (Zaubersalon auf dem Sophien-plotz) haben ein zahlreiches und gewähltes Publikum versammelt. Sowohl die Walil der Stücke, als auch die überraschende AuSsührnng Verselben befriedigen allgemein. Der Salon bleibt heule und morgen noch geöffnet.
(Garnison.) Das dritte Bataillon des steirischen Infanterieregimentes Nr. 27, König der Belgier, welches jetzt die Manöver bei Preding mitmacht, wird nach Beendigung der-ielben hieher verlegt. Der neue Standort für das Jägerbataillon Nr. 27 ist Pettau.
(Pöltfchach - Sauerbrun n.) Herrn Joseph Kodella in Marburg und Genossen ist die Bewilligung ertheilt worden, die technischen Vorarbeiten sür eine breitspurige Sekundärbahn von Pöltschach nach Sauerbrunn, eventuell sür eine Lokalbahn von der Südbahn bei Vrobelno (zwischen Ponigl und St. Georgen) über St. Marein und Sauerbrunn nach Rann vorzunehmen.
!t5etzee 'Vost.
Die Zentralkommission für die Negulirung der lSrundsteuer soll zwischen dem ü. und 10. September zusammeutreten.
Die Führer der Velfassungspartei werden einen allgemeinen dentschösterreichischen Parteitag nach Brünn einbernsen.
Der Anschluß Rumäniens an das Bündniß Oesterreich-Ungarns und Deutschlands gilt als gesichert.
Serbien, Montenegro und Griechenland wollen ein Schutz- und Trutzbündniß schließen.
Der Papst hat in der Allokulion vom 20. August das Verhalten der belgischen Bischösy gelobt.

Eingesandt.
Jenem Skrikler, der mich wegen meines Beitritte» zum ^Deutschen Schulvereln" mittel» einer anonymen Korrespondenzkarte aufgefordert, das Mandat als Delegirter der Landeslehrer-konferenz niederzulegen, sei hiemit bedeutet, daß ich in der Bezirkslehrerkonferenz vom 12. d.M. „einsiimntig" gewählt wurde, ohne mich um das Vertrauen der Kollegen beworben zu haben. Meine Gesinnung, die sich im Wechsel oer Zeiten gleichgeblieben, war gewiß allen meinen Wählern bekannt, denn binnen einer Woche ändert ein Mann dieselbe nicht. Selbstverständlich bin ich daher nicht gewillt, der Aufforderung eine« Fanatikers Folge zu leisten, auch dann nicht, wenn die Mehrzahl jener meiner Wähler, die mir als nationale Hitzköpfe bekannt sind, dies verlangte; denn „Fanatismus macht blind", blinde Leute aber muß man — führen.
Maria Allste am 20. August 1880.
Vinzenz Baumgartner, iOberlehrer.
fl. kr.
830 57
3	—
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9 L0
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Zweite Fortsetzung
der Rtchnung übt? die Empfänge und Ausgaben bei Neftaurirung der Kirche St. Josef.
Mit N. August l. I. verblieb ein ungedeckter
Kostenrest pr.........
Hiezn kommen: Fiir Reparatur deS Kirchen-dacheS dem Maurer Schwarz . . . Für Einschaltung in die Marburger Zeituug a) der Rechnung vom 31. Juli l. I. d) „ „ „11. Angust l. I. An Entlohnung der Sammler in der Stadt Marburg Herrn Gsellmann und Gerhard baar bezahlt ......
Verbleibt mit 20. August l. I. ein ungedeckter
Äostenrest pr.......... 308 37
Zur Deckung dieses Kostenrestes geruhten huldvollst zit spenden: Die 1'. 1. Herren nnd Damen au» der Stadt MarVurg: Äraiuz 1 ft. Peer 2 kr. Glawatsch 20 kr. Straschill ö fl. gelber 1 fl. Ungenannt 20 kr. Ungenannt 10 kr. llngenannt 20 kr. F. Beul, Oblt. ö sl. Hauser 1 fl. I. P. 50 kr. Haußner 1 fl. Tschernko 30 kr. Schmidl 50 kr. Eenekoniitsch 'L fl. Hohl 50 kr. Wellner 50 kr. Stachel 1 sl. Ferlinz 50 kr. Pölchl 6 fl. Ioscht 1 fl. Löschnig 1 fl. L. Löschnig 50 kr. Tränil) 50 kr. Heller 1 fl. Ungenannt 50 kr. Heumayer 50 kr. Stark 1 fl. Badl 1 fl. Schunko 20 kr. Miloschitsch 20 kr. Plawetz 1 fl. Mooö 10 kr. HanS ti kr. Jenko 50 kr. Gruschoinig 20 kr. Spallek 35 kr. L.W. 1 st' ^^ritsche 1 fl. Scherbaum 3 fl. Götz 1 fl. Ungenannt 1 fl. Ungenannt 30 kr. Wolf 3 fl. Frohm 5 fl. Schmir-maul 50 kr. Kruletz 1 fl. F. Kainzl 2 fl. Gruber 2 fl. Stampfl, Drang. Nr. 5, 1 fl. Fiala 1 fl. Tscheligi 5 fl. Gaßmayer 1 fl. Ungenannt 70 kr. Ungenannt 1 fl. Prof. Majciger 2 fl. Alnuker 10 kr. Ungenannt 22 kr. Kosser 20 kr. llngenannt 1 fl. Ungenannt 25 kr. Bancalari 1 fl. Tschampa 40 kr. X. Juray 1 fl. Quandest 1 fl. Büdefeldt 1 fl. Ferlinz Luise 1 fl. Feh 1 fl. Martinz 1 fl. Pirchan
1	fl. Ungenannt 30 kr. Ungenannt 40 kr. Ungeuannt 20 kr. Cchraml 5 fl. K. H. 10 kr. I. S. 1 fl. Maleiner 2 fl. Drexler 1 fl. Meradt 40 kr. Schnurer 20 kr. Geuppert 1 fl. Jertlnz 20 kr. llngenannt 20 kr. tzrom Anna 20 kr. Gert ^ fl. 50 kr. llngenannt 3 kr. Äolieger 40 kr. K. Pagasdky 50 kr. Gntscher 20 kr. Ungenannt 1 fl. Erhalt 40 kr. Pachner 5 fl. Györek 1 fl. E.T. 40 kr. Ungenannt 20 kr. NalKer 40 kr. Ioh. Glrstmayr 5 fl. Grnbitsch 5 fl. Unge-nannt 50 kr. Bindlechner 1 fl. Wogerer 50 kr. ötohmann
2	fl. Ungenannt 50 kr. BerdajS 1 fl. Konrad 20 kr. Schleicher 1 fl. Martin Berhoschcg 50 kr. Jsepp 1 fl. Ioh. Wiecher 1 fl. Leop. UebeleiS 1 fl. Unbekannt 50 kr. Pvmprein 2 fl. Josesa Pirch 1 fl. Brunngasse 24 kr. Wögerer 1 fl. Schmid 40 kr. Amalla Weria 1 fl. Ungenannt !t0 kr. Goriupp 40 kr. Zechner 20 kr. Podkraischeg 20 kr. Krasser 5 fl. Josef L anrentschitsch 1 fl. Nr. 72 6 kr. WaUner 20 kr. Demmerl 50 kr. Kollmann 20 kr. N. N. 1 fl. R. Sachner 2 fl. Ant. Wnrzinger auS Rotwein 50 kr.
fl.	kr.
Summe der Empfänge auS der Stadt Marburg 136	3
Hochw. Herr Kooperaloi- Eaf anS St. Magdalena 5	—
^>err Ioh. Macher. Aestj^er aus Rothwein . . 1	—
Gut Rothmeln...........s,	—
Luzia KroiS, Ml»gd auS R^'thweiu.....2	—
Frauz Bombitsch, Inwohner aus Rothwein . . 1	—
L.r. Theres ErjaveK, Besij^erjn anS Brunndors . 2	—
Siltnme der Empfänge bis 20. Augnst l. I. . 152	3
Von» Kostenrestc pr..........908	37
abgezogen oblgen Empfang pr.......152	3
verbleibt mit 20. Angust l. I. noch ein unge-
deckter Kostenrest pr........756 34
Gott vergelte allen hochlzerzigen 1'. '1'. Wohlthätern der Klrchc Et. Josef bei Marbnrg.
Mit der ergebensten Bitte nm geneigtkS ferneres Wohlwollen für diese iNrche zeichnet daukergkbenst St. Magdalena in Marburg, 20. August 1V80.
_ Die Kirchenvorstel)uug.
In meiner Buchhandlung ist eine Praktikantenstelle offen, welche ich durch einen fleißigen Zungen Mann, der zwei Gymnasialklass.n abjol-virte, beseßen möchte. — Eintritt sofort. Näheres brieflich.
Karlftadt in Kroatien._GaKar.
Nr. 7617.	(922
Kundmachung.
Das k. k. General-Kouuuando des Greuz-laudes hat das bestehende Verbot der Einfuhr vou Weinrebenstöcken und Weinrebensetzlingen von Auswärts in das kroatisch-slavoni^che Grenzgebiet dahin aitSzudehnen befunden, daß bis auf Weiteres auch die Einflthr von Obst jeder Gattung, infoferne solches mit Weinlaub eingewickelt zur Versendung gelangt, in das Grenzgebiet untersagt bleibt.
Dieses wird in Folge hohen Statthalterei-Erlasses vom 12. August 1880 Z. 12343 zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
Stadtrath Marburg am 17. August 1880.
Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser.
Danksagung.
Gefertigter spricht hiemit allen verehrten Gästen, welche sich am Vorabende des Festes zu Ehren des ö0jährigen Geburtsfestes Sr. k. u. k. apost. Majestät zu der im Garten veranstalteten Tombola vereinigten, den schönsten Dank aus; bedauert aber zugleich, daß die animirte Gesellschaft durch so plötzlich eingetretenen Negen gestört und unterbrochen wurde; dankt sodann auch jenen ?. I'. Gästen und besonders der löbl. Feuerwehr, die so gütig und behülslich gewesen, meine Geschästsutensilien vor den: Unwetter in Schutz zu bringen.
St. Leonhard, an: 19. August 1880.
Ergebenster 928	Karl Manek, Gastgeber.
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des Ar. A. ?opp,
r. k. Hofzahnarzt in Wien, Stadt, Bognergasse 2.
Von der öffentlichen Anempfehlung de» vom Wiener t. k. Hof.Zahnarzt Herrn Dr. I. G. Popp erzeugten «na. therin-MnndivasserS durch Se. Excellenz Herrn Landgrafen zu Filrstenberg, k. k. General der Cavallerie, aufmerksam gemacht, benitke ich dieses Mundwasser seit längerer Zeit.
Dadnrch sind mir zwei durch den Verlust eine» Zahne» sehr lose gewordene Zähne nicht nnr wieder sest nnd brauch« bar gewordeu, sondern ich empfinde auch sonst von dem Gebrauch dieses Mundwasser» nnd zugleich von dem Zahn, pnlver dieses Herrn Zahnarzte» Dr. I. G. Popp in Be-zng der Reinhaltung der Zähne nnd Kräftiguug deS Zahn. steischeS die wohlthätigsten Wirtungen.
Diese und andere vortreffliche Leistungen, besonder» gegen rheumatische Zahnschmerzen anerkennen anch viele meiner Bekannten au diesem hochschäj,bare,i Mundwasser und Zahnpnlver.
Aus Dankbarkeit, und um Leidenden für ihre Zähne, deren nnscha^sbaren Werth man gewöhnlich spät einsieht, zu dienen, empfehle ich obige» Mundwasser nnd Zahn-pnlver im Gefühle der reellsten lleberzeugnng nnd Wohl-Meinung.	Eduard Hori,
Briix.	Rcntmeister der k. Stadt Briix.
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Mit '/, Bogen Beilage.
««kt»
Beilage	l01 der „Marburger Z^unk" k1h80).
Nr. 7606,	(918
Kundmachung.
Am September 1880 VmmitWgS von 10—12 Uhr findet beim Stadtrathe Marburg zu Folge'GrmemderathSbeschlusseS vom 15. Juli 1880 die Verpachtung der, der Stadtgemeinde Marburg eigenthiimlichen acht Lend-plSKe aus die Dauer von drei Jahren, d. i. vom 1. Jannrr 1881 biS Ende Dezember 1883 im Wege der öffentlichen Versteigerung statt.
Hiezll werden Unternehmungslustige mit dem Bemerken eingeladen, daß die LizitationS-bediv^isse während den AmtSstunden hieramtS eingesehen werden können.
Stadtrath Marburg am 16. August 1830.
Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser.
Nr. 7614.
Kundmachung.
(916
Vom Städtrathe Marburg wird zur allge, meinen Kenntniß gebracht, daß zu Folge Ge-meinderathSbeschlusseS vom 15. Juli 1880 zur Verpachtung deS beim städtischen, vormals Ga-steigkrlchev Hause» Nr. 16S alt, 20 neu itt der Schmßdererallee befindlichen großen Gartens für die Zeit vom 1. Jänner 1881 bis Ende Dezember 1883 eine Lizitations-Verhandlnng am S. September 1880 von 11—12 Uhr in der AMtSkanziei am Rathhavse stattfinden wird.
Der AuSrusSpreiö betrügt für den Garten jährlich V2 fl. bv kr.
Unternehmungslustige werden eingeladen, versehen mit einrm 10°/g Vadium Hieramts zu erscheinen. — Die näheren LizitationSbedingnisse tonnen tüglich wahrend den Amlöstunden hier-amtö eingesehen werden.
Marburg am 16. August 1880.
Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser.
Nr. 7605.
Kundmachung.
(919
Am »Q. August 1880 Vormittags von 10 bis 11 Uhr findet in der Kärntnervor-stadt am Exerzierplape zu Folge GemeinderathS-beschlusstS vom 15. Juli 1880 die Verpachtung der GraSnuKung deS EzerzierplaKes mit gänzlicher Ausschließung de« WeiderechteS, auf die Daaer'von drei Jahren, d. i. vom 1. Jänner 1881 blS Ende Dezember 1883, im Wege der öffentlichen Versteigerung an die Meistbietenden statt.
Hiezu werden Unternehmungslustige mit dem Bemerken eingeladen, daß daS Mähen. Trocknen und Einbringen d.S FutterS ohne Jrritirung deS Militärs geschehen.
Stadtrath Marburg, 16. August 1880.
Der Bttlgermeister: Dr. M. Reiser.
Erjlt ültrflt Fabrik dts
echten	geprüften
LaKss m kxtrakt
erste vorzügliche Oualität
von	927
follX Zuppaneg in »all bei jnn8bt'uvl<.
Wer früher einen Löffel voll Caffee nahm, der nehme jetzt '/» Löffel voll und '/» Löffel von diesem Surrogat lMzu. Wem er noch zu stark ist, der nel)ine weniger Beisatz.
Durch diesen Surrogat Caffee erspart man die Hülste des wirklichen Caffee.	(927
Niederlage bei Herrn
?. r. llolssok »u Uardurx.
SSV volÄvll °
zahle ich Dem, der beim Gebrauch von Rösler'S Zahn,Mundwasser, Flasche SS kr,
jemals wieder Zahnschmerzen bekommt oder auS dem Munde riecht.
Wilh. Rösler, Wien, Re^ikrungSgafse 4. In	I^ur echt bei losok ßjlaftinx.
Z. 352 Ct. Sch. R.	(878
Kundmachnng.
Zu Folge Erlasses deS Herrn Ministers für Kultut und Unterricht vom 20. August 1870 Nr. 7648 und Verordnung deS steiermärkischen t. k. LandeSschulratheS vom 14. September 1870 Zl. 1598 hat der OrtSjchulrath alljährlich die Auszeichnung (Konskription) aller im schulpflichtigen Alter, von 6 bis 14 Jahren stehenden Kinder deS SchulsprengelS, ohne Unterschied der Konfession und HeimatSberechtigung und zwar nach den eingeschulten Ortschasten von LauS zu Haus vorzunehmen und in die Schulmamk einzutragen.
Eine genaue Auszeichnung aller im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder und eine richtige Zusammenstellung der Matriken ist nur dann möglich, wenn der OrtSschulrath auf die Bereitwilligkeit und Gewjfsenhaftigkeit der Eltern und deren Stellvertreter rechnen darf.
Es lvrrden daher sämmtliche HauSbefiKer, Hausbesorger und Wohnparteien höflichst ersucht, dem mit Lösung dieser wichtigen und umfaffenden Aufgabe betrauten Organe die größtmöglichste Unterstützung zu Theil werden zu lasten, sowie auch inSbesondttS die Geburtsscheine vorzuweisen.
Stadtschulrath Marburg, 21. Juli 1880.
Der Vorsitzende: Dr. M. Reiser.
WikrK s iahle ich D-m, d-rM beim Gebrauch vonD^
^ vr. Il«rtuux'8 ukä Z!akn^s88er^
Flaeon 60 Krruzer incl. Verpackung und^ ^Gebrauchsanweisung, jemals wieder Zahn-^ ^schmerzen bekommt oder an üblem Mund-^ ^geruch leidet. 4 FlaevnS für 2 fl. 20 kr.^ N v. Lokumackvl^ Ltsglit? dvi voi'ljn.M M Haupt-Atpot skr Vtsttrreich-Angarn bei M M	1. eöor, vullapsst, U
M	gra^zlü^s^piatz 4. (711U
URRRRRRMMRRMRMUMUK
Kexe« 8«i»ii>er8pr«>mii
I.obivrüvole«, risnöv;
siolier virlceuä uuä volllcommell uu»!
svdääliek:	(710
vorsx KI>ivriN'8oifv k 35 kr. 0riont»lisvlio KIzs«riii - kosonmilok
«. 1 20 Kr.
ÄesWo»» iu
391),	»SMUIRBaNI»'»
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Milig's Apotheke, .gruzervorfladt.
I
Soeben erschien die II. verbesseete Auflage:
„Die sofortige Rettung von Trunksucht
und Bescltigllng ihrer uUnschrecklichstei» Kolgen." Ein Wort zur Warnung und Beruhigung aUer Derjenigen, weiche von diesem schrecklichsieu Laster gehellt und wieder in sichern Besiß von Gesundheit und Fa-milienglncl gelangen wollen.
Dieses schähtiare Werk wird fiir 50 Pfennige in Vriefmarlen franko sofort zugesandt.
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aus gutem Hause, eine Mittelschule besuchend, lverden in Verpflegung und Wohnung genom-inen. Auskunft im Eomptoir d. Bl. (899
^»b. ViulioiitoÄ
sicher, färb« und geruchlos. Pottion für 6 Betten 30 kr.	(746
Bei Herrn W. König, Apotheker.
ArelwMige
NtlllitÄkN-Vtrsteigtkllllg.
Vom r. k. Kreisgerichte Lllli wurde über Ansuchen der Erben nach der in Cilli verstorbenen Hausbesitzerin Jose sine Geiger die sreiwillisje Versteigerung der zum Verlasse derselben gehörigen Realitäien, als:
tt) des in der Stadl Cilli am Hauptplntze kul, E. Nr. 101 gelegenen, 2 Stock hohen Wohnhauses sammt dem dazu gehörigen Hausgarten Parz. Rr. 206 im Nächenmahe von 138 IHjKl. oder 4^/ 90IIII'"/, einkommend im Grundbuche 8ud Urb. Nr. 34 und 35 ad Magist. Cilli, jedoch mit Ausschluß deS bereits verkauften HausgrundeS im Jnventarialwerthe von 16914 fl. und AuSrusSpreise von 20000 fl. —
d) der Realität Urb. Nr. 345 aä Mag. Cilli, bestehend au» den Parzellen Nr. 212, 245 u. 244, Garten im Flächenmaße von 329 il^Kl. oder 11"/83lII^'/ mit dem daraiif befitl'dllchen Gartenhause resp. WirthfchaflSgebäude im Jnventarialwerthe von 619 fl. und Ausrufs-preise von 1000 fl. —
o) der in der unmittelbaren Nähe des Sann-hofeS gelegenen Realitäten Dom. Nr. 198 u. 199 aä Mag. Cilli. bestehend auS Ven Parz. Nr. 466aa Wiese mit 1 Joch 27 und Nr. 467 Acker mit 468 Kl., zusammen im Flächenmaße von 1 Joch 495 ^Ki. oder 75"/ 35 im Jnventarialtverth uvd Ausrufs-preise von 523 fl. 75 kr., und ä) der in der Steuergemeinde Cilli nächst der Loschnitzbrücke gelegenen Reallläten Dom. Nr. 210 u. 212 aä Mag. Cilli, bestehend aus der Parzelle Nr. 437a Wiese im Flächenmaße von 5 Joch 1511 i^Kl. oder 3 42 Nebst der auf derselven befindlichen mit Ziegeldach veisehenen Bretterhiitte im Jnventarialwerthe und AuSrusSpreise von 2437 fl. 75 kr. bewilligt und zur Vornahme 'eine Tagsatzuug ans den »S. Austzust	Vormittag«
9 Uhr im hiergerichtlichen RathSsaale mit dem Anhange angeordnet, daß den ollfälligen auf den VerkanfSobjekten versicherten Gläubigern ihr Pfandrecht ohne Rücksicht aus den Verkaufspreis vorbehalten bleibt.
Hierzu werden Kavslttstige mit dem Bemerken eingeladen, daß der Berkauf der Realitäten sä a und d nicht unter den AnSrufSpreisen, jener der Realitälen aä e und ä eventuell, jedoch mit dem Vorbehalte deS RatlfikationSrechtes Seitens der Erben, auch unter deM AuSrufS-preife erfolgt, und daß sich baS KreiSgericht als AbhaudlungSbehörde die Stellung der Anträge wegen Erwirkung der vormundschaftl. rückfichtlich küratelsgerichtl. Genehmigungen des LizitalionS-AkteS sür die mj. Erben vorbehält, demunge-achtet aber inzwischen der Ersteher für die Erfüllung der LlzitationSbedingnisie in jeder Richtung in Haftung verbleibt. AlS Vadium sind 10°/o der AuSrusSpreise entlveder in baarem Gelde, oder in steierm. Sparkassebücheln. oder in öffentl. Obligationen nach dem TageScourse zu erlegen, und haben die Ersteher binnen einem Monate vom CrstehungStage das Vadium auf die Hälfte des Meistbotes zu ergänzen, die zweite Hälfte aber binnen sechs Monaten vom ErstehungStage zu berichtigen und zivar zu Händen des k. k. KreiSgerichteS lZ.liii als AbhtNid-iungsbthörde. Die weiteren Bedingnifse können Hiergerichts oder beim Advokaten Herrn Dr. Ioh. Stijovie in Cilli eingesehen werden.
K. k. KreiSgericht Cilli, 3. August 1680.
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im 2. Stocke deS HauseS Nr. 2, Herrcngaffe, bestehend aus 5 Zimmern, Kliche, Speise, Keller und Holzlage, ist vom 1. Oktober an zu ver-miethen.	^760
Ebenso ein Keller auf SO Startin. Anzufragen bei Herrn H. Reichenberg.
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ist zu vermiethen in der Postgaffe Nr. 4.
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Gefüllige Antrüge werden elbeten brieflich unter Stabilität" posto re8tautö Marburg.
Dns wkt^en seiner schnellen nnd gründttchen Ate» scitiguug von ^»chwer^örkgkeit, temporärer Hauö-yeit, «dyrensause»» und chyrenMss, Hyrenstechen nnd chi)ren>/tatarry d:riihmt gewordene und vor wie nach unüveriroffene	(K59
Vl'cistalisnrzt Dr. G. Schinidt's
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Papierumhüllung nrbtustehtnde Schntzmarkt vorhanden I Anderenfalls hat man es mit unechtem Fabrikat zu thun!
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Appetitlosigkeit, Schwäche des Magens, übelriechendem Athem, Blähungen, saureul
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Sand llnd Gries, übermäßiger Schleim-, Produktion, Gelbsucht, Eckel und Erbrechen, Kopfschmerz (falls er vonl A!agen herrührt/,, Magenkrampf, Hartleibigkeit oder Versto-'j pfllttg, Nebel ladttng des Magens mit Speisen, ulld Getränken, Würmer, Milz-, Leber- ui^d Hämorrhoidalleiden.
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Zu haben in ^ßardurg bei Herrn Apotheker jo8. liloss und Herrn 8. l-uesröi, Mllfm.
^ . HVnrnunft! Da in lezuerer Zeit unser Erzeugnis nachgeahmt und l,efälscht wird, ersuchen wir, scll'es t'lvS auö einrm der vv^jenannten Depots zu be-ziehen, hauptsächlich jedoch aus folgende Kennzeichen der Echtheit zn achten: Auf dem (^lase miissen die Worte:
Echte Mnriazeller Mat^entropsen —'Brady «d Dostal_
Apvthefer—ansgeprätit sein, die Flasche mns» mit nn-serem Originnlsiegel gesiegelt sein, ans der t^brauchS. ann,eisung sowohl wie auf der mit dem Nildnisse der heil. Mnt'ergoltes von Mariazell versehenen Äinbullage mnh sich der Al'druck unserer „erichtlich hinterlegten Schntzmariie nel'en den» Bildnlssc definden, die Emballage seldst muß mit nuserer Kchutzmartie verschlos. senlsein. Erzeugnisse ähnlichen vder gleichen Namens, die diese Mertniale der Echtheit nicht tragen, sind als Aälschuugeu zurilckznweiseu nud bitten «vir, nns derlei Falle tiehusS gerichtlicher Alistrasung sofort anzuzeigen.
c/ss
Die tllüllMie lilk Ilsiill«! «i»I tolliiM i» Kr!»
IivFlnut mit IV. Loptsmde?' ü. ilir «.edt^elintvs
vis Anstalt bestekt au8 I^^ael^sedulon, äor kmifmilnuiZedeu uuä ^
unä sorZl^ iur ^eZikAvvo tkeöretisellv unä pralct^iselis ^uy-dilclunA 6or Lwclisrevcivn Die	tler	Balten 6^8
7.NM I^injZllzrix	veun 8i<z vnr ilirom Eintritts 6a8 Ilvwr-
Oz^mnasium v^er clio Dnter-Iienl8c.IiuI« mit; I^rtolZ 7uriieIcFv1egt dadeu. ^ür 8el»üler, ^vvlelieu 6ies6V0rl)e<Zirix;uv^ sedlt, kestodt ein desouäorsr mlentAvItlietler Vor-derHitnnKS-l^nrK Mr	^uf allv	dotrsisgvck
IltttvrlZi'iNNNNK eto. ortilvilt ^uslcunt't uuä auZkütirliol^c; ?r08ve1c^o
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866
»lill Zodoostsilssoll Se vo. is Iioiläoii.
Sicherstes und völlig «iischSdlichcS Mfttel zqr Verflichtyqg jegliche« Ungeziefers Iiei Schafe«, Schweiuen, Rindern ,e., sowie zur schncllen und gründlichen Heilung der Rinderpest, Alanenfenche, KrStze, Rände
Ulld aller Süßeren ansteckenden Krankheiten dieser Thiere. Gibt bei Schasen angewendet der Wolle ein welches seidenartiges Aussehen, und ist ganz besonders empfohlen vom königl. Schäfereidirektor Knese in Königsberg. — Viele belobigende Zeugnisse von Landwirthen des In- und Allslaudcs liege» vor.
AlltiiligkS Lager für Stcicrmlirlt, KSruteo, Krain »od Kroatieu l^ti i»
Ivo auch Prospekte Ulld Gebrauchsaulveisungen zu haben sind.
i. Mien, VU. Ettfigosie Rr. 19
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Z. 12174.
Edikt.
(920
Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. lvird bekannt gemacht, daß über Ansuchen der Erben nach MariaSichmann die freiwillige öffentliche Versteigerung der zum Verlasse gehörigen, zu Marburg in der Kärntaervorstadt, Lrärntnerstraße gelegenen Realität Dom. Nc. 5 aä Exminoritengtlt Viktringhof. bestehend auS dem ebeneldigen gemauerten, mit Ziegeln gedickten Hause E. Nr. 69 mit 6 Wohnungen sammt Zugehör, auS einem gewölbten Keller aus 10 Startin, aus einem Schweinstalle und aus einem schönen Garten — im Scha^tuerthe pr. 5123 st. 42 kr. und der dabei befii^dlichen Mo-bilien bewilligt und die Vornahme auf den AV. August 1880 Vormittag von 10—12 Uhr an Ort und Stelle angeordnet morden ist.
Kauflustige werden mit Dem eingeladen, daß Realität und Mobilien nur um oder über den gerichtlich erhobenen Schahwerlh an den Meistbietenden .hintangegkben werden, daß bezüglich der Realität ein 10^«, Vadium zu erlegen ist u-id daß Schü^protokoll, GrundbuchSauszug und Llzitationsbedingnisse tägtich beim Gerichlkom-mlsiär Dr. Franz Radey eingesehen werden können. — Die Pfandrechte d.r Sapgläubtger bleiben unberührt.
Marburg am 10. August 1880.
Marvnrsi, LI.Angnst. (WachenlnarriSdericht.) Weizen fl. 8.Ü0, Korn ft. 6.10, Äerste fl. ^afer fl. 3.20, Ättkurntz fl. 6.20, Htrje st. 5.40, <>e>dctt sl. 5.!?0, Erdapfel fl. L.üv, Fisolen 14 kr. pr. Agr. Linsen 24, Ertisen LI tt. pr. Kgr. H,rset'rein 14 kr. pr. Ltr. Weizcngrtet 28 kr. Mundmehl 2b, Semmelmehl 22, Polentamehl 14, Rindschmalz fi. l.20, Schweinschmalz 74, Speck frisch üC», geräuchert 72 tr., Butter st. I.0b pr. «lgr. tj^ier 1 St. 2 kr. ötindstelsch bZ, Kalt'stc,sch 54, Schiveinfleisch jung 52 kr. pr. Klgr. Milch fr. 12 kr., abger. 10 kr. pr. Liter. Holz hurt geschwemmt fl. v.—, ungeschwemmt fl. L.20, weich getchwemmt fl. 2.Z0, ungeschwemmt fl. 2.50 pr. Meter. Holzkohlen hart fl. 0.70, weich 50 kr. pr. Hktltr. Hen fl. I.vo, Stroh Laster fl. 1.70. Streu 1.— pr. 100 Älgr.
Pcttau, 20. August. ^WolyenmarktSprelje.j Weizen fl. 7.S0, Korn st. 5.85, Verste fl. 4.10, Pafer fl 2.60, Aukurnp fl. 6.—, H»se fl. v.—, j>etden st. ü 55, <^rdi»pftl fl. 2,05, Kisolen fl. o.- per Hektoltr.

von
keiellarü Üi Vowp. i«
IZI., Marxergqssf Str. K7, n»he« de«
Ssphiepbad.
Da wir die CommtfflonS Lager in de» Provinze» sämmtlich eingezogen, weil e» häusig vorgekommen, daß unter dem Namen unserer Airma fremde« und geringeres Fabrikat verkauft wurde, so ersnchen wir unsere geehrten Kunden, fich von jetzt at^ directe an unsere Fabrik in Wtea wenden zu wollen.	^764
Solidest gearbeitete MAbfl für Salon, Zimmer und Gärten find stet» auf Lager
und verkaufen von nun an, da die Spesen für die früher gehalteueu LommijsionS-Lager eotfallen, zu 9tact>laß vom Pretbtartf, welchen auf Aerlaugen grat»« und frape^'einsenden.
Mrteorolöglsche BeodachwiigU
in Pickern bei Marbnrg. Vom 14. bis 21. August.
so o
Temperatur iu CelfiuS °
^ 17'l) -^l3'4 17 5 -t-1!)'0 20 2 19 0 17 6
Luftdr. Mittel
?4 i> 75-0 75 2 75 !j 75 5 75-6 75 6
Witterung
AO'^
NW
NW
NO
SW^!t
NW
N
hcilb bewölkt und Regeu bewölkt und Regen bewölkt
bewölkt, Regen u. Donner bewölkt.
halb l^ewölkt ljeiter
Der Luftdruck ist gefallen um 0 2""». Wöchentliche Temperatur 16 6^ «.., höchste -i-2') 2», tiefste ^17 0". Maximum in der Sonne-^24 !>°, Minimum durch Strah-lung -^13-0° Wiud tagsüber schwach auö NO, Nachts stark au» NW. Tage warm, gröpteutl^eilS Stegen. Wolfgangi'Temperatur -^18'v".
Lerstorbene in Marburg.
17. Ang.: Müller Johann, 4 Moii., »ischlermeilterS. tochter, Augasse, Magen-Darmkatarrh: «ouk Äeorgme. Pulttragervtochter, 5 Monate, Tegetthossstrnbe, Magen. Dalsmkatarrh: 20.: Erhart Apollonia, MagazmarbeiterS. Krau, 42 Jahre, Tegetthoffstraße, Lungenlähmnng: 21. j Zechner Rofalia, KellermeisterStochter, IS Tage, Aarnt. nerflraße, l'riqwus vsonktvruw.