Nr. 234. Samstag, 11. Oktober 1913. 132. Jahrgang Mbacher Zeitung «» 3,?^^^»*'^ k n"""'^"^' »°nzMlig 30 l. dalbjähr,« 15 «, Im Kontor! qanzjährlg «!». hlllbMrig l^. Fur d,e Zustellung m« Hau« ganzMriy 2 «. - ,ns.^»«».«,biU,r: ssür lllinc Ii.kratt bi« zu vier geilen d0 b, gröheie per Zeile ,» k; bei üfle«,, W.cbrlhoiungsn p?i «eile « ,, Die »Vllibllchrr Zeitung» el!lt,ein> tüglict,, mil Aulmalimc drr Loim- i»,i Ferriage. Tie >v»»t»»»ft>s«N«« befindet sich Vlilwöiöstlake Nr, I«i dir Dl»d»l»N»n Millükiöftraiie Nr, 1«, Tpreckistuiiben der Medaftion von « bi« l« Ul^ honnittogt. Unfrclülirrte Vris!r wi-r^^i, uicht »ngenomms», Mnnuslriptc nicht zurüllgeftellt. Teleph. Stürgth m. p. Lieder Ritter von Zalcski! Über Antrag Meines Ministerpräsidenten gewähre Ich Ihnen aus Gesundheitsrücksichten einen Urlaub dis auf Weiteres unter Enthebung von der Führung l>cr Amtsgeschäste. Indem Ich gleichzeitig für die Dauer Ihrer Beurlaubung den Scliionschef in Meinem Fi ncmzministerium, Geheimen Nat Dr. August Freiherr» Engel von Ma! nfeldcn mit der Leitung dieses Ministeriums betraue, spreche Ich Ihnen Meine besten Wünsche für Ihre volle Wiederherstellung aus. Wien, am 8. Oktober 1913. Franz Joseph n>. i». Stürgkh in. p. Nach dlm Amtsblatle zur «wiener Zeitung» vom 8. Oltobe, !913 (Nr. 233) wurde die Weiterverbreitung solgenoer Preß» Erzeugnisse verboten: Nr. 40 «Gleichheit» vom 3. Oktober 1913. Nr. 1b «Der Veamte der Poft. und Telearavhenanstalt» vom 4. Oktober 1813. Nr. 119 und 122 «I.» VitH äi ?riv8to.» Nr. 2W, 267. 268 und 269 «sorrier« äoll» 8srn» vom 23., 24.. 2ü. und 26. September 1!1!3. Nr. 17,050 «I! 8«. vom 28. September 1918.» Nr, 267 «IH »tamp»,» vom 26.-27. September 1913. «1/Inckponlionto» vom W. September I9l3. Nr. 40 13. MchtamMchsr Geil. Die Lage am Balkan. Nach einer der „Pol. Korr." aus Konftantinopcl zugehenden Mitteilung war die Ansicht vielfach verbreitet, daß Bemühungen zur Herstellung eines türlisch-bulga-risch-albanischcn Einvernehmens im Zuge seien, dessen Spitzen sich gegen Griechenland und Serbien richten wür den. Zu den Anzeichen, auf die man sich hiebci berief, gehörten der verlängerte Ausenthalt der bulgarischen De-legierten in Konstaütinoftel, die häufigen Besuche, die General Savov nach der Unterzeichnung des Friedens auf der Pforte machte, und der Umstand, daß türkische Blätter, die dem Komitee „Einheit und Fortschritt" nahestehen und bisher gegen die NIbanicr eine sehr feindselige Sprache führten, in der letzten Zeit das Vorgehen der Serben gegen die Albanicr scharf verurteilten. In bulgarischen Kreisen werde» aber diese Deutungen als irrig erklärt. Die Ausdehnung des Aufenthaltes der bulgarischen Bevollmächtigten in Konstantinopel ist nichr auf politische Motive, sondern auf gewisse gesellschaftliche Verpflichtungen gegenüber den türkischen Dclr gierten zurückzuführen. Die Besuche dcs Generals Savov auf dcr Pforte hatten bloß die Feststellung mancher Ein-zelhcitc» dcr Wicdrlhcsstcllmin der diplomatischen Beziehungen M>scheu Bulgarien und dcr Türkei zum Zwecke, Für den Fall eines nencn Krieges der Türlci gegen Griechenland und Serbien dürfte Bulgarien, wie man meint, seine Neutralität erklären. Es wird jedoch die Frage aufgeworfen, ob die, Türkei diese Neutralität refpcktiereu werde. Aus türkischen Kreisen tonnten bisher keine Aufklärungen über diesen Punkt erhalten werden. c Die griechisch-türkischen Differenzen Aub Athen wird der „Pol. Korr." berichtet: In der Beurteilung dcr Lagc zwischen Griechenland und dcr ' Türkei, die man bisher unter dem Eindruck der in Kon-stantinopcl hervortretenden Strömungen in düsterem , Lichte gesehen hatte, beginnt jetzt ein einigermaßen freundlicherer Ton durchzudringcn. Obgleich in dcr öffentlichen Meinung fortgesetzt gegen die Türlci cinc scharfe Sprache geführt wird, ist seit dem Eintreffen dcs otlomanischen Unterhändlers Abro Bey in Athen ein gewisses Nach- lasse» dcr Gereiztheit wahrzunehmen. Die von dem türkischen Vertreter der griechischen Regierung zur Kenntnis gebrachten Forderungen sollen allerdings das Maß der Zugeständnisse, die füi Griechenland im Bereiche des Möglichen liegen, in sehr beträchtlichem Umfange überschreiten. Trotzdem scheint jedoch in unterrichteten Kreisen nicht der Eindruck uorzuherrschen, als ob bei einem solchen Standpunkt der Pforte der Versuch emei Verständigung fast als ein aussichtsloses Beginnen zu betrachten wäre, Ein Moment, das zur Hebung der allgemeinen Stimmung in besonderer Weise beitrug, war die Rückkehr des Königs Konstantin. Das Wiedererscheine» des Herrschers, der das Heer zu großen Erfolgen geführt hat, kräftigte die Zuversicht, bah die Auseinandersetzung mit dcr Türlei, möge sie welche Gestalt immer annch-men, einen für Griechenland besriediflentxn ÄUKgany finden werde. Mit dcr Möglichkeit, daß die Austragung dcr griechisch'türkischen Streitfragen auf friedlicher» Wcge nicht gelinge» werde, macht man sich in Athen in rutngcr Gemü'tsftimmung vertraut. Es wiegt jedoch i» politischen Kreisen die Meinung vor. daß man leinen Grund habe, ein neues Kräftemessen mit der Türlei als eine äußerst schwer vcrmcidlichr Eventualität zu betrachten. Politische Uebersicht. L a i b n ck, 10, Oktober. Erzbischof Stadlcr von Sarajevo stellt in der ..Rcichspost" verschiedene falsche Darstellungen der Presse über die bekannte Nonversionsaffäre richtig. Er erklärt, das großjährige Mädchen sei mit freier Selbstbestimmung zum katholischen Glauben übergetreten. Das bosnische Nefehrungsgcsetz mache eine Belehrung zum Katholizismus praktisch unmöglich. Ein solches Gesetz stehe im Widerspruch mit dem göttlichen Gesetze, mit den Anordnungen der höchsten Kompetenz in der latholischen Kirche, und überdies mit dem uon der bosnischen Verfassung anerkannten Grundsätze der Gewissensfreiheit. Solange daher dieses Gesetz besteht, sei der katholische Klerus entweder gezwungen, mit dem Heilige» Stuhle und dem göttliche» Gebote i» Konflikt zu geraten, oder cinem Staatsgesetzc den Gehorsam zu verweigern. Aus Sarajevo wird gemeldet: (Hemäß ciiicn, im ,.Narod" ausgegebenen Kommunique haben die oppositionelle» serbischen Gruppen i» cincr Ko»serenz beschlossen, dir Mandate nicht niederzulcnc», fo»der» bin- LeuMewn. Leier und Schreibmaschine. Ein humoristischer Film vou Hlich^rd A. Wcrl«<„„l. (Schluß.) Ein paar Tage darauf kommt ei» Dic»stma»» mil einem Schubkarren und bringt dem Dichter cimge Zc»l ner tadellos abgeschriebener Manuskripte. Auch hat dcr Dienstmann einen Brief ^ einen parfümierten, einen nett getippten. Der Dichter küßt den Brief. Er' öfsucl ihn. Dcr Knabe mit dem Bogen ist wieder im Zimmer und blickt dem Dichter über die Schulter. Aber o weh! Der Dichter rauft sich die Haare - der nette Knabe zieht eill Gesicht. Dcr Brief nämlich lautet: „Werter Herr, Sie erhalten mit Heutigem Ihre Maimslriptc, Erlauben Sie mir, Ihncn mitzuteilen, daß >ch von der Glut Ihrer Verse berauscht bin Anbei bc-?^ü mich, Ihnen eine quittierte Rechnung übtt ?"" Marl bc.zusügen. Wenn Sie mir dc» Betrag pcrjön Iich uberbrmgcn wolle», werde ich entzückt scin, und wir tonnen dann gleich i.bcr den Inhalt Ihrer Verse spreche». Ganz ^hrc Minnie Tipp." „Das kommt davon," sagte das kleine braune Schrcibmaschmenmädchcn ihrem lächelnden Freunde, „wcnn wir Frauen arbeiten müssen. Wir wcrdcn davon so furchtbar praktisch." Also dcr arme Dichter hat natürlich keine» Knopf. Er durchsucht das ganze Zimmer und findet nur Manu skriptc. Er durchsucht seine Tasche» und findet nur Pracht- exemplare von Löchern. Auch Amor mächte hclfcn und wendet seine» Kocher um — aber wie läme Amor zu zwcihundert Mark? Schließlich bleibt dem unglückliche» Dichter nichts anderes übrig, er muß sich hinter dm Schublarrcn stellen »nd die Manuskripte zum Käschänd lcr larrcn. Dcr kauft sie und wickelt weichen Kuhläse hinein. Nun ist der berühmte Kritilcr Firfar, eine zart besaitete Natur und schätzt Kuhläsc, wcn» er schon rinnt. So lommt er höchsts.'lbcr zum Käsehändler und lauft cinc Portion und trägt sic »ach Hmisc. Alls der Straße halte» sich dic Passanten die Nasc zu und reißen aus. Fixsax aber riecht mit Genuß an dem Käse. Wic cr nun dic Nase - natürlich mit cincr schwarzen Hornbrille besteckt — in den Käse bohrt, liest er zufällig einen Vers und ist furchtbar entzückt. Er steigt in ein Auto und fährt sofort zu dem Verleger Salomon Auslage und zeigt ihm den Käse. Dcr Verleger mag Käse »icht riechen, dreht und windet sich. Aber der Kritilcr rückt ihm aus den Leib und rcziticrt die Verse des Dichters. Jetzt ist auch der Vcrlcgcr bc.icistcr», Dk bcidc» renne» sofort zum Käsc-händlcr »nd »climc» gleich cinc» riesigen Sack Vorschuß mit. („Nämlich," sngt das llcmc braune Schreib-»laschincnmädchcn zu ihrcm lächelnden Freund, „näm^ Iich dci Film ist ei» Märchenfilm.") Nun, die beiden laufc» dem Käschä'idlcr all scincn Kuhläsc ab, mietcn drcizch» Ticnstmän'.icr. dic sich alle dic Nase vcrbindrn, und marschieren zum Dichter. Der Dichter steht gerade auf einem Stuhl und hängt sich auf, weil rr die zwei-hundert Mark nicht zusammcnbringt. Doch da bcginnt eo in seinem Vtübchcn lcisc zu stinken. Hängt man sich richtig zu Endc auf, wcmi es so »»erträglich stinlt? Nei», man wird wütend und befommt neue Lebenslust. Die dreizehn Dicnstmänner marschieren ein. aber er schmeißt sie hinaus, daß der Käse die Treppe hinabrieselt. Erst wie der Verleger mit dem Geldsack lommt, wird dci Dichter sanft. Kri» 5täse sti»lt stärker, denn Vorschuß duftet. Der Dichter eilt jetzt flint ins Schreibinaschmc»-bureau. Da steht eben so ein patziger Geschäftsbengel und dilticrt der Minnie patzige l^rschäftsbrirf« und macht Augc» dazu. Aber dei Dichter feucrl ihn n,lcich hmans; cr kann es sich leiste», cr lall» sich die Stenotypistin jctzt für Stunden, Tage und Ewigleiten mieten. Er diltierr ihr gleich wieder ein Gedicht. Aber was schreibt sie? „Dummer Kerl!" schreibt sie, „die Tüchtigen und Erfolgreichen licbc ich." Zweimal saubcr »ntcisNichc». An jenem Tage tipfttc» sie nicht weiter. „Es ist ein moralischer Film," sagte das lleine braune Mädchen. «Er zeigt, wie eine tüchtige Frmi einen Mann zu erziehen weiß." Dcr Freund lächeltc cinen Moment lang nicht. „Er zeigt," sagte er, „wie ei»c tüchtige Frau emen Mann zugrunde lichtet. Der Film wird den Dichtern zeige», daß diese verfluchte Schreibmaschine sie tüchtig macht und dic Frauen lalt. Der Film wird die geistigen Gefahren der Schreibmaschine enthülle». Denn glaubst d», dic tüchtige» Mamiskriptc dieses Dichters si»d gut grwesen? Gut war das Kauen und dcr Diwan. Abcr dnö m<-^^ ihr Verufsfrauei, niemals verstehen." Die llcine Braune lacht. Laibacher Zeitung Nr. 234.___________________________________2146 11 Oltober 1913. sichtlich eventueller Nachwahlen das Einvernehmen mit allen Vertretern der serbischen Opposition zu suchen, welche eine Revision der Verfassung, die obligatorische Kmetenablösung, die Regelung der Sprachenfrage und Satisfaktion für die Ausnahmsverfügungen fordern, ferner mit politisch Gleichgesinnten eine politische Organisierung des Volkes auf nationaldemokratischer Basis vorzunehmen. Die Gruppe, die zehn Mitglieder zählt, konstituierte sich zu einem Klub. Die Belgrader „Tribuna" gibt der Befriedigung über die Zusammenkunft des Ministerpräsidenten Pa> 3ic mit dem Minister des stußern Grafen Berchtold Ausdruck und erklärt, daß diese Begegnung ein gutes Omen für die aufzunehmenden Verhandlungen über die handelspolitischen Fragen zwischen Österreich-Ungarn und Serbien sei. Das serbische Volk wünsche aufrichtig eine gründliche Besserung der gegenseitigen Verhältnisse. Aus Salonichi wird gemeldet: In hiesigen maßgebenden Kreisen betrachtet man die eingetretene Pause in den türkisch-griechischen Verhandln« ge« als Zeichen eines gewissen Abflauens der scharfen Krise und ist der Ansicht, daß die Chancen einer friedlichen Austragung der vorliegenden Differenzen gestiegen seien, wobei jedoch hervorgehoben wird, daß der Ernst der Lage noch nicht gänzlich geschwunden ist und Überraschungen noch immer eintreten können. Die österreichisch-ungarische Regierung hat die chinesische Republik sofort, nachdem ihr die Wahl des Präsidenten Manschikai ^ Kenntnis gebracht worden war, anerkannt. Diese Anerkennung ist auch bereits seitens aller anderen Großmächte erfolgt, womit der Antrag des Kabinetts von Tokio, daß diese Aktion von den Mächten nach der chinesischen Präsidentenwahl gleichzeitig vollzogen werden möge, zur Verwirklichung gelangt ist. Tllgcsncuiglciten. — („Leider nur Wilhelm, Majestät!") Von dem Besuch, den Kaiser Wilhelm II. jüngst der Iahrhundert-ausstellung in Breslau abstattete, erzählt man sich eine kleine Geschickte, die um so niedlicher ist, als sie wohl-verbürgt ist. Dem Kaiser wurde auf seinem Rundgange durch die Ausstellung auch ein Mitglied der Familie Körner, die Deutschland den Sänger der Freiheitskriege schenkte, vorgestellt. Freundlich reichte der Monarch dem Herrn die Hand und meinte: «Sie heißen gewiß Theodor mit Vornamen?" — „Nein, Majestät!" lautete die Antwort, „leider nur Wilhelm". Kaum war das Wort seinem Munde entflohen, so hätte der offenbar nicht zum Hofmann Geborene es gern zurückgenommen. Der Kaiser aber setzte, herzlich lachend, seinen Rundgang fort. — (Die „Überraschung" eines Juweliers.) Aus Paris wird folgendes amüsante Geschichtchen erzählt: In den Laden eines Juweliers kommen zwei Männer, anscheinend Herr und Diener. Der Herr hat den Arm in der Binde. Er bittet, man möge ihm ein Perlenhalsband vorlegen. Eilfertig bedient der Juwelier den allem Anscheine nach sehr vornehmen Kunden. Dem Herrn gefällt schließlich ein Halsband ganz besonders. „Was kostet dieses Kollier?" — „Siebentausend Frank, mein Herr!" Der Herr erschrickt etwas. „O, so viel will ich nicht ausgeben! Das ist ja erstaunlich viel . . ." Und er vegmnt mit dem Juwelier zu feilschen. Schließlich einigt lnan sich auf 6000 Franken. Als es dann ans Bezahlen gehen soll, gesteht der Herr, er habe nicht so viel Geld bei sich. Hilseflehend wendet er sich an den Juwelier: „Ach, Sie sehen ja, daß ich den Arm in der Binde trage' ich kann nicht schreiben. Ich werde meinen Diene» fortschicken, und Geld von meiner Frau holen lassen. Wollen Sie, bitte, die Liebenswürdigkeit haben und für mich schreiben?" — „Wer, mit dem größten Vergnügen! Bitte, diktieren Sie!" Und der Herr diktierte dem Juwelier in die Feder: „Lieber Schatz! Gib, bitte, dem Diener 6000 Franken mit, die ich notwendig habe. Es handelt sich um eine kleine Überraschung. Jacques." Ner Juwelier schreibt. „Jacques?" meint er, „da sind wir ja Namensvettern!" Und „Augenscheinlich!" murmelt hoflich der Käufer. Der Diener geht. Der Diener kommt. Er bringt sechs Tausendfranlscheine. Das Kollier wird dem Herrn übergeben. Nach Geschäftsschluß geht der Juwelier vergnügt nach Hause. Schon unter der Türe empfängt ihn die nicht minder vergnügte Gattin. „Nun, Männchen, nun zeig' mal die Überraschung, die du für mich hast?" - „Überraschung? Ich sir dich?!" -„Nun, du schriebst mir doch heute selber einen Zettel, ich solle dir 6000 Franken durch den Diener schicken, du hättest eine Überraschung für mich!" . . . Der Juwelier fiel beinahe in Ohnmacht, als er den Gaunerstreich seines „Namensvetters" begriff. Er rannte zur Polizei; aber bis heute hat er sein Perlenhalsband noch nicht wieder bekommen. — (Nörse und Sport.) Carnegie erzählt irgendwo in seinen Memoiren die Episode von dem großen Brand in Newyork, der auf die ganze Stadt überzugreifen drohte und eine ungeheure Panik in der Bevölkerung hervorrief, die beinahe noch furchtbarere Folgen gehabt hätte, als der Brand selbst. Ganz Newyork war in furchtbarer Aufregung, die Feuerwehren rasten durch die Straßen, Mi-liztrupften eilten im Laufschritt herbei, der Bahnverkehr mußte teilweise eingestellt werden, weil die Hunderttausende, die sich durch die Straßen wälzten, jede Kommunikation unmöglich machten. In der Riesenstadt gab es nur ein einziges Haus, in dem man von der Katastrophe nicht wußte, und das war die Newyorker Börse, an der an diesem Vormittag irgend ein Bürsenereignis die Wallstreet-Männer unempfindlich für alle Vorgänge auf der Welt machte. Und als sie nach einem Vormittage voll ungeheurer Aufregung, hervorgerufen durch die fallenden und steigenden Kurse, das Vörsengebäude verließen, hörten sie mit Entsetzen, daß inzwischen Newyork beinahe das Opfer einer Feuersbrunst geworden wäre ... So erzählt Carnegie von d?r Börse, an der er vor mehreren Jahrzehnten seine großen Erfolge errungen hatte. Seither ist es ein bißchen anders geworden. Jetzt brauchen nur ein paar Vaseballsftieler von Namen um den Großen Preis zu kämpfen, und das sportliche Ereignis drückt auf den Besuch der Börse, läßt die Herren in Wallstreet fül einen ganzen Vormittag an Kurse und Notierungen vergessen. Ein Beweis für die ungeheure Popularität des Sports, der sich sogar auf dem fernliegenden Gebiet des Vörseverkehres so zahlreiche Anhänger zu erwerben gewußt hat, daß der Geschäftsverkehr darunter leidet, wenn ein Match zum Austrag kommt. Man wird sich also gar nicht wundern dürfen, wenn in so und so vielen Jahren, bei einem Voxermatch Johnson-Jeffries Handel und Verkehr in den United States überhaupt eingestellt wird und in dem nur auf das Geschäft bedachten Amerika die gleiche Erscheinung sich zeigt, wie in den spanischen Städten, in welchen man an Tagen des Stiergefechtes ver- gebens versuchen wird, eine Semmel zu kaufen oder Zutritt in ein öffentliches Amt zu erhalten — aus dem einfachen Grund, weil alle Türen fest verschlossen sind und alles, was Beine hat, bei der Ferida zu finden ist. Lolal- und Provinz«!«Nachrichten. Der Nezug von Waldpflanzen. Wie bereits gemeldet, hat Seine Exzellenz der Herr Landespräsident Baron Schwarz in der am 9. d. M. abgehaltenen Sitzung des krainischen Landtages eine Interpellation des Herrn Abg. Ribnikar, betreffend den Mangel an Waldpflanzen, beantwortet. Die Antwort Seiner Exzellenz lautete folgenderniaßen: Die in den letzten Jahren über das bisherige gewöhnliche Maß zugenommene Aufforstungstätigkeit der Waldbesitzer in Krain, die vom wirtschaftlichen Stand punkte freudigst zu begrüßen ist, brachte es mit sich daß in manchem Jahre tatsächlich ein Mangel an in Krain erzogenen, geeigneten Waldpflanzen herrschte. Wiewohl keine gesetzliche Bestimmung besteht, daß seitens des Staates die für Aufforstungszwecke erforderlichen Waldpflanzen den Waldbesitzern beigestellt werden müssen, hat dennoch der Staat in Ländern, wo Privatunternehmer sich mit der Waldpflanzenerziehung nichr oder nur in unzulänglicher Weise beschäftigen, zum Zwecke der Förderung der Waldkultur eine entsprechende Anzahl von Waldbaumschulen errichtet, aus welchen in erster Reihe die kleinen Waldbesitzer ihren Bedarf an Waldpflanzen leicht und billig decken könne:». Auch in Krain wurde in dieser Hinsicht vorgesorgt, indem mit dem steigenden Pflanzenbedarfe nach und nach fünf staatliche Waldbaumschulen, und zwar in Laibach. Rudolfswext, Gottschee, Tschernembl und OberVoitsch errichtet und die Schaffung von sechs Vezirkswaldbaum-schulen, und zwar in Oberlaibach, Stein, Littai, Kram-bürg, Höfleln und Ratschach und einer Gcn«inbesaat-schule in Zirknltz durch Gewährung von Staats- und Erwirkuna von Landessubventionen ermöglicht wurde deren Verwaltung die forsttechnischen Organe der politischen Behörde besorgen. Überdies wurden seitens der Karstaufforstungskommission je eine Waldsaatschule in Aoelsberg und ill Oberfeld angelegt, um die staatlichen Waldbaumschulen, an die immer höhere Ansprüche gestellt werden, teilweise zu entlasten. Aus diesen 14 Waldbaumschulen mit einer Gesamtanbaufläche von 8,4 Hektar konnte nn Jahre 1912 eine zu Aufforstungszwecken geeignete Pflanzenmenge von 6,2 Millionen abgegeben werden, während der Gesamtvorrat an Pflanzen in diesen Baumschulen Ende 1912 schon 2.),2 Millionen erreichte und so die Möglichkeit gegeben ist, in den nächsten Jahren die Anzahl der abzugebenden Pflanzen merklich zu erhöhen. Da die Erziehung der Waldpflanzen, je nach der Holzart, einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren erfordert, trifft es häufig zu. daß während dieser langen Zeitfteriode die Waldpflanzen infolge von Elementar-ereignissen teilweise vernichtet werden oder im Wachstum zurückbleiben, wodurch deren Vorrat verringert wird und die Abgabe eingeschränkt werden muh. So litten di« Waldpflanzen im Sommer des Jahres 1911 durch Dücre und im Frühjahre 1912 und 1913 durch die bekannten Spätfröste, was zur Folge hatte, daß im Frühjahre 1913 nur 4,2 Millionen Pflanzen abgegeben werden konnten. Irrungen. Von ß>. Hß. Appleton. Autorisierte Übersetzung. («achbrucl ««>,««« ) (50. Fortsetzung.) Fünfzehntes Kapitel. AIs Inspektor Beale eine Stunde danach in das Hauptpolizeigebäude trat, war seine erste Frage nach dem Polizisten, dem er die Überwachung des James Stiles aufgetragen hatte. Da man erklärte, ihn eben noch gesehen zu haben, befahl er, ihn zu suchen und sofort in sein Bureau kommen zu lassen. Sobald der Beamte eintrat, rief ihm Beale auch schon entgegen: Nun, Forsyth, Sie haben hoffentlich Ihren Mann nicht verloren? Haben Sie keine Bange, Herr Inspektor. Nun, dann kommen Sie her und erzählen Sie mir mal. Jawohl. Herr Inspektor. Ich war Punkt halb sechs auf Station Waterloo und richtete mein Auge scharf auf den Gepäckschalter. Nach ungefähr fünfzehn Minuten kommt ein Mann anmarschiert. Ich erkannte ihn gleich wieder. Es war ja der Kerl. der vor zwei Jahren in «tte Nayliß-Erpressungsgeschichte verwickelt war und sechs Monate „schweren" bekommen hat. Ganz richtig. Weiter. Nun, er geht auf den Beamten zu und fragt: Ist die Reisetasche schon da, von der ich Ihnen heute morgens gesprochen habe? Auf den Namen Stiles, nicht wahr? sagt der Bahnbedienstete. Jawohl — James Stiles — geben Sie her, antwortet er und verschwindet wie der Blitz damit in einer Droschke — ich m einer anderen hinterher. Die Fahrt ging nicht weit. nur bis hinauf nach der Perchstrahe über der Tottenham« Chaussee. Nr. 204, einem Logishaus. Er geht hinein, und ich warte draußen. Er schickt seine Droschke weg, ich meine auch. Nach etwa zehn Minuten kommt er wieder heraus und spaziert die Tottenhamer Chaussee hinunter bis ans «Hufeisen" und geht in die Bar. Dort trifft er einen Kumpan, dm er Tommy anredet - der kürzlich erst von Australien zurückgelehrt sein muß, so viel ich heraushören konnte. Beale nickte. Ich verstehe, sagte er. Nun, und was dann? Ich sah Stiles gerade ins Gesicht, und da er mich absolut nicht zu kennen schien, schreite ich direkt auf die Bar los, so daß ich ganz dicht neben den beiden stehe. Schön; und weiter? Da höre ich. wie Stiles sagt: Ich glaube, der Herr Maler ist 'n bißchen knapp jetzt, wir haben kürzlich 'n ganz netten Posten von ihm bekommen, das ist richtig, aber sie hat sicher was im Haus: ich will also nach Park Village 'nauf gehen und sie um einen Zehner (200 Mark) zu erleichtem versuchen. Du kannst mit 'lang kommen, wenn du Lust hast, und draußen warten. Darnach tranken sie noch einen und gingen hinaus, ich wieder hinterher. Sie stiegen oben auf einen Camden Town-Omnibus, und ich setzte mich innen hinein. An der «Britannia" springen sie ab und biegen in die Parkstraße ein, ich folge ihnen in der nächsten Nähe. Vor dem «York und Albany" bleibt Stiles plötzlich stehen und sagt: Du kannst hier 'neingehen und warten, Tommy. Ich werde nicht lange ausbleiben. Es ist nur um die Ecke 'rum. Er geht dann allein weiter, biegt um die Ecke in Park Village ein, bis an die «Laurels" — so heißt die Villa — sie hat keine Nummer — klopft und geht hinein; bleibt gegen zehn Mi« nuten drin und kommt wieder heraus. Ich schleiche mich vor ihm hin. so daß ich noch eher als er im «York und Albany" bin. Er kommt dann gleich hmein und sagt zu seinem Komplicen: Nichts bekommen heut abends, Ton> my, aber ich soll morgen abends um sieben wieder hinkommen und einen Zehner kriegen. Das ist nun heilte abends, Herr Inspektor. Beale nickte. Ich werde mitgehen, sagte er. Und was war dann weiter? Oh, nicht mehr viel. Immerhin bin ich noch verteufelt lange mit ihnen herumgezogen, von Kneipe zu Kneipe, nach dem Oxford, dem Pavillon, Gott weiß, wo überall 'rum — endlich, gegen l Uhr, verabschiedete er sich von seinem Genossen und verschwand in dem Hause in der Percy-Street. Ich glaubte nun sicher genug zu sein, um heimzugehen. Ganz recht so. Ich ging dann noch zu Akins, der in meiner Nähe wohnt, pochte ihn 'raus und übergab ihm die weitere Arbeit. Er sollte heute morgens um sieben in Percy-Street sein und, wenn sich irgend etwas von Bedeutung ereignete, telegraphieren. Aber ich habe noch nichts gehört — aber eigentlich auch nichts erwartet. Wie können also mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß wir unseren Mann heute abends in Park Village finden. Sehr richtig, sagte Beale, und zu sich selbst: Das ist ja dort, wo die Geliebte von Thornhill wohnt. Sie weih etwas und beschützt ihn, das haben die Schurken herausbekommen und erpressen bei ihr nun Geld. — Gut, Forsyth, ich werde Sie vor dem «Vork und Albany" Punkt sechs Uhr dreißig treffen; auf die Minute, ver« standen! Sie verglichen die Uhren, und Forsyth salutierte. Auf die Minute, Herr Inspektor. Damit ging er ab. Als die Turmuhr vom St. Markus in Regents Park halb sieben schlug, trafen sie pünktlich zur Sekunde vor dem verabredeten Wirtshause zusammen. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 234. 2147 11. Oktober 1913. Nei der Bctcilung mit solchen wurden in erster Linie dw mittellosen und minderbemittelten Waldbesitzer berücksichtigt, welchen es unmöglich ist, sich Waldpflanzen sonst zu beschaffen. In solchen Fällen wurden die Pflanzen zum Ncgiekostenpreisc von nur 1 X, bezw. 2 X pro tausend Stück abgegeben, welcher Preis kaum ein Viertel des Wertes der Pflanzen darstellt. Daß bei dieser Neteilung die weitcstgchendc Rücksicht geübt wird, beweist der Umstand, baß im Frühjahre 1913 von 1324 Parteien mit einer angemeldeten Pflanzenzahl von 2,824.000 St'ick, 1255 Parteien unter Zuweisung von 2,061.000 Stück Pflanzen berücksichtigt wurden. Insgesamt wurden innerhalb der verflossenen fünf Jahre von 6343 unbemittelten Partercn 15,87 Millionen Pflanzen angemeldet und 588l Parteien 11,26 Millionen Pflanzen zum Rcgiclostenftreisc bewilligt. Eine noch weitergehende Berücksichtigung konnte nicht erfolgn!, da die staatlichen Waldbaumschulen auch verpflichtet sind. den Bedarf der Karstaufforstungs-kommission für Kram, der alljährlich fast zwei Millionen Waldpflanzen beträgt, zu decken und womöglich auch ! Rücksicht auf besser situiertc Kleinwaldbesitzer genonunen werden muß, die behördlichen Aufforstungsaufträgen nachkommen müssen und zu diesem Behufe Waldpflanzen zum vollen Tarifprcise zugewiesen erhalten. Letztere Zuweisung erfolgt nur so weit der Vorrat reicht, wobei es sich allerdings häufig ereignet, daß viele verspätet einlangende Gesuche wegen Erschöpfung des Vorrates abgewiesen werden müssen. Schließlich wird ausdrücklich bemerkt, daß seit acht Jahren keine Waldpflanzen mehr außer Land abgegeben wurden, und wenn dies früher manchmal erfolgte, so ssoschah es nur über Auftrag des k. l. Ackerbauministeriums und betraf den Überschuh solcher Pflanzenartcn (Schwarz- und Weißkiefern), die in Krain seitens der Privatwaldbesitzer sehr selten verlangt werden. Durchdrungen von der Wichtigkeit der Waldwirtschaft in Krain, hat die Landesregierung stets auf die Vermehrung der Waldbaumschulen hingewirkt. Während, wie früher erwähnt, im Jahre 1905 nur fünf (zwei staatliche und drei Bezirks-) Waldbaumfchu-len mit einrr Fläche von 4,5 Hektar bestünden, wurde nach und nach die Anzahl derselben vermehr!, so daß heute in Kiain insgesamt l4 Anlagen mit zusammen 8,4 Hektar bestehen, aus welchen, sobald sie in volle? Produktion stehen werden, sicherlich alljährlich acht Millionen Pflanzen ausschließlich in Kram zur Abgabe ge. langen werden können. Da trotz der erweiterten Naumschulfläche der sicherlich steigende Pflanzenbedarf im Lande noch immer nlcht ganz wird gedeckt werden können, sah sich die Landesregierung in dieser Voraussicht veranlaßt, dem k. k. Ackerbauministerium den Antrag auf Erweiterung von zwei bestehenden staatlichen Waldbaumschulcn (Obcr-Loitsch und Tschernembl) und Errichtung von drei neuen staatlichen Waldbaumschulen (Adelsberg, Gurkfeld und Vi-fchoflack) zu unterbreiten, welchem Antrage das genannte Ministerium mit dem Erlasse vom 24. Juli l. I., Z. 30.427, zugestimmt hat. Auch wurde die Landesregierung ermächtigt, den demnächst Mausenden Pachtvertrag, betreffend dcn großen Forstgnrten in Laibach, bis zum Jahre 1926 zu verlängern. Aus diesen Ausführungen wolle ersehen werben, daß für die Vermehrung der Pflanzenproduktion in Kram mit der Zunahme des Bedarfes stets vorgesorgt wirb, so daß zu erwarten steht, daß in absehbarer Zeit der gesamte Pflanzenbedarf der Kleinwaldbesitzer im Lande selbst seine Deckung finden wird. Rrainischer tandtag. Neunzehnte Sihun« am N). Oltober 1911!. Vorsitzender: Landeshauptmann Dr. Ivan Küste r ^ i«', bezw. ^andcshauptmannskllvertretcr Leopold Freiherr von L i e ch t c n b c r g. Rcgierungsvertreter: Seine Erzelleuz k. l. Landes-Präsident Theodor Freiherr von Schwarz und l. k. Hofrat Wilhelm Nittcr von Lasch an. Der Landeshauptmann eröffnet die Sli». zuilg um 10 Uhr 25 Minuten und nominiert die Abgeordneten Dr. Novak und Dem^ar zu Schriftführern. Abg. Dr. Lampe beantwortet einige Interpellationen, betreffend Straßen- und Vrückenbauten. Abg. Hladnil berichtet über den (Gesetzentwurf, betreffend den Vogelschutz, und beantragt die Aufnahme des Piepers unter die zu schonenden Vögel. — Angei-iiommen. Abg. Ravnikar berichtet namens des Schul-ausschusses über dcn selbständigen Antrag des AvA Gangl, betreffend einige Änderungen des Gesetzes über d,c Schulaussicht. Der Schulausschuß sei zn dem Schlüsse gekommen, daß die beantragte «nderung, wornach in den Bezirksschulrat auch Fachorganc aus dem Stande der Lchrcrinncu gewählt werden dürften, sachlich berechtigt sei. Er stellt dcn Antrag «ms Genehmigung des cinschla-aigen Gesetzes, defsm Artikel 1 im Punkte 3 des § 23 die Fassung zu erhalten hätte, daß der Bezirksschulrat auch aus zwei Fachorganen im Lehramt« aus dem Stande der Lehrer, bczw. aus dem Stande der Lehrerinnen und deren Stellvertretern, bezw. Stellveitreterinnen, besteht, welche von der Lchrervcrsammlung der definitiv ange- tellten Lehrerschaft des Bezirkes durch Stimmzettel gleichseitig gewählt werden. Der Gesetzentwurf wird samt einem Antrage des llbg. Gangl, wornach diese Änderung auch aus dcn '. k. Stadtschulrat Laibach auszudehnen wäre, einhellig zum Beschlusse erhoben. Es folgen Berichte des Verwaltungsausschusses. --)lbg. Ko^ak berichtet über den selbständigen Antrag )es Abg. Dular, betreffend die Errichtung einer Brücke Ibcr die Gurk bei Cerklje, Bezirk Gurkfeld, und stellt )en Antrag: Der Landcsausschuß wird beauftragt, durch Fachleute dm Pla.i und den Voranschlag für die gc-ianntc Brücke anfertigen zu lassen. Der Antrag wird, nachdem ihn Abg. Dular unterstützt hatte, angenommen. Abg. Ko^al berichtet weiters über dcn selbständigen Antrag des Abg Hlabnik, betreffend die Errichtung einer Brücke über die Gurk bei Mr^ja das, und stellt den Antrag: Der Landesausschuß wird mit dem Studium der Frage beauftragt, wie eine Verbindung über die Gurk bei Mr^eöja vas herzustellen wäre, damit sich der Verkehr auf dieser Landesstraße unbehindert abwik-kcln könnte. - Angenommen. Abg. Ko^ak berichtet schließlich über den selbständigen Antrag des Abg. Hladnik, betreffend den Bau ciner Landcsftraße zweiter Ordnung von St. Ruprecht über Hom nach Gradi^e, und stellt den Antrag: Der Landesausschuß wird beauftragt, durch seinen Fachmann einen Entwurf für die Straßenvcrbindung St. Ruprecht, Hom und Gradi^e anfertigen zu lassen, die dann bis zu der von der Gemeinde Dule nach Ratschach führenden Straße fortzusetzen wäre. — Angenommen. Abg. Pov ^ e berichtet über den selbständigen An-tag des Abg. von Schollmayer-Lichtenbcrg, betreffend die Abänderung des ß 11 des Gesetzes vom 26. September 1874, L. G. Nl. Nr. 27, und stellt den Antrag: Der darauf abzielende Antrag, daß für schwere Lastwagen cinc größere Breite der Felgen festgesetzt werde, wird dem Lanbesausschusfe mit dem Auftrage zugewiesen, in dieser Angelegenheit die Meinung aller Vezirtsftraßen-ausschüsse einzuholen und sodann dem Landtage hierüber seinen Antrag vorzulegen. — Angenommen. Abg. Pov^c berichtet writers über den selbstän-digcn Antrag des Abg. Pirc, betreffend die Verstaatlichung des l. k. Postamtes in Krainburg, und stellt den Antrag: Die l. f. kandesrcgienma wird aufgefordert, bei der k. l. Zentralrcnierung unverzüglich alle Schritte zu tun, damit das k. l. Post- und Telegraphenamt in Krainburg verstaatlicht werde. — Der Antrag wird. nach-deni Abg. Pirc in längerer Ausführung dafür eingetreten war, zum Beschlusse erhoben. Abg. Iarc berichtet namens des Verfassungs- und Gemeindeausschusses über einige Änderungen des Gesetzes über die Gemeindetaxen und stellt den Antrag: 1,) Der vom Landesausschusse vorgelegte Gesetzentwurf wird genehmigt. 2.) Punkt 11 des Tarifes zum Tar gcsctzc ist folgendermaßen zu ändern: Für jede Zustcl lung von Vorladungen oder sonstigen amtlichen Schriftstücken, außer für Zustellungen, welche über Verlangen anderer Behörden, slmter und Gemeinden in öffentlichen Angelegenheiten stattzufinden haben, ist eine Taxe von 20 ü bis 50 /, zu entrichten. 3.) Der Lanbesausfchuh wird beauftragt, diesem Gesetzentwurf die Allerhöchste Sanktion zu erwirken. Abg. Vi 5 nikar tritt auch für die Änderung der Tarifpost 1 und 2 (Tare für die Aufnahme eines Inländers in den Heimarverbanb, bisher von 5 K bis 10 X, und für die Verleihung dcs Bürgerrechtes», bisher 50 K bis 100 /<) cin, damit dic Stadtgcmeinbe Laibacy nicht geschädigt werde. Der V a n d cshau p < m a n n unterbricht die Sit zung auf zehn Minuten, damit sich dic Abgeordneten über die Frage ausreichend informierten. Abg. Jarc beantragt sohin die Erhöhung der Taxen für Laibach im Betrage bis zu 200 X. — Angenommen. Abg. Iaklic- berichtet namens dcs Verfassungsund Gemcindeausschusses über dcn Bericht des Landes ausschusses, betreffend die Inkorporation der Gemeinde Untcr-^ka mit der Stadtgemeinde Laibach, und stellt folgende Anträge: 1.) Dic Gemeinde Untcr-5ü5fa wird aus Grund dcs § 1, b der Gemcindeordnung für dic Landeshauptstadt Laibach der Stadtgemcindr Laibach inkorporiert. 2) Der Landcsausschuß wird beauftragt, dic-scm Beschlusse die Allerhöchste Sanktion zu erwirken. 3.) Vor dcr Erwirkimg der Allerhöchsten Sanktion hat dcr Landesausschuß die k. k. Landesregierung in Laibach zu befragen, ob sie aus öffentlichen Gründen gegen die Inkorporation keinen Ensftruch erhebe. Mg. Dr. Tav 5 a r erklärt, er habe es sogleich bei scincm Amtsantritte als Bürgermeister von Laibach als seine Pflicht erachtet, auf das öffentliche Leben in Laibach beruhigend einzuwirken. Gerade die heute eingebrachte Vorlage sei darnach angetan, in die Bevölkerung von Laibacli Unruhe hineinzutragen, weil dicsc Bevölkerung fühle, daß ihr ein Unrecht angetan werben soll. Die Vorlage sci vom Landesausschusse über das Gesuch von vier Steuerzahlern in Unter-si^ka ausgearbeitet worden, trotzdem sich die ganze übrige Gemeinde und auch die Ttabtgcmcinbe Laibach der Vorlage gegenüber ablehnend »erhielten. Derlei Angelegenheiten von so tief einschneidender Wirkung dürften nicht übers Knie gebrochen wer-oen, fonbern htefür sei eine bestimmte Zeit festzusetzen. (Zustimmung bei den Abgeordneten der national-fortschrittlichen Partei.) Nach drei oder fünf Jahren würde sich Redners Partei dem Experimente gegenüber vielleicht nicht ablehnend verhalten. Die Inkorporation von Unter-^i^ka wäre nur dann möglich, wenn Laibach die benachbarte Gemeinde ohne Schaden absorbieren könnte und wenn sich die Gemeindeinsassen in Untrr-^i^la selbst dafür ausfprächen. Die Vorlage verfolge, wie es heiße, den Zweck, die Auflösung der beiden Gemeindevertretungen und dic Einsetzung eines Regierungskommifsiirs auf dcn, Laibachcr Magistrate herbeizuführen, der dann die Neuwahlen in Laibach und in Ki^la zu leiten hätte. (Widerspruch.) So werde gemunkelt. Redner würde seinem Nürgermeifteramte sicherlich keine Träne nachweinen. Aber wie werde sich die Lage Laibachs gestalten, wenn die Ortschaft Unter-«i^ka aller Wohltaten teilhaftig würde, die die Stadtbewohner Laibachs genössen? Abg. Dr. Tav^ar beleuchtet ziffermäßig die demnächst fur kiAll zu erwartenden Kosten. Die Kanalisation würde über 600.000 X beanspruchen (Hört!-Rufe); jür eine in den bescheidensten Grenzen gehaltene Erweiterung der Wasserleitung wäre cin Netrag von 138,000 /<, für die elektrische Beleuchtung eine Summe von 110.000 /< erforderlich', die Legung der Trottoirs erforderte einen Aufwand von 55.000 /<. Untei-5i>ka würde bald verbaut, dann würben die Kosten für die Wasserleitung, die Kanalisation und die Trottoirs mindestens weitere 350.000 Kronen ausmachen. Laibach müßte also mindestens die Summe von einer Million in die Hand nehmen, um all den Anforderungen der neuen Insassen gerecht werden zu können. Wenn Laibach derart nlit Stricken umwunden und gefesselt werden soll, so sei dies eine Politik, die entschiedenst verurteilt werden müsse. Auch die Regierung müßte sich von der Ansicht leiten lassen, daß Laibach Luft haben müsse, um atmen zu können. ^ Natürlich weide eingewendet werden, daß der Stadtgemeinde Laibach durch di« Arbeiten im Laibachflusse cin großes Geschenk gemacht worden sei. Aber diese Arbeiten verteuerten sich so sehr, daß Laibach durch dieses Geschenk geradezu aus-aefogcn werbe. Für dic Herstellung der Kais werde dle Stadtgcmeinde noch 3lX1.0(X1 bis ^00.0W /l. für die drei ncucn Brücken 200,000 /v daraufzahlcn müssen. Wo werde hiefür das Geld zu beschaffen sein? Die Kanali-sierung von Unter-l>i^ka betreffe in erster Reihe Laibach selbst. Da entstehe denn dic Frage, ob dic Kanalisation, von Laibach so vollkommen sei, daß sie keiner weiteren Ausgestaltung bedürsc. Die Kanalisieruny sei indes noch zu einem großen Teile unvollendet. Die Sammelkanäle und die Kanalisation scien auf eine halbc Million ver-anfchlagt, aber Redner möchte cinen Bürgermeister ober einen Kommissär kennen, der damit sein Auslangen fände. Es sei ihm gelungen, von der Landcsbanl cw Darlehen von einer Million zu erreichen, aber damit lebe man von der Hand in dcn Mund, denn die Sammel-kanälc allein würden fast 800.000 /^ kosten, und dieser Betrag werde unbedingt der Firma gezahlt werde», müs-sm. Der von der Tabalfabril bis zur Grada^'ica erbaute große Kanal loste ilXI.000 /v. Die ganze Karlstädter Straße hcche noch keinen einzigen Kanal' dieser käme auf 15)0.000 X zu stehcn. Des weitere?! werde auf der Martinsstraßc der benachbarten Gemeinde und der nahe gelegenen Fabrik wegen ein Kanal erbaut werden müs» sen, der auch über 100.000 /v in Anspruch nehmen werde. Laibach brauche also, wenn es seine eigene Kanalisation ausbauen wolle, mindestens eine Million. Wciters hätten die Artillcrielaserne und der Südbahnhof keine Kanäle, aber dcrcn Bau werde unbedingt in Angriff genommen werden müssen, wenn das Militär für Laibach erhalten werden soll. Wie viel diesc kosteten, darüber wage Redner nicht einmal zu sprechen. (Ruf: DaS sind alte Sünden!) Möglich, aber wir brauchen vor allem dafür cinen Arzt, und das ist das Gelt». ^ Abg. Dr. Tav'-ar betont, daß die Kanäle eine öffentliche Notwendigkeit darstellten, und wenn trotzdem Unter-Ni^ka inkorporiert wür^r, so sei dies cin Beweis, daß diesen Notwendigkeiten keine Rechnung getragen werden wolle. ^ Das Schulwesen anbelangend, habe Laibach von der Waisenanstalt Lichten-thurn sowie in den Prioatmädchenschulen der Ursuline-rinnen cin schätzenswertes Supplement, aber in der Mädchenschule bei St. Jakob seien dic Mädchen so zusammengepfercht, daß Laibach in zwei bis drei Jahren cine neue Mädchenschule werde bauen müssen, um menschenwürdige Verhältnisse herbeizuführen. Da zudem der Bau cincr neuen Schule schon beschlossen sei, so würden die beiden neuen Schulbautcn einen Aufwand «von 700.000 ^ erfordern. Ferner müsse die Gemeinde für eine zweckmäßige Unterbringung der beiden deutschen Volksschulen Sorge tragen; dafür werde ein ausgiebiger Betrag erforderlich fein, so daß auch beim Schulwes« aus Laibacher Zeitung Nr. 234.____________________________ 2148 11. Oktober 1913. eine Million gerechnet werden müsse. — Der Vau einer neuen Totenkammer werde eine halbe Million kosten. Wenn schon gebaut werden müsse, so sei eine Leichenhalle zu errichten, in der die Aufbahrung der Toten erfolgte, gegen die nach einer Erklärung des Kanonikus Su>nik vom kirchlichen Standpunkte kein Hindernis obwalte. Schließlich sei zu bedenken, dah Laibach an der Vau einer neuen Kascrne werde schreiten müssen. ^ Wenn also UnterMi^ka mit Laibach vereinigt werden soll, so müsse auch ein Weg ausfindig gemacht werden, wie die Stadt Laibach zu den Millionen käme, die sie für sich selbst benötige. — Die Vorlage sei, abgesehen von all den angeführten Umständen, auch aus dem Grunde als unglücklich zu bezeichnen, weil sie gerade in den gegenwärtigen kritischen Zeiten eingebracht worden sei, wo selbst große Kommunen in Österreich keinen Heller Darlehen erhalten könnten. Die Angelegenheit sollte bis zur Gesundung der Geldverhaltnisse zurückgestellt werden. — Abg. Dr. Tavöar leiht sohin seiner Überzeugung Ausdruck, daß zu jener Zeit, als das Kompromiß mit der Slovenischen Volkspartei abgeschlossen worden sei, die national-fortschrittlichen Partei gleich dem Großgrund besitze den Standpunkt vertreten habe: Wir bewilligen die Wahlreform, aber an unserem Besitzstände darf nichts geändert werdeil, so lange wir nicht selbst dazu unsere Zustimmung geben oder es auf Grund der alten Wahlordnung 'der Gegenpartei gelänge, Mandate zu erobern. Die Landtagsmehrheit habo auf Grund dieses Abkommens nicht das Recht, ohne qualifizierte Mehrheit den Wahlbezirk Laibach zu erweitern, und also auch nicht das Recht, die Gemeinde Unter-Üi^ka mit ihren 6000 Einwohnern ohne eine solche Majorität Laibach anzugliedern. — Abg. Dr. Tavöar ersucht schließlich den Landeshauptmann, bei Verkündigung der Abstimmung zu konstatieren, wie viele Abgeordnete anwesend seien und wie viele dafür, wie viele dagegen gestimmt hätten. «Nach wie vor aber sagen wir: Das ist keine gesunde Politik, wenn auf solche Weise die Erweiterung des Wahlbezirkes Laibach ohne gesetzliche Grundlage erzielt werden soll." (Velfall bei den Abgeordneten der national-fortschrittlichen Partei Abg. Dr. Eg er erklärt, seine Partei werde aus prinzipiellen Gründen gegen die Vorlage stimmen. Die natürlichen Vertreter einer Gemeinde seien deren Gemeindevertretungen und die Beschlüsse der letzteren brächten regelmäßig die Anschauungen der überwiegenden Mehrheit zum Ausdrucke. Es sei nicht erfindlich, warum gerade hier gegen die Anschauungen der Mehrheit der Gemeindeinsassen von Unter-l>i5ka und von Laibach die Wünsche von nur vier Petenten zur Geltung gebracht werden sollten. Der Landeshauptmann unterbricht die Sitzung um l Uhr nachmittags und ordnet deren Fortsetzung auf 4 Uhr nachmittags an. Nach Wiederaufnahme der Sitzung um 4 Uhr 10 Minuten nachmittags erhält Abg. Dr. Novak das Wort. Auf Grund des Berichtes des Landesausschusses könnte man meinen, daß sich die Landtagsmehrheit von Opportunilätsgründen leiten lasse, aber dies sei zweifelhaft, weil sie von beiden Gemeinden nicht anerkannt würden. Ter Gemeindeausschuh in Unter-üi^ka habe an die Gemeindeinsassen Fragebogen versendet und diese hätten den Erfolg gehabt, dah sich bei einer Einwohnerzahl von 4903 nur 20 Insassen, von 71 Hausbesitzern nur 5 oder 6, unter ihnen auch die vier Petenten, für dic Inkorporation ausgesprochen hätten. (Zwischenrufe des Abg. Dr. Pegan.) Warum also sollte der Landesausschuß päpstlicher sein als der Papst selbst? Die gleiche Abneigung gegen die Inkorporation bestehe in Laibach. Wcnn es weiters im Berichte heihe, daß die Gemeinde Unler-ZiM bereits städtischen Charakter trage, so sei demgegenüber zu erwähnen, dah es dort allerdings nur etwa 15 Halbhübler gebe, dah aber noch bedeutend mehr Kleingrundbesitzer vorhanden seien. Die national-fortschrittliche Partei sei Gegnerin jeder Gewaltanwendung und müsse daher schon aus prinzipiellen Gründen gegen die Inkorporation stimmen. Der Behauptung des Be> richtes, dah t>as Leben in Unter-Wka nicht billiger als in Laibach sei, müsse die Tatsache entgegengehalten werden, daß in Unter-5i;ka sowohl die Wohnungsverhältnisse als auch die Lebensmittel bedeutend billiger als in Laibach seien. Nach der Inkorporation werde dies freilich anders werden. Hinsichtlich des Schulwesens in Unter-Ki'ka sei festzustellen, dah die Lasten hiefür teilweise darin ihren Grund hätten, weil die Schule auch von Kindern aus Ober-«wka besucht werde. So möge denn in Ober-5üka eine uierklassige Volksschule errichtet werden. — Die Marktn erhaltn isse in Unter^i^ka seien so geregelt, daß die Gemeinde in dieser Hinsicht keine besonderen Votteile von der Inkorporation zu erwarten habe. Diese hätte auch die Geltendmachung der Laibacher Bauordnung in Unter-K^ka zur Folge, wodurch sich die Neubauten erheblich verteuerten, was wieder eine Verteuerung der Wohnungen nach sich zöge. Diese entstände aber auch aus der Einführung der elektrischen Beleuch- tung und der Ausgestaltung der Kanalisation; hiezu kämen die Straßen, an deren Erhaltung die Gemeinde Unter-^ka mit Laibach zu partizipieren hätte. — Abg. Dr. Novak bezeichnet die Vorlage sohin auch aus dem Grunde als unannehmbar, weil durch sie die Landeswahlordnung geändert werde. In der Stadgemeinde werde durch sie ein neuer Wahlbezirk geschaffen, der in der Landeswahlordnung nicht vorgesehen sei. (Zwischenrufe des Abg. Dr. Pegan.) Nach den gesetzlichen Bestimmungen könnte die Gemeinde Unter-^ka das Verbleiben ihres Vermögens in ihrem Besitze verlangen, worüber die Gemeindeordnung für Laibach keine Bestimmung enthalte. Dann aber bekäme Unter-6i^ka bis zu einer gewissen Grenze die Bezeichnung „Stadt", während sie ihr Vermögen selbst verwaltete. Überdies fehlten im Gesehentwurfe Übergangsbestimmungen namentlich hinsichtlich der Funktionsdauer der Gemeinderäte, die sich in Unter-Ki^ka nicht mit der der Gemeinderäte in Laibach decke. Soll gegebenenfalls Laibach im Gemeindeausschufse von Unter-l>i>ka oder umgekehrt Unter-5ii'ka als ein Stadtteil Laibachs außerhalb der Ver-zehrungssteuerlinie bliebe. Die national-fortschrittlichen Abgeordneten seien aus Gründen des öffentlichen Rechtes, die die Regierung nicht werde übersehen dürfen, gegen die Inkorporation. (Beifall bei den Abgeordneten der national-fortschrittlichen Partei.) Abg. Dr. Lampe konstatiert, daß gerade in den Kreisen der Slovenischen Volksftartei die schwersten Bedenken gegen die neuen Wahlgenossen geltend gemachi worden seien. Wenn sich die Partei von Parteimotiven leiten ließe,so müßien gerade diese gegen dieInkorporation sprechen. Redner sei von der Erklärung des Abg. Doktor Tavöar überrascht gewesen, daß ein Attentat auf ihn als den Bürgermeister von Laibach geplant, bezw. daß die Einsetzung eines Kommissariates beabsichtigt würde. (Zwischenrufe.) In allen modernen Städten zeige sich das Bestreben, die Vororte mit der Stadt zu vereinigen. (Abg. Dr. T av äar: Aber zur rechten ZeiM Wie habe sich Wien vergrößert. (Abg. Dr. Noval: Da waren aber auch dw Wiener selbst dafür.) Unter-^i^ka sei tatsächlich schon ein Teil von Laibach und es werde noch die Zeit kommen, wo auch andere Nachbarortschaften für die Inkorporation reif würden. Die Kanalisation, die Beleuchtung, auch die Verzehrungssteuerlinie verlangten ein einheitliches System, einen größeren administrativen Apparat. Abg. Dr. Tartar habe von einer Belastung der Stadtgemeinde Laibach, Abg. Dr. Novak hingegen von einer Belastung der Gemeinde Unters ika bei dem bisherigen Stande der Umlagen, so würden viele Bewohner der Stadt Laibach nach Unters i^ta übersiedeln. (Abg. Reisner: Die haben leine Angst davor.) Da sei es notwendig, einen einheitlichen Körper zu schaffen. (Abg. Dr. Tav5ar: Nun, wür können ja noch weiter, nach St. Veit, übersiedeln. Heiterkeit.) Gelinge es der Majorität, den elektr. Strom billiger abzugeben, als es Laibach vermöge, so würden zahlreiche Gewerbeunternehmungen aus Laibach nach Untor-Ki^ka übersiedeln. Die großen Arbeiten, die Abg. Dr. Tav>,) Kalman: „Dorflindcr", Walzer. 4.) Massenet: Phantasie aus der Opar „Manon". 5.) Moszkowsli: „Spanischer Tanz" Nr. 2. 6.) Lehur: Potpourri aus der Operette „ßva". — (Daö Aljaiheim im Vratatalc) wurde am 6. Oktober geschlossen. Es bildet in der letzten Zeit dcn Haupt-au6gangsftunkt aus die verschiedenen Gipfel des Triglav-gebietcs. Die meiste» Touristen zogen aus dem Alja5-l)eim über Prag auf dcn Triglav, wobei gewöhnlick der Tonün^ckweg benützt wurde, und nahmen dcn Abstieg an dcn sicbcn Triglavsccn vorbei in dic Wochcin (zum Savicafalle und zuin Wochcincr See oder nach Mittel dorf). Trainierte Touristen wagten sich sogcn über die gefährliche Nordwand n» dcn B fuhr der Blitz in den Hcustadl der Besitzerin Maria Vilfan, wobei das Objclt samt Vorrat niederbrannte nnd der Eigentümerin ein Schaden von i'ber 5>00 ^' erwächst. — (Ilnglücksfall.) In einem Fabrilsunternehmcn l» Ncumarltl verunglückte gestern eine junge Arbeiterin da durch, daß ihr beim Hantieren mit einem Eiscnstück dieses abglitt und sie am rechten Auge traf. Die Verletzung ist so schwer, daß das Augenlicht als verloren gilt. Das Mädchen ist ins Landesspital nach Laibach abgegangen. - (Unfälle.) Der 65 Iahrc altc verwitwete Besitzer Juan Dimnil in Dobrunjc wurdc dicscrtagc beim Strcumähcn im Walde von seinem Tohnc mit der Tense nnglücklicherwcise in das rcchtc Auge gestochen und schwer verletzt. - Der 14 Iahrc alte Fleischcrlehrling Johann öontar glitt zu Hause an der Poljannstratzr auf einem gepflasterten Boden aus und zog sich beim Sturze eine schwcrc Verletzung der rcchtcn Hand zu. Den, 63 Jahre alten Müller Anton Zamljcn in St. Man tin slog bei der Arbeit ein kantiger Stein mit großer Gewalt ins Gesicht, wobei er eine schwere Verletzung des linken Angcs erlitt. In Mariafcld stürzte der .",0 Jahre alte Tischlcrgchilse Anglist Kosma^ in einer Höhe von drei Metern von einem Kastanicnbaum und brach sich hic!,ci dc» linken Arm nnd das rechte Nein. — Der l.'5 Jahre alte Nesitzcrssohn Franz Krulc in <'e^encc, Gcmcindc Moräntsch, siel zu Hause ans cine Sense nnd durchschnitt sich die rechte Hand <Überfallen und schwer ncrleht.» Gestern wurdc dcr Acfitzerssohn Franz Kunstclj aus der Reichsstraßc unweit Sto/icc von zwei Männern aus unbekannter Ursache überfalle» nnd derart mißhandelt, daß cr be-wußtlos liegen blicb und nach Hausc geführt werde» mußte. Die beiden Täter wurden verhaftet und dcni Landesgerichtc eingeliefert. — estern abends erläuterte Herr Professor Dr. Pestotnil m dichtbesetzten großen Saale des „Mestni dom" die nerte und zugleich Schlußbilderserie vom VI. Sokoltage in ßrag. Hiebei gelangten die prächtigen Szenen vom mposanteu Sotolfestzugc aus den Königlichen Weinber« >en in die Altstadt, woran 30.000 Sokolturner teil« mdmen, in tadellos plastischen, w herrlichen Farben« luancen ausgeführten Lichtbildern zur Vorführung. Es olgten Gruppenbilder vom Festturnplatze, welche die kinzelleistungen der rnssischeu, serbischen nnd bulgarischen Zokolturner zum Gegenstände hatten und — wie insbeson-ierc auch die bulgarischen Nationaltänze in rythmisch urnerischem Arrangement — lebhaftes Interesse erwecken. Prächtig war der Anblick auf die mit bewuudernswerter Präzision funktionierenden enormen Menschen »nassen, die, gleichsam einen Gesamtriesenkörper bildend, eine in viel« ausendfacher Vervielfachuug sich vollziehende Riesen« eistung eines Einzelkörpers zu absolviere» schienen. — (Der Laibachcr Deutsche Turnverein) ersucht ms mitzuteilen, daß die für heute festgesetzte und ?ereits verlautbartc Turnelkneipe an diesem Tage wegen >es am selben Tage stattfindenden Konzertes des Salon» irchesters nicht abgehalten werden kaun. Die Eröffnungs» !neipe findet Samstag deu 13. Oktober statt. Näheres vird bekanntgegeben werden. — (Hymen.) Am 8. d. M. hat sich in Krainburg yerr Franz Aiman, Sohn des Möbelfabritaiit>,'n Natthias Ažman, mit Frl. Paula Suhadolnik, Tochter >es städtischen Gärtners Franz Suhadolnik, vermählt. — llm 9. d. M. fand in der Stadtpfarrkirche in Krainburg >ie Trauung des Herrn Franz Pavloöiö, Kontrollors )cr kram. Landeszwangsarbeitsanstalt in Laibach, mit Hrl. Mathilde Schega, einer Tochter des gewesenen Hamburger Bezirksrichters Iohauu Schega, statt. -ß. — (Konzerte.) In der Südbahnrestauration (Josef Schrey) wird morgen abends um 8 Uhr eine Abteilung ?er hiesigen Militärkapelle konzertieren. Eintritt 40 II. — Bei Frauenkrankheiten bewirkt das natürliche Hranz Iosef-Bitterwasser ohne Appetitstörung schmerzlos eichten Stuhlgang. Franz Josef »Wasser soll je nach Umständen längere Zeit hindurch genommen werden, )enn es tritt nach dessen Benützung stets eine wohl-mende Rückwirkung auf den Organismus ein. Geheimrat Professor Dr. Zweifel, Vorstand der Königlichen Leift. ziger Geburtshilfeklinik schreibt: „Mit dem Franz Josef« Bitterwasser kann ich mich in jeder Beziehung sehr zufrieden erklären; eine relativ kleine Dosis (ein halbes Weinglas) führte in kurzer Zeit schmerzlos ab. Diese zeringe Menge gestattet eher, frisches Wasser nachtrinken 5» lassen, was den etwas bitteren Geschmack sofort beseitigt." — Ein Versuch erbringt den Beweis! In Apotheken, Drogerien und Mineralwasscrhandllmgen käuflich. Die Versenduugsdirektion der Franz Ii)sef'Heil° queNen in Budapest. 1952 — (Kino „Ideal".» „Der lebende Leichnam", dieses berühmte Werk Tolstojs, wird im Kino „Ideal" mit grobem Erfolge vorgeführt. Dieses Drama aus dem Lebcn ist auf dem Film herrlich reproduziert und wirkt infolge der lebenswahren Darstellung erschütternd auf alle Besucher. Im Film spielen erstklassige italienische Künstler. — Dienstag die großartige Detektivlomödie „Protea" und eiu glänzendes Lustspiel, „Prinz Ferdinand de». Durchgänger" betitelt. Verantwortlicher Redakteur: Auton F u n t e k. Verlangen Sie I bei Ihrem Kaufmann nicht einfach ¦ „Rindsnppe-Würfel", sondern ¦ ausdrüoklich I iiinnis Rindsijppe- I MAbbl Würfel I jfl ä S Heller I 4010 denn sie sind I die besten! I Allein echt I mit dem Namen HAGGI und der I Schatzmarke ^ Kreuzstern! 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Nicht jeder war so glücklich, iu der Iu. gend durch de„ Vesuch höherer Lehranstalten sich jenes Mah von fachlicher und allgemeiner Bildung aiizucignen, dessen Vesitz heute allgemein für die Erlangung einer Anstellung in Staats» und öffentlichen Diensten oder Vorrüctung in andere gutbe» zahlte Stellungen vorgeschrieben ist. Diesen Stieflindern des Schicksals zu helfen, gelangten die weltbcrühmteu «Selbst-, unterrichtsweile Methode Austin» zur Ausgabe, deren Be» nühung jedermann, ohne Unterschied der genossenen Vorbildung es ermöglicht, durch einfachen Selbstunterricht ohne «ehrer sich die Kenmisse zu erwerben, die an höheren Lehranstalten ge» lehrt werden, und staatsgültige Zeugnisse zu erhalten. Aus» führliches enthält der heute beiliegende Prospelt der Ver « sandbuchhandlung Schallehn