MITTHEILUNGEN A US DEM GEB1ETE DEli STATISTIK. HEllAUSCKGHBEN VON UKU MRECTION DER ADMINISTRATIVEN STATISTIK IM K. K. HANOELS-MINISTERIUM. DUITTER J AII ItG A N G. — I. I1EFT WIEN, I s:>4. UIS lllilt KAISUItl>K'll-KOMGM(’HEN IIOP- UNI> STAATSDItlJCKEHF,! IN COMMISSION »El W. UllAUMULLEH. Darstcllnng d or Laii(IwirtliscIi Unzen bat ihren Ursprung in Dorna Kandreni am Fusse des Bergs Ouscbor; die starkste bei Pojana niagra, deren Kohlensauregehalt sebon an dem heftigen Auf-sprudeln in der holzernen Einfassung erkannt wird, gibt taglich etvva 10.000 Pfund Wasser, dessen grosster Theil als Sauerbrunnen (Burkut) versendet wird K. Klimatiscbe Verhaltnisse. Das Tbermalklima der Bukowina ist, der Stellung ihrer Gebirgslandscbaft naeli, etwas minder giinstig, als die geographische Breite erwarten liesse. Der tnit noeh ungebrochener Kraft wehende Nordost erzeugt strenge und anhaltende VVinter, vvelchen in raschem Durehgange durcli ein kurzes Friihjalir lieisse Sommer folgen, so dass meist erst der Herbst die angenelime, in langerer Dauer gleichformig temperirte Jabreszeit bildet. Die Buko\vina liegt in der Zone der vorherrschenden Sommerregen und Sommergewitter 3). *) Die angeblich in St. Onufri lici Seretb aus grober Krnide entspringende Scbwefclquelle, welcbe in mehreren geograpbiscben Werken erwiilmt wird, existirt nicbt. “J Vorgl. Altli die Mineralquellen der lSuko\vina, in Loonhard’s und Itronn’s neuem Jabrbuehe fiir Mincralogic, Gcognosie, Geologie und 1‘etrefactenkunde, Jabrgang 1848, S. 531—535. 3) Zuverliissige und mit anderen Bcobachtungen vergleiclibare Ausmitllungen der meteorolo-giseben Hauptverbiiltnisse des Landes bat erst die Krricbtung einer Hauptstation der k. k. Central-anstalt fiir Meteorologie und Erdmagnetismus in Czernowitz und die Dotirung einer zvveiten, noeh 7.u localisirendcn, mit vergliehenen Instrumenten Seitons derselben Anstalt in Aussicht gestellt. Die Hauptergcbnisse der zu Czernowitz vom Oetober 1852 bis Knde Juni 1853 gemaebten Ucobacbtungen sind, nach Vornabme der notbigen lteductionen, folgende: Mittler. Suinme des Herrschemle Temperatur Luftdriick Dunsldruck Niederschlags Windriclitung October 18K2 + 7 • 35° 328-300'" 3-16'" 15-58"' S. November n + 2-56° 327-750'" 2-42'" 4-73"' N. December v + 0-84° 328-997'" 1-91'" 0 00'" S. Januar 1853 — 102° 328-923'" 1-72'" 5-10'" S. Februar » — 0-55° 326 163'" 1-67'" 16-32" s.o.s. Miirz M + 155° 327-407'" 1-67'" 22-41"' N. April Mai » + 4-04° 326-380'" 2-49"' 33-86'" NAV. n + 11-83° 327-860'" 3-58'" 12-71'" S.O. Juni » + 14-25° 326-828"' 5 00'" 64-37"' S.O. Eine interessante Hekriiftigung der aus den Angaben liber die SeehBben der einzelnen I' luss-thiiler gezogenen Scbliisse auf ibr klimatiselies Verbalten gibt dic Vegetation an die Iland. Wlilirend 0. E r tragsfahigkeit d e s 15 o il e n s. Die okonomische Bodenkunde ist hinsichtlicli der Bukowina noch zu wenig entwickelt, als dass liber die allgo-meinsten Andeutungen hinausgegangen werden komite. Vor/iiglieli ergiebig ist der Bezirk zwischen Pruth und Dniester; das Gebiet am recliten Ufer des Pruth und Czeremosch bis zur Wasserscbeide des Sereth erscbeint, boi grosser Pro-ductionsfiihigkeit, doch zufolge seiner hiigeligen Lage vorwiegend als reich-tragender Waldboden: die tiefer gelegenen Theile des Sereth-, Suczawa- und Moldawa -Tbals, besonders die Striche langs der moldauischen Granze, iiber-treffen das Pruth-Thal an Fruchtbarkeit, wahrend am oberen Laufe dieser Fliisse die klimatischen Verhaltnisse der Bodencultur ein machtiges Hinderniss bereiten, vvelches in noch erhohtem Masse am oberen Czeremoseli und an der Bistritz statt-findet. Das berrliche Gedeihen der Waldungen und Weiden beweist aber. dass selbst hier der Boden das ungemeine Mass von Ertragsfahigkeit besitzt, welches iiberhaupt die Bukowina auszeiclinct. b) Die 1 a n d b a u e n d e Bevolkerung1)- 1. Volksmenge. Die Bevolkerung des gesammten Herzogthums betrug im Jahre 184G (als dem Zeitpuncte der letzten verlasslichen Volkszahlung) 371.131 Seelen. Im Jahre 1851 wurde sie, minder verlasslich, mit 188.873 Personen rnann-liehen und 191.953 weiblichen Geschlechts, somit im Ganzen mit 380.82G Seelen ausgewiesen. Unter BUcksichtnahme auf den mittleren Beobachtungsfehler, weleher beziiglieb dieser letzten Zahlung jedenfalls in Betracht gezogen werden muss, lasst sieli die muthmassliche Volkszabl im Anfange des Jahres 1852 mit 406.000, im Anfange des Jahres 1853 mit 410.000 veranschlagen 2). Dicse Bevolkerung vertheilt sich aber sehr ungleichmassig auf die in landwirth-schaftlicber Hinsicht auszuscheidenden Hauptabtheilungen der Bukowina. Flachcninhalt in n. o. Jochen Bevvohnerzahl Land zwischen Dniester und Pruth 229.1G6 88.524 Bezirk am recliten Ufer des Pruth und Czeremosch bis zur Wasserscheide des Sereth 192.088 79.133 Oberes Flussgebiet des Czeremosch, des Sereth und der Suczavva 472.833 33.387 im Pruth-Districte Nadelliolzer bis zum Fusse der Geliirge fehlen, erscheinen sie bereits in den Wiildern, welclie das Seretli-Tlial einfassen, liiiulig; wiihrend in Poseliorita nocli alle Gcniiise und selbstObstbiiume gut gedeihen, kominen beide zu Jakubeni nur kummerlich fort und werden grossten-theils bloss in Mistbeeten gezogen. — Vgl. Altli u. Fieker Bericht iiber cine wissenschafll.Reise in der lSukowina, I.Abtli., in d. „Mittlieilungen d. Vereins f. Landvvirthschaft u. Landeskunde" 1853, S.79f. Da die selu- interessanten und verwickelten Verhiiltnisse der Nationalitiiten und Religions-genossenschaften in der Hukowina den Gegenstand einer eigenen Darstellung bilden sollen, wird hier von denselben abgesehen. a) Die mittlere Zunahme der Bevolkerung betrug in der Periode von 1831 bis 1837 1-408, in der Periode von 1840 bis 1840 1-7S1 Percente, \velche letztere ZilFer bei dem Umstande, als die Jahre der zweiten Periode ganz normale waren, der obigen Bereclmung zu Grunde gelegt \vurdc. Fliichenmhalt „ , .. .. , . Iio\volinerzalil in n. o. .loclicn Gebiet der Bistritz und oberer Tlicil des Moldawa-Ge- biets sammt dem Berglande von Kaczika und Solka . 470.883 38.050 Flachland ani unteren Laufe des Seretb, der Suczawa und Moldawa..................................................... 448.182 132.037 Wabrend demnacli die durchsehniltliche Volksdichtigkeit im Herzogthumc (fiir das Jahr 1846) 2.046 betrug, wurde diese Mittelzabl im Prutli-Bezirke, innerlialb dessen die Landeshauptstadt liegt, in dem fruchtbaren Plateaulande zwischen Prutli und Dniester, endlich in dem ergiebigen Flachlandc am unteren Laufe des Seretb, der Suczawa und MoIdawa iiberscbritlen, indem die relalive Bevolkerung dieser Districte auf 4.119, 3.863 und 2.946 stieg; hingegen blieben die beiden Abtheilungen des Berglands binter derselben nambaft zuriick, da an der Bistritz und im oberen Flussgebiete der Moldavva nur 808, am oberen Czeremoscb, Seretb und Suczawa-Flusse nur 706 Menscben auf der osterreicbischen Quadratmeile wobnten ’). 2. Vertbeilung der Bevolkerung auf die Wobnorte. Der Antheil der eigentlicben stadtiscben Bevolkerung an diesen Summen muss um so geringer angescblagen \verden, als selbst cin grosser Theil der innerlialb des Stadtumfangs Wohnenden sicb mit Landwirtbschaft mebr oder minder vorwiegend beschaftigt. Die drei Stiidte der Bukowina zablten im Jabre 1846 (mit den Vorstiidten). Czernowitz................................................19.823 Suczawa................................................... 5.958 Seretb.................................................... 4.583 30.364 Eimvohner, so dass nur 8'1 Percent der Gesammtbevolkerung innerlialb ihres Bayons wohnten. Auf die oben bezeicbneten Abtheilungen des Landes in okonomischer Hinsielit vertheilten sicli die Wobnorte so, dass die Stiidte Miirktc Dorfer Hauser erste.............................— 1 76 14.689 z\veite.......................... 1 1 38 11.628 diitte............................— — 25 4.991 vierte ...........................— 1 37 6.374 fiinfte.......................... 2 1 125 20.614 umfasste. Die relativ grosste Zalil von Ortscbaften liegt demnacli zvviseben Prutli und Dniester, wo 3 4 auf die Quadratmeile entfallen, wabrend in der fiinften Abtheilung nur 2-8, in der zwciten 2-1 (worunter aber Czernowitz) die entsprecbenden Quoten ausmachen. In der sudlieben Iliilfte des Berglands kommt eine Ortsehaft erst auf l1/4, in der nordlichen Iliilfte desselben auf 2 Quadratmeilen, vvobei jedocli nielit zu iiberseben ist, dass im Berglande Hauser, welche in stundenlangen Ausdehnungen Zerstrent sind, zu eiuer einzigen Ortsgemeinde geziiblt werden. ’) Wenn man die Gcmeinde-Bezirke in Betracht ziehen will, so ist der Stadt-Rayon von Czernovvitz mit i!).G9G Seelen auf der (Juadratmeile der am stiirksten, der Distriet der Gemeinde Kloster Puttna mit 44 Mensclien auf demselben FlUchenraume der sparsauist bevolkerte. l)ie stiirker bevolkerten Ortscliaften Stiidten) so, dass nacli der Volksziiblung mit Einwohnorn zwischen Dniester und Prutli Bojan..............................4.0 Ki Sadagora .............................2.827 Kotzman............................2.634 Rarancze...........................2.585 Toporoutz..........................2.438 Rohozna............................2.303 Kadobcstic.........................2.142 Zastawna...........................2.114 Werenczanka........................2.004 Schipenitz.........................2.0!i4 auf den Pruth-District Kuczurmare ........................5.317 Wischnitz (mit Dependenzen) . 4.377 Waschkoutz am Czeremosch . . 2.921 Molodia (iriit Franzthal) .... 2.827 Karapcziu ain Czeremosch . . . 2.784 Russisch Banilla...................2.702 Willawcze..........................2.511 Mamajestie (Neu-)..................2.488 Broskoutz..........................2.404 Ispas..............................2.288 Woloka...............................2.142 entfielen '). ') Fiir das Jahr 1851 wurden die stiirker mil Einwohncri zwischen Dniester und Prutli: Bojan............................ 4.989 Kotzman.......................... 2.765 Rarancze . . . ................ 2.715 Sadagora......................... 2.075 Toporoutz........................ 2.435 Roliozna......................... 2.207 Zastanna......................... 2.065 Wcrenczanka...................... 2.001 Schipcnitz....................... 2.039 am rechten Pruth-Ufer u. unt.Czeremosch: Czernowitz...................... 20.470 Kuczurmare....................... 5.203 Wisclinitz....................... 4.312 \Vaschkoutz am Czeremosch . 3.073 Karapcziu „ „ . . 3.072 Russisch Banilla................. 3.031 Molodia.......................... 2.837 Willa\vcze....................... 2.084 vertlicilen sich (abgesehen von den drei von 1846 auf den Iiaum mit Einwohncrn auf die nordl. Hiilfte des Berglands Putilla (mit Dependenzen) . . . 4.604 Berhomet...............................2.333 Krasna (Cameral- und Privat-) . 2.100 Czudin.................................2.087 auf die siidl. Hiilfte des Herglands Mold. Kimpolung (mit Dependenz.) 4.803 Wama (mit Eisenau).....................2.680 Dorna Watra............................^.526 Fundul Moldowi (mit Louisentlial) 2.094 auf den Itest des Flaclilands Radautz................................5.233 Bosancze ..............................3.403 Wikow (Ober-)..........................3.268 Fratautz (Alt-)........................3.005 Arbore.................................2.962 Petroutz am Seretli....................2.587 Fratautz (Neu-)........................2.535 Tereblestie............................2.188 Waschkoutz am Seretli . . . .2.188 Mardzina...............................2.173 Isten-Segics.........................2.104 Maddikfalva (mit Turnestie) . .2.104 Kamenka (mit Petriczanka) . . . 2.055 Mittoka.............................2.017 bevolkerten Orte folcrciuftrmassen ausgewiescn: Mamajestie (Neu-) . . . mit Kinwoliiicrn . 2.644 Broskoutz . 2.493 Ispas . 2.320 * Kostestie . 2.200 VVoloka * Draczenitz . 2.061 in der Nordhfilfte des Berglands: Putilla . 4.540 Berhomet . 2.717 Czudin . 2.269 * Moldauisch Banilla . . . . 2.255 Krasna . 2.161 in der Sudhiilfte dessclhen: Moldauisch Kimpolung . . . 4.929 Wama Dorna Watra Fundul Moldowi ' Jakuheni 3. H c c h 11 iche Beschaffenheit (les la n d 1 i ehen 15 e si tzthums. Bei der Uehernahme der Bukowina unter die ostcrreicbische Herrschaft war der Bauer (zaran) *)—mit Abreehnung des Districts von Moldauiscb-Kimpolung—nur ein Piichter, welcher statt des baron Geldes cine Anzahl von Arbeitstagen, einen bestimmten Theil seiner Ernte und einige Kleingaben leistete, iibrigens freiziigig und keiner Gericbts-barkeit des Gutsherrn untervvorfen \var. Als Entscheidungsquelle in Streitigkeiten zwischen beiden Theilen galt, insolerne kein besonderes Uebereinkommen Platz griff, ein auf Grundlago der diessfalligen Uebung zn Stande gekommener Chrisow des Fiir-sten Gregor III. Gbika, ursprunglich vom Jiinner 1706 datirt, aber erst in der ver-besserten Bedaction vom September 177(5 zur Wirksamkeitgelangt. Dieser Zustand wurde als Status quo von der Militar-Adininistration, welcbe die Venvaltung desLandes iibernabm, durcli das Commissionsprotokoll vom 4. April 1780 gutgeheissen. Erst bei dem Uebcrgange der Bukowina in die Civilverwaltung trat der Untertbiinigkeits-verband durcb das Patent vom 1. November 178(5 fiir den gesammten Bauernstand der Bukowina ins Leben, wobei die Summe aller jener Griinde, die sieh damals im Besitze eines Untertbans befanden, als Busticale erklart ward. Das Urbarium stellte der Status quo dar, zufolge dessen jeder Untertban Folgendes leistete: a) zwolf Bobottage, vier im Friibjahre, vier im Sommer, vier im Herbste, — jedocb mit bemessener Arbeit, so dass jeder Arbeiter beim Behauen des Kukuruz eine Firta (ungefabr (501) Quadratklafter), beim Scbneiden 90 Garben, beim Miihen eine Falsche (= 1*8 n. o. Jocb), beim Aufscbobern eine halbe Falscbe aufzuarbeiten, beim Aekern jeder Pflug (50 (im Bracbfelde 48) Spannen zn pflugen liatte, — iiberdiess aber nacb Bedarf des Gutsherrn Klaken (Arbeitstage gegen eine geringe, fast nur nominelle Entscbadigung in Bekostigung und Tanzmusik); />) den Zelient von allen Feldfriicbten, dem Heu und Obst, vom Gemiise aber nur, wenn mit letzterem Ilandel getrieben wurde; c) 5)00 Faden Garn von 7 Scbuh Lange als Entgelt fiir den Flaehs-Zehent; d) eine ausgevvaebsene llenne; c) zwei Fubren Hrennliolzes; f) Zug- und Handfrobne bei den Beparaturen herrsclniftlicber Gebaude, der Teichdamme und Malilmiiblen, — so wie eine Bobotsfubr zur BeiscbalFung der liaus-liclien Bedflrfnisse des Grundlierrn aus einer miissigen Entfernung. Eine spiitere mil Eiuwohnerri mit Einwoliuorn im flaclilamlc am unteren Laufc des Tcrcblestie....................... ‘.144 Kamenka........................... 2.14S Radautz.............................. 55.839 * Idzestie........................ 2.091 Seretli.............................. 4.070 Mittoka........................... 2.0T0 Ilosancze........................... 3.:!7(» Haddikfalva....................... 2.0G4 Wikow (Ober-)........................ 3.3(55 * Illischcstie................... 2.031 Fratautz (Alt-)...................... 3.070 * Storoschinetz................... 2.041 Wasclikout7. am Seretli . . . 3.073 * Pertestie (Ober-)............... 2.016 Fratautz (Ncu-)...................... 2.470 Die mit * bezeichneten traten erst in die Zalil der stiirker bevelkerten Orte cin, \viilirend Kndobestie, Arbore, Petroutz, Isten-Segfics ans derselben entlielen. ’) Auf die mit Landwirtbseliaft beschfiftigten Be\vobner der drei Stiidte liatte diess keine Anvrendung. Anordnung (1781) fiibrte die Reluition des Heu-Zehents mit 3 Kreuzern fur jede Scbober-Klafter ein; die weitere vom 29. April 1807 beschrankte die Reparaturs-frohne auf Herstellung jener Gebiiude, welcbe beiUebernahme derRukowina bestanden hatten, und erhob die bislier schon vereinzelt bestandene Uebung, lliiusler und Inleute nur zu sechs Robottagen anzubalten, zum Gesetze. An vielen Orten kamen aber zwiseben Gutsbesitzern und Untertbanen Robotsvertrage zu Stande, wornacb fiir Er-lass der anderen Leistungen 28, 32, bei Verabfolgung des Abraum- und Lagerholzes aus den Dominicalwaldungen 50, 00, in drei Ortschaften wegen weiterer Zugestiind-nisse derGrundberren 75 Robottage iibernoinmen wui'den, die nacb einem festgesetzten Ausmasse tlieils durch Hand-, tlieils dureli Zug-Arbeit zu leisten waren '). Nebenbei bestand, in Erinnerung an das friiliere Paclitverhaltniss, die Wandelbarkeit des ganzen Rusticalbesitzes fort, bis sie a m 24. October 1835 aufgeboben wurde. Die kaiscrlichen Patente vom 7. September 1848 und 4. Marz 184!) schaflften den nexus subditelae ab, und siclierten den Gutsberren eine Entschiidigung tlieils von Seiten der entlasteten Untertbanen, tlieils aus Landesmitteln zu; die naboren Modali-taten derselben wurden aber crst mit dem Patente vom 23. October 1853 festgestellt, dessen Verwirklichung zur Aufgabe einer Landescommission geworden ist. 4. Ausdehnung des Grundbesitzes. Da ausserbalb der Stadte bis jetzt keine Grundbilcber bestehcn und selbst in der Landtafel keine Ausscbeidung der Gutsantbeile bei Auflosung eines grosseren Domanialbesitzes zuliissig war, so lassen sicli liber die Ausdehnung des Resitzes einzelner Grundeigentbiimer nur sebr unvoll-kommene Andeutungen geben. Als der grosste Herrsehaftsbesitzer erschien bis zum Jalire 1848 der griechiscb-niclitunirte Religionsfond, welchem dureli den sogenannten geistlieben Regulirungs-plan vom 2!). April 178G siinmitlicbe Giiter des Radautzer (spaterbin Czerno- witzer) Risthums und aller Kliister der griechisch-orientaliscben Kirclie innerhalb der Rukovvina, ob diese Corporationen nun fortbestanden oder nielit, zugewiesen wurden. Religionsfondsherrschaften waren: n.ii. Joelipn n.o. Jochen Fliiclicninhalt Flticheninhalt Czudin.........................mit 22.G97 Kuczurmare......................mit 37.721 Gura Humora mit) , Radautz mit) 84.932 „ , , ........ 331.252 lllischestie • • j • • • » •• Fratautz lladdikfalva........................... 18.302 Solka . .............................. 85.335 St. Ilie................................ 26.573 Tereblestie............................ 13.029 Kotzman................................ 27.790 Wama.................................. 15.3072 wozu noch Antbeiie an den Herrschaften Karapeziu am Seretli, Komanestie und Kostina kamen. Der Capitalsvverth dieser sammtlicben Realitiiten und der dazu ') Offcnbar viol zu niedrig wurdc der VVertli siimmtlicher Urbarialgiebigkeiten bei Durch-fiilirung der Grundsteuer-ltegulirung auf 121.024 11. 44'5 kr., jener der Zehcittcn auf 93.607 II. 11-12K kr. veranschlagt, da es sieh fur die Rcgulirungs-Commission nielit uin die Krinittlung einer Steuersumme, sondern nur um die Repartition einer bereits a. b. Orts unsgesproclienen Coneretal-Steuer, folglich uin die Feststellung des Krtragsverhiiltnisses der einzelncn Giiter, nielit um die /iffer des wirklieben Ertrags eines jeden, bandelte. gehorigen Urbarialrechte wurde, jedenfalls allzu niedrig, fiir das Jahr 1846 mit 1,442.275 fl. veranschlagt. Dor z\veite grosse Grundbesitzer des Herzogthuins war der Cainoralfond. Jn seinen IIanden befand sicb mit 105.133 n. ii. Jochen Flacheninhalt „ 117.088 „ 12.360 „ 14.7IiG „ Dorna Watra Mold. Kimpolung Cameral-Krasna . Zuczka . . . . Die umfangreiclisten Privat-Dominien warcn: n .o. Jochen n.i). Jochen Flšicheninhalt Flacheninhalt Berliomet am Seretb . mit 52.881 Petroutz am Seretb . . . Ulit 11.868 Putilla 52.086 Lukawetz y> 11.545 Moldauiscb-Banilla . . • w 33.626 Ispas y> 11.410 Bussiseb-Kimpolung . . • 9» 32.387 Komarestie n 10.862 Wiscbnitz 15.229 Storoschinetz n 10.638 Bosancze • r> 13.300 Karapcziu am Czeremoscb n 10.463 Rostocze 12.855 Russiscb-Banilla . . . . n 10.011 Zadowa • n 12.023 im Ganzen mit 301.184 so dass nur 460.0(!3 n. ii. Joche Flacbeninhalts auf die 131 iibrigen Dominion (wobei nocb der Antlioil des Religionsfonds an dreien zu boriicksicbtigen ist) entfiel, wahrend 58 Percente des Domanialbesitzes der Verwaltung des Staats unterstanden. Alle diese Ziffern sind insoferne auch gegenwiirtig noeh von grosser Bedeutung, als im Durebschnitte der ganzon Bukowina 7/u des Flacbeninhalts jedes Dominiums im unmittelbaren Besitze des Grundherrn sieb befand, diese Zalil aber in den gonannten Territorien bis auf drei Viertlheile anwuchs, in den bober gelegenen Theilen der-selben selbst diese Quote iiberstieg, — cin Besitz, welcher durcb die Aufhebung des Obereigentbums bezuglich der Ilusticalgriinde unberiibrt blieb 1) Mit Ausschluss der unproductiven Area waren dominical in den fraglichen Dominion: Czudin .... 7.408 n. ii. Joche Gura IIumora mit lllischestie . . . | 50.178 tf » Haddikfalva . . 2.000 V » St. llie .... 10.503 n n Kotzman .... 7.395 n n Kuczunnare . . 12.574 » » Kadautz mit ) Fratautz. . ( 241.055 n n Solka ..... 40.454 >» » Tereblestie . . 4.202 >» n Wama 122.753 n n im Ganzen auf d. Religions-fonds-Herrschaften . . Dorna Watra . . Mold. Kimpolung Cameral-Krasna. Zuczka .... im Ganzen auf d. Cameral-fonds-Herrschaften . . 505.848 n. ii. Joche 74.200 n. ii. Joche 00.500 „ 3.230 „ 3.795 „ „ 141.737 n. o. Joclie Berliomet . . . 40.708 n. ii. Joche Putilla .... 28.920 n Mold. Banilla . . 29.541 n n liuss. Kimpolung 18.150 n » Wischnitz . . . 8.928 » n Itosancze . . . 3.840 n ii Rostocze . . . 0.757 n Zadowa .... 9.270 9* n Petroutz. . . . 5.850 » ii Lukavvetz . . . 8.210 » n Ispas 4.897 n a Komarestie . . 9.930 n n Storoschinetz. . 7.320 » ii Karapcziu . . . 10.003 n n Russ. Uanilla . . 5.250 n n im Ganzen auf d. 15 grossen Privat-Dominien . . . 197.724 n.o. Joche Der dominicale Iiesitz des lieligions- und Cameral - Fonds umfasst sonach 37’8 Percente der ganzen productiven Area der Iiukowina. Von den grossten Dominien (mit mehr als 1 □ M. Flacheninhalt) gehoven nur Kotzman und Zuczka demLande z\visehen Pvuth undDniestev, Kuczuvmave, VVischnitz, Karapzciu, Ispas und Bussich-Banilla dem Bezirke am Pruth und unteren Czevemosch, cndlich Haddiktalva, St. Ilie, Terehlestie, Bosaneze, Zadowa, Petroutz, Komarestie, und Storoschinetz mit einem Theile von Czudin, ltadautz und Humova dem unteven Luufe des Seveth, dev Suczavva und Moldawa zu. lliugegen nehinen die Dominien Cameval-Krasna, Bevhomet, Putilla, Moldauisch-Banilla, Bussisch-Kimpolung, Bostocze und Lukawetz mit deni Beste von Czudin und Badautz tast die ganze Novdhallte, endlieli Sol K a, VVaina, Dovna VVatra und Moldauisch-Kimpolung saiumt dem Beste von Humova die gesammte Siidhiilfle des Bevglands ein. Die Folgevungen, \velchc sieli aus diesem 1'mslaude im Zusammenhalte mit dem eben vovhev Bemevkten evgeben, sin d von dev nacbbaltigsteu Wichtigkeit fiir den Betvieb dev Landwivthschaft;. Ilinsiehtlich dev Pvivat-Dominien ist dabei nocli in Anseblag zu bvingen, dass zwav Bevhomet, Bosaneze, Petvoutz und Lukawetz nuv je einen einzigen Gvundhevvn batten, Putilla, Bussiseh-Kimpolung, Wischnitz undBostocze iusgesammt den gleichen dvei Eigeiithiimevn zugehovten, in den iibrigen sieben abev umi ganz vovziiglich in Moldauisch-Banilla die Zalil dev Gvundbevven gvosser war, indetn diese Dominion, obgleieli biicbevlich ungetheilt, physiscb in cine namhafte Zalil von Gutsantbeilen zevfielen, wie denn ubevbaupt solebe Antbeils-Besitzev, Besescben odev Moschnenen genannt, in devMoldau iibevhaupt und inshesondeve in devBukovvina liiiulig vovkommen. Ein Theil dev Dominical-Bealitiiten helindet sich auch noch in den Hiinden des Klevus. Nach dem geistlicben Begulivungsplane vom 21). April 178t> wuvde jedem selbststiindigcn Seelsovgev dev griecbiscb-nicbtunivten Kivebe eine Dotation von 44 Jocli Gvundstucken (eine sogenannte ganze Session) zugesicbevt, deven Ausmitt-lung, glcich den iibrigen Kivchenpatvonatslasten, den Gutsbevven, als den damals (von den Stiidten und Moldauiscb-Kimpolung abgesebcn) einzigen Gvundbesitzevn des Landes, oblag. Eine weiteve Anordnung vom .’>. October 180!> vevpflichtete sie iibevdiess, deliciente Seelsovgev dev gviechiscb-nichtunivten Kivclie mit je 22 Jocli Gvundstueken (einev halben Session) zu vevsovgen. Auch beziiglich dev gviechisch-und dev vomiseb-katboliseben Seelsovgev wuvde am 7. Novembev 1811 angeovdnet, dass Jedem i) Jocli Aekevgviinde und eine kleine Wiese zu iibevlassen seien; doch kam diese Anovdnung nuv in seliv gevingcv Ausdebnung zum Vollzuge, wabvend die Dotivung dev gviecbiscli-nichtunivten Geistlichkeit auf die bezeiehnete Weise in der ganzen Bukowina stattfand und nuv lici dev Aufhebung einzelnev Seelsovge-Stationen und bei dem Hinvvegfallen dev Deficienten-Vevsovgungen auch eine Biick-gabe dev betveflenden Dotationen an die Gvundhevven Platz gvill' Zuv Zeit dev Katastval-Vevmessung wav dev gesammte n. ij. .lochc dominicale ) 1,196.890% > Besitzstaud vusticale j 61 r> Wiesen . . . 84.106% 222.736% „ „ Weiden . . . . 104.761 y)6 144.143% „ „ Gestrippe . . 20013/,6 396 y2 „ „ Walder . . . . 820.010% 7.60215/10 „ „ Die Vertheilung der Culturgattungen auf die einzelnen in landwirthschaftlieher Beziehung gesonderten Hauptgebiete des Herzogthums und die als Bestandstucke einer jeden erscheinenden Gemeinden weisen die folgenden Tabellen nach. ') In deri Tafeln zur Statistik der osterreichischen Monarchie wurdo bis einschliesslich 1846 auf diese Zuziihlung der Urwaldungen zum unproductiven Boden keine Uucksieht genommen, wcss-halb crst fur das Jahr 1847 in denselben eine nambafte Verniinderung der productiven Area fiir Galizien (sammt ltukowina) ersclieint. I. Bezirk zwischen Dniester und Pruth. Gi-iiieiiidcn Acrkcr Gartcu Wlcsen Weldcn Waldui)gcn Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Babin 2 r>i3 322 72 7 286 818 544 942 76 1.309 Bojan 4. 814 831 280 43 1 .633 8 1.079 175 380 1.358 Bojanczuk i 314 549 72 1 194 613 743 374 683 554 78 Boroutz 2 787 412 95 24 109 569 477 1 539 . . Brodok t 338 440 7 1 553 49 435 282 988 . , Buda 541 1 245 46 1 576 487 173 231 1 096 199 285 Burdei 122 19 5 146 21 451 110 825 580 1.484 Chliwestie 1 009 1 531 70 1 583 158 876 12 494 214 401 Czernawka 1 751 607 165 543 1 .727 1 573 352 1 304 4 575 815 Czerni Potok 832 1 488 24 661 700 034 205 917 . Czinkeu 2 OKO 797 42 1 334 454 815 049 234 55 87(1 Dawidcstie 1 233 389 02 1 556 104 259 120 234 65 954 Dobronoutz 1 501 1 .168 111 374 830 975 297 624 1 781 1.590 Doroschoutz 2 230 1 .246 47 341 670 217 414 674 65 1.188 Duboutz 82.'; 576 6 397 570 1 533 208 824 . Dzvviniaczka 913 97 42 851 194 54 184 519 15 970 Gogolina ;>31 1 .141 10 1 523 295 302 108 1 494 . , Ha\vrilestio 1 279 997 56 718 69 1 283 23 1 552 99 890 Horoschoutz 1 271 496 121 615 154 1 122 388 236 1 329 1.522 Jurkoutz i 897 289 82 977 792 827 574 1 048 Juscbinetz 861 843 29 482 61 729 235 133 Jwankoutz 2 244 1 .317 55 815 421 1 325 545 1 281 Kadobestie S 400 1 310 123 698 76 1 404 714 205 Kisseleu 2 71!! 471 65 315 362 1 405 570 1 149 Kliwodin 1 290 632 78 868 105 1 293 01 1 348 52 553 Kotul Ostrica 838 825 66 1 177 (539 308 320 99 Kotzman 3 150 208 232 895 1 .240 1 278 210 807 818 147 Kriszczatek 819 454 16 721 240 280 214 79 2 1.554 Kuczurmik 1 920 1 .528 90 1 .585 761 340 319 1 .093 562 11 Kulcutz 809 1 .022 25 287 148 8 104 114 25 421 Laschtiowka 1 537 1 .333 75 446 508 048 15 918 . . Lebutscheni Teutului.. 597 582 11 1 .300 332 1 273 267 1 .088 7 1.298 Lcnczestie (Cameral) .. 206 891 2 11 182 913 102 1 418 . . (Privat) 726 1 .189 5 088 702 303 192 310 00 939 Luschan 2 199 1 .250 10 1 435 467 390 . . Mahala 1 .600 48 106 287 657 312 746 431 . 1.587 Maletinec 1 .779 34 59 459 231 068 . 171 800 Mamajestie, Alt- u. Neu- 2 538 1 .301 764 1 .312 1 .386 709 954 1 .106 1 127 173 Mitkeu 661 1 .243 32 595 59 1 .042 218 138 11 1.049 Mozorowka 806 770 13 74 148 380 183 694 . . Nepolokoutz 2 .259 964 49 925 137 1 .520 120 700 . . Nowoselica 244 1 522 12 120 274 1 038 155 275 . 1.121 Okna 1 899 1 .566 61 1 533 86 1 254 407 1 .495 117 Onuth 973 208 42 125 35 1 518 289 1 .324 111 1.221 Oroscheni 2 858 960 336 850 252 1 556 322 1 .070 032 82 Oschechlib 1 873 846 9 674 132 1 311 46 765 . . Piedekoutz 796 225 10 1 330 361 1 044 94 100 670 Pohorloutz 1 968 1 .430 51 257 122 307 220 74 133 Prilipcze mit Luka .... •> 900 267 139 742 149 263 172 1 516 455 1.155 Barancze 3 968 786 96 1 327 1 .112 635 787 335 1 007 995 „ slobodzia 757 1 419 21 1 355 214 306 435 873 835 612 Repuschenitz 1 968 1 257 96 102 470 834 342 961 licvvakoutz 992 478 4 140 83 167 77 1 132 • • Rohozna 2 077 790 112 1 088 623 273 317 691 • • Sadagora 73 20 39 274 22 092 39 490 * Statist. Mittheil. 1854. I. Heft. 2 Geiuclndcn Acckcr Gallen Wlcscii Wcldcn TValdungcn Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Scheroutz, Ober- 1.677 768 129 181 637 264 230 1 .475 1.564 401 „ Untcr- 575 166 13 907 210 1.461 94 867 132 1.524 Schipenitz 2.314 401 244 762 511 1 .309 192 1.251 Schiskoutz 1.770 1 .024 5 729 150 1.488 102 677 Schubranctz 1.353 540 92 1.263 265 829 480 249 . , Stawczan 2.773 684 97 70 654 408 145 186 Sucbowerka 1.140 728 91 1.094 233 629 131 I .178 314 286 Toporoutz 3.842 1.305 189 1.382 1.242 1.386 661 334 2.256 429 To utri 2.417 1.311 53 599 257 48 39 795 AValevva 2.740 335 68 671 676 464 84 721 Wasloutz 2.284 1.000 166 1.535 534 274 178 1.455 597 230 Wassileu 1 .728 392 73 171 7 939 276 655 59 406 Wcrboutz 1.300 612 50 312 78 1.276 350 47 208 321 Werenczanka 4.077 1.221 65 224 2.400 1.076 110 719 . Witiluwka 377 201 103 009 44 1.411 . Zadobrdwka 1 .12.1 1.034 28 068 84 620 257 243 Zamoschin 688 344 41 578 5 231 148 834 300 1.000 Zastawna 4.31.3 1 .026 77 1.392 1.518 603 Zuczka. Alt 1.000 1.282 288 1.070 504 796 684 1 508 1.108 321 „ Neu 544 310 48 513 715 822 188 48 1.187 311 Sunime. 126.211 407 6.199 1 .485 33.701 1.570 21 743 867 24.019 1.574 II. District am rechten Ufer des Pruth mul unteren Czeremosch. Gemcliidcu Aeclter Garten Wiesen TVcIdcn TValduiig CII Joch | Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. llanilla, russisch 3. 386 571 49 1 430 1.529 481 653 469 2. 093 789 „ slobodzia 454 1 526 6 650 342 1 463 441 33 Berbostie 1 300 724 8 1 488 485 43 652 1 061 76 265 Berbomet am Pruth.. . . 825 922 72 l 553 54 1 059 45 437 Biala 129 1 170 3 485 15 236 114 40 317 1 508 Bobestie 1 245 150 19 1 453 796 16 534 957 i 210 383 Broskoutz 1 059 1 326 269 535 2.370 622 1.402 1 342 4 321 1 069 Czahor 1 713 1 119 15 630 180 1 377 264 110 100 1 403 Czartoria 576 481 9 29 175 1 266 405 226 193 31 Czernowitz 1 207 1 577 297 227 100 1 469 501 624 . Draczcnitz 2 258 54 49 1 154 2.103 973 597 1 .050 1 358 826 llliuica 1 176 497 26 1 .070 393 38 559 625 906 121 llorecza (stlidtisch) . .. 408 1 576 62 1 566 36 584 98 1 .203 „ (Monostor) ... 161 601 29 I .406 42 870 41 786 73 692 Ispas 2 472 852 56 135 586 542 2.224 368 1 899 238 Kabestie 573 863 9 1 .259 480 1 .345 291 59 310 998 Kaliczanka 320 770 52 1 .563 151 889 153 181 Kalincstie a. Czercmosch 1 .037 1 269 28 1 .575 527 843 603 984 . Kamenna 1 .010 135 28 538 1.685 952 465 547 1 429 348 Karapcziu a. Czeremosch 1 .496 964 25 876 1.086 83 998 1 .337 6 .557 1 .234 Klokuczka 480 978 89 940 225 1 .518 120 1 .227 25 60 Korowia 998 1 .571 9 115 465 793 272 529 Kostestie 755 1 .182 302 309 895 667 316 249 1 .463 285 Kotul Bainski 262 1 .319 24 383 236 938 97 1 .022 424 1 .001 Kuczurmare 4 .031 305 88 531 6.781 786 1.753 73 4 .853 258 Lukawica 1 .143 132 88 1 .527 125 67 46 934 • Grmelnden Aerkcr Garten Wlescn Welden Wald(iiigfii Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Mamornica 654 1 .067 29 913 72 537 105 223 Mihalcze 884 707 141 258 2 303 776 790 1 175 2.970 608 Millie 1 611 1 .11S 32 580 957 263 12 6I4 626 997 Molodia 2 311 1 .113 74 577 2 075 481 652 219 4.439 1.154 Ostra am Pruth 1 KI 1 .000 4 1 .013 87 790 Ostritza 1 489 984 72 1 .047 270 1 440 543 571 98 776 Plesclinitza 1 ril 1 .252 3 445 3 282 139 1 159 Ilewna 108 1 .553 180 1 .583 86 1 375 166 624 1.771 889 Koseh 1 r>04 1 .242 169 1 382 1 513 1 548 694 465 819 404 Stanestie, Ober-) 0,n 730 1 .136 27 699 1 738 375 1 008 1 473 2.740 349 „ Unter-J Ciereuio»ch 1 048 146 13 1 .274 798 1 517 542 7 Waschkoutz a.Czeremoscb 2 987 29 42 163 1 404 592 1 065 88 175 1.074 Willawcze 1 320 1 .009 24 686 1 781 1 305 1 048 1 390 2.438 401 Wischnitz 879 768 103 526 3 055 I 519 1 352 630 7.792 793 Woloka am Czcrcmoscb.. 581 682 42 1 148 391 1 089 448 468 174 987 „ „ Screth 1 08S 725 375 636 1 915 82 832 1 160 915 547 Zamostie 1 239 362 19 688 643 969 448 1 006 1.265 256 Zelcneu 143 956 6 1 298 2 209 156 1 289 14 360 Zurin 488 819 35 696 187 808 196 1 366 . Summc. :;o 851 908 3.025 639 41 164 737 23 O OO • 53.846 304 IH. Nordliche Ilalfte des Gebirgslands. Gcmclndcii Aerkcr Giirtrn Wlfsen IVddon Waldungcn Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Banilla, moldauisch 1.360 1.382 24 436 2.787 1.220 1.590 938 20.913 164 Berhomet am Sereth 1.427 505 31 400 3.769 437 5.249 462 23 562 562 Brahestie Puttni 30 130 135 1.239 12.016 312 35.359 184 110.970 171 Czudin 1.012 1.242 2 63 1.490 1.162 181 986 3.912 1.218 Cziresch u. Opajetz 229 312 4 262 935 1.230 96 131 3.383 1.325 Dawidcni 552 247 9 351 1.111 92 216 1.567 4.321 723 Oichtenitz 167 1.188 34 766 1.804 783 991 127 1.427 1.200 Dolhopole (russ.Kiinpolung) 130 86 22 784 1.108 100 562 636 309 460 Furstcnthal 81 191 516 154 362 435 1.319 3.029 1.200 Jablonica 103 318 11 900 1.710 1.500 3.280 1.111 7.806 1.023 Karlsberg 102 1.448 6 177 147 6 96 190 1.707 412 Koniatin 95 729 16 597 884 1.000 300 1 .086 800 1.029 Krasna (Cameral) 450 998 9 163 1.263 1.392 191 491 3.150 448 „ (liski) 602 1.217 106 580 1 .663 128 728 232 8.600 156 Lukawetz 1.107 745 12 1.319 2.420 256 1.935 1.194 5.106 562 Meschibrod m. Podsacharicz 70 1.094 34 42 318 746 299 1 .427 1.026 766 Mibowa 1.353 1.219 13 1.167 2.540 674 714 104 10.995 742 Petriczcni 74 920 ??, 798 776 537 461 625 1.103 658 Ploska 81 1.253 5 105 2.496 1.082 3.129 1.396 8.126 1.488 Putilla 741 452 166 1 .416 11.440 1.557 6.210 779 26.884 944 Puttna 165 839 24 1 .029 848 1.403 251 1 .028 21.367 497 Hostocze 238 398 74 1.380 1.901 44 1.127 782 4.564 1.195 Sehipot 10 68 626 179 2.503 492 14.327 1.065 Stebni ti. Spetki 73 1.325 14 465 474 1.558 104 853 954 879 Strascha 488 515 15 186 1.232 1.041 1.082 1.429 9.433 241 Suczawitza 72 260 12 813 494 540 977 984 10.062 676 Ustie Putilla 150 990 51 303 2.267 129 2.184 439 7.145 1.367 Summe. 10.964 803 871 325 58.685 270 70.263 192 314.994 371 IV. Siidliclie Halfte des Gebirgslands. Gemelndeti Acckcr Gartcn W lese ii TVelden Waldungen Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Ardzcl 7 1 228 441 1 .058 475 760 8. 572 164 Bajascheskul . . 133 287 2. 465 880 Bokschoja 8(i 998 1 987 277 1.446 247 787 1. 052 741 Breasa 8 328 18 360 2 607 601 7. 311 1. 286 3. 732 13 Czokanestie 11 1 562 2 158 1. 547 1.307 2 182 782 12. 448 59 Czomorna 13 1 043 685 457 885 165 2. 504 769 Dorna Kandrcni 20 727 28 93 4 826 600 6 295 1 493 26. 498 8 Doma pe Dzumalcu... . i 1 137 16 614 1 496 948 2 185 481 7. 264 16 Itorna Watra 53 1 173 78 1 137 4 454 298 2 429 1 443 12 909 1.429 Dzemine 18 381 1 030 772 681 1 592 7 273 181 Frasin 38 383 2 1 015 472 148 341 194 2 063 1.136 Frumosa 12 1 108 2 111 865 1 427 610 12 762 699 Fundul Moldowi 3 669 72 304 6 100 1.070 14 497 362 21 800 777 Glitt 87 1 480 1 1 230 431 1.441 3 209 287 Gura Humora 493 1 .284 19 1 262 554 1 .190 260 1 007 2 026 938 Humora (Kloster) Jakubeni 27 392 5 426 1 473 558 1 518 188 16 683 1.276 24 1 .261 50 29 1 160 1.493 1 014 857 5 115 558 Kaczika 193 1 .308 17 1 011 410 1.122 139 1 176 3 083 884 Kapukimpolui 437 1 .302 23 957 395 1.283 467 748 7 510 357 Kapukodrului 775 579 34 790 879 363 87 1 193 3 300 910 Kimpolung (moldauisch) Moldawitza, Russisch .. 244 1 .382 41 447 6 422 405 2 639 1 280 10 996 1.579 20 1 .067 24 60 •> 300 1.240 2 084 1 380 32 446 1 .385 Watra .... 67 727 3 734 1 .613 260 813 915 3 892 332 Negrilassa 25 282 1 540 502 100 224 1 .298 5 922 1.484 Ostra an d. mold. Griinze 7 507 283 484 1 .381 135 12 541 522 Pertestie, Ober- 278 1 .304 6 239 780 1.316 681 485 4 009 1.251 Plotonitza 34 983 3 1 .234 939 678 379 625 4 788 183 Pojana Stampi 1 220 4 405 749 819 631 1 .461 9 178 987 Pojenille Posehorita 439 857 3 1 .121 1 .201 1 .406 538 261 293 709 , 38 360 3 .028 199 5 .124 202 13 .220 951 Russ pe Boul 81 280 1 98 1 .648 1.334 3 .650 1 .441 10 398 643 Sadovva mit Ulma 36 1 .328 13 868 3 .113 784 2 .281 662 5 .326 863 Slatiora . 4 894 357 585 122 1 .404 4 .819 1.250 Solka 813 985 50 821 874 590 697 1 .313 4 .957 634 Stulpikani 69 436 4 61 1 .323 697 762 1 .249 7 .008 482 Valle Puttni 584 1 .229 41 67 1 .374 4 . 369 391 Wama 239 589 20 1 .451 4 .442 1.598 3 .908 472 16 .017 1.537 Woronetz 54 559 3 1 .399 664 79( 383 728 6 .490 602 Summe. 4.672 566 655 1 .372 62 .833 1.552 68.957 96 318.954 658 V. Flaehland am unteren Laufe des Sereth, der Suczavva umi der Moldawa. Gemelnden Aeckcr Garten VVIcscii Wclden Waldu ngcn Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. 1.383 1.644 1.391 35 1.409 1.178 211 552 875 1.533 35 374 3.742 384 1.643 774 1.242 208 1.198 1.590 5 262 98 455 123 1.216 1.079 337 34 1.251 1 .414 1.284 527 1.566 413 1 .015 605 1.582 58 1.048 857 1.009 223 676 37 1.209 960 1.111 10 310 505 1.155 92 417 Geinclnilcn Aceker Garten Wk‘scn Wcldcn Waldungcii Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Balaczana 1.403 148 169 028 985 435 1.103 1.054 252 951 Banczestie 204 1 .257 103 1 .386 1 .580 52 883 . Bcrindestie 650 104 2 1 .052 157 1 490 200 1 .445 . Berkischestie 504 478 21 1.473 632 724 524 966 Bilka 472 610 40 1 .570 1.720 782 884 706 3.583 1.476 Bosancze 4.000 434 448 1 .501 1.790 887 1.596 1.405 Botoscliana 972 083 10 1 .022 875 515 738 1 .351 83 989 Botoschenitza 347 232 13 818 379 823 191 763 77 944 Brajestie 082 491 4 1 .127 420 1.532 234 515 , , Braschka 267 1.039 40 358 160 203 102 143 Budenitz 380 693 28 405 1.359 1.310 711 1.274 2.459 1.271 Bunestie 1.453 804 740 007 400 398 682 . Bunincze 351 1.085 55 19 280 154 271 1.529 117 566 Burla 800 190 15 1.140 950 1 .430 1.121 585 387 1.156 Chiliseheni 137 742 5 355 71 1.267 82 262 . Czcrcpkoutz 030 1.107 121 1 530 890 1.177 748 1.075 289 511 Danila 267 1 .307 2 608 313 874 121 699 324 582 Dragojestie 1.263 723 123 872 457 1.010 884 1.350 488 883 Fontina alb.,Bialakirnica 291 872 03 257 733 769 119 810 126 717 Fratautz, Alt- 2.171 633 31 1.132 1 .022 944 1.443 754 „ Neu- 3.118 1.439 28 538 5.525 1 .051 2.477 180 2.694 326 Gaureni 220 878 0 493 248 298 139 1.175 88 1.086 Gerboutz 533 1.368 3 1 .104 53 1.071 187 778 . Graniczestic 1.089 1.330 13 777 542 63 18 1.545 251 1.279 Oropana 239 339 2 335 200 811 115 1.580 176 1.208 Gura Molnica 199 693 4 794 231 1.583 81 005 . Haddikfalva 2.065 9 73 501 1.540 563 28 1.099 . Hattna 1.147 552 10 802 530 42 472 601 289 44 1 llihoka 888 103 482 405 2.093 41 1.030 1.403 3.099 813 Horodnik, Obor- 1.387 1.584 37 945 2.184 300 1.014 416 2.401 380 „ Unter- 789 981 18 1.533 2.818 775 1.077 32 2.225 621 Jakubcstie (Fogodisten) 554 813 15 413 188 1.414 188 1.549 414 296 Jaslowetz 825 1.553 5 1.528 883 102 1.197 900 Jdzestie 878 1.525 20 1 .273 1.710 629 638 1.199 1.840 597 Jlie St 2.143 880 59 1.084 820 1.43C 380 71 1 337 .lllisehcstie 1.605 191 02 723 892 1.347 971 194 1.493 469 Jordanestie 769 97 8 907 1.585 27 b 434 1.018 915 1.503 •loseffalva 635 157 5 4)8 256 1.515 282 399 t •Ipotestie 640 508 38 53 432 1.401 320 1 .052 . •Istcn-Segics 2.052 1.313 90 515 945 1 .133 550 70 . . .Itzkani (Neu-) 412 1.330 5 423 150 908 103 1.171 . Kalaflndcstic 967 240 12 217 1.319 280 301 51 . Kalincstie lui Jenaki . . . 320 791 2 1 .085 221 1.336 158 1.529 958 800 „ lui Koparenku 887 735 28 34 529 09( 230 883 l. 132 1.111 Kamenka 1.777 1.328 23 755 1.143 104 889 37 517 579 Kavapeziu am Seretli .. 896 240 0 103 959 314 621 1.021 1.330 1.547 Keschwana 1.135 949 20 823 1.568 1 .197 709 571 102 1.037 lvindestic 280 840 40 710 167 217 200 163 . Klimoutz 798 750 17 284 797 1.152 154 1.143 37 894 Komanestie 257 403 3 748 225 1.049 154 340 134 610 Komarestie 445 754 14 300 1.720 1 .223 1.287 137 7.024 803 Korczcstie 654 331 9 317 752 057 254 1 .105 1.315 33 Korlata 187 209 8 391 367 423 193 1.412 214 1.157 Kostina 601 530 1 1.554 689 398 165 37 159 267 Kupka 738 760 II 1.541 1.504 1.531 759 1.483 1.157 217 Laudonfalva 503 388 98 569 1.045 1.070 510 1.274 • Lippovveni 388 6 19 912 106 745 312 87b 627 854 Lisaura 161 96 16 624 ti 16! 128 1.507 19 386 GiMueludcn Litteni................... Ludi Humora............... Lukaczestie............... Mardzina.................. Mazanestie................ Merecei .................. Miho\veni ................ Mihuczeni................. Milesclicutz, Ober-....... „ Unter- . . . Mittoka................... Musehenitza............... Negostina................. Onufri St................. Oprisclieni .............. Panka...................... Parhoutz.................. Portcstie, Unter-.......... Pctruutz am Seretb......... „ a. d. Sui!zawa.. . Pojenillo a. d. Molnica. . . Pojanille a. d. Suczawa . . . Presekareni................ Preworokie................. Radautz.................... Reusseni................... Rogosebestie............... Homanestie................. Ilopcze..................... Russ Monastiora............ „ Plavvalar.............. Satulmare.................. Seberboutz ................ Sekuriczeni ............... Sereth..................... Sinoutz, Ober- u. Unter- . Skeja...................... Solonetz Stanestie, Ober-„ Unter-Stanilestie. Stesclierojo mit Scheptiletz. Storosehinetz................. Strojcstie.................... Stupka........................ Stireze mit Berlineze......... Suczawa mit Alt—Jtzkaiii . • . Suezaweni .................... Tereblestie................... Teresehcni ................... Teschoutz .................... Theodorestio.................. Tolowa mika................... Trestiana .................... Uidestie ..................... Walisaka ..................... Wascbkoutz am Seretli......... Wikow, Ober-.................. ■- ■ um Sereth Aeckcr Garlen Hiesen Weldcn Waldu iigcn Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. 1.201 60(1 17 801 644 1.454 i: 318 34( 396 9 661 373 64( 2it 201 611) 194 823 518 13 1.441 402 444 87 317 1.284 963 52 997 2.471 202 1.067 1.237 6.987 100 298 964 19 1 .345 414 838 140 319 1.16S 681 18 1.200 51 ( 1.211 360 1.526 651 1.088 599 1.109 111 1.107 771 69 489 1.424 383 219 704 1.211 359 384 874 1.219 393 1.051 731 1.324 2.235 71 10 1.208 489 617 745 944 411 98 3 689 151 1.308 82 724 1.370 738 35 1.143 770 1.453 851 214 4.142 778 272 441 11 399 70 710 24 221 92 1.561 1.248 311 170 1.078 996 1 .565 109 795 1.133 1.533 123 188 619 79 126 1.051 109 872 951 229 10 1.378 1.327 1 .011 370 994 1.146 273 745 398 7 1.064 720 783 1.075 6 4.717 1.588 1 .018 1.003 8 203 351 158 700 812 158 1.041 725 1 .248 9 684 1.254 843 501 1.522 5.836 1.332 2.137 687 16 471 2.476 1.075 2.124 608 4.769 766 1.351 850 52 1 .563 697 447 1.238 1.089 2.371 1.001 211 1 .010 14 1.396 347 1 .311 5 1.446 441 513 349 492 3 362 535 236 139 924 49 520 991 103 8 1.588 929 1.177 550 200 1.078 815 571 403 11 678 504 1.594 151 1.551 419 308 2.071 1.593 77 752 1.647 1.088 791 1.422 380 325 47 1 .128 61 74 171 1.199 185 1.526 745 50 54 133 575 164 149 415 093 648 6 1.472 281 437 381 793 346 917 944 1.417 7 1 .538 2.287 1.423 609 662 2.162 415 481 1 .329 71 1.305 14 1.471 519 633 1.150 1.526 150 1.158 289 308 244 528 625 541 1.594 783 147 1.400 595 762 153 910 1 132 1.059 369 46 848 885 1.296 136 782 767 30 321 195 33 1.285 80 93 45 863 1.125 428 94 573 93 952 509 847 981 1.012 12 324 520 602 683 1.400 ’ 8 372 1.865 683 64 759 781 877 505 1.352 30 1.400 023 590 3 490 643 1 .075 519 520 152 226 555 1.004 28 1.214 895 1 .535 123 1.560 523 761 11 710 295 1.207 112 656 392 578 570 885 128 1.368 , 31 1 262 917 17 357 518 1.134 119 286 885 410 8 652 2.575 48 314 1.108 6.268 705 2.518 491 13 1.228 1 .033 946 1 5 27 275 1.461 567 34 474 857 1.338 702 941 1.613 270 1.310 1 .364 23 990 757 1.175 351 1.486 197 199 1.207 888 140 679 131 976 1.973 455 26 264 253 101 5 922 690 430 528 1 .088 1.093 1 .114 2 943 213 32 264 1 .765 943 924 706 1.014 1 .443 291 436 27 179 868 332 545 1 .562 . 505 139 17 1.096 28 1.351 293 1.208 815 936 6 509 601 664 619 1.380 889 1.244 398 591 , 292 1.543 85 233 674 458 61 1.034 158 461 703 409 144 402 751 1.063 445 270 959 376 195 322 17 607 881 1.157 812 1.123 2.450 18 1.462 561 83 134 761 4 244 212 87 697 1.799 317 73 1.320 1.029 591 1.237 838 10.032 539 Geuieiiiden Acckcr Giirtcu VVIescn Welden Waltliingcn Joch K U tr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Joch Klftr. Wikow, Unter- 782 1.420 30 004 1.843 722 758 1.37» 2.952 772 \Voi tinell MO »61 14 130 1.543 481 259 815 1.043 44 Wolowetz 1 .204 1.540 29» »4 092 1.501 771 1.390 419 84 Woltschenetz 521 08 7 1 .302 95 744 008 195 731 Zacharestie 1.10!) 005 8 390 024 836 108 1.523 , Zadowa 2.013 155 23 1.218 1 .772 1.450 654 1 .134 6.301 1 .480 Siiinme. 120.853 647 5.895 009 110.457 998 04.082 557 110.394 824 Wenn man die einzelnen Abtheilungen des Herzogthums nach den eben mit-getheilten Detail-Ausweisen zusammenstellt, so vvaren Aecker Garten Wiesen n. o. Joche Weiden Wiildcr in der ersten 126.211% 6.199'%e 33.702 21.743 % 24.020 w y> zvveiten 30.831 % 3.023%, 41.164%, 23.839 33.846%, rt rt dritten 10.964% 871% 38.683%, 70.263% 314.994% rt n vierten 4.672% 633 % 62.834 68.937%, 318.934%, n n fiinften 120.833 7/j o 3.893%, 110.437% 64.082% 116.394 */a und voh dem gesanunten productiven Areale jeder Abtheilung entfielen auf Aecker u. Giirten Wiesen u. Weidcn \Valdcr Pcr cente in der ersten 62-49 26-17 11-34 „ „ zvveiten 31-19 37-64 31-17 „ „ dritten 2-60 28-29 69-11 „ „ vierten 1-17 28-90 69-93 „ „ fiinften 30-33 41-79 27-86 Hieraus geht bervor, dass beziiglieh der Feld- und Gartenwirtlischaft, welcher nahezu zvvei Dritttbeile des Dniester-Bezirks gewidmet sind, Leide Halften des Berg-lands fast ausser Betracbt bleiben, die productivc Area derselben hingegen zu mebr als zvvei Dritttheilen Waldboden ist, endlirli das Grasland sieh ziemlich gleichmassig iiber das ganze Herzogthum vertheilt. Beziiglicb der Bevvolmerzahl des Jabrs 184(5 kamen auf' 1.000 Joch des Acker- u. Gartenlands Graslands Waldbodens M e n s c h c n in der ersten Abtheilung (5G8 1.396 3.683 „ „ zvveiten „ 1.4G9 1.217 1.470 „ „ dritten „ 2.821 239 106 „ „ vierten „ 7.142 289 119 „ „ fiinften „ 1.042 736 1.134 Sehr zu bedauern bleibt es, dass die seit 1823 beziiglieh der Culturgattungen eingelretenen Veranderungen sicb nur sebr unvollstandig nach\veisen lassen. Un-z.vveifelbaft bat die unproductive Area und der Waldboden seither an Ausdehnung abgenommen, das Acker-. Garten- und Grasland zugenommen; docb sebeint es nicbt, dass die cben aafgestellten Verhaltnisszahlen cine sehr betrachtliche Aenderung er-faliren diirften, wenn man aucli iin Stande ware, jene Umgestaltungen ziflermassig nachzuweisen. Beziiglich der Qualitat der Grundstucke versctzte die Grundsteuer-Begulirungs-Commission Man \vird also in Folgendem nicht weit von der Wahrheit abirren. wenn man jede Kategorie des productiven Bodens als durchschnittlich von (relativ) mittlerer Qnalitiit annimmt; nur beim Graslande bringt die bedeutende Erstreckung mul geringe Ertragsfahigkeit der Gemeindehutweiden eine Ausnuhine mit sicli. Ungeachtet seit Kaiser Joseph II. von Seite der Staatsverwaltung daljin gevvirkt wurde *), dass die Bewirthscliaftung des ungemein frnclitbaren Bodens der Bukowina eine allmiilig verbesserte Gestalt gewinne, bat doch bei der Masse der Bevolkerung die Bodencnltur bisher einen geringen Grad von Entwicklung erreicbt. Nur ein Tbeil der grossen Grundbesitzer, einzelne der ararialischen Giiterverwaltungen, die einer hoheren Bildung sich erfreuende jiingere Geistlicbkeit umi die deutschen Colonisten macben eine ebrenvolle Ausnabme von der Geltung des oben aufgestellten Satzes. Nocli feblt der Masse des Landvolks, welches seine aufs Allernotlnvendigste zuriick-gefiihrten Bediirfnisse in der mindest kostspieligen Weise zu befriedigen im Stande ist, zu sehr der Sporn eisern zwingender Nothwendigkeit, um das Streben weiterer Entwicklung in ihm zu vveeken und zu kraftigen. Ohne planmassige Begelung liegen oft Tausende von Jocben in ganzen Gemeinde-fluren jabr\veise brach, um entweder als Hutweide zu dienen oder einer niithig geglaubten Buhe bewahrt zu werden. Diingung derselben bat erst in den jilngst ver-flossenen Jabrzebnten in einiger Ausdebnung Anwendung gefunden, und wird noch immer von vielen der kleineren Grundbesitzer gar nicht oder doch auf eine sehr un-zweekmassige Weise vorgenommen. Die Beniitzung des so reiehlich vorhandenen Gypses feblt fast ganz. .la selbst das Aufstiirzen der Ackerkrume golit selten bis in jene Tiefe, welche der Mangel an Diingung voraussetzen wiirde. ’) Namcntlieh hatten die Colonisationen auf den Ueligionsfonds- und Camcral-Hcrrschaften vorzugsweise diesen Zwcek im Auge. Wenn auch die urspriingliche Absicht Kaiser Joseph’s II., die aus West-Deutscliland eimrandernden Familien in grossercn Cotnplcxen zu vereinigen, vvclche ala landwirthschaftliehe Musterdorfer gelten konntcn, durcli den Osmanenkrieg und den Tod des Kaisers vereitelt wurde, so hat doeh die Vertheilung derselben in die bereits bestehenden Ort— sebaften in letzteren Wiiihsehaften begriindet, welche nach den damaligen Verbiiltnissen als Musterwirthscbaften gelten konntcn und sich thoihvcisc noch jetzt durch ibren Wohlstand vor denen anderer Dorf-lnsassen auszeicbnen. 1’erccnte des gesammten Acker- u. Gartenlands Graslands Waldbodcns in die erste Bonitirungsclasse „ „ zweite „ „ „ dritte „ 27-28 18-79 1506 56-92 36-29 61-06 15-80 44-92 23-88 2. Feldbnu. a) Bewirthschaftungsweise. Eine neue Art (ler Brache oder eine in Anbetraeht des geringen Ertrags fast der Brache gleichstehende Bodenbeniitzung ist in der Aufhebung der Frohne begriindet, indem bei der sparsamen Bevolkcrung des Landes und der geringen Tliiitigkeit eines bedeutenden Theils derselben bald eiu Mangel an Arbeitskraften fublbar wurde, welchen die grosseren Grundbesitzer in der namhaften Steigerung aller mit aus-gedebntem Feldbaue verbundenen Barauslagen drttckend empfinden, so dass sie tlieil-\veise zur Beschrankung desselben gezwungen sind. Vertriige, wornaeli der grossere Grundbesitzer Feld und Samen gibt, eine Anzabl kleinerer die Arbeit (ibernimmt und der Ertrag in llalften getheilt wird, bielen oft die einzige Moglicbkeit der recbtzeitigen Besteilnng eines ausgedehnteren Territoriums; aber selbst sie gewiibren dem Grund-berrn nicht die nothige Biirgschaft eines gesicherten Wirthschaftsbetriebs, indem haufig Wortbr(lcbigkeit seiner Mitcontrahenten ihn zu einer weitwendigen Exequirung der eingegangenen Arbeitsverbindlichkeit oder zu einer kostspieligen Aufnahme anderer Arbeiter eben im Zeitpuncte des dringendsten Bedarfs zwingt. Im AUgemeinen lasst der kleine Grundbesitzer auf den Mais in Lesseren Lagen Weizen, in sehlechteren Gerste und dann den Boggen 1'olgen, wahrend die Beschran-kung des Feldbaus den grosseren Grundbesitzer zur Aufhebung des friihercn freien Bewirthse1iaftungssystems zwang und unwillkiirlich zudem sogenannten Feldersysteme fiihrte, welches in den meisten Landestheilen als Dreifelder-, im Dniesterbezirke aber als Vierfeldersystem (Brache, Winterung, Mais, Sommerung) iminer deutlieher her-vortritt. Aucli beziiglich der Gerathschaften, welehe dem Feldbau dienen, ist cin auf-fallendes Zuriickbleiben der kleinercn Grundbesitzer unlaugbar *), welche selbst in der Wabl der cultivirten Varietaten von Cerealien und in der Aufbewabrungsart der Fechsung nur sellen iiber die Gewolinheit viel friiherer Generationen binausgeben. Sebliesslicli muss hier als ein sehr fiihlbares, vorzugswcise auch wieder den kleineren Grundbesitz treflendes Gebrecben der Mangel an Arrondirung der Wirth-schaften hervorgehoben werden. Fast jeder Bauer bat jede Grundparzelle in einem andern Biede, weil er die Vortheile einer Vereinigung derselben gegeniibcr der Moglicbkeit des Verschontbleibens einzelner von Elementarunfiillen nicht in Betracht zieht. Aber auch viele dominicale (und pfarrliche) Griinde sind oft liber einen weiten Baum hin zervvorfen a). Nur die Bewirthschaftungsweise triigt die Schuld, dass die Krhelmngen der Grundsteuer-Begulirungs-Commission herausstellten: das Acker- und Gartenland der Bukowina mit einem grossen Antheile trefTIichen Hodens werfe durchschnittlich (auch unter Beriicksichtigung der iiusserst niedrigen Be\verthung aller Erzeugnisse) gerin-geren Ertrag ab, als viel ungiinstiger von der Natur bedachte Landstriche Oesterreich’s oder Mahren‘s. Ohne alle Uebertreibung lžisst sich behaupten, dass der Gesammt- ') Der Gebrauch eiseriier Werk7,eugc ist einem namhaften Thcile der kleinercn Grundbesitzer so gut als fremd; viele bedienen sieh noeli immer des (ilumpsten Plluffs mit holzernem Streichbret, der hSIzernen Kgge und einer nur ain Saurne nothdiirftig mit Kisenblech beschlagenen Holzschaufel. 3) Sehon allein an Rainen, welehe gewohnlieh eine Breite von 2' besitzen und nur mit Atticb-und SchlehenstrSuehen bevvachsen sind, geht dadureh eine grosse FISche verloren. ertrag des Feldbaus bei dem Vorhandensein ausreichcnderer Arbcits- und Geldkrafte und einer rationelleren Behandlung leiclit auf das Doppelte der gegenwartigen Pro-duction gehoben werden komite. b) Erzeugnisse *). a. Cerealien. Eigentlicbe Missernten sind in einer auf das ganze Land sicli erstreckenden Ausdelmung seit melir als drei Decennien nielit eingetreten. Im Jabre 1849 bracbte das Ersebeinen der orientaliscben Wander-Heusclirecke eine sehr weit reichende Zerstiirung von Cerealien mit sieb; andere Unfalle trafen nur local. IJnter allen Cerealien der Bukowina stebt der Mais oben an, da mindestens die Halfte des gesammten Ackerlands mit dieser Fruebt bestellt wird, welche nacli der Landessitte die Hauptnahrung der romaniscben und rutbenischen Bevolkerung liefert, zumal die zablreiehen und strengen Fasten der griechisclien Kirche ibre Bekenner grossentheils auf vegetabiliscbe Kost verweisen. Das Umsicbgreifen der KartolVelfaule seit dem Jabre 1846 hatte eine betrachtliche Vermebrung des Mais-baus zur Folge, indein der Kukuruz seither in nambaften Mengen nieht bloss zmn Ver-brauebe fiir die Menscben und zur Mastung des Viebs, sondern aucli zur Erzeugung des Branntvveins ver\vendet wird. Da sieb in den Jabren 18151 und 1852 Beides selbst auf Galizien, bis liber die Mitte des Konigreichs nach dem VVesten zu, ausdehnte, lag darin eine neue Triebfeder zur Erweiterung der Maiscultur in der Bukovvina. Wenn dessenungeachtet eben in diesen Jabren wieder einiger Biickgang in der friiberen Productionssteigerung stattfand, welcher durch vermebrte Einfuhr aus der Moldau und aus Bessarabien ausgeglicben werden musste, so lag die Schuld ausscbliessend in den oben bemerkten Hemmnissen ausgedebnteren Feldbaus im Allgemeinen. Der Mais bedarf, um ergiebig zu gedeihen, vieler Handarbeit, welcbe gegenwiirtig oft nicbt zur reebten Zeit beschaITt werden kann, so dass mancber grosse Grundbesitzer einen betracbtlicben Theil der reicblich aufgeseliossenen Aussaat bloss zmn Vieli-futter grun abmaben zu lassen genotliigt ist. Nur der Umstand, dass die Maisernte, nacli einmal erlangter Zeitigung des Korns, langeren Aufschub erleiden kann, der Mais dureh das Verspaten seiner Entkornung noeb an Qualitiit gewinnt und zur Entkornung Mascbinen die erspriesslicbsten Dienste leisten, bat dem fragliclien Biiekgange Granzen gesetzt. Nach den klimatischen Verhaltnissen und der Bodenbescbaffenheit muss das Berglami als von der Cultur des Maises ausgeschlossen angesehen werden; garten-niiissig wird er zwar aueh dort parzellenweise gebaut, aber baufig ganz unreif, kaum noeb im Milebsafte, von den Friihfrosten vernicbtet. Selbst in dem Streifen Landes, weleher in einer Breite von 3 bis 4 Meilen den Fuss der Karpathen ostvviirts beglei-tet, so\vie in dem westlieben Abselinitte des Districts am reebten Ufer des Pruth und l) Einzelne intercssante Beitriige 7.11 der Kenntuiss dieses Theils der landvvirtlischaftlichen Statistik liefert der Jahresbericht der l(ukowiner Handels- und Gewerbekummer fiir 1851, weleher iin Jahrgange 18ii2 der von dieser Kanmier herausgegebenen Wochchschrift Nr. 42 — KO ver-ijffeiitlieht wurdc. — Uebrigens darf nicbt unbemerkt bleiben, dass die Ernte 1 „ 30 „ Einfiihren j? 1 „ 6 „ Aufstellen in Tristen rt — 8 „ Drcschen n 1 * 24 „ 8 11. 10 kr. so dass nur der Bedarf an Samengetreide und der Preis desselben die Surnmen der Culturkosten fiir das Joch beim Weizen auf 13 tl. 48 kr., beim Boggen auf 10 fl. 32 kr. erhohen. Die Bestellung eines Jochs mit Gerste erfordert: einmaliges Ackern und Eggen . . 2 fl. 14 kr. Siien — 8 „ Miihen und Binden 1 » 34 „ Einfiihren • 1 „ 30 „ Aufstellen in Tristen .... — 8 „ Dreschen . 1 * 20 „ 6 fl. 54 kr. Die Bestellung mit Hafer erheischt: Ackern und Saen 2 fl. 20 kr. Abernten • 1 „ 34 „ Einfiihren und Aufstellen . . • 1 » 12 „ Dreschen . 1 „ 6 „ 6 fi. 12 kr. Mit Zurechnung des Samengetreides sind die Culturkosten fiir das Joch bei der Gerste auf 12 fi. und beim Hafer auf 10 fl. anzusetzen. Endlich vertheilen sich die- selben beim Mais auf folgende Rubriken: Aekern.........................................2 fl. 14 kr. Saen.............................................— 4„ zweimaliges Haindcln...........................3 „ 36 „ Brechen und Sebalen............................2 „ 14 „ Einfiihren unil Aufsteilen.....................1 „ 6 „ Dreschen.........................................— 34 „ 9 fl. 48 kr. woraus sich mit Zusclilag des Samens der Betrag von 11 fl. 6 kr. ergibt. Demgemass eriibrigt als Ueberschuss des Brutto-Ertrags uber die Culturkosten 1) durclischnittlich fur ein Joeh bei der Bestellung mit ftlais........................................23 fl. 30 kr. Hafer.........................................15 „ 24 „ Boggen........................................15 „ — „ Weizen........................................21 „ 18 „ Gerste........................................21 „ 54 „ Doch darf dabei niclit unbeacbtet bleiben, dass auf den Maisfeldern, ohne den Ertrag der Hauptfrucbt zu schmalern, kiirbisse, Fisolen, Bolinen, Steckriiben, Sonnen-blumen u. dgl. gleicbzeitig gebaut werden, deren Ertrag fur das Jocb immerhin auf 5 bis G fl. angenommen werden kann, so dass die Maiscultur niclit nur als die dem Lande zu-sagendste, sondern aucli als die bei weiten> lohnendste erscbeint2). Die Eintraglicbkeit der Maiscultur, iu Verbindung mit der leichten Verkaufliclikeit ibres Products, bat aucli viclekleinercGrundbesitzerbcvvogen.ilirenganzcnFeldbauauf dieselbezubescbranken. Jedenfalls scbeint selbst dieser Ertrag des Cerealienbaus, abgeschen von jeder Erweiterung des ihm ge\vidmelen Flachenraums 3), noch einer namhaften Erhohung fiibig zu sein, indetn nacli einem sehr massigen Durchscbnitte das Jocb im Lande unter der Ens, unter fast der Bukovvina gleicben klimatischen und entscbieden un-giinstigeren terrestrischen Verbaltnissen, ergibt: bei der Bestellung mit Mais............................... Hafer.............................. Boggen..........................■ . . . 17 Weizen.......................................18 Gerste.......................................18 wobei jedoch der Ertrag der Nebennutznngen beim Maisbau in Wegfall kommt- ') Selbstrerst&ndlicli ist diess niclit elvva schon der Roincrtraffderversehiedencn Bestellungen. aJ So riehtig das ohen Bemerkte ist, wiirde man sehr irren, wenn man daraus den Schluss ziehcn vvollte, es wiire iibeiliaupt lohnemler, statt aller Halmfruchte Mais, so weit nur Klima und Terrain cs zulassen, zu liaucn. In soleher Ausdelmung verlierl das Besultat der fi iilicren Bcrecli-nungen seine Richtigkeit ganz, cben weil sie nur auf den gegebenen Verhiiltnissen beruhen. 8) Der gegemvartig fiir die fiinf bishor bcsprochenen Cerealiengattungen in Beniitzung stehende Boden vertheilt sich durchsehnittlieb so unter diesclben, dass KI Percente dem Mais 17 „ „ Hafer 21 „ „ Boggen 7 „ „ Weizen „ der Gerste zugehoren. Metzen Centner Frucht Stroh 45 82% 32 40 17 35 18 30 18 22*/a Nebst (len bereits besprochenen ftinf Hauptgattungen von Cerealien vvird noch (lic Hirse umi das Haidekorn in dcr Bukovina cultivirt. Der Verbrauch der Hirse ist in auffallender Zunahme begriffen, da z\var der Ertrag des Anbaus in dem Zeitraume von 184(1 bis 1831 nur von 2.810 Metzen auf 4.000 stieg, im Jahre 1831 aber eine friiher ganz fehlende Zurubr aus der Moldau last im gleieben Betrage mit dem Landeserzeugnisse hinzukam. Die Ver-wendung des Products bczielit sicli theils auf Erniihrung der Menschen, theils auf Futterung der Haustbiere. Der Anbau des llaidekorns, welcher nie im Grossen stattfand, erbielt sieli eben darum auch fortwiihrend ziemlich auf derselben Stufe, zumal das Mehi und die Graupe, vvelcbe aus Haidekorn gewonnen werden, nicht zu den Gegenstanden des landesiiblichen Verbrauehs von Seiten der romanisehen und ruthenischen Bevolkerung gchoren. Die Erzeugung, welche fiir 184(5 auf 34.000 Metzen berechnet wurde, bat kaum noeb das Quantum von 40.000 Metzen erreicht. Um eine Vergleichung des amtlich ausgevviesenen Gesammtertrags an Cerealien fiir 184(5 und 1831 zu crmbglieben, werden sammtliche Gattungen derselben auf Mais, als die Iandesiiblichste Frueht, reducirt, indem man rucksiclitlich der Ernah-rungsfahigkeit 1 Metzen Mais = 55/a8 Metzen Hafer = 5/4 Molzen lloggcn = 45/44 Metzen Weizen = 30/13 Metzen Gerste = la5/)08 Metzen Hirse = 6/3 Metzen Haidekorn setzt. Sonaeh lieferte angeblich im Jahre Mais Ilafer lloggcn Weizen Gerste Hirse Haidekorn an Metzen Mais-Aequivalent 1846 320.000 286.100 160.000 178.000 387.400 2.430 13.600 1851 1,200.000 162.900 208.000 88.000 52.000 3.460 16.000 Allein die Unzuverlassigkeit der fiir 1846 aufgestellten Zahlen zeigt sieh beim ersten Blieke, da die Mais- und Roggen-Production zu niedrig, die Erute an Hafer, Weizen und Gerste zu liocb angesetzt erscheint *). Wenu man die Haferfeehsung fiir 1846 auf 340.000, den Weizenertrag auf 180.000, die Gerste-Production auf 280.000 Metzen veranscblagt, hingegen die Maisernte auf 1,000.000 Metzen und den Betrag des geernteten Iloggens auf 230.000 Metzen erhoht, so wird man der Wahrheit ziemlich nabe kommen. Die gesammte Cerealien-Erzeugung Buko\vina’s im Jahre 1846 bclief sieh sonaeh auf 1,849.000 Metzen Mais - Aequivalent, und ist bis zum Jahre 1851 auf 1,730.360 Metzen Mais-Aequivalcnt gesunken. Die Production hat sieh demgemass absolut allerdings nur um 6-4 Percent vermindert; wah-rend aber im Jahre 1846 auf den Kopf 4-98 Metzen entlielen, kamen auf denselhen 1) Wcnn von den 45.000 Bauernfamilien der Iiukowina im Jahre 1846 nnr 40.000 je 10 Metzen Mais producirt hiitten, wiirde schon dieses (juantum die angebliche Gcsaminterzeugung des Landes iiberschreiten, ohne dass die Hauptprodueentcn, die grbsseren Grundbesitzer, in Rechnnng gebracht vviiren. Andererseits hiitle die fiir jenes Jahr angegebene Production an Hafer und Gerste allein mindestens cin Dritttheil des gesammten Ackerbodcns dcr Bukowina, von jeder Brache abgesehen, fiir sicli in Anspruch genommen, wiihrend docb Mais auch im Jahre 1846 schon die Hauptfrucht war. nn Jahre 1851 mir 4'!>4 Metzon *). Inwieferne diesos Quantum ausreichte, um die Bediirfnisse der Beviilkerung zu dccken, wird sicli aber ersl eriirtern lassen, wenn dcr lirtrag des Kartoffclbaus und dic Erzcugung von Hiilsenfriichten iii dic Berech-nung einbezogcn \verden kann 2). *) Da sicli das Quantiim des erzeugtcn Mais-Aequivalcnts ffir die Jahre 1852 und 1853 nicht orheblieli geiindcrt liahen diirfte, so wiirde untcr Voraussetzung dcr Richtigkeit unscrer Bcreeli-nung auf S. 7 die (Juote fiir eineu Kopf bcziiglich jcncr bciden Jahre noeii weiter auf 4-20 und 4-22 Metzcn Mais-Aequivalcnt gcsunkcn sein. “) Kinen Anhaltspunct zur Beurtheilung der in Frage stehenden Thatsachen hilden aueh die Nachweisungen der Granzzollfimter iiber die Kinfuhr und Ausfuhr von Cerealien w;ihrcnd der beiden Jahro 184(i und 1851. Zufolgc derselben wurdcn im Jahre 184(i nach der Bukowina eingefiihrt: Mais Hafer Boggen und Halb- gctrcide Weizcn und Spelz- korner Gerste u. Spelz in Hiilscn gcrollte Gerste u. llafer- griitze Haide- korn Ilirse Sunimo auf Mais rcducirt aus Bcssarabien aus der Moldau im Jahre 1851 a Metzon 23.100 128.210 jer 233 2.909 1.203 8.208 2.539 90 1.098 8.573 2 58 1.201 1.295 1.283 28.327 143.542 Mais Hafer Hoggen und Halb- getrcide Wcizen und Spclz- kiirner Gerste u. Spclz in lliilsen gcrollte Gerste u. llafer-grii tze Haidc- korn Ilirse Summe auf Mais rcducirt aus Bcssarabien aus dcr Moldau M e t z c u 7.853 270.205 1.800 101 43.108 098 21.104 12 12.387 1 83 1 3.790 8.058 343.072 Die Kinfuhr an Cerealien vom Auslande her bat sicli sonaeh in dem bczeichneten Zcitraume etvvas mehr als verdoppelt. Ncbstbei kamen im Jahre 1840 475 Ountner (207 aus Bossarabien, 208 aus dcr Moldau), im Jahre 18!>1 349 Centner (hierunter 20 aus Bcssarabien) Mehi nach dcr Hukovvina. Dic Susserst unbedeutendc Ausfuhr nach der Moldau betrug: Mais llafcr Hoggen umi Halb- getrcide \Veizen und Spelz- korner Gerste u. Spelz in lliilsen gcrollte Gerste u. llafer-griitzo llaidc- korn Ilirse Suinine au f Mais rcducirt M cize n im Jahre 1840 23 53 19 748 200 1 45 984 im Jahre 1851 105 231 0 38 17 3 91 • 371 Ncbstbei wurden im Jahre 1840 4.737, 1851 aber mir 305 Centner Mehi nach dcr Moldau aus-gcfiilirt. Da im Jahre 1840 Nichts an Cerealien nach Bcssarabien ging, im Jahre 1851 mir 04 Metzcn Haidckorn dahin versendet wurden, so ist die Ausfuhr nach dem Auslande (wicder vom Mehi ahge-seben) auf z\vei Fiinfltheile der im .1. 1840 ausgewicsenen berabgesunken. Doch liegt auf der lland, dass diesc Nachwcisungen nicht fiir sicli allein deti befriedigenden Aufschluss gcwiihren; denn «) ist der Verkehr mit Galizien und fiir 1851 aueh jener mit Sicbenbiirgcn (vvoliin im J. 1840 23.558 Metzcn Mais, 15 M. Hafer, 492 M. Hoggen, 1.220 M. Weizen, 573 M. Gerste, im Ganzen 25.585 M. Mais-Acquivalent gingen) nicht in gleiebcr Art naehvveisbar j /S) ist cben danim nicht klar zu maehcii, wie viel Getreide mir als Diirchfuhrgut die lluko\vina beriihrte; j-) ist die Ausfuhr auf dem Dnicster, welchc mir cumulativ mit dcr gleicben galizisehen bcliandelt wird, nicht ausziimittcln; o) siiul die nachgcwiesencn Einfuhrmengen naturgemiiss das Minimum dcs wirklichen Iniports. Statist. Mittheil. 185 4. I. lleft. 3 p. Kurlofleln. Der Anbau der Kartoffeln kam erst im dritten Decennium des laufenden Jahr-hunderts in Aufnahme, welcher aber dami aueli die rascliesten Fortschritte machte. Der Ertrag, welcher fiir 1846 (noeli etwas zu niedrig) auf 1,595.000 Metzen ver-anschlagt ivurde, diente tlieils zur Ernahrung der Menschen, tlieils zur Mastung der Hausthiere, tlieils zur Gevviunung von Branntvvein. Besonders dieser letztgenamite Zvveck veraulasste viele der grosseren Grundbesitzer, die Production ilirem Quantum und der Grosse der einzelnen Producte nacli so weit zu treiben, als es die Natur der Frucht nur (iberhaupt zuzulassen scbien. Die denizufolge eingetretene sorglose Be-handlung der Aussaat, uberreichlicbe Ernahrung der Pflanzen, eilfertige Einbringung der Ernte und gedrangte Aufschuttung derFeehsung in unzvveckmassigen, selir um-fangreiehen Depositorien wirkten ausserst fordernd auf die Ausbreitung der Kartollel-kranklieit ein, welelie 1842 zuerst auf demDominium Wasclikoutz amCzeremosch und im mold. Kimpolunger Territorium beobaclitet wurde und sofort das ganze Kronland in der Bichtung von Westen nacli Osten und von Siiden nach Norden durchzog, oliue dass irgend eine Bodenart, Lage der Grundstiicke, Sorte der Kartolfeln, Culturmetbode und Aufbewahrungsart allgemein vor der Seuclie zu schiitzen vermocbt batte '). Die Folge hiervon war, dass bereits viele Grundbesitzer, namenllicli am Czeremosch, wo die Kranklieit am heftigsten auftrat, dcn Kartoffelbau ganz aufgaben und die Gesammt-production im Jahre 1851 sclion auf 320.000 Metzen gesunkcn war, somit binnen fiinf Jaliren um 80 Percente sicli gemindert hatte. Das Jalir 1852 musste einen weitern Biickgang bedingen, insoferne erst \vahrend desselben iin Innern, Osten undNordosten des llerzogtliums die Fiiule ilircu Holiepunct erreichte und 00 bis 90 Percente der Fechsungliinwegnahm. Eine Einfulir von Kartoffeln zumVerbrauche konnte niclit statt-fmden, da die benachbarten Lander von dem gleichen Uebel heimgesuclit wurden. Selbst gegemviirtig geliort ubrigens die Kartoffelcultur Bukowina‘s, sobald nur die Fechsung der Fiiule eutgebt, zu den im Ertrage selir gut lohnenden. Man kann denselben fiir jetzt etvva auf das Vierfache des Samens anschlagen, so dass auf das Jocli 111 n.b. Metzen Ernte entfallen, \velclie, zu dem durcbschnittlichen Preise von 40 kr. vervvertliet, 7411. darstellen. Die Cullurkosten betragen: zweimal Ackern..............................4 (1. 27 kr. Marquiren...................................— 15 „ Steckeu.....................................— 55 „ Behacken....................................1 „ 47 „ Bchiiufcln..................................— 30 „ Herausnehinen...............................4 „ 37 „ Aufschieliten und Decken....................1 „ 7 „ Zufulir.....................................2 „ 47 „ 16 II. 25 kr. so dass bei eiuem holien Ansatze des Samenpreiscs ilire Summe nur auf 30 11. 25 kr. steigt. *) Vgl. Ficker Bcricht iibor die Kartoffelkranklieit in der Bukovvina, in den Mittli. d. Vcrcins lur Landvvirthscliaft u. Landeskunde 1853, S. 41 — 55. Die knollige Sonnenblume ('TopinamburJ, welche fast in allen Bauerngiirten der Bukowina olme jede Pflege gedeiht, hat dennoch nirgends die KartolFel ersetzt, da sie keinen grosseren und zudem einen weit minder werthvollen Ertrag alnvirft. Selbst in der Zeit der Kartoflelfaule verwendete man die Knollen der Sonnenlilume nur ausnahmsweise als Geiniise; einen Gebrauch der Pflanze im griinen oder trocke-nen Zustande zum Viehfutter kennt man fast gar nicht. 7. Hulsenfriicbte, Riiben, Kraut, Gurken. Wenn der Fortschritt in der Verbreitung des Anbaus dieser Pflanzen als ein folgenreicher des ]andwirthscbaftlichen Betriebs ilberhaupt bezeichnet vverden muss, so ist dieser Anbau in der Buko\vina noch immer in selir enge Granzen eingeschrankt. Was die Hiilsenfriichte anbelangt, bauen die kleineren Grundbesitzer unter dem Mais hauptsachlich Bohnen und Fisolen, weniger Erbsen und fast gar keine L insen, wahrend die grosseren in gleicher Weise ein im Ganzen nur unbedeutendes Quantum sammtlicher Htilsenfriiclite produciren. Bothe Biiben werden von jedem Landwirtlie zum eigenen Bedarfe gebaut, da sift ihni zur Verfertigung des unerlasslicben Barszcz (gesiiuerte Suppe) dienen. Weisse Biiben sind nur bei den deutschen Colonisten ein Gegenstand des regel-massigen Anbaus in den Koru- und Weizenstoppeln. Dieselben Landwirthe produciren aucli ein geringes Quantum Bunkelruben, welclie zum Viehfutter verwendet 'verden. Kraut wird vorziiglich in den magyarischen Colonien litngs der Suczawa und an der siidlichen Landesgranze, huufig aber aucli in den iibrigen Landestheilen erzeugt. Die Erzeugungsmengen der eben besprochenen Feldfruchte weist folgende Tabelle nacli: Im Jabre Fisolen und Bolmcn Erbsen Linsen Riiben Kraut IVI e t z e a Schillinge zu 30 Stiick 1840') K.S46 0.732 2.088 13.900 900.000 1851 7.SCO 13.000 3.400 22.000 930.000 Die Einfuhr von Hulsenfriiehten betrug im Jahre 1846 38 Metzen (aus der Moldau), im Jahre 1851 57 Metzen (halb aus Bessarabien, lialb aus der Moldau). Die Ausfuhr sank im gleichen Zeitraume von 209 Metzen (naeh der Moldau) auf 104 (meist naeh Bessarabien) herab. Verhaltnissmassig viel ausgedehnter, als in jedem anderen Kronlande, ist die Broduetion der Gurken. Eine selir betraehtliche Menge wird ohne Essig als so-genannte „Wassergurken” gesauert und vom Landvolke wiihrend der grieehischen Fastenzeit verspeist. Wenn man 45/8 Metzen Kartoffeln und % Metzen Hulsenfruchte hinsichtlich ihrer Ernahrungstahigkeit einem Metzen Mais gleich aehtet, so stellte die bezugliche ') Die Erzeugungsangabcn fflr (las Jahr 1846 sind hier und auf S. 37 bcrcils den unabweis-barsten Bcrichtigungen unterzogen worden. Ernte (los Jalirs 1846 cin Mais-Aequivalcnt von 296.860, jene des Jahrs 1851 von T8.1S0 n. o. Metzen dar. Werden sonacli diese beiden Fruchtgaltungcn in die oberi aufgestellte Berechnung einbezogen, so ist der Ertrag an Cerealien, Kartoffeln und llulsenfriiclitcn in dem mehrberiihrtcn Zeitraume von 2,145.860 auf 1,808.510 Metzen Mais-Aequivalent, die auf einen Kopf entfallende Qnote von 5 78 auf 4 74 Metzen, folglieh um 17‘9 Percente, gesunken *). Bei vveitem nicbt die sammtliclie liier bezeiebnete Erzeugungsmenge gelangt aber als Nahrungsinittel fiir die Menschen zuin Verlirauche. Vor deni Jabre 1848 \vurden die Branntweinbrennereien der Bukovina ausscliliessend mit Kartoffeln und einer Zugabe von Gerstenmalz gespeist, vitbrend gegenwiirtig fast die gesammte Alkoholproduction auf Kukuruz mit einer Zugabe von Boggen und Gerste berulit, so dass durehsclmittlich 221.400 Metzen Mais und 50.980 Metzen Mais-Aequivalent von den Brennereien vcrbraucht verden. Die Biererzeugung durfte weitere G.500 Metzen dieses Aeijuivalents beansprucben, ferner die gesammte Hafererzeugung bloss auf Hecbnung der Verfiitterung geben, und die Thierproduction scbliesslicb nocli andere 150.000 Metzen Mais-Aequivalent erfordern. Bringt man alle diese Betriige in Abrechnung, so bleibt an Cerealien, Kartoffeln und Hiilsenfriicliten fiir die un-mittelbare Verwendung als Ernalirungsstoff der Menschen nur cin Quantum von 1,216.730 Metzen Mais-Aequivalent iibrig, welebes fiir den Kopf 319 Metzen abwirft. Da die Durclischnittsquoie fiir die Monarcbie 352 Metzen betriigt, so ist die Bukovina mit einer so bedeutenden Area trefflicben Bodens docli beziigliob des ersten Lebcusbediirfnisses unter den gegeinviirtigen Verliiiltnissen von dem Aus-lande abbangig. Diesem Umstande entsprccbend baben audi die Marktdurcbsclinittspreise in kurzor Zeit eine auffallende Steigerung erfabren. Sic betrugen zu Czernowitz 1846 1847 1848 1849 18110 18!il fiir den Metzen fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Mais .... 1 9 1 38 1 33 1 59 1 6 1 26 Hafer . . . . — 47 __ 44 — 49 1 23 — 54 1 6 Boggen . . . . 1 36 1 47 1 43 2 16 1 29 2 8 W ciz en . . . . 1 55 2 18 2 22 2 36 2 11 3 8 Gerste . . . . — 53 1 12 1 15 1 58 1 17 1 47 Kartoffeln . . . — 2 G — 37 — 34 — 52 — 38 — 42 a). ') Unter der Voraussetzung, dass die Kartoflclernto im Jahrc 18B2 auf 200.000 Metzen sicli geininderf babe, wiirde die bezeicbnete ^uote weiter auf 44 und fiir I8B3 bei gleiebcm Stande der Dinge auf 4’36 Metzen gefallen sein. ®) Hierunter sind 3 Metzen Cerealien, 0-14 Metzen Kartoffeln, 0’0!> Metzen lliilsenfriicbte.— Der weitere Itiickgang in den Jabren 18ii2 und 18;>H wiirde sodami mit den ZitVern 2- und 2 !)t sicli berausstellen, so dass im letztgenannten das Deficit fiir den Kopf bereits 0’G1 Metzen erreiebte. •1) Die Produetenpreise, nacb weleben der /ebent von der Grundstcucr-Kegulirnngs-Coin-mission veranseblagt wurde, waren jene des Jalirs 1824, des woblfeilsten seit dem Uebergange Bukowina's an Oesterreieb. Sie betrugen in einer Ozernowitz benaebbarten Gemeindo fiir den Metzen Mais............tfi kr. fiir den Metzen Wcizen ... 40 kr. ,, ,, „ Hatcr .... 17 ,, „ „ „ Gerste ... ib „ „ „ „ Roggen ... 30 „ „ „ „ Kartoffeln . . !i „ S. Handelspflanzen. Da sicli die Besitzer grosserer CompIexe fast gar nicbt an der Cultur des Flacbses und Ha 11 fes betheiligen, so wird dieselbe nur als Nebenbeschaftigung •les landwirthschaftlichen Betriebs von kleineren Grundwirthen, zumeist aber von Hiiuslern, mit dem Zwecke geiibt, den Bedarf an groberen Hausleinwanden za decken >). Kine Ausnabme macben liinsicbtlich der Qualitiit ibrer Leistungen die grossrussiscbcn Lippowaner, welclie in den drči ihnen ausscbliesslicli zugehftrigen Gemeinden der Flachscultur besondere Aufmerksamkeit zuwenden, um mit dem 1'roducte Handel bis weit nach Galizien liinein zu treiben. Der griisste Tbeil des fjein- und Hanfsamens dient zur Gewinnung von Oel; das Leinol wird sodami zu gewerblicben Zvvecken verwendet, das frisebe Hanfol meist verspeist, der Itcst zurn Anstreicben verbraucbt. Die Bauern bereiten sicli selbst das Hanfol; fiir die Lippo-vvaner, welche solches fiir den Handel erzeugen, bildet es den Gegenstand eines crwabnenswerlhen Verkehrs. Die Erzeugnisse der eben besprochenen Culturen stell-ten sicli in den Jabren 1846 und 1851 folgendermassen beraus: Im Jabre Flaebs Hanf Loinsamen Hanf- u. Leinol (' e n t n e r 184(5 11.210 26.912 3.3C:; 3.600 i8;;t 12.800 24.700 3.800 4. :;oo Der IJiiu des Bapscs wird nur in sclir geringer Ausdebnung betrieben, so dass der Bedarf an Rapsol durcb Einfubr aus Galizien, beziiglicb der feineren Sorten selbst aus VVien und Prag, gedeekt werden muss. Jener Oelbedarf, welchen die Ausdebnung des Fastengebots der griecbiscben Kirebe auf die Entbaltung vom Gebrauche animaliscber Fette mit sicli bringt, wird, so weit das Hanfol niclit aus-reiclit, durcli das Oel der Kiirbissc und S on ne n bi umen, welcbe als Neben-nutzung des Maisbaus vorziiglicli gut gedeiben, und der Rucbeckern (der Friicbte von fugus naliva) gedeekt. Die Erzeugungsmenge liisst sicli ziftermftssig niclit nachweisen a). M o h n wird in selu* geringen Quantit8ten und bloss fiir den llaus-gebrauch producirt. Anis bildet nur im Dniester-Bezirke in ervvalinenswerthem Umfange einen Gegenstand der Cultur, um den Bezug einer notliwendigen Ingredienz des Branut-weins siclier zu stellen; das Ertragniss, obwolil numeriseb niclit auszumitteln, deckt niclit nur den Bedarf des Landes in dieser Beziebung vollsliindig, sondern reiclit aucli nocli liin, den benacbbarten Theilen Galizien's zu G ute zu kommen. Der Hun der Zvviebel bescliiifligt iu bedeutender Atisdelinung viele kleinere Grundbesilzer des Dniester-Bezirks, soAvie die Colonisten zu St. Onufri, \velche aucli ') Der Versuch (les laiulvvirthschaftlichen Vcrcins und der Handels- mul Gewerbckammer, eino aus^ieliigere Bcthoiligung Bukowinii’s an der Errielitung ijsterreichisclier Flaelis - Appruturs-Anstalten /.u erwirken, blieb eben daruin oline nmfassenderen Erfolg. l)a es kcine eigentliehen Oelmiililen im Lande gibi, werden die Oelsfimcreien in den Stampfniilhlen oder mittelst Hand- und Kussstainpfen zugeriehtet und sodami mitfelst ordiniirer Keilpressen ausgeprcsst. Czernowitz mit diesem Producte verseben. Der namhafte Verbraucb ist grossten-tlieils auf Rechnung der israelitischen Eevolkerung zu setzen. Selir beacbtenswertb sind die Versuche, welclic seit 1851 der Secretiir der Handels- und Gevverbekammer, Mikulitsch, in Folge seiner durcli Deutschland, Belgien, Frankreich und England gemacbten Reise mit dem Anbau des Krap|)s und der Weberkarde machtc. Terrestrische und kliinatiselie Verhiiltnisse der Osthiilfte Bukowina’s lassen ervvarten, dass liier eine Krappgattung zu gewinnen sein werde, deren QualitSt \venigstens der Waare aus Strassburg nicbt nacbstebt. Ju landwirthschaftlielier Reziehung empfieblt dabei den Krappbau der doppelte Umstand, dass er einen Reinertrag von 83 II. 20 kr. fur das .locli (nacli Abzug aller Auslagen fur Appretur und Verfrachtung des Krappmehls in die Absatzorte) aucli unter den uugunstigsten Verhaltnissen sicherstellt und dass er ein vollstandiges Rigolen der ihm gewidmeten Aeeker mit sieli bringt, dieselben denmaeli aucli oline Diingung einer dauernden Verbesserung zufiihrt, das Kraut des Krapps iiberdiess ein selir gutes Griiniutter und Ilcu abgibt. Bereits baben sicli mehrere Grundbesitzer entscblossen, diesen vielversprecbenden Agriculturzweig sicli anzueignen, dessen Eigenthiimliclikeit ihn vorziiglich den kleineren Grundvvirtben empfiehlt. Die mit Rukovviner Krapp in der Leitenberger’schen Fabrik zu Kosmanos angestellten Druck-proben batten den \viinschenswerthesten Erfolg: Wurzeln, Molil und gefarbte \Voll-stoffe vvurden aucli der Dubliner Industrie-Ausstellung zugesendet. Noeli musste im Jalire 1852 das Krappmebl mit nngeeigneten Vorriebtungen erzeugt vverden, da eiue Krappmiible erst eingericbtet werden soli. — Nur die \veite Eiitfernung von den Absatzorten (der niiebste ist Rielitz) benimmt der Weberkarde die Aussielit, in den Kreis der regelmassigen Productionen Bukowina’s einzulreten. Wenn die Versendungs-kosten sicli in irgend einer Weise ermassigten, wurde die Karde ebenso lobnend vverden, als in Mittelsteiermark, dessen Product sicli auf der Londoner Industrie-Ausstellung einer lobendeu Anerkennung erfreute. Selbst unter den jetzigen Ver-baltnissen liisst sicli der durclischnittlicbe Reinertrag eines Jocbs Kardenpflanzung mit 41 II. 40 kr. entziffern. Die zu Reichenberg mit Rukovviner Karden angestellten Proben geben der Brauebbarkeit derselben ein giinstiges Zeugniss a). Seit dem Jalire 1852 bat aucli die Cultur des Tabaks in der Bukowina begon-nen. Der sudostlicbe VVinkel des Herzogthums scbeiut dieser Cultur sehr zuzusagen, und besonders die jenseits der ostlichen Reiclisgranze in bekannter Vorziiglicbkeit gedeibeuden Sorlen zu begunstigen. Da innerbalb des Kronlands keine Tabakfabrik 1) Vgl. Keiscbcohiichtungcn iibcr die landwirthselinftliehcn und gcwcrblichen ZustJindft von Deutschland, Belgien, England und Frankreich im Jahre I8!il — in den Mittheilungen viher llandcl, Gevverhe und Verkehrsmittel u. s. w. Jahrg. 1851. S. 48!) — K07. ') Vgl. Mikulitsch Vorlrag iibcr den Krapp- und ICardenbau in der Gcncralvcrsammlung des landvvirthschaftlichen Vereins am 13. Juli 18.12 (Wochcnschrift der Handels- und Gc\vel•l>ekammel• 18!i2, S. 220—222); Alth Bericht viher die diessfalligen Versuche in der Generalversammlung am 25. Jitnner 1853 (Mittheilungen des Vereins 1853, S. 32—40); Mikulitsch Bericht an die Gencral-versainmlung am 12. Juli 1853. — Die erste Ernte des Versuchsfelds ergab im llcrbstc 1852 fiir 32 □Klalter lfrappfeld 40 ITiiiid reinor Krappvvurzel, fiir 12 □ Klafter Kardenpflanzung 2.000 Stiiek Weberkarden. Die Kardencrnte von 1853 fand einen Absatx in der Niihe, indem die Tuchfahrik zu Niamz in der Moldau dieselbe an sich loste. beslchl, wurde das zur Einlosung bcstimmle Quantum von del- galizischen Einlostmgs-commission libernommen; dasselbo betrug in dem genannten Jahre 1.393 Centner. Ueberhaupt ist die Osthiilfte dec Bukowina ganz vorziiglich geeignet, der Cultur von Handelspflanzen ein Feld darzubieten, indem hier unter giinstigen klinia-tischen Verhaltnissen ein namhafter Theil des fruclitbaren Bodens fiir den Getreide-bau nocli gar nicht in Anspruch genommen ist, die fragliehe Cultur also mit den Cerealien nicht zu concurriren brauclit, iiberdiess der Thatigkeit der kleineren Grundbesitzer, besonders bei Bearbeitung der einem Hanse zunachst liegendeu Griinde, einen ungewohnlichen Lolin verheisst, endlicli Handarbeit fast nur in einem Masse fordert, welches die landesiibliehe Feldarbeit nicht beeintrachtigt und vor-zugsweise Vcrwendung der schvvacheren Familienglieder zu den verhaltnissmassig leichten Leistungen gestattet. 3. Gnrlenbuu. Da 68'5!) Percente des gesammten Gartenlands der Bukowina dem Gemiiseban, 31-28 dem Obstbau, 0-17 dem Weinbau gewidmet sind, so erhellt daraus zugleich, welche Bedeutsamkeit die erstgenannte Art der Gartencultur in jenem Lande erlangt bat. Docli handelt es sich bei diesem Gemiiseban hauptsUchlich mn die Deckung des eigenen Bedarfs eines grosseren oder kleineren Haushalts, zumal selbst in den Stadten nur \venige Wohngebaude eines verhaltnissmassigen Gartengrunds ent-behren, dessen Hauptbestimmung der Gemiiseban ist. Der Marktverkehr mit diesem Produete beruht eben darum fast ausschliessend auf der Thatigkeit eines Theils der Vorstadter, besonders aber auf jener der deutschen Ansiedler („Sch\vaben") in den Vorstadten und innerhalb der benachbarten Dorfgemeinden, welche sich jedoch auf Gewinnung feinerer und frtihzeitiger Sorten nicht verlegen. Unter diesen Umstanden darf es nicht befremden, dass der Gemusebau den Ergelmissen nach keine so bedeu-tende Stufe erreichen konnte, \vie diess in den nordwestlicben Provinzen des Kaiser-staats der Fali ist4). Auffallend ist das Zuriickbleiben der Obstbaumzucht, insoferne einerseits die klimatischen Verhaltnisse und die vorziigliche Beschaflenheit des Bodens den Aufsclnvung derselben sehr begiinstigen wiirden, andererseits die orientalischen Lebensgewohnheiten cine Aufforderung zu ihrem Betriebe zu entlialten scheinen. Ungeachtet dieser Momente ist die Obstbaumzucht selbst bei grosseren Grund-besitzern nur im Dniester-Bezirke, langs des Pruth, und hin und wieder im Suczawa-Thale etwas fortgeschritten. Einen eigentlichen Handelsartikel bildet das Obst fiir dic Gemeinden Toporoutz, Kostestie, Bosancze und Sekuriczeni, endlich fiir die drei Ansiedlungen der Lippowaner, welche letztere auch die gewohnlichen Aufkaufer des Obsts grosserer Giirten sind und damit einen ausgebreiteten Verkehr durch ganz Bukowina und einen Theil Galizien’s treiben. Nebst den vorziiglich gedeihenden 1) Artiscliokcn sind fast unbekannt. Wiihrcn(l vici wilder Spargei verspeist wird, finden sich nur wcnige Aniagcn von kleincm Umlange fiir die Cultur desselbcn. Auf kiinstliche Gewinnung von cssbaren Scluvlimmen verlcgt sich Niemand, da selbst die um Tercblestic und Oprischeni wild wachsenden \venig bcniitzt wcrdcn. Weichseln sinil nunicntlieli Aepfel cin Gegenstand der Production, unter welchen der Domneschtier (domnesk mer = Heirenapfel) a m meisten geschiitzt wird; auch der IJorsdorfer, Reinetten-, Taflet-, Coilville-, selbst der Tiroler Apfel koinmen in dcn Giirten der grosseren Grundbesitzer hiiufig vor. Von den Eingangen des Berglands an iindet sich die Walluuss lasi in allen Obstgarten, um Kostestie auch in grosseren gesclilossenen Itestanden, aber nur strauchartig. Zwetsehken werden selir viele pro-dueirl uud zu einem grosšen Tlieile geddrrt, verkoclit oder zn Siiwo\vitz verwendet; Rosancze, Uidestie, Sekuriczeni, Toporoutz, Kostestie liefern sie in vorziiglicher OualilaL Die Osthiilfte des Landes liisst den Rau von Melonen selbst im Freieh zu; Wasser- und Zuckermelonen in untergeordneter Oualitiit werden auch von den klei-neren Grundbesitzern haulig zu Markte gebraclit. Die Einfuhr von Obst aus Ressarabien bat fast ganz aufgehort (184t> 290. 18151 42 Centner), jene aus der Moldau ist von li.254 auf 834 Centner gesunken; docli bezog sicb der Ausfall in dieser Riicksicht nur auf die Rubrik „Niisse“, wiihrend die anderen Obstgattungen im Jahre I8!il sogar etwas baufiger eingefiibrt wurden, als im Jahre 1846. Aus Siebenbiirgen kamen im letztgenannten Jahre 590 Centner Obst nach der Rukowina. Ein nicht unbetriicbtlicher ri’heil der Rukowina wiirde der Cultur des Weiu-stocks in holiem Grade zusagen. Seit langerer Zeit wird zwischen Bosancze uud Cliilischeni, liings einer z.\vei Meilen lang sich liinziehenden Erholnmg mit der giin-sligsten Abdachung, der Weinbau getriebcn. Nach einer sehr sorgfaltigen Erhebung von Seite der llandcls- und Gewerbekamrner war der Stand dieser Weiupflanzungen im Herbste f 8£» 1 folgcnder: Ortschaft FtSchenintiatt in n. ii. Joehcn Menge der Weinstoeke Erzcugung in Kimern Cliiliselieni 5 2.000 32-5 Uidestie 6 2.400 40 Reusseni 8 3.500 65 4 1.800 25 23 9.700 162-5 wozu nocli folgendc lMlanzungen kommen, deren Ertrag als Rebe verkauft wurde: Uidestie......................................... 4'/„ 2.600 ........................................ 7% He 3.000 12 5.600 \Y<‘nn schon die geringe Zalil der Weinsti)d;o auf der bepllanzten Flacbe den niedrigen Stand der gcsammten Cultur bezeichnet, so gilt diess in noch hiiherem Grade von der Qualitiit der erzeugteu VVeiue. Obvvohl es auerkannt ist, dass in jener (iegend die hesseren Sorten der moldauischen Rebe, ehenso aber auch verscbiedene ungrische und deutsche Arten sehr gut fortkommen, bekiimmern sich docli nur die grosseren Gruudbesilzer um die Anptlanzung solcher Stiicke, vvahrend die kleinercn sich auf die Pflege des degenerirten gemeincn moldauischen Stocks bescbranken. Die Rehandlung des Mosts ist nur in den Kellern der Erstgenannten pinc wiinschens- werthe; der Bauer behandelt den Weinmost nicht anders, als den aus saurem Obste gevvonnenen. Gegen\vartig beschiiftigt man sich aber auch im Pruth-Thale sehr erfolgreich mit der VVeincultur. Auf dem Dominium Waschkoutz am Czeremosch wurde schon vor liingerer Zeit cin Weingarten augelegt und mit franzosischen Rebcn bepflanzt, obne dass jedoeb das Beispiel der ehemaligen Grundberrscbaft bei den Bauern eine Nacbabmung gefunden biitte. In und nuchst Czernowitz kam in den letztverflossenen Jahrcn die Rebencultur in Aufscbwung. Wiibrend cin grosser Tlieil des Erzeugnisses als Traube verkauft \vird, bat Mikulitscb im Jalire 1851 1(5.000 Hochbeimer und Oesterreicher Stocke in der am Rheine iiblichcn Weise geptlanzt und seitlier gepflegt, um nach dem Eintritte ibrer Traglahigkeit eincn Versucb mit dem Keltern des Weins in et\vas grosserem Massstabe, als bisber in der Bukovvina gesebab, zu macbcn. Rereits vvurden von ibm aucb 3.000 Stoeke an die Bauern der Umgegend von Gzernowitz vertbeilt, welebe den VVertb derselben einzuseben beginnen. Schon seit einiger Zeit besitzt endlieh Bojan einen Weingarten von 7 .Toeben Fliicbeninbalt. 4. Beniitzung des Graslands. Das Missverbaltniss z\vischen Aeker- und Gartenland und Grasland in der l!ukowina isl schon aus der allgemeinen Uebersicbt der Vertbeilung des Bodens an die einzelnen Culiurgattungen zwcifellos zu entnebmen. NVabrcnd man im Durch-schnitte eines Landes, \velches unter ahnlicben klimatisehen und minder giinstigen terrestriseben Verbaltnissen bewirtbscbaftet \vird, hochstens 80 Joch Grasland au(’ 100 Joch Acker- und Gartenland zugestebt, entfallen in der Bukowina lG8-3 Joch Grasland aul' die envalmte dem Feld- und Gartenbau gewidmete Fliicbe. Dieses Verhaltniss stellt sieb als noeb ungiinstiger dar, wenn man beriicksichtigt, dass in der Rubrik des Graslands selbst die Weiden eine so grosse Rolle spielen, indem ibr Antbeil an dem gesammten Graslande 44 1’erccnte desselben betragt. Allerdings sind viele kl(‘ine Parzellen der Gemeinde-Hutweiden seit dem Abschlusse der Katastrirung durch Aneignung von Seite der Anrainer in Acker- und Gartcn-land Ubergegangen. Allein es liisst sich durehaus nicht bebaupten, dass selbst die Summe dieser Occupationen die Gesammtbeit des oben beriihrten Missverbaltnisses in irgend nambafter Weise abandere. Eine grosse Flacbe des besten Bodens wird dureb die Beniitzung als Hutweide jedem anderen Gebraucbe entzogen, obne dass irgend Jemand sicb um die Bildung und Pflege einer guten Grasnarbe auf derselben hekummerie ‘). Selbst jene Beniitzung kann durehaus nur fiir eine okonpjnisch hoehst unvortheilbafte crkli*rI \verden, indem die Gemeinde-Heerden kaum einige Wochen bindureb ein nothdurftiges Futter auf den VVeiden finden, ein ungleich grosaerer Tlieil des Grnswucbses aber durch den Weidegang zwecklos zerstort wird. Aucb sind es nicht bloss die schvvach bevijlkerten Gebirgsgegenden, innerbalb deren jene iibermiissige Ausdehnung der llut\veidcn stattfindet, sondern selbst in dem ') liundeite von Jochcn sirni mit Xa)ithinm sjihiosum und Fickdisteln undurchdringlioli verwachscn oder mit deni fiir das Vieh nngeniessbaren Wolfmilehskraut bedeekt, ohne dass sich Jemand um das Vertilgen dieses Unkrauts kiimmert, Gemeindebezirke der Landeshauptstadt und in ilirer nachsten Nachharschaft lasst sicli im Allgemeinen dieselbe Beobachtung machen. Zu diesen Hutweiden kommen dann noch die Brachweiden, welche Jalir fur Jahr wechselnd aus der Beniit/.ung fur den Feldhau treten und mindestens ein Vierttlieil dos Ackcrlands in sicli begreifen, sowie jene, deren Entstehung durch den Mangel an ArbeitskrSften und Geldmitteln herbcigcfiihrt wird. Aber auch die eigentliche Wiesencultur bat nur tbeihveise jene Fortscbritte gemacht, zn we!cher die ausgezeiebnetc Productionskraft des Bodens befahigen mtlsste. Die Zubereitung des Graslands durcb Trockenlegung der versumpften Theile und Verstiirkung der Dammerde, die Vertilgung der Moose und Flecbten, die Diingung und Bewasserung der Wiesen, der Ban von Griisern sind Massnahmen, welche selbst unter den grosseren Grundbesitzern nicbt viele regclmiissig ergreifen und bebarrlicli fortselzen. Bei den kleineren Grundbesitzern wird der Wiesenertrag noch dadurch vermindert, dass sie ihre Wiesen bis in die zweite Hiilfte oder I)is zu Ende Juni von Ocbsen alnveiden lassen. Nur Einzelne der grosseren Grundbesitzer und der deuiscben Colonisten sind dem Beispiele der Badautzer Wirthschaftsdireclion gefolgt, welche seit Jabren mit besonderem Eifer auf die Verbesserung der Wiesen und den Bau besserer Grasarten (namenllicli des Baigrases und Wiesenliscligrases), der Luzerne und des Klees den sorgsamsten Bedaebt nimmt, da nacli der Bestimmung des dortigen Wirthscbafts-betriebs die lierrsebaftlicben Grundstiicke derjenigen Culturart und Ausbeute zuge-fiibrt werden mtissen, deren das Gestiite am dringendsten bedarf. Im Allgemeinen befmden sicli die Wiescn nocb in ibrem urspriinglichen natiirlichen Zustande und verdanken ihr Ausreicben fiir den bedeutenden Viebstand des Herzogthums nicbt l)loss der ungemeinen Productionsfabigkeit des Bodcns, sondern aucb der Anwendung anderer FutterstofTe, unter welcben nebst dem Strob aller Cerealien und den Mais-kolbenblattern aucb das Beisig von Tannen, Ficbten und Saahveiden eine namhafte Molle spielt. Derselbe Mangel an Arbeitskriiften, \velcber sieli beim Feldltau so fulilbar macht, erstreckt einen Theil seiner Wirksamkeit auch auf die Wiesennutzung, indem die Heuernte in der kilrzesten Zeit eingebracht wcrden muss und dem grosseren Grundbesitzer hierzu sehr oft die unerlasslichen Arbeitskriifte fehlen. Die klimati-schen Verhiiltnisse der Bukowina, mit dem Vor\viegen der Sommerregen, tragen sodann wesentlich dazu bei, die Verderbniss der nicht eingebrachten Fechsung zu beschleunigen. Der Gesammtertrag a n Heu und KI e e wurde fiir das Jabr 18S1 auf 1,850.000 Ccntncr veranschlagt. Auf ein .Toch Wiese entfiel demnach ein Ertrag von nur 6 Centnern, vahrend selbst bei viel ungiinstigcren Bodenverhiiltnissen unter gleichem Klima 10 Centner als der Mindestertrag nicht bewasserter Wiesen bei ein-maliger Mahd und scblechter Lage gelten. Dass ein ahnlicher Erfolg auch in der Bukovina zu erzielen ware, thut wieder das Beispiel der Badautzer Direction dar, von deren Wiesen (iin Gesammt-Flacbeninhalte von 7.952% .Toch) melir als die Hiilfte (4.070 Joeli) im boben Gebirge liegt, und der durcbscbnittliche Ertrag fiir das Joch 12'6 Centner erreieht 1). — Krumet wird nur auf der Herrschaft Radautz und bei einigen grosseren Grundbesitzerii erzeugt, wahrend bei den iibrigen VViesen-eigenthumern unmittelbar nach der Heumahd das Vieli wieder auf die Wiesen getrie-bcn wird, um das nachwachsende Gras sofort abzuweiden. Seit dem Jabre 18&2 wurden auch niichst Czernowitz Versuche mit dem Bau des Incarnat-Klees gemacht. Der Bau dieser Futterptlanze in Stoppelfeldern wiirde ausser ihrer nambaften Ertragsfabigkeit den grossen Vorllieil gewiihren, dass sich auf demselben Boden nach der Malid Mais und selbst nach der Abnahme des Klee-samens Haidekorn bauen liisst und Zeit bat, zur vollen Beife zu gelangen. Als Futter-pilanze aber wflre der Incarnat-KIee filr grossere und kleinere Wirthschaften gleicli wichtig, da seine Beniitzbarkeit eben in den Friihling fiillt, also in jenen Zeitpunct, in \velchem bei dem bedauerlichen Zustande der Bukowiner Wiesencultur sehr haufig Futtermangel einzutreten pflegt. Selbst derFeldbau ziige aus der Verbreitung dieser Pflanze den Vortheil, dass sie viol zur Unterdriickung des Emporkommens von Un-kraut beitragt. 5. Forstwirthschaft. Die Waldungen der Bukovvina bilden niclit bloss nacli ihrem Umfange, sondern auch nach ihrem Reiclithume an den treflfliehsten Holzern einen sehr bedeutenden Faetor des Nationalreichthums. Wie aus der allgemeinen Uebersicht der Vertheilung des Areals an die Culturgattungen hervorgeht, nebmen sie in sehr grosser Ausdehnung das Bergland der Bukowina ununterbrochenen Zusammenhangs ein, indem die grosse Wald-Area unterhalb Wischnitz am Czeremosch beginnt und bis iiber mold. Kimpolung an’s jenseitige Ufer der Moldawa und an den die Reichsgranze bildenden Hohenkamm reicht. Doch finden sich auch in den gegen Osten mehr verflachenden Thalern grossere und kleinere Waldcomplexe, deren bedeutendsten im Sereth-Thale die VViilder von Zadovva, Komarestie, Panka, Storoschinetz, Budenitz, Jdzestie, Petroutz, Ropcze, Jordanestie und Karapcziu bilden. Noch weiter gegen Osten hin werden die Wald-complexe seltener und kleiner; nur liings der moldauischen Griinze kominen \viedcr ausgedehntere Parzellen vor, namentlich um Stanestie, Pojenille an der Molnica und Tereblestie, dann bei Scherboutz und Kalinestie lui Koparenku, endlich n&chst Petroutz an der Suczawa, dessen \Valdungen zu den besterhaltcnen gehbren. Wahrend im sudlichcn Berglande das Priidium Bajascheskul nur aus Wakl und et\vas Weideland Jiesteht, entbehrt das Sereth-Thal von Alt-Fratautz bis Jakobestie und der Granzstreifen von Stanestie bis Kalafindestie der Forste fast ganz. Ebenso sind die-selben an der siidostlichen Landesgriinze von Braschka bis Stanilestie und ltzkani beinahe verschwunden. Im Dniester-Bezirke endlich tritt sogar in betrachtlicher Ausdehnung Holzmangel cin, da die Waldhlosse dort nur durch den grosseren Complex von Zuczka, Rarancze, Toporoutz, Czernavvka, Scberoutz, Wasloutz, Kuczurmik, ]) Dieser Ertrag stellt sieli nur ;tls Erfolg der verbesscrten \Viesencultnr heraus; wiihrend noeli im J. 18H8 S4.000 Ctr. Hcu filr dsis Gestiite geknuft werden musstcn, war die Wirtlischafts-direetion im J. 18!i0 im Slande, den ganzen Bedarf zu deeken und nebstbei 6.000 Ctr. zu veriiussern: wenn gegenw!irtig doeli noch mitunter die Nottnvendigkcit des Anknufs von Hcu zuriiekkchrt, hat sie ihren Grund nur in der Unmogliehkeit, das vorhandene Hcu reclitzeitig einanbringen. VVerboutz, Bojanczuk, Horoschoutz und Dobronoutz, das Kotzmaner Revier, sowie einige ivenig bedeutendc vereinzclte Waldchen unterbrochen wird uiul sicli unterhall) Czernowifz selbst auf das reelite Ufer des Pruth fortsetzt '). Die Waldungen des Flachlands sind mit Laubholz, die Vorgebirgs-Waldungen mit Laub- und Nadelholz, die Gebirge aber beinalie aussehliessend mit Nadelholz bestoekt. Unter den Laubholzgattungen kommt nebst der Buche, mit deren Namen die Benennung des Kronlands selbst zusammenhiingt, hauptsachlich Aborn, Erle und Linde vor. Der Dniester-Bezirk entbielt nocli vor acbtzig Jabren einen bedeutendeu Eichenforst, welchcr aber allmalig cbenso zusammengescbmolzen ist, wie diess mit den gleiclien Bestiinden in arideren Tbeilen des Iierzogtbums der Fali war, so dass der von dieser Holzgattung gegenwartig in der Bukowina eingenommene Gcsammt-flachenraum auf kaum 15.000 Jocli angescblagen werden kann und selbst diese Aus-delmung nocli in steter Abminderung begriffen ist. Selbst dort, wo die Eiehe aucli jetzt dominirt, ist sie nur ausnabinswei.se noch der miicbtige Baum, welcber vorziig-licbes Ban- und Nutzbolz liefert, meist bloss ein verkriippelter Nacbwucbs, der aus den Stockcn und Wurzelu frilberer Generationen miibsam emporkbmmta).— Unter den Nadclholzern tinden sicli vorberrsebend Tannen und Ficbten, jene im mittleren, diese im hoheren Gebirge, nebstbei einige Weisskiefern und sebr vereinzelt stehende Rotbeiben. Von besonderer Vorziiglichkeit sind die hochwiichsigen Nadel-bolzer der moldauiscb-Kimpolunger \Valdungen, welebe sowobl Balken zum Seliifl-baue, als Masten in der Lange von melir als 20 Klaftern zu liefern im Stande sind. Aucb die russisch-Kimpolunger Waldungen sind fiir den heimischen Bedarf und den Holzbande! nacb Bessarabien und der Moldau ungemein wicbtig. Da sieb aucb vor der Auflosung des Untertbanigkeitsverbands nur 7.000 Jocli Waldungen. im Rustical-Bositze befanden, so entfullt boi der Frage nacb ihrer Bewirthscbaftung die Rucksichlnahme auf die kleineren Grundbesitzer ganz. Eigentliebe Gemeindewaldungen kommen gar iiicbt vor; nur einzelne der ehemaligen Bustiealisten baben unbedeutende VValdflachen im Besitze. Unter den grossen Grundbesitzern niinmt aber vorzugswei.se riicksicbtlieb des Waldbesitzes der Religionsfond den ersten Platz ein, da nacb dem Ergebnisse der Katastralvernjessung 407.6915% Jocli, also 49 Percente aller VValdungen Bukowina's, ibm eigenthumlieh zugebbrten, von welcben nebstdem jene von Radautz, Wama, Humora und Solka in nur wenig untcrbrochenem Zusammenbange ein Areale von 37*/a Quadratmcilen bedecken. Der zweite Platz gehiihrt aucb hier dem Cameral-fonde, vvelcber zur Zeit der Katastralvermessung 124.3426/9 Jocli, somit 15 Percente des Bukowiner \Valdlands, besass, wobei wieder die VValdungen von Moldauiscb-Kimpolung und Dorna VVatra ein nur unbedeutend gelichtetes Territorium von ') Nocli lcbon Insassen (les Pruth-Tlinls, wolche den ausgedelinten Fnrstbestand geseben baben, der sieb von Mainajestie bis Bojan in ciner Liinge von vicr Mcilen. zu niclit geringer Beein-tracbtigung der Sieherheit des Verkebrs, hinzog und Eichcn, Ulmcn, Eschen von vorziiglicher Sebon-licit entbielt; einige Auen liings des Elusses sind gegenvviirtig der letzte Best jcnes Waldeomplexcs. Nennensworthc Eichenbestiinde linden sicli nocli bei Okna, Czernawka und Zuczka im Dniester-Bezirke, um Stanestio, Oprischeny und Tereblestie nUclist der moldauiscben Grlinze, und um Woltsebenetz am Sereth. keinahe 12 Quadratmeilen darstellen. Die umfangreichsten Privat\valdungcn uin-schliesst das chemalige Domiuicale von Berhomet am Sereth (34.557% Jocli), Putilla (28.108*/io Joch) und Russisch-Kimpolung (1G.G917/8 Joch); aber aucli d er Waldstand von Privat - Krasna (8.599% Joch), Wischnilz (7.782 % Joch), Komarestie slobodzia (7.024% Joch), Rostocze (G.694% Joch), Karapcziu am Czeremosch (6.557% Joch), Zadowa (6.361 % Joch), Storosehinetz (6.268 % Joch ) und Lukawetz (5.074% Joch) muss als cin hedeutender bezeichnet werden. — Bci den Dominien, deren Eigenthuni Antheilshcsitzern zusteht, ist aucli die Waldung in der Rogel Gesammteigenthum, und in jcnen Territorien, wo die Zalil der Reseschen sehr bedeutend ist, zieht meist derjenige und in so weit den Nutzen, welcher und in wie weit er Mittel und VVege findet, seinen Mitbesitzern in der Occupation einzelner Waldstrecken zuvorzukommen. Solche Commun-Forste linden sicli in grosserem Umfange zu Kostestie, Woloka am Czeremosch, Willawcze, Karapcziu am Czeremosch, Millie, Zadowa, Panka, Ropcze, Idzestie u. a. m. Die Bewirthschaftung vieler Privatwaldungen wird bei dem grossen Reicbthume an llolz sehr mangelhaft belrieben, der Holzschlag oline System vorgenommen, auf den Nachwuchs des jungen Molzeš und neue Anpflanzungen keinerlci Sorgfalt ver-vvendet. Dieses Verfahren bat bereits eine merkbare Desolation vieler Privatforste nach sicli gezogen, welcher namenllich jene in der Niihe der Stiidte, wo sicli das llolz am besten verwerthen lii.sst, verlielen. Eine andere Art der Waldvcrwiistung bilden die Eingriffe der ehemaligen Rusticalisien, welche, durcli die grosse Ausdehnung und unzureiehende Reaufsichtigung der Privatforste und das in selben geiibte Weide-reclit begiinstigt, namentlich in den Jaliren 1846 —1850 betrachtliche Quantitaten llolzcs oline alle Beachtung cines rcgelmassigen Abtriebs sicli aneigneten ‘). Im traurigsten Zustande belinden sicli insbesondere die Reseschen-Waldungen, da jeder Antheilsbesitzer eilt, moglichst vielen Nutzen aus dem gemeinsamen Eigenthum zu ziehen; die meisten jener Waldungen sind nur nocli Waldboden, die iibrigen auf Rusclnverk und Gestrippe zuriickgebracht, wenige lassen sicli mit einigen Opfern in einen forstmassigen Stand bringen. Die weit im Gebirge liegenden Walder hingegen sind nocli Urwiilder, welche von der Axt nur an ihrem Saume beriihrt wurden, so dass die schonsten Stiimmc, weil den Eigenthiimern die Gelegenheit zur Vervverthung der ungeheuren Holzmassen keinahe durcligehends mangelt, unbeniitzt verfaulen und in den inneren Strecken gar oft ausgedehnte Parzellen niedergebrannt vverden, bloss um neue Weideplatze zu gc\vinnen. Nur in jenen Theilen derNordhalfte des Rerglands, welclieu der Czeremosch ') Der Verfall der Eiclienhcstiinde namenllicb liat seinen llauplgrund darin, dass die elicmali-gen Rustiealislen bei der Falirliissigkeit der Waldeigentliiimer Gclegenlieil fanden, sicli tlieils durcli VVeidenutzung, tlieils durcli Aneignung des (Jrases , tlieils durcli Venvandlung kleiuer Bliisscn in Ackergrund allmfilig in die Nntzung der Bodcnfliiclic solclicr Forste einzudriingeii, und, liiermit niclit zufrieden, selionungslos die (iolegenheit zur HcrausschaNung der scliiinslen Stiimmc beniilzen, wodureli sie die EigentliUmcr zwingen, aucli den Rest des Walds abzustocken, um wcnigstens einen Theil des llolzcs zu retten, da von ordenlliclier Sclilagwirthscliaft unter solclien Bedingungen keine lledc scin kann (vcrgl. Beriolit der Czcrnowitzer llandels- und Ucwcrbekanuner l"iir 1851 in der VVoclienselirift fiir 18!>2. S. 340). Eine Verjiingung des Eichenbcslands lassen die Heniitzer des VViesttachscs noeli viel minder aufkommcn. einen treH'lichen Defluidationsweg zum Pruth hinab darbietet, griflf wieder statt der regelmassigen Beniitzung gar hiiufig an allen n ur einigermassen zuganglichen Stellen eine ganz forstwirthschaftswidrige Ausbeutung durcli die grosseren und vielfach ver-suchte Auspliinderung dureh die kleineren Grundbesitzer Platz. Die Waldverwiistung erreichle hier einen unglaublich hohen Grad und wurde lange Zeit wesentlich da-durch noeli gefordert, dass einzelne dieser Waldungen unter cine Menge Reseschen vertheilt waren, deren jeder sicli bemiihte, den Forst zu devastiren, und in granzen-loser Fahrlassigkeit dann geschehen liess, dass der abgetriebene Waldboden factiscli in Rusticalbesitz iiberging. Als es allmiilig gelang, die kleinen Antheilsbesitzer aus-zukaufen, fingen die Dominien allerdings an, die verhauenen Forste in Schonung zu legen; allein ein namhafter Tlieil des angeriehteten Scbadens ist unersetzlich, zumal durcli die unvorsiehtige Entwaldung an manchen Strecken sehr bedeutende Flachen absoluten Waldbodens jeder Cultur unfahig gemacht wurden, und die Abhiinge des Alluvialbodens in Abrutschungen verfielcn. Durcli alle diese Umstande ist man in einzelnen Gebirgsthalcrn so weit gekommen, dass die Bewohner sicli ge-notliigt seben, das unentbehrliche Brennholz mit unsagliclier Muhe aus anderen Thalern iiber steile Hohen herbeizuschaffen, wiihrend die ersteren sellist vor Kurzem nocli kalim hier umi da einzelne Waldblossen enthielten. Geregelter ist die Waldwirthschaft in den Cameral - und Religionsfonds-Waldungen; der Holzschlag wird hier tlieils in periodisch wiederholten Abtrieben, theils in jiihrlichen dem Zuwaehse entsprechenden Hauungen vorgenoinmen und fiir den Naclnvuchs angemessen ausgewiihlter Holzsorten zweckmiissig Sorge getragen. Allein ein sehr hetrachtliclier Tlieil dieser Waldungen ist durcli die Terrainbeschatten-lieit und den Mangel an Communicationswegen gegeinviirtig fast jeder Beniitzung entzogen, und melir als drei Vierttheile jener Urwaldungen, welche die Grundsteuer-Regulirungacommission als viillig unproductiven Boden ausschied, gehoren den Forsten der Fondsguter zu *)• Audi liisst der Ueberschuss an beniitzten VValdungen, die wald-reiche Umgriinzung und geringe Bevolkerung des Berglands nicht erwarten, dass sie bald zur Beniitzung gebraeht werden durften. Die BegrUndung der Aerarial-Glashutten und die vielfaehe Begunstigung der Montan-Industrie hatte insbesondere die Venverthung mindestens eines Theils jener Forste im Auge. .la selbst nicht un-bedeutende Bodungen wurden zugelassen, wobei man den augenblicklichen Vortheil melir als die Vorschriften der Forst\virthschaft im Auge hatte. Eine griindliche Behebung der Unwirthschaft in den Bukowiner Waldungen stellt selbst das neue Forstgesetz, welches mit dem 1. Januar 1853 in's Leben trat, *) Auf dem Kreis der Cubikklafter nur 3, im Jahre 1800 12, im Jahre 1810 24 kr. und stieg erst im Jahre 1823 auf 1 tl. snimnt Zufuhr auf 30 kr. und ein derlei Bret auf 12—14 kr. C.M. zu stelieu koinint. Eichenholz wird sogar aus Galizien eingefiihrt, tvodurch der Preis desselbcn cino iibcrmiissige Hoho orreiclit. Die Bringung des Holzes aus dem Walde an die Consumtionsorte vermiiteln theihveise die Ge\viisser. Das Ban- und Brennholz der Russisch-Kimpolunger Wiilder wird bei holiein Wasserstande auf dem Czeremosch mul Prutli nacli Czernowitz und ein grosser Theil von da liber Bojan nacli dem holzarmen Bessarabien geselnvemmt '). Audi die Suczawa, Molduiva und Bistritz \verdeu zu gleichem Zwecke beniitzt. Kine geregelte Flbssung auf der Suczatva, welclie bei den in der Stadt Suezavva bestehenden Holzpreisen sebr lobnend \viire und sicli leielit zu einer Ausfubr nacli der Moldau cnveitern liesse, findet aber, ungeachtet namhafte Hinder-nisse nur in den Felsblbcken des oberen Stromlaufs liegen wiirden, nocli immer niebt stati, indem die Wirthschaftsdirection zu Radautz sicli darauf beschriinkt, jabrlich 800 Klafter Brennholz bis zu dem Gestiithofe Mittoka triften zu lassen, und nur einzelne Unternebmer kleine Quantitaten Bauliolz von der Direction ankaufen und \veiter flussabvviirls bringen. Die ausgedehntere Beniilzung der Moldawa zur Holz-Defluidation wird durch ihr starkes Gefalle beeintrachtigt, welcbes cine Regelung des Flusses selbst bei der solidesten Auffilhrung der Wasserbauwerke kaum denkbar erscheinen liisst, so dass er nur bei lioherem Wasserstande als llbss-bar ersebeint. Eine vergleichiingsweise selir regelmassige Wasserstrasse bildet die Bistritz mit ilircu Nebengevvitsseru Niagra, Doma, Dorniscbora, Kossna und Tesclina. Der Flbssung auf dem Sereth liingegen steht das Vorhandensein der vielen Miilil-wefke an demselben im Wegc a). Eben dessbalb wurde frtiber vielcs Holz aus dem Seretb-Tbale auf der Acbse an den Prutli und bis nacli Zaleszczyk an den Dniester gebracbt und auf dem letzteren versendet, bis mit der Abnabme der Lukawetzer und Zadoiver Waldungen auch diese Versendung auf ein selir geringes Mass zuriick-ging a). Scbon im Jalire 1813 beschloss aber die StaatsgUter-Administration, aucli dem bisber ganz nutzlos vermodernden SchifTbauholze, namentlicb dem in seltener Tiich-tigkcit vorkommenden Maslbaumbolze, der Forste von Moldauiscb-Kimpolung und Dorna Watra durch Flbssung nacli der Moldau eine Venverlbung zu verscbaflen. Alleiu aus verscbiedenen Griinden rubte die betrelfende Verbandlung bis zum Jalire 1841, so dass wiihrend dieses Vierteljabrbunderts nur 3.373 Stiick Scbilfbaubolz, zum Theile ausserbalb der currenten Scbliige, an siebenburgcr Handelsleute mit einem namhaften Nacblasse aru Tarifspreise abgesetzt iverden konuten. Erst nadutem im Jalire 1841 der llolzhandler Ililgel eine Falirt mit Kimpolunger Stammen nach ') l)ie Aiisfulir von Bau- und Brennholz auf dem Prutli (fiber das Griinzzollumt Nowoselica) erreielitc im Jalire I8ii0 den Wertli von 83.8G0, im Jalire 18!M von 08.(108 H. C.M. Nudi der Moldau fand eine Aiisfulir von Jian- und Brennholz iin \Vertlie von 5.00.“ II. im Jalne 1850, von 12.503 II. im Jalire 1851 statt; nebslbei gingen daliin im Jalire 1830 2, im Jalire 1851 8 Centner gemcines Tiselderliolz. a) An dem grossen Sereth bestehen 32 Mulil- und 23 Brel—Miililen, an dem kleinen 17 Malil-und 13 Bret-Mulilen mil der cntsprecbonden Anzalil von Stamvehren. :i) Vgl. „Zur Statistik der Bukowina, und namentlieli ilirer Kliisse" in der \Vocliensclirift der Huiulels- und Gevverbekanimer 1852. S. 12—40. dem aufbltihendeii Marktorte Galacz erfolgreicli unternommen, grifl’ Cameralratb Schaulawy dic Saclie wicder auf und envirkte im Jtthre 1842 die Genebmigung ciner llolzflossung in etwas ausgcdehnterem Massstabe, bloss zu dem Zwccke, lim den Galaczer Markt mit dem Kimpolunger Scbiirbaubolzc bckannt zu machen und dic fiir einen kiinftigen regelmiissigen Verschleiss dahin notbigen Erfabrungen zu sam-melu. Cameral-Mandatar Strolnnayer fiibrte miter besonderem Scbutze der moldaui-schen Regierung im Sommer 18415 den ersten Versucli glUcklich aus, obwohl die Bescbaflenheit der Fliisse Bistrit/, und Sercih die grossten Selnvierigkcitcn in den Wcg legte. Strolimayer wiederhoIte die Fahrt in den Sommern 1844, 1845 und 1840 und besuehte selbst Constantinopel, um die Verhaltnisse des dortigen Welt-markts kennen zu lernen. In Galacz \vurden sonacli 274 Gcstore Kimpolunger Sehilfbaubolzes abgesetzt, theil\veise zu selir anselmliclien Betriigen, welcbe die bisher in Galacz iiblicb gevvesenc bocbste Zifter uoch tiberstiegen. Dessenungeachtet stellten sicli die Kosten des Untcrnebmens so hoch, dass sie durch den Erlos nicht einmal vollstandig gedeekt wurden, und dic ungUnstigen Handelsconjuncturen des Galaczer Markts von 1846 gaben den Ausseblag gegen jedo Wiedcrbolung der Falirt. Der Zweck jener Versucbe zeigte sicb als erreicbt, indem sebon im Jabre 1847 tiirkisebe Handelsleutc, selbst aus Kleinasien, Unterbandlungcn \vegcn Uebernahme grosserer Quantitiiten Scbiffbaubolzes und der zu Doma Kandreni gewonncncn wciclien Pfosten an Ort und Stelle ankniipften. Naeli Abschluss inebrjabriger Vertriige, wobei thciKvcisc sogar die Erzengung und FortscbalTung des Holzes von dem Kiiufer iiber-nommen wurde, sebritt man im Jabre 1848 zur Vornabme der nothwendigstcn Corrcctionen der Bistritz, Dorna und Kossna, und verkaufte am Deduidationsplatze an der Bistrit/, und selbst im Walde seither regelmassig zu vortbeilbaften Preisen, da die Erschopfung der Waldungen in der obern Moldau bereits in ausgedehntem Masse eingetreten ist. Im Jabre 18!>3 endlicb traf die k. k. Starostei zu Piatra dic Ein-leitung, dass die Verkaufe fortan mittclst Offert-Verbandlungen zu Piatra bewcrk-stclligt wcrdcn, wo die Concurrenz der Nachfrage cine nocli grosserc sein diirfte, als innerbalb der Beiebsgran/.e. Ein sebon zum Behufe der ersten Versuchc ent-worfencr Bewirtbscbaftungsplan stellte beraus, dass dic Forste von Kimpolung und Dorna fiir die Zeit von 1844 kis 18<>8 aus Orten, wo die Zuscblcppung des Holzes zum Flusse kciner besonderen Sdnvicrigkcit unterliegt, jabrlicb 100 llauptmastc. ISO Bcsanmastc, 176 Fockmaste, 190 grosse und 225 kleine Segclstangen, endlicb 150 Balkon zu liefern im Stando sind. Dic Ausuutzung der vom Flussufcr entferntoren Strecken wiirdc aber cine standige Vermobrung des Anbots von Arbcitskraften erfordern, somit vor Allem dic Griindung der sebon liingst projectirten Colonic im Niagra-Tbale voraussetzen. Bei einiger Begclung der Granzflusschen Kossna und Tescbna konnte selbst ein Tbeil der sicbenbiirgiscbcn NValdungcn in das bczciebnctc Verkaufsprojcct einbezogen werden. — Audi fiir das Baubolz der VValdungen von Illiscbcstic und Gura Humora wurde cine Venvertbung nacli der Moldau eingeleitet, da einc Versucbsfabrt des Camcralforsters Wcisscnbacb dartbat, dass einzelne griis-sere Baumstamme und kleinc Gcstiire bei boliem Wasscrstande der Moldawa bis Kapukodrului gebracbt, dort in griissere Gestore zusammengestellt und als solehe, Statist. Mittheil. 1854. I. llcft. 4 wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, Lis zur Einmiindung iler Moldawa in den Sereth hinabgeschafft werden konnen. Ganz vorziiglich wiirde sicli diese Wasscr-strasse zum Transporte von Schnittmateriale eignen, sobald der Bau einer ent-sprecbenden Zalil von Bretmiihlen an der Moldawa und ilircu Nebengewassern den regelmassigen Bezug sicherstellte. Die moldauische Regierung bat am 23. Marz 1852 die Schiflffahrt auf den Fliissen Bistritz und Moldawa fQr frei erkliirt und die llimveg-raumung aller die Flossung bedrohenden Hemmnisse zugesicbert •)• Ein gefahrliclier Feind des Bukovviner Waldstands ist der Bor kc n kafer, vveleher in unbenutzten Waldungen immer auftritt und in den jungstverflossenen Jaliren besonders in der Gegend von Czokanestie und im oberen Scherischora-Tbale sicli sehr bedeutender Waldstrecken bemiicbtigt, ebenso aber in der Nordhalfte des Berglands vereinzelte Strecken eingenommen hal , da der Mangel eines ordentlicben Abtriebs seiner Verbreitung ungemeinen Vorscbub leistet. In seinem Gefolge ersehei-nen dann wieder die eigentlichen Holzwiirmer und zerstoren die diirren, rissigen Stamme vollends. In den Jaliren 1836 und 1837 kam er auch von moldauisch Banilla aus in die Walder des Ostabhaugs der Karpathen herab, so dass es nur mit unge-meiner Anstrengung gelang, durch Aufarbeitung alles abstiindigen llolzes und Fallung vieler junger verdachtig erscheinender Stamme dem Ucbel im Sommer 1838 Einhalt zu lliuu. — Niclit minder bedrohlich traten im Flachlande seit dem Sommer 1851 die Wa n d errau p e n auf. Drei Gattungen der phalcena bombyx, die processionea (Prozessionsraupe), dispar (Sclnvamm- oder Rosenspinner) und monarha (Nonne oder Fichtenspinner), nahmen an diesem Verheerungszuge Theil, so dass zvvar vor-ziiglich Eichenbestande angegriffen, bei der ausserordentlichen Vermehrung der Spinner aber auch die anderen Forstbiiume in's Mitleid gezogen wurden. Die Raupen crschienen zuerst zu Czernawka im Dniester - Bezirke, wo sie im Sommer 1852 die raumen Bestande der Vorholzer ganz kalil frassen; olnvohl die entlaubten Baume in Folge sebi' gunstiger Witterungsverhiiltnisse grossentheils bald neuerdings griinten, bedroht eine Wiederholung dieses Prozesses sie mit der nachhaltigen Entziehung der besten Siifte und dem endlichen Absterben. Bei der angeordneten Vertilgung der Baupen und ilirer Eier mussten aber auch sclion der Pruth-Distriet und das Seretli-Thal bis Storoschinetz aufwarts, als gleichfalls stark angesteekt, in den Bcreich der Gegenmassregeln gezogen werden, welche nach der Natur der Sache den drohenden Verheerungen nur verhaltnissmassig geringen Abbruch zu tliun im Stande simi. Viele Eichen, dann aber auch Buclien und Birken, zeigten sicli bereits als ganz oder theil-vveise abgestorben und demzufolge mit Eierablagerungen tibersaet, noch mehrere siechten in Folge der erlittenen Besehadigungen dahin “). *) Ungeachtct der melirfaeh steigenden Vei'wcrtliurig des Holzes der Cameral- und Religions-fonds - Waldungen betrug doeli die gesammlc Einnalimc der Forstverwaltung im Jalire 1851 nur 123.040 II. 18 kr., wovun S0.874 II. 471/3 kr. specielle Auslagen und IS.780 II. «{4Va k'-- als Antheil an der allgemeinen Giiter-Regie in Abschlag kamen, so dass der Heinertrag auf SO.384 II. lili kr., somit auf t> kr. fiir das .loch, herabsank. a) Vgl. Prosch Vortrag iiber die Verbeerung der Raupen in den Waldungen des Herzogthums Iiukowina im Jalire 18S2 in den Mittbeilungen des Vcrcins fiir Landescultur u. Landeskunde i8!»3. S. 107—117. 6. Thlcrproductlon. In violen Beziehungen von (ler Natur begiinstigt erscheint dic Bukowina bcziig-licli der Thierproduction, da ihr grosserer Reichthum an Grasland mit der Neigung der alteinheimischen Bewohner zu jener Art der landwirthschaftlichen Thiitigkeit zusammentrifft. Von Seite der Staatsvervvaltung wurde Manehes zur Hebung der Pferdezucht gethan; in den letztverflossenen Jahren hat sich die Aufmerksamkeit der Regierung aucli der Hornviehzueht zugewendet, deren naehhaltige Emporbringung eine weit liber die Granzen der Bukovvina hinausreichende Bedeutsamkeit fiir den Kaiserstaat haben vviirde. a. Pfcnlezuclit. Schon im Jalire 1792 erkannte der Hofkriegsrath, durch Major Cavallar auf-merksam gemaelit, die ausserordentlicben Vorziige, welche die Religionsfonds-Herrschaft Radautz fiir die Unterbringuug eines Militargestiits darbot, das zugleich die in Sudrussland und den Donaufurstentbumern erkauften Remonten fiir dic leichte Cavallerie einzustellen und nach Bedarf transportweise an die Armee abzuliefern batte. Das Militar - Aerar nahm demzufolge die Herrschaft in Pacht, wobei ibm fiir einen Pachtschilling, der vom 1. Mai 1792 bis 1808 12.257 11. 21 kr., von 1808 bis 1817 30.000 tl. B.Z., von 1818 bis 1834 30.700 11., seither abcr (bis Ende 18154) 34.000 II. C. M. betrug, das ganze Territorium zur un-beschrankten Beniitzung iiberlassen ward. Zu den gleich anfiinglich erricbteten Gestuthofen Waduwladiki, Mittoka, Woitinell, Ober-Wikow und Frasin kamen allmalig nocli vier anderc Winter-Unterkiinfte, so dass im Jalire 1851 22 gemauerte und 9 holzerne Stallungen zu Millescheutz, Burla, Wollowetz, Ober-Horodnik, Alt-und Neu-Fratautz, Woitinell, Obcr-Wiko\v, Frasin, und in den sieben erstgenannten Orten 18 holzerne Okole bestanden. Fiir den Sommer aber \vurden Stationen auf den Weidegebirgen Luczina und Bobaika begriindet, in einer durcbschnittlichen Seeliolie von 3.600', wo viele Wochen hindurch dic trefflichste Nahrung in Fiille gedeiht. Die Gestuts-Hengste waren anfiinglich siebcnbiirgiseher Race; spiiterbin kamen einige normannische nach Radautz, durch welche die Nachkommenschaft an Grosse und Starke zunahm: seit andertbalb Decennien werden fast ausschliessend arabi-sche Ilerigste bcigeschailt und ihr Blut theils rein erhaltcn, theils durch Kreuzung veriindert. Die Anzahl der Gestiits- und Gebrauchs-Pferde betrug im Jalire 1792 nur 450, wuchs jedoch sclion in den nacbsten drei Decennien (bis 1823) auf 1 11 Gebrauchs-und 1.144 Gestiitspfcrde (500 Ilerigste, 642 Stuten, 2 Wallachcn) und 240 leichte Remonten an, und bat sicli am Sclilusse von abermals dreissig Jahren neuerdings bedcutend gehoben, so dass sie das Vierfacbe des ursprunglichen Stands be-trachtlicli iiberstieg. Das Detail der gegenwiirtigen Pferdezahl weist die folgende Tabelle nach: A m S c h u s s e il e s J a h r s Gebraiichs-Pferdc. 1840 1847 1848 1849 1850 1851 1852 Zug-Pferde 56 40 49 39 51 47 46 lleit— „ 78 84 89 83 100 95 95 Gestuts-Pfcrdc. H e n g s to. Pepinicr-llengstc 17 24 27 24 28 27 21 Probier- „ 7 7 6 7 0 0 6 Junge „ 13 10 11 15 19 4 Uncingctheiltc fiinfjiihrigo Hengste ... • • 1 1 vierjiihrige „ 3 2 2 4 9 S 0 Dreijiihrige Hengste 97 74 106 154 113 125 111 Zweij!ihrige „ 90 ISO 160 115 131 132 115 Einjiihrige „ 15S 174 133 139 143 127 134 Abspann- 183 151 174 162 147 100 146 Saug- „ 3 1 17 • • Stu ten. Pepinier-Stuten 411 409 409 365 349 320 298 Probier- „ 81 80 83 72 118 131 140 Junge „ 185 100 187 101 162 142 87 Uneingetheiltc sechsjitlirige Stnten... . 1 . „ fiinfjfihrige „ . 1 1 3 vierjiihrige „ ... i 8 11 21 25 9 18 Dreijiihrige Sluten IS 112 37 107 138 174 95 Zvveijiihrige 112 170 173 142 178 149 172 Einjiihrige „ 170 183 146 185 155 170 172 Ahspann- „ 190 11)2 200 173 206 190 159 Saug- 2 16 • W a 11 a c h e n. Mehrjlihrige Wallaehen 1 1 . Vierjiihrige „ 8 4 3 4 7 11 3 Dreijiihrige „ 0 0 4 10 Lanrtesbeschiiller SC 63 61 03 03 95 79 Remonten. E i g c n e Z u c h t. Equitations-Rcmonten 7 8 3 3 S . Kiirassier- „ 11 IS 35 1 2 3 9 Dragoner- „ 15 10 31 . . 7 17 liCiehte „ 27 14 33 . 4 U 25 A n k a u f. Kurassier-Remonten ..... i 5 1 20 2 Dragoner- „ . 2 2 13 7 Lciehtc volljiihrige Remonten 1 S 103 27 28 8 „ dreijiihrige S 2 17 • • • Sunimo. 2.024 2.149 2.333 2.143 2.212 2.103 1.979 Um die Ein\virkung (les Radautzer Gestiits auf die Pferdezucht der Bukovina kenuon zu lernon, \vird es aber eben so nothwendig, die Zalil jener Thierc kennen zu lernen, welcbe im Laufe der Jahre 1847 bis 1852 aus dem Gestilte in den Privat-besitz iibergingen. Diese Zalil hetrug: im Jahre Gcbraucbs- Pfcrde Hengste Stuten Wallaeben Landcs- beschaller 1847 37 G 26 3 5 1848 30 IG G2 2 7 1849 15 18 41 1 3 1850 12 9 29 3 1851 35 26 64 1 7 1852 44 32 73 6 2 wornach von den eigentlicben Gestiits-Pferden im Verlaufe von 6.1ahren 107Hengste und 295 Stuten, meist ganz junge, der Verbesserung der Bukowiner Pferdezucht unmittelbar zulielen. Eine weitere Einwirkung auf die Tbierzuclit des Landes ausserte das Gestiite durch die Aufstellung der Landesbesehaller. Durch solelie wurden von den bclegten Stuten im Jahre in Belegstationen Stuten belegt uneruirt blieben galt wurden triichtig und Hengste warfen Stuten 1847 21 3.517 236 1.510 1.771 646 672 1848 20 3.404 0 . . . 1849 20 2.875 239 983 1.653 616 674 1850 19 3.597 15 1.713 1.869 705 757 1851 22 3.749 241 1.587 1.921 700 772 1852 20 3.049 255 981 1.813 698 688 Die Belegstationen selbst sind so iiber das Land vertheilt, dass jene Aufstellung dem ganzen Herzogthume zu Gute kommen kann. Es entfielen niimlicli im Jabre 1852 2 auf den Dniester-Bezirk (Kotzman und Sadagora), 3 auf das Land am rechten Ufer des Prutb und unteren Czeremosch (Waschkoutz, Rosch und Hlihoka), 2 (Krasna und Seletin) auf die NordhšUfte, 1 (Wama) auf die Siidhalfte des Berglands, wahrend alle iibrigen dem pferdereicbsten Theile Bukowina's, dem Gebiete am unteren Laufe des Seretli und der Sucza\va, zugeborten. Nebst dieser doppelten unmittelbaren Betheiligung des Staats an der Hebung der Pferdezucht findet eine mittelbare in der Vertbeilung von Pramien statt. Alljahrlieli werden am 5. Mai (am Vortage des griechiscben St. Georgsfestes) zu Hadautz und am 12. Juli (am Tage naeh dem griechiscben Feste Peter und Paul) zu Czernowitz bei Gelegenheit der Abbaltung der grossen Jahrmiirkte die Besitzer der seclis vor-ziiglichsten zur Schau gestellten dreijahrigen Fiillen mit Pramien ausgezeiehnet, welche 100 fl. C.M. fiir Hengste und 20 fl. O.M. fiir Stuten betragen. Neben dem Aerarial - Gestiite hestanden friiherhin mehrere nicht unbedeutende Privat-Gestute, welche aber in Folge der geanderten okonomiscbenVerbaltnisse ') Die Ausmittiung der Erfolgc des Jahres 184%9 unterblieb in Folge der Kricgsereignisse und Truppendurchmfirsche ganz,. der Grundherren theils aufgelost *), theils bedeutend reducirt wurden. Noch gegcn-wartig verdienen jeno zu Doroschoutz, Werenczanka, Zastawna, Jurkoutz, Ispas, Wischnitz, Karapcziu am Czeremosch, Zadowa anerkennend hervorgelioben zu werdcn. Ausserlialb der Gestiite befassen sicli mit der Zucht der Pferde vorziig-lich die deutschen Colonisten, welche auch in der Hegel die oberwahnten Pramien erhalten. Niclit nur zeichnen sicli die von ihnen gezogenen Pferde durcli Grosse mul ausdauernde Arbeitstiichligkeit, sondern meist ebenso selir durcli die mittelst sorgsamer Pflege umi zweckmassiger Erniihriing erreicbbare SchSnheit aus. Viel geringere Sorgfalt ver\venden die (Ibrigen kleineren Grundbesitzer auf die Zucht ibrer Pferde, so dass diesclben oft nur nothdurftig genahrt und bis zurn vierten Jalire im Freien gehalten wcrden. Hieraus gebt zwar eine bedeutende Abhartung dieser Thiere gegen alles Ungemacb der Witterung und entsprechende Ausdauer bei Arbeitsleistungen bervor; docli bleiben solche Pferde klein und imansebnlicb und crlangen niemals eine nambafte Starke. — Nur die am Serelb, namentlich in der Umgegend von Kamenka und Kupka, und auf dem Radautzer Territorium gezogenen \verden mit grosserer Sorgfalt bebandelt, so dass sie wegen ibrer Schnelligkeit und Ausdauer sicli vorziiglicb zum leicbten Zuge eignen und bei ibrer Schonheit sehr gesucht simi. Noch unter dem Mittelschlage der Buko\viner Hace stehen die Gebirgs-pferde der Huzulen, indein sie hochst selten die Hohe von 14 Faust crreichen. Allein sie simi dabei stark und ausdauernd, wesshalb sie niclit bloss als Saumrosse auf den schwierigsten Gebirgspfaden verwendet, sondern auch in das Flachlaml liaufig verkauft wcrden und daselbst zum Gespanne dienen. Der gesammle Pferdestand der Bukowina wurde fiir die Jabrc 1840, 18415, 1840 und 1851 folgendermassen ausge\vicsen: Fiillon l)is em-sclil.!! Jaln e llongste Sluten Wallachen zusnmmcu 1840 5.13!) 390 13.463 13.584 32.576 1843 4.SI10 608 13.791 13.969 33.278 1846 6.159 400 13.446 11.693 31.698 1851 6.619 345 12.356 11.378 30.698 Uebrigens muss diese Angabe als ein Minimum des \virklichen Bestands an-gesehen \verden, indem, absichtliche mul unabsichtliche Auslassungen abgerechuet, die Vornahme der Ziihlung beim Eintritte des Winters eine solche Abminderung der Ziffer zur notlnvendigon Folge bat Abgesehen von diesen ZShlungsfehlern, wclche im Durchschnitte der ganzen Monarchie auf 7 5 Percent angeschlagen werden, entfielen auf je 10.000 Joch des Acker-, Garten- und Graslands 346 und auf je 1.000 Bevvohner 80 Pferde. Was insbesomlere die Nachzucht anbelangt, so betrug die Zunahme des Pferdestands der Bukowina in dem Zcitraume von 1830 bis 1840 66 Percentc. Der hierin seit ') So jeno zu Illiboka, Berlinczc, Waschkoutz am flzcrcmosoli. jenein Jahre eingctretene Stillstanil und Riickgang ist eine Folge iler mehrfach beriihrten okonomischen Riicksehritte, sclieint jedoch bereits iiberwunden zu sein, da im Jahre 1851 sclion wieder auf jo 1.000 Pferdo 215 Fiillen kamen, ungeachtet nocli ein Theil des Naclnvuchses in andere Kronliinder gelangte. |3. Rindriehzucht. Das Bukowiner Hornvieh gehbrt, gleich jenem der ostlichen Nachbarlander, dom podolisch-ungrischen Stamme der sogenannten Niederungs-Race zu, dessen Fleisch, Talg und Haut fiir vorziiglich gilt, wiihrend er aucli zur Arbeit selir brauchbar erscheint. Bis zum Jahre 1848 war die Bukowina eines jener Kronlander, welche mit einem ausgedehnten Branntweinbrennerei-Betriebe aucli cine ausgedehnte Ochsenmast verbanden, weil die Vervvendung der Kartoffeln fiir ersteren Zweek den grossen Grundbesitzern aueh nocli eine bedeutende Menge von Cerealien, tlieils eigener Erzeugung ilieils Zehentgetreides, iibrig liess, zu deren Verwendung die Mastung eine Gelegenheit darbot, wobei nocli die als Abfall der Brennerei erzeugte Schlempe als ein selir entspreehendes Beifutter diesen laiuhvirthschaftliclien Erwerbszweig sehr begiinstigte. Die Zalil der aufgestellten Mastochsen , tlieils inlandischen Ursprungs tlieils vom Osten hcr eingcfuhrt, belief sicli in jedem Winter mindestens auf 12.000 Stiick, von dencn ungefahr 10.000 weicli (mit Heu, Schlempe und etvvas Getreidoschrott), 2.000 aber liart (ohne Schlempe, mit Heu und viel Getreide-schrott) gefiittert wurden. — Seit jener Zeit bat sicli die Zalil der Mastochsen bis zum Jahre 1851 auf 5.739 Stiick vermindcrt. Etvvas trug hierzu allerdings aucli die Einschrankung der grossen \Veideplšitze in den ostlichen Naclibarlandern und die daselbst nacli den regelmiissig wiederkehrenden Einbusscn durch Viehseuchen ein-getretene Bevorzugung der Zuclit veredelter Schafe bei. Aber der Hauptgrund liegt unzweifelhaft, neben der Ungunst der Valuta-Verhaltnisse, in dem Riickgange des Feldbaus, in der Notlnvendigkeit einer Ableitung der bis daliin zur Mastung ver-vvcndeteu Geldkriifte auf andere Riclitungen der lamhvirthschaftlichen Thatigkeit, in dem sofort eintretenden Mangel an Capital gegeniiber dem slets steigendcn Preise des Mastviehs und des Fulters. Den Nachtheil dieser Minderung empfinden ani leb-liaftesten die Centralliinder des Kaiserstaats, welche ilircu Fleischbedarf aus den ostlichen Provinzcn bcziehen miissen, zumal aucli die KosttMi des Transports durch das VVachsen der Heupreise bereits das Dreifache des friilieren Stands erreiclit liaben, und dabei nocli die secliswochentliche Dauer der Reise bis Olmiitz oder Wien mit einem Gevvichtsvcrluste von 1 bis 1% Centner bei jedem Stiick verliunden ist. Da aucli die galizische Vielimastung sicli selir bedeutend verminderte, stieg der Preis der Mastochsen, welclier sicli nocli bis zum Jahre 1840 stets zwischen 12 und 16 tl. fiir den Centner gehalten liatte, im Jahre 1851 selbst zu Leipnik, als deni Haupt-verkaufsplatze der Gegenwart, bis auf 20 tl., zu Wien bis auf 24 tl., und ist nocli in fortwiihrender Zunahme begriflen. Ausser der Mastung einheimischen und fremden Hornviehs wird die eigentliche Zuclit desselben wieder von eiuigen grosseren Grundbesitzern, namentlich zu Dorosehoutz, Zasta\vna, Horoschoutz, Hliboka, Zadowa, Berhomet ant Sereth und im russisch Kimpolunger Gebirge, in ausgedehnterem Umfange und mit ziemlichem Erfolge betrieben. Niichst denselben miissen wieder vor Allein die deutschen Coloni-sten genannt werden. Walirend die iibrigen klcincren Grundbesitzer, so sehr sie der Nachzuclit von Ochsen namentlich fiir die Feldarbeitcn bediirfen, docb fest an dem Umvesen der umfassendsten Beniitzung' von Gcmcindc-llut\veiden und Brachfeldern mit allerlei daran gekniipften Missbriiueben ') balten, ist liei den deutscben Au-siedlern, wie beziiglieli der Pferde, aucb riicksiebtlich des llornviebs mehr die Stallfiilterung iiblicb, \velebe beim Hinzutrilte einer sorgfiiltigeu NVartung aueb die Gewinnung eines schonen Schlags von Bindern zur Folge bat. Ausserlialb dieser Ansiedlungen liefert nur das Tbal des unteren Sereth und der unteren Suezawa, namentlich in der Naehbarschaft der Salzquellen, gut aussebende, grosse und zur Mastung vorziiglich geeignete Thiere*). So \venig sonst das lange Saugenlassen der Zuchtkalber gebilligt \verden kanu, triigt es docb oflenbar sehr viel dazu liei, die. Grosse und Starke der Nachzuclit zu bebcu. — Da die Beniitzung des Stallmists nur in sehr untergeordnctem Masse Platz greift, so miissen die Leistungen eines Arbeits-ochsen sicli mit dem Werthe von 44, jene einer K uh mit jenem von 33 Metzen Mais bezahlt machen, wenn die Viehzucht nicht auf Bechnung des Ackerbaus betrieben \verden soli. Der Stand des llornviebs in der Bukowina belief sich im Jalire auf Stiere u. Oehscn Kuhe zusammen 1840 M 74.848 72.063 146.91 1 1843 y> 82.304 75.538 157.842 1846 n 82.803 74.321 157.124 1851 »5 83.009 83.883 166.892 Die Zalil der Kiilber bis zum vollendeten zweiten Lebensjahre, welche nicht verzeichnet werden, liisst sicli nur annaherungsvveise bestinimcn. Sie wiirde nacli dem Ergebnisse der wahrscheinlichsten Schalzung betragen haben: im Jalire 1840 . . S7.090 „ „ 1843 . . (51.240 „ „ 1846 . . (50.470 „ „ 1851 . . 71.040 Aber selbst die Aufzeichnung der Stiere, Ochsen und Kiilic pflegt nicht einmal mit jener Zuvcrliissigkcit zu geschehcn, vvelche bei der Zahlung der Pferde stalt-liudet, so dass die Beobachtungsfehler mindestens 8 Percente betragen. Von denselben abgesehen, entfielen im Jalire 1851 auf je 10.000 Joclie des Acker-, Garten-und Graslands 1.883 Binder und 80‘i Stiicke Jungvieh, auf je 1.000 Bewohner aber 438 Stiere, Ochsen und Kiihe nebst 186 Kalbern. ') Wozu nmnentlicli Jer Mangcl an Ocmeimlohirtcn und (lic widcrsinnige Beaufsiclitigung der oft nur \venigcn Viehsliieke jedes einzelnen Bcsitzcrs durch cin eigenes Individuum gchort. *) Vgl. Bericlit der Czernowitzcr Handcls- u. Gewerhckammer fiir 18!il in der Woclienschi ift 1852. S. 342. Wahrend fiir den Zeitraum von 1830 kis 1840 die Zunahme an erwachscnen Hornviehstiicken (56 Percente hetrug, ist sie fiir die Jalire 1840 kis 1851 auf 13'G Percente, sonacli um vier Fiinfttkeile der friilieren Zilfer, gcsunken. Der liaupt-siichlichste G rund dieses selir ungiinstigen Verhiiltnisses fiillt mit dem Riickgange der gesammten land\virthschaftlichen Production und der Mastung insbesondere zusam-men, da selbe eken in dem seuchenfreien Quinquenninm von 184(5 auf 1851 ara deullielisten sicli kund gab. Die Verminderung der Einfuhr von Hornvieh aus Bessaraltien und der Moldau und der driickende Futtermangel der Jalire 1848 und 1849 traten als mit\virkende Ursacben hinzu. Der grosse Salzreichthum der Buko\vina wiirde als ein wesentlicher Hebel zur Beforderung der Hornviehzucht erscheincn, wenn nicbt eigentbiimlicbe Verhaltnisse im Wege stiinden. Nur die Gemcinden der Herrschaften Solka und Ilumora beziehen die Soole fiir das Vieb unmittelbar durcli Beniitzung der in ihrem Umkreise befind-licben Quellen, bloss mit der Bcschršinkung auf je eine innerbalb einer Gemeinde und unter Controle der Finanzverwaltung. Ansserhalb jener Bezirke ist der Vieh-ziicbtcr darauf gewiesen, den Bindern grossere Salzsteinbroeken vorzulegen, und das Kacziker Steinsalz stebt nicbt nur liocb im Preise, sondern ist aucli mit fremd-artigen StofTen stark verunreinigt. Um \venigstens das erslere Hinderniss zn beseitigen, wurde im Jalire 1850 die Beimengung vegetabiliscber BitterstofTe zu dem Salz-Klein eingefiihrt, welcbes sonacli als ein wolilfeiles Vieblecksalz hintangegeben wird. Allein der Gebraucb desselben stosst bei vielen Viehbesitzern auf eine sehr bestimnit aus-gesprochene Abneigung, zufolge deren sowolil der Scbmuggel des moldauiscben Steinsalzes, als die unbefugte Beniitzung der zablreicben Salzrjuellen einen ziemlich boben Grad erreicbt bat '). Als ein sehr gefiihrlieher Feind der Bukowiner Hornvielizucbt droht an der 6st-licben Landesgranze last ununterbrocben die Ri n der pest, und nur dem besonders unisiclitsvollen Eifer, mit welcbem eben daselbst die Quarantaine-Verordnungen gebandbabt werden, verdankte das Herzogtbum, dass es von 1847 kis 1852 von der Seuclie fast vcrschont blieb, wiibrend dieselbe die kenaclibarten Kreise Galizien's jahrlicb lieimsuchte. Keine andere Hornviebseucbe tritt in der Bukowina gefabr-drohend auf, da die Lungenseucbe fast unbekannt ist, die Klauen- und Maulseucbe selten zu einem todtlicben Ausgange fiibrt. Die Einfuhr a n Bindern aus Bessarabien und der Moldau bezieht sicli vor-zuglicb auf Mastvieli, \velcbes theils in der Bukowina aufgestellt, theils sofort nach dem NVesten befordert werden soli. Die mehrfach beriihrten Griinde der Abnabme dieses Geschafts iiusserten ilire Wirksamkeit aucli bei der Einfuhr solcher Vieh-stiicke. Anderseits erliohte die strenge Handhabung und ununterbrocbene Dauer der Vieh-Contumaz die Kosten des Bezugs namcntlich von Jung- und Zucht-Vieb um einen Betrag, welcher ausser allein Verhaltnisse z um Gekhverthe dieser Stueke stebt. Die gesammte Binder-Einfuhr betrug 3) *) VK|. die Wocliensclii'irt der C7.crnowil7.er Handels- und Gcwerhekammcr fiir i852. S. 2) Eine Ausscheidung der Durclifulirstiicke von den im Landc 1’iir liingere Zeit verbleibonden ist liierbei niclit 7.u ermitteln, a u s Bessarabien aus der Mol da u im Jahre Sticre u. Ochscn Kiilic u. Kiilbcr iibci' 1 Jalir Stiere u. Oehsen Kiilie u. Kiilber iiber i Jahr 339 625 1841! 1851 17.248 10.309 711 187 20.251 17.000 \vobei aber nicht iibersehen werden darf, dass Hornvieh bis zu der im Herbste 1852 durchgefUlirten neuerlichen Sleniplung- alles einheimischen Viehs der Griinzorte eincn selir wichligen Reitrag zu der Kategorie der Schmuggelwaaren lieferte. Dic im Lande vorbandene Menge vou Hornviehfleisch und Fett stieg sonacb im Jahre 1851 — von den jedenfalls zur weiteren Versendung bestimmten Mastochsen abgesehen — auf mindestens 7(54.000 Centner, wovon etwa 128.000 zur Consumtion gelangten. Hierbei ist nocli in Erwagung zu ziehen, dass Kiilber sehr selten vou den einheimischen Grundvvirthen zur Schlacbtung bestimmt werden, sondern fast ausschliessend der Nachzucht dienen. Die Hit ute, deren Retrag sicli anniihernd auf 52.000 Stiicke (zu zwei Fiinft-theilen Ochsenhiiute, zu anderen zwei Kalbs- und Junzenfelle) angeben liisst, werden grossentheils nach Galizien und Sicbenbilrgen und weiter nacli dem Westen ver-sendet Die Bukowiner Rinderrace ist, bei der vorwiegenden Anlage, jeden Nahrungs-iiberschuss in Fleisch und Fett umzugestalten, schon an und fiir sicli nicht milch-reich; nur in Raudautz und der nachsten Umgebung ist cine sehr milchrciche Gattung Tiroler Kuhe verbreitet, wclchc der gegemv iirtige Gestiits-Commandant dasclbst ein-fiihrte, und bat sicli bisher ohne Dcgeneration ergiebig erhalten, wahrend der Nacli-wuchs anderer auch sehr milchrcichcr Gattungen, sclbst ohne Kreuzung, nach und nach auf dic landesiihliche unbedeutende Milchergiebigkeit herabsank. Demgemilss wird die Milchwirthschaft nur ausnahmsweise, namcntlich von deutschen An-siedlern, betrieben; dic einhcimischen klcincn Grundbesitzer vernachliissigen dic Auswahl dcs Futters, dic Reinhaltung des Korpers und das vollkommenere Melkcn ihrer Kiilie zu sehr, als dass die Milchabsonderung auch nur den nach der Natur der Race nioglichen Grad crrcichcn komite, zumal dicscs Product fiir sie eine zu geringe Vcrvvcrthung bat, als dass sie dic Aufzucht der Kiilber desshalb mindern oder die Ersetzung der Arbcitsochsen durcli Kiilie notlnvendig finden solltcn2). Die Masse der gesammtcn Kuhmilch, welche im Jahre 1851 in der Bukowina der menschlichen Con-sumtion zugefiihrt wurde, Uberstieg gevviss (50 Millionen Mass nicht. Mehr als die Hiilfte derselben uuterlag der Vcrwandlung in Rutter, Schmalz, Molke, Topfen und Kiise. Nach den amtlichen Angaben wurdcn dicsc Erzeugnisse im Jahre 1851 auf 10.750 Centner Rutter, Schmalz und Topfen nebst einer geringen Quantitat Kiisc geschatzt. — Dic eigentliche Sennenwirthschaft, zu welcher die zahlreichen Hoch-gebirgsvveiden aulfordcrn wurden, ist hierbei noch von sehr unlergeordnctem Relange, ') l)as hinzii irekomnicnc Quantum auslfindischer Hiiute liisst sieb niclil speciell nachvveisen, trat aber fast ausnalimslos nur als Durcbfulirgut auf. Vgl. S. 60. 3) Niebt aus okonomiseben lliieksicliten, sondern im Urange der unausweicblichen Noth-wendigkeit fiigen sieli zufolge des S. !i7 beinerkten Iliickgangs liier und da Bauern in die aller bisherigen Landessitte widerstrebende Beniitzung vou Kiilien zura Gespann. und die versuchsweise zu Watra Moldawitza und Lopuschna errichteten Schweizereien mussten in kurzer Zeit eingehen. 7. Schafzucht. Als eine Thiergattung, deren zweckmassigste Ernahrungsart der Weidcgang bildet, ist das Schaf seit jeher in der Bukowina ein selir beliebter Gegenstand der Zuelit, zumal ihm selbst die magere, troekene Kost der Uradi- und Stoppelfelder trcfVlich zusagt. Im Zusammenliange hiermit stelit, dass Fleiscb, Felle und Milch die-ser Thiere von der Masse der eingebornen Bevolkerung mit besonderer Vorliebe ver-wendet und den gleichen Producten der Rindviehzucht bei weitem vorgezogen vverden. Die grobwolligen Schafe gehoren meist der gemeinen Itace zu; im Flachlande wird auch das ungrische Zackelschaf gehalten. Oline Schutz vor den Unbilden der VVitterung lebt das Schaf im Freien und gewolint sicb so daran, dass es meist selbst ausserhalb einer Stallung iiberwintert. Dabei schiitzt man die Weidefliiche, deren ein Scliaf bedarf, nur auf 01 Jocli, \veil es aucli Moos, das Reisig der Nadelbolzer, im beginnenden Friibjahre die Knospen verschiedener Weidengattungen zu ver-zeliren gewolmt ist. Eine besonders wichtige Rolle bei der Ernahrung der Seliafe spielt die Salzlecke, wesshalb die sclion bezuglich des Hornviehs gemaclite diessfiillige Remerkung liier in nocli weiterem Umfange Geltung bat. Bei der Gewobnbeit, die Seliafe im Freien libervvintern zu lassen, entgeht ein sclir betriicbtlicher rJ'lieil der Ziiblung, welelie iiberdiess die Geschlechter nicht aus-seheidet und die Lammer nicht umfasst. Annaherungsweise liisst sicli behaupten, dass die Zalil betrug: im Jalire VVidder u. Hammel Mutterscliafe Lammer zusainmcn 1840 93.271 118.002 94.400 305.673 1843 98.536 123.174 98.536 320.246 1846 90.662 113.325 90.656 294.643 1851 94.737 123.653 98.920 317.310 Doch diirften aucli diese ZilTern nocli liinter der NVirklielikeit zuriickbleiben. Von diesem Uinstande abgesehen, entfielen im Jalire 18li 1 auf je 10.000 Joeli des Acker-, Garten- und Graslands 2.465 Widder, Hammel und Seliafe und 1.117 Stiicke Jungvieb, auf je 1.000 Landcsbewohner aber 573 Stiicke erwacbsenen Scbafviehs nebst 259 Lammern. Wahrend die Zunahme fur das Decennium von 1830 bis 1840 sicli auf 67 Percente stellte, sank sie fiir die Jalire 1840 bis 1851 auf 3-8 Percente berab, indem der Betrieb der Schafzucht bereits jenen Urnfang nahezu erreicht zu haben scheint, vvelchen die Verhaltnisse zulassen. Doch war auch die Einfuhr dieser Thiere in den letztverflossenen Jaliren in der Zunahme begriffen, zumal in Bessarabien und der Moldau die Schafzucht in immer steigendem Masse betrieben wird. Nacli der Bukowina kamen: a u s Bessarabien a u s der Moldau . , . Widdor, TWiddci-, . 1111 Jalire „ 1 o 1 <• Lammer .. „ . c P Lammer zusammen Hammel u. Seliafe Hammel u. Schafe 1846 5.253 624 5.266 992 12.135 1851 5.217 493 13.210 4.410 23.330 Die demgemass vorliandene Mengc 'a n Fleisch und Fott kann fvi r d a s Jalir 18551 nicht untor 105.000 Centner veranscblagt werden. wovon otwa 18.000 zur Con-sumtion gelangten, da der Gcnuss dieses Fleisebes zu der Licblingsnahrung des grossten Theils dcr Bevolkerung gebort. Fin bedeutender Tlioil dieses Fleisches wird geselcht und kommt unter dem Namen Pastrama zu Wischnitz, Seretli und Sucza\va in den Handel. Die Felle, deren etwa 150.000 Stiicke gewonnen wurden, dienten grossten-theils zur Verfertigung landcsublicber Kleidungsstiicke; der Rest wurde nacli Galizien abgesetzt ‘). Die Milch, deren Erlrag sich auf etwa 20 Millionen Mass veranschlagen lasst, pflegt einer weiteren Verarbeitung unterzogen zu werden. liis Ende August \vird namlicb der grSsste Theil derselben zu den beiden Kiisearten Brimza und Urda ver-arbeitet, welclie naelist der Mamaliga die Hauptkost der Landleute ausmachen. Die amtliclie Scb&tzung dieses Frzeugnisses auf 20.000 Centner d ur It e der Wahrbeit ziemlieb nabe kominen Ein Nebenertrag der Kase-Erzeugung ist die Gewinnung von Molke, besonders seit deren Bereitung in einzelnen Orten des niederen und mittleren Gebirgs fiir Curgaste eingericbtet wurde. Die Scbafmilcb, welebe seit Anfang September gemolken wird, kommt unter dem Namen Huslenka sauer zur Verwendung. Bei der Behandlung, \velclie den Bukowiner Scliafen in dcr oben dargestellten Weise zu Tlieil wird, kann die Wolle fast durcbaus mir wenige jener Eigenscbaften besitzen, \velchc sie fiir den Handel empfeblens\verth maeben wiirden. Die so gewonnene Wolle dient demnacb bloss dem einheimischen Bedarfe. Desshalb baben sehon seit langerer Zeit einzelne Grundbesitzer Schafereien errichtet, innerhalb deren Merinos gehalten werden. Griissere Heerden dieser veredelten Scliafe finden sich zu Waschkoutz und Okna, und die liier producirte WoIle flndet einen berciten Absatz nacb Mahren und Preussiscb-Scblesien. Docli fordert die Zucht der Merinos gegeniiber jener der gemeinen Scbafe zu vicle Sorgfalt und Betriebsauslagen, als dass sie bedeutenden Aufsehwung nebrnen konnte. Aus diesem Grunde blieben auch die iibrigen Versuclie zur Einfiihrung der Merinos-Zucht obne Bedeulung. <5. Zicgenzuclit. Vor der strengeren Handhabung der osterreichischen Forstgesetze \var die Zucbt der Ziegen in der Bukowina sebr bedeutend, da kein Ilaustbier im Vergleiclie zu den ausserst geringen Kosten seiner Ernabrung dem kleinen Grundbesitzer einen so bedeutenden Nutzen abzuwerfen vermag. Die Einfiihrung von Strafvorscbriften wider Waldbescbiidigungen batte bei der Almeigung der meisten kleineren Grund- 1) Beziiglich der Einfulir roher Thicrfellc in die Bukovvina lasst sicli fiir die Jaiirc 18.'i0 und 18iJl mi r folgendc Naciiweisung gebeii: a us Dessaraltion Aus der Muldau Ochscn-, Kul)-, Terzen-, Pferde-, Ksel-, Maul- ( i8!i0 2.S09 Centner !i.04G Centner thier- und Sclnveinshaule....................j 181» 1 t.USJi „ 2.8!>8 „ Ilock-, Ziegen-, Kit?.-, Sehaf-, Lamm-, Kali)-, ( 18i>0 17!) „ 9.0H8 „ (iems-, Rebfelle, Hirschhiiute n. s. \v. . . . \ 18K1 13 „ 6.498 „ Fast siimmtliehe gingen zur weiteren Verarbeitung nacli dem Westen. besitzer gegen Stallfiitterung eine so vveit geliende Beschriinkung dor Zuclit der Ziegen zur 1'olge, dass im Jalire 1851 ilirc Zalil, wclchc niclit Gegcnstand einer eigenen Verzeiclinung ist, gewiss 10.000 niclit iiberschritt. I)ie vorhandene Menge an Schlachtergewicht kana souach auf 4.000 Centner gescluitzl \verden, \vovon et\va 800 zur Consumtion gelangtcn. Die gewonnenen Hiiute, etwa 2.400 an dor Zalil, theilten das Scliicksal der Scliaffelle. Eine Venvendung der H a are in grosserem Massstabe fand niclit Statt. Die Milchnutzung, auf et\va 2 Millioncn Mass zu veranselilagen, dientc fast ausscliliessend unmittclbar zur Ernahrung. e. Sclnveinezuclit. Die Sclnveine, welclie in grosser Zalil im Flachlande der Bukowina geziiehtet werden, gehoren der ungrischen Race zu, die sieli durcli cine ausserordentliche Mastungsfahigkeit auszeiclinet. Ilire Mastung wird aucli von den kleineren Grund-besitzern theils fiir den eigenen Verbrauch, theils fiir den Verkauf betrieben, weil fast jeder Grundwirtb einige solcbe Thiere im Herbste mit Kiirbissen, Kraut und andcren Gartenabfallcn, weiterliin audi mit Kukuruz zu fiittern in der Lage ist. — Neben der im grosseren Massstabe cingefiibrten Zuclit des Grundberrn zu Zastav na muss hier besonders jene der magyarischen Colonisten erwabnt werden, die ihre Vorliebe fiir diesen Zweig der Thierzucht aus der altcn Heimat mit sicli bracbten. Die Sclnveine unterliegen keiner amtlicben Zablung; gescliatzt wurde ibre Zalil fiir das Jahr 18K1 auf 100.000, von welchen 10.000 ausge\vachsene den Gegcnstand der eigentlichen Mastung bildcten. Nebstbei wurden 148 Stiick aus Bessarabien und 1.38K aus der Moldau eingefubrt, etwa 1.500 geniiistcte aber durcli Galizien auf die Troppauer Miirkte versendet. Das im Lande vorhandene Schliiclitergewicbt betrug demzufolge 120.000 Centner, wovon etwa 25.000 zur Consumtion gelangtcn. Sclcli-fleisch, Scliiukcn, Speck und Scbmalz bildcten einen wicbtigcn Ausfuhrartikel nacb Galizien und selbst in die deutscheu Provinzen. Die Scliweinsborsteu sind der Gegenstand einer besonderen Betriebsamkeit der Lippowaner, welche dicselbcn einsammeln und in mancherlci Verarbeitungen nacli dem Westen verkaufcn. ?. Gelliigclzuclit. Der Zustand des Feldbaus begunstigt ungemein die Gefliigelzucbt, da der Mais ein treiriiclies Ernalirungsmittel fiir alles Federvicb liefert. Giinsc, Entcn, Hiihner, Puten, Tauben sind in grosser Menge und tlieilwcise vorziiglicher Qualitiit vorlian-den, und liefern sebr oft in Hausbaltungen, denen ein regelmassiger Bezug des Bindfleisches durcli die ortliche Entlegcnlieit venvelirt ist, den fast tiigliclien Ersatz desselben. Das Poulardiren ist beinahe ganz uidjckannt. Annalieruiigswcisc liisst sicli die Zalil der Giinse auf 200.000 En ten „ 20.000 Hiihner „ 2,000.000 Puten „ 30.000 Tauben „ 100.000 veranschlagen, so dass im Jahre 1851 beiliiufig 2-6 Stiick Gefliigol auf jedes Joch des Acker-, Garten- mul Graslands und ct\va 6 Stiick auf jeden Landesbewohner enlfielen. Selbst von diesem letzteren Beitrage und der Jagdbeute abgesehen, konnte im Jahre 1851 jeder llewohner der Bukowina jUhrlieh 30 Pfund Fleisch verzehren, da nach Absclilag des Antheils der Fette am Scliliichtergewichte (mit 15 Percenten liei Bindern, 8 Percenten bei Schafen und Ziegen, 50 Percenten bei Schweinen) 138.55)0 Centner Fleisch als Gesammtproduct der bisher besprochenen Schlachtvieh-zucht zur Consuintion gelangten. Nebstbei entfielen auf jeden Kopf eine Milchnutzung im NVerthc von 215 Mass und beiliiufig 80 Eier (die Gesammtzahl derselben auf 30,000.000 gerechnet), und alle diese Zilfern waren fast mir jener Veranderung unterlegen, welche das Anvvachsen der Bevolkerung mit sicb brachte1), so dass die auch in diesen Artikeln eingetretene Steigerung der Preise, abgesehen von den Valuta-Verhaltnissen, nur in dem betracbt-lichen Siuken der Cerealien- und Kartoflel-Production begriindet erscheint “). vj. Fisehzucht. Die Teichwirthschaft bat in jiingster Zeit sehr an Ausdehnung abgenommen, indem Rucksicbten auf die bessere Verwerthung des Bodens und auf die anerkannte Gesundheitsschadlichkeit stehender VVassermassen die Auflassung von z\vei Dritt-theilen der im Dniester-Bezirke bestandenen Teicbe zur Folge liatten. Noch fischt man daselbst jfthrlich et\va 1.000 Centner Kar[>fen, Karauschen, Schleihen, H e elit e und Barschen, welche aber sammt dem Ertrage der Fischerei im Dniester, in welchem \Velsen und Sterlette vorkommen, und des Fangs derForellen und Weissfische in den ubrigen Gewassern des llerzogthums den Bedarf nicht decken, der vorziiglieh auf die griechische und judische Bevolkerung entfallt. Im Jahre 1851 wurden 973 Centner verschiedener Fische aus der Moldau und eine nicht unbetrachtliche Quantitiit aus Galizien eingefiihrt. 5. Seiilenzuclit. In fruheren Zeiten bestand eine Maulbeerbaum-Pflanzung niichst Czernovvitz, musste aber der allmiiligen Ausbreitung der Stadt weichen. FUr Seidenzuclit wurdc sie iibrigens nicht beniitzt, obwohl das Klima des Landes derselben sehr zusagen und erfolgreiclie Cultur die Einfuhr ungrischer Seide entbelirlich machen wiirde. Einzeln kommt der Maulbeerbaum im ganzen Lande vor. *) Im Jahre 18!i2 wiirde sich demgcmiiss der Betrap; fiir jeden Kopf auf 34 3 Pfund Fleisch, 202 Mass Milchnutzung und 74 Eier, im Jahre 18!i3 auf 33’8 Pfund, 200 Mass Milch und 70 Eier vermindert liaben. 2) 1840 1847 1848 1849 18!>0 1851 11. kr. 11. kr. 11. kr. 11. kr. 11. kr. n. kr. Ilindfleisch 1 Pfund ... — 2 — 3 — 2 — 2 — 3 — a Hutter I „ ... — 20 — 20 — 22 — 24 — 24 — 20 \ lluhn — 8 — 10 — 12 14 — 14 — 20 1 Schock Eier — 18 — 20 — 24 — 24 — 26 — 20 1 Gans — 20 — 40 1 - 1 — 1 — 1 12 Erst im Jalire 18J>3 wurden auf Anregung des k. k. Landesprasidenten Schmiick wieder Versuche mit der Anpflanzimg des vveissen Maulbeerbaums in grosserer Aus-delmung gemacht, um dic Seidenzucht, deren Ergiebigkeit unter gleiclien Verhiilt-nissen ausser Frage gcstellt ist, in der Bukovina einzubiirgern. t. Bienenzuclit. Die klimatische Lage des Flachlands, besonders die regelmassig warme und trockene IIerbstwitterung, die eben dort vorkommende grosse Ausdehnung der Garten und Wiesen bei der Nachbarschaft von Waldern, endlich die Haufigkeit der Linden-bestiinde begiinstigen die Bienenzuclit als Nebenbescbaftigung der kleineren Grund-besitzer des Sereth- und Suczawa-Thals ungemein. Dessenungeachtet steht dieselbe noeli gegemvartig auf einer selir niederen Stufe der Entwicklung. Sclion der fast ausschliessliclie Gebrauch der Klotzbeuten und Klotzstocke neben wenigen Standern und noeli selteneren Kiirben bezeichnet erst den Uebergang von der VVald-Bienen-Wirthseliaft zur Feld-Bienenzucbt. Anderseits werden noeli immer meist die volk-reichsten Sliieke am Selilusse der Bienen-Weidezeit zur Vertilgung ausersehen, und selbst diese Ausbeutung geschieht sehr haufig in einer so kunstlosenWeise, dass die Gewinnung eines reinen Honigs und Waebses vtillig unmoglich gemaeht wird. Aucli die Ausdehnung, in weleher diese Zueht betrieben vvird, ist im Biiek-schritte begriffen, so dass man die Zalil der Bienenstoeke, welche im Jalire 1846 auf 28.000 berechnet wurde, fiir das Jalir 18i» 1 nur mehr auf 10.000 veranschlagte. Die unzweekmassigc Behandlung maelit es erklarlicli, dass dic Ausbeute au llonig und Wachs im Jalire 1846 zu niclit mehr als 3.100 Centnern, im Jalire 1851 sogar nur zu 1.350 Centnern geschatzt wurde, wahrend unter sonst gleiclien Verhiiltnissen sicli das Doppelte derselben erzielen liesse. Die grossten Mengen Honigs \verden von den Lippowanern zum Verkaufc gebracht. Die iibrigen Bienenwirthe richten cine vorwiegende Aufmerksanikeit auf die Gc\vinnung des allerdings meist schlechten Wachses, da der Bitus der griechisch-nichtunirten Kirche und die Sitte zahlreicher Darbringungen von Opfergaben grosse Quantitatcn desselbcn in Anspruch niinmt. 7. Iiandwirthsehaftlichc Oewcrbe ‘). Unter jencn gcwerblichcn Thiitigkeiten, welche mit der Landwirthschaft im engsten Zusammenhange stelien, miissen zur Vervollstiindigung der hisher gegebenen Darstellung die Pottaschesiedereien, der Miihlenbetrieb, die Bierbrauereien und Brannt\veinbrennereien niiher in's Augc gefasst werden. a. 1‘ottaschesicilercien. Der regelmassige Betrieb der Pottaschebereitung in der Bukowina begann im Jalire 1804, in welchem der Waldverwustung durch Fcuerlegung zur lilossen Gewinnung von Acker- und Weideboden durch ein besonderes llofdecret vom 1) Das Kolgende bcrulit zum Tlicilc auf dem Jaliresberichte der Czernowitzcr Handels- und Gewcrbekammer fiir 18Ki. Vgl. Woclienschrift 18K2. S. 347—357. 2li. Januar Einhalt getlian wurdc. An (lic Stellc der regellosen Waldbrande trat nun dic Pottascheerzeugung, und zu diesem Zweckc wurde cine so lebliafte Asche-brennerei betrieben, dass dic Holzbestande des Landes sich mit Schnelligkeit ver-ringertcn und endlicli cine Aveitere Vcrordnung vom Jahre 1808 der allzu raschcn Venniadcrung der VValdflachen und hiermit dem Betriebe der Poltascbeerzeugung Scbrankcn setzen musste. Durch diesc Vcrordnung wurdc dic Einstellung der Pottascbesiedereicn im Flachlande verfiigt; das Vorbot wurde aber spater aucb auf dic Vor- und Hochgebirgswaldungen ausgedclmt, so dass dieses friiher in selir aus-gedehntem Masse bctricbcne Gewerbe gegcn\vartig in mn so raschcrem Rtickgange ist, als in neuester Zcit aucli dic Aufhebung der Robot der von Seite der \vald-besitzenden Dominien betriebenen Pottaschesiederei vicle Arbeitskrafte entzog. Das Verfahrcn lici Erzeugung der Rohaschc beslaud bis zu den lctztverflossencn Jahren in Folgendem. In den zu ciner Gcmeinde geborigen herrschaftlichen Waldungcn Avurde cine Strecke ausgezeicbnet, innerhalb deren jedem Gcmcindemitglicde gestattet war, so viole Rohascbe als mbglich zu erzeugen. Die eigentlicli bierzu bestimmten abgestandenen Ilolzer und Windbriicbe blieben fast durcbgehends unhenutzt, da man cs nicbt lohnend fand, das Holz erst zusammenzuftihren und in besonderen Gruben zu verbrennen. Vielmebr wurden dic anbriicbigen hoblen Laubholzgattungen stehend auf dem Stoeke angezundet und die herabfallende Asche an den Bitumen gesammelt. Jeder Bauer batte seiuc Waldgegend zur Aschegewinnung, und versah oft, bevor er noeh mit den anbriicbigen Bitumen fertig \var, die starksten gesunden mit 10 bis 12" tiefen Kerbcn, in Avelcbe er eisenoxydbaltiges Wasser goss, um selbe zum Absterben zu bringen und ein ergiebiges Aschematerial zu gewinnen. Diese Verfabrungsart Avidersprach den ersten Hegcln der Eorstvvirthscbafl und kam daher immer inelir in Abnahme, obAVobl sich die Erfalirung berausstcllte, dass fiinf n. o. Metzen der in (lieser Weise goAvonnenen (hier „zgura“ genannten) Robasclte fiir einen Centner Pottasclic hinreichten und das gcAvonnene Product an Reinbeit und Schonheit der illyrischen Pottasclic nicbt nacbstand. Audi die jetzige Verfabrungsart bei der Erzeugung des Artikels ist noeli selir unvollkommcn, insbesondere hinsicbtlich des Aufvvands an Feuerung, da man selbst auf den Camoral- und Religionsfonds-Hcrrschaften noeh nicbt daliin gekommen isl, das Einsieden der Lange, das Rosten und Calciniren zusammenliangend und bei einer und dcrselben Feuerung vorzunebmen. Jeder Ascbcsammler erzeugt 3 bis 10 Centner Pottasclic abgesondcrt, Avobei die Lauge in gusseisernen Kesseln bis zum Trocknen eingekoclit, die Pottasclic sodami mit Meisseln und llaeken berausgeschlagen und erst in einem eigenen Ofen calcinirt Avird. Dic Hiitten in Czudiu, Krasna und Ftlrstentlial erzeugen das Quantuin von Pott— asche nicbt mehr, Avelches die dortigen GlashUtten benothigen; der Rest Avird theils aus den Pottaschebiitten von Glitt, Plescba und VVamvata, theils durch Soda gedcckt. Sonst verdicnen noeh dic CameralhUtten zu Frasin, Pojana Mikului, ScliAvarzthal und Dragossa, dann jene auf den Privatherrschaften Berhomet und moldauisch Banilla und dem Pradium Bajascheskul ErAviihnung. Auf den Religionsfonds-Herrschaften Solka und Humora Averden durchschnittlich 2.134 Centner Pottasclic erzeugt, Avobei sich die baren Erzeugungskosten mit 3 bis 4 fl. Conv.-Miinze fiir den Centner heraus-stellen. Im Flachlande wurde friiher aucli Pottasche aus Strohasche erzeugt; diese Manipulation bat aber jetzt fast ganz aufgehort, indem das Sammcln von 40 Metzen Strohasche auf cinen Centner Pottasche zu grosse Scliwierigkeiten und Auslagen macbt. Von der in der Haushaltung und boi sonstigen Feuerungen gewonnenen llolzasehe sind 10 bis 20 Metzen zu einem Centner Pottasche erforderlich. Die Ausfuhr von Pottasche belauft sicli gegenvviirtig auf kaum 2.000 Centner, 'velcbe zumeist nach Breslau, Prag, Biala und Brody versendet und in Czerno\vitz mit 10 fl. fiir den Centner bezahlt werden. |3. Muhlenbetrieb. Die Miilihverke kommen hier nur insoweit in Betracht, als sie zum Vermahlen des Getreidcs oder zur ersten Bearbeitung des Bauholzes dienen. Im Jahre 1881 bestanden in der Bukowina 601 Mahi- und 81 Bretschneide-Miihlen ‘). Erstere entbielten 874 Mahlgšinge und 229 Beutelzeuge, die letzteren 89 Bretsiigen. Selion aus diesen Zahlen gelit die mangelhafte Beschalfenheit der einzelnen Werke unliiugbar hervor, indem auf eine Mahlmiihle durcbschnittlich nur 148 Mahlgang und bloss auf 8 Bretschneidemiihlen eine doppelte Bretsage entfallt. Die Construction der Mahlmiihlen ist durchgebends so mangelhaft, dass im Lande, ungeacbtet der Zalil jener Werke, eine eigentliche Miihlennoth berrscht. 648 Mablgiinge entbehren der Beutelzeuge und werden aussehliessend zum Schrotten und Flachmahlen des Maises, tbeilweise aucli zum Verschrotten der Cerealien ge-braucht, welche zur Bier- und Branntwein - Erzeugung dienen. Dampfmaschinen wurden bisher nocb uieht angeweudet. Die oft im Uebermasse vorhandene Wasser-kraft bringt die gew6hnlichen Wassermiihlen in schwerfalligen Gang, und selhst die Nachhilfe bei unzvveckmassigen Anlagen wird meist derselben Naturkraft tiberlassen. Windmiihlen bestehen nur 14, da das stark coupirte Tcrrain sie nicht begiinstigt; die bestehenden sind sebleeht eingericbtet. Schiflmiihlen gibt es am Pruth 88, alle eingiingig, ohne Beutelzeuge und sehlecht gebaut, so dass sie bei kleinem Wasser-stande ausser Betrieb kommen. 18 Mahlmiihlen werden durch thierische Kraft in Bewegung gesetzt. Die Einflussnahme der Staatsverwaltung bei der Aidage von Miihhverken be-sebriinkt sicli auf die Beaufsichtigung der Wasserverhaltnisse und die Bestimmung der Hohe des Fachbaums; die innere Herstellung des Werks liegt hSufig in den lliinden ganz unbefahigter Leute. Die Bretiniihlen sind meist ebenso mangelhaft construirt; ja bei manchen derselben ist der Krummzapfen unmittelbar an dem etwa 2 bis 3 Schuh lioch gehaltenen Pansterrade angebracht, wodurch ilire geringe Leistungsftihigkeit erklarlich wird. ') Von den fiir andere Zwecke bostohenden 1:>2 Miilihverkcn, von \volchon hier abgcschcn \vordnn imiss, (5111 beziiglicli ilirci- Kinrichtungen mul Loistungen Čast das Niiraliehe, wie von den oben besprochenen. Bei siimintliebon Miihhverken vvaren 1.14G Menscben und 292 Zugthiere beschaftigt. Statist. Mitthell. 1854. I. Ilcft. !> Auf dcn Ul Bretmiihlcn werden dnrchsclinittlicli 40.000 Stiick 3 Klafter langc, 14 Lis 18z6lligc, mcistens tannene und fichtene Bretkliitze zu Pfostcn, Bretern unil Laitcn verschnitten; bei zvveckiniissiger Einrichtung konntc alior d a s .‘5 li is 4ladie Quantum erzeugt und das Schnittmatcrialc, woran cs in (ler Bukowina ungeachtet des grossen Holzreichthums oft felilt, nacli Bessarabien abgesetzt werden. Audi isl das Product der Bretsehneidemiihlen in Folgc der schlechten Sdiiieidevorrichtungcn von selu' mangelhaftor (Jualit&t. l)ie einzige Bretmiilile der Cameral-Herrschafl Kimpolung zu Poschorita liefert scil Einfiilirung mancher Verbesserungcn ein vorziig-licheres Product. Bicrbrauerci. Im Jahro 18151 bestanden in der Bukovina 24 Brancrcion, von welehcn 23 ein-1'aches Bier, 1 Lagerbier erzeugten. Die Bierbrauereien sind in den Stiidtcn gewohnlieh Bealgewerbe und fast allge-mein verpachtet. In siimintlichen Brauereien waren im Jahre 181» 1 4G Ililfsarbeiter beschiiftigt. Die Mcnge des Erzeugnisses in demselben Jahre belief sidi auf Ii4.G37 Eimer einfaches Bier und 2.37!> Eimer Lagerbier. Vide Brauereien werden bloss in den Wintermonaten, oft nur oino kurze Zoit, betrieben, um die zur Brannhveinbrennerei notbige Hofc zu ge\vinnen. Die Vcrfah-rungsart ist meist eine mangelhafte und das Erzeugniss selbst scblecht, indem der Bomane und Butliene melir an den Genuss des Branntweins gewobnt ist, der mold. Kimpolunger Gebirgsbauer aber den nioldauiscben Wein jedem anderen Getriinke vorziebt. Audi muss bei der geringen Ausdelinung der Hopfengiirten und dem spar-sameu Bezuge fremden Hopfens fiir die meisten Brauereien der wilde llopfen der Vorwaldungen lieniitzt werden. Nur die beidon Brauhauser in Czernowitz, eines in Seretli und eines in Baudautz werden besser betrieben. Fiir den Gebrauch der hoheren Classen wird Teschner, Leinberger und Odiocimer Bier und Porter eingefiihrt. Mdirerc friiher ausgeddinfe Gewerbsstatten, \vie jene in Zuzka, Kotzman, Kamenna, Tereblestie und (‘in Braubaus in Czernowitz, sind seit einigen Jahrcn ausser Betrieb gesetzt. 8. liramiInreinhrcnncrci. Vorn Jahre 1848 bis 18S1 nahm die Branntvvein-Erzcugung in der Bukowina bedeutend alt. Die Ursadie dieses Verlalls lag niclit bloss in der Kartofidlaule, son-dern noeh mehi' in der mehrfaeh heriihrlen Noth an Arbeitern, welehe die Production des zur Brannt\veinerzeugung notbwendigen Materials in der Iriiheren Ausdehnung nicht melir zuliess. Seitdem die Kartoffelfiiule so liberhandnahiii, dass der Anbau dieses Knollen-gewiidises im Grossen sehr eingesdiriinkt werden musste, stellten die meisten Brenne-reien Westgalizien’s ilircu Betrieb cin, wahrend man in der Bukovina, \vo die Brannt-\vcinerzeugung aus Mais seit dcn erstcn Decennicn des gegcmviirligcn Jabrhunderts hekannt war, die Ueberzcugung gewann, dass in dieser Bezichung die Kartofiel mit einigom Vorlheil dureh d on Kukuruz ersetzt werdcn konnc. Dieser Umstand gab scil dem Jahrc 1851 der Branntivein-Erzeugung einen neuen Aufsclrvvung und \venn dieselhe auch nocli nicht jene Holie crreicht, auf \velcher sie vor dem Jalire 1848 stand, so h at sie sicli seit 18I>1 aus ihrem Verfallo unstreitig wieder aufgerafft ')• l)ie Zalil siimmtlicher in der Bukowina gegemviirtig bestchender Branntwcin- brennereien belSuft sicli auf 159. llierunter sind mit Dampfapparaten versehene...................SO „ gemeinen Brennkesseln „ 109 Beim Beginne dcs Jalirs 1854 standen im Betriebe: mit Dampfapparaten versehene...................48 „ gemeinen Brennkesseln „ 85 Zusammen . . 133 s) Die mit gemeinen Brennkesseln versehenen Brennereien sind sammtlich naeh einem sehr kleinen Massstabe eingericbtet, und alle in den Handen armer Juden, welehe das Gescbiift nur gewerbsmiissig betreiben. Boi diesen ist der klcinsle tiiglicb verwendete Maisebraum 5 Eimer, der grosste 12 Eimer; cine einzige Brennerei dieser Kategorie (zu Ispas) vermaischt taglich 36 Eimer. Der durebschnittlicbe bei 84 jener einfaeben Brennereien taglieb versteuerte Maisebraum betriigt sonach ungefiihr 8 Eimer, hiermit bei allcn 84 Brennereien...................072 Eimer hierzu die Ispaser mit..............................30 „ zusammen als taglicher Maisebraum . 708 Eimer. Von den 48 im Betriebe stehenden Dampfbrennereien verwendet die kleinste (in Karapcziu am Czereinoseb) den taglichen Maisebraum von 31 Eimern, die niicbst-folgenden z\vei von 55 Eimern (l)awideni), endlieh die zu Schipenitz jenen von 84 Eimern; die grossten bingegen, zu Dubowa (boi Tereblestie), Skoja, Tbeodorestie und Solka, jede den taglichen Maisebraum von 300 Eimern. Zwischen diesen beiden Granzpuneten liegt eine Seala des taglieb venvendeten Maiscbraums mit 90, 100, 120, 150, 180, 200, 210, 225 und 250 Eimern. Der aus den 4 kleinsten und den 4 grossten Dampfbrennereien bereebnete tiiglicb in Venvendung stebende Maisebraum ergibt die Durchscbnittszabl von 178*12 Eimern. Sonach betriigt der in den a) 48 Dampfbrennereien taglich vervvendetc Maisebraum . 8.554 Eimer b) der in den 85 mit Brennkesseln versehenen Brennereien 708 „ Hiermit der taglieb versteuerle Maisebraum zusammen 9.202 Eimer. Im Allgemeinen vermaischt man mit Einrechnung des Steigraums in 4 bis 5 Eimern Maisebraum 1 Centner trockenes Maischgut (Scbrott), wovon ungefiihr */5 des Gewichts das Malz betriigt. Die Brenncampagne von 1854 consumirt sonach ') Die Zalil der im Iietriebe stehenden Brennereien diirftc jener dcs Jalirs 1847 gleich sein, sie werdcn a h er in kleinerem Massstabe betrieben, als vor 1848; sclbst die naeh dem grossten Massstabe eingericbtete Brennerei zu Toporoutz mit einem taglieben Maisebraum von 420 Eimern wird nur mit dem halben Bauminhalte, d. i. mit 210 Eimern tiiglicher Einmaisehung, betrieben. 3) Im Jahrc 18S1 standen nur 44 mit Dampfapparaten, und 07 mit einfaeben Brennapparaten versehene Branntwein-Gewerbstiitten im Betriebe. S * tiiglich ungefiibr 2.000 Centner Getreideselirott, Woi‘unter beilaiifig 1 .GOO Centner Maissehrott und 400 Centner Malz situli belinden, so dass diese Consumtion dcn Durclischnitt der fiinf Vorjalire um nielir als cin Dritltbeil iibersteigt, folglieli in demselben Masse den Antlieil der unmittelbaren inenscliliclien Verzelirung ari der Ernte von 1S53 herabsetzt. Durchschnitllick liefert in den Bukowiner Branntweinbrennereien bei einern nur einigermassen geregelten Verfabren der Centner trockenen Maiscliguts 15 Mass 30griidigen Branntweins, folglieli werden walirend der Bremieampagne von 1 S«f>4 tiiglich 7150, bierinit also wahrend der secbsmonatlichen Brenndauer 135.000 n. o. Eimer 30gradigen Brauntvveius im Wertlie von 1,020.000 fl. C.M. erzeugt. Der Preis des Brannhveins ist gegenwiirtig 3 fl. 36 kr. C.M. fur die VVadra (= 12 n. o. Mass) 30griidigen Brannt\veins, folglieli fiir den n. o. Eimer 12 fl. C.M. Im Durebsehnitte verbrauebt eine rulheniscbe Bauernfamilie mit Inbegrifl' derTaufen, Hoclizeiten, Begrabnisse, Kirclnvciben etc. jahrlieli GO Mass 30griidigen oder 00 Mass 20 grudigen Branutweins, \vogegen auf den in dieser Beziebmig viel massigeren Romancu kaum melir als 3G Mass 30gradigen Branntweins fiir die Familie veran-seblagt werden komien. Fiir die ganze Bukowina lasst sieli also die durclischnittlicbe Verbrauelismenge mit 1 n. i). Eimer 30gradigen Branntweins fiir die Bauernfamilie jahrlieli bereelinen. Mit Beriicksiclitigung der in den Stiidtcn stattfindenden Jalir- und VVoebemnarkte kann man die Branntvveinconsumtion des ganzen llerzogtbums auf 70.000 n. o. Eimer 30gradigen Brannt\veins anseblagen. Sonach eriibrigen von der Prodiiction des Jabrs 1854 noeli GJi.OOO n. o. Eimer fiir die Ausfulir tlieils nacli Siebenbiirgen tlieils nacli Galizien '). Aus dem Gesagten lasst sicli beurtbeilen, welehe \viebtige Bolle liinsielitlieb der Spiritus-Erzeugung der Bukowina unter den gegen\vartigen Verbiiltnissen ange-wiesen ist, und mit welchein Vortbeile dieses Kronland seine Aufgabe losen wiirde, wenn entspreehende Communieationsmittcl demselben den Markt in Bielitz, Briinn, Wien und Triest fiir jenes Product eroflnen wiirden. Dass die Selilempe friiherhin iu selir ausgedebntem Masse zur Viebmast ver-wendet wurde, ist bereits envalmt; gegenwiirtig inuss der grosste Theil der besten Selilempe als ganz wertlilos ausgesebiittet werden, und der Einfluss, weleben die neuerliche Vermebrung der Brannt\vein - Erzeugung auf die Mastung selbst nelunen diirfte, stebt aus mannigfacben Grunden selir in Frage. C. Weiterc Entvvicklung der landvvirthschaftlichcn Zustande. VVenn von der Weiterentwicklung der 1 andwirtbschaftlicben Zustande Bukovina^ die Rede sein soli, inuss vor Allem auf die verschiedenen Abtheilungen der landbauenden Beviilkerung Riicksicht genommen werden. ') Im .lalire 1847 wurdcn 3!il Centner Branntweins nacli Siebenbiirgnn ausgefiihrt; liingegen kamen (i4 Centner Arrak, Itlnim mul Liqueurs aus Preussen, 12 aus der Moldnu umi ebenso viel (meist franzusischen Ursprungs) von Triest, da der inlluidischc Branntwein liauptsiiclilie.il als solelier verwerthet wird. Die Masse der kloinen Grundbesitzer, vvelclie (Ion eingebornen Bauern-stand bildet, sctzt fast ausnalimslos d en mannigfaelien Anregungen zinn Fortschritte ein doppeltes Hinderniss entgegen, welches einerseits in der geringen Thiitigkeit anderseits in dem noeli geringeren Grade geistiger Ausbildung liegt. — In der ersteren Beziehung unterseheidet sich zwar der Boinane vortheilhaft von dem Buthenen, zumal ihm die dichter bovolkerten Landstriche in der Nachbarsohaft der Stiidte gehOren; allein aucli er findet in seinen wenigen Bedurfnissen, \velche er leiebt mit der eigenen tmd seiner Kamilic Arbeit befriedigt, kein ausreiehendes Motiv zn eiuor umfassenden Verbesserung und Erweiterung der agronomisclien Thiitigkeit, und betraebtot die \Virtbsebaft der fremden Ansiodlor, welcbe auf solclie Kortseliritte melir Bedacht nehmcn, mit Geringschiitzung nnd Abnoigung. Die friihere Stcllung zum Grundherrn umi zu dem gleiebfalls forderungsberoebtigten Seel.sorger bat selbst gegen diese bcidcn ein Misstrauen enveckt, mit welcbem der Bauer zum Theilc nocli jctzt auf ilirc Untornehmungen blickt. Die Vorliebe Ciir das bo([uemere Hirtenleben und der mehrberuhrte Missbraucb bei Bcniitzung der Hutweidou triigt niclit \venig dazu bei, dom Widerwillen gegen jedo niclit durchaus notbige oder altberkommlicbe Anstrengnng Vorschub zu leisten. Die zufolge dor Robot-Aufhebung frei gewordone Zeit ') anderwcitig niitzlich zu vorwendon, liegt ausserhalb aller Boreclinung des Landmanns, woleher eben nur das viillig Unerlassliche zu erwerben bemiiht ist. — Diese Indolcnz wiirdo kaum so fest gowurzolt sein , wenn niclit der ungcheure Mangel geistiger Bildung liinzutriite. Wabrend die angesiedeltcn Deutschen (von der Landesbauptstadt abgeseben, ctwa 17.000 au dor Zalil) 13, die Magyaren (tiber S.000) 4 eigene Trivialscbulon bositzcn, entfallcn nur 30 auf deu Best der Bevol-keruiifj, und selbst diese werden durcli dio bauligo Uebertragung der Lolirerstellen an Galizier dor polnisehen Nationalitiit, welclie der Landessprachen oft in solu' go-ringem Grade kundig sind, in ilircr frucbtbringcndcn Wirksauikeit gelalmit. Erst in jOngster Zeit haben die Bemiiliungen eines Theils des griecliisch-orientalisclion Klerus einiges Intoressc fiir biibere Ausbildung auch bei der Masse des eingebor-nen Landvolks zu or\vecken vermocht. Einzelne Gemeinden griindeten aus eigenen Mitteln Schulen, und die Professoron dor Czernowitzer theologischon Lehranstalt \varen darauf bodacbt, durcli Ertlicilung eines Priiparanden-Unterriclits auf die Bildung eingeborner Lolirer binzmvirken. Allein nocli immer gibt es ausgedehnto Dislricte oliue eine einzige Trivialscbule, ohwobl dic Mittel zu ibrer Erriclitung der griecbisch-nichtunirte Beligionsfond nacli dem Wortlaute der Begriindungsurkunde in reichem Masse an die Hand bietet, und der Besuch vieler Schulen muss ein geringer sein, da ibnen die z\veckmiissige Einrichtung fiir Ertlicilung eines popularen Unterriclits ganzlich fehlt “). — Nur in der nachsten Umgehung der Landeshaupt- ') Bei der Gmndstouer-lteguliningscoinmission wurden 7.087 vierspiinnige, 184.0ii3Vs zwci-spiinnige Zug-Hobotstage, 480.oO!)1/, Handtagc fatirt, — also im Ganzen 671.6S0Tage, deren Erlass liir jede Baucrufamilio durclischnittlicli 14-9 Tage Gewinn an Arbeitszcit lierausstellt, wobei jedocli die staltgehabte Bemessung aller Leistungeii gar niclit in Ansclilag gebracht ist. ®) Nach tlen okonomisch gesonderten fiiuf Abtbeilungen des lierzngtliums vertbeilen sieh die 30 obberiihrten Sebulen so, duss (i uuf den Oniester-Bezirk, 7 auf das Land ain rechten Pnitb-Ufer und unteren Czereinosch, 8 auf das Flaehland am unteren Seretb, der uuteren Suczawa und stadt haben die Verhiiltnisse das Er\vaclicn cinigcn Weiterstrebens aucli bei dem Bauernstandc mit sieli gefiihrt. Fiir die niichste Zukuuft liegt demnacli die Weitcrentwicklung d er Landvvirlli-sebaft Bukowina’s fast nur in den Hiinden der fremdeu Ansiedler, der Wirth-schaftsbcamten auf den Fondsgiitern, des mit Landeigenthum dotirten Klerus, und ganz vorziiglich der grossen Grundbesitzer. Die cinflussreicbe Stellung, welelie die letztbezeielineten Factoren der Ent-wicklung des aligemeinen Wolilstands zufulge der obwaltenden Verhiiltnisse einzu-nebmen berufen simi, vini alter selir durch den augeiddicklieben Mangel au Geld-und Arbeitskriiften und durcb die vielfachc Unsiclicrheit in ibrem Wirkcn selbst erschvert. Dass die im Landc vorbandenen Arbeitskriifte ausreieben viirden, bat die Vergangenheit gelebrt, indom vor Aufliebung des Unterthanigkeitsverhaltnisscs Uebertluss an allen Bodenerzeugnissen in der Bukowina stationiir \var. Seit dem Jabre 1848 bat die Zalil der Arbeitsfahigen noeli zugenommen, aber mit dem \Yeg-fallen der Verpflichtung zur unentgeltlichen Leistung eines gewissen (luantums von Arbeit ist niclit die Last, dasselbe Quantuni gcgen Entgelt zn leisten, eingetreten. Das ungehcure Steigen der Taglbhne fiir Feldarbeiten ist nur cine Folge des Gesag-ten, und sellist zu solcben Preisen ist der grosse Grundbesitzer kaum je zu irgeud einer Jahreszeit der gedungenen Arbeiter sicber, so lange nicht eine gesetzlielie Arbeiterordnung ins Mitlel tritt. — Die nothvendige Umgestallung der ganzen Bewirthscliaftungsweise erzeugte naturgemass bei den grossen Grundbesitzern einen Geldbedarf, welcher ibren bisberigen Vorrath an Capitalien meist iiberstieg, zumal Geldverlegenheiten grossentheils aueb friiberbin niebt gefeldt hatten. Wenn aber scbon im Jabre 1783 der Mangel an Credit in der Bukowina so gross var, dass Kaiser Joseph II. die Einlosung von gut versieberten Sebulden, welcbe zu 20 bis 30 Pereent ausstanden, von Seite des Aerars umi ibre Uinwandlung in (J bis Spercenlige anordneu konnte, musstc die neuerliebe Geldkrisis mit iibnliehen Wirkungen verbundeu sein. Fiir jede irgend z\veifelbaft ersebeinende Unternehmnng ist Geld nur auf kurze Termine zu 18 bis 24 Percenten zu crbalten *). Die Versuebe, Geld zu auuebmbaren Bcdiu-gungen aus den westliebcn Provinzen hereinzuzieben, baben aber mit den grossten Schvierigkeiten zu kiimpfen, welche die Unvollkommenhcit der Landtafel und der fast ganzliche Mangel an Grundbiiehern erzeugt. Die Landtafel wurde im Jabre 1792 auf Grundlage einer Abgranzung der Giiter mittelst cinfacber Umgebung und oft uu-deutlicher Beschreibung bloss nacli ganzen Besitz-Compleven eilfertig zu Stande gcbraebt, die Antheilsbesitzer nur nacli Stammen, Gescbleclitern oder Familien Moldawa, 7 auf clie siidliche Iliiifte des Berglands entfallen, wiihrcnd nur 2 an den Eingangen der ndrdlichen 11511'te dossclben sieli (inden. Ueberliaupt besi(/.t der ganzcRaum, welcher nacli der vorliiufigen Organisirung vom Jalire 18S0 die Gerielitsbezirke von Vfasclikoufz, Wiselmitz, Putilla und Seletiu zu bilden bestinnnl war, cin Hanin von 20-4 Ouadratmeilen mit 5K.672 Bewolinern, dcrcn Verkehr noeli dazu dnreh die Terrainbescbalfenbeit sehr ersclnvcrt wird, nur eine einzige Trivialschulo hart an sciner nordlielicn Grfinzlinie. — Von den rein dcutschen Trivialscbulen liegcn 2 in der nordliclien, 3 in der sudliehcn Hfilftc des Berglands, jene mit Glashiitten, diese mit Montan-vverkcn in Verbindung, 7 im Klacldande, welchcm aucli die 4 magyarischen zugeborcn, 1 im Prutli-Districte, 1) Vergl. Berieht der Cz.ernowitzer Handels- und Gewerbekammer fiir I SIJ 1 in der „Wochen-schrift” S. 348. angegeben, die einzelnen Anthcile \veiler pliysiscb ausgescbieden nocli (lic Verlialt— nissc derselben z um ganzen Besitze uberall bestimmt. Die Uebertragungen aus den friiher bestandeneii Contraelbucbern in die Landtafel erfolgten sebr unvollstaudig, spatere Vcriindcrungen liesscn sieli ol't gar nicbt ersiebtlicb machcn, seitber ent-standene Ortscbaftcn felilen ganz. Selbst die galizlschc Creditsanstalt triigt Bedenken, bei diesem Stande dcr Dinge Vorschiisse an Bukowiner Grundbesitzer za bevvilligen, und die Erricbtung einer neiien Landtafel in engem Zusammeidiange mit den Ergeb-nissen d er Katastrirung jeder Par z el le kanit allein den ganzlicb feblenden Bealeredit scbatten. — Dem Mangel ordentlieb eingeriebteter und gefiibrter offentlicher BucIht muss endlich aueb die immer \veiler gebcnde Zerstiieklung des grossen Grundbesifzes und die ungebeure Zalil von Eigentbums- und Bcsitzstreitigkeiten zugesebrieben wer-den, welebe fast die gesammte Tbiitigkeit des Czernowitzer Sladt- und Landrechts in Ansprueb nebmen. Wenn man iiicrzu die baufigen EingrifTe der Dorfbe\vobner selbst in das anerkannte Eigentbum der Grundberren und die zablreicben Feldpravaricationen recbnet, so unterliegt es keinein Zweifel, dass aucli die Unsieberheit des liesitzes und der Friiebte seiner Bearbeitung an dem niederen Stande der Land\virtbschaft ibren Tlieil bat. Dessenungeacbtet ist in den letztverflossenen Jaliren unter den z ur Hebung der landwirtbscbaf'tlicben Zustande berufenenClassen ein reges Streben nacli Bealisirung dieses Zwecks er\vacbt. In Folge eines Antrags der Czerno\vitzer Handels- und Ge-werbekammer empfabl das k. k. Ministerium fiir Landescultur und Bergwesen die Griindung eines land\virtbscbaftlichen Vereins, und durcb die Tbiitigkeit des provi-soriseben Landescbefs Freiberrn von llenniger wurde derselbe mit Aller-bocbster Genehmigung ara (5. November 18U1 in's Leben gerufen. Bereits zabit der V er e i n Cii r Landescultur uu d La n d e s k n n d c im II e rz ogthu me B n ko w i n a li>4 vvirklicbe Mitglicder, bat zwci Bezirks-Filialen gestiftct, veroflentlicbte fiir das Jabr 18!>3 seine Mittbeilungen durcb den l)ruck, und stellt sicb die Griindung eines Versucbsbofs und die Erricbtung einer Ackerbauscbule zur nacbsten Aufgabe. Die bierfiir gebracliten Opfer sinil um so bedeutender, als gleicbzeitig die Griindung und Vermebrung der in Czernowitz 181)2 eroffneten Landes-Bibliotbek dieselben Kriifte in Ansprucb nimmt und z\vei Dritttbeile des grossen Grundbesitzes dem lleligions- und dem Cameral -Fonde zugeboren , dcreu verhaltnissmassige pecumiire Betbeiligung an solcben Griindungen durcb die Fonnen ibrer Vervvaltung factiscb fast ausgeseblossen wird. Die Griindung der Ackerbauscbule scbeint den wicbtigsten Moment fiir die denmacbstige Weiterentwicklung der Buko\viner Landwirthscbaft zu bilden, da die mit der friibercn pbilosophiscbcn Lebranstalt, dem jetzigen k. k. Ober-gyinnasium, zu Czernowitz verbundene Kanzel der Landwirthschaftslebre nur auf die Grundziige der Theorie dieser \Yissenscbaft bescbriinkt ist >). ') Dioser Untcrricht wurdo im Jaliro 181» I von 10, im Jahre 18!>2 und i Hi>3 vonje iS Schiilcrn, siimnillich (Jandiilatcn des griechiseh-nichtunirten Pricstcrstands, besucht. II. iTIoiitaii - Industrie. A. Einlcitung. a) Die Lagerstatten. Die Gebirge, welche den Siidwcsten des Horzogthums cinnehmcn, situl ia einer iiieht unbetracbtlieben Ausilelmung Lagerstatten von bamvurdigen Metallen, denen in einer zweiten Kette nordostwiirts maclitige Salzstoeke vorliegen, vvahrend im Her-absteigen zum Flachlande fossile BrcnnstofFe bemerkbar vverden und andere nutzbare Mineralien ilber das ganze Land zerstreut sind. Unter den Metallen treten die vorziigliebsten derjenigen anf, \velebe denreichen Bergsegen des Ssterreiehiscben Kaiserstaats bilden; nur ist die Art und Maclitigkeit ilires Vorkommens versebieden. Die „goldene“ Bistritz triigt ilircu Namen von dem Go Ide, welcbes einige Meilen abwarts von Jakubeni und eben so aufwširts gegen die Marmaroser lloeb-Karpatben zu an denBucbten oder Ausweitungen des Flusses aus dem Seblamme des-selben gewascben verden kann. Da die Goldblalteben immer grosser sind, je weiter tlussaufwarts man sie findet, und mitunter noeb am Quarz hangend vorkommen, iiberdiess jederzeit mit vielem Eisenocber gemiscbt ersebeinen, so ist es klar, dass dieses Gold aus Kliiften und Gangen des boheren Gebirgs, wo es mit Eiseukies ver-]>unden lagerte, sieb losriss und erst dureb Verwilterung der Kiese von der Umbiil-lung frei wurde. Indessen ist die Menge des Golds, welcbes die Bistritz mit sieb fiibrt, sebr gering, und bamviirdige Gange liaben sieb in den einsebliessenden Bergen nirgends gezeigt'). In der Nalie derselben IJistritz ist aber zu Kirlibaba in dem zwischen den Baelien Cibou und Kirlibaba vom Zapili sudwiirts sieb berabsenkenden Berge Futurik cin Lager'von silberbaltigem Bleiglanz aufgesehlossen worden *). Derselbe tritt grosstentbeils sebr feinkornig, derb, mit gelbbraunem und « eissem grobblattrigem Spatheisenstein verwaebsen auf und fiibrt nur selten Weissbleierz und Vitriolblei, in Drusenraumen eingescblossen, mit sieb. Er findet sieb linsenformig in einem *) Die angeblicli bei Schara Dorna lagernden Golderze, vvelehe in mehreren gcograptiisclien Wcrkon erwiilint sind, selieincn einer Vervvcehslung mit Auripigment ihre Existenz zu verdanken. ') Das Nachstfolgcndc heiuht grosstentlicils auf: A11h und Ficker Bericht iiber cine vvissen-schaftliche Reisc in der Bukoivina, I. Ablheilung, in den Mittheilungen des Vereins fiir Landescultur und Landeskunde I'. Seite 81—88. schwarzen selir fettigen Talkschiefer, welcher selbst wieder als cin machtiges Lager mit hellspiegelnden Kutschflachcn z\vischen dem im Liegenden befindlichcn Glimmer-schiefer und einein eingelagerten grauen Kalke erscheint. Auch et\vas Zinkblendc kommt stellenweise neben dem Bleiglanze vor. Erst jenseits der Reichsgriinze tritt auch jcnes merkwiirdige Lager von K u p fer-kies an die Bistritz, welches vom Gcbirge Bunk an der Molda\va-Quelle liings einer Linic von G Meilen Liinge in stets gleich bleibender Bichtung von Nordvvestcn nach Siidosten bis Kirila in der Moldau sicli erstreckt. Der Hauptstock beiindet sicli um Poschorita, indcm er nordwestwarts von diesein Orle am Abhange des Dialu Negru bei Fundul Moldowi seinen reiclisten Kern darbietet, sofort iibcr die Moldawa streicht und nacli Durchschneidung der niedrigen Scheide zwischen Moldawa und Puttna am smhvestlichen Ausgange des Dorfs Poschorita iu der Form dnnkelrother Felsen sogar zu Tage ausbeisst. Der Kupferkies ist einem griinen cliloritiscben, stellemveise mit vveissem Quarz vermengten Schiefer theils in der Form krystallinischer Korner eiu-gesprengt, theils in grosseren derben, hunt angelaufenen Massen eingelagert. Das Liegende des Lagers bildet ([uarziger (ineiss, welcher mitunlcr cine Machtigkeit von 200 Klaftern erreicht, aber bedeutende Verwcrfungen zeigt, das Hangende ein schwarzer talkiger Schiefer, auf wclchen ein gneissartiger Glimmer- und Talkschiefer und dann erst der gevvohnlichc Glimmerscliiefer folgt. Doch fiihrt dasselhe Lager niclit nur an vereinzelten Stellen kleine Quantitaten von Eiscnspath und Magneteiscn, sondern fast regelinassig neben dem Kupferkiese oder statt desselben aucli Eiscnkies, welclier an vielcn Stellen sogar den Kupferkies ganz verdriingt. — Auch in dem siidlichen Griinzgebirge des llcrzogthums wurde cine Fortsetzung des Kupferlagers im Gebirge Tarnitza aufgcfundcn. Die Buko\viner Ur-Karpathen bergen cndlich einen grossen Vorrath von Eiscn-erzen in sicli, \\elche theils ausgedehnte Stock\verke theils melir oder minder maehtige Lager bilden, nieinals aber als SpaltenausfUllungen auf sogenaiintenGiingen vorkommen. Diesc Eisensteine gehoren jedocli verschiedenen Kategoricn an, welche sicli in ihrer montanistischen Bedeutsamkeit ebeu so selir als iu ilircu iibrigen Ver-haltnisscn unterscheidcn. — ln dem schwarzen Kieselschiefcr, welcher als Begleiter des Glimmerschiefers auftritt, hauft sicli stellcnwei.se das Manganoxyd und Eisen-oxydul, welchcm der Kieselschiefcr seine Farbung verdankt, so selir an, dass er der Venvitterung zuganglich \vird umi sicli zu einer ziemlich lockercn Masse umbildet, in wclcher sicli der Quarz, oft in weisslichen oder hriiimlichen Asbest, stellemveise in vollkommen ausgebildeten fcinfaserigen Amianth, umgcwandelt, von dem rosen-rotlien, derben Kiesel-Mangan und dem manganhaltigen Sclnvarzeisenstein aussondert. Das Hauptlagcr dieses Sclnvarzeisensteins, welcher aber selten melir als 14 bis 15, durchschnittlicli sogar nur 10 Percente Eisen enthalt und vielmehr als Manganerz Berucksichtigung verdieiien wiirde, tritt am siidwestlichen Abhange des Mestikanisch in den zur Bistritz herabziehenden Thalern Puczos und Fundu Cheru (Eisenthal) auf; ein zweites Lager begleitet den Bach Scherischora, ein drittes den Fluss Niagra bis nach Gura Negri hinab. — Et\vas rcichhaltiger — durchschnittlicli mit 20 bis 21 Percentcn — simi die Rotheisensteine, welche den weiss und roth gelleckten, iiber dem Glimmerschiefer theils unmittelbar theils naeli einer Zwischen-schichto von Quarzbreccien lagernden Triimmerkalken zugehiiren. Ia dem miteren Tlieilo derselben scheiden sicli namlich Lager von dunkelrothen jaspisartigen erdigeu Kieselkalken aus, mit gleichgefarbten Scliiefern vvechselnd, die <1 urcli Zimahme des Gehalls an Eisenoxyd in Rotheisenstein iibergehen. Die beiden hauptsiichlichsten Fundorte simi das Gebirge Magurele, namentlieh das Tlial des Fareu Kailor, nord-ostlich von Poschorita, umi das Thal des von Pietrile Domnei herabkommenden lswor Alb, besonders die Gegend seiner Einmiindimg in die Molda\va unterludb Kimpolung. — Das Thal des Bachs Colaca, d er von dem gleichnamigen norduestlich an den Mesti-kaniseh slossenden Berge herab der Moldawa znfliesst, nnd j(‘iies der Walestina, vvelche nordwesllieh der vorgenannten vom Herge Paltinisch der Bistritz zneilt, eut-balten ausser dem schon envalmten Scliwarzeisensteine auch Lager von Braun-eisenstein in geringer Miichtigkeit, dessen Eisengelialt aber bis auf 28 Percente sleigt. — Von nocli geringerer Bedeutsamkeit ist der stellenweise nicht tief miter der Oberllaebe in Blattern oder in liohlen Ivugeln vorkommende llaseneisenstein und der in und niichst der Bistritz auftretende Eisenocher, weleber tbeils gelb theils braun, theils sehr vveieh tbeils hiirter und mit Quarz und Glimmer gemischt gefunden \vird. — Endlich tritt der Eisenkies nicht mir als Bcgleiter des Kupfer-kieses auf, sondern findet sich auch in kleinen Krystallen als Beigabc der Lager von Kieselmangan und Schwarzeisenstein keineswegs selten. — Eisenglanz, welcher sonst den Urgebirgen eigen zu sein pflegt, wurde zvvar in der Marmaros, aber noch nicht in der Bukowina aufgefunden, sowie aueli der Magneteisenstein erst oberhalb Kirli-baba auf siebenbiirgiscbem rJ'erritorium eine Bauwiirdigkeit erreicht. Die Region des Karpathcnsandsteins scbliesst gleiehfalls Lager von Eisenstein in sich. So\vio an vielen Puncten Gaiiziens, nirnmt aueli in einzelnen Gegenden der lkikowina der Eisengelialt der Mergellager dergestalt zu, dass sicli Mergeleisen-steine daraus bilden, welcbe 115 bis 14 Percente Eisen enthalten. Fundorte dieses Gesteins bietet sowohl das Thal des Sereth als der Moldawa dar, beide unmittelbar nach dem Hervortreten der Fliisse aus dem llochgebirge, miter den Nebenthalern des letzteren aber insbesondere vvieder das Thal der Sucha, welche in Bukschoja einmiindet. lin Sonmier wird nach erfolgten Begengtissen ein namhaftes Quantuin solcber Mergeleisensteine in den Wildbachen herabgesclnvemmt. Langs der ostlichen Gr itn/c des Glimmerschiefers lauft in der aus Kalk, grauem Sandstein und Conglomeraten bestehenden Gesteinsfolge von Nonhvesten nach Siidosten die erste und innerste Reihe der Bukowiner Salz(|uellen ’). Die amtlich verzeiclmeten Quellcn dieser Reihe zerfallen in drei Grujipen: die nord-westliche (nach der offieiellen Bezillerung N. 106, 107 und 108 entbaltend) liegt os Ilich von Breasa; die mittlere (durch N. 102 oberhalb Sadowa der erstgenannten sicli annahernd) umfasst N. 103, 104, 105, welche siimmllicli am linken Ufer der Moldawa aus sch\varzem theihveise sehr bituminosem Kalk hervortreten, \vessbalh auch die Quelle Nr. 103 stets einen bituminosen Gerucb bat und das Wasser von Nr. 105 ’) Vyl. iiber diesc (Juellen: Alfli Mineralcjuellon d. Bukowina, in Leonliard's u. Bi'onn’s ncuem Jahrbuche etc. 1848, Seite K20—UUi. mit einei' (liinnen Schichte BergSl bedeckt erselicint; die siidostliclie begreift zehn Quollen in sicli, welche bei Slatiora beginnen und im Bache Ostra hart an dcr Beichs-griinze enden, sammtlich die Zalil 100 tragen und sicli mir dureb beigefiigte Ziftern zvveiter Ordnung unterscheiden. — 80 wie diese Soolen unzweifelhaft der Formalinu des Karpatbensandsteins untergeordnet simi, gilt ein Gleiehes von dem zweiten Zuge, weleher vonSadeu an der Suczawa ausgeht (N. 1115), siidostlieb vonFrasin imNiveau der Hrodinora eineFortsetzung lindet (N. 112), weiterhin niichst Frumosa an derDea mit der bitterlich schmeekenden, etwas bituminosen N. 101 hervortritt, endlich eine Gruppe von sieben sclnvachen Quellen (N. , 98, 100, 97), alle nordwestwiirts Stulpikani, in sicli begreift. — Der dritte und iiusserste Zug, welcher die meisten Sool-Ausbriiehe enlhalt, geliort dem mittcl-tertiarcn Salzgebirge an und ist ein Glied jener Kette, \velelie von Stryszo\v im Jasloer Kreise an in einer Bogenlinie von 80 Meilen Lange bis nacli der Moldau biniiber die nordostliebe Abdacbung der Karpathen begleitet und iiberall tlieils in d en tertiaren Gebildciii der niederen Hohenztige z\vischen den kleinen Gewiissern des Landes, tlieils in den mit soleben Formationen ausgefiillten Einbuehtungen des Gebirgs zu Tage kommt. I11 die Bukoivina tritt derselbe nachst Wiscbnitz mit N. 7ii ein, liiuft liber Berbomet am Sereth (N. 7(5) und Mihovva (N. 77, 78) nacb Moldauisch-Banilla am kleinen Seretli (N. 70, 80), und erreicbt liber Krasna (N. 81) und Ober-Wikow (N. 82) die Suezawa. lin Siiden dieses Flusses erscbeinen die Quellen zu vier Gruppen gebiiuft, welehe in der Riclitung von Nordwesten nacb Sudosten auf einander folgen. Die erste geliort der Umgegend von Karlsberg an und reicbt einerseits nach Strascba anderseits nacb Kloster Putina biniiber (N. 77^,, 111, 110, 4:r); ('*e zweite umfasst die Nacbbarscbaft von Untcr-Wiko\v iiber Hardeggtlial bis Ober-Horodnik (N. 83, 84, 8!i); die dritte fiihrt wegen der nainhaften Zalil ihrer Bestandstticke den Namen der Slatina rnare (der grossen Salzijuclle), und ziebt vom Tliale der Suczawitza bis nacli Solka (N. 86 — 92); die vierte scbliesslicli briclit siidostlieb von Kaczika am Bukowetz und im Tliale von Baltiuosa liervor (N. 93—9(5) und stelit olFenbar mit dem machtigen Steinsalzflotze von Kaczika selbst im engsten Zu-saimnenhange J). Das specitisclie Gevviclit der (Juellen dieses dritten Zugs sclnvankt zviseben 1'036 und 11(50; die Beiinengung anderer (ester Bestandtbeile ist jeden-falls mibedentcnd. Unter den fossilen BrennstoHen treten der Torf und die Steinkolile in der Bukowina auf. Torflager kommen in last allen sumpfigen Tbeilen der Flusstbaler, vorziiglich aber gegeniiber von Czernowitz im Prutli-Tliale, vor, mul schliessen einen unerschopflichen Beichtlium an diesem Feuerungsmateriale in siclia). Die niineralische Kohle, welche in dem Kolomeer Kreise bereits seit liingerer Zeit Gegenstand bergmannisehen Abbaus ge\vorden ist, ist so\volil zu Karapcziu am ') Kcincm Zwcifel uuterlicgt cs iibrigens, dass nocli eine namliufle Zalil anderer Sal*quellcn in der Iiukowina zn Tape kommt, deren Vorhandensein aus naheliegcnden Griinden von den Um-wohnern verheimlieht wird; doeli mussen sicli aucli diese einem der drei oben bezeiclmeten Zii};e einordnen lassen. a) Vergl. Jaliresbericht der Ilandels- und Gewerbekanimei' fiir 1851 in der Woehenschrift etc. 1852, Seite 339. Czeremosch als nudi bei Zuczka, Kamenna, Kaczika aufgefunden worden. Die Gleichheit tles Vorkommens mit dem in d er Gegend von Myszya umi Rozuiow im Kolomeer Kreise, die Identitiit der begleitenden Formationen und deren unmittelbarer Zusammenhang lassen das Vorhandensein ebenso bamviirdiger Fliitze, wie do rt, aucb in grosserer Ausdehnung vermuthen. Siimintliche mineralische Kohlcn des Kolomeer Kreises und der Bukovvina sind Braunkolilen und gehoren der maehtigen Sandbildung an, vvelclie den Salzthon liings des ganzen nordlichen Fusses der Karpathen bedeckt und iiberall feine Schntire oder Nester von Kolile enthalt. Ausser den Eržen, vvelclie die versehiedenen Gesteine der Karpathen mit sich Miren, dem Steinsalze und den mineralischen Brennstoffen ist die Buko\vina aueli reicli an anderen teclmisch wiehtigen Mineralien. Der zvvischen Poschorita und dem Kolbu-Thale in siidostlicher Riehtung strei-cliende Gebirgszug Monczei besteht aus dem schiinsten politurfahigen grauen und rothliehen Granit und Syenit; schvvarzlich grauer derber Serpentin tritt im Verein mit Gabbro als Gebirgsmasse an den Bergen Paltinisch und Timpa westlieh von Breasa an der oberen Moldawa auf, und alle diese Gesteine vviirden, wie auch der rotlie krystallinische Jurakalk vom Berge Rareu, manclie Varietaten der dem Glimmerschiefer eingelagerten Kalksteine und die feinkornigen massigen Abitnderun-gen des Karpatliensandsteins von Wama, Gura Humora und einigen Orten im oberen Suczawa-, Sereth- und Czeremosch-Thale ein tauglicbes Materiale zu Kunstwerken abgeben. Nach der Natur eines Gebirgslands bat die Bukovvina, soweit sie den Karpathen angehort, Ueberfluss an tauglichen Bausteinen. Sclion die Traehyte, welehe die Siidvvestspitze der Bukowina einnehmen, geben ein vortreiHielies Bau - Materiale; ein Gleiches gilt von den dem Glimmerschiefer eingelagerten Kalksteinen. Weniger tauglich, hesonders fiir griissere Bauten, ist der Glimmerschiefer selbst, uiit Ausnahme der mehr gneissahnlichen von ebenen Fliichen begranzten Varietaten. Der Karpa-thensandstein liefert in jenen Schichten, die wenigstens seehs Zoll machtig sind, ein vortreffliehes Baumateriale, da er oft durch Kliifte in mehr oder \veniger parallele-pipedische Bliicke getheilt wird. Minder hedacht mit guten Bausteinen ist das Flachland der Bukowina. In dem tertiiiren Sande erscheinen mir selten, wie z. H. bei Sereth, zusainnienhiingende Lagen von Sandsteinen; meistens treten diese nur als polirte kuglige und luiollige Gebilde von mitunter bedeutender Grosse auf. Doch sind diese Sandsteine oft, wie z. B. ain Cecina-Berge bei Czernovvitz, selir fest und liefern ein selir dauerhaftes Pflaster. Die Gegend zvvisehen dem Pruth und Dniester hat hloss in der unmittelbaren Niilie des Dniesters taugliche Bausteine; an vielen Orten muss der Gyps die Stelle anderer vertreten. Reicher noch, als an Bausteinen, ist die Bukowina an vorzuglichem Materiale zur S t r ass e nb es ch otte r u n g. Die zahlreichen in fast paralleler Riehtung dem Gebirge entstromenden Fliisse liefern unerschopfliehe Vorralhe des trefflichsten Schotters, ja in der Gegend zwischen Pruth und Dniester tritt ein alterer Diluvial-sehotter, durch seine dunkelbraune Farbe kenntlich, in nicht unbedeutenden Hohen bei Kotzman mul Zamoschin auf. Gyps ist in seinem Vorkommen fast allein auf die nahe am Dniester liegende Gegend besebriinkt, liier abor miichtig ent\vickclt, indem er einen zusammenhangen-den Zng bildet, der von Galizien in einer Breile von mehr als einer Meile iiber die Ortschaften Boroutz, Kissileu, Kadobestie mul Werenczanka, Zastawna, Okna, Pohor-loutz in sudiistlicher Richtung nacli Bessarabien zieht Viol weniger miichtig ist cin anderes Gypslager, \velchcs am Fusse des Gebirgs zn Unter-Wikow, Mardzina, Solka und Kaczika vorkommt und liier der Steinsalz-bildung untergeordnet ersebeint. Gute, zum Kalkbrennen geeignete Kalksteine sind im Flacblaude keines-wegs biiufig. In unmittelbarer Niibe der tiefen Schluchten, welcbe der Dniester und seine Ncbenbiiebc ausgehohlt haben, dienen dazu die grauen festen lleber-gangskalke und weissen tertiiircn Kalksteine. In der Niibe von Czernowitz wer-den vveissliche oolithisebe Tertiarkalke verwendet, welche den tertiaren Sand bedeeken. Am Fusse des Gebirgs liefern die denseiben begleitenden weissen und grauen Jurakalke von Krasna, Karlsberg, Wikow, Kaczika und Kapukodrului einen treIVlicb bindenden Kalk, und dieselbe Function iibernebmen im Gebirge selbst die dem Glimmerscbiefer aufliegenden krystalliniscbcn .lurakalke von Molda\va, Breasa, Poscborita und der Alpe Bareu und die grauen Nummulitenkalke der Piatra Cibou, des Ouschor und von Pojana Stampi. Aucb die dem Glimmerscbiefer cingelagerten Kalksteine bei Kirlibaba und Jakubeni wcrden zum Kalkbrennen benutzt. — Der bedeutende Gebalt mebrerer dieser Kalksteine liisst bei ilincn aucb eine bobe Taug-lichkeit zu bydrauliscben Kalkcn mit Grund vermutben, obgleicb nocb keine direeten Ve rsucbe damit gemacbt \vorden sind. Ein vortrefllicbes Materiale zum Kalkbrennen und zu Gewolbemauerungen taug-licbc Steine liefert endlieb derKalktuff, welcber besonders in der Scblucbt von Dz winiaczka durcli die Absiitze des dieselbe durebstromenden Bacbs stark entwickelt vorkommt. Mii lil steine liefert flir das Flacblaml die nordostlicb von Czernowitz gelegene Berggruppe des Horodistie, mit einem tertiaren Sandsteine, welclier mit Muscbcl-stiteken und kleinein Kieselgerolle angefiillt ist. Im Gebirge dagegen liefern die grobkornigen Conglomerate, welcbe an und niicbst der Luczina vorkommen, die besten Miililsteine. An braucbbarem Ziegeltbon leidet das Flacblaml nirgends Mangel. Zum griissten Tlieile wird der gelbe, die Ilugelreihen kronende Diluviallebm zu die-sem Zvvecke verarbeitet; viel bessere Ziegeln aber liefert der graue tertiiire Tegel, welcber in den Niederungen des Prutli-, Seretb- und Suczawa-Tlials gewonnen wird, und zugleicb das beste Materiale zu Topferarbeiten liefert. Dagegen ist rciner feuer-fester Tlion bis jetzt in der Buko\vina niclit gefunden worden. Walkererde kommt in diinnenLagen zwisclien dem grauen Lctten am Cecina-Berge bei Czernowitz vor. Scbon die einlcitungsweise gegebene Darstellung der vorherrsebendon Gebirgs-arten des Landes liefert scbliesslicb den lie\veis, dass aucb Sand im Ueberflusse und baufig selir rein vorhanden ist. 1») I>ic Gc\verkschaften. IJnlor der moldauischen Regierung kannte man nebst einigcn Salzquellen nur don Goldsand der Bislrilz, mit dcssen Aus\vaschung sicli herkSmmlicher Weise Zigcuner beschaftigten und mit demProducte ihreAbgaben an den Hospodar, dem sie leibeigon waren, entrieliteten. Gleich naeli dem Ucbergange des Landes nnter oster-reicbiscbe Herrscbaft zogen aber die Sagen von dem Metall-Reichthume der Buko-wina, welebe eben jene Gokhviiscberei und die Naebbarscbaft der Seifemverke von IJaja bervorgerufen haben moebten, eben so sebr die AufmerksamkeitUnternehmungs-lustiger auf sicli, als das Vorhandensein des Salzes die Staatsverwaltung zur Sicher-stellung und Ausbeuiung ibres Monopols aullordern musste. Anfanglich gelangen nur die letztbezeichneten Versuche. Die k. k. mo n ta ni-stiscbe Schiirf-Commission, \velchc nocli zur Zeit der Militar-Administration in NVirksamkeit trat, eroffnete im Jalire 17815 Salzsiedereien zu Solka, Slatina mare, Trestiora und Pertestie, spaterbin aueb im Kaczikaer Tliale. Bei Gevvaltigung eines alten verfallenen Salz\vasserbrunnens wurde an letztgenanntem Orle im Jalire 1701 eine Nacbteufung vorgenommen und in der fiinfzehiiten Klafter von der Erdober-fliicbe ein Steinsalzflotz angefaliren. Nacli dieser Entdeckung Iosten sicli jene Salzsiedereien, deren Produet geringen Abgang gefunden hatte, allmalig auf, so dass seitber die Salzquellen nur durch amtliehenVerscbluss vor unberecbtigter Beniitzung gescbiitzt werden, wahrend im Gegentbeile der Abbau des Steinsalzes raseh eine nambafte Ausdebnung erlangte und sofort die Entstehung des Orts Kaczika naeli sicli zog. Die Schiirf-Commission hatte aucli nacbst Poscborita Versuche auf Kupfer gemacht, welche jedocli ungeacbtet einer umsiebtigen Leitung misslangen, da sie wohl stets das Lager, darin aber statt des Kupfers bloss oder doch zrnu griissten Theile die wenig lobnenden Eisenkiese trafen. Ebenso \varen die sebon im Jalire 1771) unternommenen Sehtirfungen auf Scbwarzeisenstein iu der Niihe der nur von einer romanischen Familie bewobnten und nacli ilu* benannten \Valdliehtung Jakubeni von einem sebr unbedeutenden Erfolge begleitet. Nocli entsebiedener misslangen die ohne alle montanistiseben Vorkenntnisse unternommenen Versuche auf Gold, welcbe Hacquet im Jalire 1792 beobachtete ')■ Aber sehon im Jalire 1782 bildete sicli eine Gewerkschaft von Notabilitiiten des Landes avis dem Civil- und Militiirstande, um auf edle Metalle, Kupfer undEisen zu schiirfen. Am 1. September 1784 setzte diese Gesellschaft die Jakubenier Werke in Betrieb. Uneinigkeit und Mangel einer teebniseben Leitung fiihrten, gegen-iiber den grossen Sclnvierigkeiten, welche man zu iibenvinden hatte, zu so unge-niigenden Besultaten, dass einer der Tbeilnehmer nacli dem anderen sicli zuruckzog. Zwar hatte sehon vor Eroflhung des Betriebs der Berggerichts-Substitut Hofmanu im Namen der Gewerkschaft die Militarbehorden um Zuweisung eines Terrains fiir das in Errichtung begriftene Werk und zeitweise Nachsicbt der Holztaxe fiir die ') Hacquct, neueste physicaliscli -politischc Itciscn durch die dacischcn und sarmatischcn Karpathen, Ul, Seilc 31. Beniitzung d er umliegenden Cameralforste gebeten, der Hofkriegsratb bewilligte am !>. Mai 178!i fiir dic Zeit der Zubusse den unentgeltliclien Holzscblag, und nacb dem Uebergange Buko\vina's unter die Civilvenvaltung scbloss das Cameral-Aerar am 20. Mai 1789 mit der Gewerkscbaft einen Vertrag, \vornach der Preis fiir das ferner-bin gegeu forstamlliebe Amveisung zu beziebende llulz festgestellt, dem VVerke ein Terrain von 7.242'/8 Jocb VVald, .r>43/a .loeli Wiesen und 24(!(1/10 Jocb lluhveide gegen einen geringen Zins von jedem Hiiusler eingeraumt, endlicb die obrigkeit-liebe Scbankgerecbtigkeit, .lagd und Fischcrei zu sebr niedereu Betragen der Ge-werkscbaft in Paclit gegeben wurde. Ungeaebtet dieser Concessionen mussten dic Knxenbesitzer immer neue Geldzuscbiisse fiir das Werk maeben , obne irgend einen Erlrag von deinselbcn zu bezieben, und entscblossen sicb dessbalb zur Verausserung ibrer Antbeile. Anton Man z von Mariensee liiste am 20. Juli 1796 um 24.000 Gulden alle Heelite der Gevverksclial'1 an sieli, deren Passiven er gleiebzeitig auf sicli nabm. Das Eisemverk besass damals nur einen 24' boben bocbst mangelbaft erbauten Hocb-ofen und zwei einfacbe Friscbfeuer, die allmalig aus Oberungern berbeigezogenen Bergarbeiter waren in (5 Hiiusern vereinigt. Manz liess tuchtige VVerkleute aus der Zips kommen, leilete neue Schiirfnngen ein, ricbtetc zwei vveitere Frischfeuer und ebenso viele Strcckhammer auf. Die vorgenommenen Sebiirfungen fuhrten aucli zur Aufl'indung des silberbiiltigen Bleiglanzes von Kirlibaba '), wo sofort der Bergbau erollnet wurde und bald die J{ergwerkscolonie Mariensee und das am siebenbiirgi-seben Ufer der Bistritz gelegene Ludwigsdorf entstand. Im Jabre 1805 erreicbte endlicb aucb der k. k. Scbiirf-Cominissar Mebes am Dialu Negru unterbalb Fundul Moldowi mit dem Dreifaltigkeits-Seburfstollen das Kupfererz in vielverheissender Miiebtigkeit. Zuin Abbau desselben wurden Griind-ner Bergleute herbeigezogen, vvelebe anfftnglicb nur zur Sommerszeit bei der Grube blieben, bis allmalig cine neue Ansiedluug, Louisentbal, ins Leben trat. Fine naehbaltige Emporbringung des Jakubenier VVerks schien aber bei der Armutb der dortigen Erze, der Entlegenbeit von allen Haupt-Verkebrs\vegen und den boben Preisen aller Lebensbediirfnisse im Hocbgebirge aucb dem neuen Besitzer nur dann moglich, wenn ilirn von Seite des Cameral-Aerars nocb weitere Zugestiindnisse geinacbl wiirden. Die allerbocbste Entscbliessung vom 9. Februar 1807 sah ibm die ruckstiindigen Geldentricbtungen und den Bodenzins fiir das Werksterrain, als dureb den Bergzebent ersctzt, ganzlicb nacb, iiberliess ibm das grasreicbe Gebirgc Sucbard nacbst Jakubeni und die bei Pojana Stampi liegenden VViesen und Weide-griinde Bunkul Dornei und Pojana Ciganului zur Erricbtung eines Werksfubr-\verks, sowie die Miilile bei Dorna zur Verwandlung in einen Scbmelzofen, dureb einen cmphyteutiscben Vertrag und setzte fiir den Holzscblag und die Propination sebr niedrige Geldansiitze fest. Die unklar gefasste Intimalion dieser Bewilligungcn liatte zur Folge, dass die Staatsgiiter-Administration dem Werke die unentgeltliche und unbesebriinkte Holzung in dem zum Werksterrain geborigen Waldc einraumte. Diese Begunstigung wirkte ungeinein nacbbaltig auf die llcbung des ganzen Unter- 1) Das Ijiiffor tint damals so reieli zu Tagc, dass dic Bleiglnnzblucke von den wenigen dort wolmcnden Bauern *ur liesclnvenmg der Iluttendaclicr bcnutzt wurden. nehmens cin. Manz erbaute nocli 1807 eineu Hammer mit 3 Frischfeuern nachst Wama, und zog, ilurch eine starke Recrutirung in Ungarn begiinstigt, 1808 eine Anzalil Griiudner liorbei, welche dic Coloaic Eisenau auf der hierzu vom Aerar unentgeltlicli uberlassenen Pojana Iswor llurgiscli oberhalb Wama stiftetcn. Eben so entstand im Jahre 1809 die Werkscolonic Roul, zu deren Erricbtung gleich-falls die Staatsguter-Administration durch Ueberlassung einer zum Weidegebirge Runkul Fussi geborigen Waldblossc bebufs dcs Austausches mit andercn Rustical-Griinden die vvirksamste Unterstiitzung lieli. — Da sicii eiue sehr giinstige Gelegen-lieit darbot, aucli in Siebenbiirgen unvveit der Ristritz ein grosses Waldten’itorium zu pacbten, scbloss Manz im Jahre 1808 mit dem z\veiten Romanen-Granzregimente beziiglich der pachtweisen Ueberkommung von G.000 Joeben einen Vertrag ab, und envirkte die Nacbsicbt des Zwiscbenzolls bei der Einfuhr des gefallten Holzes in die Rukowina. Zur Ge\vinnung reicherer Erze wurde das Magneteisenstein-Lager von Russaja oberbalb Kirlibaba aufgescblossen, dessen Gcschiebe durcbschnittlich 04, zum Theile aber auch 70 Pcreente Eisen entbalten. Ein weiteres grosses Opfer fiir den Manz'scben Werkscomplex bracbte die Staatsverwaltung, indem eine allerbocbste Entscbliessung vom 20. Februar 1812 dem Werkseigenthiimer, noeli liber den Zweek einer Abhilfe fiir die Unzulanglicbkeit der Arbeitskrafte binausgehend, auf 1 !> Jahre ;i Dorfer der Cameral- Merrsehafl Kimpolung und 9 Dorfer der Religionsfonds-Ilerrschaft Gura llumora >) sammt dem ganzen dazu geborigen Rezirke mit allen Regalien und Urbarialrechten um den fast nur nominellen Paelitseliilling von G.97JJ tl. 34 kr. W. W. uberliess, und in den Waldungen der beiden genannten llerrsehaften die jahrliche Fallung vou 14.000 Kub,-Klaftern Holz zu einem sehr miissigen, nacli jedem Quinquennium nur unbedeutend zu erliohenden Preise gestattete. Die allerbocbste Entscbliessung vom 4. April 1821 genehmigte schliesslich auch den Verkauf des Poschoriter Kupferbergvverks, das in der Regie des Staats fortwahrend mit geringem Erfolge gearbeitet hatte a), an Manz, welcher um den Preis von 27.000 II. in alle bisher vom Montan-Aerar geiibten Redite eintrat, somit auch fiir den Retrieb dieses NVerks eine Ermassigung der llolztaxe und fiir die Rerg- und Hiittenleute einzelne Erleichtcrungen in der Refriedigung ihres Holzbedarfs erlangte. Erst nacbdem im Jahre 1827 Anton Manz durch einen Leibrentenvertrag die Werke an seinen NelFen Vincenz abgetreten hatte, vvurde der Pachtschilling fiir die ') Jakiibeni, Czoknnestic, Dorna Watra, Dorna Kandrcni, Pojana Stampi — Woronct7., llnk-schoja, Frasin, Stulpikani. Wama, Frumosa, Russ pcUoul, Molilawitza (Russisch- mul Watra-). “) Als im Jahre 1817 der Rodnaer Bergverwal(cr Schimcrt zur Untersuelning jenes Wcrks entsendei vvurde, zeigte sieli, dass die Gestehung eines Centners Spleisskupfer mit 171 I). 44'/a kr., cines Centners Rosettenkupfer mit I7H II. 27 kr., eines Centners llammenvaare mit 204 II. 1 !> kr. W.W. entfalle, wornacli sieli bei den ersteren gegen den gleielizeitigen Ziircehnungspreis ein Mehr von 31 tl. 44'/3 kr. und 33 11. 27 kr., bei der letztercn gegon den Versehleisspreis ein Mehr von !51 (1. 1!> kr. Iierausstellte. Demgemiiss vvurde dicBelegung derCruben sogleieb auf 24 Mann zuriickgcfiihrt, mit Knde desJabrs 1818 aber die ltcrg-Krzeugung und die Anfarbeitung der iirmeren Scliliehe und der 1’oehgiiiige eingestellt, das vorhandenc Spleisskupfer in Plattenkupfer umgesebmolzen und als solebes nacli \Vien gebraeht, und zufolge allerboelister Entscbliessung vom 22. April 1820 der Itesitz des Werks vorlšiufig un Manz iibertragen, vveleher den versucbsvveise nachst dem Dorfe Ostra betriebe-nen Uau auf Kupfergelferz sofort aulgab. 14 Dorfer auf 7.527 II. C.M. erholit, und vom Jahre 1829 au die Pachtung iiicht mehr erneuert. Der Wunsch tles neuen Werksbcsitzers, die Religionsfonds-Herrschaft Kimpolung ausser dem Wege der olTenen Concurrenz kauflich zu iiberkommen, fiihrte zu Verbaiidlungen, deren Verlauf aucli die irrige Auffassung der allerhochsten Ent-scbliessung von 9. Februar 1807 und die Nicbteinbaltung bei Ervvirkung jener Con-cessionen gemachter Zusicherungen des Getverken herausstellte. Noch wurde ibm von dem galiziseben Landesprasidium ftir die Jahre 1829 bis 1838 ein ermassigter Holzpreis beziiglich der Abnahme des Bedarfs aus den Kimpo-iunger und Humorer Waldungen zugestanden, und erst seit dem letztgenannten Jabre sieht er sieli auf die currenten Holzpreise gewiesen, wabrend die iibrigen Objecte der Concession von 1807 zum Gegenstande eiues verwickelten Rechtsstreits ge-worden sind. Demzufolge erneuerte Vincenz Manz im Jahre 1839 die Pachtung der sieben-biirgischen Waldungen auf dreissig Jahre, mit dem Rechtc, jahrlich 00 n. b. Joche Wald ahzutreiben, und ervvarh ebenso ein Waldterrain in der Marmaros, dessen Stamme gleichfalls auf der Bistritz nacli den Verbrauchspuncten geflbsst werden konnen. Aueh die Schurfungen wurden diesseits und jenseits der Landesgranze mit grosser Ernsigkeit betrieben, und zwei bedeutende Erzlager im Quellengcbiete der Bistritz aufgefunden, deren eines auf der Pojana rotunda unweit des Ursprungs der Szamos Rotheisensteine, das andere am Nordabhange des Bergs Gyrgyleu, schon oberhalb der Krummholzregion gelegen, 62percentigen Eisenglanz in sieh scbliesst. Unter solehen Verhaltnissen erwuehs der Mauz'sche Werkscomplex zu seiner boben Bedeutsamkeit ftir das ganze Lami. Aucli in der siiihvestlichen Ecke des Her-zogthums w iirden ohne das Erwaehen der Montan-lndustrie die \Yalder noch immer dieselhe Ausdehnung ununterbrochenen Zusammenhangs haben, in welcher sic die anstossenden Theile Ungarns und Siebenbiirgens und die Nordhiilfte des Buko\viner Berglands selbst hedecken. Am Schlusse des Jahres 1853 aber bestandcn daselbst sechs Berg\verkscolonien mit 5 Kirchen, G Schulen, 2 Apotheken, 56 Werksgebau-den, 785 Wohnhausern *); die Werksbevolkerung umfasste 4.477 Seelen, und es war die Einrichtung getrotfen, dass die Coloniehauser gegen ratenweise Entrichtungen ') Die Gelmude und Aidagen, wclehe das Werk untorhalt, lassen sicli in folgender Weisc speciflciren: OelTciitlicho Gebiiaile. Kirchen................................................................ i> Trivialsehulen.......................................................... 6 Apotheken............................................................... 2 Manipulations-VVerksgehSudo............................................ 32 Magazins- „ 24 Scldaeken-Bader......................................................... 3 Schvvefel- „ 1 Douchc- „ i 74 Wohnhauser. Werkseigentluiiners-Hiiuser............................................ 10 Beamten-Hiiuser........................................................ SO Colonie- „ 72S 78S Statist. Mlttheil. 1854. I. Heft. 6 allmiilig' iu (las Eigentlium der jetzigen Bewobner iibergehen ')■ Die Verpflegung der-selben, welche aus den Werksmagazinen bestritten wird, erforderte 36.S97 Metzen Cerealien, 770 Centner Salz, 445 Centner Speck u. s. f. Die schulfiihigen Kinder besuchen fast sammtlich die Schulen, fiir Kraiike uiul Hilfsbediirftige ist gesorgt. Die Steuer-Entriehtung, vvelehe mit Ausschluss des Bergzebeuts auf den Werkscomplex entfiillt, betrug 10.106 11. !>8 kr. Keineswegs dieselbe Bedeutsamkeit fiir das ganze Land bat ein anderes mon-tanistisches Unternehmen innerhalb der Siidbalfte des Hocbgebirgs, welches aber in seiner industriellen Entvvicklung aucb mit grosser Anerkennung genannt werden muss. Schon im Jabre 1810 begriindete Karl Kalita die Eisenwerke von Bukscboja. Anfanglich als Mandatar des alteren Manz, spiiterhin als Eigentbiimer, betrieb er zwei Friscbfeuer, auf welcbcn theils erkauftes Uoheisen aus Jakubeni tbeils Bruch-eisen (namentlicb von unbraucbbar gewordenen Pottasebekesseln) verarbeitet wurde. Im Jabre 1818 entdeckte er aucli Erzlager in der Niilie von Bukscboja und Stulpi-kani und setzte im Jabre 1821» den Hochofen von Stulpikani in Betrieb. Audi ihm legte die Armutli der Erze grosse Schwierigkeiten in den Weg, und nur der leichtere Vcrkebr mit den Haupt-Absatzorten leistete dem Unternehmen, welches sicb keiner ausserordentlicben Untersttitzung von Seiie des Staats zu erfreuen hatte, einigen Werksanlagen. Briicken............................................................... 23 Caniile................................................................. 8 Teiche.................................................................. 3 Tcich-Diimme ........................................................... 2 Gcspiinde.............................................................. 18 Schleussen.............................................................. 8 Wchren •............................................................... 10 Wasserlcitungen....................................................... ili 87 Wege. W. curr. Klnfter Kohlcn-Wege......................................................... 98.831 Erz- „ G0.740 Conimunications-Wegc............................................... 26.1!)» 18S.766 *) Im Einzelnen gcliiiren hierher: Angestellte der G«werksc]inft. Beamte und minderc Diener............................................... 01 Geistliche............................................................... 3 Aerzte .................................................................. 2 Schullehrer.............................................................. H 71 Arbeiter dei* Cewerkschaft. Kiinstler und llandvverkcr ............................................. 09 Bcrglcute.............................................................. 340 Feuer-Arbeiter..........................................................2SS Kiihler—, Holz- und Tagarbeitcr.........................................288 Fulirleute..............................................................100 1.0!;2 Pensionisten und Provisionisten......................................... 08 Weibliches Gescbleclit................................................1.484 Knaben................................................................. 912 Miidohen............................................................... 890 Vorscbub. Dureli grosse Bebarrlicbkeit ubcnvand dic Familie Kalita mit vergleicbs-weise gcringcii Mitteln dic Hemmnisse ilirer Thiitigkeit, bescbrankte sicli aber dabei fortvviibrend auf eiuen raiissigen Umfang dcs Gescliiiftsbetriebs. Jm Jahre 183[j versuclite audi dor Grundhcrr zu Berbomet aru Seretb, Georg R. v. Wassilko, nacbst Berbomet und Lopuschna eiuen Abbau der Mergeleisen-steiue in Betrieli zu setzen. Da jedoeli bei der Anlage auf die Natur der Erze zu wenige Riicksicbt genommen worden war, ging der mit geringer Encrgie fortgesetzte Rergbau im Jalire 184U \vieder ein, so dass nur das Friscbfeuer zur Verarbeitung fremden Roheisens in \Virksamkeit h!i(ib. Die Torflager sind noeli unbentitzt, da ein Versuch der Verwerthung ibres Products an der Abneigung gegen dcn Gebrauch dessclben scheiterte. Ein Abbau der Steinkoble stelit nur zu Karapcziu am Czeremoscli seit 1851 im kiimmerlicben Betriebe, obwohl es an mancberlei Anregungen zu seiner Erweiterung nicbt ge! eh It bat. Die iibrigen nutzbaren Mineralien sind Gegenstiinde der cinfacben Ausbeutung, nicbt dcs bergmanniscben Betriebs. H. Der gcgcmviirtigc Zuslaml der Monlan-lnduslrie. a) Mctall-Gevinnung. 1. 1.01(1. Die Art, in welcbcr das Gol d der Uistritz gewascben wird, ist nocb immer jene, die Hacquet beschreibt <)• Der aus dem Flusse geliobene Scblamm wird auf ein unter 22 Grad geneigtes liret gclegt und Wasser dariiber gelassen. Dieses nimmt die leicbten Scblammtbeile hiinveg, \viibrend die groben Steine und die scbwercn Metallbliittcben zuriickblcibcn, die lctzteren mindestens an der rauhen Oberflacbc, womit das Bret verseben ist, baften. Eine weitere Reinigung und Concentrirung findet sodami in dem Wascb- oder Sichertroge statt. Am scbwungliaftestcn wurden diese Goldwascbereien friiberbin zwisclien Jaku-beni und Dorna Watra an der Stelle getrieben, wo die Bistritz, aus cincr engen Sebluclit liervortretend, sicli in cincm weiteren Tbale ausbreitet und zugleicb eincn rubigeren Lauf annimmt. Zablrcicbe Grubcn und Auf\vurfe bezeugen, dass vor nicbt langer Zcit das ganze Alluvium von dcn Goldwascbern durclnviiblt wurde. Gegen-wartig wird fast nur oberbalb Jakubcni gearbeitet. Die Zalil der mit Goldwascben beschiiftigtcn Zigeuncrfamilien bescliriinkt sicli auf 8, welebe auf der Opczina Arsiniasa nordwarts vom Mestikaniscb eine Niederlassung bilden und jiihrlicb 12 bis 20 Pisctb (1 Piseth = 0-018(» Wiener Mark = 6 11. 47'4 kr.) Gold zur Ablieferung bringen. *) Hacqtict neuestc physikaliscli — politische ltcisen ilurch dio dacischen und sarmatischcn Karpathcn. I. 1!iG. G* 2. Silber und Blci. Der Berghau zu Kirlibaba, deni 9 Gruben-Feldmassen zugeboren, wird miltelsl eines Stollens betrieben, welcher scbon im Jalire 1850 eine Lange von 800 Wiener Klaftern erreicht hatte. Beim Bergbau sellist waren im Jalire 1851 3 Beamte, 70 Bergleute und 14 Jungen bescbaftigt. Da das Silber mir im Blei vorkommt, so unterwirft man die Erze, nacbdem sie durcli Poclien und Seblammen von der Gangart moglicbst befreit und bei Rotbgliibhitze gerostet worden sind, dem Sebmelzen und das dergestalt gewonnene Werkblei bei verstiirktem Feuer dem Abtreiben so lange, Itis das Blei als Oxyd von dem porosen Ilorde aufgesogen isl und das Silber zuriickbleibt. Die Werksanlagen in Kirlibaba, welche im Jalire 1853 im Betriebe standen, zerfallen deingemass in folgende Kategorien: Pocli-Werke.................................5 Wasch- „ .............................4 Flammrost-Oefen.............................2 Blei-Scbmelz-Oefen ........ 2 * Schliimm-Herde ............................3 Abtreib- „ ...........................1 Voin Centner Werkblei gewinnt man zu Kirlibaba durchschnittlich 10 Fjotli Silber. Bei der gesammten Sclimelz- und Aufbereitungsarbeit fanden im Jalire 1851 2 Beamte, 2 Aufseliei’, 26 stabile und 12 nicht stabile Arbeiter ibre Besebaftigung. Den Bedarf an Feuerungsmaterial, welcher auf 800 Kubik-Klafter Holz veransclilagt wurde, lieferten grftsstentheils die Waldungen der Marmaros und Siebenbiirgens. Die Silber-Gewinnung uiiterstehl der Anfsiclit der k. k. Bergerichts-Substitution zu Kaczika, mul das Product muss an die k. k. Miinzstiitte in Karlsburg abgeliefert werden, welche die aus jenem Silber gepriigten Miiuzen, nacli Abschlag der Probir-und Prage-Kosten und der Bergfroline, als Einlosungspreis des abgelieferten Metalls zu entrichten verpfliebtet ist. Der Ertrag des Kirlibaber Silberbergbaus liisst sich bis zum Jalire 1819 mit voller Siclierheit zuruck verfolgen, indem die Staatsvervvaltung das unmittelbarste Interesse an der Beaufsielitigimg der Produetion bat. Sonacli \vurde erzeugt im Jalire Mark zu 23 11. 38'4 kr. im Jahre Mark zu 23 tl. 38-4 kr 1819 931 1828 658 1820 1.237 1829 1.384 1821 100 1830 781 1822 80 1831 662 1823 77 1832 539 1824 78 1833 577 182« 1.750 1834 629 1826 737 183!) 630 1827 449 1836 1.022 im Jahre Mark zu 23 11. 38-4 kr. im Jahre Mark zu 23 fl. 38-4 kr. 1837 418 1846 439 1838 252 1847 328 1839 — 1848 502 1840 — 1849 191 1841 985 1850 400 1842 866 1851 219 1843 1.081 1852 251 1844 703 1853 18415 672 Selion aus dieser Zusammenstellung gelit zweifellos liervor, dass der Silber-bergbau in Ivirlibaba sich in einein selir inisslichen Zustamle befindet, wiihrend im Jahre 182!) daselbst 1-0, im Jahre 18156 106 umi nocli im Durelischnitte der Jahre 1843—1847 O S Percente der gesammten Silber-Erzeugung Oesterreichs gewonnen wurden. lloclišt auflallend ist der Riiekschritt in den Jaliren 18150 bis 18153, der nur einmal vorubergeliend in den Jaliren 1821 bis 1824 mul 1838 bis 1840 auf ahnliche Weise eingetreten war, wiilirend die geringe Erzeugung im Jahre 1849 bloss auf Reclinung der Sliirungen des Betriebs dnrcli die Kriegsereig-nisse gesetzt werden muss. Selbst die Zalil der HolTnungsbaue liat sicli in dem erst-bezeichneten Zeitraume von 10 auf 7 vermindert, welehe sammtlich oline Resultat geblieben sind, und Alles deutet darauf liin, dass der weitere Betrieb bei dem nur zufiilligen Vorkommen des silberhaltigen Bleiglanzes immer sleigende Verluste naeli sich zielien wiirde. Diess tritt nocli entschiedener liervor, wenn man die Ergebnisse der lllei-Gewinnung in die Betraclitung einbezielit. Nur das silberfreie oder silberarme Blei wird selion durch die Beendigung der Biistarbeit als fertiges Produet ausgescbieden; der beiWeitem grSssere Tlieil des Kirlibaber Bleis wird auf dem Silber-Abtreibherde beim Zutritte der atmospharischen Luft oxydirt und sonach als Gliitte verwerthet. Der Grad der Erhitzung, welchen der Abtreibe-Process erfordert, bringt die Kirlibaber Gliitte dem Blei-Superoxyd und Mennig nahe. Das Kirlibaber Blei ist guter Qualitiit, die Gliitte steht beziiglieh einer techniscben Venvendbarkeit der Villacher bedeutend nach. Beide \verden tlieils innerhalb der Bukowina tbeils nacli der Mol-dau abgesetzt. Im Jahre 18152 gingen 85 Centner nacli der Moldau. Der Geldwerth des Bleis bei der Hiitte wurde fiir den Centner mit 11 fl. veranschlagt. Das Quantum der Production wird sich aus den oben bezeiehneten Griinden als nahezu ausreichend ermittelt ansehen lassen. Bis zum Jahre 182S wurden Verkaufs-blei mul Gliitte nur cumulativ ausgewiesen. In dieser Art betrug die gesammte Blei-Produetion Kirlibaba’s im Jahre Ccnlncr im Jahre Centner 1819 1.704 1823 334 1820 1.279 1824 694 1821 1.1509 182!5 1.120 1822 736 Seit 1826 liisst sicli die Nacbweisung der Production an Vcrkaufsblei von jener aii Gliitte trcnnen. Demgemiiss wurde erzeugt Centner Cenlncr im Jahre Verkaufsblci (iliitto im Jahre Verkaufsblci Gliilte 1826 349 605 1839 1827 198 466 1840 271 1.114 1828 306 584 1841 1.090 1829 422 1.111 1842 353 952 1830 232 647 1843 1831 270 473 1844 . 792 1832 272 307 1845 195 787 1833 369 348 1846 143 434 1834 319 628 1847 137 561 1835 273 699 1848 631 1836 241 1.157 1849 45 359 1837 215 410 1850 32 795 1838 437 Beziiglicb der .lahre 1851 und 1852 kelirt das friibere Verhalfniss zuriiek, indem neuerdings Blei und Gliitte in derselben Summe begriflen erscheinen, welclie fur das Jalir 1851 309 Ctr., fur das Jalir 1852 273 3 Ctr. belrug, \vabrend im Jabre 1853 die gewonnenen Erze gar niclit verluittet \verden konnten. Wabrend also im Jahre 1829 1 2, im Jabre 1836 sogar 1-5, und im Durch-scbnitte der Jabre 1843—1847 nocb 0-66 Percente aller in Oesterreicb gewonneneu Verkaufsbleie und Glutte in Kirlibaba erzeugt wurden, bat sicli das Ertragniss der Bleiluitten vom Jabre 1850 bis 1852 um beinabe drei Vierttheile vermindert. Wenn man nun aucli das Silber-Ertragniss nacli seinem vollen NVertbe in Bechnung bringen will, welchen die Zufulir nacli Karlsburg und die dortigen Abziige bedeutend ver-mindern, so ergil)t sicli, dass der Ertrag siimmtlicber Kirliliaber Werke, welcber im Jabre 1850 den Betrielisauslagen nabezu gleieli kam, im Jahre 1851 sicli liloss auf 9.508, im Jabre 1852 auf 9.965 Gulden belief, folglicb die Halfte jener Aus-lagen niclit einmal erreiehte. Das Werk, welcbes sicli sonacli ganz entschieden im Verbaue befindet, oline eine Aussiclit auf Besserung der Verbaltuisse zu ge\vahren, sieht seiner Auflosung in der niiehsten Zukunft entgegen. 3. Kupfcr. Der Kupferbergbau nacbst Louisentbal wird auf 8 Gruben-Feldmassen mittelst Stollen betrieben, deren liingster bereits mehr als 1.000 Wiener Klafter misst. Das beim Bergbau bescbšiftigle Personale bestand im Jabre 1851 aus 2 Beamten, 4 Steigern, 96 Bergleuten und 22 Jungen. Die Aufbereitung derKupfererze ist selir complicirt. Dicjenigen, welcbe niclit melir als 10 Percente Kupfer entbalten, werden unmittelbar bei der Halde verpocbt und dureli das Scblammen von den ganz leichten Beimengungen befreit; crst dami kommen sie nach Poschorita, um in eincm eigenen Schuppen gerbstet z« werilen. Die reicheren Geschicke unterliegen nur einer theihveisen Rostung, indem man sie in viercckigen Aufschiittungen ohne Bedachung mit Brennmaterial mengt und anziindet. Naclulem durch den Rostprocess cin Tlieil des Sclnvefels entfernt und d er Eisenkies oxydirt worden ist, erfolgt das Schmelzen, zu welcliem Beliufe man die Erze mit Kieselerde und Schwarzkupferschlaeke in einem Schachtofen zusammengibt. Nach der Abziehung der Schiacke, welche aus kieselsaurem Eisenoxydul bestelit, wird der sogenannte Rohstein neuerdings in Arbcit genommen und mit eincm Zusatze von Eržen der Reduction unterzogen, deren Ergelmiss das Schwarz-kupfer (der Gelfkonig) mit 96 Percenten Kupfergehalt ist. Um dieses ganz rein zu machen, scbmilzt man es im Spleissofen so lange, l>is sich der Sclnvefel mit der Kieselerde des Herds zur Schiacke verbunden bat und von der Oberfliiche des Kupfers entfernt \verden kanu. Die Werksanl«igen, welche zur Aufbereitung der Kupfererze dienten, warcn demnach im Jahre 1851 Poch-Werke.................................. 5 Wascb- „ 1 Pocb-Herde.................................. 4 VVasch- ................................... 2 Schlamm-Herde............................... 8 Riistfelder, gescblossene...................12 Kupfer-Schmelzofen....................... Spleissberd................................. 1 Der Rosettirherd wurde im Jahre 1851 aufgelassen. Audi besteben 4 Kupfer-bammer, um einen Tlieil des Hammer-Kupfers soglcicb weiter zu verarbeiten. Der Stand der zur lliilte geborigen Personen belief sicli im Jahre 1851 auf 4 Beamte, 4 Aufseher, 85 slabilo und 4!) uicht stabile Arbeiter. Das Kohlliolz, im durchscbnittlichen Betrage von 0.000 Kubik-Klaftern, wird aus den benachbarten VValdungen der Beligionsfonds-Herrschaft Kimpolung zu dem Preise von 1 II. C.M. fur die Klafter bezogen. Kupfer und Kupfenvaaren zusaminengerechnet, wurde der Geldwerth bei der Hiitte im Jabre 1851 mit 06, im Jahre 1852 mit 69, im Jahre 1853 mit 66 tl. fur den Centner veranschlagt. Das Poschoriter Kupfer gilt als ein vorziiglich gutes und iindet, theils als Spleisskupfer, theils als Kupferblech, einen stets bereiten Ahsatz nach allen Theilen der Bukowina und Galiziens, aber auch nach Wien und in die Moldau '). Doch bat es in dem letztgenannten Lande die Concurrenz des russischen Kupfers zu besteben. ') Der Absatz dahin betru£ Centner im Jahre Itoliknpfer Kupferhlccli i 851 81 7!5o 1852 99 :t*S4 Ueber die siebenburgische Griinze vvurden im Jahre 1847, dem letzten normalen, fiir wclcbes sieb die Ausfuhr nachweisen liisst, 110 Centner Rohkupfer gebracbt. Pie Quaixtitat der Erzeugung kanu fiir das Jalir 1819 aus den Rechnungs-abschliissen dos Montan-Aerars unmittelbar entnommen werden, die \veitereu Ziflern beruhen mir auf den Productionsangaben der Gewerkschaft, die naturgerniiss clier unter, als iiber der Wirkliclikeit stehen. Demgemiiss erzeugte Posehorita an Kupfer und Kupfenvaarcn im Jaliro Centner im Jalirc Centner 1819 493 1837 2.240 1820 ivurde niclit gcarbcitet 1838 1.483 1821 1.074 1839 1.824 1822 1.368 1840 1.912 1823 1.620 1841 2.022 1824 1.105 1842 2.379 1825 1.550 1843 1.891 182« 1.023 1844 2.292 1827 1.025 1845 2.527 1828 756 184« 2.008 1829 1.831 1847 1.861 1830 1.708 1848 1831 1.390 1849 1.505 1832 1.558 1850 1.471 1833 1.916 1851 1.680 1834 1.592 1852 2.324 GO oo C7C 2.096 1853 2.322 1836 1.821 Naeh dem durchschnittlichen Mittel der Jahre 1843—1847, als der lctzten regel-miissig verlaufenen, fiir \velehe Datcn aus der ganzen Monarchie vorliegen, bctrug die Kupferproduetion Poscborita's 4-1 Percente der Gesammtproduction des Kaiser-staats. Den verhaltnissmassig betrachtliehsten Aufsclnvung nalim das Werk vom Jahre 1851 auf 1852, in welcher Frist sieb die Erzeugung urn 38 Percente steigerte, so dass der Werth derselben mit 161.233-3 fl. C.M. 230 Percente der Betriebsauslagen darstellte. Demgemiiss vermebrte sicli auch die Zalil der llotfnungs-baue von 7 auf 11, jene der Pochlierde stieg auf 5, der Waschherde auf 8, und 2 Reverberierofen traten in Thiitigkeit; im Jahre 1853 kamen nocli 2 Hofliiungsbaue hinzu. Bei dem Bergbau, welchem die Aufschliessung des sogenannten Fiirstengangs neue Aussichten eroffnete, wurden im Jahre 1852 und 1853 170 Bergleute und Jungen, bei der Iliitte im Jahre 1852 144, im Jahre 1853 135 Arheiter beschSftigt. Das Kupferwerk zu Poschorita scheint einer selir reichen Entvvicklung entgegen zu gehen. Auch zu Ispas am Czeremosch besteht ein Kupferhammer, welcher aber mir zeitweise im Betriebe ist und selir Untergeordnetes leistet '). ') Vergl. WochcnscIirift der Czerno\vilzer Handels- und Gevvcrbekammer fiir 1852, S. 359. 4. Eisen. «. Eiscnstcin-Bcrgbau. Die Gewinnung der Eisenerze findet gegenwširtig in den Manzischen Werken, Jakubeni und Eisenau, und in den Kalitischen, Stulpikani und Bukschoja, statt. Z« dem Jakubenier Bergbau gehorten im Jahre 1851 13, zum Eisenauer (mit lnbegrift’ von 4 Hofl’nungsbauen) IG belebnte Feldmassen. Die Ge\virmung der Erze gesehiebi tlieils in Stollen, ilieils am Tage in grossen steinbruchartigen Weitungen, wovon besonders der Abbau in Ober-Arschitza im Eisenthale bei Jakubeni einen grossartigen Anblick darbietet. Naeh der Kategorie der Eisensteine zerfallen auch die Gruben in mehrere Classen. In der Grube Theresia an Dialu Negru bei Doma Watra, in Nepomuceni und Laurentii im Eisenthale, in Vorder- und Hinter-Aurata am Mestikanisch und in Antoni am Puczos vvird Schwarzeisenstein gevvonnen: am lswor Alb und am Paren Kailor griibt man auf Rotheisenstein, in Dreifaltigkeit am Colaea und in der Grube Walestina auf Brauneisenstein, in Petri und Pauli, Nepo-muceni, Antoni, zwischen Kimpolung, Sadowa und Wama auf Mergeleisenstein. Dieser letztere \vird auch im Sommer im Bette der Waldbache gesammelt. Die genannten Gruben befinden sieh zum Theile in selir betrachtlieher Enl-fernung von der Jakubenier Hiitte; nur jene im Eisenthal und am Puczos liegen im Umkreise einer Meile von Jakubeni, wahrend die am Colaea, am Dialu Negru und Vorder-Aurata 2, Hinter-Aurata 21/!i, VValestina 3, die iibrigen bis zu 4 Meilen davon entfernt und nur zum Theile durch die galiziscli-siebenbilrgische Strasse mit dem Haupteisenwei‘ke inVerbindung gesetzt sind, — ein Umstaml, welcher bei der Geringhaltigkeit der Erze sehr schvver in das Gewicht fiillt. Aus dem Grunde der \veiten Entfernung und Armuth der Erze vvurden auch die Schwarzeisenstein-Gruben am Pareu Bosch und Pietrile Ars bei Schara Dorna allmalig aufgelassen, die letzte derselben im Jahre 1851 ausser Betrieb geseizt. Die fur Jakubeni wiehtigsten Gruben liegen schon ausserhalb der Landesgranze. Die Magneteisenstein-Grube Budolfi zu Bossaja ist 4% Meilen von Jakubeni entlegen, die Botheisensteine von Pojana rotunda und der Eisenglanz vom Gyrgyleu iniissen aus einer Entfernung von 6 bis 8 Meilen nach der Hiitte gebraeht werden. Einigen Vorschub leistet hierbei die Flossbarkeit der goldenen Bistritz, welche schon 8 Stunden oberhalb Kirlibaba beginnt; die Wege von der Grube bis zum Flusse mussten aber erst mit grosser Anstrengung und bedeutenden Opfern gebahnt werden. Diese Umstande hahen auch fiir Jakubeni die Erhallung eines ziemlich zahlreichen Werksfuhrwesens unerlasslich gemacht. Dasselbe bestand im Jahre 1853 aus 52Fuhr-leuten mit 1G6 Pferden und 44 Ochsen. Ungeheure Schwierigkeiten legt noch ins-besondere die Seehohe der Grube am Gyrgyleu in den Weg, vvelche iibrigens im Jahre 1852 erst in der Ausrichtung begriffen war. Bei der Erzf6rderung in den Jakubenier Gruben waren in den Jahren 1851 und 1852 69, im Jahre 1853 80 Bergleute unter der Leitung eines Beamten beschiiftigt. Die Gevvinnung betrug im Jahre 1851 116.000 Centner, wornach auf cinen Arbeiter 1.660 Centner entfielen, — ein ziemlich giinstiges Productionsverhaltniss, welches hauptsachlich dem Umstande verdankt wird, dass die Bergleute sicli ganz ibrem Geschiifte zn widmen in der Lage sinil. Die Eisenauer Gruben waren in den beiden genannten Jahren mit 14, im Jahre 1853 mit 20 Bergleuten Itelegt. Mascbinen zur Erzforderung oder Wasserhaltung buden sicli in diesen Gruben gleichfalls niclit. Das Ergebniss der Arbeit bestand im Jahre 1851 in 20.000 Ctr. Er z, so dass jeder Arbeiter durelischnittlich 1.428 Ctr. zu Tage forderte. In den Kalitisehen Gruben, welclie im Jahre 18151 aus 18 belehnten Feld-massen bestandcn (darunter 6 Hoffnungsbaue), arbeiteten in dem genannten Jahre 16 Bergleute unter der Leitung eines Beamten, ohne Beibilfe von Maschinen, und forderten nacli Angabe der Gewerken 8.000 Centner Erze. Sonaeh entfiel auf einen Arbeiter nur die sehr geringe Leistung von 500 Centnern, aus welcher allein sicli schon der Schluss ziehen lasst, dass die dort beschiiftigten Miinner z um grossten Theile auf den Feldbau als Erwerbsquelle gewiesen sind und bloss dann in die Gruben gehen, wenn die Feldarbeit ruht. Audi liier werden viele Mergeleisensteine aus den Waldbiichen gesammelt und zur lliitte gebracht. (3. Sclimelzhuttcn. Die Bukowina besitzt zwei E is e n s clim e 1 z we rk e, eines in Jakubeni, dem Manzischen Werkscomplexe zugehiirig, und eines in Stulpikani, Eigenthum der Familie Kalita. Zu Jakubeni befinden sicli drei Hocbofen, von denen zwei zur Erzeugung von Boheisen bestimmt sind, wahrend einer fur Gewinnung von Gusseisen verwendet wird. Der altere Roheisen-Hochofen hat cine Holie von 34 W. Fuss und offene Brust; zur Gicht fiihrt eine schiefe Ebene, die Gicbtgase sind niclit beniitzt. Der zweite Boheisen-Hocbofen, vvelcher erst im Jahre 1850 in Betrieb kam, ist den neueren Fortschritten der Hiittenkunde angemessen ausgestattet und wird durcb ein Cylindergeblase mit Luft gespeist, zu deren Erwarmung die Gicbtgase verwendet werden konnen. Die Erze werden in zwei geschlossenen und 3 gewolbten Eeldern gerostet, zerkleinert, und nach dem erfabrungsgemass entsprecbendsten Verhiiltnisse reicber und armer Erze so gattirt, dass etwa 60 Percente Schwarzeisensteine den vor-ragenden Bestandtheil des Gemenges bilden. Als Brennmaterial und Beductions-mittel dient Holzkoble, so dass auf 250 Kubikfuss der Gattirung 1.232 Kubikfuss Kohle gebraucht werden. Das Product ist etwas weisses Boheisen, welches etwa % Percente metallisches Eisen, iiberdiess aber chemisch verbundenen Kohlenstoff, eine Beimengung von Mangan, Phosphor und Schwefel in sicli hat, meist aber graues Boheisen, welches nebst wenigem chemisch verbundenem Kohlenstoft' vielen beigemengten Graphit enthalt. Docli belinden sicli bei dem M angel an Rohmateriale und Arbeitskraft die beiden Boheisen-Hocbofen fast immer nur abvvechselnd in Thatigkeit. Das Gusseisen wird zn Jakubeni grosstenthcils aus don armeren Eržen in deni eigens hierzu bestimmten Hochofen verschmolzen, welcher auch schon aus iilterer Zeit stammt und niclits Bemerkenswerthes darbietet. Fiir den Rest dieser Arbeit*) stand bis 1851 ein Cupolofen im Betriebe; im Jahre 1852 ist noch ein zvveiter hinzu gekommen. Die Verhaltnisse der Jakubenier Gewerkscliaft haben dabin geftihrt, dass znr Siclierstellung des Kohlenbedarfs eine regelmiissige Triftung siebenbiirgischen Holzes auf der Bistritz eingeleitet und eine Viertelmeile oberliall) Jakubeni's der Recben und die Verkohlungsaristalt im Manz-Tbale errichtet wurde, zu welcher zwolf grosse Meiler gehbren. Das Quantum der im Jabre 1851 fiir die genannten Scbmelzwerke verbraucbten Kohlen belief sich, voin Einrieb abgeseben, auf 689.000 Kubikfuss. Das Quantum der Erzeugung der Jakubenier Scbmelzwerke liisst sich riickwarts bis zuni Jabre 1841 verfolgen. In diesem Zeitraume belief sich das Product nach Angabe der Gevverkschaft auf Centuer im Jahre Roheisen (jusseisen 1841 14.93(5 1.939 1842 16.31« 2.909 1843 15.458 3.068 1844 17.633 4.000 1845 18.950 2.600 184(5 18.057 2.207 1847 19.910 3.079 1848 16.099 3.847 1849 11.957 1.525 1850 15.541 1.457 1851 26.824 1.748 1852 25.164 3.862 1853 25.223 2.717 Der Roheisen-Erzeugung kommt noch eine kleine Quantitat Wasch-Eisen bei-zurechnen, welcbes durcli das Auswaschen der gepochten Ilochofenscblacken ge-wonnen wird; dieselhe betrug im Jabre 1850 124, im Jahre 1851 149, im Jahre 1853 155 Centner, im Jabre 1852 vvurde keine derartige Erzeugung ausgewiesen. Der grosse Aufschwung, welchen die Roheisen-Erzeugung Jakubeni's in den letzlverflossenen Jabren genommen bat, tritt in diesen Zalilen ganz deutlich bervor. Wiihrend im Durchschnitte der Jahre 1841 — 1850 (selbst mit Hinweglassung des abnormen Jahrs 1849, wiihrend dessen die Kriegsereignisse den Retrieb storten) nur 1(5.988 Centner Roheisen erzeugt wurden, bat dieses Quantum fiir die Jahre 1851 bis 1853 um 53 Percente zugenommen, so dass Jakubeni in diesen Jabren 0'8 Per-eente des gesammten Roheisens der Monarchie erzeugte. Die Gusseisen-Production *) lin Jahre 18!>0 vvurden von 1.562 Ccntnern Gusseisen 1.327 aus dem Hochofen, und nur 235 durehUmguss, im Jahre 1851 von 1.748 Ccntnern 1.283 direet und 40,'i aus dem Cupolofen gewonncn, so dass durchschnittlich nur ein Fiinfttheil auf dem letztbezeichnetcn Wege zu Stande kam. bleibt sclion seit geraumer Zeit auf dem Niveau von 2.700 Centnern, was etwa 0-5 Percente des Gesammterzeugnisses Oesterreich’s darstellt. Unter dem Gusseisen befinden sieli durchschnitllich 52— 60 Percente Hiittenguss; der Rest gehort dem Feingusse an 1). Bei den Jakubenier Schmelzvverken \varen im Jalire 1851 36 Arbeiter und 12 Jungen unter der Leitung von 3 Beamten und 2 Aufsehern bcschiiftigt. Dieselben verrichteten wahrend des ganzen Jabrs IS.000 Tagwerke und wurden mit 7.000 fl. entlohnt, so dass sieh der Durchsehnittslohn mit 22-4 kr. C.M. fiir das Tagwerk ergibt, welclier, selbst unter Beriieksicliliguiig des geringeren Lolins der Jungen, als cin niedriger bezeiclmet werden muss. Eine Beniitzung der Dampfkraft beim Betriebe von Geblasen und Maschinen findet zu Jakubeni noch nicht statt, da die Bistritz ein selir wirksames Aufschlagwasser darbietet. Als durchschnittlicbe Manipulations-Resultate stelltcn sicli heraus: Ein Centncr Erz gab 20 Pfund Eisen, zur Erzeugung eines Centncrs Eisen wurden 22-5 Kubik-fuss Holzkolilen (oline Einrieb) benothigt; die jahrliche Erzeugung eines Arbeiters erreiclite das sebr betracbtliche Quantum von 633 Centnern. Die An\vendung der erhitzten Geblaseluft setzte den Kolilenbedarf bei dem neuen llocliofen auf 20 Kubik-fuss heral) und steigerte die Eisen-Erzeugung bis auf 22 Percente der Erze. Der Verbrand von Roheisen bei dem Umgusse betrug 8 — 9 Percente. Der Geldvverth des Centncrs Roheisen bei der Hiitte betrug 3 II. 19 kr. C.M., jener des Centncrs Gusseisens 5 fl. 24 kr. C.M. An Arbeitslohn entficl fiir den Centner 13-8 kr. C.M., wobei jedocli nicht ausser Acht zu lassen ist, dass 94% der Gesammterzeugung das Roheisen bildete. In der Kalitischen Schmelzhutte zu Stulpikani befinden sieh zwei mit einander vcrbundenc llocliofen; docli steht nur immer einer iin Betriebe. Beide dienen aus-schliessend zur Roheisen - Erzeugung und sind Oefen alterer Art; das Verfahren gleieht ganz dem in Jakubeni ilblichen. Das Quantum der Production betrug nacli Angabe der Gewerken im Jahre Centner Der Stand des Werks bat sicli sonacli in dem bezeichneten Decennium fast linveriindert erhalten, so dass das Productions-Quantuni um den Durchschnitt von 1841 1842 1843 1844 1845 1846 1847 1848 1849 1850 1851 nicht im Hetriebe 1.71)0 2.038 1.787 2.470 2.515 2.137 1.845 2.299 1.780 ‘) Im Jahrc 1849 vvurden 730, im Jahre 1850 871 Centner Feinguss ei/.eugt. 2.069 Centnern sclnvankte, \velcher 0-06 Percente der Gesammterzeugung Oester-reich's ausmachte. Gusseisen-Erzeugung wurde nur fiir die Jahre 1844 und 1846 mit 556 und 1.930 Centnern ausgcwiesen. Der Personalstand der Kalitischen Werke umfasste im Jahre 1851 2 Heamte, 2 Aufseher und 32 Arbeiter, wobei jedoch die Arbeiter an der Schmelzhutte von jenen bei den Baffinirwerken nicht gesondert sind. Die Anzahl der geleisteten Tage\verke betrug 14.850, die Summe der gezablten Lohne 5.960 Gulden, wornach jeder Arbeiter fiir 330 Tagwerke mit je 24 kr. C.M. hezahlt wurde. Aucb in Stulpikani ist keine Dampfmaschine im Gebraucbe, der Bacli Ostra liefert die nothige Wasserkraft. Docli zeigt sclion (las Erzeugungs-Quantum, dass der Hocliofen nicht das ganze Jalir hindurch im Betriebe steht. Ein Centner Erz gab zn Stulpikani 23-5 Percente Eisen, der Centner Eisen wurde mit 16 Kubikfuss Kohlen (olme Einrieb) erschmolzen, so dass der Gesammt-bedarf der Schmelzhutte 28.480 Kubikfuss Holzkohlen betrug. Das Productions-Quantum eines Arbeiters ist aus dem oben bemerkten Gruude den Eingaben der Gewerkschaft nicht zu entnehnen. Der Geldvverth des Centners Uoheisen bei der Hiitte betrug im Jahre 1851 3 Gulden. Das in Jakubeni und Stulpikani ge\vonnene Roheisen wird fast durchgiingig weiterer Verarbeitung zugefiihrt; ordiniire Gusseisenwaaren finden einen Absatz theils innerhalb der Bukovina theils nach der Moldau, wohin im Jahre 1851 340, im Jahre 1852 539 Ctr. versendet vvurden: eine geringfiigige Quantitiit derselben wird auch nach Siebenbiirgen abgesetzt. •y. Raf(iuirwerkc. Die Bukowina besitzt gegemviirtig sechs Eisen-Rafllnirwerke, von welchen vier dem Manzisclien Werkscomplexe zugehoren, jenes in Bukschoja im Besitze der Familie Kalita sich betindet, jenes zu Lopuschna den dortigen Grundherrn Bitter von Wassilko zum Eigenthiimer bat. Die Verwandlung des Roheisens in Stabeisen geschieht uberall im Wege Jer Herdfrischerei, wobei die gefrischte Eisenmasse noch durcli den Aufwerf-hammer von allen Schlackentheilen befreit wird. Seit dem Jahre 1850, in welchem die Eisenauer Frischfeuer sammtlich zwei Formen erhielten, besitzt der Manzische Werkscomplex nur zu Jakubeni 5 Feuer mit einer einzigen Form, vvithrcnd das sechste zu Jakubeni, 5 zu Eisenau, 1 zu Boul und 3 zu Freudenthal mit zwei Formen arbeiten; nebstbei bestehen in Jakubeni 2 Flammofen und 1 Sclnveissofen. Zu Bukschoja sind 2 Frischfeuer in Thiitigkeit. Zu Lopuschna endlich besteht 1 Frischfeuer und 1 Streckfeuer; das hier erforderliche Roheisen kommt aus der bessarabischen Festung Choczim, indein untauglich gewordene Kanonen, Morser, Bomben, Granaten, Kanonenkugeln u. dergl. ihre Verwerthung als Verfrischungs-Materiale finden. Bis zum Jahre 1851 war in Jakubeni ein Puddelofen im Umtriebe, vvurde aber bei der Vermehrung der Eisenauer Frischfeuer aufgelassen, zumal sich die Manzisclien Werke bei der Entfernung von den Steinkohlen-Lagerstatten nur auf die Verwendung von Holzkohle angewiesen sehen. Samintliclien eben gcnaiiutcn ltaffinirwerken dient bloss Wasser als Betriebskraft, in Jakubeni die Bistritz, in Eisenau und Buksehoja dic Moldawa, in Freudenlhal und Boul dic Moldawitza, in Lopuschna der grosse Sereth. Nur vom lctztgenannten Werke ist die Zalil der Betriebsinascbinen mit 4 und die Gesammtpferdekraft mit 24 naeli-gewiesen worden. Die Manipulations-Besultate aller secli.s BalTinirvverke waren im Jahre 1851 die nachfolgenden. Nach Angabe der Gewerke wurden erzeugt in: Centner Gehhverlli gehiimmertes Strcck-, bei der Iliitle Zain- ii. Fein-Eisen in <1. C.M. Jakubeni....................5.166 ') 46.223 Eisenau.................... 5.531 53.931 Boul........................ 536 4.824 Freudenthal................ 5.801 57.000 Buksehoja.................. 1.588 14.292 Lopuschna.................... . 258 2.457 Summe . 18.880 178.727 Die Quantitiit des verwendeten Bolieisens betrug 27.690 Centner, so dass sieli cin Calo von 33-6 Percent ergab. Der Durchschnitts\verth des Centners Stabeisen bei der Iliitle belief sieli auf 9 11. 28 kr. C.M. Der Hauptabsatz ist jener im Hcrzogtliuirie Bukovina selbst, fiir welcben eine Erniedrigung der Eisenpreise von der grossten Wiehtigkeit wiire, zumal jenes Stabeisen fast durchgangig zu den ordinaren Sorten gehort und nur ein selir geringer Theil mittelfeines (Jut sieli darunter befindet. Im Absatze nacli der Moldau ist zwar Jakubeni durck den Uinsland begunstigt, dass die Bistritz eine flossbare Wasserstrasse daliin erolTnet; l)is jetzt wurde aber von der-selben wenig Gebrauek gemaclit. Die Ausfubr von Stabeisen nach der Moldau diirfte durchsehnittlich 4.600 Centner betragen, wird jedoch bereits selir stark durcli di(! Coneurrenz nicht nur des siebeuburgischeu, sondern noch viel mehr des russisehen und englisehen Eisens bedroht. Beziiglieh des Manzischen Complexes lassen sieli dic Bcsultate der Baffinir-werko fiir 1850, 1852 und 1853 beifugen. Laut den vorliegenden Nachvvcisungen wurde erzeugt: Centner Štabe isen in 18S0 1852 1883 Jakubeni . . . 3.580 5.823 5.442 Eisenau . . . 4.688 7.781 7.225 Boul 714 735 284 Freudenthal . 4.032 5.465 4.374 Summe . 13.014 19.804 17.325 Der grosse Aufsclnvung, welchen die Eisen-Production des Werkscomplexes im Jahre 1851 nalim, ist hieraus abermals ersichtlich, indem dic Stcigeruug von 1850 auf ‘) Doeh ist in dieser Zalil eiiio nicht naclnvcisbaro Quantit«t von Puddeleisen inbegrilfen, welchc aber keinesfalls boch angescblageu wcrdcn kann. 1852 volle 52 Pcrcente betrug, worauf allerdings 1853 ein niclit ganz unbedeuten-der Riickgang erfolgte, dessen Grund besonders in der Unterbreehung des Verkehrs mit der Moldau liegen diirfte. Zur Anfertigung von Z eu g w a a r e n bestehen die beiden grosseren Etablissements in Jakubeni und Bukschoja, ein kleiner Zeughammer in Woitinell, zwei gleiche zu Wama. Die jedenfalls sehr geringe Production der drei letztgenannten liisst sicb niclit niiber naebweisen; doch unterliegt es keineni Zweifel, dass die Menge dieser Erzeugung 480 Centner mit einem Gesammtwertlie von 5.000 Gulden niclit iiber-steigt ‘). Die iibiigen lndustrial-Anstalten dieser Kategoric umfassen: zu Jakubeni fiinf Zeug- und Blechhiiinmer, cine Nagelfabrik und cino Maschinenwerkstiitte, zu Buk-sclioja eiuen Zeugliammer. Das Jakubenier Blecli ist ordiniires Schwarzblech, zu \velcbem das Ilerd-frischeisen ein gutes Materiale darbietet. Als Zeugwaaren werden in Jakubeni und Bukschoja vorziiglicb Acker- und G ar te ngerathe, namentlicb Pflugscharen, Schaufeln, Karste, Krampen u. dgl., verfertigt; die Bukscbojer VVaaren geniessen den Ruf einer besseren Qualitiit und sorgsamen Bearbeitung. Unter den Niigeln, welcbe die Jakubenier Nagelsclimiede liefert, kommen die verscliiedensten Gattungen vor. Die Maschinenwerkstatte verfertigt Mascbinentbeile aus Gusseisen, welclie durcli Abdreben und Hobeln appretirt werden. Das Erzeugungs-Quantum im Jabre 18!>1 war nacbstebendes: Centner Schvvnrzblech Zeugschmiedwaaren Niigel Jakubeni.................. !)i) 551 15 Bukschoja.................... — 1H> Summc . 99 (>70 15 wobei das Gewicbt jedes Stiicks Gesclimeidewaaren und ebenso jenes von 100 Niigeln mit einem Pfunde angenommen wurde. Der Geldwertli des Centners Scliwarzblecb belief sicb auf 12 fl. C.M., jener des Centners Zeugwaaren war zu Jakubeni 12 bis 15 tl. C.M., zu Bukschoja stieg er bis auf 20 tl. C.M.; 10 Niigel kosten bei der Hiilte durchschnittlich 1 kr. Im Jabre 1850 hatte Jakubeni 42 Centner Scbwarzblccb, C88 Centner Zeug-waaren und 18 Centner Niigel producirt; im Jabre 1852 und 1853 wurden daselbst keine Blecbe erzeugt, wohl aber 1.171 und 1.631 Centner Zcugwaaren und Mascbinen-bestandtheile, 19 und 32 Centner Niigel fabricirt. Audi der Absatz der genannten Erzeugnisse der montanistiseben Industrial-gewerbe besebrankt sicli grosstentheils auf die Bukowina. Nacli der Moldau gingen aus der Buko\vina im Jabre 1851 1.643, im Jabre 1852 1.568 Centner derartige Producte (im letztgenannten Jabre waren darunter 650 Centner landwirthschaftliche *) Vergl. Bericht der Czernowitzer Handels- und Gevverbckammer fiir 18i>i, in der Wo-chenschrift fur 1852, S. 3Ca. Gerathe), olnie dass sieh bestimmen liesse, wie gross der Antlieil der Landes-Production an dieser Versendung var. Die Maschinenverkstatte erfreut sich aucb selion der Bestellungen aus der Moldau, obvohl engliscbe Eisenwaaren dort bereits cine grosse Rolle spielen. Der Personalstand siimmtlicher Raffininverke und Eisen - Industrialgewerke Bukovina's betrug im Jahre 181» 1 zli lleamlc Aiif^eher Arbeiter Jungen Jakubeni.....................5 3 55 12 Eisenau......................2 2 35 12 Boul.........................— 1 7 3 Freudenthal..................1 2 21 8 Bukscboja....................1 2 25 7 Lopuschna....................1 2 13 5 S imune .10 12 15(1 47 Die Smnmen der Tagvverke und Leline aller Arbeiter und Jungen \viibrend des Jabrs 1851 betrug in 7'age Gulden Jakubeni............................... 18.7(10 0.380 Eisenau................................. 12.220 5.702 Boul..................................... 2.900 1.160 Freudenthal.............................. 7.830 4.17(1 Bukscboja................................ 8.640 4.186 Lopuschna................................ 2.230 756 Sumtne . 52.580 25.360 Ein Arbeiter verrichtete also durchschnittlich 260-5 Tagwerke, und wurde tur jedcs mit 28-7 kr. cntlohnt, \velcher Lohn, selbst mit Riicksicht auf die geringer bezaldten Jungen, als ein massiger betrachtet werden muss. Wenn Stabeisen und fertige Waare in cine Summe einbezogen \vird, so erzeugte Geldwertli Ccntncr bei der lliitle Gulden Jakubeni................................. 5.831 55.901 Eisenau.................................. 5.530 53.931 Boul....................................... 536 4.824 Freudenthal.............................. 5.801 57.000 Bukschoja................................ 1.707 16.672 Lopuschna.................................. 258 2.457 Summe . 19.663 190.785 Jeder Arbeiter erzeugte also durchschnittlich nur das geringe Quantum von 96 8 Centner und sein Lohn mit 1 11. 17 kr. C.M. tur den Centner stelltc 13-2 Per-cente des Geldwerths seiner Production dar. D er Verbrauch an Brennstoff fiir die hicr besprocbenen Werke belief sicli im Jabre 18fJ1 aiif Knbikfuss fiir Holzkohlcn (olinc Kinrieb) Jakubeni......................194.930 Eisenau......................1(51.800 Boul.......................18.GOO Freudenthal.................. 201.600 Bukschoja..................S 1.210 Lopuscbna......................13.932 G42.072 Anf ilon Ccntner der Production ergab sicli cin Kohlenvorbrauch von 32-7 Kubik-fuss, welclier cin selir ungiinstiges Licbt auf die Manipulation jener Werke bcziiglich dcr Brenmnaterialien wirft und bei dem massigen Stande der Arbeitsliibne cinen bc-tracbtlichen Antlieil an dem boben Preisc der Producte bat. o. Allgeineines. Die gesammte Eisen-Production Bukowina's, welcbe im Jabre 18Ii 1 mit 4 Hocli-ijfen, 1 Cupolofen, 18 Frisebfeuern, 1 Streckfeuer, 1 1’uddelofen, 1 Sclnveissofen, 2 Flammofen, 9 Zeugfeuern, 1 Nagelschmiede und 1 mecbaniseben Werkstiilte betrieben wurde, erreicbte den Belrag von Bohcisen (nacli Abzug des Ccntner Werth in Gulden weiter ralfinirten).................... 1.420 4.710 Gusseisen................................. 1.748 9.439 Stabeisen................................ 18.880 178.727 Summe . 22.048 192^7G Zur veiteren Baffinirung wnrden etwa 1.400 Centner Guss- und Stabeisen ver-wendet und bieraus 99 Centner Blechc, 1.1 SO Centner Zeug\vaaren und 15 Cenlner Niigel erzeugt. Hierdureb gingen zwar beiliiulig 136 Centner am Quantum der Erzeugung verloren, der Geldwertb der gesammlen Bukowiner Eisen-Production erliohte sicli aber um 6.000 (1. C.M., so dass derselbe (nacli Abzug des Werlhs der in Lopusclina zur Verarbeitung kommenden auslandiscben BolistolTe) sicli auf 198.000 tl. C.M. stel It. Den betraclitlicbsten Antlieil (mil J) 1 -4 Percenten des Geldwertbs) an diesen Ergelmissen batte der Manziscbc Werkscomplex. Nacli dcr eigenen Angabe der Gewerken wiiren die Betriebsauslagen gewescn: fiir Culdcn Jakubeni............................................... 140.000 Eisenau.................................................. 40.000 Boul und Freudenthal..................................... 32.000 212.000 Da sicli der Geld\vertli der gesammlen Erzeugung bei den Hiltten, nacli Abzug der VVerthe, welclie bei der \viederholtcn Verarbeitnng desselben StolTs mebrmals in Reebnung gesetzt \vurden, uur auf 181.000 II. belief, so liegt die Vermutbung nalie, dass erstere Angabcn namentlicb beziiglich Jakubeni's cine bcdeutende Ueber-treibung in sich scbliessen, obgleicb niclit vcrkannt werden kanu, dass die Schvvierig-keit des dortigen Betriebs an ein nambaftcs pecuniiires Ertriigniss desselben fiir den Augenbliek niclit /u denkcn gestattet. Fiir den Kaliliscben Werkscomplex gahen die Ge\verken die Betriebsauslagen fiir 1851 auf 15.000 II. an. Die Erzeugung batte den Geldwertb von 15.500 fl. (7-8 Percente der gesammten Bukowiner Production gleicber Art), wornaeb sich ebenfalls eine zu hobe Be\vertliung der gesaniinten Auslagen ergibt. Hinsiebtlicb Lopnscbna’s nnd der kleinen Zeugbiimmer lasst sicb niclit einmal annabcrnd ein abnlicber Calcnl machen. b) Salz-Gewinnung. Die Gevvinnungsart des Salzes zu Kae/.ika zerfallt in den Slreeken- mul Karnmerbau. Dasjenigc, was in andern Bergvverken Stollen beissl, \vird zu Kaezika unter der Benennung Strecke verstandeu. Durcb den Streckenbetrieb wird das ganze Salinen-terrain in der Liingen- nnd Breitenausdebnung durebfabrcn, »Ilc vorbandenen Salz-lager verquert und zum ferneren Abbau vorbereilet. Beim Streckenbelrieb bedienen sicb die Ilaucr der Sprengarbeit, wobei mit dem Haneiseu zuerst die beiden Ulm en desFeldorts zwei Scbub tief gescblitzt, und dann First und Solde untcrscbraint werden. Sobald nun die zwei stebenden und die zwei licgenden Scbriime ausgebauen sind, ent-stcbt durcb die nacb dem Umfang des Feldorts gezogenen Scbriime ein Parallelogramm, welcbes der Streckenspiegel geuanut wird. In der Mitte dieses Streckenspiegels wird ein z\vei Scbub tiefes Locb gebobrt, mit */4 Pfund Sprengpulver verladen, und hineiu-gescbosseu, wodurcb sich der ganze Spiegel, so tief als die Verscbramung war, ablost und auf die Streckensoble stiirzt. Der abgeloste Salzkiirper wird sofort in tragbare Stii(!ke zersetzt, von den tauben Mitteln rein ausgescbieden und nacb den Aufbewab-rungsplatzen verftihrt. Mit der Benennung Kamiuer werden zu Kaezika die \ erbaue bezeicbnet, vvelche durcli die Gewinnung des Salzes dem Verfliichen nacb, wobei die ganze Miichtigkcit berausgebauen wird, eutstelKui. Beim Karnmerbau wird zum Tlieile mittelst Sprengarbeit, zum Tlieile aber aucli mittelst seitwarts eingetriebener eiserner'Keile die Ablosung des Salzes bewirkt. Das Steinsalz wird in uufonnigen Stiicken dem Versclileisse zugefiibrt, und mit 4 fl. C.M. per Centner liintangegeben. Die Salzablalle sovvie das bei der Erzeugung cntfallende unreiue Steinsalz werden in alte Verbaue verstiirzt. Ein Theil der reinen Salzablalle wird in neuerer Zeit auf einer llamlmulile vermablen, mit Bitterstoffen gemengt und als Viehlecksalz in Versclileiss gebraeht. — Die der Grube zusitzenden VVitsscr \verden mittelst lederner aus roben Ochsenbauten angefertigter Pulgen gehoben und in gesebmiedeten Pfannen versotten, der Ueberfluss wird in die wilde Flutb gestiirzt. Zur Erzeugung von 1.000 Centnern verschleissbaren Salzes \virtl mit Einsckluss tlcr Forderung und aller iikrigen Bergarkeitcn, mit Biicksickt auf Erkrankungen und Beurlaukungen, 1 '/4 Mann gerecknet. Die Steinsalzerzeugung im Jahre 1852 ketrug 21.374 Ctr. Das Steinsalz wird in der Bukovina und nack dem Czortkowor Kreise akgesetzt. Sudsalz wird nickt weiter als kis Seretk verfraektet, indem Czernovvitz mul alle jenseils des Prutk lieg(inden Ortsekaften von den dort niiker gelegenen galiziseken Salinen mit Speisesalz verseken \verden. Die Sudsalzerzeugung ketrug im Jakrc 1852 9.682 Ctr., die Bereitung des Vieksalzes 1.70(5 Ctr., jene des Dungsalzes lOCentner. Die Gestekungskosten aller in Kaczika gewonnenen Salze kereekneten sick im Jakrc 1852 mit 25 kr. fiir den Centner. e) Gewinnung a n der er nutzkarer Minerali en. Da iiker die Gewinnung der fossilen Kolde in der Bukowina nielits anderes zu ermitteln ist, als dass sie in selir unkedeutender Menge gefordert wird und mit der Myszyner, ungeaelitet der ketriicktlicken Verfraeklungskosten dieser letzteren, nickt concurirren kann, criikrigt liier mir imeli von den anderen nntzkarcn Mineralien zu sprecken. Granit, Sycnit und Serpentin sind gegcnw3rtig ganz unbeniitzt. Als S tein e z 11 Werkstiicken und einfackcn Steinmetz-Arkeiten verwendet man in Suczawa und den nake am Gekirge liegenden Orten die oken gedackten Varietaten des Karpatkensandsteins, in Czerno\vitz aker cincn feinkornigen weisslicken, sandigen Tertiiirkalk, welckcr kei Toutri, Dorosckoutz, VVassileu und Kriszczatek gekrockeii und auck nack den angranzenden Tkeilen Galiziens verkauft wird. Der Toutrier Stein wird dem Wiener Margaretkensteine gleick geacktet, der Sandstein von Suczawitza ersetzt in maneken Bezickungen den VViener Kaiserstcin, der Sandstein von Wama ist ganz feuerfest und eignet sick desskalk vorziiglick zum Hockofenkaue 1). Der M a uerste i n \vird im Gekirge, wo tast Alles aus llolz gekaut vvird und die lierumliegenden Blocke vollkommen kinreickend sind, fast nur als Findling oder von dort in Verwendung genonimen, wo er ganz oder keinake zu Tage liegt. Bloss auf den gneissaknlicken Glimmersckiefer wird nackst Posekorita und im Manztkale kei Jakukeni in kesonderen Steinkrucken gekaut. Auck im Flacklande feklt es an ordentlicker Steinkrucli -Arkeit, man gewinnt die Bausteine in unregelmassigen Gruken, welche sodami der zusammenrollende Sand wieder ausfiillt. Zur Strassenkesckotterung verwendet man regelnuissig kloss die zu Tage liegenden Vorriitke olme weitere Bearkcitung. Nur \vo im Gekirge selkst die Gerolle zu gross werden, zersckliigt man gekrockene Steine, vorziiglick die f(;sten, dunkel-grauen Kalkstein- und Quarzlagen des Glimmersckiefers kei Jakukeni und Kirlikaka. Der Gyps findet in einer kaum nennenswertken Quantitat eine Vervvendung als Baustein und zur Einfriedung von Giirten. ') Vorgl. Woclienschrift der (1/,ernowitrcr Handcls- und Ge\verbekammer fiir 18!i2, S. ;t6l>. Aucli diti Erzeugung (les Kiilks lindet in der Bukowina nur dort stati. wo der Kalkstein zu Tage liegt oder seine Abriiumung mit geringer Miilie verbunden ist. I)ie Kalkbrennerei wird dabei selir unvollkommen betrieben, tlieils insoferne fiir Briinde von 200 bis 300 Metzen oft sogar 10 Kubikklafter Bucbenscbeiter ver-wendet werden, tlieils insoweit bei der zweckwidrigen Construetion der Kalkofen das Materiale hiiufig uiivollkommen gebrannt oder aber iiberbrannt wird. Bei dem Stillstande, weleher seit 1848 in die grosscren Baufiihrungen gekommen ist, bat der Bedarf an Kalk, der vor jenem Jahre durcbscbnittlicb 40.000 n. o. Metzen betrug, sicb bis auf 10.000 vermindert *). M iibIsteine werden hauptsdčhlicb in deri Steinbriichen von Czernawka, Was-loutz nnd Werboutz gewonnen und aiicb nacb Galizien versendet. In den Versebleiss kommen durcbscbnittlicli KO Paar grossere nnd 100 Paar kleinere Steine. Docli zielit man noeb hiiufig die Herleuer Miiblsteine aus der Moldan vor. Die Einfuhr an solcben betrug: Die Ziegel-Erzeugung begniigt sieli noeb immer grossentheils mit selir ungeniigendem Materiale, indem man sicb darauf besebrankt, die zu Tage liegenden Schichten zu verarbeiten, und erst nacb deren Ersehfipfung die tiefer liegenden, meist besseren in Angrill' nimmt. Gute Mauerziegeln liefert nur eine Hiitte nacbst Czernowitz zu dem Preise von !l bis 12 tl. C.M. fiir das Tausend. Dachziegel simi wenig im Gebrauebe. Der feuerfeste Tlion fiir die Glasbiitten rnuss aus Ungern bezogen werden. Sand wird fast iiberall olme besondere Vorbereitung gewonnen. Die Beinbeit desselbcn macbt es mftglieb, ihn aucb fiir die Glaserzeugnng in Fiirstentbal, Krasna und Czudiu zu venvenden. Vgl. Wochcnschrift etc. S. ;t!>7 I'. griissere kloiiiero Stiiekc 12 12 !) 18151 .... 1852 1. Quartal 2.—4. Quartal .... K44 Centner.