Aibacher Ns. L72 fl. »I, holbi. ft. 5'5». »Ul bl? .i und k. Apostolische Majestät haben mit dlln O,^" Entschließung vom l8. November d. I. G^"kralsecit>lcir der östclreichijch'Ungarischen Vank Vms ^ l) l' hardt das Ritte: kreuz des Leopold-tnxfrei allergnadigst zu verleihen geruht. ^.^l- l- und t. Apostolische Majestät haben mit b?!n3^"'. Entschliehung vom 19. November d. I. i>>,^ . ^tiiir der Handels» und Gewcrbetammer in ^>!in^^' ^''udeqar C .^ /'/- Mi,nstrr!llin des Innern hat unterm 17, November "1^," '."b ,, ^ '- l- Slaatöninualls^ast n,it dem Erfeiuttiuss»? vom ^' ?llitt 18«^ Z. Il)^1. die N^lc,vcll)N'ilm!ii der in ^)/^ , crschcilicndli! Zeilschrist „Der Omnibus" Nr. l vom ^fuln " ^^ wegen dcr Arlikel „Vcitrass zur Socialisten-b°lbo!cn U "' Österreich" und Mien" nach 3 Ü00 St. G. Nichtaultlicher Theil. ilbcil^s'^aj'stät derKaiser haben, wie da» ..Prager beziil, ! ^^ Jahrbuches der unter dem AllerlMsteu ,,^'^Mate Seiner Majestät deS Kaisers ^ ^rer Majestät der Kaiserin stehenden sts '^rreichiscken Gesellschaft vom Nöthen lW "äl" pio l88>. Das Jahrbuch in seiner sozy^kichr,, und p>aklisä,en Zusammenstellung dülfte ^ >ür die H lisvereilibleiiuna.cn als auch für die Mitglieder, dann sür die Theilnehmer an den Vestre» düngen des Rothen Kienzes ein geeignetes Handbuch zur vollkommenen Orientierung in Angelegenheiten der freiwilligen Hilfeleistung im Kriege in der neuen Organisalion sei», besonders aber für die patriotischen LandeS» und Frauen.Hilfsvereine und deren Zweig-Vereine als ein nützliches Ixstructionsbuch sich er» weisen. Dieses auf Grund der bisherigen Resultate der Bestrebungen des Rothen Kreuzes vom Secretariate der Gesellschaft zusammengestrllte und entsprechend aus« gestattete Jahrbuch, mit dessen Herausgabe gleichzeitig ein humailltärcr Zweck fUr das Rolhe Kreuz verbunden ist, wird im Verlage der k. l. Hof» nnd Unwelsitäts'Buchhandlung H. Braumüller in Wien erscheinen. Wie lange noch? betilklt sich ein Artikel der „Morgenpost", die der „Verfassllngspartei" zu Gemüthe führt, im Interesse des Voltes doch endlich von der zwecklosen Ner» gel ei nnd beständigen Negation abzulassen und den wirtschaftlichen Interessen die gebürende Auf-mel ksamklil zuzuwenden. Sie fchreibl: Alle die grosien und sich hypelliberal dünkenden Politiker, die in Mod-ling und Karlsbad, in Brunn und Wien poculierten und toastierten nnd mil Begeisterung die schmetternde Fanfare politischen Kampfes bliesen, — alle diese ans den Schultern des Voltes emporgestiegenen nnd durch das Vertrauen desselben bis zu den höchsten politi« sch.n und gesellschaftlichen Stellungen emporgehobenen Männer bewiesen weder Interesse noch Theilnahme, weder Herz noch Gefühl sür die hundertfällige Sorge del Volte«. Sie kümmert nur Eine Sache, das ist die politische Agitation. Sie haben nur Vin Ziel vor Augen, das ist der politische Kampf. Diesem Moloch wird schonungslos alle« hinaeopfert. Das Versöhnungs« Programm des Grafen Taaffe wirkt auf sie, wie da« rolhe Tuch. Statt sich der Bedürfnisse der Bevölkerung anzunchim'n. vergeuden sie alle Kraft, um gegen die Regierung einen aufreibenden Kampf zu führen'. Statt zu a,betten an dem Wohle der Bevölkerung, führen sie K»,cg gegen emen Minister. Da« Parlament, das eine Stätte frirdlicher Nibeit im Interesse der Be vüllcruug und des Reiches seiu sollte, wird zu einer Arena der Leidenschaften gemacht, in der die Parteien mit dröhnendem Una/stüm auf einauder schlagen. Aber welchen Vorthell Hal die B"völlerung von dieser Art der Ausübung der von ihr verliehenen Mandate? Welchen Nutzen hat sie von diesem nimmer rastenden Kampfe, d.ssen Ende nicht abzusehen ist? Wenn sie Abhilfe ihrer Klagen wlll, sagt man ihr, dass die Stellung dcs Deutschthums brdioht ist. Wenn sie materielle Reformen fordert, tröstet man sie damit, dass das Reich oder die Verfassung oder die Freiheit oder sonst etwas derartiges „gerettet" werden muss. Ist es da zu verwundern, dass die Bevölkerung die Geduld verliert, und dass auf allen Lippen die Frage schwebt, wie lange noch diese absolute Vernachlässigung aller wirtschaftlichen und materiellen Fragen zu« qnnsten der politischen Agitation fortgesetzt werden soll? Ist es da zu verwuudern, dass Tausende und Tausende von der Wiener Bevölkerung sich zusammen» fanden, um g^zen das Cliquenwesen zu protestieren, und dass m Linz Tausende unter conservatioem Banner sich diesem P> oleste anschlössen? Diese Erscheinungen sind nur die natürliche und nothwendige Folge der vorausgegaugenrn Unterlassungssünden. Wie lange noch — fragt das Blatt — will die Linte den Kampf fortführen, au dessen Kosten die Bevölkerung so schwer zu tragen hat? Der innere Friede wird von allen Seiten ersehnt. In ganz Oesterreich lind vor allem in diesem schönen Wien, welches das laut schlagende, alle Blutcirculation vermittelnde Herz der Monarchie ist, will mau die Eintracht und das harmonische Znsammenwirken aUer Völker. Man ist müde des ewigen Haders, der alle gleich sehr schädigt. Man will Ruhe, um sich ungestört den Albriten hingeben zu lö»nen, die das übereinstimmende Interesse aller erhe,scht. Die Bevölkerung ist überdrüssig der pulitischru Agitation. Sie ist übersättigt mm all' den polnischen Phrasen und Pw« grammen, die das Kraut nicht fett machen und nir« gends mehr Glauben finden. Niemand täuscht sie mehr damit und sie weiß längst, was sie davon zu halten hat. Vom dcutsch-conscrvativen Parteitage in Linz. Den Abschluss des delllsch-conservaliven Partei« tages in Lmz, drss-n Statistik von der „Presse" mit 9400 Besuchern angegeben wird. bildete das Bankett im Volksgartcn. Den eisten Toast bracUe der Präsident Graf Brand is aus Se. Majestät deu K.nser aus. Derselbe lautete nach „Vaterlaud" Wie sol^t: Der heutige Parteitag zeigte mir. dass in der Biust der dculsch-coilservativen Partei Oesterreichs beqe,steile Hc>zen schlagen. Denn, sind wir auch stet«, bereit, die Fahne unserer Länder hoch zu halten, so v^'ssen wir doch nie, dass die gwße schwarz.gelbe Kaiserslchxe sämmiliche Länder unsere« weiten Vaterlandes in ihrem schlitzenden Panier birgt. Das grr»he »mo edle Herz unleres erhabenen Kaisers umschlxkt in gleicher L'ebe sämmtliche Herzen seiner Unterthanen, we seme Kaiserkrone die Kionen aller Länder in sich vereinigt. Feuilleton. 2ie Irre von Warion-Hall. !ll<»n,an von Albrecht Hendrich«. (35, l^ortseynnss.) ^lick 7^ ^lle sie dein Himmel gedankt, dass ihr hält, ,?" "'Hl zueist oou der Bühne au« traf, sie lich h^l gm'z,' F,.ssung «„lore!,. I.ht konnte sie t"chn,.> H 's vorprellen für deu Fall. dass sie ihm sie z^" brqrgnete. Nicht mit einer W,mper wollte d>j, ^k» und befriedigt ausgesöhnt s.iu, weun er sie solide^Vlicke ansuh. j„ w-ichem nicht Verachtung, .. 3l„l. ,'"""de'U"g lag. .'tse« »^ "<,.,sf ,„cht, warum ihr an der Meinung !" doch"'!.Maunes so unendlich viel lag, während 'tsten y?.,s k feinsten Schmeicheleien, die ausgesuch' ^lvo^ 'Ule,lsamt,iten zur vMtä'ndiqen Gewohnheit Ü^mtii '""""' ""hrend sie sich doch so unendlich >li!i, F ^"e" alls Lob ze,gte. S.e begriff nicht. , 9lr n^. D"°? B'lo sie wachend und schlafend ver- ^>is„ s ,"> sle sich. t.otz aller Vierteil, m't welcher sie l"Nenl^'"^ «edacht, doch nach einem einzigcn an« > Er ^," ^""e von ihm sehnte. ^ lftrack l^ ^" e.ste Meusck. welcher freuudlich mit k ^i. ' f" e.ste Mensch, welcher Theilnahme für ^illr i^./ '">llch — als er sie noch nicht kanule. " Ul,z z, 7'ung aber löschte niemals die Gefühle m " ^'Nc',^ c ^ "" j-l'.siu Tage zueist cmpsuilde», ""schasti'che. Dai.kbarleit für ein einzlgeK f'rundliches Wort. U,ld diese Dankbarkeit lebte noch in ihrem Herzen, uls sie ihn wiedersah und darum wurde sie sa bewegt. Nie halte Rosy ihr? Uebnngen so gründlich in Angriff genommen, als an d,tsem Tage. Sir wollte Vorzügliches leisten und dieser Entschluss bewog sie jetzt auch, ihrer Toilette ihre aa,izc Aufmerksamleit zu widmen. Frau Lotta halte freilich recht, er würde in ,hr jenes Mädchen nicht wiedererkennen, aber sie wollte auch nicht erkannt werden, — uur einm il seine Augeu auf sich gerichtet scheu, wie sie es geträumt und ge-hofft hatte. ____________ 11. Capitel. Nosy. .Auf Ehre. Graf W»rdon. ich gebe nicht Par. don. Sie müssen mich begleiten und S»e werden mir ewig dankbar sein für den Genuss. wichen ich Ihue" zu bereilen gedenke. F'imlein Rm'y Lmeby ist eine ausgezeichnete' Künstlerin; die verlö>pe,te Schöüheit. Atnnulh und Grazie und — diese Stimme! N»m Sie sind noch nickt überzeugt?" Es war Graf Herbert, welcher in solch' beredter Weise das Lob der fcköuen. gefeierten Op rnsäna/'N! m:5i sein. St./ hatte sich seit cm,a/u Tagen nicht wol.! befunden und Graf Otto W"r em zu 'sorgsamer Neffe. Frau Emmy in solche», Stunden allein 'zu lassen. Nebenbei kannte er Graf Herberts übertriebene Lobpreisungen hübscher Damen noch von fiüheren Zeilen her und er war nicht fo fest überzeugt, eiuen besonderen Kunstgenuss zu hlben, sür den Full, dass er sich entschließen sollte, ihn in das Opernhaus zu begleiten. So verabschiedete er sich von Graf Herbert, mit dem Versprechen, ihn an eiuem der nächsten Abende zu begleiten. Als er jedoch, zu Hanse angelangt, nach Frau vou Saldern fragte, sagte ihm die Kamnierfrnu. dass die gnädige Frau sich schon zur Nlihr beu/bell habe und den Herrn Grafen bitten lass»', den Abend in anderer Gesellschaft so angenehm wie möglich zu verbringen. Ihr Befinden sei nicht schlecht, aber sie fühle sich angea'iffen und ermüdet und habe da« Bedürfnis des Ausrnhens. Fiau von Saldern blieb nicht oft gern allein. Die lrübcn Stnnden der Unruhe waren nicht für immer ganz velschwunden. Sie kam?» immer wieder. Immer wieder dräna.e« Wicken, sondern nur zu Zeite» zulückgedrängt. Sie i fühlte sich bisweilen, wie sie sagte, toolmüde und habe ! Sehnsucht nach einem recht langen Schlaf, den ihc d?r Tod bringen würde. Vergebens lämpfte Graf Otlo gegen solche Ideen, vera/b,',^ d, hcnme er ihr. bajs er sich a» 5a« Zusammenlebe,, mit chr gewöhnt habe bu^ cr sie. schmerzlich vermissen würde. ' ' 23IN Wohl muss es diesem edlen Herrn in manch' herber Stunde znm Troste gereichen, dass er die Gewissheit in seiner Brust trägt, die Liebe sämmtlicher Unter-thanen seines weiten Reiches zu besitzen. Wir aber sind begeistert bei dem Anblicke, dass bei jedem Schritte, den unser erhabener Kaiser in seinem Reiche thnt, ihm sämmtliche Herzen seiner Unterthanen jubelnd entgegen« fliegen. Glücklich der Unterthan, dem es gestattet ist, solchem Monarchen von erhabener Stelle ein be« geistertes Hoch zu bringen. S«:. Majestät der Kaiser Franz Josef der Erste lebe hoch!" Die ganze Ver-sammlung stimmte m>t Begeisterung in die Hochrufe ein. Die Kapelle stimmte die Vollshymne an, die die Gäste stehend mitsangen und dann Mmisch zur Wiederholung verlangten. Hofrath Lienbacher toastierte auf den einträchtigen Bund der Völker Oesterreichs. Der Redner luüpfte an den Spruch: ?u lolix ^uätria nuds an und fuhr dann fort: Was fur einen schöneren Bund taun es geben, als den Bund einer Familie, wo Kinder und Eltern in inniger Liebe an einander hängen. Oesterreich ist eine Völkerfamilie, deren Mitglieder durchdrungen sind von der innigsten Liebe zum Regenten-Hanse, aber auch von der iumgsten Liebe zu einander. (Bravo!) Man sagt zw'.r, dass diese Kinder in Oesterreich verschiedener Zungen sind, dass sie verschiedene Sprachen sprechen und sich gegenseitig manchmal nicht verstehen, aber Eine Zunge ist allen gemeinschaftlich, es ist die österreichiiche Zunge (Bravo!) Die Herben der Völker mögen veischiedene Neigungen hegen, aber Ein Herz ist allen Völkern Oesterreichs eigen, das österreichische H^rz! (Bravo! Biauo!) Die Ideale, welche die einzelnen Völker Oesterreichs hegen, mögen verschiedene sem, aber Ein Ideal ist allen Völkern Oestreichs gemeinsam, datz ist das österreichische. (Vravo!) Das ist der G'und, warum Oesterreichs Völker, wenn im Inne'.n Uuglückssälle hereinbrechen, Brände, Erdbeden u. f. s. eng und ,z, worauf der Lmzer Oeiüeinderath Dl. Naschbers, er erwiderte und seiner Bef icdiqung darüber Ausdruck gab, bist die Gäste, heimgekchrt, werden sm;eu können: «Linz ist es nicht nur deutsch, soud.'in auch confer-vativ." (Stürmischer Befall.) Der Toast des Dr. Haßlwunter (aus Wie») galt der'conservative« Presse. Er sagt:' u. a.: Der Gedanke, dass unsere conservative Presse sich stets rein» gehalten hat von jeder Besudelung, vun der Ausbeutung des Volkes, d^s sie viclnuhr gewarnt hat vor dem Grüudungsschwindel, mögc uns Muth schaffen, an dieser conservative« Press' festzuhalten, sie zu erweitern und unsere Grundsätze durch sie hinauszutragen in alle Lande Oesterreichs. Die Abgeordnete!, v. Pflügl und Neumayer toastierten auf den Bauernstand, letzterer auf den der ganzen Monarchie. Graf Coreth (Klagenfurt) auf den oberösteneichischen Volksverein und alle conferva-tiven Vereine. Der salzburgische Landeshauptmann. Dr. Karl Chorin sly, brachte unter jubelnder Zustimmung Sr. t. Hoheit dem Kronprinzen Orzherzog Rudolf ein dreimaliges begeistertes Hoch. Herr Forst er aus Wien lieh die l. t. Armee hochleben. Der greise Abgeordnete Dr. Oelz ergriff auch > das Wort und er sprach mit solchem Feuer und solcher Begeisterung, als ob er die Last mehrerer Deceunien von sich abgewälzt fühlte; sein Toast galt dem Deutsch-thum, wie wir es von unseren Voreltern überkommen haben. Zur Lage. Die ausländischen Blätter fahren fort, in ihren die Veranstalter des deutsch-liberalen Parteitages (in Wien) leineiweas sympathisch behandelnden Beurtheilungen diese« „Tages" selbst. Es liegen diesbezügliche Urtheile vor von der „Nordb. Mg. Ztg.", der „Schle-fischen Ztg.", dem „Pariser T>mps'. dem «Journal des Dibats". dem «Mailänder Pungolo", der «St.Pe-tersburger Ztg." Die „Nordd. Allg. Ztg." sucht in einem Wiener Briefe eine Antwort auf die jedenfalls noch immer actuelle Frage, wie es denn gekommen, das« trotz der seit Wochen mit allen Mitteln betriebenen Agitation die Wiener Beuölkeiung mit solch imposanter, unmög» lich misszuverstehender Emmüthigkeit die mit dem Parteitage beabsichtigte Demonstration abgelehnt habe. „Die oppositionelle Publicist,! — so heißt es dort — hat sich die Antwort freilich möglichst beq.lem ge» macht: sie versuchte es eben gar nicht, die sür sie so niederschmetternde, ihre Ohnmacht in so greller Weife documentierende Erscheinung zu erklären. Sie schwieg dieselbe ganz einfach todt. Und doch ist es der Mühwert, diese Erklärung zu suchen. Ist Wien etwa weniger deutsch, als es die Herren vom Sophiensaale sind? Gewiss nicht. Aber Wien ist eben Wien. Wien fühlt sich so recht als Klein-Oesterreich und das Herz lehrt sich lhm um bei der Zumuthunq, dass es mit all den Nationalitäten des Rclches in Zank und Hader leben soll. Der Deutsche war in der Monarchie allezeit nicht nur geschätzt, sondern geliebt. Unbestritten ließ man ihm überall den Vorrang. Mit Eifer lernten alle ^öl» lerschaften des weiten Reiches seine Sprache. Dies ist erst anders geworden, seit eben jene Herren, di> im Sophiensaale das große Wort führten, das Deutsch, thum um jeden Preis „retten" wollten. Der Wiener fühlt das, und deshalb sein Unmuth gegen diese „Retter," die erst die Gefahr schaffen, welche sie zu beschwören vorgeben. Wien ist aber auch durch und durch liberal, weih, was eiue große, einheitliche, liberale, regierungsfähige Partei wert wäre, uud sieht deshalb voll Misstraueu dem Treiben der Herren zu, die ewig von Einigkeit gackern und diese nie uud nimmer zuwege bringen." Und dafür, dafs diese Einigkeit auch jetzt nichts weniger als erreicht sei, sieht das Blatt den Beweis in der Schlussrede des Dr. Kopp sowie im Wortlaute der Parteitagsresolulion vollständig er» bracht. . . „Keine exclusiv nationale Partei — so hcißt es weiter — ob deutsch lider slavisch, ist in Oesterreich regierungsfähig, weil sie au und für sich schon die Negation des österreichischen Staatsgedauteus ist, so viel deb Lippendirnstes sie demselben auch widmen mag. Man hat auf dem Parteitage ein neues Schlagwort ausgegeben. Es beißt: wahrhafte Vcrfassungs-treue. Das Cabinet Taasie kunn mit Genugthuung darauf blicken. Anfänglich verschrie die Opposition es als ver-fasslmgsfemdlich; Graf Taaffe aber regiert schon seit Jahr und Tag, uud n^u kann ihm nicht Einen Ge-danlcn vorwerfen, der ^egen die Verfassung gerichtet wäi,-. Die Verfassungsva!tei hat den exclusiv nationalen Standpunkt der Fmtschriltler immer perhor-refciert, weil sie erkannte, dass sie durch die Annahme »Nein, Otto, ich bin dir eine Last/ wiederholte sie. »Ich bin es, die sich störend in dein junges Da« sein gedrängt und das Zusammenleben mit einer alten, schwermüthigen Frau wirkt nur niederdrückend auf vein Gcrnüch." Graf Otio wusste, dass seiue Taute jetzt traurige Stuudeu ve, lebte, aber er wusste ebenso genau, dass es eiue vergebliche Bemühung sein würde, weun er versuchen wollte, sie dieser Einsamkeit zu entreißen. Was sollte er jetzt beginnen? Er bedauerte, dass er Graf Herbert nicht in die Oper begleitet, er hätte eine angenehme Gefellschaft gehabt uud würde in derselben am leichtesten alles vergessen haben, was sein Herz bedrückte. Vielleicht fand er ihn noch, oder auch nicht; es war ebenso gut möglick. dass Graf Herbert eine andere Gesellschaft gefunden hatte. Nichtsdestoweniger blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als in die Oper zu gehen; er konnte anderweitig keine Gesellschaft filiden. Alles strömte in die Oper. Jedenfalls war Fräulein Rosy Loreby eine Kunst-lerin ersten Ranges, es wäre ihr sonst wohl nicht möglich gewesen, alle Welt in solcher Weise iu Erstaunen uud Bewunderung zu versetzen. Also in die Oper. Graf Otto überlegte noäi, ob er nicht gleichfalls lieber daheim bleiben solle, aber nein. Er war nicht gewohnt, sich f,üh zur Ruhe zu begeben. Er lieble da» gesellige Leben, wenn ihm auch da« Zusammen« s«n nut sewer Tinte unbewusst manchen Zwang auf« erlegte. Graf Otto hatte Graf Herberts Loge nicht ausfindig gemacht, denn in derjenigen, welche ihm der Portier als die feine bezeichnete, hatte er ihn nicht gefunden. Nun, vielleicht cutdl.lli' er'ihn noch ira.end.uo, und dann war es noch immer Zeit, seinen Platz zu wechseln. Es war noch früh. aber schon waren die Plätze dicht besetzt, und in einem gewissen Theile des Publicums machte sich eiue lebhafte Aufregung bemerk» bar, — mau sah, dass das Interesse sehr gespannt war. Nachdenklich durchwanderten Graf Ottos Augen die Gesfllschaft. Er hatte lein sonderliches Interesse au ihr, und sie war es jedenfalls nicht, welche sein Nachdenken hervorrief. Der glänzende Dameuflor, auf welchen manches Auge sehnsüchtig gerichtet schien, war nicht imstande, ihn zu fesseln. Das Trübe, was er in seiner Jugend erfahren, war für ihn von großem Einfluss; er lag wie iu den Banden eines Zaubers, welcher sein ganzes Wollen beherrschte. Er halte viele schöne Frauen gesehen. Frauen von seltener Anmuth. Er sah die prachtvollsten Augen, voll Glut und Feuer, für ihn waren sie nicht da. Graf Otto hatte einmal in zwei Mädchenaugen geblickt, und dicse Augen waren der Zauber, welcher ihn gefangen hielt. Aber sie waren erloschen, ihr Glauz sollte ihu nicht mehr blenden. Er hatte da« nie so schmerzlich empfunden, als seit dem Tage, wo die Vernunft feiner Tante zurückgekehrt war. Wie viel Glück, wie viel Segen hätten jene Augen verbreiten können! (Fortsetzung folgt.) Desselben ihrer besten Kraft, ihrer wichtigsten P°"'0 verlustig würde. Sie hat j.ht auch diesen 6^"' den früheren gefüat, und deshalb "sHemt """ Regeneration, welche die V.'rfass.mq'partel MD" regierungsfähig machen soll, unmöglich." ^ Die „St. Petersburger Zeitung" I^" ".<.. deutsch österreichische Parteitag markiert eme» ">" puukt des Parteilebens in Ciileltharnen. 2M deutet nicht bloß eine auf der nationalen!A>" , ganisierte Opposition gegen das Cabinet TM",", '^ dern es bedeutet auch, was mehr besagen w>", ^ Verschärfung des Nationalitäteuhaders. - - - "^,°>A Frage ist nur, was die Deutschen weiter thu"w Wenn sie den nationalen Standpunkt so v" ^ dass sie Hinsort mit vereinter Macht und krastmn Uebergriffe der anderen Nationalitäten d« UM ^ fertigte Verdrängung der deulfchen Sprache """ . und des Deutschlhums überhaupt abwehren w wenn sie den von Jahrhunderten geschaffnen oc> i .^ Charakter Oesterreichs eif.ig hüten werden; w^ die mühsam errungenen Freiheiten und die "^ > " t> solgsam bewachen, pflegen und maßvoll weuc ^ wickeln wollen: dann haben sie sich e,n HM" ^ gesetzt, das aller Sympathien im vorauö '^^ O kann und das früher oder später sicherlich aucy r ^ werden wird. Wenn sie aber deu nationalen "^^ Punkt so verstehen: wir siud die glborncn V «-^ außer uns d^rf auch vorübergehend k"ne anoerr ^„^ aus Ruder gelangen; w?nil sie den anderen Natw" ^ nicht voll uud ganz die Vortheile der Vels",iu«^ ^ der Freiheiten zugutetommen lassen wollten; w ^,^. deu deutschen Charakter Oesterreichs " s j„ und auffassen, dass d?' Staat exclusw deutsch ^ye< bleiben müsse, das« Czech en, Polen ""d ,'^g nen nur als Statisten eiue Exlstenzv"") .,.^ haben, und sich mit nllem i"'d jedem begnüge'"^^ was der Deutsche ihnen als Gnade genMri. fürchten wir, werden sie nicht reüssieren." ^us^ Im ungarischen wurde in der Sitzung am 23. d. M. oie ^lya ^, des Budgets des Finanzministeriums bandet, ^s schlussantrag Helfys ward. nachdem ^"""5 ahn" Szäi'äiy aus praktljcheu Rücksichten für "," ,^5 aMü des Ausschuss^utrages eingetreten war, nut l ^ N8 Stimnieu abthut. 'In der Delikte Y» ^g dislaus Korizmics das Vertraue« ausgeips.o^ ' ^, der Fmauzmiu'ster die vorgeschlaqe>,eu ^^ .^che^ treffeud den Verkauf vou Staatsgütern, eui^ durchführen werde. . Mallste Iu der letzten Sitzung der Verwaltung" ->^ in Budapest sprach sich N>k. GuarmaW ' A-Selbstverwaltungejystem uud die lebeuslaügl'^ ^ neuuuug der B^aniU'N aus. Földväly p^^cheh^ Aufhellung der Verrualtuugsausschl'isse "" OttM^ tung von Ober- und Vic-g.spänen. ^e.n „ chM kreis der letzteren will er ol^ auf dle Uev" ^^ lioschränlt wlsstu. Miuisterp'äsioent v-^'7" aua) d>,ss das Interesse für die Comitats-Cong^gat" ^ö-vor Errichtung der ßeres war; er sieyt keiueu Grund zur "Usy . M' letzteren. Darday wüuscht di- Seldstoerwau .^l rechtzuerhalteu uud lebeusläugliche Wahl der ^hsj, mit Peuswneu, er betout die Treuuuug oc ^ gz^ uerwaltuu^ von der staatlichen Ve>wallU>lg' ^^al^ gics ist für Erucunuug der BcamtM """ ^ Da^ sieruug der Verwaltung. — Vlszolay wM " .<„, dlt der Comitate. welche sie jetzt besitze", "" >:^y's ^ serel Naliou. weun die solutgehäss,gentgegensteht? MhreuS^n" «"' Exempel vou L.ssing und se'new « 23l1 b m 5 ^ 's^ der Christ nicht Christ, da ist der Mll. X?."?"" nicht Muhamedaner. der Jude nicht Jude. N s ende Unruhe.) Herr Richter hat mit vieler aen« . ^ darauf hingelviesen, das» einige von ihm «"'mmle christliche Theilnrhmer an der Gründung«. h7" d°n 1K73 auf dieser (der conservativen) Seite tlmz?""'^ sitzen; er hat von neuem den My> , ms uo>, Cato C. nsorills aufgefrischt. Diese Debatte lles^I timing für die Unwah'heiten, die damals 1"!^ s? ""ben si'ld. (Große Unruhe link«) Unter ^ Erklärung" stehen Namen von Männern. üen^'"' ä"""'' f"^'- zwölfm.^l lheil. « <'°mmen haben a», dem Hexentanze um /goldene Kalb. Richter: Das ist unwahr! cm.5 Tunn.ll.) - Präsident v. Koeller: Nur ""hat daz Wort! hnt ,, ?^^ sal)" flirt: Da« industrielle Iudenthum «»l,/^'fall« eine nicht heilsame Umwandlung hervor« flacht. T« führt dahin, dass in ganz Deutschland ^ohne sy niedrig werden; He», Richter wird das ^ wisse», weil zu seiner Palte, auch Leute zählen, tus.''-. großer Tumult linls.) — Abg. «ichter l wlsdnholt: Das ist unwahr! und wird zur Ruhe Förden. — Stöcker (fortfahrend): Wer Wind 3la,'i ^"^^ ^"""' I" ber großen Masse unserer weck, ^ es, gesul.de religiöse Anschauungen zu r!^"' u»d das ist unsere Aufgabe. Es ist hier in >vlll ' '!^ ^''^ Leiche gefunden worden, und dabei 1,,,^'" Mischer Krrisphysicus. ein jüdischer Referendar, l^ 'UN- die Leiche war deutsch. (Anhaltendes schal« hall, ^.l"üirr.) Wir wollen unser Volk lebendig er-^ f ' die Kirche ist die Lebenskraft und bei dief.m leck ü^^ """ unser Volk mit uns stehen. (Beifall <^^Aschen linls.) « Die Besetzung TulcignoS Ich Derwisch Pascha hat gestern eine Depesche aus bes^? ^'^ gemeldet. Die Europa seit Monaten sj^Mllgende Dulcigno-Frage Hütte somit, soweit es der vl^"'" handelte.' dass der befürchtete Widerstand den 9l -^" beseitigt und der Pforte die ungehin' vil>l^. 5"M>a. über Dulcigno ermöglicht werde, ihren ^lchl>lss gefunden. lllm -""H einer der ..Pol. Corr." aus Cetinje zu-^h "enden Meldung ist Derwisch Pascha bei seinem n^rsche vnn Goriza nach Dulcigno von den Alba-hz,^ u,it Geweh,fcuer enipfangen worden, welches CMs!"'kischer Seile erwidert wurde. Trotz dieser hab"» " ^^ ^ beiderseitig keine Verluste gegeben 24 ».^ ^" "^^' ^."^ " "u« Cetinje unter dem .'' 0. W. gemeldet wird, traf Derwisch Pascha mit ^Mer Truppenmacht am 22. o. M. bis auf eine Stunde Entfernung von Dulcigno ein, wo er übernachtete und iur Besrtzung der Mazura ein Bataillon detachierte. <>i5«darauf bcfchte Derwifch Pascha mit seinen Trup- mi Dlilciqno nnd crlicß sofort an Montenegro die ^ftci?lle Einladung, nach Kunja feinen Delegierten M Abschlüsse der militärischen Convention zu ent- '^ n. I„ her Nacht vom 23. auf den 24. d. M. ^ der montenegrinische Delegierte Nilo Matanov.t ln^ llunja adgeirist. wo sich, von Sntc Derwisch ^lchus rnlsenciet. Vedri Bey einfinden wird. Mssesneuigkeiten. ^.. ^ (Subvention.) Das Prnger Stadtverord» t^'Tvllegmm hat dem Nsrika-Ncisenden Dr. Holub ^ 't'ne zweite Expedition nach Afrika eine Subvention ^00 st, a„g Gemeindemitteln votiert, blall""" (^"s Agram) fchreibt man dem „Fremden« ^2 ^' "Seit gestern nachmittags bis zum Augenblick tz ' ' 6 Uhr abends) wurde keine Erschütterung des die ^ versftilrt. welcher Umstand mit jenem, dass auch ^>t s^t^^^"^"' jiulgstcil Erdstöße sehr gering waren, lnrbr! ""6 ""5 das endliche Aufhören derselben ver-3l^ ^"^ Wetter ist sehr trulie. nosskult, hänfigcr hi^ ". dcig Bcnomrter jedoch ziemlich hoch — Es heißt der's/"ss gegen mehrere Beamte, welche sich während tlltf«. ^'^"p"'ot»e ""^ ^" ^^"^ "5"k allen Urlaub d,?r>> '^ hattrn. eine Disciplinaruntersuchung siallfinden Nrnvis """'entlich soll cin höherer Gcrichtsbcamter stark ^r«i zu "schein^,,. Von geringeren Kategorien sollen Y^tm 5^. schon entlassen worden sein. gur Ehre der fast ^"''^"sl muss übrigens anerkannt werden, dass ^<">vt l °"'^"' auch die höheren, stets ihren Platz ^l N ' ^ !ch>vrr ihnen dieS auch geworden sein mag. ^eser m'^ ""^ ^^ Commandierende, beide gaben in ^llils., ^""a. ">' vortreffliches Beispiel. Von anhe» l5^^„'zahlreich«. Spenden zu. in jüngster Zeit vom do„ ^^"""'ks Rothschild, vom Loromllyor von London, ^lles^'!' Ungarn. Deutschland und Frankreich. Die v'rl s^""" werden wahrscheinlich bald eröffnet werden, wunder /.^"ch ^'^ Mittelschnlcn und die Universität, lche«, ^ ^"^falt erfordern die Reparaturen an drn ^t>er f>"' ^l)"r,nrn. deren Schäden fich täglich bedru' ^"h'lle ?""^^^n. Der tägliche Verkehr hat seine go ^ls die n'ü ""«enommen, nur bemerkt man lridcr, "^der s, ^ ^"'r Einwohner, namentlich Frauen nnd lv°ft ^ ^ slatk abgrnl'nunen hat. Die meisten wcrden ^" zurücllommcn. sehr viele suchen sich aber ein anderes Heim. und selbst von jenen, welche zurück-geblieben sind. will eine erkleckliche Zahl den bislang gewohnten Boden verlassen." — (Treue einesHunoes.) Ein seltene» Bei. spiel der Treue eines Hundes hat sich. wie die Linzer „Tagespost" erzählt, kürzlich in Sierning ereignet. Als der Todlengräber daselbst sich eines Abends von seinem Tagwerke in srine Wohnung begab, sah er einen Hund an eirem ihm bekannten Grabe mit einem ungewöhn« lichen Elfer scharren. Er vertrieb diesen unberufenen Gehilfen, der bereits einen Schuh tief gekommen war. In seiner Wohnung fand er die Witwe des vor einem Jahre verstorbenen Fleischhauers Wüllnaner von Sier» ninghofen. die gekommen war, um Anordnungen für das Grab ihres Gatten am Allerseelentage zu treffen. Der Todtengräber erkundigte sich. ob sie einen Hund mithabe, und theilte ihr das Gesehene mit. Als dann beide wieber zum Grabe yiengen. fanden sie den Hund neuerdings bei feiner Arbeit, die bereits anderthalb Fuß gediehen war. Mit Staunen standen beide da. und von Ruh-rung ergriffen, vermochten sie es nicht sogleich, dem» selben zu wehren. Also fast nach einem Jahre hatte der Hund das Grab seines Herrn noch gemusst und aufgesucht, seine Treue bewahrt und seine Anhängliche leit durch die Befreiung aus dem Grabe bethätigen wollen. — (Gegen nachlässige Volksvertreter.) Die italienische Devutiertenkammer zählt oitle Mitglieder, welche die Gewohnheit haben, m den Par. lamentesihungen durch ihre Abwesenheit zu glänzen. Die Folge davon ist, dass die zu einer Abstimmung nolh< wendige Anzahl von Deputierten sehr ost nicht anwesend ist, wodurch naturgemäß sehr empfindliche Störungen und Verschleppungen in der Erledigung oft dringender Angelegenheiten eintreten. Der Präsident der Kammer hat nun. wie ans Rom gemeldet wird. d^e Verfügung getroffen, dass kiinftig die N^men der ihre Pfl'chten oer-nachlässigenden Abgeordneten in der „Gazzctta Uffiziale" veröffentlicht werden. — (Auf dem Theater gelobtet.) Wie au» Poitiers gemeldet wird. hat ei» Schauspieler des dor« tigen Theaters im fünften Acte des Dramas „I^e8 pirlU68 cis !k 8kvünno" seinen Collegen Martigue mit einem Flintcnschuss getvdtet. — (Brand eines Irrenhause».) Die amt« liche Untersuchung des Ursprunges de» am 15. d. M. in dem Irrenhause in St. Peter im nordamerikanischen Staate Minnesota stattgehabten Brande» hat ergeben, dass hiebei 32 Personen in den Flammen umgelom-men find. Locales. Aus der Handels« und Gewerbelammer silr Krain. lsorts.) V. Der S e c retär theilt folgenden Erlass des Herrn Handels,mnl,telK an die Kammer mit: „hur nchtlgen Erlennluis unserer VelkchrLvelhällnisse in chrer Nilckwlrkung auf die Production ist die Plüfung drr Frachttarife der Eisenbahnen für eine Reihe von A'lltrln um so drmgllcher geworden, als nur auf V'und solcher Erhebungen sich hie positiven That. fachen gewinnen lassen, welche es ermöglichen, mit Sicherheit darüber zu entscheiden, ob und in wie weit die dem Handelslmmstermm z« wiederholtenmalen zugekommenen Klagen der Interessenten begründet sind oder nicht. Aus diesem Grunde sehe ich mich bestimmt, die EisenbahN'F'-achttarlfe der für Landwirtschaft und Industrie wichtigsten und unenlbrhllichsteu Rohproducle und gewisser Fabrikate durch eine au« Fachmännern zusammengesetzte Commlsswn einem eingehenden Stu. dium unlerzithen zu lassen. Auch soll durch Vergleichung mit den auf ungarischen und deutschen Bahnen be-stehenden Tarifen Klarheit darüber hergestellt werden, ob und in wie weit unsere Tarifverhällnisse günstiger oder ungünstiger für die betr^nden Artlkel sind. als die der nichlösterrelchlschen Bahnen. Mit Benützung der so gewonnenen Auhaltspunlle sollen dann so weit erforderlich, mit den m Betracht kommenden Bahn-Verwaltungen dle Verhandlungen angeknüpft werden Mit Rücksicht auf den bedeutenden Umfang des zu bewältigenden Materiales soll die erwähnte com-missionelle Behandlung im Nahmen des bestehenden Tarifsystems zunächst uur auf die in dem beiliegenden Verzeichnisse aufgeführten Artikel und auf den internen (Binnen).Verkehr — mit Ausschluss de» Seehafen« Veikehls — beschränkt werden. Ich lade nun die geehrte Kammer ein, mir. insoweit dies bei den zu« grbo.'e stehendeu Behelfen möglich ist, zu dem eingangs erwähnlen Zwecke rücksichllich der bezeichneten Artikel nachstehende Flagepunkte zu beantworten: 1.) Welche Qlmnlilä'ten von den für den Kammerbezirk wichtigsten der in de> Beilage verzeichneten Artikel sind in den Jahren 187«, 1879. 1880 dort mittelst Eisenbahn in den Vrlkehr gelangt, sowohl im Versandt als im Bczuge und von welchen Stationen? 2.) Wie viel von den Quantitäten eines jeden Jahrganges der im vorhergehenden Fragepunkte erwähnten llrtikel sowohl im Versandt wie im Bezug wurde in Einzelsendungen, dann in Mengen von mindestens 5000 Kilogramm und endlich in vollen Wagenladungen zu 10,000 Kilo» gramm und darüber befördert? 3.) Ast nach Ueberzeugung der geehrten Kammer auf Grund der dort-seit» gewonnenen Erfahrungen eine Modification der Tarife rücksichtlich der in Rede stehenden Artikel im allgemeinen oder für einzelne Relationen im Interesse der Production und de» Handel» nothwend'g und in welchem ziffermäßig auszudrückenden Ausmaß?? 4.)In wie weit wäre durch etwa erzielte Tarlsermähigungen ein Veilehrsausschwung und in welchem Umfange zu erwarten? — In dieser Beziehung ist die gutachtliche Aeußerung entsprechend zu begründen." Die V0lstehende Anfrage des k. k. Handelsmini» sterium« bezieht sich auf folgel»oe Artikel: Borke, roh und gemahlen; Eisen und Stahl, gehämmert oder gewalzt, Bleche, Fa^oneisen «., auch Eisen-, EisengusK» und Stahllvmen, ordinäre; Erze: Getreide (auch Malz), dann Hülsenfrüchte uno Oelsaaten; Holz (Bau- und Nutzholz, dann Brennholz); Kartoffeln; Kohlen, minerallsche, Stein« und Braunkohle, dann Briquett» und Coals; Maschinen (landwirtschaftliche); Mahl» producte; Petroleum; Royeisen und Rohstahl; Scllz; Spiritus; Steine (Bruch- und Bausteine), auch Ziegel. (F»rtsetzuna l»l«,t.1 — (Au» d«m Vemeinderathe.) Der gestrl. gen Sitzung des Laibacher Gemeinderathe» wohnten 22 Vemeinderäthe bei. Die Sitzung wurde vom Vürger-meister Laschan um '/^6 Uhr abend» mit der Mittheilung eines vom GR. Leskovic eingebrachten Dring-lichleitSantrages auf Bewilligung eine» Geschenkes per 200 st. aus der Stadtl^sse zugunsten des durch da» A gramer Erdbeben am 9. d. M. betroffenen ärmeren Theiles der dortigen Vevvlkerung eröffnet. Nachdem die Dringlichkeit einstimmig zuerkannt worden war. begründete der Antragsteller kurz seinen Antrag unter Hinweis auf die ohnedies allen bekannte Kata» strophe. GR. Juri it beantragte, diesen Vetrag auf 500 fl. zu erhöhen. Im Verlaufe der hierüber eröffneten Discufsion sprachen sich die Gemcinoerälhe Pr. Suppan und Laß nil sür den Leskov'c'schen und die Gemeinde« rathe Goriit. Pegali. Horak und Petritii für den Antrag des GR. Iurc>i au». Erstere wiesen darauf hin, dass in Agram nur der wohlhabendere Lheil der Bevölkerung stark geschädigt wurde, während der ärmere seinen guten Verdienst nach Wie vor finde. Leben»mittel wurden leine vernichtet, zumeist nur Häuser, wogegen im Jahre 1878 in Szegedin alles zugrunde gieng, und doch habe sich Laibach damal» nnt einer Spende von 100 fl. begnügt. Die ofsicielle »Vgramer Zeitung" selbst habe erklärt, das» die Geschädigten in Agram leiner Geschenke und Sammlungen, sondern bloß der Gewährung von Credit bedürfen. Die letztgenannten Gemeinderäthe wendeten dagegen ein, dass Laibach al» Nachbarstadt Agrams nicht eine so geringe Summe, wie 200 fl., votieren dürse, umsomehr. als auch unsere com-merziellen und gewerblichen Beziehungen zu Aglam sehr rege sind und mehr als 30.000 Krainer in Kroatien leben und daselbst ihren Verdienst finden. Der Antrag« stcller GR. LeSlovic hielt in seinem Schlußworte die von ihm beantragte Z,ffer per 200 st. aufrecht, indem er betonte, dass die Sladtgemeinde Laibach nicht in der Lage sei. über größere Summen nach answärts zu verfügen und vielmehr die Pflicht habe. ihre Geldmittel in erster Linie nur zu Gemeindezwecken zu verwenden. — Bei der Abstimmung wurde der Nntlag de» GR. Iurt,k auf Bewilligung von 500 st. nachdem sich für denselben Stimmengleichheit ergeben hatte, durch die Dirimierung des Vorsitzenden zu dessen Gunsten an« genommen. Namen» der Finanzsection erstattete hierauf Ge« meinderath Dr. Suppan Vericht Über die Stadtkasse, rechnung sowie über die Rechnungen sämmtlicher unter städtischer Verwaltung stehender sechs Fonde vom Jahre 1879. Die Rechnungsabschlüsse wurden durchweg» richtig befunden und vom Gemeinderathe im Sinne der von Dr. Suppan gestellten Anträge ohne Debatte einstimmig approbiert. Es wurden genehmigt: die Stadtlasserechnnng mit den Einnahmen per 149.32«) ft. 13^/, kr. und den Ausgaben per 139.358 st. 50 kr. und somit einem Barreste von 9967 ft. 63'/, tr. (gegen da« Vorjahr 1878 hat sich der Kassestanb um 625 fl 75'/, lr. ge-Kessel); — der Concurrenzfond mit den Einnahmen per 1003 st. 53'/, kr., den Ausgaben per 1593 st. 41'/, lr.. suhln m,t dem Knssereste per 10 st. 12 lr. - — die Depositenrechnung mit den Einnahmen per 313 fl. 28'/, kr., den Ausgaben per 28 st, und dem Kcissereste per 290 st. 28'/, kr., sowie mit dem Vermögensstande per 5)10.800 fi. 72 lr. in Werteffecten; — der städtische Vollsschulfond mit den den Ausgaben vollkommen gleich» stehenden Einnahmen per 22.712 st. 55 kr; — der städtische Armenfond in den sich mit den Ausgaben gleichfalls ganz deckenden Einnahmen per 19.338 fl. 48 lr. und dem Ooligationenslande Per 184.015 st.; — der Vingerspitalssond mit den Einnahmen per 13.118 fl. 60'/, lr.. den Ausgaben per 1l.645 st. 14'/, lr.. sonnt einem Kassereste per 1473 fl. 46 lr. und einem Obligationenstande per 48,900 fl.; — endlich der städtische Stiftungsfond in den Einnahmen per 12,45)9 st. 72 lr den Ausgaben per 10.977 st. 71'/, lr.. sonach einem Kassercste per 1482 st. '/, kr. und dem Obliaütionen-stände per 141.966 st. 4 !l - Vtt Magistrat w«d« 2» «2 gleichzeitig beauftragt, die dem städtischen Vollsschulfoude nun schon seit Jahren aushaftenden Rückstände entweder einzubringen oder im Falle ihrer Uneinbringlichleit um dervn Abschreibung einzuschreiten uno außerdem bezüglich der in der Verwaltung der städtischen Stistunsssfonde stehenden gräflich Stubenberg'schen Armenhäuser Er» Hebungen zu pflegen, ob es sich nicht empfehlen würde, dieselben um ein Stockwerk zu erhöhen. GN. Leskovic referierte über da» Gesuch des Elisabeth'Kinderspitals um Bewilligung der üblicheu Subvention per 300 st. aus der Stadtkasse für das Jahr 1880; dieselbe wurde ohne Debatte in dieser Höhe bewilligt. — Den« Stadwachinspector Herrn Io« hann Bcrtolo wurde feruer über sein Ansuchen und als Entschädigung für sein bis zu seiner Verehclichung im Magistratsgcbällde innegehabtes Logis im Sinne des vom Referenten der Finanzsection GR. Dr. Sup pan gestcllten Antrages ein jährliches, vom 1. November l, I. an flüssig zu machendes Ouartiergeld im Betrage von 100 fl. unter der Bedingung und insolange zuerkannt, als sich derselbe in unmittelbarer Nähe des Rathhcmses eine Wohnung beschaffe. — Um den erledigten Platz jährlicher 5l) st. der städtischen Kaiser-Franz.Iosefs' Stiftung für Realschüler haben sich die vier Realschüler: Oehlhofcr. Hubat, Mathias Venöar und Wilhelm Mi« helit beworben, von denen jedoch bloß der letztgenannte der wesentlichen Stiftungsbedingung, nach Laibach zu» ständig zu sein. entspreche. Mit Rücksicht darauf stellte der Referent GR. Dc. Schaffer namens der Schul-section den Antrag, den erledigten Stiftungsftlah dem Schüler der VII. Realllasse Wilhelm Mihalik zu ver-leihen, welchem Antrage der Gemeinderuth auch zustimmte. Hiemit schloss um ^? Uhr die öffentliche Sitzung, worauf zur vertraulichen übergegangen wurde. — (Dr. Vrehm) Wie wir vernehmen, beabsich» tigt der berühmte deutsche Naturforscher Dr. Brehm zu Beainn des nächsten Monates iu Laibach einen oder mehrere Vorträge über „Hochnoroische Vogelberge", „Die Singvögel in Heimat nnd Fremde" oder „Die Thierwelt Inner-Afrikas" zu halten. Als Beobachter des Thierlebens smvie als äußerst fesselnder Vorleser steht Vrehm, der bekanntlich große Reisen gemacht hat und zumeist nur selbst Gesehenes bespricht, unter den neueren Gelehrten unübertroffen da, wir sind daher überzeugt, dass die Nachricht von seinen bevorstehenden natur« wissenschaftlichen Vorlesungen in Laibach von der gebil» deten Gesellschaft unserer Stadt freudig begrüßt wer» deu wird. — (Philharmonisches Concert.) Das erste Concert der philharmonischen Gesellschaft in der laufenden Saison findet Sonntag, den 28. d. M. um halb 5 Uhr nachmittags, im landschaftlichen Nedouten» saale statt. Eröffnet wird dasselbe durch die große „Tann» häuser"'Ouverture von R. Wagner, dieser folgen «Zwei slavische Tä»ze" (Nr. 3 und 4) von A. Dvorak für Orchsster. D^n Schluss des interessanten Concertes bildet die Baumbach'iche Nlpensage „Zlatorog", in Musik gesetzt für Chor, Soli und Orchester vc>n A. Thierfel-der. Die Soli werden von folgenden Damen und Herren gesunden : Die „Icrica" von Frl. F. ssordin. die „ Opposition zum Parlamentsmitgliede in Wexsoro k wählt. , , w., Madrid. 25. November. Entgegen den « hanptungen gewisser Journale sagt die „Ep^a, " ' die Beziehungen zwifchen Spanien und Frcmlremi , v herzliche seien. ^. „ ,_.«, Belgrad. 24. November. Die 2rganzuA Wahlen in den hiesigen Gememderath stud m "u rungsfienndlichem Slnne ausgefallen. Die ""M haben anlässlich der bevorstehenden SkuM" Wahlen einen Aufruf erlassen. ^ .^,,itt>e Konstantin opel, 23. November. Der tllrwv Delegierte bei der Dmiaucommission hat tue -"">» erhallen, gegen die Zulassung des Delegu'lte" «" gariens. welche einen Eingriff in die Suzem'"," Pforte bildr, zu protestieren. Miran Mm" " morgen als türkischer Geschäftsträger nach ""'" reisen. ,_______ Telegraphischer Wechsclcurs vom 25, November. Mgid- Papier - Rente 72 Ü0. - Hilber. Rente ?il 35. ^.^ »lente 87 50. - 1850cr StnalS.Anlcheil >U0b0. - «°"'" .. 821, - .ssreditartin, 285 ll0. - London l l?40. 7^ ^",,5 ,. — ss. l. Mimz.Dum!^l 5,5^. - 2,'^rankc!,'nb°ch", Milnchen. — (Yurup. Olltöbl's!t)rr, Iinme. «g,if< Hotel Elephant. SchlcsincM. Klcpilür und Outelmatin, ^^^ lriüe. Wien — König. Üoopciator. Zirllach. — "«", bcsißerm, S«. Pr«m<>7 25 ?ludolf«.L......... 18- 1850 Priimienanl. der Etadt W!en 117 117 il'. Do,?<,u.st^uli«rlmg«»Vos« . . 112 7b 118 25 Domnllf»!. Psauobrilse . . . 143- — Oeslerr, Ectiahschei», 1881 ruck» zahlbar......... l0030 10070 Oesterr. Schatzscheine 1882 rü0?l<0 Unßar,,ct!e Eiienbalzii^uleihe 125 15 125 40 Unaar^ch« Eisenbahn-Vlnleih«. 0 x„l«h«n der Vtadlgsmeind« Oie» i« V> «...... lots', 102?h «ruu»e»tl«ftnn«» Vbllgatlsue» Vöhmen.........is)450 - — Niederösterrelch......1^5 - 10550 Valizien.........Wb0 »0 Giebenbüraen.......947.'' »5 25 lemeser Nanat......3575 9U l.0 Ungarn .........»75) »825 Actle« »<»» vonlen »n^Io-öfterr. «anl..... I2S75 127 — Credllaustalt ....... 2«»j. 286 25 T)eposltenka,!f....... 211 »>1-f>0 Creditanstalt. un^ar..... «9— 'at,n.....2 »8 75 2 9'5«) F«5binands.vtoldl,al,n. . . .2450 24bb - ««ld wor, Franz.Iosevh-Bahn .... 178 - 17850 »alizische llarl.Ludwiq.V«h« . 27^75 27" 25 Kaschau-Oderbergei Vahn . . 180 5l) 121 — Lfmberg'Hzernowlher Vahn . IN? 75 I«8ö0 üloyb . Gesellschaft..... 6«, -. 682 . Oesterr. Nordwestbahn. . . 1^725 137 75» Ut. L. . 22^l- 222 5U Rubols.Vabn....... ll!>-50 !6N - Tlaatsbahn........ 2s1 H ' 28? — Hiidbahn......... 9175 92 25 Theih-Nahn........ 244^0 24^> Ungar.'gllli^Verklnoungsbahn 144 50 I4.4'?b Unssarilche ^?ordoslbahn . . . l46 - l47 — Ungarisch« Westbahn .... l5l 50 152-. Viener Tramway.Aesellschaft . 20» 7l> 210 25 Vlanobrlele. «llg.öst.Vod«ncrel)ttanft.(l.«b.) 11710 117.?0 . ^ »