Mbacher Mmg. Nr. 156. «länumtrati,n«Prel«: Im «omptoir «a»,j. st. l>, halb«. 5.50. Für die Zufilllung in« Hau» halbj. ko ^. Mit der Post gan,». fl. ,N. halbj. si. 7.5N. Donnerstag, IN. Juli 1873. Amtlicher Theil. a?e. k. und l. Apostolische Majestät haben da« nachstehende Allerhöchste Handschreiben zu erlassen geruht: Lieber v. Szläoy! Ich verleihe Ihnen in Anerkennung Ihrer treuen und erfolgreichen Dienste taxfrei das Großlreuz Meines Leopold-Ordens. Wien, den 2. Juli 1873. Franz Joseph m. p. B6la Freiherr v. Wenckheim m. p. Nichtamtlicher Theil. Zu den nachbarlichen Beziehungen. Nicht nur österreichisch-ungarische und deutsche Blätter, auch englische Iournalstimtmn erkennen in dem Besuche der Kaiserin von Deutschland in Wien ein erfreuliches Symptom des Friedens. Die ..Times" schreiben: ..Der Gesuch der Kaiserin «Ussusta von Deutschband in Wien kann als ein angenehmes Unterpfand der Versöhnung betrachtet werden, für die sie die Vermitllci rolle übernommen haben soll. Vnr sieben Jahren, oder vor oicr Jahren, oder selbst noch vor drei Jahren hätte niemand wagen können, die «nwnto ooiäilil« vorauszusagen, welche jetzt zwischen dm Höfen von Deutschlllnd und Oesterreich besteht. Die berühmte Zusammenkunft der beiden Kaiser und ihrer Kanzler zu Salzburg war muthmaßlich der Anfang eine» bessern Einvernehmens, und obwohl bald darauf Graf Neust zurücktrat, beeilte sich dessen Nachfolger. Graf Andrassy, zu verlünden. daß ein Wechsel in der uuswättigen Politik Ocstcrreichs nicht beabsichtigt sei. Seitdem hat der Kaiser von Oesterreich seinen Unter, lhanen dazu oft Glück gewünscht, und da der Besuch der Kaiserin Auausta der erste ist. den eiue Königin von Preußen, respective Kaiserin von Deutschland, in Wien abstaltet, ist cS begreiflich, daß ihr dort ein besonders ausgezeichneter Empfang zutheil wird. Es ist schwierig, den wirtlichen Einfluß solch freundlicher Gegeanuna zwi. schen gekrönten Häuptern auf die auswärtige Politik in unfern Tagen richtig abzuschätzen. Eheliche Verbindungen können, wenn sie überhaupt es je vermochten, den Völlerfrieden nicht verbürgen, und daß dies auch nicht von Weltausstellungen gelte, hat uns die neueste Geschichte mit trauriger Härte gelehrt. Auf die erste londoner Ausstellung folgten zwanzig bewegte Jahre, in denen sich vier große Kriege in Europa und einer in Amerika abspielten, abgesehen von den Expeditionen nach Chlna und Mexico, dem indischen Aufstände, dem diini. scheu Kriege und anderen kriegerischen Episoden von gc- ringerer Bedeutung. Vs steht zu hoffen, daß die wiener Ausstellung nicht abermals die Vorläuferin bitterer KriegSjahre werde, doch mühte die Hoffmmn auf einer festeren Unterlage ruhen, als dem bloßen Glauben in eine kosmopolitische Brüderschaft oder dem bloßen Wunsche der Souveräne, mit einander in Freundschaft zu treten. Was Deutschland und Oesterreich betrifft, liegt glücklicherweise voller Grund zur Annahme vor,! daß die Annäherung der beiden Kaiseihbfe der wahren Erkenntnis ihrer nationalen Interessen entsprossen sei. Selbst diejenigen, welche den Bruderkrieg von 186C am meisten bedauerten, müssen jetzt zugestehen, daß nationale Sympathie zwischen Preußm und Ocsterrcich nur nach der Schlacht von Königgriitz möglich war. Nicht minder gcwiß ist. daß die bürgerlich? und verfassungsmäßige Freiheit des heutigen österreichischen Kaiscrstaaies das un» mittelbare, ob zwar gänzlich unvochtigesehene Ergebnis dieses niederschmetternden Unglücks gewesen ist. Seiner nominellen Oberhoheit in Deutschland beraubt, hat Ocslerreich nicht allein ausgehört, daselbst Mittelpunkt der Reaction zu sein, sondern wurde in gewissen Ve» zichunlien sogar der Führer desdeutschen Fort»! schrilles. Das grundlose, durch gewisse deutsche Zeitungen verbreitete Gerücht, als stehe der Besuch der Kaiserin Augusla in Wien ,m Zusammenhang mit r:ac< tionären und ultramontanen Zwecken, bedurfte kaum der ihm zulhell gewordenen Widerlegung. Nicht allein ;«r (5«aratter der Kaiserin, fondern die gegenwärtig fest« gestellte Politik Österreich« gcnüqten dazu vollkommen.^ So fraglich manchem der Ersol» de« großen Experimentes einer bundesstaallichel Regierung m Oesterreich auch erscheinen mag, können wir doch der Kaiserin Augusta zu dem Erfolge ihrer Pcisöhnnngsschrittc nur Glück, wünschen. Denn wir tMten an dem Glauben fest, daß die Einheil Deutschlands eine Bürgschaft sei für den Frieden Europas, und daß die Aufrecht» Haltung herzlicher Bezichungc" zwischen Deutschland und dem österreichischen Kaiserstaate ihrerseits ein weicntliches Schutzmittel dieser Einheit sei." Vom Tage. Die wiener Blätter constalieren in übereinstimmen, der Weise die günstige Wenduna. welche infolae der von der Regierung angeregten Maßnahmen in der Si-tuation des Geldmarktes eintrat. Die ..Neue freie Presse" schreib«: ..Seil zwei Mo-naleu zum ersten male haben nnr über einen ruhigen Verlauf in der Stimmung, über eine gebesserte, in regelmäßigen Vertehrsgrenzen sich bewegend: GeschäftSwochc zu berichten. Das EurSnioeau ist wohl im großen und ganzen ziemlich unverändert gcblicdcn. aber die fortgesetzte, wenn auch langsame Steigerung der Curse gerade der am tiefsten gefallenen Wcrthe sowie die Festigkeit der Börse zeigen, daß der Grunbton derselben ein ganz anderer geworden ist. Sie bewegt sich nicht mehr in da, bisher constaliertcn Gegensätzen zwischen angstvollem Fürchten und plötzlichem Aufalhmen, sondern in dem gleise eines langsamen, zur Gesundung wiederlehrenden Verkehres." Die ..Presse" weist auf die besseren Notierungen hin. welche der Vörsenvllkchr im Lause der verflossenen Woche zutage förderte, und fährt in nachstehender Weise fort: „Trotzdem finden wir den günstigen Verlauf der Woche weniger in den allseits gebesserten Cursen, als vielmehr in der vollständigen Umwandlung des Geschäftsganges. Seit der Wochcnmitte stehen Käufer und Verkäufer einander gea/nüber. und der Marktpreis der Ware l gibt den Ausschluss für den »bschluß der Geschäfte. Das war seit lange nicht der Fall. Die absolute Notwendigkeit, zu verlaufen, um jeden Preis zu verlaufen, scheint in den meisten Füllen beseitigt. Gtbührenbe Rücksicht auf den Werlh der Effeclen. auf die Natur de« Besitzes und auf die Möglichkeit, erlittene Eursschüben vielleicht dereinst einzubringen — die Rücksicht tritt wieder in den Vordergrund. Nur so läßl sich ein normaler Verkehr anbahnen. Es können Rückfälle stattfinden, Ausnahmen ein-! treten, wo weitgehende Aennstlichkeit oder plötzlicher Geld-! bedarf die sich regelnden Verhältnisse neuerdings stören; allein die Hauptsache scheint denn doch gewonnen. Der Preis wird lhunlichst dem Wcrthe sich annähern und dadurch der auf chaotische Werthzerstörung abzielende Ausnahmezustand beseitigt." In l-leicher Weise äußert sich das „Neue Nr. Tag-l'latl" : ..Die Vlltse hat allen Grund, mit Befriedigung 'auf die Resultate der verflossenen Woche rückzublicken. Nach einer Krisis, wie sie gewaltiger der wiener Platz noch niemals gesehen, durfte kie aus tausend Wunden blutende Börscnwelt während der letzen acht Tage zum ersten mal? wieder freier athmen und sich der Hoffnung lauf cinc Wudcllchl iirsselcr Verhältnisse hingeben. Nachdem man sich seit mehr als einem Monat vergeblich abgemüht halte, die Deroute zum Stillstande zu bringen, ist dies im Vellaufe der Vorwoche geglückt, ja noch mehr, eine Anzahl zweifellos guter Werlhe hat sogar Curs-besserunaen erfahren." Der „Wr. Geschäftsbericht" läßt sich folgendermaßen vernehmen. ..Die Börse hat endlich nach längerem Umherlappen den Weg betreten, der allein ihre Regeneration und die Wiederherstellung ihres geschädigten Ansehens bewirten kann, jenen der Selbsthilfe. Sie ist dessen innegeworden, daß sie mit keinem blinden Falum zu kämpfen, sondern nur unter dem Zusammensturz eines künstlichen Gebäudes zu leiben hat. dessen Trümmer aus dem Wege geschasst werden müssen, um neuer unverdrossener Arbeit, dieser einzigen Quelle wirtlichen Wohlstandes, Raum zu geben. 'iellMlMl. Das vergrabene Testament. Erzählung von Ed. Wagner. (Schluß.) ..Ich bin zu stolz gewesen", sagte der Graf mit bltterer Stimme. ..Ich war ärgerlich wegen PagetS «lebe zu Miß Deane; aber ich fehe, daß wahrer Adel nicht von Geburt oder Rang und Reichthum kommt, «s ,sl eine Gnbe. die dem Armen und Schlichten sowohl, wie dem Hochgestellten und Reichen verliehen ist. ^lr. Camp, ich erbitte mir leine andere Gabe vom Himmel, als daß der junge Mann, welcher als Hugo Chan, lei.. "º^ Werwick.Hall kam. noch am «eben sei. Ich las o« "' ^belmuth in seinem ehrlichen Gesicht, in seinen Und er ist todt — als « sºr. . ^ wollte, ich hätte ihn zurückgerufen, hards H«V' ^º"' la»te Sie? Todt durch Leon« ^ch"bºº7 «"""e. Mr. Camp 1^^'.^ " todt ist," versetzte gekommen mit den B."º" ?"""' ^ ist zurück, hat seine Mutter mstNchl " ""'""^"' ""d Leonha3. ^' ^ ^^lommen!" stammelte Lord „Bringen Sie ihn zu ml?,« c ^ ^. c l. zitternder Stimme. Vrmgm S«/^ ^^º ^ meines Sohnes Witwe zu mir «^ ""'"" ^"" und Mr. (5amp stand auf und ging in ein Nebenziu" mer, lehrte aber bald mit Lady Eoremond, die auf ihres Sohnes Arm gelehnt war, zurück. „Meine Tochter!" rief der Graf, seine Arme aus. breitend und die Dame an sich ziehend. ..Hätte ich Sie nur früher gesehen, ich würde nicht so streng gegen Paget gewesen sein." AlS er sie entließ, näherte sich Hugo dem Grafen, bot ihm seine Hand dar, indem er zärtlich lächelnd sagte: ..Sind Sie zufrieden mit meinen Beweisen, Groß, vater?" Der Graf antwortete damit, daß er Hugo in feine Arme schloß. „Sehr zärtlich! Sehr rührend!" rief Lord Leon» hard mit Hohn und Groll. „Ich vermulhe, daß meine Gegenwart nicht länger erforderlich oder erwünscht ist. Ich wünsche Ihnen Glück zu Ihrer neuen Stellung. Lord Hugo Evrcmond. Sie können nicht sagen, daß ich nicht gut gclämpfl habe, dieselbe zu behaupten. Und so — lebt wohl!" Er entfernte sich mit einer theatralischen Ver-bcugung. „Ich werbe ihn nie Wiedersehen", sagte Lord Ver. wick. „Meine Thür soll ihm künftighin verschlossen blei« ben. Sie, meine Tochter, und Hugo, werden mit mir kommen und bei mir wohnen?" Hugo und seine Mutter erklärten sich bereit, und der Graf sprach gerade seine Freude darüber aus, als plötzlich draußen die rasche,, Tritte anderer Ankommen« den hörbar wurden. Es waren AmoS Hadd und sein Sohn. Beide waren eben in Wilchester angekommen und 'ofort, selbst ohne in ihrem Hause einzukehren, nach dem Schloß geeilt. Sie waren rasend wild, aber noch ebenso übermüthig und entschlossen als vorher und zweifelten durchaus nicht an ihrem Sieg. „Ah!" sagte der Administrator, als er ins Himmer getreten und die Gesellschaft mit einem scharfen Blick Ubelflogen hatte. „Bornehme Gesellschaft ? Festlich gellei-det? Was soll das bedeuten?" „Es bedeutet, «mos Hadd," erwidert der Varonet stolz, „daß Ihre Tage vorüber sind. Da« vergrabene Testament ist gefunden worden." „Verdammt!" rief der Administrator zurücklau-melnd. „Sie und Ihr Sohn mögen uns jetzt verlassen und sich zum sofortigen Auszuge aus dem Abminiftra-tionshaus bereit machen", sagte Sir »rchy. „Ich werde meine Güter in Hinkunft felbft verwalten." .Diese Kühnheit!" sagte der Administrator lnir-sehend. „Wie ich sehe, habe ich den besten Thcil meines Spieles verloren - Miß Rosamunde. meine ich. »der eines bleibt noch, nämlich die Schuld, die ich von Ihnen zu fordern habe. Ich verlange hundertundzwanzigtausenb Pfund, oder ich fetze Sie mit Sack und Puck hinaus! Hören Sie? Hunderlundzwanzigtausend Pfund verlange ich!" „Und wir wollen sie sofort haben!" setzte Jason Hadd hinzu. „Das wollen wir erst abwarten!" brummte eine Stimme an der Thür, und Mr. Georg Scharp, von zwei Eonftablern begleitet, trat ins Zimmer. Alle blickten auf den Eintretenden, der sich vor der Gesellschaft verbeugte und sagte- 1104 Und sie hat es vermocht, dieser Erkenntnis in einer Weise Ausdruck zu geben, die volle Anerkennung oer« dient und zu den besten Hoffnungen sür die Folge de» rechtigt. An Stelle des extremen Pessimismus der jüngsten Wochen ist eine ruhige Besonnenheit getreten, die scharf unterscheidet zwischen denjenigen Werthen, deren reell« Charakter nicht bestattet,, und jenen, deren innerer Werth gar nicht oder nur sehr unbestimmt entdeckt werden lann. Sie ist bei dieser schwierigen Arbeit maßvoll vorgcga«gen und hat sich von Ueberstürzungen ferne gehalten. Die Vörse fand in dem Momente, wo sie sich wieder zu er-heben begann, um die Wucht de« sie bedrückenden Alp« abzuschütteln, in gleichem Grade die moralische wie ac-tuelle Unterstützung des Auslandes, und sie ist ihr nahezu die ganze Woche hindurch mit nur ganz kurzen Unter« brechungen zutheil gcmorden." Mit den Borbereitungen zu den im Herbste bevor-stehenden direkten Wahlen beschäftig«« sich die Gesellschaftskreise jedwelcher politischen Färbung recht leb« Haft. Die „N. A. Ztg." bemerkt über die «ction der Opposition nachstehendes: „Aus dem nationalen Lager mehren sich die Stim-meu. welche auf eine Reichsralhsbeschickung drängen. Der Groschmenfluth, die jetzt ein früherer Mitarbeiter der „Politik" in dieser Richtung losläßt und die direct für den Eintritt in den Reichsrath plädiert, folgt jetzt eine laibacher Stimme, das dortige jung« slooenische Organ, welches einen gleichen Ton anschlägt und das Erscheinen aller slavischen Vertreter im wiener Eentralparlament als sehr wünschenswerth bezeichnet. Wenn diese publicistischen Kundgebungen, wie schon einmal erwähnt, auch vorderhand nur die Bedeutung de» fitzen, daß durch sie das Terrain untersucht und nament-lich die slavljche Bevölkerung für einen in letzter Stunde zu fassenden Beschluß auf Beschickung des Rcichs-raths langsam vorbereitet werden soll, so ist es doch im-merhin bezeichnend genug, daß man im nationalen hager mit dem Gedanken an den Reichsrath sich zu befreunden beginnt und eine derartige Eventualität ganz ernstlich in Aussicht nimmt. Die Voraussetzungen, unter denen dies geschieht, sind allerdings derart, um einem allzu großen Sanguinismus über diese Bekehrung der Nationalen einen Dämpfer aufzusetzen, da nach wie vor der Reichsrathseinttitt von dem größeren oder gerigeren Grade der Möglichkeit einer feudal»ultramontan-nationa-len Mehrheit in demselben abhängig gemacht ist; allein die feudalen Führer werden die jetzt unter ihrer Zustimmung in Szene gesetzte Agitation der „Jung-nationalen" vielleicht auch in dem mehr als wahrschein« lichen Falle nicht zu dämrmn vermögen, daß jene slauisch-feudale Mehrheit nicht erzielt würde Nichts wäre jedoch gefehlter, als aus jenen Stimmen den Schluß auf tief« greifende Gegensätze im oerfassungSfeindlichen Lager ziehen zu wollen; die „Jungen" sind diesmal nichts als Pläntler, welche das Gros der Partei vorausschickt und die man nötigenfalls im letzten Momente desavouiert, wenn die Verhältnisse dies erheischen sollten. Wie ernstlich man jedoch im feudalen Lager an den Eintritt in den Reichsrath denkt, das beweist u. a. die energische Betreibung der Wahl des Grafen Hohenwart. von dem eS doch zweifellos ist, daß er in den Reichsrath eintreten würde, sowie der tödtliche Hatz, mit dem sich die Feu< dalen gegen die erschütternden Versuche des Cardinals v. Rauscher wenden, einen Theil der Ultramontanen für die Bildung einer Centrumspartei zu bestimmen." — Das ,N. Fremobl.- meldet: „Die Ueberweisung der lembe rg «cz e rn owi tze r Nahnaffaire an das wiener Landesgericht findet die volle Billigung der Bevölkerung wie der Presse. Jeder andere Ausgang dieser mit so großer Sensation inszenierten Nffairc wäre nicht mit Unrecht als ein dcmüthigcndeS Fiasco unserer Regierungslreise aufgefaßt worden. Nunmehr ist die Angelegenheit der administrativen Entscheidung entrückt, sie ruht in den Händen der Richter, und ob diese ein Schuldig oder Nichtschnlbig sprechen, wird man immer sagen müssen, daß das Handelsministerium nach bestem Wisscn seine Pflicht erfüllt." — Gegenüber den Ausstreuungen ausländischer Organe über dm Gesundheitszustand Wiens schreibt die ..Neu: freie Presse": „Mit Befriedigung canstatieren wir, daß die Haupt« städtische Presse fast eirimüthig ist in der entrüsteten Zurückweisung der schmachvollen Manöver, die gegen das Wien der Ausstellung versucht werden. Mit Recht wird von einigen Organen hervorgehoben, datz die Presse Wiens wahrlich nicht die Stirne besitzen würde, die Exi» stenz einer Epidemie zu leugnen, wenn dieselbe vorhanden wäre, daß sie vor der ernsten Verantwortlichkeit zurückschrecken würde, den Zuzug der Fremdet, nach Wien zu fördern, wenn eine Gefahr sie in unseren Mauern dedrohen würde. Wer in den vorjährigen Nummern unseres Blattes nachzuschlagen sich die Mühe nimmt, wird finden, daß im Jahre 1872 genau eben so viel Ruhrfälle in der jetzigen Jahreszeit vorkamt», als hemr. Wir haben es eben mit alljährlichen, sporadisch vorkommenden Fällen zu thun, welche mit Rücksicht auf die kolossal: Bewohnerzahl Wiens als versckwindünd btzeich» net werden müssen." Das genannte Glatt schließt mit folgenden Worten: „Die Ausstellung hat ihre zahllosen Kinderkrankheiten, hat den nassen, stürmische« Maimo^at überstanden, hat kürzlich erst einem vehementen W^lleu-bruch stolz die Stirne geboten, sie wird auch mit ihren neuesten Gegnern fertig werden." Waffenverluste und Neubcwaffnung Franl-reichs. Die französische Regierung hatte umfassende Erhebungen angeordnet, wie groß ole Waffenvorräthl Frank» reichs bei Äusdruch des letzten Krieges gewesen, wie viel davon verloren gegangen, dann auf welchen Vori-ath man gegenwärtig zählen könne, um daraus B:schluß fassen zu können, wieviel noch zur kriegsmäßigen Ausrüstung der Armee nachzuschaffen sei. Das Resultat dieser Ec-Hebungen, woran bei 30X> Offiziere und B:amte mitgearbeitet haben, steht in folgendem: Frankreich besaß im Juli 1870 wirklich 3.350.000 Gewehre, worunter 1.058.000 Ehassepots, ferner die tolossale Summe von 10.111 Feldgeschützen; die Hypli.Ecntratisnlion und die schlechte Organisation hatten aber nicht oerstaildm, diesen ungeheuren MatcrialfondS zu velwertheü. Im Verhältnisse ebenso riesig sind die Verluste; sie detraaen 7234 Geschütze, 665.327 Ehassepots und 500.000 Gewehre älterer Mobelle. — Trotzdem besaß im August vorigen Jahres Frankreich nahezu wieder einen gleichen, in gc» wissen Species sogar einen größeren Vorrath wie vor dem Kriege. Nur wird nicht wie damals die Bewaffnung einer Armee von 600.000. sondern von l.200.000 Man:, mit 250,000 Pferden, als die Aufgab: der Kricasver« waltung angesehen. Diese verfügt jetzt über l. 123.000 Ehassepots. Die Regierung will für jeden Infanteristen drei Chafsepots vorräthig halten, die Artillerie durchwegs' mit neuem Material versehen, und einen Belagerung«-! train von 1000 Geschützen errichten. j Politische Uebersicht. «aibach, 9. Juli. Die ungarischen Blätter erblicken in der dem l. unga-rischen Ministerpräsidenten Szlaoy zuthnl gewordenen Auszeichnung einen Beweis, daß da« Ministerium sich im unerschütterten Besitze des Vertrauens d:r Krone befindet; zugleich wird die Decoralion als Zeichen der Anerkennung für den glücklich durchgefühlten kroatischen Ausgleich betrachtet. — Der bereits ausgearbeitete Gesetzentwurf über die künftige S la a tspo l, zei in Ungarn, welcher wichtige Gegenstand bald nach dem Wiedelznsammentrelcli des ungarischen Reichstags zur Verhandlung kommen foll, wird gegenwärtig im ulMcischen Ministerium des Innern mit raschem Eifer betrieben, ^s ist in dem Elaborate sür alle Vollzügen Fälle best:n5 v?7gesorgt, und ist man betreffenden Ortes der Meinung, man wrcde die nöthigcn Wachmaünschajlö" organe, bei laichen Intelligenz die e,ste Bedingung, trotz dcr brilla^tc:: Gagen, namentlich bei oer hauptstädtischen Polizei kaum zusammenbringen können. Die Nationalversammlung in Versailles sehte die Bcrathung oer Interpellation ülur die klufrcchterhaltung des Belagerungszustandes in Paris und den Departements auf den 15. Juli fest und befchloß m l'ie zweite Lesung des GesehcS i^.r die Reorganisation der Armee einzusehen. — Die statistischen AuSwcisl Mr den Handel Frankreichs in dcu fünf ersten Monaten deS lausenden Jahres weisen nach, daß die Gesammt-tlnfuhr i:- i.icser Perw^- 1^84 Millionen Francs (das ist um 118 Millionen weniger als in der entsprechenden Periode ocs Vorjahres) und die Oelc,mmlauSf„l,r 1635 Millionen Francs (das ist um 192 Millionen mchr als in der correspondierenden Periode 1872) betraqen hat. Das Gesammtergebnis der Zölle und indireclen Sl'»l?rn beziffert sich auf 424 Millionen Francs, das ist um 96 Millionen mehr als in der gleichen Epoche des Jahwes 1872. Bei der am 7. d. stattgefu,id-«ien Eröffnung deS NationalratheS in Bern sprach Präsident Wirth'Sand die Hoffnung aus. daß die Gerathung der BundeSreoi-sion diesmal leine verlorene Arbeit sein werbe. Ueber die italienische M in i sterk r i f i S sagt die römische ,Opinione" vom 6. d. M.: „Die einzige Schwierigkeit, die noch b«i der Neubildung deS EabinetS zu überwinden war, ist überwunden. Visconti» Venosta hat eingewilligt, das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten zu behalten. Jetzt fehlen nur noch die Minister für den Ackerbau und die Marine, für deren Ernennung Minghetti bereits Unterhandlungen ^rüffliel hat." — Die «Nuova Roma" >M wissün. daß das Portefeuille des Ackerbaues Mordinl und das der ^ Marine Acton angetragen worden fei. ^ Nachrichten aus Petersburg melden, daß dit^ österreichische Regierung durch Vermittlung ihres dor- 1 tigen Gesandten tni der russischen Regierung Schritte gethau, um den ö ste rre i ch i s ch - ru j s i s chc n Handel in einen lebhafteren Fluß als bisher zu bringen. Diesbezüglich hält: t>ic österreichische Regierung bereit« Vorschläge machen lassen, welche die Errichlnng mehrerer neuer österreichische Consulatc. namentlich im südlichen Rußland, betreffen. — Der ..Russische II" oalidc" vom 4. bringt einen Gericht des Gcncral« v, Nailssmann. Führers der russischen Expedition gesell Khiwa, über die Operationen dcr aus Turlcstcm aus« aerückten Heeresabtheilung. Der General schildert datin rom 27. »'lpril (9, Mai) cm Ins zup: ?atmn dcS Gc< richtes, 13. (25. Mai) Tag für Tag di? Märsche, vager. Plätze und Kämpfe dieser Avlhcilung, die er selbst geführt. ..Hier sind die Bücher Amos HaodS. des Administrators Sir Nrchibald WilchesterS. Ich habe sie sorgfältig studiert. Sie find eine Chronik von Lügen von Anfang bis zu Ende. ES ist dem Baronet Geld angerechnet, als ob eS in Gesellschaften eingezahlt und verloren worden wäre, die niemals existiert haben, außer in dem erfinderischen Gehirn des unehrenhaften Admi-nistrators. Jede Gesellschaft, die innerhalb zwanzig Jahre falliert hat, ist mit großen Summen von Sir Archys Geld eingetragen; auf Nachforschungen habe ich aber gefunden, daß in Wirklichkeit nicht ein Pfennig darin eingezahlt worden ist. Kurz, Sir Archibald Wil» chester schuldet dem Administrator nicht nur nichts, sondern dieser hat seinem Herrn enorme Summen gestohlen, die er in verschiedener Weise — in Anleihen, Actien, Gütern ic. angelegt hat. Ich habe die Documenle hier." Er öffnete ein großes Palet Papier. ,Huno!" schrie Hadd! auf seinen Schreiber los-springend. „Zurück, Hadd'." befahl der Schreiber, und fügte zu seinen Begleitern gewendet hinzu: ..Ihr Männer, ich gebe AmoS Hadd wegen Diebstahls in euren Gewahrsam." ,Wer seid Ihr?" fragte Hadd rauh. „Nie konnte Ellinger mir diesen Menschen schicken?" „Er hat nicht mich geschickt," sagte Mr. Scharp stolz, „sondern einen Mr. Georg Scharp, einen schurkischen Burschen, so ganz nach Ihrem Geschmack. Ich machte Mr. Scharps Bekanntschaft und erkaufte von ihm die Stelle als Ihr Schreiber — natürlich ohne ihm meine Absichten zu verrathen. Was mich betrifft, ich bin — sehen Sie." Er riß seine graue Perrücke, seinen Bart und die Brille ab, und ein hübscher junger Mann mit scharfen, blauen Augen und sonnverbranntem Gesicht stand da. Sein offener, sanfter Blick glich seltsam dem Sir Archys. „Eapitän Wilchester!" rief der Administrator mit einem Fluch. ..Markus!" rief sein Vater überrascht. „Markus!" jubelte Rosamunde, an seine Seite springend. ..Rosamunde hat schärfere Augen als du, Vatll." lachte der junge Eavitän. „sie erkannte mich sogleich. Doch nun ist alles gut, Vater. Hadd wird seinen Lohn empfangen; der junge Hadd wird in eine Lage versetzt, die er verdient, und muß thun, was viele bessere Menschen thun müssen — arbeiten sein Leben lang, während wir in Ruhe und Zufriedenheit unser Glück gemeßen können." Im nächsten Frühjahr wurde Rosamunde Wilchester mit Lord Hugo Eoremond in der Dorflirche getraut. Die alte Netline verschönerte das Fest durch ihre Gegenwart, und leine alte Dame, von höherem oder niederem Rang, wurde mehr geehrt als die treue Dienerin der WilchesterS. Lord Verwick war zugegen, Lady Eorc-mond an seinem Arm, und das Glück, welches aus den Augen dieser beiden strahlte, schien zu wetteifern mit dem des edlen Brautpaars. Der ehrwürdige Mr. Camp vollzog die Eeremonie. Von dem Tage dieser Hochzeit an nahmen die Kräfte der alten Oettine sichtlich ab. Sie sagte gelegentlich, daß sie ihre Arbeit gethan habe und nun zum Sterben bereit sei. Jedoch lebte sie noch so lange, um ihrer Ururentelin. der hübschen Vlssy, ihren Segen zu ih^cr Heirat mit Martin Kroß geben zu können. Bald dar-auf aber verschied sie, und wenige Monate später starb Lord Berwick. Hugos erste Handlung war. als cr in den Besitz der Gerwick'schm Titel und Privilegien gekommen war, Mr. Camp eine anständige Rente zu gewähren. Auch sorgte er gut für Marlin Kroß und alle dienigen, welche ihm früher Freundschaftsdienste erwicfen hatten. Lord Leonhard ging nach dem Continent. Von einem unruhigen Geist ssequält, wanderte cr nach Indien aus, wo er bald nach seiner Ankunft starb. Jason Hadd treibt sich als Gauner in Lo,^n umher. Der alte Hawlers, auf welchen die Polizei schon längst gefahndet, war «eines tränen Lebens müde und unternahm einen verwegenen Diebstahl in Leeds. Er wurde dabei verhaftet und arbeitet nun in einer Straf-colonie. Moon und Hllks sind ebenfalls dort, sowie anch, mürrisch aussehend und verzweifelt — Amos Had5. Seine großen Pläne, in Bosheit begonnen, auf Betrug. Niederträcbtlllteit und Undankbarkeit gegründet, endeten, w,e solche Bestrebungen immer enden, mit cmcm elenden Falle. Aber diejenigen, denen er so großes Unrecht und so viele Drangsale zugefügt hatte, wurden für ihre Sorgen durch ein ruhiges, glückliches Leben entschädigt. 1105 Die Kämpfe waren nie besonders bedeutend, denn die feindlichen Schare», W00 bis 2000 Mann stall, waren immer gleich nach dem eisten Reitcrangriff oder den ersten Kvnonenschüsstn zersprengt. Bei einem jeden Angrisse zeichneten sich auch, wie der Gericht besondere hervorhebt, Ihre lais. Hoheiten der Großfürst Nikolaus Konstantmowitsch und der Prinz Eugen Marimilianowitsch v. Leuchtenberg-Romanoffsly aus. Mehr als die Khi' Wesen machte den Russen überall die Wüslc zu schaffen unc. dann der Uebergana über den Nmu-Darja. Aus den R?chnungftvorlagen des englischen Schatz» amtes und au« gleichzeitig eingetroffenen Mlttheilungen von Washington geht mit ziemlicher Bestimmtheit hervor, doß ein großer Theil dcr Alabam «»Entschädigung (etwa l.200.000 L.) bereits an Amcrila ab-gcliefert wurde. Die Operation wmde vom englischen Schatzkanzlcr wohlweislich mit strenger Geheimhaltung betrieben, und nun citläit es sich, weshalb die Äarbilan-zen in seinen Händen kleiner sind, als sie der Berechnung zufolge jetzt hätten sein sollen. Die Maria Theresia-Feier in Klagenfurt. Ein großartiges wciyevollcs Fest wars, verherrlicht durch die Gegenwart Sr^ kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Kronprinzen Rudolf, das Klagenfurt, die Hauptstadt unseres Nachbarlandes Kärnten, am 4. Juli 1873 gefeiert. Wir entnehmen über den Verlauf desselben der „Klagcuf. Ztg." folgende Details: Gegen halb 9 Uhr nahmen die zum Feste beorderten Truppen, und zwar eine Escadron des heimischen Dragoner-Regimentes Kaiser NllolauS von Rußland Nr. 5 und das heimische Reserve-Regiment F.-Z.-M. Freiherr von Maroicic mit der Ne^imcnlS'Mustltapelle des Il:f..Reg. Härtung außerhalb des Festraumes Auf-, steUuug. Gleichzeitig stellte sich der llagenfurler A5ete-' ranenverew. über 200 Mann stark, mit seiner Musikkapelle am Festplatte selbst hinler dem Monumente, au beiden Seiten desselben aber die Knaben der städtischen Schulen, an ihrer Spitze die Zöglinge der Gergfchule, auf. Unmittelbar darauf versammelten sich das Fest' comit6, der Gcmeinderath und die Bürgermeister vom Lande. Um halb 9 Uhr erschienen die geladenen Gaste » und wurden von den Ordnern dlS Ftstcomit6s zu ihren z Plätzen geleitet. Es hatten sich eingcfunden: Die Damen dcr gräflichen und freiherrlichen, sowie aller übrigen adeligen Familien des Landes, dann der notabeln Fa-milien der Stadt, dcr Herr Statthalter Graf Lodron, der Herr Fürstbischof Dr. Wicry, der Herr Landes« hauplmann Graf Goeß in der Uniform eines l. l. Ma-jors a. D. und geschmückt mit dem großen Gande des eisernen Kronen.Orde.iS 1. Klasse, der Herr Bürger-mcister Gabriel Iesserniya. der Präsident des l. l. Lan-desgrrichtes mit den Ruthen dieses Gerichtes, die Ge. amtcn des l. l. Landespräsidiums fowie der übrigen l. l. Behörden, alle >n voller Uniform, die Mitglieder des Landesausschusses, die Herrenhausmitglieder, Sc. Excellenz Äaron Kalchberg in der Geheimralhsuniform und Herr Hofrath Ritter von Arneth aus Wicu, die tärntnerischen ReichSralhs-Abgeordneten und die Abgeordneten des tarntuerischen Landtages, die Direttorcn der Sparkasse, der Präsident Herr Graf Lodron in der l. t. itammerersuniform, Sr. Exc. Äaron Neyer in dcr GcheinnathSuniform, der l. k. Kämmerer von Karolyi in der Uhlanen-Majors-Uniform a. D., der l. t. Kämmerer und Rittmeister a. D. Graf Khevcnhüllcr in Husarenuniform, der Ehrenbürger der Stadt Klagensurt Herr Querst Fried! aus dcr Cabinelskanzlei Sr. Majeº stat des Kaisers. Herr Oberbauralh Freihcrr v. Schwarz aus Wien, der Spender des Monumentes. Herr Architekt Vllyer aus Wien, der ErzMer Herr Pvnninger aus Wien der das Monumeut gegossen, Dr. Ludwig August ,5ranil aus Wien u. v. a. Wenige Minuten nach .) Uhr verkündeten die Klänge der Vollshymne und die militärischen Ehrenbezeugungen der ausgerückten Truppen sowie die begeisterten Hochrufe der außerhalb des Festraumes versammelten Menschenmenge, daß dcr durch-lauchtigste Kronprinz nahe. Se. tais. Hoheit Kronprinz Rudolf fuhren um den Fcstraum herum an den Truppcn vorüber, worauf «er Wagen am Eingange zum Fcstplatze hielt. Hier Wurden Sc. lais. Hoheit der durchlauchtigste Thronfolger vom Herrn Statthalter, dem Herrn Landeshauptmann, dem Biirgcrmcister, dann an der Spitze des Offiziers-G^m) ^ ^ ^' Garnison vom Stutionscommandanten d''l". von Stubenrauch ehrfurchtsvollst empfangen und leim ^ Waller des Festcomilös zum Pavillon ge-form dt« /^' H^'t trugen die Parade.Obetstenuni, Nr 1!) aei3^W"" Namen führenden Ins.,Reg. reichen Orden ^ mit dem goldenen Vließe und zahl-Sr Crc G V> ^ f^chstseiner Gegleitung befanden sich der'Garde-Ober'lik... º"^' ^ajor Graf FesteticS und d S l u d "^".^"ºn Walterelirchen. Wäh-wmde.Höchs derse!b5K"dº^ ^"pl«tz durchschritten, den Dan«n mit Tuch"schw f"" º" !'bº^" "nd von wuchtigste Kronprinz be ab"n ^ ^'"^' >, ^« ^^' worauf der Bürgermeister Ga U/5V" ^..^7'^"' veröffentlichte Ansprache hielt " ^ernig die bereits lannte?Wep" """"^ '"« in der bereit« be-M.t den letzt«!,, mit gchobencr Stimme gesprochenen Worten: „Gott schütze Kärnten" gaben Se. l. uud t. Hoheit das Zeichen zur Enthüllung des Monumentes d:r großen Kaiserin. Unter dem Donner von 101 Kanonensalven, den militärischen Ehrenbezeigungen der ausgerückten Truppen, dm UIllliHlN ocr Voike,!>l)nme der ?,>vei Mus^kav-.llen urd nicht endcnwollenden Rufen: „Hoch", ..Hoch Maria Theresia" siel die Hülle des Standbildes der großen Monarchin, deren ellauchter Name immerdar fortleben wird in dem Herzen jedes fühlenden Oeste» reichers. Während die Hülle fiel und das Standbild, begrüßt von den Strahlen der in blendendem Lichte erglühenden Sonne, in seinem vollem Glänze dastand, salutierten Se. l. und l. Hohrit militärisch Hüchstseiner großen Ahn« frou und mit dem erlauchten Enlcl der unvelgtßliä>en Kaiserin die militärische Begleitung, sowie die Genera» lilät und das Offizierscorps, während alle Cioilpersonen Mit entblößtem Haupte der unsterblichen ^onarchin ihre Ehrfurcht zollten. Wenige Minuten nachher tiug der Männergesangs-verlln unter Begleitung der Regimentekapellc von Har-tung'Insanlerie den folgenden, zur Feier der Monuments» cnthüllung von Joseph Weilen versüßten und vom l. l. Hoflapcllmcister Johann Her deck in Musik gesetzten Festgcsana, vor: In disscs i'and, da? Ncrgc rilig« umragln, Wo Nlprnschntt blitzt durch dcr Nrbel Grnu, Veglilcleild lam m länssswcrgang'nm Tagen Thrrrsia! die kaiserliche Frau! -Aus allen Thälern, selbst aus weit entfernten, Sich jubelnd alle» um die Herrin schart; Ein Dcnlmal ward errichtet hier in Kärnten. Das jenes Tag« Erinnerung bewahrt. Die Zeilen wechseln wie de« Strome« Welle; Ob wandelbar auch alles wogt dahin, Heut' soll sich heben uen an alter Stelle Das Drnlmal jener edlen Kaiserin, Der größten ssrau auf HabsburgS hohem Throne, Die eine Mutter ihren Aüllen, war. Durch Tugend mehr geschmückt als durch die Krone, Im Frieden mild, ein Held in dcr Gefahr. Die» Denlmal soll im Sonnenglanzc schimmern Gleich einer Memnonßsänlr, welche spricht: Die Zeit laim Lisen wohl uud Lrz zertrümmern, Doch Kärntens l!icbc, Kärntens Trcuc nicht. So lansse himmelan dir Verge ragen Und donucrud tönt deb Wassersalls Gebraus, So lange werden hier dir Hcrzcn schlagen In aller Treue für da» Kaiserhaus. Nnn jauchzen wir in vollem Lhor, Zum Himmel schall' der Sang rmpor: Vicloria. Victoria. Victoria! Nun schritten Se. l. und l. Hoheit, begleitet von Höchstseinem militärischen Gefolge, dann den hohen Würdenträgern des Staates und des Landes vom Pavillon zum Monumente vor und acruhlen sich an dcr reckten Seite desselben vom Herrn Blir^rmeister Gabriel Ies-lern.a die folgenden Persönlichkeiten vorstellen zu lassen -Obtlliauralh Karl Freiherrn v. Schwarz, den nroß. milthigcn Splndcr des Monumentes, den Erznieß-r und Meister Herrn Franz Pönninger onS Wien, der die große Kaiserin so kunstvoll für fpätere Generationen in Bronze gegossen, den A'.chilclten Bayer ans Wkn, dcr den Entwurf zu diesem Monumente gezeichnet, den Kunst-stcinmctzmeister Herrn Vogler aus Klagcnsurl, der den Sockel gemeißelt, und den Stadlbaumcister Herrn Bier-baum aus Klagenfurt, der die Fundamente und Mauer-arbeiten besorgte. Se. t. und l. Hoheit richtete an jeden einige freundliche Wolle d«r Ancilennüng und des Dan-leS und geruhte eine vom Herrn Oderbauralh Schwarz ehrfurchtsvollst überreichte Erinnerungsmedaille, meisterhaft in Gold gearbeitet, huldreichst entgegenzunehmen. Hierauf ging Se. l. und t. Hoheit, begleitet von den bereits bezeichneten Persönlichkeiten um das Monu« ment herum, besichtigte oaeslldc eingehend und las die Inschriften in den Schildern des Sockels. Unter lauten Zurufen dcr Blviillerung begab sich Se. t. t. Hoheit wieder in den Pavillon zurück, wählend sich die ausgerückten Truppcn zur Dcsilicrung vor dem durchlauchtigsten Thronfolger formierten. Als Se. l. und t. Hoheit die Klänge des Defilier-marfches „Ocsterreich mein Paterland" hotte, trat Höchst-derselbe, gefolgt von Höchstseiner militärischen Begleitung, dem Herrn Statthalter, dem Hcrrn Landeshauptmann, dem Herrn Bürgermeister, dann dem Herr« Station«« comm indanlen G.-M. v. Slubenrauch und dem l. l. OffizierScolpS, an 30 Schritte vor und ließ die Truppen über den Festplatz an dem Denkmale der großen Kaiferin vorübcrdlfilicren. Hicmit war die officielle Feier der Monuments» Enthüllung beendet, und Se. l. und l. Hoheit fuhren unter begeisterten Zurufen der Bevölkerung in die kaiserliche Burg zurück. Hagesneuisskeiten. — Sc. kaiserliche Höh. Erzherzog R u d o l s beehrten am 6. d. abends das larnlner Bundesschießen in Klagen, fürt mit Höchstscineul Besuche. Der Kronprinz wurde vom Obctschllyenmeisler Sigmund Hoffmann und von den zahlreich anwesenden Schlitzen mit einem dreifachen Hoch begrüßt, worauf der Prinz die Festgaben besichtiglc, die Schützen zum Schießen einlud, mehrere derselben anzu-sprechen, seine Befriedigung Über dieses Schützenfest in anerkennenden Worten zum Ausdruck zu bringen und schließlich zu versichern geruhte, daß er dem Schießplätze in nächster Zeit ein Erinnerungsbest widmen wolle. — Se. lllis. Hoheit besichtigten am 7. d. auf der Fahrt von Villach nach Tarvis vom besten Wetter begünstigt den auf das festlichste geschmllclten Eisenbahnbau, unternahmen nachmittags einen Ausflug nach Ponlafel und kamen nach 9 Uhr im besten Wohlbefinden nach Tarvis zurück. — Sc. kaiserliche Hoheit waren vormittags am weißenfelser See und kamen mittags wohlbehalten nach Tarvis zurück. — (Der Schah von Persern) trifft nach den neuesten Meldungen wahrscheinlich schon am 20. d. in Wien ein und wird im schönbrunner Schlosse wohnen. — (Personalnachricht.) Se. Ercellenz Herr l. und l. Botschafter Graf Neust ist in Wien eingetroffen. — (Die wiener Weltausftellunc,) wurde am Sonntag den 6. d. von nahezu 70.000 Perfonen besucht. — (Von der grazer Universität.) Zum Decan der philosophischen Facultat wurde Herr Professor Dr. Kergel. zu dessen Stellvertreter Herr Professor Dr. Krones gewählt. —'(Zur Eicursion der ..^eitha".) Au« Nnlaß der Uebuugsfahrt. welche Sr. Majestät Donan-Mo-niwl „Leitha" donauaufwä'rtS nach Baiern machte, um dm Eingeschifften Gelegenheit zu praktischen Studien im Son-bieren eine« fremden Fahrwassers zu geben, kam es, nach Bericht des „P. Ll." zwischen der l. bairischen und der österreichisch'ungarischen Regierung insofern zu einem Meinungsaustausch, als die erftere Anstand nahm, der Bergfahrt des Monitors einen ausschließlich wissenschaftlichen Eharakier zu belassen, und sich daher mit der sonst üblichen einfachen Anmeldung nicht begnügen zu können glaubte. Nachdem die „Leicha" ihre Fahrt bis Dillingen sortgesetzt hatte, erhielt dieselbe die Weisung zur sosortigen Nücklehr, und dürste der ganze Zwischcnfall, den man heute bereits zum Gegenstände von diplomatischen Äeclamalioncn machen will, hiemit beigelegt sein. — ( D ie Eröffnun g des Touristen Haus es aus dem Schneeberg) fand am 6. d. statt. Ungefähr 500 Theilnehmer aus Wien, Naben, Wiener-Neuftadl und Steiermark hatten sich eingefunden. — (Energie eines Gendarmen.) Wir lesen in der „Drau" : „Soeben erfahren wir aus ver-laßlicher Ouelle, baß es dem braven Gendarmerie-Poften-fUhrer aus BuScin, Franz Potolschnll, gelungen ist, fünf Rüubcr einzufangen." — (Die Blatternlranlheit in Kärnten) ist in epidemischer Verbreitung nur mehr auf den Vezirl Spital beschränkt, behauptet sich aber dort i« Gerichts» bezirke Gmünd noch fort mit ungesckwächter Intensität und verhältnismäßig bedeutender Sterblichleit. — (Impfzwang.) Der Vandesmedizinol-Kollegiu« zu Dresden berieth Über die Einführung des Impfzwanges. Man gelangte zu dem Beschlüsse, daß die möglichst allgemeine Einführung dcr Impfung geradezu als ^iochwendig» leit anerkannt werde. — (Mittel gegen die Cholera.) Der „Gazzctta di Palermo" zufolge hat Professor Federici glänzende ver-suche mit subcutanlcu Injektionen von Morphin als Mittel gegen die Cholera unternommen. Die Heilung soll unmittelbar darauf folgen. ^ocales. — (Für Volsschullehrer.) Zufolge eine« Gr. lasses de« l. l. Ministeriums für Landesvertheidigung vo» 29. Juni l. I. sind diejenigen dem ^anowehrverbanbe an-gehörigen Vollsjchullehrer, welche die Weltausstellung während der Ferialzeit lhalsächUch besuchen, slir dieses Jahr ausnahmsweise von der WaffenUbung und RelrutenauSbildung enthoben. — (Herr Dr. Iofef Dri) wurde vom Lande«, ausschusse zum Seeundararzte und Assistenten in der Ge-bäranstalt des i!a,deScivilfpilalS ernannt. — (Die hiesigen Volksschulen) feiern a« 26. d. M. im landschaftlichen Reboulensaale ihr Jahres-schlußfest. — (Von der wiener We ltauSfiellun q ) Der Berichterstatter der „Presse" schreibt: .Die lrainer ^andwirlhschaste.Gescllschast bringt besonders schönen Mai« und hat recht nett arrangiert." — (Aus dem Bereiusleben.) Der Arbeit«. Kranken, und Invalidenvercin entfallet unter Keilung seine« Obmannes, des Iouinaliften Herrn Arko, eine recht lo-benSwerlhe Thätigleil. Während dieser Verein Ende Dezem, der 1U72 nur 192 Mitglieder zählte, erhöhte sich die Zahl derselben bls nun auf 245. Das Slammvermöaen de« Vereines betrug mit Schluß des Jahres 1872 nur 570« derzeit we»«t der Kasseftand einen Bermvgenssiand von 900 fl. aus. Die Vcreinseinnahmen beliesen sich im Jahre 1672 auf 910 fl. tt kr., du Ausgaben auf 888 fl 44 kr. Im abgelaufenen Jahre wurden an 93 Individuen in «lanlhettSsällen 615 fl. 78 kr. verlheilt. Der Verein er-füllt ohne Zweifel seine humane Ausgabe, und sein eifrige« Wirken gibt Nnlaß. daß demselben in der Folge noch recht viele Angehörige des Arbeitelstandes beitrelen werden. — (In der Waldbauschule zu Schneeberg) sollcn dem Vernehmen nach auch Vortrüge über Naturkunde eingeführt werden. -^ (Der Schubling«lran«porl) zwischen Laibach und Graz wird von nun an «itlelft der Postzuge aus der Slldbahn et folgen. 1106 — (Die Affaire „Ferdinand Kaiser") hat bereits die Grenzen ihres Gebietes — unterm Strich — weit überschritten und eine Form angenommen, die für gebildete Leserkreise nimmermehr interessanten Stoff liefern lann. Diese Affairc fand sogar im redactionellen Theile des „Laibacher Tagblaltes" Play. Wir werden die Acten über diese causo cslödr« schließen und wollen endlich und schließlich nur unserem Erstaunen Ausdruck dar» über zebe«, daß das genannte Blatt, welches in der Schreibweise unseres Localberichterstatters so „viele stylische und logische Absonderlichkeiten" zu entdecken und diese Schreib« weise bereits zu wiederholtenmalen als ..urkomisch" zu be> zeichnen beliebte, es dennoch nicht verschmäh». Tag für Tag den größten Theil der von unserem Berichterstatter mit vielem Zeit« und Geldaufwande gesammelten und kundgegebenen Localnotizen wortgetreu, ohne Quellenangabe — sich selbst der goldenen Ruhe hingebend — in seine Spalten aufzunehmen. Diesen Vorgang könnten wohl wir mit vollem Nechte als „urkomisch" bezeichnen? — (Promenademusit.) Die Musikkapelle des 46. Inf.«Reg. spielt heute in Tivoli statt in der Sternallee. — (Beim Bestie gelscheiben) im Gasthause ..zum Tiroler" an der trieft« Straße wurden bisher 1400 Serien geschehen. Montag den 14. d. abends erfolgt unwiderruflich der Nbschluß des zum Vorlheile des Arbeiter« Kranlenrereines arrangierten Beftscheibens. Es sind noch 600 Serien zu scheiden, und es ist Freunden des Kegel» scheiden« nur mehr durch 5 Tage Gelegenheit geboten, sich auszuzeichnen. — (DieProductioneuderKUustlergesell-schaftMontanari) in Leopoldsruhe und im Garten des Gasthauses „zur Schnalle" waren wegen der gestern eingetretenen ungünstigen Witterung nur schwach besucht. .Iu-piter pluvius und .l upitsr tou2H8 ist ein offener Feind der göttlichen Tonmuse; so oft ein Concert annonciert wird, tritt dieser Beherrscher der Oberwelt störend ein und vereitelt uns jeden musitalischen Genutz. — (Der Ausschuß der „Slovensla Ma-tica") hält am 17. d. um 4 Uhr nachmittags seine 28. Sitzung in Laibach ab. — (Für den „Narodni Dom") in Rudolfs-werlh übernimmt Herr.Landeslassecontrolor Karl Hagar in Laibach die Sammlungsgelder aus Laibach. — (Für die ne ue Eon currenzstraße Bre-fowitz » Mitlarje) hat der Landesausschuß einen Sub« ventionsbetrag von 1000 fl. angewiesen. ^— (Hunde der verschiedensten Racen) machen es sich in neuester Zeit — ungeachtet des bestehen« den Verbotes — in den Gast» und Kaffeehäusern wieder recht bequem und stören durch ihre ungenierten Bewegungen die Bequemlichkeit der Gäste. Wir wurden von mehreren Gafthausbesuchern ersucht, gegen das in neuester Zeit wieder auf der Tagesordnung stehende Mitnehmen der Hunde in öffentliche Orte das Wort ergreifen und die diesfalls bestehende Verordnung in Erinnerung bringen zu wollen. Die Gastwirthe, die jeden Gast wie ein theureS Kleinod schützen und ehien, erklären, es falle ihnen fchwer, die Abschaffung der dem Publicum lästigen vierfüßigen Eindringlinge selbst in die Hand zu nehmen, und appellieren an die Einsicht ihrer p. t. Gäste. — (Schnelle Justiz in Krain.) Die graz« „Tagespost" empfängt aus Cilli folgenden Bericht: „In einer Rechtssache, welche 5000 si. betraf, wurden bei dem l. l. Bezirksgerichte Egg in Krain die Acten am 27. Juni 1873 inrotuliert. das Urlheil am 29. Juni geschöpft und den Parteien schon am 4. Juli 1873 zugestellt; hiebet wirb bemerkt, daß die eine Zustellung durch die Post nach Cilli geschehen muhte. Ein Bezirksgericht, welches eine so rasche Justiz übt, muß vorzüglich geleitet sein." — (Erlöschen der Rinderpest.) Die k. k. Bezirlshauptmannfchaft Rann hat laut Mittheilung vom 30. v. M. infolge des ihr ämtlich angezeigten Lrlöschens der Rinderpest im llanjecer Sluhlbezirle in Kroatien den Seuchengrenzbezirk Windisch'Landsberg-Wisell wieder auf-gehoben und treten somit die sür denselben angeordneten Verlehrsbeschränkungen wieder außer Kraft. — (Für Landwirthe.) Das Salzen de« Heues hat sich nach mehrjährigen prallischen Erfahrungen viel« Landwirlhe als sehr nützlich und vorlheilhafl erwiesen, da hiedurch nicht nur vielen nachtheiligen Veränderungen bei längerem Aufbewahren des Heues vorgebeugt, sondern dasselbe von dem Vieh auch lieber genommen wird. Das Salzen des Heues wird am besten beim Abladen und beim Anschoben, desselben auf dem Felde vorgenommen. Man rechnet auf den Zöllner Heu '/, bis '/, Pfund Sal;. Das Salz dient nicht al« Nahrung, aber es reizt, erleichlert die Verdauung und macht es dem Thiere möglich, eine größere Quantität Nahrung zu verzehren. Stimmen aus dem Publicum.* Herr Redacteur! Die in der gestrigen Nummer des „Laibacher Tag» blatt" unter dem Schlagworte: „Eine neue Sorte von Geistesariftolratie" enthaltene Notiz stellt den Verfasser des Aufsatzes: „Auch eine SamStagsplauderei" als «ine von der „hiesigen Amtszeitung" zu dem Zwecke, „ihr aus der eigenen Noth zu helfen", engagierte Feder hin. Angesicht« dieses Anwürfe«, des einzigen von allen übrigen mir in der erwähnten Notiz gemachten, den zu widerlegen ich der Mühe werth erachte, werden Sie wohl die Güte haben, mir hiemit die Abgabe der bündigen Erklärung zu gestatten, daß ich mich bis zu diesem Augen-blicke weder der Ehre Ihrer persönlichen Bekanntschaft er» freue, noch auch je, fei es ein mündliches oder schriftliches Wort mit Ihnen gewechselt habe, daß also auch — wie nach dem Gesagten selbstverständlich — meine Feder von Ihnen in keiner Form und zu keinem Zwecke „engagiert" wurde. Ob mein vom redactionellen Rothstifte theils gespickter, thells beschnittener Aufsatz in der Thal jenes „ekle Gebräu von rohen Gemeinheiten und ausgedunsener Selbstverhim-melung" ist, als welches derselbe in der citierten Notiz zu charakterisieren versucht wird, ob die gegeißelte aufdringliche Oeistreichlhuerei mein oder des Herrn „Samslagsplaude« rers" im „Tagblatte" größeres Uebel ist, ob endlich der Hinweis auf die geheiligte Majestät des Unglückes, welche ich frevelhaft velleht haben soll, nur den Schatten einer Begründung für sich hat, darüber wird sich jeder urteilsfähige, die faktischen Verhältnisse kennende Leser, soferne ihn die ganze Nffaire überhaupt interessiert, ohnehin schon seine feststehende Meinung gebildet haben. Ein weiteres Streiten hierüber wäre somit vergeblich, und ich unterlasse dasselbe umsolieder, als ich der geehrten Redaction des „Laibacher Tagblatt", welche — wie es nach der Fassung der bewußten Notiz zu sein scheint — die Sache ihres halbvergangenen Plauderers zu der ihren gemacht und «< sogar nicht verschmäht hat, den von mir — evident nur in genereller Beziehung — gebrauchten Ausdruck: „er-quisile Kreise der Aristokratie des Geistes" zum Zwecke billigerer Nusnühung in „Kreise der efquistten Geistes« aristolratie" zu fälschen, nicht gerne Gelegenheit bieten möchte, an den „hohlen Phrafen", der „Geistesarmut!)" und „Plattheit" meiner Schreibweise diejenige „mitleidige" Feder zu erkennen, deren ,auS der Gosse" hervorgeholten, nichtösagenden Aufsähen sie in oftmaliger Wiederkehr stets mit einladendster Willigkeit (natürlich nicht „um der eigenen Noch abzuhelfen", ich vermulhe vielmehr dcs geraden GegenlheileS wegen) die Räume ihres Feuilletons geöffnet hat. Ihr ergebenster «. «,». Laibach, 9. Juli 1973. * Konnte wegen Mangel an Raum am 9. d. nicht ausge-nommen werben. Neueste Post. (^riginal'Telettramme der „Laibacher Zeitung.") Wien, «O. Juli. Die heutige „Wiener Zeitung" meldet: Der Kaiser verlieh dem Ge» neraldirector der Weltausstellung. Freiherrn von Tchwarz-Senborn, in Anerkennung seiner geleisteten ausgezeichneten Dienste das Groß» kreuz des Hran; Iosephsordens. Die Amts-zeitung veröffentlicht weiter eine Verordnung! des Handelsministeriums, betreffend die <5in» führung eines Einheitstarifes für den austro-ungarischen Telegravhcnverkehr <5. Juli. Der bisherige Gesandte des deutschen NeicheS in Brüssel, Valan, wurde zum Staatssekretär des auswärtigen Amtes mit dem Range eines preußischen Ttaatsmini-sters ernannt. Ä g r a m , 8. Juli. Die montenegrinischen Emi-yiunlen wurden vollkommen amnestiert. — Ministtc Pllltnenac rc-stc nach Trilst ab, um die Veqnaoigungs' dccrete den Emigranten persönlich zu überbringen. Vttlcoig, 8. Juli. Nachdem hier einige Cholerafälle vorkommen sind, werden von heut« angefangen täglich Bulletins veröffentlicht werden. London, 8. Juli. In dir Unterhaussitzung beantragte Richard, daß die Regierung mit den fremden Machten Verhandlungen einlelte behufs der Verbesserung der internationalen Gesetze und Einführung eincs permanenten SlbiedgerichtssystemS. Obwohl die Regierung den Antrag bekämpfte, wulde derselbe mit 98 gegen 88 Stimmen angenommen. New York, 8. Juli. Der Dampfer City of Washington scheiterte SamStag bei Gulbrockbar und ging wabMcllüich gänzlich zugrunde. Die Passagiere und die Schiffsmannschaft find gerettet. Telegraphijchcr Wechselkurs vom 9. Juli. Papier-Rente 6« 50. — Silber-Rente 73 7b. — 1860« Stllats-Nnleh l, 102 75. — Vanl.Nctien 937. — «redit - «ttirn 228. — Vollöl liU 30. — Tilbci, 199-75. — K. l. Münz.Ducattn. - Napolts.:<«d'ºr «85 Handel und Golkswirthschastliches. lialbach, 9. Juli. Auf dem heutige» Markte slud ei» schienen: 7 Wagen mit Getreid»-, 14 Wagen mit Heu mid Slroh (Heu 125 Zentner. Stroh 49 Zentner), 82 Wagen und 1 Schiff (8 Klafter) mit Holz. __Durchfchnitts-Preife.__________ st. ^l^fi^^l. ^ft. lr. st. >". Weizen pr. M'Y-n 7 40 7 65 Vutter pr. Pfund ^42'—^ Korn „ 4 40 4 75 Eler pr, Gtüll — 2------- Gerste « 3 — 3 50 Mich pr. Maß — 10 haftr „ 2.-2 10 Rindfleisch pr, Pfd. - 2« — Haldfrucht „ -------5 «0 Kalbfleisch „ - 27 — Heiden ,. 4 20 4 8 Schweiuesltisch,. 30 _ Hirse ,. 3 Ü0j 3 68 Lämmerne« pr. „ — 20 — Kutnruli „ 3 70, 3 79 Hiihudcl pr. GtUÄ — w — ^ Ecdiipsei „neu 2 20i------- Taub,« „ -18-^ Linscil „ > 5 50 — — HtU pr. Itr. alt 1 20 ^ Erbsen „ 5 60 — » ,, „ nen . 80 -. ^ ssisolm „ b-------— Stroh « -. 90 - ^ N,nd«schln«ll, Pfd, -52------ Holz,hart..prltlfl.------ßF Schweineschmalz „ — 38 — — — weiche«. 22" ____b ^ Speck, frisch, „ - »2 — - Wein. rich.,13 ^ Angekommene Fremde. «m 8. Juli, »»»»«»> «>«»«'»nt. Koritnil, l. Puslmrisier, (inbar. Wir!, Wippach, Koprwnilar, Pfarrer, Sava. öchlieber; Dl. Kosjrt, Advocat, und Br. Haynar, Lieut., Nraz. Daiber, ilfm,, Ulm. - v. Troyn, l. l. Obrrlieutcnant. Fiume. Drobnii. Pfarrer, (Ärafendrnnn. — Viangau, Trirst. «»«»«»-> «t»^!t AVl^>>. Pezi, Privatirr, Fiume. »«»«> «,,5«»,»,,. Weiß, Wien. ^ Ovin und Graf Thur". Nadmanusdorf. «l»«,»«»,«»,«»^ »>»s. Caroba, Gavaqnia und Vafparini, ü!'> nedic;. l^adl)re, Handelsagent, Trieft. «»>«>'«>«. Florio, Agent, Buccari. — Pogazhnil, VersslnaPP^ Tlifail. Meleorolossische Neoslnchlullstell in Laibach. ' '! M zz ' 33 -« _______H "" 8 "___________^^^^_^___^^_ _«_ Ü N.M«.! 7»7.,o, ^-17.« windstill «edel ' » 9. 2 „ N. 7»v.o? ^25« O. mäßig heiter > ^'''„ ^ 10 „ Nb.! 736^ ^.18.4 windii.ll «rößlh. bew. ^kgt" Morgcnncbel. Schwlller. heißer Tag. Nach 6 Uhr alienl< Oew'ltcr aus Nordoft, mit Regen, von kurzer Daurr. ^iach^ Anfheitcrung. Da« TageSmitttl der Wärme ^- 206', um 1^ Über dem Normale. Aeraülworlllchfr Neonctenr: Illnaz v. itle^n^navr. ^z> »»^,^' l. _^^^.^. Wien, 8. Juli. Die Värse zeigte heule große Vorliebe filr StaatSesfecten und ucrdicnt e« Beachtung, daß die Rententml mit Mai'Novembcr-Scadenz, welche im A«< <<)vlskl)^l!lt)l» lllnde gangbarer sind, als jene mit Februar-August-Loupon«, den größeren Cur«aufschwung nahmen. Im Übrigen war wenig Geschäft, und erfolgten eben darum llei> Lursabbriicllunaen. 2)ie Stimmung war von Anfang bis zu Lude eine allnftiae. Velo Ware Mai- ) n.„.. (.....6"-7b 68.90 «ebruar-) """ (.....6830 68.50 ^nner-) ^^, ( - - - ^ 7410 Lofe, 18^9.......268.— 270.- „ I»ü4.......94.50 95.b" ^ 1860.......102.75 103.2b „ 1860 zu 100 »l. . . . 113— 114. - ^ 1»64.......133.H0 134.- Dowäntn-Pfandbritst .... 119.ti0 120.50 Böhmen » H . , . . 94.- 95.- GaUpen l ^^º' . . 75.50 76.50 Siebenbürgen s " < . . 74.- 75.-Ungar« j "'""^ l . . 77.- 77.50 Dºnau-«tgulltrung«.Lose. . . 96.75 97 50 Una.. Lisenbahn-Nnl.....99.25 99 75 Una- Prämien-Anl......82'25 «2.75 Wiener Eommunal.Anlehen . . ttb.?h g6._. Vctie« von Nanken. Gelb Ware »n«lº-Vººt.......I»« 50 189.- ««ulverem.......l75- 17«.- Vvdln, rlditer.siült .... 2d4.— 2bt,.— ««dltankalt.......292.25 N2 75 «llb «»« Trlditanftlllt, ungar.....127.— 138.— Depositenbank......85.— 86.— E«comptt«mstllll......1000.—1015 — Hranco-Vanl......K2.— 83 — Handelsbank.......123.— 125.— Ltlnderkantenverein.....140.— 141.— «alionalbaul......H86— 988.— Oefterr. allg. Vanl .... 139.50 140.50 0efterr. Banlgesellschaft . . . 200.— 201.- Umoubanl.......13?.- 137.50 «eniu«baul.......55.50 56- Berlehr«baul.......146.— 147.— Uetien von Transport. Unternehmungen. Teld Ware «lfölb-Nahu.......160— 161.— «arl.Ludwig-«ahn.....228.— 228.50 Donau-Dampfschiff.. Gesellschaft 587— 589. - Vlisabeth-Weftbllhn.....223.— 230- «l»sllb«H.Vahu («ln,-vudu»«ser Streck).......193- 194.- F«rbina2b«-««r^br'.,sillr^r ... . 87.75 88.25 l Staatsbahn....... 133.- - 134.— Geld O^l Slldbahn k 8"/, . it^' ?^' ''" ^ 5'/. ...'.. ^^ Slldbahn. Von«.....21 . Ung. Oftbahn......?1.«5 V^ Vrlvatlose. 4j -Preuß. Kassenscheine I ,. 68 ^ 1^ A ' Silier . . . 109 « 5<» ^1«) ^ 7b - Kraimsche Orundentlaftungs-Obligationen. l Privawotierung: Geld 89H0, Ware 30 o"