Ein hallstattzeitliches Brandschüttungsgrab mit Urne aus Wildon, Steiermark Christoph GUTJAHR mit Beitrag von Silvia RENHART Izvleček Konec avgusta 2003 so v Unterhausu (Wildon, Avstrijska Štajerska) ob izkopu kanalizacijskega jarka naključno odkrili žgan grob. Izkazalo se je, da gre za pokop mlajše osebe, stare med 13 in 18 let. Kot žara je bila uporabljena manjša posoda s stožčastim vratom, okrašena z motivom metop in pokrita z nažlebljeno skodelico, v notranjosti pa okrašena s križnim motivom. Ob izkopavanjih dve leti pozneje so bile razkrite tudi zanimive podrobnosti samega načina pokopa. Na osnovi zbranih primerjav je razvidno, da grob sodi najverjetneje v čas Ha C2 po srednjeevropski kronologiji. V pozni bronasti dobi in starejšem halštatskem obdobju je obravnavano območje Wildona (Wildoner Schlossberg in Buchkogel) gotovo predstavljalo eno od pomembnih središč poznejše Avstrijske Štajerske. Ključne besede: Avstrija, Štajerska, Wildon, starejša železna doba, žgan grob, posoda s stožčastim vratom, nažlebljena skodelica Abstract At the end of August 2003 while digging a ditch for drains in Unterhaus (Wildon, Styria), a cremation grave was discovered by chance. It proved to be the burial of a young person, from 13 to 18 years old. A small pot with a conical neck painted with a metope motif was used as the urn. This was covered by a grooved cup used as the lid, similarly decorated inside with a painted cross motif. Two years later, interesting details about the burial itself were further uncovered. It is apparent from the presented analogies that the burial most probably can be dated to the Ha C2 period of the central European chronology. In the Late Bronze Age and Early Hallstatt period this region around Wildon (Wildoner Schlossberg, Buchkogel) certainly represented one of the important centres of present-day Austrian Styria. Keywords: Austria, Styria, Wildon, Early Iron Age, cremation grave, pot with a conical neck, grooved cup 1. EINLEITUNG 1.1 Auffindung Ende August 2003 stieß Gerhard Leitinger, wohnhaft in der Katastralgemeinde Unterhaus, Marktgemeinde Wildon (Bezirk Leibnitz), beim Anlegen eines Kanals in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses (Abb. 1) auf Keramikreste und Leichenbrand. Die Fundstelle selbst liegt auf Parzelle 102/4 am Fuße des Buchkogels, auch Wildonerberg genannt (Abb. 2). Dieser langgestreckte Höhenzug ist durch ansehnliche Siedlungen der Kupfer- und Urnenfelderzeit als wichtiger archäologischer Fundort ausgewiesen1 (Abb. 6: 8). Dem Finder, der bereits in den 1980er Jahren bei den Grabungen am Wil-doner Schlossberg und beim urnenfelderzeitlichen und frühhallstattzeitlichen Gräberfeld "Hauptschule Kramer 1981, 49 f.; Kramer 1989, 16 ff., 31. Abb. 1: Wildon-Unterhaus, die Spitze des Pfeils weist auf die Fundstelle (Grab "Leitinger-Urne"). Ausschnitt aus ÖK 1:50.000, Blatt 190 (Leibnitz). Sl. 1: Wildon-Unterhaus, puščica kaže najdišče (grob "LeitingerUrne"). Izsek iz karte ÖK 1:50.000. Abb. 2: Wildon-Unterhaus, der Punkt bezeichnet die Fundstelle (Grab "Leitinger-Urne"). Auszug aus dem Katasterplan, M. = 1:2.000, Verkleinerung. Sl. 2: Wildon-Unterhaus, krožec označuje mesto najdbe (grob "Leitinger-Urne"). Pomanjšan izsek iz katastrskega načrta, M. = 1:2.000. Wildon" mitgearbeitet hatte, war klar, dass es sich dabei um einen archäologischen Befund handeln könnte. Sorgfältig barg er die Reste en bloc und meldete den Fund umgehend der Marktgemeinde Wildon. In der Folge fand am 19. September 2003 durch G. Obersteiner, M. Roscher und den Verfasser eine Besichtigung der Fundstelle und eine Erstbegutachtung der Fundobjekte statt. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine keramische Urne handelte, die von einer umgestülpten Schüssel abgedeckt war. Wie den Schilderungen von Herrn Leitinger zu entnehmen war, kamen die Objekte in einer Tiefe von zirka 1,3 m zum Vorschein, eingebettet in eine lehmige Schicht. Steinsetzungen irgendwelcher Art waren ihm nicht aufgefallen. Die Marktgemeinde Wildon übernahm bereitwillig die Kosten für die Restaurierung, die vom Restaurator R. Fürhacker (ARGE Bodenwand), Graz, durchgeführt wurde. Schon im Verlauf der Restaurierungsarbeiten zeichnete sich ab, dass der Rand der Urne ebenso wie der Henkel der Schale absichtlich entfernt wurden, um ein Überstülpen der Schale auf den Topf überhaupt erst zu ermöglichen (Abb. 3).2 Nach dem Finder benannt, hat sich für diese hallstattzeitliche Bestattung mittlerweile die Bezeichnung "Leitinger-Urne" eingebürgert. 2 In den spätbronze- und hallstattzeitlichen Gräberfeldern der Steiermark stellt diese Form der Urnenbestattung die Ausnahme dar. Ein Beispiel sei aus dem Gräberfeld von Leoben-Hinterberg (Flur Brunnleiten) angeführt: In dem Steinkistengrab 20 war die Urne mit einer umgestülpten Einzugsschale bedeckt (Modrijan 1963, 9 f., Abb. 6 u. 8). Im Fall von Grab 13 war es offensichtlich nicht die Urne sondern ein Beigefäß, das mit einer umgedrehten Einzugsschale als Deckel versehen war (Modrijan 1956, 27, Abb. 13 rechts und Abb. 19). Abb. 3: Wildon-Unterhaus, Grab "Leitinger-Urne". Zeichnerische Rekonstruktion der Urne mit Deckel (M. Windholz-Konrad). Sl. 3: Wildon-Unterhaus, grob "Leitingerjeva žara". Risarska rekonstrukcija žare s pokrovom. Abb. 4: Wildon-Unterhaus, Grab "Leitinger-Urne". a - Grabgrube DOF 1; b - Grabgrube DOF 2; c - Ausgenommene Grabgrube, Interface (gez. M. Arneitz, 2006); d - Harris-Matrix (Ch. Gutjahr). Sl. 4: Wildon-Unterhaus, grob "Leitingerjeva žara". Tloris grobne jame: a - situacija ob odkritju; b - po odstranitvi vrhnjega polnila; c - izpraznjena grobna jama; d - Harrisova matrika. 1.2 Befundbeschreibung Weitere Kanalbauarbeiten und kleinflächige Bodenbewegungen im Umfeld des Wohnhauses und der Fundstelle von 2003 erlaubten schließlich dem Verein "Kulturpark Hengist" Anfang September und Anfang November 2005 begleitende archäologische Beobachtungen in dem ein wenig abschüssigen Gelände.3 Dabei fand man unter anderem in der vom Entdecker angegebenen Tiefe den Rest der Grabgrube, die zwar vom Kanalgraben beschnitten war, dennoch ließen sich durch die archäologische Untersuchung wesentliche Punkte des Bestattungsvorganges rekonstruieren. Im Baggerprofil deutlich ersichtlich waren rezente Aufschüttungen (Ausgleichsschichten) mit einer 3 Die Grabungsleitung hatte der Verfasser inne, die örtliche Grabungsleitung oblag Herbert Kern. Abb. 5: Wildon-Unterhaus, Grab "Leitinger-Urne", DOF 1 (Foto H. Kern). Sl. 5: Wildon-Unterhaus, Grob "Leitingerjeva žara". Stärke von ungefähr 0,5 m.4 Sie bieten eine Erklärung für die Tiefe des Grabes. Hinweise auf eine ehemalige Hügelaufschüttung über der Bestattung waren dem Profil nicht zu entnehmen. Die in nord-südlicher Richtung orientierte ovale Grabgrube mit einer Länge von 0,85 m und einer noch erhaltenen Breite von 0,65 m konnte zu etwa drei Vierteln erfasst werden (Abb. 4a). Nur der westliche Abschluss ist gestört (Abb. 5). Dezentriert am westlichen Grubenrand war deutlich die Leitinger'sche Bergungsgrube zu erkennen. Sie hat einen Durchmesser von rund 0,9 m, eine Tiefe von zirka 0,25 m, eine annähernd ebene Sohle und eine schräge Böschung (SE 3IF). Sie war verfüllt mit kompaktem, graubraunem Lehm mit Humusanteilen, der noch ein wenig Holzkohle und vereinzelt Leichenbrand enthielt (SE 7). Das Urnengrab selbst war eingebettet in eine sterile Schicht aus sehr kompaktem, schluffigem, rotbraunem Lehm ("Opok", SE 100). Die Grabgrube besitzt eine Tiefe von zirka 0,20 Metern, eine ebene Sohle sowie eine schräge Böschung (SE 4IF). Die Sohle war durch Tierbauten (SE 8IF) teils stark beeinträchtigt (Abb. 4c). Wie aus dem Befund hervorging, erfolgte die Verfüllung der Grabgrube offensichtlich in zwei Schritten. Zunächst wurde eine Schicht aus kompaktem und stark bindigem, schwarzbraunem Lehm eingebracht, der reichlich mit Holzkohlestückchen (< 3 cm) mit unterschiedlichen Faserrichtungen, viel Leichenbrand (< 0,5 cm, vereinzelt < 1,5 cm; rein weiß, hart), viel verziegeltem Lehm (< 0,5 cm) sowie überwiegend kleinen Wandfragmenten von der Urne durchsetzt war (SE 6). Es ist dabei von einer Brandschüttung auszugehen, offenbar wurden aber nicht die gesamten Scheiterhaufenrückstände in die Grabgrube gefüllt. Die sorgfältig aufgelesenen, größeren Leichenbrandfragmente einer/s Jugendlichen (13. bis 18. Lebensjahr)5 waren in dem Urnengefäß deponiert. Über der SE 6 und deutlich von dieser zu trennen war eine Schicht aus kompaktem, schluffigem, olivbraunem Lehm, vermischt mit eben liegenden Leithakalk-Bruchsteinen (< 7 cm), Holzkohle und teilweise Asche sowie vereinzelt Leichenbrand (SE 5). An ihrer Schichtunterkante - vereinzelt fand sich dort auch verziegelter Lehm - barg die SE 5 jedoch noch eine Überraschung, nämlich die Auffindung mehrerer Henkelfragmente der Schale. Es handelt sich bei der SE 5 um die Verfüllung der Grabgrube nach der Einbringung der Brandschüttung. Trotz der Blockbergung ließ sich durch die archäologische Nachuntersuchung noch das stratigrafische und zeitliche Verhältnis der Urne zur SE 6 und SE 5 abklären (Abb. 4). Anhand der festgehaltenen Niveaus und Schichtgrenzen kann folgender Vorgang wahrscheinlich gemacht werden: Zunächst stellte man die Urne dezentral in die ausgenommene Grabgrube. Daraufhin brachte man die Brand-schüttung (SE 6) in die Grube ein. Anschließend wurde die Henkelschale als Deckel aufgesetzt und der Henkel entfernt, dessen Fragmente sich an der Unterkante der SE 5 fanden. Abschließend erfolgte die Verfüllung der Grabgrube (SE 5). Möglicherweise fanden die absichtliche, für die geplante Funktion als Deckel aber notwendige Abtrennung des Schalenhenkels und die Zusammenführung der beiden Gefäße auch schon im Anschluss an das Leichenbrandaufsammeln am Verbrennungsplatz statt. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Henkel unabsichtlich beim Darüberstülpen abbrach. Die Henkelfragmente gab man jedenfalls, etwas abgesetzt von der Urne, in das Grab mit, mutmaßlich musste zumindest eine ansatzweise Vollständigkeit der Henkelschale gewährleistet sein. Nicht zu klären ist, ob es sich mit dem Rand des Kegelhalsgefäßes ähnlich verhielt und man dessen Reste vielleicht im von der Künette zerstörten westlichen Grabgrubenbereich beigegeben hatte.6 Glaubhafter erscheint es dem Verfasser aber, dass man in diesem Fall bereits im 5 Zur anthropologischen Auswertung siehe den Beitrag von Silvia Renhart. 6 Metallfunde waren keine vorhanden, es sei den sie waren im zerstörten westlichen Grabgrubenbereich deponiert. Vielleicht wurden sie am Verbrennungsplatz auch nicht ausgeklaubt. Eisenoxidverfärbungen an einigen Schädelknochen lassen Renhart jedenfalls auf das Mitverbrennen von Eisenbeigaben schließen. Vorfeld die Notwendigkeit der Randeliminierung erkannte. Steinsetzungen oder Steinabdeckungen waren, wie bereits von Herrn Leitinger angeführt, keine nachzuweisen. 2. KERAMIK 2.1 Das Kegelhalsgefäß (Taf. 1: 2) Als Urne diente ein kleines Kegelhalsgefäß mit einer noch erhaltenen Höhe von 21 cm und einem größten Durchmesser von 23 cm. Der Ton wurde fein bis mittel mit Quarzsteinchen gemagert. Die Oberfläche ist einigermaßen gut geglättet, wenn auch, bedingt durch die Magerungspartikel, leicht uneben. Mit Gewissheit war die Oberfläche auch ursprünglich nicht poliert. Die Farbe der Innenseite ist schwarzgrau. Auf der gefleckt wirkenden Außenseite dominieren beige sowie rotorange bis rotbraune Farbtöne, im Bruch graue bis rotbraune. Das Kegelhalsgefäß weist eine bauchige Formgebung auf, den Hals-Schulter-Umbruch akzentuiert eine seichte Horizontalkannelur. Letztere ist einbezogen in ein Muster, bestehend aus vertikalen und horizontalen Graphitstreifen mit einer Breite von 0,8 bis 1 cm. Drei horizontale Graphitstreifen teilen den Hals, die Schulter und den Bauchbereich des Kegelhalsgefäßes in zwei fast gleich hohe Verzierungszonen. Diese sind ihrerseits durch vertikale Graphitstreifen metopenartig gegliedert. In der unteren Zone trug man dabei die Vertikalstreifen jeweils mittig zu den übergeordneten Metopen auf. Der Boden des Kegelhalsgefäßes ist leicht eingezogen. Die Urne kann keinem der von Dobiat für die Sulmtalnekropolen7 aufgestellten Formtypen 1 bis 5 eindeutig zugeordnet werden. Einerseits entspricht es mit seinem birnenförmigen Gefäßkörper und dem niedrigen Schulter-Bauch-Umbruch dem Typ 2, andererseits ist auch eine gewisse "allgemeine" Ähnlichkeit mit dem Typ 1 gegeben.8 Es muss offen bleiben, ob das Kegelhalsgefäß einst über einen für den Typ 2 kennzeichnenden geschwungenen Randabschluss verfügte oder ob dieser 7 Ich folge mit der Übernahme dieser Bezeichnung den Ausführungen von Torbrügge 1992, 483 f. 8 Dobiat 1980, 66 ff., Abb. 8-9; z. B. Taf. 8: 1 (Höchschu-sterwald 32, Phase 1). Nach Teržan 1990, 140 entstammt es ihrer Phase 1b. Gerade am Material der Phase 1 manifestiert sich die scharfe Kritik von Torbrügge 1992, 485 ff. an der methodischen Vorgangsweise Dobiats. Zuletzt zusammenfassend zu Kegelhalsgefäßtypen aus verschiedenen Nekropolen Preinfalk 2003, 54 f. stärker profiliert und kantig ausgeführt war. Laut Dobiat tritt der Typ 2 "häufiger in einem älteren Gräberfeldhorizont" auf, im jüngeren jedenfalls gar nicht mehr. Einige Exemplare sind noch aus der Phase 2 bekannt.9 Die vom Typ 1 vertretene Grundform des Kegelhalsgefäßes ist hingegen für sämtliche Phasen der Sulmtalnekropolen belegt. Eine genaue chronologische Einstufung anhand der Gefäßform ist somit wenig aussagekräftig. Auch die Verzierungstechniken der Graphitierung und der Graphitbemalung sind grundsätzlich schon in der älteren Nekropolenphase 1 bezeugt. Für die dazugehörige Siedlung am Burgstallkogel nimmt Smolnik das erste Auftreten dieser Verzierungsarten mit dem Beginn der Hallstattzeit an und billigt ihnen zu, "ein chronologisch relevantes Merkmal" zu sein.10 Im nordostalpinen Raum ist die Bemalung mit Graphitstreifen schon in der späten Ur-nenfelderzeit geläufig, sie bleibt dann bis zum Übergang von der Späthallstatt- in die frühe La-Tene-Zeit in Gebrauch. So wie die Schwarz-rot-Bemalung ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach süddeutscher Provenienz.11 Als Indiz für eine Zeitstellung in die fortgeschrittene Hallstattzeit könnte man die flächige Ornamentierung werten, die sich über Hals, Schulter und Bauch erstreckt.12 Die beste Übereinstimmung hinsichtlich der Ornamentierung besteht zu einem Kegelhalsgefäß aus dem Hügelgrab Grellwald 30. Es unterscheidet sich aber durch die Schwarz-rot-Bemalung und die schwarz ausgemalten Senkrechtkanneluren auf der Gefäßschulter vom Unterhauser Stück.13 Das Hügelgrab Grellwald 30 reiht Dobiat seiner Übergangsphase 214 ein. Dem Kegelhalsgefäß aus dem Kleinkleiner Hügelgrab kann ein beinahe identisches aus St. Johann-Würtingen, Baden-Württemberg, zur Seite gestellt werden. Dessen rote Streifenverzierung erfolgte auf einer weißen Grundie-rung.15 Aus dem Fürstengrab von Strettweg stammt das schwarz-rot bemalte Wandstück eines Kegelhalsgefäßes, bei dem von einer horizontalen Linie 9 Dobiat 1980, 70 ff., 169. 10 Smolnik 1994, 86. 11 Rebay 2002, 53 f. 12 Dobiat 1980, 70. 13 Ib., 235, Taf. 70: 1. Wiewohl beim Unterhauser Kegelhalsgefäß der Hals-Schulter-Umbruch durch eine seichte, ebenfalls schwarz ausgemalte, Horizontalkannelur angedeutet ist. Graphitierung und Graphitbemalung gehören jedenfalls in den Sulmtalnekropolen bereits dem Verzierungsspektrum der älteren Phase 1 an. Nach Teržan 1990, 140 sind diese Verzierungsarten bereits frühhallstättisch. 14 Dobiat 1980, 169 und Beilage 4. Für Torbrügge 1992, 496 ff., bes. 501 f. ist die von Dobiat postulierte Phase 2 kaum nachzuvollziehen. 15 Zürn 1987, 156; id. 1987a, 298/3. schräg nach links verlaufende Malstreifen ausgehen. Von Egg wird für dieses Fragment ein Vergleich zu dem oben angeführten Kegelhalsgefäß aus dem Hügelgrab Grellwald 30 gezogen.16 Einzonaler metopenartiger Graphitstreifendekor findet sich im Gebiet der Kalenderbergkultur beispielsweise auf einem großen Kegelhalsgefäß aus dem reich ausgestatteten Tumulus 3 in Langenlebarn, den Preinfalk in die Phase Ha D1 nach süddeutschem Chronologieschema stellt.17 Auch in den slowenischen Hallstattgruppen des Südostalpenraums ist das ein- bis zweizonale, metopenartige Ornament geläufig, wie in der Folge exemplarisch aufgezeigt wird. So weist etwa ein schwarz-rot bemaltes Fußgefäß aus dem hallstattzeitlichen Grab 11 des Hügels 2 auf der Magdalenska gora (Flur Voselca) in der Dolenjsko eine derartige Verzierung auf.18 Weiters ziert der Dekor ein Fußgefäß mit Deckel aus einem der Grabhügel I-IV/1881 in der Nähe des Weilers Mlade vine (Vinji vrh), und zwar in Kombination mit in Gitterschraffur gefüllten Feldern, die die untere Verzierungszone bilden.19 Mit Novo mesto ist ein weiterer Fundort der Dolenjsko Hallstattgruppe hinzuzufügen. Mehrmals begegnet uns dieses Muster in Schwarz-rot-Bemalung in Gräbern, für die Knez eine zeitliche Stellung in die jüngere Hallstattzeit (Ha D2/Ha D3) angibt.20 Das Verzierungsmotiv einer Kombination aus horizontalen und vertikalen Graphitstreifen respektive Streifen anderer Substanz liegt auch aus der ausgedehnten Nekropole von Most na Soči (Sveta Lucija) vor. Am ehesten vergleichbar ist noch der zweizonale Dekor einer schwarz-rot bemalten Fußsitula aus Grab 158. Entfernte Verwandtschaft, zumindest aber metopenartigen Charakter weisen darüber hinaus die keramischen 16 Der Vergleich kann wenig überzeugen, ist aber aufgrund der Schwierigkeiten, Parallelen zu finden, durchaus verständlich. Egg 1996, 237 ff., Abb. 138: 2. Egg 1996, 244 nimmt an, dass das Fürstengrab der jüngeren Phase Stična/Novo mesto entstammt (Ha D1). 17 Preinfalk 2003, 94, Taf. 17 (FNr. 16/1). 18 Tecco Hvala, Dular, Kocuvan 2004, Taf. 135: 22. Das Grabinventar entspricht der Belegungsphase Magdalenska gora-VI nach Parzinger, 1989, 28 f., somit der Stufe III c der westlichen Dolenjsko Gruppe (Parzinger 1989, 33) beziehungsweise dem Horizont 8 (Parzinger 1989, 48). 19 A. Dular 1991, Taf. 37: 1-2 (Schwarz-rot-Bemalung). Dasselbe Gefäß findet sich im Überblick zur Grabkeramik der älteren Eisenzeit bei Dular 1982, 185, Taf. 17: 148 (Typ 10, jüngere Hallstattzeit, Oberč/Šmarjeta), ähnlich, wenn auch ohne oberen horizontale Streifenabschluss und ohne Gitterschraffur Taf. 17: 150, Gradenje/Šmarjeta. 20 Knez 1986, 57 f.; Taf. 21: 12 (Kandija: Grabhügel 2, Grab 19, Fußgefäße mit Deckel), Taf. 26: 20 (Kandija: Grabhügel 3, Grab 25, Fußschüssel), Taf. 50: 18 (Marof-Kapitelacker: Tumulus B, Grab 66, Fußgefäß mit Deckel). Objekte aus den Gräbern 553 (Kegelhalsgefäß mit rot gefärbten Bändern: nahe des Bodens mit horizontalen, am Hals und Bauch dagegen mit vertikalen Bändern), 1853 (Fußsitula, braun überzogener Ton, Graphitstreifen), 2105 (flache Schale, schwarz-rot bemalt), 2196 (Fußbecher, schwarz-rot bemalt) auf.21 Mit der Chronologie des Gräberfeldes haben sich ausführlich Teržan, Trampuž22 und unlängst Parzinger23 auseinandergesetzt. Demnach gehören die Fußsitula aus Grab 158 ebenso wie die formal beinahe identische Fußsi-tula aus Grab 1853 in die Phase II2b nach Parzinger, für die unter anderem die dichte Bemalung charakteristisch ist.24 Ebenfalls in diese Phase setzt Parzinger eine mit ihr vergesellschaftete Kahnfibel mit flachgewölbtem Bügel und Seitenknöpfen, die Knotenfibel mit großen Knoten entspricht jedoch eher noch der Phase II2a.25 Aus Grab 158 liegt auch noch eine Sanguisugafibel vor. Teržan, Trampuž zufolge findet sich dieser Fibeltyp erst ab ihrer Stufe Sv. Lucija 1c2.26 Relativchronologisch gleichzusetzen ist dies mit einer mittleren Phase Stična/Novo mesto, absolutchronologisch entspricht dies ungefähr dem Zeitraum von kurz vor bis kurz nach 600 v. Chr. Das Kegelhalsgefäß aus Grab 553 entstammt nach Parzinger der Phase II1. Die flachen Schalen aus den Gräbern 2105 und 2196 sind in der Phase II2a vertreten.27 Kombinationstabellen, die auf der Grundlage von ausgewählten Gräbern basieren, zeigen auf, dass im Gräberfeld von Most na Soči Dreiknopffibeln 21 Teržan, Lo Schiavo, Trampuž 1984, Taf. 17: E,5; Taf. 46: H,2; Taf. 179: B,3; Taf. 213: B,2; Taf. 229: A,2. Weiters anzuführen wären noch Gefäße aus den Gräbern 249 (ib., Taf. 24: A,16, rotbrauner Ton mit Graphitstreifen), 765 (ib., Taf. 81: E,2, hellbrauner Ton mit dunkelbraunen Streifen), 950 (ib., Taf. 97: D,2, schwarz überzogener Ton mit Graphitstreifen) und 1585 (ib., Taf. 148: E, Schwarz-rot-Bemalung). 22 Teržan, Trampuž 1973, 416 ff. 23 Parzinger 1989, 8 ff. Die hier vorliegenden Phasen Isonzo-II1 bis Isonzo-III1 gehören in die Horizonte 3 bis 6 (Ha C-Ha D1) des südostalpinen Kreises nach Parzinger 1989, 46 f. In absoluten Zahlen kommt dies Parzinger 1989, 124 f. zufolge dem Zeitraum zwischen 660/650 und 570/560 v. Chr. gleich. Äußerst kritisch steht Torbrügge 1992, 600 ff. den einzelnen Horizonten und deren interregionaler Gleichschaltung gegenüber, dementsprechend entschieden lehnt er auch Parzingers Absolutchronologie ab. 24 Parzinger 1989, Taf. 8: 79. Das mit dieser kombinierte Fragment einer Knotenfibel mit kleinem Knoten und gerippten Zwischenstücken stellt Parzinger 1989, 11 ebenfalls in die Phase II2b. 25 Parzinger 1989, 10 f.; Taf. 7: 41, Taf. 8: 72. Teržan 1992, 69 vermutet, dass zwischen den Phasen II2a und II2b kaum ein zeitlicher Unterschied besteht. 26 Teržan, Trampuž 1973, 438. 27 Parzinger 1989, 11, Taf. 6: 31, Taf. 7: 50. Das gerippte Wandstück aus Grab 2105 besitzt eine Form die nach Parzinger 1989, 12, Taf. 9: 110 erst ab der Phase III1 gängig wird. vom Typ Grottazzolina und Brezje ab der Stufe 1c2 nach Teržan, Trampuž beziehungsweise der Stufe II2b nach Parzinger im Fundgut vorhanden sind.28 Die Dreiknopffibeltypen Grottazzolina, Brezje, Šmarjeta und die meisten Sanguisugafibeln mit Dreiknopfzier sind Egg zufolge im Gräberfeld von Most na Soči fast für einen "Horizont der Dreiknopffibeln" verantwortlich. Die Dreiknopffibel aus Grab 2105, die dem mit dem Typ Šmarjeta eng verwandten Typ Kompolje nahe steht, mag diesem "Horizont" zugehören. In dem ausführlichen Überblick zu den Dreiknopffibeln im Ostalpenraum ordnet Egg die klassischen Varianten der Dreiknopffibeln - von Derivaten wie dem Typ Vinkov vrh oder dem Typ Vinica abgesehen - jedenfalls der Zeitspanne zwischen dem ausgehenden 7. und der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts beziehungsweise der Zeit um 600 und der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts zu (jüngerer Abschnitt des Horizontes Stična/Novo mesto).29 Für das Grab 2105 würde dies nach Parzinger bedeuten, dass die Dreiknopffibel in die Phase II2b gehören könnte, die Schale ein Leittyp der Phase II2a ist und das Wandfragment eines gerippten Doliums bereits in die Phase III1 verweisen würde.30 Alles in allem verweisen die erwähnten Gräber aus Most na Soči in einen Ha C2/Ha Dj-Kontext. Erst in jüngster Zeit hat Brosseder bei der Bearbeitung der Ornamentik hallstattzeitlicher Keramik auch der horizontalen und vertikalen Streifenverzierung einen Absatz gewidmet.31 Als Verbreitungsschwerpunkt dieser Verzierungsart ermittelt sie die Schwäbische Alb und die Nordschweiz. Mit dem Unterhauser Stück, den oben angeführten Beispielen aus Mag-dalenska gora, Novo mesto und Vinji vrh sowie den von Brosseder kartierten Fundorten Kleinklein, Most na Soči und Picugi erscheint der Südostalpenraum verbreitungsmäßig zumindest gleichwertig. Mehrfach bezeugt ist das Muster des weiteren vom Hellbrunner Berg in Salzburg. Den bei Brosseder angeführten Beispielen32 ließe sich aus Salzburg auch noch eine kleine Schüssel aus Obertrum am See-Grub beigesellen.33 Die Salzburger Fundorte liegen geografisch recht genau zwischen den beiden Hauptverbreitungsgebieten, 28 Egg 1996, 209. Teržan, Trampuž 1973, 438, Taf. 7: 8; siehe dazu Allegato 1: Kombinationstabelle. Parzinger 1989, 11 ff., bes. 16, Taf. 8: 67a, 67b. 29 Egg 1996, 189; 197, Nr. 274; 214 f.; 243 f. 30 Augenscheinlich kommt bei diesem Grab die methodische Inkonsequenz in der Leittypenansprache von Parzinger zum Tragen, auf die insbesondere Teržan 1992, 68 f. hingewiesen hat. 31 Brosseder 2004, 305 f., Abb. 189: Punkte, Liste 166. 32 Ib., 463 (Liste 166). 33 Stöllner 1996, 131 f., Taf. 72: C,3. die durch unterschiedliche Malweisen gekennzeichnet sind. Für den süddeutsch-nordschweizerischen Raum sind rote Streifen auf weißer Grundierung charakteristisch, im Südostalpenraum hingegen herrschen Schwarz-rot-Bemalung und Streifenverzierung (meist aus Graphit) auf tongrundiger, vorwiegend brauner bis rotbrauner Oberfläche vor. Die Schwarz-rot-Bemalung im Südostalpenraum wird mit einem Festhalten an gewohnten Ziertechniken erklärt.34 Aus dem Salzburger Gebiet sind hinsichtlich dieses Ornamentes sowohl die Rotweiß-Bemalung (Hellbrunner Berg35) als auch jene mit Graphitstreifen auf der tongrundigen Oberfläche (Obertrum am See-Grub)36 bekannt. Gemäß Brosseder sind Gefäße mit dergleichen Ornament wie jene von der Heuneburg37 (BadenWürttemberg) jünger als jene aus dem Südostalpenraum.38 Keramik mit Rotbemalung auf weißem Grund erscheint auf der Heuneburg in den Bauphasen IVb und IVa, vermutlich auch schon in der Bauphase IVc.39 Für die Schwäbische Alb erarbeitet Brosseder zunächst mittels Seriation die zeitlich abfolgenden Keramikgruppen A-D. Diese (C, D) werden in Beziehung zu den Heuneburg-Schichten gesetzt und in der Folge - von Brosse-der mit Vorbehalt gesehen - mit den Horizonten von Parzinger synchronisiert. Die Bauphase IVc korrespondiert dabei mit dem Horizont 5 (Keramikgruppe C), die Bauphase IVb mit dem Horizont 6 (Keramikgruppe D). Die Bauphasen IVb und IVa, aus der auch die meisten unserer Vergleichsfunde von der Heuneburg stammen, entsprechen dabei weitgehend der Stufe Ha D1, die Bauphase IVc wäre demnach noch Ha-C-zeitlich.40 Letzteres hat als Erste Teržan erkannt und dezidiert zum Ausdruck gebracht.41 Mit Ausnahme eines Exemplars, das von Dämmer nur pauschal den Bauphasen IVa-IVc zugeordnet wird,42 stammen sämtliche Vergleichsbeispiele von der Heuneburg aus den Bauphasen IVa und IVb (Ha D1). Die Vermutung Brosseders einer im Gegensatz zum Südostalpen- 34 Brosseder 2004, 306. 35 Stöllner 1996, 194 f. Vielleicht auch Schwarz-rot (ib., 191 ff., Taf. 126: 118). 36 Ib., 132. 37 Dämmer 1978, Taf. 15: 115(IV b),116(IV a-IV c), Taf. 16: 132(IV b), Taf. 19: 161(IV a), Taf. 34: 287(IV a), Taf. 77: 852. 38 Brosseder 2004, 306. In diesem Kontext von Interesse ist die Vermutung von Teržan 1994, 131, dass hohe Kegelhalsgefäße aus dem Westhallstattkreis auf osthallstättische Anregungen zurückgehen könnten. 39 Dämmer 1978, 29 ff., bes. 30 u. 32 ff., Abb. 11. 40 Brosseder 2004, 67 ff, Abb. 45. Anders Trachsel 2004, 94, Abb. 49, der die Phasen IV c bis IV a jünger bewertet (Ha D1 bis Ha D2 spät). 41 Teržan 1994, 130 ff., bes. 132. 42 Dämmer 1978, 85, Taf. 15: 116. raum jüngeren Zeitstellung der mit Metopenmus-ter ornamentierten Keramik erscheint somit tendenziell richtig - zumindest was einen Vergleich der Heuneburg mit Kleinklein und Most na Soči anbelangt, für die Dolenjsko Beispiele kann dies nicht gelten. Ob ein Ha-D1-Kontext auch für das unbefundete sehr gute Vergleichsbeispiel aus St. Johann-Würtingen besteht, muss offen bleiben. Jedenfalls ist es - wie bereits oben angeführt -dem Kegelhalsgefäß aus dem Hügel Grellwald 30 in Kleinklein im tektonischen und ornamentalen Erscheinungsbild so ähnlich, dass man kaum eine größere zeitliche Differenz annehmen möchte. Und weißgrundige Keramik liegt eben mit großer Wahrscheinlichkeit schon aus der Stufe Ha C vor.43 Das Kegelhalsgefäß aus dem Hügel Grellwald 30 ist aber nach Dobiat mit Sicherheit noch in die Stufe Ha C einzubinden. Ferner zieht Brosseder für den Südostalpenraum über die Verzierung mit vertikalen und horizontalen Streifen zumindest punktuelle Verbindungen zur Golasecca-Kultur in Erwägung.44 Sie verweist dabei unterstützend auf Teržan, die einen Bezug zum Golasecca Bereich aufzeigt, unter anderem anhand bestimmter Fibeltypen.45 Insgesamt räumt Brosseder der Keramik mit Streifenzier aus der Golaseccakultur - es handelt sich dabei um keine eigentliche Bemalung, sondern um eingeglättete Muster - im Gegensatz zum Südostalpenraum eine etwas jüngere, späthallstattzeitliche Stellung ein.46 Die Vergleichsbeispiele stammen aus der Gruppe Ameno/Castelletto 2 c, vorwiegend aber aus der Phase 3,47 für die ein netzartiges Gittermuster charakteristisch ist, auch in Kombination 43 Nur am Rande sei angemerkt, dass eine Schale aus Güttingen/Konstanz ein Metopen- respektive vertikales Streifenmuster ziert (der untere horizontale Abschluss fehlt) oder dieses vielleicht vorwegnimmt (Beck, Kimmig 1951, Taf. 29: 2). Aufgrund ihrer Vergesellschaftung mit einer Kragenrandschüssel mit Stempelverzierung und Rautenbandvariante A ist es mit der Keramikgruppe B (Ha C1) der Schwäbischen Alb nach Brosse-der 2004, 168 zu verbinden. Vereinzelt treten die Rautenbänder auch noch in Ha C2 auf. Beck, Kimmig 1951, 162 verweisen denn auch auf die "alte Tradition" der Schwarz-rot Bemalung. Leider sind die Fundumstände nicht gänzlich geklärt, die Autoren (1951, 161) gehen aber von einem zusammengehörigen Grabkomplex aus. Immerhin ist somit eine ähnliche Verzierung bereits in einem frühen Abschnitt der Stufe Ha C belegt. 44 Brosseder 2004, 306. 45 Teržan 1990, 158; Kahnfibel vom Typ "Poštela" (Verbreitungskarte 12), Kahnfibel mit rhombisch ausgezogenem Bügel (Verbreitungskarte 13). Die Raupenbügelfibel aus dem Tumulus 2 von Nagyberki Szalacska datiert in die Periode spätes Ha C-Ha D1. 46 Brosseder 2004, 306. 47 Pauli 1971, Abb. 26, Taf. 6: 4 (Ameno Grab B 29), Abb. 27, Taf. 12: 12 (Castelletto Ticino Grab 11), Taf. 16: 1 (Castel-letto Ticino Grab 20), Taf. 20: 6 (Castelletto Ticino Grab 32), mit vertikaler Streifenzier.48 Die Phase Ameno/ Castelletto 2 c lässt sich laut Parzinger mehr oder weniger mit seinem Horizont 6 korrelieren.49 Aus chronologischen Gründen scheiden somit Anregungen von Seiten der Golaseccakultur auf den Südostalpenraum aus, jedenfalls was die reine Verzierung mit horizontalen und vertikalen Streifen angeht. Das Grabinventar aus dem Hügel Grellwald 30 (Kegelhalsgefäß mit metopenartigem Ornament) wird von Dobiat aufgrund des zu beobachtenden Wandels vom halbkugeligen zum profilierten Henkelschälchen seiner Übergangsphase 2 angeschlossen (Stična/Novo mesto 1).50 Es vertritt also noch eine Ha-C-Position. Diese zeitliche Stellung ist zudem über das Siedlungsmaterial von der Poštela abgesichert, wo gänzlich entwickelte stark profilierte Henkelschälchen ebenfalls erst zum Fundspektrum der Phase 3 gehören (s. u.). Zu überlegen wäre jedenfalls, wie sich hinsichtlich dieses Ornamentes eine Verbindung zwischen dem West- und Osthallstattraum gestaltete, die beim vorläufigen Forschungsstand über Salzburger Gebiet verlaufen sein dürfte. Bereits außerhalb dieser kleinen Abhandlung stehen südostalpine Gefäße, die mit einem netzartigen, meist schwarzen oder roten Gittermuster bemalt sind. Nur kurz sei daher der Vollständigkeit halber Folgendes angemerkt: Das eingeglättete Gittermotiv besitzt seinen deutlichen Verbreitungsschwerpunkt im Bereich der Golaseccakultur und zählt dort zum Formenschatz der Stufe Ameno/ Castelletto 3.51 Andererseits besteht für ein formal verwandtes, gemaltes,52 geritztes53 oder eingeglätte-tes54 Gittermuster auch eine Fundkonzentration in Südmähren, etwas abgeschwächt in Böhmen.55 Es kommt dort vorwiegend auf Tassen, Schalen und Schüsseln vor. Dobiat lässt für die mit Gittermuster verzierten vier Kegelhalsgefäße aus dem Tumulus Taf. 27: 11 (Castelletto Ticino Grab 54). Oftmals auch belegt aus San Bernardino di Briona (Pauli 1971, Taf. 37 ff.). 48 Z. B. Pauli 1971, Taf. 37: 15 (San Bernardino di Briona Grab 16/1). 49 Parzinger 1989, 115. 50 Verwiesen sei an dieser Stelle auch noch einmal auf das Kegelhalsgefäß aus Grab 553 von Most na Soči. Es trägt eine Streifenzier und gehört in Sveta Lucija der Phase II1 an, die deutlich vor einer möglichen Einflussnahme der Golaseccakultur liegt. 51 Pauli 1971, 73, Abb. 27. 52 Kerchler 1977, 16, Taf. 30. 53 Z. B. Torbrügge 1979, 358, Taf. 123: 9-10 (Grab 1, Prunn-Pillhausen). 54 Z. B. Stegmann-Rajtär 1992, 27, Taf. 50: 6,9 (Gräber 59, 60, Podoli). 55 Brosseder 2004, 269 ff., Abb. 178 (Dreiecke rechts), 457 f. (Liste 156). Grellwald 20 (Phase 2 nach Dobiat,56 schwarz auf weißer Grundierung) und das halbkugelige Schäl-chen aus dem Tumulus Grellwald 55 (Phase 3 nach Dobiat,57 Schwarz-rot-Bemalung) die geografische Orientierung58 offen und verweist zum einen auf Vergleiche in der Nekropole von Most na Soči, zum anderen auf die Ähnlichkeit mit Schalen aus dem Grabhügel 1 von Rabensburg.59 Die südostalpine Keramik60 trägt ebenso wie diejenige der Golasec-cakultur das Gittermuster stets auf der Außenseite und wendet es auch bei der Ornamentierung von Hochgefäßen an. Bei der Keramik der "nördlichen Gruppe" hingegen, für die Brosseder61 eine Datierung in ein fortgeschrittenes Ha C annimmt, dient das Gittermuster der Innenverzierung und ist zudem an Breitformen gebunden. Aus diesen Gründen mag man den Ursprung dieser Verzierung, wie von Brosseder vermutet, vielleicht eher im Gebiet der Golaseccakultur suchen.62 Diese kurzen Überlegungen63 werden durch eine auf breiterer Basis stehende Untersuchung zu überprüfen sein.64 56 Dobiat 1980, 169, Taf. 63: 1-2, 64: 1, 66: 1. Interessanterweise scheint dieser Gefäßtyp nicht auf der von Brosseder 2004, 118 f., Abb. 81 zusammengestellten Keramik der Phase 2 nach Dobiat auf, findet aber im Text Erwähnung. 57 Dobiat 1980, 170, Taf. 92: 3. 58 Ib., 137. 59 Kerchler 1977, Taf. 25: 2, Taf. 30. 60 Abgesehen von Kleinklein u. a. Most na Soči, Grab 2222b (Teržan, Lo Schiavo, Trampuž 1984, Taf. 230: A,5, rot aufgemaltes netzartiges Ornament, ib., 351); Vinji vrh, Grabhügel IV/1879; Ivanec bei Družinska vas (Dular A. 1991, 66, Taf. 3: 4,5, geritzt); Vinji vrh, Grabhügel I-IV/1881; Mlada vina (Dular A. 1991, 80, Taf. 37: 1,2, Schwarz-rot Bemalung). 61 Brosseder 2004, 269 ff. 62 Was dann, folgt man Parzinger 1989, 109, 115, im Falle der Sulmtalnekropole (Grellwald 55) zumindest eine Belegung bis in den Horizont 6 oder jünger bedingen müsste. 63 Freilich unter der berechtigten Prämisse, dass die Gittermuster tatsächlich aus der Golaseccakultur abgeleitet werden können, gerät auch die Synchronisierung von Parzinger ein wenig ins Wanken. Im Grab 852 von Most na Soči (Teržan, Lo Schiavo, Trampuž 1984, Taf. 84: C,5) findet sich eine Fußsitula mit netzartigem Ornament. Dieses Grab reiht Parzinger in die Phase II2b ein, wobei etwa die auf der Kombinationstabelle Taf. 152 als zum Grab gehörigen Dreiknopffibeln (Nr. 67 a,b) weder bei Teržan, Lo Schiavo, Trampuž 1984 abgebildet sind, noch bei Teržan, Lo Schiavo, Trampuž 1985, 163 Erwähnung finden. Die Phase Sveta Lucija II2b wiederum ist mit dem Horizont 4/5 zu verbinden. Damit wären die hier vertretenen Grabobjekte aber um einiges früher in den Boden gekommen als jene aus dem Bereich der Golaseccakultur, deren Stufe Ameno/Castelletto 2 c Parzinger, wie oben schon angeführt, mit dem Horizont 6 verknüpft. Die hier entscheidende Stufe Ameno/Castelletto 3 wäre dementsprechend noch jünger. Kurz und gut, die ebenfalls aus dem Grab 852 stammende Tasse, sie war in der Fußsitula deponiert, ist Parzinger 1989, Taf. 6: 15 zufolge ein Leittyp der Phase Sveta Lucija II1. 64 In diesem Zusammenhang wird man sich auch noch ein- gehender mit den Kegelhalsgefäßen aus dem Tumulus Grellwald 20 auseinandersetzen müssen. 2.2 Die stark profilierte Henkelschale (Taf. 1: 1) Die stark profilierte Henkelschale65 hat einen Randdurchmesser von 13 cm, eine maximale Breite (ohne Knubben) von 16,5 cm und eine Höhe (ohne Henkel) von 7 cm. Wie beim Kegelhalsgefäß wurde der Ton mit Quarzpartikeln von feiner bis mittlerer Größe aufbereitet. Allerdings ist die Oberfläche besser geglättet und poliert. Auf der Innenseite herrschen beige bis schwarzgraue Farbtöne vor, auf der ebenfalls fleckigen Außenseite beigebraune bis schwarzgraue, im Bruch dunkelbraungraue bis dunkelbraunrote. Die Rand-Halszone ist ein wenig nach innen geneigt mit konkav ausschwingendem Rand. Den scharf gehaltenen Schulter-Bauch-Umbruch betonen rechtsläufige, aneinander gereihte Kanneluren mit einer Breite von 1 bis 1,2 cm. Die Aneinanderreihung der Kanneluren wird nur durch ursprünglich wohl drei symmetrisch verteilte abgeflachte, knubbenartige Aufsätze (zwei davon sind erhalten) unterbrochen. Die Schale besitzt außen eine flächige Graphitierung, die bis zum unteren Abschluss der Kannelur reicht und auch noch auf einen 0,65 cm breiten, horizontalen Streifen auf der Randinnenseite übergreift. Ein aus 0,9 bis 1,1 cm breiten Graphitstreifen gebildetes Kreuz mit eingeschriebenen Winkeln ziert die Innenwandung. Der hohe, überrandständige, bandförmige Henkel ist gekehlt, nicht zu erkennen ist, ob er in die Gefäßwandung eingezapft war. Den Scheitelpunkt des Henkels zierten einst zwei sanft modellierte gegenständige Hörnchen, von denen eines abgebrochen ist. Wie bereits oben erwähnt, wurde der 2,7 cm breite Henkel absichtlich vom Schalenkörper abgetrennt. Der Boden der Schale ist leicht eingezogen. Allgemein findet sich die profilierte Henkelschale - Dobiat zufolge - geografisch breit gestreut; unter anderem ist die Grundform aus weiteren steirischen sowie kärntnerischen, westungarischen, niederösterreichischen und slowenischen Fundorten nachgewiesen.66 Die stark profilierte Ausformung zahlreicher Schalen aus den Sulmtalnekropolen sieht er hingegen "auf einen relativ engen ostalpinen Raum" begrenzt.67 Anhand von Beispielen aus 65 Ich orientiere mich hinsichtlich der Definition an Dobiat 1980, 83. Von der Größenordnung her kann man das Gefäß durchaus schon in Schüsselnähe rücken (Henkelschüssel). 66 Dobiat 1980, 84. 67 Unterdessen sind stark profilierte Schalen/Schüsseln auch im Umfeld eines ehemaligen hallstattzeitlichen Tumulus unter der Leechkirche in Graz zum Vorschein gekommen. Leider handelt es sich bei ihnen um mittelalterlich umgelagertes Fundmaterial (Lehner 1996, 37 ff., Taf. 17: 1,2). Nekropolen Sloweniens, Kroatiens und BosnienHerzegowinas zeigt Dobiat auf, "dass es sich bei diesem Gefäßtyp um eine sehr weit verbreitete, langlebige, varianten- und verzierungsreiche Gefäßgrundform der ostalpinen Hallstattkultur handelt, die nahezu in jeder Nekropole eigene Formvarianten und Ausgestaltungen erfahren hat." Möglicherweise standen die Henkelschalen mit horn- oder knopfartigen Ansätzen am höchsten Punkt des Henkels als Trinkgeschirr in Verwendung.68 Die profilierten Henkelschalen aus dem Sulmtal verbinden jedenfalls "Formelemente nördlicher und südlicher Hallstattregionen". In der "Henkeltasse" aus dem Grab Höchschusterwald 32 erblickt Dobiat gleichsam die "Urahnin" der scharf profilierten Sulmtaler Henkelschalen.69 Die hier vorliegende stark profilierte Ausformung ("stark profilierte Henkelschale") des Unterhauser Exemplars ist laut Dobiat in den Sulmtalnekropolen ein typischer Vertreter der jüngeren Phase 3.70 Schüsseln, die in ihrer späten Ausführung den stark profilierten Schalen formal gleichkommen, setzt er in einen frühen Späthallstatthorizont.71 Im Erscheinungsbild entsprechende "Henkeltassen" treten nach Dular vorwiegend erst in der jüngeren Hallstattzeit auf, beispielsweise im Gräberfeld von Stična.72 In der befestigten Höhensiedlung auf der Poštela bei Maribor sind stark profilierte Schalen charakteristisch für die Stufe Poštela III, die bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. reicht.73 Eine stark profilierte Henkelschale findet sich ferner in dem Grab 122 des Gräberfeldes von Führholz/Unterkärnten.74 Der Innendekor mit Kreuz und eingeschriebenen Winkeln aus Graphitstreifen ist feinchronologisch unempfindlich. In den Sulmtalnekropolen tritt er beispielsweise schon bei einem halbkugeligen Schälchen aus dem Grab Höchschusterwald 4 sowie bei einem halbkugeligen Henkelschälchen aus dem Grab Ofenmacherwald 48 auf. Beide Bestattungen sind der älteren Belegungsphase 1 zuzuordnen.75 Aus dem Kürbischhansl-Tumulus (Phase 3) wiederum stammt eine Einzugsschale mit ebendiesem Muster.76 Ferner anzuführen ist diese Verzierung von einer Fußschüssel (Kragenrandschüssel) aus dem Keramikdepot 5/92 des hallstattzeitlichen Gräberfeldes von Leibnitz-Altenmarkt, das von der Bearbeiterin nach Ha D1 gestellt wird.77 Einer profilierten Henkelschüssel aus dem Hügel 1 von Zagersdorf im Burgenland ist diese Innenverzierung ebenfalls eigen. Sie stammt aus einem älterhallstattzeitlichen Grabzusammenhang (Ha C1).78 Wenngleich in der Innenverzierung nicht völlig identisch, so können auch noch eine Fußschüssel aus dem Tumulus Leitengritschwald 27 (jeweils ein zweiter Winkel eingeschrieben, Phase 3),79 eine Kragenrandschüssel aus dem Tumulus 3 von Langenlebarn (jeweils ein zweiter Winkel eingeschrieben, Ha D1),80 eine Fußschale aus dem Tumulus II von Bernhardsthal (mit eingeschriebenem Dreieck)81 und ein Schöpfgefäß aus dem Grabhügel VI von Vaszar (jeweils ein zweiter Winkel eingeschrieben)82 als Vergleiche beigebracht werden. In ihrem Überblick zur hallstattzeitlichen Keramik-Ornamentik beschäftigt sich Brosseder auch mit dem auf unserer Unterhauser Schale verwendeten Motiv,83 unterscheidet aber nicht weiter zwischen einem oder mehreren eingeschriebenen Winkeln, sondern umschreibt die Verzierung mit der Bezeichnung "negatives Vierstrahlenmuster aus hängenden Winkeln".84 Anhand der Kartierung wird ersichtlich, dass diese Ornamentik in Südfrankreich, Slowenien und Kroatien nicht begegnet. Mit der Henkelschale aus Wildon-Unterhaus gesellt sich somit zu den Kleinkleiner Exemplaren ein weiteres an der Südperipherie der Verbreitungszone.85 Für die Betonung des Schulter-Bauch-Umbruchs mit breiten Schrägkanneluren und vier abgeflachten, knubbenartigen Ansätzen konnte bislang keine Analogie gefunden werden. Bei den Schalen aus den Sulmtalnekropolen sind die Kanneluren ent- 68 Dobiat 1980, 125. 69 Ib., 84, Taf. 8: 4 (Phase 1), 169. 70 Ib., Beilage 4. Den Beginn der Phase 3 erkennt Hack 2001, 140 noch in der Stufe Stična/Novo mesto 1. 71 Dobiat 1980, 79, Abb. 11. Einigermaßen formal vergleichbare Schüsseln zählen auch für Eibner, Presslinger 1991, Abb. 17, v. a. 7-8 zum späthallstattzeitlichen Formengut. 72 Dular 1982, 192, bes. Taf. 22: 195. 73 Teržan 1990, 34 ff., Fig. 3: 8,9 (cups with sharp profiles). 74 Wedenig 2003, 74 ff., Abb. 3, Taf. 1: 9. 75 Dobiat 1980, 168, Taf. 4: 8, Taf. 21: 3. Nach Torbrügge 1992, 493, Abb. 67: J ist das Grab Ofenmacherwald 48 bereits frühhallstättisch (Podzemelj 2/Ha C). Regelhafte Graphitmuster wie auf der Henkelschale stellen ihm zufolge ein neues Gestaltungselement dar. Teržan 1990, 140 reiht die Gräber Ofenmacherwald 48 und Höchschusterwald 4 bereits ihrer hallstattzeitlichen Phase Kleinklein 1b zu. Ausschlaggebend ist unter anderem das Auftreten von Graphitdekor und Schwarz- rot-Bemalung. 76 Dobiat 1980, Taf. 95: 3. Teržan 1990, 142 datiert den Kürbischhansl-Tumulus in die Mitte des 7. Jh.s v. Chr. und reiht ihn somit in die Dobiatsche Phase 2 ein. 77 Hampel 2005, 239; Taf. 12: 60. 78 Rebay 2002, 109; Taf. 17: 68. 79 Dobiat 1980, Taf. 99: 6. 80 Preinfalk 2003, Taf. 46 (FNr. 33). 81 Kerchler 1977, Taf. 12: 3. 82 Patek 1993, Abb. 74: 4. 83 Zu Mähren vgl. den Bemalungstyp IV, Nr. 31 von Pod-borsky 1963 (Brosseder 2004, 85, Abb. 52). 84 Strahlenmuster sind für kreisförmige Flächen charakteristisch (Brosseder 2004, 254). 85 Brosseder 2004, 258, Abb. 170: Punkte, Liste 132. weder schmäler, steiler oder dichter zueinander ausgeführt.86 3. CHRONOLOGISCHE EINORDNUNG Aus den zusammengestellten Vergleichen geht hervor, dass für die genaue chronologische Einordnung des Grabes nur wenige Merkmale herangezogen werden können. Weder die - an und für sich altertümlich wirkende - Form des Kegelhalsgefäßes noch die Verzierungstechnik (Graphitstreifenbemalung) noch die Ornamentik (Kreuzmotiv und bedingt das Metopenmuster) sind ausschließlich in einem eng begrenzten Zeitraum verfolgbar. Während für das Kreuzmuster wenigstens aus einem weiten geografischen Raum gute, teils übereinstimmende, wenn auch zeitlich recht breit gestreute Vergleiche anzuführen sind, so ist das hinsichtlich des Metopenmusters weniger der Fall.87 Die größte chronologische Gewichtung kommt offensichtlich dem Gefäßtyp der stark profilierten Henkelschale zu. Sie zählt sowohl in den Sulmtalnekropolen als auch in der Siedlung auf der Poštela (jeweils Phase 3) eindeutig zu den spätesten im Fundus vertretenen Formen. Beide Untersuchungen erfolgten darüber hinaus auf einer umfangreichen Materialbasis.88 Zudem liegen die beiden bedeutenden eisenzeitlichen Fundorte geografisch dem Fundort Wildon am nächsten und gehören beide zur sogenannten Sulmtalgruppe. Die Phase 3 von Kleinklein parallelisiert Dobiat mit dem jüngeren Abschnitt des Horizontes Stična/ Novo mesto (= Ha C2-Ha D^).89 Das Fundgut der Phase 3 von der befestigten Höhensiedlung auf der Poštela bei Maribor90 setzt Teržan zeitlich gleich mit jenem der dritten Phase von Kleinklein sowie ihrer Phase Štajerska III spät. Absolutchronologisch führt sie dafür aber den Zeitraum von der Mitte des 7. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts an.91 Die Grablegung am Fuß 86 Z. B. Dobiat 1980, Taf. 28: 4 (Kaiserschneiderwald Hügel 40), Taf. 36: 8 (Forstwald Hügel 21). 87 In der Nekropole von Most na Soči sind die Gefäße als Motivträger völlig andere, großteils in der Sulmtalgruppe auch gar nicht geläufig. 88 Diesen späten Ansatz untermauert auch das späturnen-felderzeitliche/frühhallstattzeitliche Gräberfeld von Kalsdorf. Derartige Henkelschalen fehlen dort gänzlich (Tiefengraber 2005). 89 Dobiat 1980, 170. 90 Die (ältereisenzeitliche) Siedlung auf der Poštela bricht offenbar gegen Ende von Ha D1 ab (Teržan 1990, 204). 91 Teržan 1990, 205. In diesem Zusammenhang sei auf die Frühdatierung des Kürbischhansl-Tumulus (s. o.) verwiesen, den Teržan 1990, 141 f. noch der Phase 2 nach Dobiat zurechnet, dieser jedoch bereits seiner Phase 3 (Dobiat, 1980, 170). des Wildoner Buchkogels fand demnach in Ha C2 beziehungsweise Ha D1 nach der süddeutschen Chronologie statt, wobei man aufgrund der altertümlich wirkenden Form des Kegelhalsgefäßes eher einer Datierung in Ha C2 den Vorzug geben mag. Als Gesamtheit betrachtet liegt die beste Analogie zu dem Grab aus Wildon-Unterhaus jedenfalls aus dem schon einige Male angesprochenen Hügelgrab Grellwald 30 (Sulmtalnekropolen) vor. Dieses, von Dobiat in den Übergangshorizont gestellte Grab verfügt im Beigabenensemble unter anderem sowohl über ein Kegelhalsgefäß mit zweizonalem Metopenmuster als auch schon über stark profilierte Henkelschalen.92 4. SCHLUSS Im Umkreis der Urnenbestattung konnten bei den archäologischen Beobachtungen keine weiteren Gräber festgestellt werden, was angesichts der weitläufigen Fläche auf die nur punktuell angelegten Kanalschnitte zurückzuführen sein mag. Möglicherweise besteht ein großer Abstand zwischen den Gräbern. Dass ein einzelnes, sozusagen "versprengtes" Grab vorliegt, ist wohl auszuschließen. Dagegen spricht zum einen die reguläre Form der Bestattung, zum anderen traf man in den Kanalschnitten immer wieder, wenn auch spärlich, Fragmente von Feinkeramik und kalzinierten Knochen an, die durchaus aus - womöglich zerstörten - Gräbern stammen könnte. Die Leichenverbrennung geschah wohl in einiger Entfernung (ustrina), dem Umfeld von mehreren Metern ostwärts ist kein Anzeichen auf einen Verbrennungsplatz zu entnehmen. Für den Bereich westwärts ist ein eventuell direkt angrenzender Verbrennungsplatz durch die Künette und die asphaltierte Zufahrtsstraße zu den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden vorderhand nicht zu erschließen. Zusammenfassend ist somit ein Brandschüttungs-grab mit Urne der fortgeschrittenen Hallstattzeit evident, das einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes prähistorisches Gräberfeld am Nordfuß des Wildonerberges gibt. Vielleicht steht es in Zusammenhang mit der rund 600 Meter Luftlinie entfernten, aber nur äußerst schlecht erforschten urnenfelderzeitlichen Siedlung93 am Buchkogel 92 Dobiat 1980, Taf. 70: 1, 71: 7-9. 93 Wobei eine tatsächlich bis tief in die Hallstattzeit weiterlaufende Besiedlung erst durch noch zu erfolgende Forschungen belegt werden müsste. Abb. 6: Verbreitungskarte. Urnenfelder- und hallstattzeitliche Fundplätze im Raum Wildon. 1 Wildoner Schlossberg (Gem. Wil-don) - Siedlung UK/Ha; 2 Wildoner Schlossberg/Maierwiese (Gem. Wildon) - Siedlung vermutlich UK/Ha (geophysikalische Prospektion); 3 Neue Volksschule Wildon (Gem. Wildon) - Siedlung UK/Ha; 4 Hauptschule Wildon (Gem. Wildon) - Gräberfeld UK/Ha; 5 Flur "Im Rasental" (Gem. Wildon) - Gräberfeld, hauptsächlich Ha, wenig UK; 6 Sog. "Wetzl-Urne" (Gem. Wildon) - Brandflachgrab UK; 7 Hügelgräberfeld Buchkogel (Gem. Wildon) - Gräberfeld Ha; 8 Sog. "Leitinger-Urne" (Gem. Wildon) -Brandflachgrab Ha; 9 Flur "Galgenkogel" (Gem. Weitendorf) - Hügelgräbergruppe Ha; 10 Kainach bei Wildon (Gem. Weitendorf) - Zwei, möglicherweise auch drei Brandgräberfelder, hauptsächlich UK, tlw. Ha; 11 Wildoner Buchkogel (Steinmeißspitze, Gem. Wildon) - Siedlung UK, Ha (?); 12 Flur "Galgenkogel" (Gem. Wildon) - Streufunde UK/Ha (?); 13 Flur "Grafenkogel" (Gem. Stocking) - Hügelgrab Ha (?). (M. Roscher und Ch. Gutjahr). Sl. 6: Karta razprostranjenosti žarnogrobiščnodobnih in halštatskih najdišč na območju Wildona. 1 Wildoner Schlossberg (Wildon) - naselje KŽG/Ha; 2 Wildoner Schlossberg/Maierwiese (Wildon) - naselje, domnevno KŽG/Ha (geofizikalna prospekcija); 3 Neue Volksschule Wildon (Wildon) - naselje KŽG/Ha; 4 Hauptschule Wildon (Wildon) - grobišče KŽG/Ha; 5 Ledina "Im Rasental" (Wildon) - grobišče; predvsem Ha, manj KŽG; 6 T. i. "Wetzl-Urne" (Wildon) - plani žgani grob KŽG; 7 Gomilno grobišče Buchkogel (Wildon) - grobišče Ha; 8 T. i. "Leitingerjeva žara" (Wildon) - plani žgani grob Ha; 9 Ledina "Galgenkogel" (Weitendorf) - skupina gomil Ha; 10 Kainach bei Wildon (Weitendorf) - dve, morda celo tri žgana grobišča; predvsem KŽG, deloma Ha; 11 Wildoner Buchkogel (Steinmeißspitze, Wildon) - naselje KŽG; Ha (?); 12 Ledina "Galgenkogel" (Wildon) - posamične najdbe KŽG/Ha (?); 13 Ledina "Grafenkogel" (Stocking) - gomilni grob Ha (?). (auf der sog. Steinmeißspitze, Abb. 6: 11).94 Zudem handelt es sich bei dem Funeralareal um die erste einigermaßen flache Geländestufe nach dem steilen Abfalle des Steinmeiß beziehungsweise des Buchkogels.95 Zur urnenfelder- und hallstattzeitlichen Siedlung am Wildoner Schlossberg besteht eine Entfernung von rund 1100 Metern Luftlinie (Abb. 6: 1,2).96 Einigermaßen plausibel ist auch 94 Kramer 1989, 16 ff. Leider ist eine vollständige Vorlage der Keramik aus den Grabungen Walter Schmids von 1924/25 trotz Ankündigung bis jetzt nicht erfolgt. Sie soll aber - von den kupferzeitlichen Fragmenten abgesehen - aus der Übergangszeit zwischen der "jüngsten Urnenfelderzeit und der älteren Hallstattzeit" stammen (Kramer 1989, 21 f., 22, Anm. 24). Die Keramik datiert somit also älter als jene aus dem hier vorgebrachten Urnengrab. 95 Auf die Siedlung am Buchkogel beziehen sich wohl auch die 14 Tumuli aus dem am Nordostfuß des Buchkogels. Vom Grab "Leitinger-Urne" sind sie rund 300 Meter Luftlinie entfernt (bei Gleirscher 2005, 103; Abb. 3 irrtümlich als am Südfuß des Schlossberges gelegen genannt). 96 Zu am Ostfuß des Schlossberges gelegenen späturnen-felder- und hallstattzeitlichen Brandgräbern siehe M. Kramer 1996, 215 ff. Rund 400 Meter südlich des Gräberfeldes bei der die Mutmaßung, dass das Grab mit einem am Fuß des Buchkogels gelegenen Mehrhausgehöft97 in Verbindung zu bringen ist. Flachsiedlungen mögen die großen Siedlungen am Wildoner Schlossberg und am Buchkogel in gewissen Abständen umgeben haben. Immerhin wurde der Sattel zwischen Schlossberg und Buchkogel höchstwahrscheinlich landwirtschaftlich genutzt. Mit dem Grab "Leitinger-Urne" kann eine weitere prähistorische Fundstelle aus dem Bereich um den Wildoner Schlossberg und dem Buchkogel vorgestellt werden. In der Spätbronze- und der Älteren Hallstattzeit stellte dieses Gebiet jedenfalls mit Sicherheit eine der Kernregionen der nachmaligen Steiermark dar (Abb. 6).98 5. KATALOG99 Die Grabfunde sind im Archäologischen Museum Wildon ausgestellt, das in den adaptierten Gewölbekellern des Unteren Schlosses Wildon untergebracht ist. Es wurde Ende Oktober 2005 unter großem Interesse der Bevölkerung eröffnet. ander gereihte Kanneluren (B.: 1-1,2 cm) betont, ursprünglich wohl vier symmetrisch verteilte abgeflachte, knubbenartige Aufsätze (zwei erhalten); außen eine flächige Graphitierung, die bis zum unteren Abschluss der Kannelur reicht und auch noch auf einen 0,65 cm breiten, horizontalen Streifen auf der Randinnenseite übergreift, Innenwandung verziert mit einem Kreuz mit eingeschriebenen Winkeln aus Graphitstreifen (B.: 0,9-1,1 cm); bandförmiger, gekehlter Henkel (B.: 2,7 cm), gegenständig mit Hörnchen verziert (eines abgebrochen; Boden leicht eingezogen; außen beigebraun-schwarzgrau gefleckt, innen beige-schwarzgrau, im Bruch dunkelbraungrau-dunkelbraunrot; geglättete und polierte Oberfläche; mit Quarzsteinchen gemagert; M.größe: fein bis mittel; M.dichte: fein bis mittel; mit dem Fingernagel zu ritzen; RDm.: max. Dm.: 16,5 cm (ohne Knubben); erh. H.: 7 cm (ohne Henkel). 2. Kegelhalsgefäß (Urne); zirka vier Fünftel erhalten (Rand abgeschlagen); bauchige Gefäßform; Hals-Schulter-Umbruch durch eine seichte Horizontalkannelur akzentuiert, auf dem Hals, der Schulter und dem Bauchbereich ein zweizonales Met-openmuster aus Graphitstreifen (B.: 0,8-1 cm); Boden leicht eingezogen; außen beige-rotorange-rotbraun, innen schwarzgrau, im Bruch rotbraun, im Kern grau; geglättete Oberfläche; mit Quarzsteinchen gemagert; M.größe: fein bis mittel; M.dichte: fein bis mittel; mit dem Fingernagel zu ritzen; erh. H.: 21 cm; max. Dm.: 23 cm. 6. Danksagung Tafel 1 1. Henkelschale; zirka zwei Drittel erhalten; stark profilierte Gefäßform; Schulter-Bauch-Umbruch durch rechtsläufige, anein- Hauptschule schnitt man 1987 auf der Parzelle 224/24 ein weiteres späturnenfelderzeitliches Grab an (siehe dazu Hebert 1987, 217; Lehner, Hebert 1996, 137). Ferner fielen hallstattzeitliche Brandgräber im Jahr 1995 dem Bau eines Einfamilienhauses (Parzelle 220/6, KG Unterhaus) zum Opfer (Funde am Landesmuseum Joanneum). Bei den Nachuntersuchungen unter der örtlichen Grabungsleitung des Verf. konnten damals auf dem Grundstück keine intakten oder verlagerten Gräber mehr entdeckt werden. Zahlreiche Scherben aus dem Aushubmaterial für die Unterkellerung und dem Abschubmaterial für die Zufahrt des Wohnhauses bestätigen aber diese Annahme. 2006 und 2007 konnten schließlich bei einer vom Verein Kulturpark Hengist durchgeführten knapp einjährigen Notgrabung auf den westlich und nördlich benachbarten Parzellen 220/7 und 220/3 vermutlich insgesamt 34 Brandgräber geborgen werden, davon 30 hallstattzeitliche und 4 urnenfelderzeitliche (davon zwei mittelurnenfelderzeitliche). 97 Vgl. dazu Parzinger 1991, 43. 98 Siehe dazu erst vor kurzem Gleirscher 2005, 103, Abb. 3. Gleirscher 2005, 109 nimmt im Zuge seiner übersichtlichen Betrachtung ostalpiner Herrschaftsbereiche an, dass Wildon dem bedeutenden Herrschaftssitz am Burgstallkogel/Kleinklein untergeordnet war. Unterdessen können den dort erwähnten Fundplätzen noch zwei, vielleicht sogar drei urnenfelderzeitliche bis frühhallstattzeitliche Gräberfelder in Kainach bei Wildon (OG Weitendorf) hinzugesellt werden. Seit der Entdeckung im September 2004 konnten bislang rund 240 Brandgräber geborgen werden (Stand Juni 2007). Mit hoher Wahrscheinlichkeit steht die knapp südlich des Hügelgrabes "Galgenkogel" gelegene Nekropole mit der zeitgleichen Siedlung am Wildoner Schlossberg in Verbindung (Roscher 2004, 56 f.). 99 Die Bleistift- und Tuschzeichnungen fertigte Mag. Maria Windholz-Konrad, Graz, an. Für Unterstützung und diverse Anregungen gilt mein Dank Manuela Arneitz (Graz), Matija Črešnar, Biba Teržan (Universität Ljubljana), Janez Dular, Primoz Pavlin, Andrej Pleterski (ZRC SAZU Ljubljana), Herbert Kern (Frohnleiten), Thomas Geldmacher (Wien), Jörg Obereder (Graz), Gernot Obersteiner (Steiermärkisches Landesarchiv Graz), Martina Roscher (Kulturpark Hengist, Wildon), Kian Florian Siami (Graz) und Reinhold Wedenig (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Graz). BECK, A. und W. KIMMIG 1951, Güttingen (Konstanz). - Badische Fundberichte 19, 160 ff. BROSSEDER, U. 2004, Studien zur Ornamentik hallstattzeitlicher Keramik zwischen Rhönetal und Karpatenbecken. - Universitätsforschungen zur Prähistorischen Archäologie 106. DÄMMER, H.-W. 1978, Die bemalte Keramik der Heuneburg, Die Funde aus den Grabungen von 1950-1973. - Heuneburgstudien 4 (= Römisch-Germanische Forschungen 37). 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BEITRAG Anthropologischer Bericht zum hallstattzeitlichen Brandschüttungsgrab mit Urne aus Unterhaus, Wildon, Parz. 102/4, Steiermark Silvia RENHART Fund Nr.- Bezeichnung Erhalten Gewicht (g) Farbe Vb stufe Vb grad d. Frag. Frag. stufe Rob. MM Ind. Anzahl Alter Geschlecht 11 Sedimentprobe aus Ausnehmen der Grube unter D 3,5 11 m-w IV b 11 1 a a Schlämmrückstände der lose in der Bergungskiste liegenden Erde 2 22 m-w IV c 9 1 a-b a Schlämmrückstände aus der unteren Hälfte des Urneninhalts (Rest noch im Block) 2 29 m-w IV c 15 2 a-b a-b Im Block 1,2 ? bg-m-w III-IV d 18 2 a-b a-b 1 13-18 ? Abkurzungsverzeichnis, Legende: Erhalten = 1 (Stücke aller Körperregionen [auch spongiöse]); 2 (Fragmente aller Körperregionen [wenige spongiöse]); 3 (nur Langknochenfragmente); 4 (nur Schädelfragmente); 5 (nur Langknochenstücke); 6 (nur Schädelstück); 7 (Spongiosateile) Farbe = m-w (milchig-weiß); m-hg (milchig-hellgrau); db-sw (dunkelbraun-schwarz); b-g (blau-grau) Verbr.stufe = Verbrennungsstufe: III (um 550 Grad C); IV (ab 650-700 Grad C) Verbr.grad = Verbrennungsgrad: c (vollkommen); d (unvollkommen verbrannt) d. Frag. = durchschnittliche Fragmentierung Frag. stufe = Fragmentierungsstufe: 1 (sehr klein); 2 (klein) Rob. = Robustizität: a (infantil); b (grazil) MM = Muskelmarkenrelief: a (schwach) ? = nicht bestimmbar Die losen Leichenbrandreste sind sehr klein fragmentiert und zart, so dass auf ein subadultes Individuum geschlossen werden kann. Erschwert wird die Diagnose dadurch, dass der größte Teil des Leichenbrandes im Block für die Ausstellung im Museum gehärtet ist und dadurch nicht herausgelöst werden kann. Es kann darauf geschlossen werden, dass hier die Reste eines(r) relativ zarten Jugendlichen, der (die) zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr verstorben ist, vorliegen. Das Geschlecht kann nicht bestimmt werden. Bezüglich der Verbrennungspraxis lassen die kleinst fragmentierten, blaugrauen, milchig-weiß bis manchmal kreideartig anmutenden Fragmente folgende Aussagen zu: Insgesamt kann von einer vollständigen Verbrennung des Leichnams unter günstigsten Bedingungen ausgegangen werden; gutes und vor allem ausreichendes Feuerungsmaterial, so dass keine Verkohlungen zustande kamen. Die Verbrennungstemperatur konnte relativ lange zwischen 550 und 700 Grad Celsius konstant gehalten werden. Eisenoxidverfärbungen an einigen Schädelknochen im Block lassen auf das Mitverbrennen von Eisenbeigaben schließen. BROTHWELL, D. 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Že med samim restavriranjem je bilo razvidno, da sta bila ustje žare in ročaj skodelice namensko odstranjena, da je bilo možno skodelico povezniti čez žaro (sl. 3). Po najditelju je ta halštatski grob imenovan "Leitinger-Urne" (Leitingerjeva žara). Zaradi omenjene najdbe je bil leta 2005 ob kanalizacijskih delih in urejanju okolice hiše opravljen arheološki nadzor. Pri tem je bila na mestu najdbe iz leta 2003 odkrita grobna jama. Čeprav jo je kanalizacijski jarek delno poškodoval, so arheološke raziskave odkrile še nekaj pomembnih elementov za rekonstrukcijo pokopa. Iz ohranjenega profila pa ni bilo več mogoče ugotoviti, ali je bila nad grobom morebiti nekdaj nasuta gomila. Ovalna grobna jama je bila dolga 0,85 m in ohranjena v širino do 0,65 m, kar predstavlja približno tri četrtine prvotne velikosti (sl. 4a-c, 5). Lijakasto vkopana, do 0,20 m globoka grobna jama (SE 4 IF) je imela ravno dno. Očitno je bila zapolnjena z dvojnim zasutjem. Spodnje polnilo predstavlja zasutje črno obarvane, kompaktne, zelo mastne ilovice (SE 6), ki je vsebovala drobce oglja, veliko pepela z žganino in kose ožgane ilovice ter manjše fragmente ostenja žare. Gre torej za nasutje žganine. Analiza izbora večjih fragmentov ožganih kosti je pokazala, da je bila v žari pokopana mlada oseba, stara med 13 in 18 let. Nad SE 6 in od nje jasno ločeno je bilo zasutje iz kompaktne, bolj peščene, olivnorjave ilovice (SE 5). Vsebovala je posamezne apnenčaste lomljence, koščke oglja, nekaj pepela in tudi redke drobce žganine. Manjše presenečenje je bilo odkrito v spodnjem delu zasutja SE 5 - poleg posameznih kosov ožgane ilovice so našli več fragmentov ročaja skodelice, ki je sicer pokrivala leta 2003 najdeno žaro. Videti je, da je bilo polnilo grobne jame SE 5 nasuto ob zapiranju pokopa. Z arheološkimi raziskavami je bilo možno tako kljub samo delni ohranjenosti grobne jame razjasniti stratigrafske odnose med žaro in SE 6 ter 5 (sl. 4d). S pregledom posameznih nivojev in slojev so ugotovili naslednje stratigrafsko zaporedje: najprej je bila v izkopano grobno jamo nekoliko zunaj središča postavljena žara. Nato je bil v grob nasut pepel umrlega z žganino (SE 6). Na koncu je bila kot pokrov žare nameščena skodelica, ki so ji zato odlomili ročaj - fragmenti slednjega so bili najdeni v spodnjem delu SE 5. Sledilo je dokončno zasutje grobne jame (SE 5). Kakršnekoli kamnite konstrukcije ali prekrivanja groba s kamni niso ugotovili. Kot žara je služila manjša trebušasto oblikovana posoda s stožčastim vratom (t. 1: 2). Ohranjena višina posode je 21 cm, največji premer 23 cm. Izdelana je iz fino- do drobnozrnate lončarske mase, ki je vsebovala kremen. Površina je razmeroma dobro zglajena, na posameznih fragmentih tudi rahlo hrapava. Ob izdelavi površina zagotovo ni bila polirana. Notranja stran je črnosive barve; na lisasti zunanji površini pa prevladujejo bledorjavi kot tudi rdečkasti do rdečerjavi barvni odtenki; prelom je siv do rdečesiv. Dno lonca je rahlo vbočeno. Prehod vratu posode v rame poudarja plitva horizontalna kanelura. Ta je vključena v naslikan grafitni vzorec, ki ga sestavljajo navpični in vodoravni trakovi (široki 0,8 do 1 cm). Trije horizontalni trakovi delijo vrat in rame v dva skoraj enako široka okrasna pasova. Navpični trakovi razčlenjujejo naslikana pasova tako, da sestavljata metope. V spodnjem pasu je navpična črta vsakokrat središčna glede na zgornjo metopo. Široko nažlebljena skodelica (t. 1: 1) je pokrivala žaro. Premer ustja je 13 cm; na največjem obodu (brez bradavic) meri 16,5 cm in v višino (brez ročaja) 7 cm. Kot posoda s stožčastim vratom je bila izdelana iz fino- do drobnozrnate lončarske mase, ki vsebuje kremen; le površina je bila bolje zglajena in polirana. Tako na notranji kot tudi na lisasti zunanji strani prevladujejo bledorjavi do črnosivi barvni odtenki; prelom je temno rjave do temno rjavordeče barve. Nekoliko navznoter nagnjen vrat zaključuje zaobljen, rahlo izvihan rob ustja. Prehod ramena v trebuh je oster, konično oblikovan in okrašen z desno potekajočimi poševnimi žlebovi (širokimi 1 do 1,2 cm). Nažlebljeni obod so v enake odseke delile tri bradavice, ohranjeni sta le dve. Kako je bil na ostenje pritrjen visok presegajoč trakast ročaj (širok 2,7 cm), ki je v preseku sedlaste oblike, ni bilo možno ugotoviti - ročaj je bil namerno odlomljen od skodelice. Na vrhu ročaja je bil modeliran par manjših rogov, eden je odlomljen. Dno skodelice je rahlo vbočeno. Na zunanji strani je skodelica premazana z rahlim grafitnim premazom, ki sega vse do spodnjega roba žlebov; na notranji strani ustja je prav tako grafitiran horizontalen pas (širok do 0,65 cm). Notranjost krasijo grafitni trakovi v motivu križa z vrisanimi koti (0,9 do 1,1 cm široki pasovi grafitnega premaza). Podrobna obravnava primerljivih najdb (z najdišč Kleinklein, Langenlebarn, Most na Soči, St. Johan-Würtingen idr.) kaže, da zelo natančna kronološka opredelitev ni mogoča. Niti oblika posode s stožčastim vratom, ki sama po sebi deluje arhaično, niti tehnika krašenja (grafitni premaz) in ornament (tako križni motiv kot tudi metope) niso ozko časovno omejeni. Medtem ko zasledimo križni motiv na širšem geografskem prostoru in v časovno razmeroma širokem razponu, okras metop ni zelo pogost. Natančnejšo kronološko opredelitev omogoča široko nažlebljena skodelica. Takšne skodelice se pojavljajo tako na grobiščih v dolini Solbe (štajersko-panonska skupina po Terža-novi, o. p.) kot tudi v naselju na Pošteli (faza 3), nedvomno v okviru najmlajših najdb. Obe keramični obliki se pojavljata tudi na znanih železnodobnih najdiščih iz širše okolice Wildona, ki sodijo v t. i. posolbsko skupino (Sulmtalgruppe). Dobiat vzporeja 3. fazo iz Kleinkleina z mlajšim delom horizonta Stična-Novo mesto (= Ha C2-Ha D1). Najdbe iz faze 3 utrjene višinske naselbine Poštela pri Mariboru Teržanova postavlja v čas tretje faze Kleinkleina ter v svojo fazo Štajerska III pozno (Teržan 1990, 204). Z absolutno kronološkega vidika gre torej za čas od sredine 7. stoletja do prve polovice 6. stoletja. Pokop ob vznožju vzpetine Wildoner Buchkogel tako sodi na prehod Ha C2 v Ha D1 po srednjeevropski kronologiji, glede na arhaično obliko posode s stožčastim vratom pa je verjetnejša datacija Ha C2. Vsekakor je najboljša primerjava obravnavanemu grobu večkrat omenjeni grob v gomili Grellwald 30 (nekropole v dolini Solbe), ki ga je Dobiat postavil v prehodni horizont Kleinkleina in med grobnimi pridatki vsebuje tako posodo s stožčastim vratom z dvopasovnim metopnim ornamentom kot tudi široko nažlebljeno skodelico s presegajočim ročajem. V neposredni okolici odkrite žare arheološki nadzor ni dokazal drugih grobov, proti čemur pa govori pravilna oblika načina pokopa. Vendar to lahko pripišemo majhni prekopani površini v kanalu. Odsotnost grobov drugje morda nakazuje le večjo oddaljenost med njimi. Manj je verjetno, da gre za en sam, t. i. posamičen grob, poleg tega so povsod v izkopanem jarku odkrivali sicer redke fragmente fine keramike in kalciniranih kosti, ki kažejo na uničene grobove. Žgani halštatski grob z žaro iz Unterhausa dokazuje doslej neznano prazgodovinsko grobišče ob severnem vznožju Wil-donerberga. Morda pripada 600 m oddaljenemu, sicer slabo raziskanemu poznobronastodobnemu naselju na Buchkoglu (na t. i. Steinmeißpitze, slika 6: 11). Domnevno nadaljevanje poselitve globoko v halštatski čas pa bi bilo treba na tem najdišču še raziskati. Grobišče bi tako ležalo na naselju najbližjem ravninskem delu, ob strmem pobočju Buchkogla. Od poznobronastodobnega in halštatskega naselja na Wildonskem Schlossbergu (sl. 6: 1,2) pa je grob oddaljen 1.100 m. Manj verjetna je domneva, da bi grob ob vznožju Buchkogla povezali z enim izmed ravninskih zaselkov okoli Buchkogla ali Schlossberga - ravninski predel med omenjenima višinskima naseljema je bil najverjetneje namenjen poljedelstvu. Grob "Leitingerjeva žara" lepo dopolnjuje prazgodovinske najdbe v okolici najdišč Wildonskega Schlossberga in Buchkogla. V času pozne bronaste dobe in starejšega halštatskega obdobja je obravnavano območje gotovo predstavljalo enega od središč poznejše Avstrijske Štajerske. Prevod: Lucija Grahek Christoph Gutjahr Engelgasse 58a/2/9 A-8010 Graz christoph.gutjahr@inode.at Taf. 1: Wildon-Unterhaus, Grab "Leitinger-Urne". Keramik. M. = 1:3. T. 1: Wildon-Unterhaus, grob "Leitinger-Urne". Lončenina. M. = 1:3.