M MM UIU für Annst^ Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^» 3H.^2Nt porlüsreier Zusendung ganziahrig », da biabrig » fl. C. M., bezahlt. Alle t. k. Postämter nehmen Pränumeration nn. I n Laibach eranumeriri man beim Nr. >YU, »n ersten «Glocke, Und als e!» halbes Jahr Verfloß, Der Liebesäusser. Da flog das Vög'lcin ihr in Scl>ooß. Slavisches Volkslied. X^i n Jüngling spricht beim Fcnsserlci» : «Dein Liebster weilt im besten Flor, »Wann wirst Du wohl mein Weibchen sein?« Des Kaisers Tochter ihn erkor, »„Ich bin Dein Weibchen wann Du willst. Des Kaisers Tochter zun, Gemahl, Wenn Du mir einen Wunsch erfüllst. Aus Anbetracht der Opfer all', Ncgieb Dich hin in's Türkenland, ' Die er dem stolze» Madchen bringt, Zu der Prinzessin allbekannt. Bevor er es als Weib umschlingt. Von ihr, mein Bübchen schlank und siinl. Von Liebe sing' ick Dir fortan. Bringst Du den Diamantenling."« Gefallen findest Du daran." Der Jüngling nahm ein Roß und ging. Das bloße Mädchen sinkt in Gran,, Hin uui den Diamantenring. Sic wirft von sich den eitlen Kram; Und als ein halbes Jahr verfloß, Den Vogel sie zu scheuchen sucht — Da stieg der Jüngling von dem Noß. Der gold'ne Vogel kennt nicht Zucht, »Ich habe Deinen Wunsch vollzoh'n, Er ist ihr Liebster bei der Nacht, Gieb mir durch Deine Hand den lohn!" Wenn sie allein im Nette wacht, »»Geh' abermals in's Türkenland Und singt mit schöner Stimme klar ZU der Prinzessin allbekannt. Von einem Turtcltaubcnpaar. Bernhard Tomschitsch. Bring' mir den köstlichsten Nubin, Dann nimm mich als Dein Weibchen hin."" Witalis Edler von Kleinmayrn, k. k. Feld­marschalllieutenant. »Wohlauf, wohlan! es sei gewagt. Die Liebe macht mich unverzagt!" Biographische Skizze, geschrieben im Jahre ,»28 von dessen letzt gewesenem Adjutanten Lü,hnl. ' , Und als ein halbes Jahr verfloß, Den 20. October 174? erblickte zu Zell im Salz­Da stieg der Jüngling von dem Noß. burgischen Vitalis Edler von Kleininayr n das Licht der »Auch diesen Wunsch Hab' ich »ollzoh'n, Welt. Gieb mir den wohlverdienten Lohn!" Sein Vater Ferdinand war Pfleger zu Zell, aus »»Noch einmal geh' in's Türkenland jenen Vorältern entsprossen, deren Einer, Namens. Franz Zu der Prinzessin allbekannt. Joseph, sich der Art verdient gemacht hatte, daß im Jahre 1703 am 1. September Se. Majestät der Kaiser Bring' mir ihr gold'nes Mgelein, Das singt von zarter Liebe fein. Leopold l. ihn und alle seine ehelichen Leibeserben in den römischen Reichs- und den Erblanden zu rittermäßigen Wo nicht, laß fahren Deinen Ein» , Edelleucen erhob. Daß ich dereinst Dein Weibchen bin."" Vita l trat nach zunickgelegten Studien am 23. Oc­ »Zu viel begehrest Du von mir. tober 176« in österreichische Kriegsdienste, und kam als Cadet Doch hol' ich noch den Vogel Dir!« — zu dem damals in Klagenfurt garnisonirten Infanterie^Re­gimence Graf Platz.. Sein Bestreben beim Eintritt war Und als ein halbes Jahr verfloß, Da stieg kein Jüngling mehr vom Roß.-gleich Anfangs, dahin Ferichlzet, sich die nöthigen Dienstes­ 398 kenntnisse pünctlich zu erwerben. Bei seiner hübschen Per­son wurde besonders im Exerciren gewandte Geschicklich­keit an ihm bemerkt, die ihm auch in höhern Chargen öf­tere Belobung erwarb. Allein nicht bloß diese, sondern auch im Allgemeinen sein Eifer in Beobachtung aller übri­gen Berufsgeschäfte hatten ihm bald die Aufmerksamkeit seiner Vorgesetzten zugezogen. Als Cadet gelang es ihm, durch seine Wachsamkeit ein Dcserreurscomploct der unter­geordneten Mannschaft zu verhindern, ohne die Schuldi­gen zur Strafe anzuzeigen, was ihm dann auch bei der Mannschaft Liebe und volles Vertrauen erwarb. I m Jahre 1768 gelangte er zur Officierscharge, am 2. Jänner 1773 wurde er zum Lieutenant, und am 23. März 1778 zum Oberlieutenant befördert; in der letzteren Charge hat er auch zwei Jahre bei den Grenadieren zuge^ bracht. Bei Ausbruch des baierischen Erbfolgekrieges im Jahre 17?8 gegen Preußen machte er seinen ersten Feldzug, hierauf machte er den russischen Auxiliar-Krieg gegen die Türken, und von 1793 bis 1809 alle Feldzüge gegen Frankreich mit. I n diesem Zeiträume von 22 Jahren finden sich fol­gende 5» Schlachten und Belagerungen aufgezeichnet, de­nen er persönlich beigewohnt hatte. Als Oberlieucenant gegen die Preußen. i??3 den 2». August, Gefecht bei Herschmanitz. » » 5. September, bei Hohenelbe. Als Capiiänliemenant gegen die Türken. 1788 den 20. April, der forcirce Uebergang auf das rechte Saveufer gegen Sabaz. » „ 24. April die Canonade auf Sabaz, wo Kai­ser I o se pH selbst gegenwärtig war. Haupt­mann von Kleinmayrn ward milder ersten Majors-Division zum Scurm beordert, und dieselbe gelangte nach der Capiculation des Platzes für ihr braves Verhalten zu der Auszeichnung, die von den Türken eroberten Fahnen auf die eigene Regiments-Fahnen­wache zu bringen, und von da in das kaiserliche Hauptquartier nach Klenak zu begleiten. » » 30. April, zur Belagerung nach Belgrad. 11. Mai, ^. ^ , ^, ^, ^. Gefechte am Peschaner Damm. » , 25. » » 22. Juli ) Gefechte bei den von den Tür­» » 9. September ^ ten aus Belgrad gemachten » » 11. October « Ausfällen. Als Grenadier-Hauptmann. Gegen Frankreich. 1733 vom 12. auf den 13. October, der Rheinübergang bei Blittersdorf, unter Prinz Waldek in der ersten Colonne, wo Seltz genommen wurde. » den 2S. October, bei Erstürmung des verschanzten Ortes Wanzenau. » . 19. November, Gefecht bei Herlsheim. » » 2«. » » » Bettenhoffen. » » 21. » » » ViUhoff. 1733 den 23. 24. 23. 2«. November tägliche Gefechte in in der Stellung Bettenhoffen. » » 1. December. Wegen des verstärkten feindli­chen Angriffs mit Artillerieübermacht mußte dieser Ort dem Feind überlassen werden, wo der kaiserliche General-Brigadier Graf Keglevich unter den Tobten geblieben ist. 2. Debember ? Canonenfeuer bei Villhoff und 8. Herlsheim. 8. 9. 10. bei Vertheidigung der Nedou­ 11 . ten vor Drusenheim. 13. 16. 22. bis 21. December bei Froschweiler, und 2«. December bei Weißenburg, wo von Klein ­mayrn bleßirc worden, und zurück zu gehen bemüßigt ward. 1794 den 23. Mai, Gefecht bei Schifferstadt. » » 2. Juli, Gefecht bei Schweigenheim und Sturm auf Fraisbach. » » 13. Juli ! , ^ . ? Gefechte bei Schifferstadt und ,, » 13. » beim Rheinübergange statt gehabte Ca­nonade, wo der preußische General Kleist , geblieben ist. » vom 10. October bis 16. November, bei Vertheidi­gung der Rheinschanzen und den vor Mann­heim gelegten Fleschen, und bei dem am 16. gegen die feindlichen Verschanzungen bei Mundenheim unternommenen Angriff. 1793 den 14. November, Gefecht bei Frankenthal. 1796 « 15. Juni, die Schlacht bei Wezlar. ., » 10. Juli , Affaire bei Ober-Ursell und Ober-Esch« dach. » » 24. August, bei Amberg. » » 3. September, Schlacht bei Körnach. » » 16. » Gefecht bei Limburg an der Lahn, wo von Kleinmayrn mit der Grenadier-Comvagnie, unier dem geringen Verlust von einem Officier, dem Oberlieutenant B u­glioni , und 22 Grenadieren, bei dem heftig­sten feindlichen Widerstand den Uebergang des Erzherzoglich Karl'schen Corps über die Lahn begünstigte. Er hatte nur den Befehl gehabt, die Franzosen von der Über­setzung der Brücke abzuhalten. Allein er unternahm es auf eigene Gefahr, den Feind aus der jenseits inne gehabten verrammel­ten Stellung gänzlich zu vertreiben. Der noch zeitlich unternommene Sturmangriff ge­lang; was vom Feind nicht niedergemacht wurde, wurde zerstäubt, und so alle Gefahr abgewendet, daß der Uebergang auf das Eilfertigste vor sich gehen konnte. Ueber 39» diese auf eigene Gefahr unternommene Bra­vour wurde von Kleinmayrn von Sr. kaiserlichen Hoheit rühmlichst belobt. Vom Herrn General-Brigadier, Grafen Kollo­wrath , wurde ihm das Recht zuerkannt, wegen dieses gewagten Unternehmens um Erlangung des Theresienkreuzes einzukom­men. Allein bei dem forcgedauercen Rück­zuge hatte er dieser Aufforderung nachzu­kommen verschoben, und endlich erachtete er, daß bei den eingetretenen Unfällen der Armee diese Waffenchat geltend -zu machen und sich ihre Würdigung zu erbitten jetzt nicht der passende Zeilpunct sei. 17»? den 2. April, Gefecht bei Einod in Kärnten, wo er wieder bleßirt worden, und darauf » » 30. April vom Grenadier-Hauptmann zum Ma­jor befördert wurde. (Fortsetzung folgt.) Drei Abende. Novclletc »on Eberhard A. Ional . 1. Die Equipagen standen in einer langen Reihe vor dem Theater, und nur langsam konnte eine nach der an­dern in dem Portale vorfahren; zahlreichströmten Zuschauer durch die Seitenchüren, und an der Kassa müßte man mit allerlei Hindernissen kämpfen, um doch ein Bittet zu erhaschen, denn hier war noch immer ein großes Gedränge, obschon es bereits seit einer halben Stunde währce. Was mochte die Leuce dazu bewogen haben, sich allen diesen Unannehmlichkeiten preis zu geben? Es trat Dem. Win ­ter, eine äußerst begabte Schülerin des Conservatoriums, auf, die ebenso durch ihre Schönheit als durch den seltenen Schmelz und- die unvergleichliche Reinheit ihrer Stimme in Concerten besonders die Männerwelt entzückte, obwohl ihr auch Damen, die sie in Gesellschaften durch ihre Bil­düng und anmuthige Bescheidenheit zu gewinnen wußte, nicht abgeneigt sein konnten. Bereits durch 14 Tage galt ihr Debüt als Stadtneuigkeit. Man weiß, daß selbst grö­ßere Städte von einem gewissen Krähwintlerthum nicht frei sind, so hatte man auch hier in D... es sich sogleich zum Geschäfte gemacht, die Neuigkeit so viel als möglich zu verbreiten, und, wie man sich äußerte, den Erfolg die­ses Deburs auf das Glänzendste zu sichern. Es sollte Adam's „Postillon von Lonjumeau" gegeben werden; den Postillon sang ein sehr beliebter Tenor, und auch die Rol­len des Marquis und Vijon waren in guten Händen. Alle Logen waren besetzt, im Parterre stand Mann an Mann dicht neben einander, so daß ein Frauenhur, wel­cher aus der lehren Galerie niederfiel, nicht einmal den Boden gewinnen konnte, sondern zur größten Belustigung der Menge die Glatze eines dicken Landedelmannes deckte. Allgemeines Gelächter verbreitete sich ansteckend in Hause, da schlug die verhängnisivolle siebente Stunde; der Capell­meister gab mit seinem Tactstabe das Zeichen, und die Ouvercure begann. Sogleich trat feierliche Stille ein, nur selten durch ein leises Murmeln unterbrochen; Alles lauschte gespannt — da flog der Vorhang in die Höhe, Madelaine, an der Hand des Postillons, erschien, und tausend Hände regten sich, um sie mit lautem Applaus zu begrüßen. Doch wurde Alles wieder still, als sie den ersten Ton hören ließ, und in dem Duette den vollen Glanz ihrer Stimme ent­wickelte. Man wußte nicht, ob man im Verlaufe des Ac­tes den reinen Glockenton, den herrlichen Vortrag oder ihr wohldurchdachtes Spiel vor Allem loben sollte — selbst der Tenor wurde dabei vom Publicum vernachläßigc, welches alle seine Beifallsbezeigungen an die neue Sän­gerin verschwendete. Endlich war der Act beendet, man rief, wie natürlich, Dem. Winte r mehrmal heraus, wo­bei sie bescheiden geäußert haben sott, „ihr Glück habe sie nur der gütigen Nachsicht eines wohlwollenden Publicums zu danken." I n allen Räumen begann nun eine leben­dige Conversation, welche die Vorzüge der Sängerin zum Gegenstande hatte, und aus dem Parterre drängten sich eine Menge junger Leute, um in dem Kaffehzimmer, das sich im Vordergrunde des Hauses befand, Luft zu schöpfen. Dort fanden sich auch in den Zwischenacten, gewöhnlich die Schöngeister der Stadt ein, theils Dilettanten, theils Leute vom Handwerk, und da hörte man denn gewöhn­lich so höchstverschiedene, mehr oder minder motioirte Ur­theile, daß ein Mensch, den die Natur nicht mit einer gehörigen Dosis Urtheilskraft ausgestattet harte, hier wie in einem Waarenlager nach Wunsche wählen konnte. „Goddam!" rief ein hagerer Mann, indem er das herbeigebrachte Glas Grog herunterstürzte, „die Winte r ist ein köstliches Mädchen, diese Stimme würde selbst in London Glück machen." „Und ihr Spiel!" erwiederte ein kleiner Herr, mit jenen Kleidungattributen versehen, welche man jedem Jour­nalisten » l» muc!« zumuchet, den man als den Referen­ten eines Lokalblattes bezeichnet, „woher hat sie diese Rou­tine? Da ist nichts Erzwungenes, Geformtes, nicht ein­mal Studiertes, sondern reine Natürlichkeit und Wahrheit.« "Ich sage Euch", siel ein Anderer bramarbasirend ein, »mein' Seel', die hat Beruf; im Leben würde sie vielleicht kaum ihre Rollen so gut spielen, als sie es auf der Bühne thut; wenigstens in Hinsicht der Stände giebt e3 eine Vorausbestimmung, jenachdem man in einen Stand paßt. Ich sage Euch, die Winte r möchte vielleicht eine nur pas­sable Hausmutter und Gattin werden, während sie gewiß eine große Sängerin werden wird." „Bravo, beigestimmt!" riefen mehre junge Leute, die einen Kreis um den Sprecher gebildet hatten, und das Ge­spräch wurde allgemeiner, hitziger, so daß man kaum einzelne Meinungen herausfinden konnte. „Und was sagst Du dazu, mein stiller Edmund?" sprach freundlich ein alter Herr zu einem jungen Manne, dessen blaßes Antlitz zum Verräther der Melancholie und Wehmuth seiner Seele wurde; ernst und in sich gekehrt saß er da, den Kopf in die Hand gestützt, und schien in ein tiefes Nachdenken versunken. »Ach, mein theurer Oheim", gab er zur Antwort, 4tt« »ich glaube, die Täuschungen meines Lebens sind noch nicht Vorbei; heute dürfte die empfindlichste gekommen sein." „Was der Teufel ficht Dich denn an? Das ist wie­ der eine Folge Deiner selbstgewählten geistigen Richtung; indem Du dich deiner voecischen Imagination hingiebst, ver­ giftest Du ganz auf die Praxis des Lebens; Du träumst es anders, als es wirklich ist —Täuschungen sind nur Er­ fahrungen, die man in der Wahrheit und Wirklichkeit sammelt, sie sind nichts Außergewöhnliches, aber Ih r poe­ tischen Geister denkt immer, die Welt müsse nach Eurem Kopfe gehen, und Das ist eine Thorheit, mit der Ih r Euch selbst schadet." »Aber Oheim, Sie wissen ja, hier handelt es sich nicht um bloße Hirngespinnste, sondern um das Glück mei­ nes Lebens; ich bin überzeugt, Marie Winte r liebl mich innig, und eine Trennung von ihr würde mein Herz sehr empfindlich berühren; aber ich hasse das öffentliche Leben, selten oder gar nicht läßt es sich mit häuslichem Glück vereinen, Mari e wird es nicht aufgeben wollen, denn weibliche Eitelkeit ist stärker als Alles, selbst als die Liebe; dc-r heutige, Triumph wird sie in ihrem Vorsatze, sich der Bühne zu widmen, noch mehr bestärken, und Dies zieht auf ewig eine Scheidewand zwischen uns." (Fortsetzung folgt.) Neues. (Kaiserliche Ueberra schun g.) Die „Times" be­richten aus Petersburg: Die kürzlich mit unserm Groß­fürsten-Thronfolger vermählte Prinzessin von Hessen-Darm­stadc wurde bei ihrer Ankunft dahier durch eine äußerst zarce Aufmerksamkeit des Kaisers höchst angenehm überrascht. Als sie in ihre Zimmer geführt wurde, fand sie dieselden bis auf die kleinsten Einzelnheicen, wie Fußschämel u. s. w. vollkommen so möblirr, wie die von ihr bewohnie Zimmer­reihe im Schloße zu Darmstadc. Auf der Toilette stand eine kleine silberne Glocke. Der Kaiser bat die Prinzessin, zu versuchen, ob dieselbe den nämlichen Ton habe, wie die in Darmstadc von ihr gebrauchte Glocke. Die Prinzessin schellte damit, plötzlich sprangen die Thüren auf, und alle die alten treuen Diener und Dienerinen, denensie trauernd Lebewohl ge­sagt hatte, stürzten herein und drückten jubelnd ihre Freude aus, der geliebten Fürstin auch ferner dienen zu dürfen. I n tiefster Rührung dankte die Großfürstin ihrem Schwie­gervacer auf das Innigste für die eben so unerwartete als freudige Ueberraschung. — (Die Pistole.) Im Vaudeville-Theater in Paris befand sich jüngst ein elegant gekleideter junger Mann un­ter den Zuschauern. Mitten uncer der Aufführung des Scückes zieht er eine große Pistole aus der Tasche und zielt auf eine Schauspielerin, die eben eingetreten war. «l^eine Rachbarn halten ihm, entsetzt darüber, den Arm zurück, aber er macht sich von ihnen los, und kehrt kalt­blütig die mörderische Waffe, ohne ein Wort zu sagen, gegen ihre Köpfe. Die Damen ergreifen die Fluchc, die Männer stecken die Köpfe nieder, um der Gefahr zu ent­gehen. Andere, die beherzter sind, wollen über den Mör­der herfallen. Plötzlich dreht er das Mordgewehr gegen sich selbst und setzt es an den Mund. . . . Neuer Schre­cken! Schon glaubt man, sein Gehirn an die Logenwände spritzen zu sehen, da zerbricht die Pistole unter dem Dru­ cke der krampfhaft zusammengedrückten Kinnlade, denn sie war von Chocolude! — (Fürst Schwarzenberg in Rom.) Der Palm­sonntag wurde in der Petcrskirche zu Rom nicht wie in frühern Jahren in der an Raum sehr beschränkten sixtini­schen Capelle gefeiert. Am Hochaltare, wo der Papst nur das Hochamt halten darf, las der Fürst-Erzbischof von Salzburg, Cardinal Schwarzenberg, die Messe, bei welcher der heilige Vater assistirte. Diese Auszeichnung ist, soviel man sich erinnert, früher nie einem fremden Cardinal zu Theil geworden. — (Byro n — u ngarisch.) Der erste Band einer Über­setzung der Werke Byr o n's in's Ungarische ist erschienen. — (Robert der Teufel) wurde am 9. März in Paris zum 22Z. Male gegeben. — Mannigfaltiges. Prony's Hobel. P rony, geboren zu Chamlet i,» Rhoncdeparicmenl am 22. Juli 175«, gestorben im August lüZg, Mitglied der pariser Akademie der Wis­senschaften, Generali»specior der Brücken und Straßen und Director der Schule für Brücken- und Straßenbau, hat als Mathematiker einen euro­paischen Ruf, und hat steh besonders um Analyse, Geometrie, Mechanik und Hydrodynamik hochverdient gemacht. So genoß cr denn auch in hohe,» Grade die Achtung N »pole » »'s. Erörterte nio» z. V . i» des Letztern Gegenwart Gegenstände, welche in das Fach des Civilingenieurs einschlugen, so war seine Frage immer die: »Was hält Pro»!) davon?» Niinml der Kaiser gegen das Ende des Jahres I8w stch vor, die pontinilchcn Sümpfe auszutrockne», so ist Prony in seine» Augen der eiuziae Mann, der die so schwierige» und gefährlichen Vorarbeiten zu leiten und auszuführen im Stande ist; will er dem Hafen von Venedig das frühere Lebe» wiedergebe», so muß zuerst Pro» » durch schwierige Untersuchungen über die Verschlam­ mung des adriatischen Meeres und der Lagu»cn die Arbeit gehörig vorbe­iciten. Die politischen Ercigniße drängten stch! sse schienen Genua, Anco»», Pole,, la Spczzia zu neuem Glänze emporzurufen; so lange jedoch Pron y diese Häfen nicht besnchi hat, wird tei»e Schaufel »oll Erde umgestochc», wird sein Stein angerührt, und so tonnte» wir noch viele Beweise des aus­gezeichneten Zutrauens anführen, dessen stch Pron y von Seite des Kai­sers zu erfreuen hatte. Als nun aber den Letzter» eines Tages aus Veran­lassung neu zu verleihender Wurden ein Minister fragte, ob cr nicht auch an P rony denke, antwortete er: »Nein; man muß seinen Hobel nicht mit Spitzen zieren, man könnte sonst nicht mehr damit hobeln." Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von eine,» Landpriester. 12. A p r i l 15on fielen Görz und das Pustcrthal »ach dem Hintritte des letzten Gra­fen von Görz an Ocsierrcich, wodurch die Verbindung Krnin's durch Kärnten mit Tirol hergestellt wurde. IZ. April l?03 wurden die loibachcr Zeughäuser mit Kriegsuorräthen angefüllt. 14. April l«>4 war die Stadt Laiboch wegen der Einnahme von Paris durch die Alliirten festlich beleuchtet. 18!» langten Kaiser Franz I. und die Kaiserin Carolina auf ihrer Reise »ach Dalmaiie» unter großem Jubel der Einwohner in Lai-, bach an, und stiegen in der bischöfliche» Residenz ab. 1854 Abends bramtte bei heftigem Winde das große Dorf Mannsburg in Krain, samnit der Pfarrkirche, mit Ausnahme weniger Häuser, ganz ab. 15. April 1700 wurde die Augustiner-, nun Franziskancrfirchc nächst der Tpital­brücke zu Laibach durch Bischof Sigmund Christian Grase» von Herberstei» eingeweiht. Die Stifter, Freiherren von Russen­stein, waren zugegen. »8il Naooleon's Organifirungdccret in Betreff Illyriens. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.