Beilage zur Kaibacher Zeitung. .M 4.5. Siebenter Jahrgang. 7. November KHGZ. Ein Tadel. U?u deinem Lob ist alle Welt bereit. Nem sollte nicht des ersten Blicks Entzücken Dein süßcö Bild tief in die Seele drücken? Du Wunder aller Liebenswürdigkeit! No du erscheinst, erblühet Heiterkeit; Ein einziger von deinen süßen Blicken Vermag den Acrmstcn dauernd zu beglücken; Beschämt dnrch dich, errathet selbst der Neid. Und doch muß ich dich eines Makels zeihen, Zu deinem Lobe anch den Tadel reihen, Uud Schatten zeigen, wo nnr Licht erschien: 5) llcbcrrcichc! der so viel bcschicdcu; Nimmst du nicht ungenügsam, unzufrieden, Die Ruhe Allcr, die dir unhcn, hin? In dem schönen Hause. ss«3!Vcr so glücklich sein und in so herrlicher Wohnung leben dürfte," sagten Viele, die vorübergingen und das schöne Haus betrachteten. „Diese hohen hellen Fenster mit den prächtigen Vorhängen dahinter, die grünmnranktcn, mit auserlesenen Gewächsen verzierten Altane und geschmackvollen Ornamente. Es müssen reiche, beneidcnswcrthe Menschen sein, die dort wohnen; die Glücklichen!" Und wirtlich, der BesHcr des Hauses war einst ein glücklicher, reicher Mann. Die ganze Stadt, obwohl es eine sehr große war, wußte davon zu erzählen, wie er, ein einfacher Handwerker, sich durch eisernen Fleiß, durch Kenntnisse und glückliche Spekulationen nach und nach ein so bedeutendes Vermögen erworben, daß cr zu den Begütertsten der Stadt zu zählen war. Damals laufte er das schöne Haus und führte cine jnnge Frau hinein, während seine umfangreiche Fabrik in den alten Räumen fortgeführt wurde. Seitdem waren aber schon viele Jahre vergangen und er bewohnte jetzt die Parte, re - Wohnung des schönen Hauses, während er früher den eisten Stock inne gehabt. Der Abend dunkelte nur erst, der unablässig sich fortrollende Menschenstrom wogte noch in summender Geschäftigkeit vorüber, aber in dem ersten Stockwerk und zu ebener Erde sind die Fenster des schönen Hauses schon hell erleuchtet. ' In dem geräumigen Wohnzimmer des Hausbesitzers flammen > auf silbernen Kandelabern Wachskerzen, ruht die kostbar gc- ^ kleidete Hausfrau unthätig im weichen Fauteuil, prüfen vor ^ hohen Spiegeln zwei junge Mädchen ihre artige Erscheinung, ^ ihre reiche Toilette. In dem Kabinet, dessen Thüre nur halb ! geöffnet, steht indeß der Hausherr am einfachen Arbeitövult und rechnet. Die eine Hand schreibt eifrig Zahlen neben Zahlen, die andere stützt das ergrante Hanpt des Mannes. Cr legt , nach einer Weile die Feder nieder und drückt auch die zweite ! Hand an die Stirn, bengt, das sorgenvolle Angesicht tiefer ! nnd tiefer, als ob er nichts von der Welt mehr sehen und hören wolle. So steht er da, lange, lange. Die Damen im ^ Nebenzimmer plaudern lustig smt, von Bällen und Konzerten, von zukünftigen Badereisen und den neuesten Moden, alberne ! Sachen durcheinander, nichts des Hörens werth. „Papa, die Equipage ist da, bist Du noch nicht fertig?" „Väterchen, wir versäumen sicher die Ouvertüre!" rufen schon mehrere Male ungeduldig die Töchter; „Iobann, meinen türkischen Thawl!" befiehlt herrisch die Frau Mama dem in reicher Livree harrenden Diener. , „Fahrt nur," antwortet des Vaters sonderbar gedämpfte ^ Stimme, „ich komme später nach;" und während seine Frau und Töchter gedankenlos in eitler Vergnügungssucht sich in einer Loge des ersten Ranges bewundern und beneiden lassen, seufzt der Mann daheim, in bitterem Grame: „Unsinnige Verschwcn-dnng, thörichtes Nachgeben i wohin, wohin habt ihr mich gebracht? Noch cine kurze Zeit uud all das redlich Erworbene ' ist dahin! O, daß ich nie mehr das Tageslicht schaute, das; diese Nacht die letzte meines Lebens wäre!" „So werden Sie heute Abcud unseren Kreis durch Ihre Gegenwart erfreuen? Ich bat Sie oft schon vergebens darum," sagte die junge schöne Frau des reichen Vananiers, der die fürstlich eingerichteten Räume des ersten Stocken in dem schönen Hause bewohnt, indem sie nüt anmuthigcm, heißen Erröthcn den Eiugetrctcucn begrüßt. „Nein, gnädige Frau," erwiedert ^ der junge Mann, und seine Stimme klingt traurig, sein Angesicht ist sehr bleich. „Ich kam nur, um Ihnen Lebewohl zu sagen. In der nächsten Morgenfrühe reise ich, nnd kehre nie mehr wieder." 174 „Nie mehr wieder?" wiederholt fast tonlos die junge ! Frau. „Und wohin gehen Sie?" i „Nach der Heimat, gnädige Frau, ich halte nie hierher ! tommen sollen." Die junge Frau stützt sinnend das holde Haupt nnd zerpflückt träumerisch den Strauß seltener Blüten, die die 5iry- ! stallschale vor ihr füllen. Ist's eine Thräne, die ihr Auge in ! so feuchtem Glänze schimmern läßt? Beide schweigen, der Gast j erhebt sich. ! „So gefällt es Ihnen gar nicht hier, i)l der schönen, großen Städte" fragte sie leise. „Ich ertrage nicht lä»ger die übernommene Aufgabe," ! cntgegnete er heftig, mit unterdrücktem Schinerz in der Stimme. „(5s ist zu viel!" „Sie haben, deute ich, nnr zwei Knaben zu unterrichten nnd die gräfliche Familie liebt und achtet Sie sehr." „Ja wohl, die Arbeitslast trägt sich fchon, aber so neben- ! l'er trage ich noch ein tiefes Weh und das, Marie, das wurde ,nir gar zu fchwer." Marie legt verhüllend die zarte Hand über die Augen. Strahlende Edelsteine flimmern an derselben, aber sie zittert sichtbar. „Haben Sie noch irgend einen Austrag für mich?" fragt der junge Mann, sich wieder fassend. ! „Ja, o ja," cntgegnet sie nun hastig und wendet ihm ! ein todtenbleiches Angesicht, ein schmerzgefülltes Auge zu. > „Grüßen Sie mir die Heimat, die liebe, süße! Grüßen Sie , mir das kleine, verödete Vaterhaus, die Linde in unserm ! Garten und vor allein die Gräber meiner Ellern. O wäre ! ick schon bei ihnen!" nnd ein Thränenstrom stürzt plötzlich un- ! aufhaltsam über ihre Wangen. Todtenbleich starrt der junge Mann sie an. „Um Gott, Marie, so sind Sie nicht glücklich, in dem selbstgewählten Lose? Auch das, auch das noch, großer Gott!" „Ich glücklich? und das fragen Sie, Sie Arthur, der Sie mich seit meiner Kindheit kennen? Ja, ich habe mir selbst dieß Los gewählt in eitler Selbsttäuschung, in dem thörichten Glauben, Reichthum uud Glück seien Eins. Ich zog den begüterten , aber herzlosen Mann, der meiner Schönheit huldigte, mir glänzenden Tand zu Füßen legte, dem bescheidenen Jugendfreunde vor, dessen edles Herz ich kannte, dessen Auge z mir oft gesagt, daß ich ihm theuer, aber ich büße dafür, Arthur, ich büße entsetzlich. Ja, ich bin nun reich und doch unendlich arm, ich darbe schmerzlich, wie der ärmste Bettler, denn der Sonnenschein der Liebe fehlt meinem Leben, meinem Herzen und da ist alles todt, alles farblos, das Leben eine Last. Und nun gehst auch Du noch fort?" i Ein schwerer Seufzer entringt sich Arthurs Brust. Er athmet schwer und preßt die Lippen fest aufeinander, als fürchte , cr seine eigenen Worte. „Wenn Dir einst ein Freund feblt," sagte er endlich mit schwankender Stimme, „Du weißt, Marie, ich bleibe Dir's für immer. Und wenn es Dir Frieden geben kann — ich vergab Dir längst, ich bete für Dein Wohl. Gott behüte Dich!" Er schließt ihre Hände fest in die seinen, drückt einen .Huf; darauf, dann stürzt er binaus. Marie sieht ihm starren Auges nach, ein leiser Schrei zittert von ihren Lippen, sie sinkt in die Knie, verbirgt das Haupt in den Händen und weint so heftig, so heiß, als könnten die Thränen ihre Schmerzen ertränken. „Alles dahin, nöthigt, sein Zimmer zu erwärmen und viel Licht zu kaufen. ! Er kennt nicht die Schönheiten der verschiedenen Jahreszeiten, ! cr liebt überhaupt nicht die Natur. Was hat er von der ! Natur? Gibt sie ihm klingende Münze? Er liebt auch alle > die Menschen nicht; sie sind treulos und schlecht. Und so liebt er denn gar nichts, der Arme? O doch, doch -. er liebt den Inhalt der Kisten und Kasten rings umher, cr liebt die Papiere, die er da zählt und ordnet — sein Ein vud Alles, sein Denken bei Tag und Nacht. Und wie er so dasitzt emsig und gebeugt — ruhelos und angstvoll — zählend und wieder zählend, — so saß er schon manchen langen Abend ja manche Nacht, so wird er noch sitzen, bis er die letzte dunkle Reise antritt und all' den erwucherten Ballast zurücklassen, sich von seinem goldenen Götzen trennen muß. O wie ist cr so einsam, der arme Reiche! Zwei böse, schauerliche Gäste nur tbeilen stets mit ihm das Zimmer, ja zogen ihm bis in das Herz hinein: die Habsucht, der Geiz, und längst floh ängstlich das Glück seine Schwelle. In den Straßen ist's jetzt fast ruhig: der Mond zieht voll und glänzend an dem woltenloseu Firmament empor und gießt sein silbernes Licht über die Naumgruppeu, Springbrnnen und Statuen, die den großen Platz, an dem das schöne Haus steht, schmücken. Er bestrahlt auch mit seinem hellen Schein das Dach des Hausen und ein tleines Fenster darin. Hier ganz oben wohnt cine Arbeitssrau mit ihrem Söbncbcn, die wegen ihrer Tüchtigkeit den Hausbewohnern fast unentbehrlich ift. Die Frau ist Witwe i,.^ ^„^ «ber jung und iräftig, das Kind, ein blonder, schöner Krauslovf mit rothen Wangen und in Fröhlichkeit strahlenden Augen. „So mein Söhnchen, nun öffnen wir noch ?a> Fenster und schauen ein wenig binaus. 'S aal? vicl beute zu schaffen, jetzt schmeckt die Ruhe süß." Sie scklingt dcn Äv.n um den Kleinen und beide rnhcn nun da oben, enZ a^cüiander ge- schmiegt, im Wehen der milden Herostlust, umglänu von reu Strahlen des sanften Gestirnes. „Ach, Mutterlc, es ist gar schön aus der Welt," sagt der Kleine und sieht freudig und bewundernd rings umher. „Und Keiner hat's so gut, wie wir! Gelt, Mutterle?" Die Frau lacht fröhlich vor sich hin und drüctt ihn zärlliw an sich. „Freilich wohl! Hab' ich uicht Diö), du Schelm, und zwei starke Arme? Gott sei's gedankt. Bete und arbeite! stelu in der Bibel, und wir wollen's immer thun, Kind, da fcI'l!'-> uns nie. Wirst Tn das Wort behalten? Der Knabe schaut lauschend zu ihrem Munde empov. „Bete und arbeite," wiederholt cr ernsthaft, aber mit sren-diger Miene. „Gelt, Muttcrlc, so ist's richtig? Ich will's nie vergessen." Die Frau faltet sromm die Hände und drückt die Lippen auf ihres Kindes lockig Haupt, und der weiche, silberne Mondschimmer tüßt Mutter und Kind und vertlan ihre Angesichtcr zu wrnderbarer Schönheit. Und wieder sagten am nächsten Tage viele der Vorübergehenden, indem sie ans das schöne Haus blickten: „Die Glücklichen, die darin wohnen!" Aber nach dem tleiueu Fcnstcrlcin im Dache bliä:o wohl Niemand empor. Hliesige Formen und hohes Alter dcr Pllan.'.cn. l (Aus Tr. M üNc r's Buch dcr Pflauz^lwcN.) ! Jedes Land hat seine vegetabilischen 2an!na>? an> den ! verschiedensten Pflanzcngruvven. Deutschland hat scine viüde ' bei Neustadt am Kocher in Württemberg. Sie ist gegenwärtig ! 660 Jahre alt, umschreibt mit ihrer Krone einen Umfang von ! 400 Fuß und wurde 1631 von 106 Säulen gestützt. Frankreich zeigt bei Samtes im Departement clk 1a, (Aiarliiitü i>>-fßneuro die größte Eiche Europa's. Sie besitzt L0 Fuß Höhr, nahe am Bodeu einen Durchmesser von 2V Fuß A^ Zoll; ! in dem abgestorbenen Theile des Stammes ist ein Kämmcrckeu von 10 — 12 Fuß Weite und 9 Fuß Höhe vorgerichtet, in welchem eine Baut im Halbkreis aus dem frischen Holze, auc--geschnitten ist und welches, während an seinen Wänden Flechten, und Farrcnkräuter wohnen, von einem Fenster erleuchtet wild. Man schätzt das Alter dieses Riesen auf 1800—2000 ^ahic. ^ Berühmt ist eine Kastanie des Aetna, deren Etamm gegen !«(> > Fuß im Umfang hält. Sie besteht eigentlich aus mebrneu ! Stämmen, welche au ihrem Grunde in emandcr gewachsen sind ! und ebenso sich ihre Kronen in einander verzweigen. Als verciu-^ zclter Baumriese kommt ihm die mächtige Kastanie von Neuve ^ Celle am Genfer See gleich. Auck Nußbäumc erreichen «nr ! außerordentliche Größe, besonders im Gebiete dcs Schwar^cn-! und Mittclmeercs. Im Baidarthale bei Balallana in der Krim i befindet sich ein Eremplar, dessen Alter man auf Jahrtausend,-! schätzt und daß man somit in cine Zeit zurückvcrlcgt, wo grie-^ chische Kolouisten mit seinen Nüssen Handel uach Rom m'eben, ^ wo Ivhigcnicns Tempel in Tanns stand. Er trägt jäbrlich zwischen 70—80.000, mitunter sogar 100.000 Nüsse und gc-! hört fünf tatarischen Familien an, welche sich friedlich in seincu Ertrag theilen. Bei dein tatarischen Torfe Parthcnit gelvährt ^iu einziger Baum, welcher in seinen Stamme Ü0 Fuß nn Umfange hält, eine jährliche Nente von 150 Thalern. Im Gebiete des Mittelmeeres kennt man auch viele riesige Platanen. So hei Tmvrna nnd im Thale von Aujukdere in der Nähe von Konstant'mopcl. Hier befindet sich ein bohler Baum uon '-><» Fuß Hübe und 159 Fuß im Umfange mit einer Höhlung, deren Weite 80 Fuß beträgt, und von einein Umkreise, welcher, ' einen Naum von 5)00 Quadratfuß einnimmt. Man hat sein Alter, vielleicht übertrieben, auf 4000 Jahre geschäht. Ebenso erreichen Acacien, Buchen, Ahorne, Ulmen u. s. w. oft eine riesige Ausdcbnnng. Besonders zeichnen sich Nadelhölzer aus. So gibt es z. B. Eibenbäume in England, denen man ein Alter von ! !ä30— 5880 Ial'ren und ciuen Stammumfang vom 13 — ! ''3^ Fnß beilegt! denn weis; man, wie viel Linien jährlich ein Samen wächst, so kann man biernach leicht annähernd sein Alter scbätzcn. Weniger riesig und alt findet man Lärchen und Anpressen. Die Eedcrn des Libanon galten im Alterthume als der schönste Ausdruck riesigen Wachsthums. Lines der ehr- ! würdigsten Denkmale organischer Zeuguugskraft in der Malven- ^ Faniilic ist der Affcnbrodbaum ,,^(I^H80ni3, äi^itatg.^ oder der ! Boabab des Dorfes Grand Galarques in Eenegambien. Man ^ schreibt ihm ein Alter von 5)150—6000 Jahren zu und hält ! ilnl darum für das älteste pflanzliche Deukmal der Erde. Ganz im Gegensatze zu den Wollbäumen ist sein Stamm niedrig, er > besitzt eine Höhe von 10 —12 Fuß, dagegen einen Durchmesser i von 34 Fuß. Dieser kolossale Umfang ist aber anch wesentlich nöthig i denn von jener Höhe ad entfaltet sich eine fo riesige Laubkronc, daß sie nur von einer ebenso riesigen Unterlage getragen werden kann. 3er Mittelast steigt bis zu einer Höhe von 60 Fuß senkrecht empor, die Teitcnäste strecken sich bis ! zu einer Länge von 50 — K0 Fuß wagrccht nach allen ! Richtungen au-? und bilden somit eine Krone, deren Durch- ! messer über 160 Fuß beträgt und eher einem ganzen Walde, als einem einzelnen Aanme gleicht. Die Neger haben den durch > sein bohes Alter ausgehöhlten Stamm an dem Eingänge zn ^ seiner Höblnng mit Schnitzereien versehen, und halten im In- ^ ncrn des Stammes, den sie zu ihrem Nathhause erhoben, ihre ! Gemeindeversammlungen ab. Nicht minder kolossale Formen ^ wcrdcn, z. V. in der Feigen-Familie, auf andere Weise, durch j Luftwurzeln erzeugt. In diefem Falle laufen vou den wagrecht ^ sicb ausbreitenden Acsten der Laubtrone stammartig aussehende ^ dünnere oder dickere Nnrzeln bis zur Erde herab, um den sich verlängernden Ast zu stützen und zn ernähren. Es sind zwei Ev.nnplare von Feigenbänmen bekannt, welche diese Erscheinung ^ im höchsten Maßstabe Zeigen. Der eiue, ,Mou8 dLi^Äinina," ! bildet auf der Insel Scmao im indischen Archipel einen ganzen ^ Vald durch cincn einzigen Stamm. Am berühmtesten ist der ! Vanvanen-Fcigenbaum am Nerbuddah in Indien, denn, wie die Sagc lautet, bereils Alexander der Große auf seinen Herrcs- ^ zügen sah. Dieser riesige Naum mit seinen 350 größeren und ,' über 3000 kleineren Wurzeln, tonnte im vollen Sinne des ' Wortes einen Wald im Walde bilden. (2 ch l n s; f n l g t.) ! Ein S'ohn Kaisern Karl V. in Kram. Die Agramer fürstcrzbischöfliche Bibliothek bewahrt unter den Handschriften auch eiuen Folioband, der nur Carniolica enthält und aus Valuasor's Besitze stammt. Ansier vielem andern sehr Interessanten finden wir in diefem Codcr auch die verloren geglaubten Annalen des Laibacher Bischof's T ho m a Z (5 h r ö n. Diese Jahrbücher sind jedoch so eingerichtet, daß darin jedes Jahr durch das Protocoll der in demselben ordimrten jungen Geistlichen eingeleitet wird, worauf dann die einzelne Vorkommnisse folgen. Ein solches ?i'0too0i1nin. Oäinutoi'mn und zwar des vom Jahre 1577 führt unter ocn Atolythcn einen gewissen Anton Edelmann auf, der der Augspurger Diöcese angehörte und wie die beigefügte Note sagt: ein natürlicher Sohn Kaiser Karl V. war (^io Paroli v. Imp6in-toi-18 nn,wi'3ii3 Niu».) P. v. Radics. Derichligung. Im Aufsatze „zur Geschichte von Ncustadtl oder Rudolfswerth" (Nr. 41 der „Vl. a. Kr.") ist zu bemerken, daß im Orte Gratez, an der Stelle des heutigen Neustadt!, bereits im Jahre 1081. nicht 1801, ein Thurm, zum Gut Wemhof gehörig, gestanden sein soll. Auch läßt es sich bemerken, daß zur Zeit der französischen Occupation in offiziellen Schriften nicht der verkleinernde Name Neustadt!, sondern die reine Uc-berschung XovorneZW , nämlich Neustadt, z. B. 16 di^riet äo 5!6U8tll(!t, 1o cunton äs ^6U8wät, im Gebrauche gewesen sei. Mag die mehrgenannte Stadt auch klein sein, so möge man dieselbe doch nicht noch mehr verringern. Mmgcr. Literatur. Gcd ichtc uon I. 2. Hilsoycr. Rcdigirt vou L. A. Fraull. Lcitmcritz 1803. Wir brachten im vorigen Jahre dcn Aufruf cincs Comit«'s in L>,'it!mritz zur Tnbscriptioii auf eine ucuc Aufgabe der Gcdichtc des chlniillligcu Soldattn Hilscher, dcr dcu größten Theil scincr Jugend hicr ill Laibach verlebte, in wclchcr Zcit auch scinc voctischc Thätig-kcit begann. Vom Erträgnis; dcr Gedichte sollte dem Andenken dcs hochbeg'ablcn, ;n früh verstorbenen Jüngling'? ein Denkmal in scincr Vaterstadt Lciuncritz errichtet werden. Das Denkmal, cinc Broncc-biistc, ist errichtet worden und cinc Abbildung dem Bande Gedichte bcigegcben, dcr uns in hübscher Ansstattniig vorliegt. Ucbcr das Leb'cii Hilscher's haben wir bereits zu Anfang vorigen Jahres (Laib. Itg. 1862 , Nr. 3) eine Skizze gebracht; eine ausführliche Biographie sst dcu Gedichten beigcgcben. Ücbcr den Werth dcr Letzteren' haben wir anch in der angeführten Nr. 3 dcr „Laib. Ztg." das Urtheil Frant'l's n. N. revrad'nzirt; wir beschränken uns hcntc auf den Abdruck eines dcr Originalgcdichte und dcsscn, was Anastasins Grün über Hilscher sagt; er bemerkt nämlich in einem Briefe au Fraull: „Einer gewissen Größe entbehrt Hilscher nicht, als Träger einer höheren, ans dem Alltngswnst und dem Kascrncnzwang sich cmvorrin-gcnden Enltnridcc. Diese Größe i>t aber mehr rein menschlicher als iitcrarischcr Natnr. (3r ist nicht groß als das, was er ward, sondern dadurch, wie er's geworden; hochragend in seinem engen Eor-poralötleidc, verliert er an Höhc, sobald'mau ihn der Uniform, die ihm zugleich ein Nessnshcmd war, entkleidet. Die. Ncinhcit und Glätte der Form hat als Ausdruck dcr feineren Bildung, nach welcher cr unablässig rang, als Ergcbniß cincö Prozesses unermüdlicher Arbeit und Ausdauer etwas Rührendes und Erhebendes, etwas in dcr That Großarligeö." Ein schönes, geschriebenes Denkmal, das hi"'-mit der Dichter dem Dichter sctztc. Verantwortlicher Redacteur I. v. Alci'.nnayr. — Drnck nnd Verlag von Ign. V. .Nlcinmayr s5 F» Vamberg in Laibach.