Laibach rr ZeitllNZ, Mittwchos deU22.May l799. ^r. 41. K. K. Befordernnqen. — Rußls.Trusipenmarsch. — Kriegsvorfälle. —Schreibendes, Erzb. Karl an den Franzosis. General wegen den Vorfall mit oenfranMs. Gesandten. — Der Pabst reiset immer noch. — General Kovachevich todt. — Unruhen in 'Hlorenz und Pi-sioja. —Lage der Sache^in Frankreich.— Die Schweoen trinken uas zu Liede keinen Kasse,. Ost dit que le güneral Scherer n'en veut plus, qu'il a donne1 fa demission, & que le gene ral Moreau le remplace. On ne pouvoit pas mioux choisir. On connoit les talens öece dtriiierpour les retnites, & c1 etoit'lui quHl falloit paur cette armee en plei" ne retraite. Mercure U»iversel Nro.99. Dle yute wapl. An Scherers Statt wird Moreau kommanviven: ?Hie qute grwahlt! Die ssanze Welt Ken.tt su'le große Kunst >......°» im Retiriren. «p**^r. Inländische Begebenheiten. Wien. Se. Maj. haben, üö?r die in einer fcyerlichen Snzung am 14. April bewirkte Vereinigung der K. K. privileg. Kanal-und Bergbau-Compagnie, undderInneröcr-ger Hss'nptgewerkschast dcr Stahl-und Eisenhandlung in Oestreich und Steuer, in Eine Gesellschaft, welche die Firma: K. K.privil.Hanpt-gewerkschaft, angenommen hat, nicht uur d?n Interessenten beyder vormahligen Gesellschaften,, Ihre allerhöchste Zufriedenheit zu bezeugen, sondern anch den Hauptinteressentett, Hrn. Gotthard, Äbten zu Admont, der sowohl bey diesem wichtigen Geschäfte , als bey allen anderen Gelegenheiten, sich durch Einsicht, Thätigkeit und echt patriotische Gesinnungen auszeichnet hat, w der Er-warwng, daß er noch ferner die gemeinnützigen hauptgewcrkschäftlichctt Geschäfte eöen so eifrig besorgen werde, zu Ihrem, des heil. röm. Reichs und erbländifchen geheimen Rath, allergnädigst zu ernennen geruhet. In dieser doppelten Eigenschaft hat derselbe am 11. d. M. den gewöhnlichen Eid Sr. Maj. abgelegt. Se. K. K. Maj. haben gleicher-massen den wirklichen K. K. Kämmerer, Johann Grafen Esterkazy von. Galantha, in mildester Rücksicht auf seine und seiner altadeligen Geschlechtsvorfahrer, bey allen Gelegenheiten erprobte Anhänglichkeit an den K. K. Hof, mit der Würde Allerhöchstt ihres wirklichen geheimen Raths zn begnadigen geruhet DeS Erzherzogs Palatjnus K.H. sind Samstags Morgens, nach Ost« abgcrcis t. — Das luesigc Hllbllkum schwimmt in Freuden über die immcr neuen Sicgcsl)criHtc, die aus Deutschland und Itallen eintreffen. Man hatte zwar er!va> fet, daß der neue Feldzuq f^r die k.k. Waffen qlüklick beginnen werde; allein die so schnellen Vorschütte unserer Acmecn, besonders in Italien, konnte man um so wcniger vermuthen, indcM man aus dcm Großtbum dcr franz. ^c, neräle auf .wen nachdrüklichcu Wid.r-stand schliessen mußtc; nun aber findet man, das dlcGerneralc die Mäligel, Un-ordnung und Schwäche ihrerAriU'-cn durch prahlende Worte zu bedecken suckten. Von dem durch Ost - Galizien und Ungarn ziehenden Rnf'ischcn Hulss-korps - von 10,6oO Mann, daö Anfangs unter dcn Befehlen des Generals Hermann, nun aber, seit dessen Abberufung nach St. Petersburg, unter den Bcfchlcn dcs Generals ^Fzembeck steht, und welckcs, wc-gcn d.'s Eingcfalle«cn Schneewetters, des seither erfolgten Anfthaucns, und wegen des Austrctens der Flüsse? in seinem Marsthe einige Zeit verzögert worden war, ist am 25. April der Generalstab, und den 28. die erste Kolonne in Lemberg eingerückt. Am folgenden Tage ist dieselbe nack Grodeck abgezogen. Am 30. ist die zweyte Kolonne, und am 2. May die dritte nachgefolget. Kriegsvorfälle. Der F. M. L. Graf Bellegards, hat seinem letzthin bekannt gemachten Berichte vom 3. d. M. weiter nachgetragen, daß an demselben 3a-ge, frühe, ein Theil sein-r Avantgarde über Czernetz gegen Vrait vorgeschickt wurde, und daß der Feind? welcher seme äussersten Post?« hinter dem Dorfe aufgestellt hatte , dieselben, bey Annäherung der unstrigen, über Pontalto zurückge-zogm, und die dortige Brücke verbrannt habe. Die Herstellung der-ftibcn ward sogleich veranstaltet, kon-te adcr crst am 4. zu Stande gebrackt werden. ' Indesstn hatte der F. M. ^. Bellegarde, am 4. mit der Avantgarde, und einer Unterstiwungs -Brigade eine Rekognoscirung «ach Hont, in der Absicht vorgenommen, nm die feindliche Arriergard.', üb^c den Ulbnla zurück zn treiben. Indem aber dcr Feind schon in der Nackt vom z. auf den 4. mit seiner Haupt-truppo, sich übcr den Albula zurückgezogen hatte, und deffen Arricrgar-be gegen 5. Uhr frühs nachgenickt war, so ließ der F. M. L. Vcttegar-de seine Avantgarde zwischen Zien-sel und Brait aufstellen, schickte ein Dctaschement nach Pont, wclchcs ober den Aibula zu gehen, und die äussersten feindlichen Posten aufzusuchen 3cn Befehl hatte. Bey Czer-ney wur^ das Gros des Corps d' Arme? g:!2gz.rt, und bey Süs »steine V?i gade, zur Deckung des Flö-da - Th^zg, zurück behalten worden. Zu gleicher Zeit, als die angezeigten Operationen des F. M. k. Vel-ugavde, gogcn oas Engadcin anfin-K n, ward auch von'dem , unter dem Kommando des F. M. L. Hoye stehenden Corps, ein Angriff auf die semdliche Posizion am St. Luzienstcig veranstaltet; es waren bereits alle Hlndrrniffe glücklich überwunden, die 5 unwegsamsten Verge und Alpen überstiegen, der Feind an beyden Flanken angegriffen, und in der Fronte bedrohet, und ein Dctaschement von lioo Ma:m hatte den Befehl, dnrch das Lamperdoncr- Thal und die Mayenftlder Alpen, den Feind im Rücken zn nehmen; dieses Detasche-ment langte zwar um 2 Uhr in d«r Nacht, vom Zo, April auf den i. May am Fusse der Alpen an, nnd zwar nur mehr in der Entfernung einer Stunde hinter dem Steige? von wo aus, nach dem erhaltene« Befehle / vormarschirt, und das Signal zum HanptiMgriff gegeben werden sollte; es ist aber dieses jDeta-schelnent, aus derzeit noch nicht bekannten Ursachen, ohne weiter vorzurücken, liegen gcdlicben; nnd der Feind gewann dadurch Zeit, Verstärkungen an sich zn ziehen, nnd mit Uibermacht das unter dcm Obersten Brigadier Grafen S. Julien, bis an die Steile des Flsschbcrgcs vorgedrungene RegimentOr^nien theils in die Flanke, theils in den Rücken zu nehmen. Der F. M.L.Hotze, wMerdem besagten Obersten, in Ansehung seiner militärischen Kenntnisse, Eifers und Muthes, so wie der Tapferkeit des unter ihm gestandenen bravenNegiments Oranien, binders bei dem Angriffs auf das Dorf >lärsch, Gerechtigkeit widerfahren laßt, b?danert, daß durch den unterblicb neu Angriff in dcs Feindes Rücken, anfderen gleichzeitige Mitwirkung um so mehr gerechnet werden mußte, als solche eigentlich her Schlüssel zum Ausschlag der ga»- «Aon am Steige lit der Fronte nichl > »wirksam bejzukommsn ist, das besagte i »brave Regiment einen beträchtlichen ^ Verlust erlitten habe. Dieser Verlust beläuft sich auf 92 Todte, 258 Verwundete, und 880 Gefangene und Vermißte, unter welchen leytern die nachbcnannten Stabs-und Öberoffi-ziere zbrsindlichj sin): Der Obcrstlieu- ! tenant Uurtenburg; die Hauptleute Neichel/, Vourguiguon, Ofthe und Haymann; die Kapitänli-utenante Reinitz, Hausendlas und Furtenburg; die Oberlieutenante Harold, Qgrady, Koschinsky, Kaltarai, Kalinovski und Eisner; die Unterlieutenante Schneider, Veutcl, Augustin, Schulz, Hermann, Hornberg undWaltz; die Föhn-riche Leuardini, Helmann, Gerbert, Frölich, Delseaux und Tochanovich; wie auch der Regiments-Adjutant Ecipel. Der General der Kavallerie von Melas , hat über d.n bei Vaprio, an der Adda, erfochtenen bereits, letzthin umständlich bekannt gemachten Sieg, noch die weitereMeldung des F. M. L. Zoph nachgetragen, vermöge welcher, bei diesem entscheidenden Treffen,über. di? bereits genannten, derGeneralma-jor GrafMorzin, der Nadasdische O-bersie Apfaltern, der Oberstlieutenant Verthusy, von diesemNegimente, und der Oberste Knesevich, vom Negimen-te E.H. Joseph Hussaren, sich ganz besonders hervorgethan haben. Zu gleich Zeit berichtet der ersagte General der Kavallerie, daß, nach ein^r an ihn gelangten Meldung deS Generals Graft« Attaint, der von ^ ^^^,'l,lbenb?"3nnteftstePlayOrziuo" ^ vi/ nach ci^rln 4stündigen Bombardement, am Zo. April, sammt dem darin gewesenen Geschütze, der Besatzung, und dcn Vorräthen, gegen die nachstehende Kapitulazion an ihn sich ergeben habe. Kapitulazion, welche bei der Uebergabe des festen Platzes Orzi novi, zwischen dem k. k. General-Majore Grafen Alcaini, und dcm Französin Kommandanten T»re, geschloffen wordeu ist. !. Artikel. Der feste Platz, ^rzi novi/wird mit alle?Artillerie/Munition, PlancU/Kar< tenMagazineN/Kriegskassen/und was sonst zur Festung gehört/ dem GeneraleAlcaini übergeben. 2. Art. Von beiden Seiten werden zwey Offizier als Geiseln zur gänzlichen Erfüllung der gegenwärtigen ÄapitulazwN/ einander ausgeliefert. ^ .,, ^ Z Art. Am 2. May frühe Morgens, Mrd eineKompagnie k. k. Truppen von dem Bres« ciaNtr-Thor Besitz nehmen. ^.Art. An demselben Tage/Morgens UM 8 Uhr/ zieht die Garnison durch das Bres-cianer-Thor mit klingendem Spiele und al-lcnKnegschren aus/ strectt aber aus dem Glacis das Gewehr / und erglbt sich zu Kriegsgefangenen. Die Officer behalte« ihre Equipagen/Pferde/ Gewehre undDo-mestiken/ und werden aus ihr Ehrenwort/ bis zur erfolgenden Auswechslung nicht zlt dienen/ nach Frankreich entlassen. Gleick" wohl mässen diese Offizier mit der übrigen Garnison nach Verona sich begeben/ wo sie die prdre/zu ihrer wetteren Reise/ von de« kommandirenden Generale der Armee zu er« warten haben. Die Nichtstreitenden (Na-i-rulnbatk.n») erhalten gleichfalls die Erlaubniß zurRüctkehr nach Frankreich. 5. Art. Sowohl zur Fortbringung der Vfftzicrs-EquipageN/ als auch der Kranken und Verwundeten / werden 6 vierspanlge Wagen bewilligt; die bei demSpitale A»^ gestellten gehen mit der Garnison / un? werden wie diese behandelt. «.- 6.Art. Der.Kommandant und alle3N^ ziere werden/ unter gehöriger Eskorte/ ai, den prt gebracht werden, den der tomman- blende Gene^l der Armee zu ihrer Ruck-hehr bestimmen wird. 7. Art. Die ganze Garnison wt'rdj nach de? Vorschrift,verpflegt/ wclche Se. Maj. in Ansehung der Kriegsgesangenen festgesetzt haben. Die Offiziere / welche ihre Pferde beibcbalttn M>llen / müssen dieFou- , rage sür selbige auf eigene Kosten besorgen. 8. Art. Ueber das Schicksal der Eimvoh-ttcr wird das politische Gouvernement entscheiden. Indessen läßt die bekannt? Mil-5c Ar. Maj. hoffen/ daß sie wegen dcs Vergangenen nicht werden angefochten werden. Zusatz-ArttLel. Es wird Niemand mtt der Garnison ausziehen, der nicht umn'.t- > tclbar zurFva»noftschen3ruppe gehört; alle Desicrreichische Gefangenen und Deserteurs wcrVcn de,n Geneca^n Alcaini getreulich ausgeliefert. Geschlossen am i2.Flor