V(t 2«4 ft. ,1, halbj.fi. 5.5U. Mr die Zustellung in« Hau« ÄilllMINM ^li ^?NN^liMpl' "m. ««lr.. 3m. 1 fi., as Ministlrium Aurrsperg. Die ..Aunsb. Allg. Ztg." schreibt: „Fürst AucrS. Per« hat scln Programm mit den Absichten des Grasen Andrasst) m Einklang gebracht, cr taun auf die Lösung der galizischen Frage im uerfassungsmäßigcn Wege rech. nen, er hat sich ferner der Zustimmung der Krone, sowie der Unterstützung der Verfassun^sparlci uu voraus Vergewissert. DaS sind sehr günstige Nuspicien, unter Welchen sturst Auersperg, dcr auch seiner Vergangenheit Und persönlichen Vertrauenswürdigkeit halber cin Mann 'st, den man gern am Nuder schcn möchte, sich an die Arbeit der CabinetSbildung machen tann, zumal noch Vorher dafür gesorgt werden soll, daß er eine wirtlich freie Vahn finde, und von derselben die Hindernisse wcgge> räumt werden, welche theils in Zuslänocn, theils in Personen zu suchen sind. Wir finden es daher begreiflich, wenn gleichzeitig mit dcr Meldung, daß das Ministe-^um Auersperg gesichert sei, die weitere Meldung auf. blicht, d^aß die von der VcrsassunMartei als illegal an-Eschenen Randlage sofort aufgelöst und jene Landesprü. >?ent«n und Statthalter, welche als Anhänger der ^ohcnwarl'schcn Richtung gelten, durch solche Männer ^sttzl werden sollen, die eben durch dieses Regime ihre Aenitrr verloren haben. Wir glauben daher an die Wic-^reiiisetzung der Statthalter Koller, PillerSdorf u. a. ^ln Allgemeinen lönitte man die Aera, welche Fürst 'luersperg zu inauguriren berufen fein foll, die der ro ^"lnlio l„ I»i,^t-,im dcr Verfassung nennen, und Sie werden daher begreifen, wenn wir, trotz dcr vielen Er-lahrungen, die wir in jüngster Zeit gemacht, dem Manne, ber nun an dcr Spitze dcr cisleilhanischcn Staatsgc. >Mlc treten foll, leinen Pessimismus entgegenbringen. Daß die Verfassung, und mithin die Verweisung aller Gegner derselben auf den verfassungsmäßigen Weg und Verhorrescirung aller verfassungswidrigen Versuche — sie Mögen ..Ausgleichsverhandlungen," Declaration«:»" oder Wie immer heißen — das einzig mögliche Programm sei, haben ja alle Einsichtigen längst erkannt." Die „TageS-Pressc" sagt unter Anderem: „Es ist selbstverständlich, daß nicht nur eine verfassungstreue, sondern überhaupt jede Regierung mit dem Vorsätze ins ">nt tritt, demselben auch in allen seinen Theilen gc-^Ht zu werden, sich zu erhalten und zu regieren. Um ,^ zu können, find aber gewisse Vorbedingungen nolh-Andig; im absoluten Staate das Vertrauen dcr Krone, !" konstitutionellen außer diesem noch die Unterstützung 5" Parlamentarischen Majorität. Wenn nun das Mi. Zerium AuerSpcrg des vollständigen Vertrauens der zw '." ^ "freut, so entbehrt es gegenwärtig noch des kin factors. »>" regieren zu tonnen, des Parlamentes, »rk ^"^^ "°" Landtagen wählte föderalistische Abge-die ^ ^^ ben Neichsrath, welche, wenn sie überhaupt steri "t>e haben, nach Wicn zu lommen, dem Mini-^^"Nl «lg staatsrechtliche Opposition entgegenstehen jed "'-.Diese Opposition aber wäre start genug, um Niste " ^ Ministeriums und in Kürze daS Mi-Nur "'" ^^^ unmöglich zu machen. Demnach ist cs rium -" ^^^ ^^ Selbsterhallung, die das Ministe-n^^ "bt. »nenn es die föderalistischen Landtage aujlöst erziel ^ Neuwahlen ucrfassungSlrcne Majoritäten zu war ,' ^^^' ^"^ bcm Grafen Hohenwart gestaltet werde ' °"^ ^'" Fürsten ÄncrSperg nicht verweigert lullte !>' ^ ^°" "'" ^'^'" Vergleiche auszuweichen, ^andl '^ Ministerium nicht blos einzelne, sondern alle Volitil^ Nliflöscn uud bei Inaugurirung cincS neuen ler »I " ^^s^"S förmlich an das Votnm dcr Wäh-Pf Mtlliren. Wir haben erst vor wenigen Tagen die "ve, die für die Auflösung aller Landtage sprechen, erörtert und tonnen uns demnach eine neuerliche NuS« einanderfttzung derselben ersparen. Aber scbst dann, wenn nur einzelne Randlage aufgelöst werden folltcn, tonnen wir dagegen nichts einwenden, dieser Schritt ist noth« wendig und verstößt nirgends gegen die Forderungen dcr Gerechtigkeit. Dabei aber lassen wir das Moment ganz unberücksichtigt, ob diese Landlage legal oder illegal seien, cine Untersuchung hierüber wäre unnütze Zeiloer-geudung, maßgebend ist nur die politische Seile der Frage, und von diesem Gesichtspunkte aus erscheint die Auflösung der föderalistischen Landtage als unbldiugt nothwendig, wenn anders das Ministerium in der Lage sein soll, seiner Hauptaufgabe, der Schaffung eincS wahr« haft parlamentarlschcn Regime, zu genügen, ja wenn cs überhaupt nur lebensfähig scin soll. „Groß und schwierig ist das Werk, an wclchcs nun die Männer schreiten, die Fürst Uucrsperg sich als Mitarbeiter erloren hat. WaS sie leisten werden, kann hcutc wohl Niemand sagcn, doch emige Gewähr für ihre Haltung geben uus >hrc Namen, die uns nicht neu oder unbekannt sind. DaS Portefeuille des Innern, das gegenwärtig wichtigste, übernahm ein Mann, der vollkommen am Platze ist, jetzt, wo es sich vornehmlich um Wiederherstellung der Ordnung, sowie dcr Achtung vor dem Gesetze, um Rehabilitation der RcgierungSgewalt, ja selbst um Wicdercinrichtuug dls arg geschädigten NerwallungsmcchaniSiuus handelt. Baron Lass er, dessen administrative Talente tukannt sind, bewährte sich als Vlatlhallcr iu Tirol trefflich. Die Religion lann nur gewinnen, wenn man hindert, das Wort GollcS znm politischen Agitationsmitlcl zu entwürdigen. „Vertritt Baron Lasscr die politische Energie im Ca« binctc, so repräsentieen die Herren Stremayr und Chlumctzly die geschmeidige LicbenSwürdiglcit. Mr uns handelt es sich nur darum, das aus conscssioncllcm Gebiete alle nothwendigen Foroerungcn der Zeit erfüllt werden, um daS ..Wie" haben wir uns nicht zu lümz mern. Mil Glaser und Unger hul in dcni neuen Ministerium die Wissenschaft eine hervorragende Vcrtrc. tung gefunden. Dr. Ban Hans endlich besitzt reiche Erfahlnngcn im Eisenbahnwesen, cr lcnnt die böhmischen Verhältnisse genau. Seine enorme ArbcilSlrafl bewies cr in dcr lctzicn Session dcr Delegationen, wo cr als Gencralberichterstattcr über das Budget mit großer Fach-lcnntniß und hingebendem Eifer das riesige Material bewältigte. „Im Ganzen wie im Einzelnen erscheint also das zweite Ministerium Aucrsperg bestens geeignet, auf den Patrioten einen wohlthuenden, befriedigenden Eindruck zu machen." Das „Neue Fremdenblalt" bemerkt: „Fürst Adolph Aucrspcrg hat sich bereits die Männer für scin Cabinet gewählt. Die Aufgabe, die ihrer harrt, ist ..des Aufschwunges der besten Kräfte" wcrlh und fordert ebcnfo viel an energischem Eifer wie an stiller Resignation. In der Lage, in der wir heule unS befindcn. ist ein österreichischer Ministerposten leine goldene Ehrenstelle, vielmehr ein Amt voll Müh' und Plage. Nicht der Gehalt, noch die Aussicht auf Glanz und Ansehen vermögen zu locken, und was speciell die materiellen Vortheile betrifft, so ist jeder halbwegs lalenlirtc Leiter dcs erstbesten industriellen Unternehmens besser situirl als der Besitzer eines Ministcrpottcfcuillcs. Die Gunst des Volkes, dle Popularität in dcr Partei, wird man sagen! Ja, das wären allerdings Preise, dcr höchsten Opfer werth, allein rascher als gewonnen, sind sie wieder verloren, und wcr nicht in sich selbst die Befriedigung für scin gutcs Handeln zu finden vermag: am offenen Markte darf cr sie „lcht snchen. Z», alldem lommt noch cin Umstand, der dcr Cabinctsbildnng bei unS hinderlich ist. Es «st die bedentliche Wandelbarleit nnd Unstäligleit, die alle unsere Verhältnisse durchdringt und die sich, wie wir eS in dm letzten Wochen erst erlebt, auf alle Kreise erstreckt. Vielleicht, daß dic Herstellung gcoidnclrr rcchl^ lichcr Zustände dicscr fieberhaften U,iruhc cin Endc macht, allein sichcr isl'S, daß die Schatten Gcust's und Kellers pcrg'S wie mahnend gcgen Jeden dcn Fingcr erheben, dcr im Begrifft ist, ein Ministclporlcfcuillc zu crnrcifcn. Unlcr solchen Umständen müssen wir uns mit dcm Er^ rcichbarcn zufrieden gcbcn, nicht glcich das Bcstc uud Höchste beanspruchen und uns gcnügcn, wcnn cs dcr Ministerpräsident dahin bringt, daß scin fester Wille und seine klare Einsicht in Männern von gleicher Gesinnung und entschiedenem Talente seine Stütze finde. Und daS, denken wir, ist bei dcr gegenwärtigen Combi» nation so ziemlich beglückt. Wir sehen auf der Ministcr-liste durchwegs die Namen der Männer, die ebenso ver» läßlich in der Gesinnung wie talcnlirt für ihre entsprechenden Ressorts sind. Keine brillanlcn Na-mn, über lauter Leute von politischer Ucberzeugu»göticuc nnd lüch» tiger Begabung sür ihre speciellen Fächer. Eiü wahres Ministerium von Fachmännern. „DaS neue Ministerium hat, wie die Regierung Hohenwart'S, das Vertrauen der Krone sür sich — sonst wäre eS eben nicht ernannt worden, — unlerschcidcl sich aber von dem ersteren wesentlich dadurch, daß cs auf daS Vertrauen dcS Parlaments, auf die Unlelslützuna der bedeutendsten und wichtigsten Partei dcs RnHbrathe rechnen lann. Alle constilulioneUcn Fuclorcn: Krone, Ministerium und Parlament, sind jctzl nsl m ihr vollrs Recht getreten. Alle Mitglieder dich. MmsMiums sind überdies vollständig eins in ihlcn Plänen und Zielen; ein Streben durchdringt Alle, line Wille leitet Ällc. Und noch EincS: dic „iiouill^Ui«" wird gcwuhrt werden in diesem Kreise, nicht allein die lMicinc Ehrlichkeit, mit der dic Vorgänger prunllc«, und dic cinc einfache Pflicht ist für Jeden, dcr nicht mit dem Strafgesetze in Conflict gerathen möchlc, sondern die Ehrlichkeit im höheren ethischen Sinne, die politische Ehrlichkeit in dcm Sinne, wie Fürst Auersperg sie dachte, a!S er vor wenigen Tagcn den bciühmten Satz wiederholte, dcn cr in ernsten Tagcn in Salzburg gesprochen: Ms ehrlicher Mann bin ich hichcr gelommcn, als ehrlicher Mann will ich von hier scheiden!" Die deutschen Journale in Böhmen, dcncn Fürst Aucrspcrg von scincr Thätiglcil als Oberstlandmurschall her bclannt ist, bcgrüßen seine Berufung mit ^tiricdi-gung. Der „Tagcödolc" charallcrisirt dcn ncucn Minister-Präsidenten mit folgenden zutreffenden Worten: „Es genügt scin Name, den weit gcdichencn Pessimismus zu bannen, denn — wir hoffen endlich in Oesterreich auf einen Charakter. Es ist ein eigcn Ding um das feste Knochengerüste einer schlichten, aber starke:, Individualität, welches so oft dic gcjälligcn Formen ciuc^ schimmcrndc» Erscheinung nicht nur übcrdaucrt, son^rn auch in der erfolgreiche Kraslüußeruna. weitaus übcrlrifft. Ist nur Fürst Äuerspcrg dcr Charallci-, für den wir ihn halten, dann ist cr auch gegenwärtig der Main, der Situation in Oesterreich. Unerschütterliches Festhalten am Gcsctzc und rüstige, energische Durchführung dcr durch dk Nutß-wendigleit vorgeschriebenen Reformen, das dürfen wir vom Fürsten Adolph Äucröpcrg mit gutcm Fu^j e»^ warten." DaS ycncmtc Blatt betont hicraus die Noth wcndigkeit dcr UnabhängiglcilS-Erllärung dcS Parlaments durch die Wahlresorm und richtet in dicscr Beziehung die Mahnung an den Fürsten Auerövcrg, die Initalivc zu ergreifen und sich nicht „durch dic Rücksicht uuf cm uebcnsächlichcS Intcrcssc dcö hinlänglich in fcincm Einflüsse geschützten Großgrundbesitzes lieirrcn zu lasscn." Die „N. Fr. Pr." widmet dcm neuen Mmi>!crlum cinen längeren Artilcl. Wir hcben oie markanten Stellen desselben hervor: „Dcm Manne, dcr an dcr Spitze dcs Ministeriums stcht, wird unlcr Ficu'id und Feind Niemand die Ehre srcilig machen, daß scin Name die lauterste Verfassungstreue ausdrückt, und unter den Ar-beilSgcnossen, die cr sich beigesellt, ist Keiner, an dessen Tüchtigkeit cin Zweifel gestattet ist. Unsere Art ist es nicht, ncuc Minister durch voreilige Lobrcdrn zu verwöhnen ; abcr cs ist auch wider unscrc Gewohnheit, politischen Persönlichtcitci,, die wir gestern noch hochgeschätzt, heute schon, da sie Minister ycwordcn, Bectrauenswür-digleit und Fähiglcil abzusprechen. Waren uns die sie-, bcn Männer, die heute das Ministerium Auell,pcrg bilde», gestern noch im Kampfe wider Reaction, Slavcnthum, Föderalismus wcrlhvollc Streiter und Führer, so habcn wir auch Ursache, uns dessen zu freuen, daß nur sic nun auf jenen Posten schco, aus dcncn wir cbiil gemeinsam mit ihncn die Fcindc vcrdrängl haben. Habcn wir in diesem Kauwsc nicht gcrcchtct um llcinc McinungSvcr' schicdcnheilc», sondern all nnscr Strcbcn darauf gerichtet, alle Anhänger dcr Verfassung in Eintracht znsammcnzu-hallcn, so nlüsfcn wir mm auch mit dcrsclbcn Klugheit dic Vereinigung acccplircn, wie sie uns in drin neuen Ministerium vcrtörpcrt gegenübersteht. Eine Regierung, in wclchcr sich Glaser mit Lasscr, Ungcr mit Chlu-inctzN). Vanhans mit Slrcmayr zufamincngcfundcn, ist cinc Coalition dcr vcrschicdcncn Fractionct, dcr Bclsas-snngspllltei und gewährt hiedurch cin Unterpfand ihres Bestandes, da auch die parlamentarische Leistungsfähigkeit der PersassungSvartci überhaupt auf dcr 3l"f"cht< cihallung dieser Coalition beruht. „Wird diese Einheit sich behaupten, dann ist der Erfolg, dcn wir heute mit der Einfctzimg dcs Mimitt riumS NueiSperg feiern, lein ephemerer. Fugen w,l 200ft hinzu, was man uns versichert, daß die Mitglieder dieses Ministeriums sich in vollster Uebereinstimmung unter einander befinden, daß sie mit festem Sinn ans Wert gehen, und es erübrigt uns nur, ihnen den Wunsch mitzugeben, daß sic ihren Borsätzen t»u bleiben. — „So treten wir denn wieder einmal nach so vielen schmerzlichen Enttäuschungen, nach denen unsere letzte Illusion hätte schwinden tonnen, vertrauensvoll in eine neue Aera. Vertrauensvoll! Ist es möglich, fragen wir uns selber, daß nach Allem, was in diesen zwei Jahrzehnten geschehen, noch immer Vertrauen übrig geblieben ist? Ja, es ist mögllch. Wenn auch mitten in der Be-drängniß, die uns befchiedcn war, der Unmulh über das Unrecht den besten Freunden Oesterreichs ein Wort der Verzweiflung, des Pessimismus erpreßte: der Glaube an Oesterreich ist nicht geschwunden." Das Mchiedsschreiben >cs Vrascn Deust. Der „Volksfrcund" bringt den Text dieses an die österreichischen Botschafter und Gesandten gerichtetes Rundschreibens. Dasselbe lautet: „Der Kaiser, unser erlauchte Herr, geruhte, mich in der huldvollilen Weise der Func-tlonen zu entheben, wclche ich bisher erfüllt habe, indem er nuch zu seinem Gesandten bei Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien ernannte. Die Motive, welche mich veranlaßt haben, meme Demission zu geben, sind vollständig persönlicher Art und betreffen durchaus nicht die äußere odcc innere Polit,t des Kaiserreichs. Zur Regierung am Tage nach einer Katastrophe berufen, welche dic Exislmz'der Monarchie in Gefahr brachte, zögerte ich nicht, Ihnen in einem Circular vom 1. November 186«; das Programm zu entwickeln, welches unS dazu führcu lönntc, über die inneren und äußeren Schwie' rigkeiten zu triumphiren, die der Pessimismus — wel« cher zu jener Zeit alle Klassen der Bevölkerung beherrschte —> alS unüberwinddar hinstellte. Wir blieben diesem Programm treu. Dlefe Fahne dcö Friedens, wclche ich ohne Vulurtheil und ohne Ramuue am Tage nach der unheilvollen Schlacht von Sadowa entrollt habe, wir haben sie hoch- uud festgehalten, ohne Furcht und ohue Tadel, und sie hat uns während der Wcchselfällc dieses gigantischen Kampfes geschützt, welcher nach Erschütterung des Continents die Grundlage, auf denen Europa beruhte, verrückt hat. Die meiner Hut anvertraute Ehre der Monarchie ist in meinen Händen nicht in Gefahr gerathen — diese Gerechtigkeit lasfen mir meine Gegner widerfahren. Versöhnt mit unseren nächsten Nachbarn, gestern noch unsere Feinde, heute unsere Freunde, sind wlr in Frieden mit aller Welt, und unscre Stimme wird mit Achtung in allen Berathungen Europa's angehört. Wir haben unS in aller Ruhe der Entwicklung der ungeheuren Hilfsquellen Hingeden lünnen, mil ocucn die Vorsehung dieses Kaiserthum ausgestattet hat und ein veljplelloses Gedeihen belohnt uns für unsere Anstrengungen. Wir haben zu gleicher Zeit auf der Vasis des unter meinen Äuspicien geschlossenen Ausgleichs mil Ungarn unsere Grundgesetze umzuändern und zu verbessern und die unlösbaren Bande, welche nnscre alte Dynastie mit den Nationalitäten verbinden, die heute mehr als je fühlen, daß die Einigkeit die Macht ist, mit den Förde» rungen unseres Zeitalters in Einklang zu bringen uer» möcht. Wie unvollkommen, gleich jedem Menschenwerl, die uus einigende Verfassung sein möge, so hat sie doch eben ihre erhaltende Lebenskraft in der Kriss, die wir nun glücklich überstanden haben, bewährt. Ich kann daher mit gutem Gewissen meiricm Nachfolger die Früchte einer versöhnllcheu und zugleich würdevollen Politik hinterlas. sen, einer Politik, deren Inttruict zu sein, mich Sc. Majestät, unser erhabener Herr und Gebieter, beauftragt, welche die Vertreter ties Voltes in ihrer letzten Session einstimmig gebilligt haben. Die Aufgabe meines Nachfolgers wird viel leichter sein, als es die meinige war. Er findet die Bahn nicht nur eröffnet, sondern auch geebnet, er braucht sie nur zu verfolgen, um eines Tages das Staatsruder mit derselben Genugthuung zur Seite legen zu können, die ich in dem Momente empfinde, wo mir die Gnade Sr. Majestät gestattet, von meinen Arbeiten auszuruhen und in meinem vorgeschrittenen Aller mich der Pflege meincr durch die fortdauern» den Parteilümpfe und die schwere Verantwortung, die während der letzten fünf Jahre auf mir ununterbrochen gelastet, erschütterten Gesundheit zu widmen." Mjchastcr un> VcsMttl. Fürst Bismarck hat in der Sitzung des deutschen Reichstages (22. d.) die Stellung eines Botschafters beziehungsweise Gesandten des deutschen Kaiserreiches beleuchtet, wie folgt: „Ich bin den Vorrednern dankbar dafür, daß sie das Bedürfniß einer Erhöhung im Etat des auswürtigcn Amtes anerkannt haben. Es liegt in der That in den Gcldocrhältnisscn sowohl als in den politischen, daß der Etat deS deutschen Reiches für die auswärtigen Angelegenheiten seinen Höhepunkt bisher nicht erreicht hat. Einmal vermindert sich der Werth deS OeldeS, und das. was für die Gehalte gekauft werden muß, wlid theurer, in einem Maßstab, der Ihnen ja be» kannt sein wlrd. Außerdem aber steigt der Anspruch auf würdige Vertretung mit der Größe und Bedeutung des vertretenen Reiches. Ich möchte bitten, ein für allemal die angebliche Aeußerung Friedrichs des Großen zu Grabe zu tragen. Friedrich der Große hat einen viel zu guten Geschmack gehabt, um von seinem Gesandten zu verlangen, daß er an den Degen schlagen solle, wenn es sich darum handle, eiu Diner zu erwiedern und zu sa» gen: „Ich gebe lcin Diner, es stehen 100.000 Mann hinter mir." Ich will nicht behaupten, daß der Einfluß eines Gesandten nothwendig m>t der Höhe seines Gehaltes steigt. Ich «laube: der Einfluß, den er in dem Lande, in welchem er accredilirt ist, für das Land, das ihn entsendet, mit den Hilfsmitteln, die ihm sein Gehalt verschafft, auszuüben vermag, beruht weit mehr auf Traditionen alter Zeit, wo es noch mög' lich war, mit einem guten Diner einen tiefern Eindruck zu machen. Heutzutage essen Alle gut, und die Diplomaten nicht am besten. Aber aus denselben Grün. den und in demselben Sinn, in welchem das deutsche Reich sich ein Gebäude für eiu Ministerium, für ein Parlament errichtet, welches nicht blos dem strengsten pralli« schen Bedürfniß nach dem Anschlage des Mindestfordernden angemessen sein, sondern inwürdigerAusstatlung Zeugniß davon ablegen soll, wie das deutsche Reich ein großes, mächtiges Gebilde ist und sich auch als solches fühlt, in demselben möchte ich sie bitten darauf zu hallen, daß das deutsche Reich im Ausland in einer Weise vertreten sei, die dem Auge des durchschnittlichen Beobachters auch äußerlich den Eindruck macht: hier stecken die Mittel und das Selbstgefühl eines großen Landes dahinter. Die Bedeutung dieses Moments wird in dem Grade geringer, in welchem die Bevölkerung des Landes, wo er accredi-tirt ist, durchgehendS politisch gebildet ist. In einem Lande politischer Bildung wird das Gefühl, das aus dem Worte Friedrichs des Großen von 100.000 Mann spricht, leichter Eingang finden. Es gehört aber dazu schon ein feineres Abstractionsvermögen; der großen Masse ist es nicht gleichgiltig, ob der amtliche Vertreter des deutschen Reiches große Mittel vertritt oder kleine. Der gemeine Mann auf der Straße einer Residenz, der Matrose im Hafen, der einen deutschen Gesandten iu einem kleinen HauS aufsucht, laxirt ihn leicht nach seinem Hausstande. Unwillkürlich ist das Urlheil bei mittlerem Bildungsdurchschnilt ein klein wenig durch die Art der Vertretung gefärbt. Wer in weniger civilistrlcn Bändern gelebt hat, der wird diefe Behauptung in noch höherem Grade für giltig halten müssen. Dort ist unser Auf» treten immer auch ein Theil dcr Forderung unserer In-lcressen. Aber selbst bei den cioilisirlen Nationen sind die großen Massen noch nicht auf dem Grade der Bil» dung, daß sie ganz frei wären von dem Eindruck des gesellfchaftlichen Ansehens, das der Vertreter des deutschen Reiches dort genießt, wo er accreditirt ist. Ov jemand Äotschafler oder Gesandter ist, hat mit der Sache an sich so sehr viel nicht zu thun. Ich würde darauf an sich kein so hohes Gewicht legen; eö kommt vielmehr darauf an, ob jemand die Mittel zur Disposition hat, um würdig auftreten zu können. Ein Gesand-mit 40,000 Thalern Gehalt in einem imposanten Hotel mit stattlichem Privatvermögen ist mir in dieser Beziehuug lieber als ein Botschafter mit 30.000 Thalern, der nicht >m Stand ist, seinem Range gemäß oder der Größe und Würde des deutschen Reiches gemäß zu leben und sich zu tragen. Ich gehe nicht darauf ein, wie peinlich es für den Betheiligten selbst sein muß, sich all den kleinen Kränkungen der Rivalität und der Eitelkeit ausgesetzt zu schen, um so peinlicher, wenn diese Empfindlichkeiten zugleich mit dem Gefühl verbunden sind, daß er sie als Vertreter eines großen Landes in amtlicher Eigenschaft erleidet. Ich habe einen Gesandten mit Recht sagen hören: als Privatmann will ich den unt erst e n Platz bei Tifch einnehmen, alsGefandtcr meines Reiches mache ich auf den ersten Anspruch. Und so ist es auch mit dem äußerlichen Auftreten, wenn man nicht iu Stand ist, es mit den College» weniger mächtiger Stallten gleich zu thun. Ein Botschafter bedarf feines Titels wegen leinen höheren Gehalt. Er hat, wenn er überhaupt knapp dotirt ist, gegen einen Gesandten an einem großen Hofe nur ein Mehrbcdürfniß von etwa 1—3000 Thalern, weile« in den meisten Bändern üblich ist, daß der Botschafter große Feste in einem gewissen monarchischen Styl gibt, bei denen er von dem Souverän selbst besucht wird. und wo ihm die da« durch erwiesene Ehre größere Achtung in den Augen der Unterthanen verschafft. Darum handelt es sich hier aber nicht. Der Grund, aus welchem wir den Titel „Botschafter" gegeben haben, bezieht sich vielmehr auf den'Rang der diplomatischen Vertreter unter sich. Es ist da ein Unterschied. Es kommt z. B. vor, daß, wenn der aus. wärlige Minister mit einem Gesandten in einer verabredeten Eonferenz ist, und es wird ein Botschafter gemeldet, der Minister sich alsdann für verpflichtet hält, die Unterredung abzubrechen und den Botschafter zu em pfangen. Oder wenn ein Gesandter, dcr vielleicht schon eine Stunde im Vorzimmer gewartet hat, gerade empfan« gen werden soll, und in dem Moment ein Volschafler angemeldet wird, so wird der Botschafter empfangen, und der Gesandte kann noch eine Stnndc warten oder wird an demselben Tage gar nicht empfangen. Man kann sagen: der Gesandte braucht sich das nicht gefallen zu lassen, und ich bin selbst in der Lage gewesen, mir das mit Erfolg abzuwehren, aber diese Dinge streifen leicht an die Grenze einer persönlichen Spannung, die mit der Sache oft in gar keinem Verhältniß steht. Man vermeldet dies einfach, indem man den Titel gibt, der mit den Ehrenbezeugungen, mit denen er verbunden ist und mit den gesammtcn Ansprüchen, die damit gegeben werden, eher als ein Acquivaleut für Geld als eine Er-sparuna. culgcschcn wirden kann. In öffentlichen Blättern habe ich viel von den besondern Privilegien des Botschafters in Bezug auf seinen Verkehr mit dem Souverän gelesen. Es l'eiuht das auf einem Inlhum. Der Botschafter als solcher hat mit dem Monarchen nicht leichlern Verkehr als jeder Gesandte, und er kann in keiner Weise das Recht in Anspruch nehmen, mit dem Monarchen ohne Vermittlung seines Ministers zu vc» kehren. Deshalb möchte ich sie bitten, meine Herren, das Vourlheil gegen die Botschafter fallen zu lasfen." König Victor Emanucl in Rom. Der «Wanderer" berichtet über den am 21. d. staltaefundcncn Empfang des Königs von Italien in Rom, wie folgt: „Heule um 8 Uhr 40 Minuten ist der König von Italien zur bleibenden Residenz in ocr Haupstadt von Italien angekommen. Trotz deS kalten Morgens und des eisigen Nordwindes fanden sich viele Herren und Damen sowohl vor dem Quirinalpalaslc. als längs der zu dem Platze der Elsenbahustalion führenden Straße ein. Das Publlcum, welches sich zur Begrüßung der königlichen Ankunft vcrfamml.lt halle, gchvilc ins-gefamutt der gebildeteren und bemitteltere» Schichte ^r römischen Bevölkerung an. Auf dem Platze der dioclctianifchen Thermen ware» von einem Grenadierregimcnle und einer aus allen löa-laillons der röimscheu Nationalgarde ausgewählten Legion Spalier gebildet worden. Zahlreiche Equipagen und Wagen waren aufgestellt uud dcr Gcneralslab der Truppe sowie der Nalioualgarde, die Escadron der letzteren ul't> die königlichen Garoclürassicre unmittelbar an dein Ä»' lunftslhore der Station gereiht. Prinz Humbert nnl einem zahlreichen Gefolge, das vollständige Mmistercol-legium, Prinz Doria, als Präfcct des königlichen Palastes, der Stellvertreter des noch stets zu ernenneM" Syndicus vou Roin, unter den vielen Generalen a»ch EastcUcngo, Medici uud dc Sonuez, oiclc Smalorc» und Deputirte, zahlreiche Vertreter dcr verschiedene" Klubs uud audcre '^crsünlichtcitcu voii Bedeutung ware» in dem noch unfertigen SlalionSlucale versammelt, als Punlt tt Uhr 40 Minuten der Pfiff der Locomotivc dic Ankunft des königlichen Extrazuges uerlüudetc. Der König, strahlend vou Gesundheit und Heiterkeit, umarmte beim Ausstcigcn den Prinzen Humbert und äußerte bei ocm Anblicke der zahlreichen Verjamili' lung: „Meine Herrren, weshalb eine!« so feierlichen EM' psang! Mclue Aütlmsl iu Num sollte nulimchc cn>e Familienangelegenheit scin." Diese Worte des Königs und die offene Heiterkeit, womit er Manchen die Hauo drückte und an Andere einige Worte richtete, erzeugten allfogleich eine herzliche Stimmung unter den Versammelten, welche mit großer Spontaneität in ein dreimaliges Evvlva ausbruchc». Der König stieg daraus in den oicrsftamiigcu Hofwllgc», worin iym Prinz Humbert zur Seile und Hurst Do^ ria, fowl« Can. Gusvlgni als Stellvertreter des röini' schen Syiidlcus n,egenul)cr Platz nahmen. Nun brauste» über den Platz enlhusiastifchc Evvivas, wclche den Mo»' archen bis zu dem Quirinalpalastc begleiteten, n>o Victor Emmanuel durch unaufhörlichen Geifallsst»llN genöthigt war, auf dem Balcon deS Palastes zu ei" fcheinen." Politische Uebersicht. saibach, 28. November. Die „Montagszeitung" meldet in einem Coming nique, daß Ministerpräsident Graf LouyN) entschied" gegen den E>senbahnvertrag sei, der keinerlei Chance" habe im Ministerrathe durchzudringen; fernerS, daß d^ Regierung mit dcr österreichischen Oaugcscllschaft rM." unzufrieden sei wegen Verzögerung der Donauregull-rungsarbeilen, und daß dieser Vertrag gelüst werdcl wird, falls die Arbeiten bis zum nächsten Frühjahr WV energischer in Angriff genommen werden. . Ueber die neue Münz Währung DeutsH^ lands hat sich bisher die englische Presse nur sehr ^ rückhallend vernehmen lassen. Die „TuueS" hat Angelegenheit zum Gegenstände eines Leitartikels gema^ der eine bloße Zusammenstellung des Thatsächlichen lv und am Schlüsse nur die Einwendungen gegen Nichlderücksichtigung einer internationalen MüxzeilNg" " im milden Tone der Frage anfügte. Entschiedener spl sich „Daily NewS" aus. „Der englische Zweig deS« ternationalcn DecimalmünzvcrcincS — sagt sie w Anderem - hat in einer Denkschrift dcr deutschen " gierung daS Ziel ihrer Schritte vor Augen 9^'^.h Diese Denkschrift vereint Klarheit mit Kürze. ^' „ darin hervorgehoben, dllß leine von den "orgeschlau^ neuen Münzen einen UebcrcinstimlnuugSPunlt »>l ^^ Sovereign oder mit dem 25i-Francs-Slück bietet. 20-Marl-Slück ist am nächsten dabei, aber ^ geringerem Werthe als das 25,-Francs.Slück nno ^ geringerem als das Pfund Sterling. Es ist z ^^ dauern, daß eine kleine Einheit wie Mart fur o ^ Münzwährung zu einer Zeit gewählt ""d, ".^ denlsche Handel einen neuen Ausschwung nimmt »>'" ^ temationalen Geschäfte der Deutschen erhöhte Veor» 2007 Klangen. Die größte Unbequmlichleit wird sich herausstellen ^l der Thatsache, daß die neue Einheit sich nicht einem Systeme von Deutschlands großen handeltreibenden Nachbarn einfügt." Dem deutschen Äundesrathe wurde der Gesetzentwurf vorgelegt, welcher die Feststellung dcS Militär-Etats für die dreijährige Finanzperiode 1872, 1873 und 1874 bezweckt. Die Fricdcns-Präsenzstürle deS dc'ltschcii HccrcS soll ans 401.6ül) Mann und der jähr-«'ostcilanfwand auf W.373.275 Thaler festgestellt wer-den, wovon 10,8s)4.!X)0 Thaler Baicrn zu>allen. Dem ^"'nehmen nach hat der Buudcsralh der Präsidial-^orlagc betreffs des dreijährigen Militär-EtalS seine Zustimmung ertheilt. Die Prinzen von Orleans lassen im „Journal dc Paris" erklären, daß unter ihnen und insbcson« ?ue zwischen dem Herzog von Anmale und dem Gra« ^ll von Paris lcincrlci ^leiuuugSvclschicdeuheit ausge-kochen sei. Es war behauptet worden, daß der Graf "°n Paris zu einer Unterwerfung unter das Programm ^cs Grafen von Ehambord hinneige, während Anmale ?er Fusion entgegen sei und vielmehr auf die Erb» >chaft des Herrn Thiers im Präsidium der Republik lpccnlire. Wie man der „Pall-Mall-Gazctte" aus Rom ichreibt, wird dcr Papst täglich geneigter, Rom zn vcr-'"ssen, sollte die Unterdrückung dcr religiösen Orden zur Ausführung kommen. Seine Umgebung drängt ihn so» ^ar, schon vorher abzureisen, d. h. bei Eröffnung des Parlaments. Aber man glaubt, er werde sich damit bc-iuügcn, gegen die erwähnte Maßregel zu Protestiren. Das projcctirte Gcsctz zur Untcrdrückuug der religiösen ^rdcn winde indessen in eine weit scheinbarere als virtlichc Unterdrückung rcsnllircn. Es würde auf Rom lnd die benachbarten Dioccscn das Gcsctz von I860 anwenden, das nur »virtlichc religiöse Ol'dcn aufhebt, und licht das Gesetz uon 18(>7. das anßcr BiSthüinern uod Pfarreien Alles wegfegt, Alle die s.culäreu geistlichen Korporationen würden somit fortfahren, sich einer gcfctz-ichen Existenz zu erfreuen nnd nur ci»,'«ch die Län-»ercicn, die sie in dem Agro Numaiw ^sitzen, zn uer. Zausen und in Capital zu verwandeln h,iben. Die „Libcrta" meldet mit allein Vorbehalte, daß )ie geistlichen Eorporationen in Rom eine Adresse n» den Papst verfassen, worin sic ihn bitten, im Vatican zu bleiben. Der „Pcrscv'ranza" gibt in cincm längeren Ar' ilel ihrer Bcsorgniß und ihrem Unmuthc übcr das Verhalten dcr ncucrnanntm italicnischcn Bischöfe Ausdruck. Kciner derselben ist bei dcr Rc,;icrnng um daS ^'equalnr eingekommen, obgleich schon manche sich m Hrcn Diöccscn vorgestellt hab^n nnd von den Domcapi-^ln cmpsangcn wordm sind. Natürlicher W.-isc ist das ^Mglichc Octonoinat, die betreffende Bel'loaltliiizjSbchördc ^r kirchlichen Güter, anßer Stande, ihnen dic Bischofs-Wohnungen und die bettelnden Einlüosle zn überwciscn. ^lc Herren wohnen also in Privalhänsern odcr in Sc-^naricn. Die Bischöfe haben offenbar die Weisung, ledc Ancikennnng dcr Legitimität dcr gegenwärtigen Ne-ll)n'u,ig zn vermeiden und den Staat vor die Allerna-!^e zn stellen, entweder den neuen Bischöfen ungcbctcn '^e Tcinporalien zn geben oder sie von den Almosen "er Gläubigen i^n zn lassen. Natürlich sind die Bi-'ch^fc in dieser cigcnlhümlichcn La^e außer Staude, Ugend einen Äct dcr Jurisdiction auszuüben, zu dcsfcn "USführnng die Milwirlnng dcS Staates nöthig ist. Ans Brüssel, 20. d.. wird gemeldet: Bei dem heute stattqcfnndcnen Älmlcle anläßlich des EäcilicnfeslcS brachte Binncrineistcr Anspach die Gesundheit des Kö-'ugS ans nüd hielt eine Ncdc, in welcher er unter An. derm über dic Veranlassung dcr gegenwärtig in dcr Stadt herrschenden Anfrcgnng sa^tc, daß auf die anfängliche Wcigcrnng dcs Königs, die Ernennung Dc Decker's zu unterzeichnen, das Ministerium seine Enl-lassnnss angeboten halte; er spendete dem Könige Lob ?t'd sagte weiter, der Tag sci nicht ferne, wo der König !"l Stande sein wcrde, zu handcln und der öfftntlichcn "timing Gennghluung zu geben. Die Ordnung blieb ^keslörl. Die Knndgcbungcu daucru fort, die Men-lchnunengen werden von dcr Polizei nnd der Gcndar-'""lt zerstreut, rotten sich aber von Ncncm zusammen. ^7 2tan bestätigt die Nachricht, daß Dc Decker seine """issim, angeboten habe. Das „Echo du Parlament" '?reidl: Aus guter Quelle wird versichert, es sn start °" Ncdc vou der Demission De Decker's. Wir fordern ^ Publicnm znr Ruhe ans. indem wir allcn Grund f"^" zu glauben, daß dcr öffcollichen Mcinnng Gcrcchtig-^ U widcrsnhren wcrdc." — Die Amtözeitnua, vcröffcnt-">t cincn Erlaß, wonach dic Dcmisfion De Decker's "l Könige am 27. d. angenommen wnrde. Der Lloyddampfcr „Eercö" brachte n»s die bis vc'/ ^ ^' ^ ^- nichcnde Levantcpost: Der Snltan D ^'" Papste dcn Osmanicurdcn in Brillanten, tt^ lüilischc Gcsandlc am italienischen Hofe, PhotiadcS <^^1' wnrdc beauftrag, Si'. Hcllis,tcil 'die bclrcsfenden ^'Mnen zn übcrrclchcn. Der holländische Gcsandlc i» ^°''!>anli!,opcl, Baron Bcrg v. Middlcbnrgh, wnrdc ^"^^lcrsbnrg versetzt nnd dcr dcntsche Gencralconsnl bei 7^'^l, ^^.^ ^,. Nadowitz, znm Geschäftsträger slrr« ^'"^ ernannt. Hamdi G^l). Sohn dcs Mini« Niitt^" iifscnllichcn Arbcit'en, wnrdc znm türlischen Eom-'üar bei der Wiener WellauSslcllnng ernannt. Ein Erlaß des Sultans ordnet auf mehreren Flüssen Regu« lirungSarbciten und auf andern die Errichtung von Dampfschiffahrten an. Auch in Samsun sind mehrere Cholerafällc vorgekommen, weshab alle Provenienzen aus dem schwarzen Meere der Quarantäne unterzogen werden. In Smyrna erregt die Abberufung des dortigen sehr beliebten französischen Generalconsuls Grafen Gen-tiooglio großes Bedauern. Er wird durch Herrn Gar-rere ersetzt. NuS Constllntinoftel wird berichtet: England leitete förmliche Verhandlungen ein, um die Neutra» litüt des Sucztanals zu erlangen. Die Pforte und Rußland stimmen zu. DaS Eentralcomitu dcr deutschen Vereine in Australien, oesfen Präsident Herr I. I. Potorny (wie es scheint, ein Ocsterreicher) ist, hat an den StaatSse« crelär Gavan Duffy in Melbourne das Gesuch gerichtet, dem Parlamente einen Gesetzentwurf vorzulegen, wodurch die Rechte naturalifutcr Unterthanen in der Colonie angemessen erweitert würden. Der StaalSsc-crctär hat dies bereitwillig zugesagt. Tagesneuigkeiten. Am 1. December d. I. um 10 Uhr Vormittags wird im Beisein der Staatsschulden ConlrolScommisiiou des Reichs-ralheö in dem sllr Verlosungen bestimmten Saale in» Vanco-gebäude, Singcrstraße, die 3«. Verlosung der Serien und Gewinnummern dcS Prcimienanlchens vom Jahre 1864 vorgenommen werden. Von der k. l. Direction der Staatsschuld. — (Hohe Spende.) Sc. Majestät der Kaiser spendete der „Kaiser-Frauz-Iosef-SüstlMg zur Versorgung der t. l. Officiers-Wilwen und Waisen" einen Betrag von 25.000 sl. ö. W. Der Verwaltungsrath dieser Stiftung constituirle sich dahin, daß er Herrn Generalmajor Grafen Äellegarde zum Präsidenten, Herrn Oberst Nttler v. Friedl zum Vice-Präsidenten, Herrn Generalmajor Ritlcr v. Pech-maun zum Obmann ocs Ausschusses, Herrn Dr. Carl Schierl zmn Kanzleioirector und NeäMonsulcnlen, Herrn Rittmeister Will zum Kassier, Herrn Hauptmann v. (5zat zam Kassler-Stelluerlrelcr, Herrn Oberlieutenant Klutschal zum Nevisor erwählte. — (Hof- und Perfoualna ch richte n.) Kronprinz Erzherzog Rudolph und Erzherzogin Gisela begeben sich Mittwoch nach Meran, um dort längeren Aufenthalt zu nehmen. Die procjetirle Reise Ihrer Majestät der Kaiserin nach Ofen dürfte dadurch eme Aenderung erleiden.—Ihre Majestät die Kaiserin Carolina Augusta in Perfenbeug erholt sich von ihrem Unwohl' sein und gedenkt über den Winter in Wien zu verweilen. — Erzherzog Albrecht besuch« das Asylhaus filr Obdachlose, besichligle die Einrichtung desselben und äußerte sich darlibcr in sehr anerlennendcr Weise. — (Die kunstgewerbliche Ausstellung im österreichischen Museum) in Wien erfreut sich ununterbrochen dcS Besuches von Mitgliedern des Kaiserhauses. Sc. Majestät der Kaiser selbst verfolgte wiederholt im Museum mit warmem Interesse bis in das kleinste Detail die Fortschritte der österreichischen Kunstindustrie. Die Herren Erzherzoge Karl Ludwig und Albrecht, der Herzog von Modcna, die Frau Erzherzogin Elisabeth haben bercilS die Ausstellung mit ihrem Besuche erfreut; Fürst und Fürstin Metternich und andere Mitglieder deS hohen kdcls sind vielgeschene Gäste in den Räumen des Musc-umS. Alle sprechen sich gleich anerkennend über das Ge, bäudc wie über die Leistungen der vaterländischen Kunst, industrie aus. — (Brolverlauf nach dem Gewichte.) Die Npprovisionirungssection in Wien hat sich für dcn Verlauf des Brotes nach dem Gewicht ausgesprochen, wie eö bereits von der Enquclecommisswn in Antrag gebracht wurde. Der Tarif muß im Verschleißladen ersichtlich sein. — (Wohlthätigleitsacl) Nachdem die zur Eröffnung der Pustcrthalcr Bahn bcabsichtiglen Festlichkeiten nicht statifinden konnten, gedenkt, wie die „Boz. Ztg." fchreibt, die Südbahn, Gesellschafl die h'iefür bestimmte Summe von 20.000- fl. unter die Armen jener Gemeinden, welche an dcr neueröffneten Strecke liegen, vertheilen zu lassen. Locales. — (Der^ Verwa ltungsrath der sloveni« schen Ac tiendrucker ei) hat sich vorgestern constituirt. Gewählt wurden die Herren : Landeshauptmann Dr. Nazlag zum Vorsitzenden, Peter KoSler zum Stellvertreter des Vor. sitzenden, Sc. Hochwürdcn Dompropst Dr. Pogacar zum Kassier und GraseNi zum Secrelär. Nachträglich werden uns auch die Ersatzmänner der VcrwaltungsauSschüsfe mil-gctheilt u. z.: L. Iugovic, Kolnil, V. Krifper, Dr.Munda, Dr. V. PaM, F. Eouvan jim., Dr. Steiner, Suincm, Dr. Toulli. — (Theatera »zcig c.) Die Direction Walburg will dem thcalerfreundlichcn Publicum in dieser Woche be» sondere Genüsse bereiten; sie bringt am ^0. d. das in Wien mit immensem Erfolge fort und fort gegebene Volks» stück „Drei Paar Schuhe" und am 1. l. M. das beste BUhncnproduct der Neuzeit „Schleicher und Genossen" zur Ausführung. — (AuS dem Amtsblatte.) Die Aojunctcnstelle bei dem Bezirksgerichte zu Tschernembl ist zu besetzen; Bewerbungen bis 12. l. M. an daS Präsidium des Preisgerichtes zu Nudolfswerlh. — Am 7. December d. I. bei der hiesigen Finanzdireclion wiederholte Versteigerung der Linienverzehrungssteuer nnd Maulhen, sowie des Gemeinbe-zuschlageö der Stadt Laibach. — Eine Unterlehreistelle ist an der Volksschule zu Großlaschitz zu besetzen und sind Gesuche binnen Monatsfrist an den Bezirtsschulraly zu Gottschee zu leiten. — Im Schulbezirle Stein sind nachfolgende Stellen zu besetzen und Vewerbungen um selbe bis 15. l. M. an den Bezirksschulrat!) zu richten: u) an der neu errichteten Schule zu Sl. Gollhard bei Trojana die Lehrer- zugleich Meßner- und Organistenstelle mit einem Gesammteinlommen von 243 sl. jährlich; K) an der Mädchenschule in Stein die Stelle einer Lehrerin mit einem Gchallc von 210 fl. und .'N fl. 50 kr. Quarlicrgelo und e) die Unlerlchrerstelle in Moräutfch mit einem Gehalte von 189 sl. — Kundmachung deS FinanzministerlumS vom 6. November, womit für alle zu converlnenden Obligationen (mit Ausnahme der Heiratscautioncn) ein letzter Zinfentermin festgesetzt wird. — Bei der Strafanstalt zu Graz wird ein zur Leitung des Gaswerkes und dcr Dampfmaschine befähigter Wärter gesucht; Gehalt 700 fl., dann freie Wohnung, Holz und Licht. Gesuche bis 15. December an die OberstaatSanwallfchafl zu Graz. — Am Gymnasium zu Ried in Oberüsterreich ist eine Lehrerstelle zu besetzen. Bewerbungen bis 15. t. M. an den Landcsfchulrach in Oderösterreich. — Beim Bezutsgenchlc in Wolfsberg ist eine Adjunclenstelle erledigt. Bewerbungen blS 12. l. M. an das Präsidium des Landesgerichtes zu Klagenfurt. — (Forstmeister Moriz Scheyer in Ratschach) hat soeben bei Oiontini in Laibach ein recht praktisches slooemsches Büchlein erscheinen lassen, betitelt: ,/1^1)1100, ix K,l.LI-ili .W /v«j, Kl^liO ^(! 0>^/ttK ^,-jU. V klidicuo uitti'O i)i'«AM." — Unserm Kteinwaldbesitzer, der sein Nutzholz leider meist ohne über dessen cubischen Gehalt recht im Klaren zu sein, und ohne Kenntniß dcr maßgebenden Marktpreise verlauft, kann dieses Büchlein in ersterer Hinsicht jedenfalls von Nutzen sein, denn es ist ihm durch dasselbe ermöglicht, den cubischcu Gehall der meisten gangbaren Nutzholzsorlimente aus den Tabellen zu entnehmen und darnach den Preis dafür zu regeln. Die Tabelle VII gibt auch die GewichtSverhä'ltnisfe der verschiedenen Holzarten an und erleichtert dadurch emen Voranschlag für den Straßen- und Bahntransport. Nur eines haben wir an dem Büchlein auszusetzen, daß nämlich der Preis von einem Gulden, der in keinem Verhältnisse zu dem anderer belehrender Voltsschnften steht, etwas zu hoch ist. Bei dieser Gelegenheit können wir kaum unterlassen, die Redactionen unserer Landesblätter zu ersuchen, sie möchten in regelmäßigen Zeiträumen die Holzpreise jener Marllorte verzeichnen, welche auf den trainischen Holzhandel Einfluß nehmen, damit auch der kleine Waldbesitzer, der zu seinem Nachtheile hierUber nicht immer in Wissenschaft ist, mit den-fclbe» bclannl werde und sich darnach benehmen könne. — (Bienenzucht im Grüßen.) Freiherr von Rothfchütz zu Böseudorf bei Laibach in Krain «reibt eine in dieser Ausdehnung selten dagewesene Birnenzuchl. Er besitzt einen Bienenstand von über 500 Stöcken, für welche ein eigener Revisor angestellt ist, der sie vom März an früh bis spät coulrolirt. Täglich müssen 15 Königinnen befruchtet und ersetzt werden. Es sind u. N. 0700 Rähmchen, von denen .'l00 mit Wachs und Honig gcfulll sind, vorhanden. Den ganzen Sland bilden folgende sieben Epc-cialstände: ein Honigstand mit 100 MobUdoppelstöcken für 300 Vienenvölter, ein Stand mit 202 Stöcken, welche «06 Ableger für die Ausfuhr liefern, ein Stand von 250 Königinnen-Zuchlkästen, cin Sland mit 250 Weiselzellen, Brutkasten, ein Schwarmstand mit 90 Provinzial-Mobil-stöckeu; ein Mobilstand mit 30 Slöckcn für Original-Mo-bilstockbestellungen, cin lrainer Originalnaturstano mit 120 Stöcken für Bestellungen von krainer Völkern in lrainer Oliginalwuhnungen. — (Ein ersrorner Mann) wurde am 20. d. auf einer in der Gemeinde Koflern-Mitterdorf, Bezirk Gottschee, gelegenen Wiese aufgefunden. Der Verunglückte soll Mathias Kraler heißen, 45 Jahre alt, aus Rum-mersdois-Nesselthal gebürtig, und kurz vorher wegen Bettels beanständet worden sein. — (G e m c indew ahlen.) In der nachbarlichen Landeshauptstadt Graz wurden die Herren Dr. Koloschinel Gustav, Ndvocat, Dr. Köpl Gustav 3l. v,, praktischer Arzt, Bastian Heinrich, Hausbesitzer, Heuberger Joseph. Mechaniker und Dr. Krieger Gustav, Fabrikant, zu Oemeinde-rälhcn und Andricu Friedrich Bruno, Hausbesitzer, zum Ersatzmanne im zweiten Wahllörper erwählt. __ (Der Betrieb der Süd- undRudolfS- bahn) weist von Jahr zu Jahr günstigere Ergebnisse auf. Die Sildbah» crzicllc im Monate October 1871 eine Mehreinnahme von 210.204 fl. gegen October 1870, nämlich 3,208.818 fl. gegen 2,998.014 fl., die Krön-prinz Rudolfsbahn eine Mehreinnahme von 53,518 fl., nämlich 104.196 fl. gegen 110.078 fl. Die Betriebs, strecke der Südbahn betrug gegen Ende October 200 Meilen, gegenwärtig nach Hinzukommen der Linie Villach.Franzenö-feste 288 Meilen; die Betriebsstrecke der Rudolfsbahn Ende October 1870: 45 Meilen, Ende October 1«?1 : 00 5 Meilen. — (Die Centraldirection der Kronprinz-Rudo lfd ahn) soll von Wien »ach Leoben ver< legt werden. In der Vorstadt Waasen solle» demzufolge 2008 große Bauten zur Unterbringung des Vahnpersonales in Aussicht stehen. — (Slovenische Vühne.) Die slovenische Gesellschaft brachte gcstcru drei StUcke zur Aufführung. Das erste, „Rothe Haare," ein Lustspiel, faud eine kühle Aufnahme, was wohl dem Umstände zuzuschreiben ist, daß die Rollc des Herrn Kajzel, der erkrankte, kurz vorher von einem anderen Darsteller übernommen werden mußte. Herr Nolli (Staulovi^) hatte diesmal seine Aufgabe vollkommen gelöst, Herr Susterälc und Frl. Pookraiöel bcmilhlen sich, ihren Rollen möglichst gerecht zu werden; für dle übrigen Kräfte mußte der Souffleur ein ziemlich großes Slücl Arbeit leisten. — Die Vorstellung des zweiten Stückes, „1. II. und III. Hauplstück," war gelungen. Herr Schmidt erntete reichlichen Beifall, er fpielte na^ tiirlich und verständlich» was wir besonders hervorheben. Die Herreu Austeröic (Kolinsti), N olli (Jakob,Diener) und Frl. Erbe^nik spielten gut und erhielten Bei» fall. Frl. Tuma nnd Herr Iuvanci? sind auf der Bühne noch nicht heimisch. — Die Operette „Wem, Weib und Gesang" befriedigte vollkommen, wurde durchgehends geläufig gesungen und präcis gespielt; die Rollen waren gut vcrihcilt. Frau Ody, als gediegene Darstellerin bereits bekannt, wurde mit großem Beifall empfangen. Ihr Epi^l als Frau Mellovö, dessen Treue sie als Maske auf die Probe stellte, war gerundet, natürlich und ergötzlich. Herrn Nolli's Maske war einsprechend. Mit Frl. Roß und Podkrajßet tonnen wir zufrieden sein. Die Ope-reue wurde beifälligst aufgenommen, das H^us war gestern nur mäßig besucht. — (Regelung des D r a u f lu s ses.) Das Ministerium des Innern hat behufs Regelung des Drauflufses in der Llrecke von Pellau abwärts bis Puchoors die Versassung des bezüglichen Projected angeordnet. (finsscsclldrt. Ueber Postmeister-Vereine. In allen Ländern Eislnihmiienö rnfmi sich endlich cnich die nicht ärarischen, aber dennoch k. und t, Postbrdiensteicn auf »nd treten in Bereine zusammen, mn dnrch ein gemeinsames Willen auf gesetzlichen» Wege das Mi^verhällnisz zn bcseiligen, welches zwischen ihren Arbeitöleistnngcn n»d ihrer Entlohnung, ihren schweren Perantiuortnngen nnd ihrer amtlichen Stellung besteht, um so eine Regelung herbeiznführen, die ihnen endlich eine billige Entschädigung'flir ihre Dienstleistungen, ihre Mühen, ihrc Arbeit und Sorge, sür ihre ,zn leist,üdcn Oaranticil gewähren nno ihnen riuc erträgliche, achtungöweNhe Existenz, lvie sie jeder Staalö-diener anzusprechen berechtigt ist, sichern soll. Wenn nnn in allen Bändern Oesterreichs Vereine aller Art bestehen nnd noch fort und fort entstehen, so ist hicdurch schon die Nützlichkeit nnd Zweclmatziglnl oeö Vercint Psund fl 1.50, 1 Pfund fl. 2.50, 2 Pfnnd fl. 4,50, 5 Pfnnd fl, 10, 12 Pfnnd fl. 20, 24 Pfund fl. iltt. Iluv„!t>«!'.!'o in Pnlucr lind in Tabletten für 12 Tassen st. 1.5)0, 24 Tassen st, 2,50, 4« Tassen fl. 4,5>0, in Pnlver für 120 Tassen sl. 10, sür 2«« Tassen fl. 20, für 57« Tassen fl. A<;. Zn beziehen dnrch Narvy dn Barry K Eoinp. in ^Vi«n, V^lliiü»«^»»»« 2lr. », l» l.HikHo!i Ed ^It a h r, in Marburg F. Kolletnig, in Klagenfiirl P. Birnbachcr, in Graz Gebrüder Ol'crra n zmay r, in Innölirnck Diechtl H Frank, in ^'in; Haselmayer, in Pest Törül, in Prag I. Fürst, in Brunn F. Edcr, sowie in allen Städten bei gnlrn Apolhelern »nd Specereihändleru; anch versendet das Wiener Hans nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachnahme, Uenestt Post. Wien, 27. November. Se. Majestät der Kai« ser haben gestern nach Aufhebung des Scours in Schöllbrunt« die Hofburg bezogen. Die „Wiener Abcndpost" meldet: „Dic mit den Vereinigten Staaten von Amerika vereinbarte Märte nsch utz c o n oen ti o n wurde am 25. d. durch den Herrn Minister deS Aeußern Grafen slndrassy u:,d den ameiilalnschen Gesandte», Herrn John Jay m deutscher, ungarischer und englischer Ausfertigung lmtcrzcichi'et. Die beiderseitigen Angehörigen werden den Abdruck ihrer Handelsmarken in den Handelskammern zu Wien und Pcst und im latent, ossico zu Washington iu äupio zu hinterlegen haben. Es kommt ihnen auf beiden Seiten das gleiche Necht zn, dle Nachahmung derselben zu verfolgen und gegebenen Falls einen daraus fließende» Scha» denersatz zu beanfpruchen. Das gedachte Übereinkommen tritt l'll'h vorgängiger uclfasslingsmüßigcr Äeliaudlung 90 Tage nach der AnöwechLluiig dcr Ncüificationcll iu Willsa!l,lcit und soll 10 Jahre in Kraft bleiben." Wien. 28. November. Das ..Tagblatt" meldet, daß, nachdem Graf Alfred Potocki den Eintritt in daS Cabinet abgelehnt, mit Zimiallowöti wegen seilicS Ein« tritteS in'S Mimslerium vcshandelt werden soll. Nom, 27. November. Der König wurde auf dem Hin- lmd Ni'lctivrge vom Parlamente von einer llngchenren Menschenmenge mit lauten Veifallsbezcu-guügcn empfangen. Tcr P a r la m c n t S c l ö ff n u :>!! wohnten bci! Plin^ Humbert nnd Prinz von EnrnMi', Prinzessin Äiargarctha, die Majestäten von Brasilia, die Ehcfö nller Oesai'dlschaflcn mil ihrem Personale, viele Deplitirtc, Senatoren lind andere Geladene. Die Thronrede wnrdc mil allgemeinem und schr lebh^slcni Vcifall anfgcnommcn. - Der Protest dcS PaP-slcs bei der Parlailicnlö-Erösf,iung sagt, daß ihn »uir das Aller und Gesundheitsrücksichten an der Ucbclsicd-lung nach Pan hindern. 5cl?,^l-avlnsct,er ^c»t>sc'.< o»:r> nom 2^, Novcuibc». :>perc. M> !aHic,!il^ 5« 20. - liverc MelallilMö üiil Ma>' und November-Zinjeu 5i8,20. - 5p »rc, Naliunal^/lnlihen ^7.«!'. - l^Ier Staalö.Ä.llchcn i0I.L0. ,» B^!ii-Aci>e!l,^1 l. - C^vlt' Acl!e!,3l!!.5,0. — London 11l;.75>. Silber 11»;. - K, l M'lül-Dlicatcn 5.55",„ Nnynleoud'or 9.2«. Handel und 'DslidolfHwerth, 27, November, Die Durchschnitte« P">fl' stellten sich ails dem hentia/n Marlte, »vie folgt: s»7 lr. _^_-!^ Weizen per Mrtzen l! W Bllller pr. Pfund . Korn „ 5 ,'ll) Eier pr. Slück . . '" Gerste „ -1 20 Milch pr. Mast . - >" Hafer „ 2 — R'üldsleisch pr Pjd, - "' Halbsruchl „ 5> 70 Kalbfleilch „ — ^'' Heiden „ 4 - Schweiuesleisch „ - "^ Hirse „ 4 - Schöpsenfleisch „ — /. Kntnnch „ 4 <;0 Hahndcl pr. SMck — ''^ Erdapfel „ 2 10 Tanben ., - -' linsen „ -^ — Hen pr, Rentner . — ^ Erbsen „ — — Stroh „ > ^ 7^ Fisolen „ « ..... Holz, Harlc5.^", Kl,l, 6 "l' Nindöschmalz pr. Psd, — 54 — weiches, „ ' — '/ Schwelneschinalz „ 50 Wein, rnther, pr, Eimer ^ '' «p'sl. frisch, — ^i — N'eilzer (alt) „ 7 ^ Speck, geräuchert Psd. ^-^ — , Angekommene Fremde. Am 27. November >5l4>«»,»«. Hcntel, General Director, mit Tiamilie, Berlin, ' Vlcbensteiu, Bcinl Beamle, Berlin. Malli, Fabricaut, ')ie»> marltl. — Strauß, (Mi. — Kritzinger, Privat, Triest, I>^'"' Ksm,. Greitz. — Seidl. Marburg. — Graschiy, Decwn!, "'" dulftwerth. — llrbancic, Höslein. Szlavil, l, I. Be>si"^>>, nnd Uiittcr v. Seidl, l, t'. Oberst, Oraz, «««»«>«, NV««'«. Kanler, ,^fm., Wien.- ^ Hirsch, Ksm,, ^'erliü' Paliardi, Wien, ..... Vntelic. - - Projy, 'Kassier, ^liaduia!"!^ dorf. — Lehmann, Kfm., Berlin, Theater. Hcnte: Znm V»r!he!le der L^anspielerm ^ränlei» ^''^ helmine K r li g e l : Maria Ttuart. Tranerspiel iu filus AnsM"' vuu Sä'iller. l) u. Mg, 7,'^.4a ,-<- 2 4 wind,!,!! lheilw. bew. ,.,,<> 2«. 2 „ N, TM,24 ! -<- 5i.4 windstill lhcilw. bcw, c,,,,,^» 10 „ Ab. 7.^3,5» ^ ^ 2.t windstill , Höhcnnebel, " Vormittags Sonnenschein Abends znnehmendc Bewölllü'^ Gegen 10 llhr dünner Regen, Nachts anhalicnd. Daö Tagr°' millcl der Wärme -s- .! 4", nin 1^" über dem Normale. Per<»itw°rll!.<> r N,t,al!eur: Igna^ v. K ! e i u >» a >, r^^. ^llrlenlil'risl^ lmpomrcuden Dimensionen. Nicht das; Anqlo bei 2«s) um » fl,, Credit l'ei .'^.'! nm 0 sl Union bei il/" Hl»Ul!».lwlr»U)z. lim 7 fl., Karl-Pnwig bei 2«l'/, nm 4 fl.. Handclsbant bei 20l> um ^. A»ls,enei»e V«aaare . E,,g Wa,« M-ld Ml>re ''"' ^" "' Or'd ,n '"'"" ^^'' '"' ^ ^ ' ' ^^ ^'^ Z"N''^V"«.V°h-> .... 211.- 21150 Siebend. Bahn in Silber derz. . 90- l'0.K' Einheitliche Staatsschuld ,u 5 p«t^ "°°" «. Aetlen von Ban«nst0 284,- 3iudolfs-V°hu......154.75 1U5...... Si!db.-«°ns «< (l«7", .74) ^ Silber « Ianner-In l . b« 10 b«.^0 Bankverein.......239.50 240.50 Siebenbilrger Vahu .... 177.75 178.25 « 500 Frcs pr. slilcl 229,- ^.^ ^ „ „ April-October . b8,l)0 68.10 Bodeii-Creoitanstalt .... —.—____ staalgdahn.......894 — 395 — tlna Osibahn fllr 100 N ' ' 87 — ^' Lyse v.I, 1839......288.-289.— Eleditanftalt f, Handel u. Gew, . 3,1,80 312 20 s.'^ahn . ......20l 70 202'- ,, . . > ^ „ 1854 (4°/.) zu 250 fl. 92 25, 92 75 Creditanstalt, allgem. ungar. . , 126.75 127 25 Sild°n°rdb, Verbind, «ahn . . 181.— 181 50 «. ^privatlpss (per Stlick.) ., ., 1860 zu 500 fl. . . 10l.25 101.50 Cscomple-Gescllschllfl, n. ö. . . 968. - 972. - Theiß-Nahu.......254.- 255. ^ 'lredilanstall f. Handel n. Gew. S^ld Wc>°^ « „ I860 zn 100 fl. . .115—116.^ Franco-üsterr. Van! . . . . 126,75 127.25 Ungarische Nordostbahn . . .164.- 165>.— zn 100 fl ij,W.....18850 1»'/'^ „ „ 1864 zn 100 fl. . 142 25 142.50 Oemralbant.......—.- -.- Ungarisch? Ostbahn . . . . , 12, M-sd W°°" 120 fl. ü W. in Silber . . 121.- 121.50 3atim!alb°nl .....814.- 8,6 - '^^>s.! (6 Mc".) O.'^ ^ «. ^vund-nNastunas-Vbligatlonen. Unionbanl ......273.5>0 274. ^ k>. «Pfandbriefe (fiir 100 ft) ilu^burg sür 100 fl lttdb. W. 9»- -^^ N'eder-Ocherrcich. . „5. 95'__ W - «. Nctien von Tr.,nÄportu„terneh. dlo.m33I.r>lch.zn5p6t,luii.W. 86.50 87.- »ari« fiir 100 «ranc«, . . . ^80 ^ Obkr-Oefterrlich . 5 pg . 94'.. MUNge». Geld Waare "llt,°nall,. zu b pllt. ü. W. .. 88,90 8910 ' Siebenbürgen. . . ^5^ 75^ 7650 Mfäld-Fiumaner Vahn . . . 184.50 185.- Ung.Vod.-Tred.-Nnft. zu 5'/. P«t. 88.75 8l».25' (^«^ der »eldsorte« Ste:ermar' ... ^^ ^5^ 92 50 Vühm. Westbahn .... .260.-261.- ^ ^, ..-^^2 . V,ld . ^3 ll. ^^'^«^'..-'« "'^" 79-65 tzo.^ Tarl-Ludwig-Bahn.....260.^26<>50 «. Prloritatsobliaationen. ^. Mlinz.Dncate' , 5 si. 53 ". ^/ :H, „ ^ ,^,.M°^ D°n°n-Dampfschiffs. Gcsellsch. .598.-600.- G^ Waare >/lapole°n«d'or . . 9,, 2^,. '' " 74 „ ?°"^n^^ 95.60 Elis»wh-Westb°hu.....247.- 248.- El:s.-Wesib, in S. verz. (!. Emiff.) 94,75 l " ^'" ,1 . 25 -' "'^^5'^.! , 5« v^S^^^^^ ,^.. Llisabeth-Westbahn (Linz-Bud- 3^rbinands-N°rdb, in Silb verz. 105 25 105.75 Kiluer " . ^^ . ^' " "' " ö. AV Sllw 5 ^ P . StltÄ 10910 109,30 weiser Strecke).....2W50 211.- ^nz-Ioseph«V.hn .... 99.80100. --------- «^., «.mm«. P"- 9q«l,i^<. F«rdin°nd«-N°rdbahn . . . 2135 2140.- 5/t°rl^n^.N.i.G.v^.'.^ ».W.l7hft.Lmzahl.)pr. Stück 99.80 10020 zünll«chen.«»«l«.V»hn . . 179.25 179.7b Otfterr. «°rd»eftb»hn .... 10025 100.50 »»tuotirunl»: 85.75 Veld. 8b w<">".