durch ®öütt ftrbarnuntß von fpant, der heil. entbietet allen ©laubigen feines S5p>rettgel$ ©ruß und Seemen vom §errn! fi tid d ie Rftathfchtüffe def Herrn! A£§ eS vor wen igen Monaten Gott bem Allmächtigen gefallen, den Obersten der Dliöge^fe ßavant, Anton Martin nn-erwartet fdjneir auf diefer Seittlichfeit abgm-uj^en, und ich an feinem Begräbmßtage die fielen- und Abichiedfrede nach i|m hielt, dachte ich wo|t nicht, daß ich an * ^ ff^ene Stteife treten und den verwaiften Oberhir-enftuhf einnehmen foffe. Glaubet mir meine Themen! afs der Ruf hiegu an mcch erging, war mir ähnHch gu Miithjf, wie dem großen Führer des ifraeltiiCihen Voifef, M'ofe§, afs er Gott erwiedepte: „Wer bin ich, daß ich dorthin gehen falle, wohin Du mich finden witf^ft? (I. ffltof. e. 3, v. 11.) De Größe und Verant^t^orficrf^feit meiner Aufgabe trat mir auf daf iebhaftefte vor die ©eeie, und guri'uftrat die Würde vor der Bürde, aff ich bange meine Kräfte abwog, ob fie für dlefe wofji aufieicji^n werden. Da ward mir aber, aff hörige ich in meinen Sirnem, wie einft Mofef, die ermuthigende Stimme def Herrn: „ich wiff mit Dir fem!" oder wie fie der Prophet Seiemiaf (e. 1.) vernommen: „Süchte Dich nicht! Ich bf bei Dir. ©o gürte denn Deine Lenden und maci; dich auf und rede gu ihnen, waf ich Dir gebiete'" Wenn mir außer der Hoffnung auf die aÜvermÖgende Gnade Gott^ef noch Etwaf Mut! einflößt, fo ift ef gewiß auch die Theifuahme und daf Vertrauen, welche^ Sljr, meine Geliebten, bei der Kunde von meiner (Ernennung gu Eurem Büfchofe vielfeUig mir gu erteu= nen gabt. 3ch dankte Euch dafür, gumeift auf dem Grunde, wef ich darin eine gute Vorbedeutung und eine ©ürgfcijaft erblkfen gu dürfen meine, daß meine Witffamfeit unter Euch, fo Gott wiff, feine fruchtlofefein werde. Denn auch ich habe gewiß daf Vertrauen gu Euch, daß sii mit der Seit nicht anderf g^e^fimt fen werdet, (Gaf. o. 5, v. 10.) und nicht fürchte ich, — 2 — etwa itmfonft unter euch ju arbeiten, übet daß ich gar als Simanbef Feinb je aitgefehen werben könnte, wenn ich nach Pfncht und ^eniifeu die rfjrifttidje Wahrheit fugen werbe. (Gal. o. 4, v. 11, 16.) Weich' beffereu Gruß konnte ich Euch meine Gcliebicn! heute beim Antritte meines Obei'hiit^c^na^miteS entbieten, als benjenigen, mit meinem ber £eiianb fi^Ibft bie Seinen ju grüßen gewohnt war, weil er ben ganjcn Segen in fici) faßt, weichen ber Meenfchheit ju bringen Er twm Himmel hernieber kam? „Der F^ri^'^b^e fei mit Gurfj!" Jener F"«be, ben, na^ch ber Verfidjenmg bef Herrn, bie Welt nicht ju geben vermag, (Sonn. o. 14, v. 27.) ben fie aber auch, fügen wir fuhcr hinju, bem §erjen, in weichem er einmal feftbegrünbet ift, nicht ju nehmen im Staube ift. Ef ift ber breifache Ffebe mt Gott, mit fich felbfl:, unb mit bem Nächten, welcher gewonnen wirb, wenn ber Miench jene pfichjten treu erfüllt, bie ihm gegen Gott, feinen Nächftcn unb fich feibft obliegen. Gott ift man füulbig ju erkennen, ihn ju lieben, ihm ju bienen. B^ejügtuh ber El'feuut^iij feiner feibft hat unf Gott au bie jweifaehe Quelle a^-^c^e^-nämlid): an unfere Vernunft unb an ¡'eine Offenbarung. Sa ber unf von Gott gegebenen Vernunft fehcn wir banfbar eine unf von bem Thiere wefentlch u^ntecfcheiberibe benn währenb jenef von fencm Schöpfer anc| nicht bie bunfeifte Ahnung hat, eben weil cf get^fof, ganj nur ber Natur angehört, kann berMeencch mittelf feinei: Vernunft fich über bie Siuuenwelt erheben. Genügt fie ihm aber alf alleinige göhrenu, um jur nolien richtigen Erfenntnf Gotef unb famf Wi-lenf ju geiangen? Nein! Mit biefem cuttcíííebcucn Nein b^e^i^^twortet bie fathoiücche firrtje bie leht erw||n{e Frage; fie, bie, fo oft unb von welcher Seite immer bie Kraft unb Bk* rerfhigung ber menfchtichen Vernunft in Bejug auf Religion unb Gotterfenntniß ju fein einober ganj beftritten werben wollte, fich warm berfelben annahm. Ebenfo ftanb fie für bie, freilch nicht uubeHiíeäuftc, geeihett bef meuch-lc hen WilUnf ein, wenn unb wo man biefil&c ganj aufheben wollte. Sie wußte aber, weil geleitet vom hl. Grefte, jwfchen ben beibcn Extiemi^/ bcrcn Gmef ber ih«^^^ Vernunft jebe Befähigung in Folge bef elften Sirnbenfalief abtprcdíen, baf Anbete nur ihr auf-föiicßUch, alf footueränen Richterm in Religionf- unb ©taubenttachcu hulbigcn möchte, bie golbene Miitteit'inftfc etnjuhalten. Die ©efchichtc 8er religiöfen Verimmgen ber älaften EulturDölker jagt ef beutlch genug, auf welche Abwege ber Miefch bei aHer ^f^on^^igen Bilbung gelangen könne, wenn er fich von ber Offenbarung abwenbei; auch bie neuer« unb neuefte Bett liefert leiber Bieiege baju. Waf liegt ber Vernunft näher, fotttc man meinen, alf bie unabweifbare Ucbctjeugung, baß ef einen allmächtigen Schöpfer unb HödJfttDeitcu Senker bcf WcItallt gcbcn müße, ober baß bcr Gcift bef Meencchen, ber über Raum unb Zeit crhabcn, bie Kräfte ber Natur fich bienfbar " macht unb ben Sternen fhre Sahnen, fc bcrcd^nenb, gfeidJtam vorfchreibt, fdlbft nicht ber — 3 — Vernichtung anheim fallen könne? und dach gibt es mit Vernunft begabte M^i^n^^en, weiche fogar d le Er iftenj eineS perfönlchen überwelticchen ©ottef und die Unfterbl chkei t der menfch-liehen Seele leugnen. Deßhalb, um der Ungewißheit, der Unsicherheit, den Zweifeln ein Ziel ju fetjeit, um der Unjiiänglihkeit der menfdplichfn Vernunft bif jum Unendlichen hm«^««^!, zu Hil'fe ¿u kommen, hat Gott f^ibft zu unf geredet durch f^ineu menfcji^i^wordenen Sohn (Hebe. a. 1, v. 2.) und ewig wahr bleibt eS, waf diefer gef|^rod^i^n: „^jemand kennt den Vater, alf der Sohn, und wem ef der Sohn offenbaren will"; (Matth. e. 11,v. 27.) denn „Gott wohnt in einem (für die menfd)luiie Vernunft allein) unjugängluhen Lichte/' (I. Tim. e. 6, v. 16.) De unf von Gott gegebene Offenbarung in ihrer Vollendung ift daf Ehrtten-thnm — die Religion Jet^fu Chrifti. See ift alfo eine Ein für alle Mal gegebene Religion, wohl die Religion der höchifen, weil göttühen Vernunft, aber nicht ^Itwa eine blof menfchühe Vernunlffrdigion; — alfo nicht etwa eine Religion, weiche fich Seder fo nach fernem eigenen Gutdünken ¿urecht machen könnte; beibehalten, waf ihm eben ¿ufagt, verwerfen, waf ihm anf dem oder jenem Grunde nicht gefaßt. Daf Chriftenthum ift nicht ein Refutat menfci;fichen Nachdenkenf (Soann. e, 7, v. 16.), an dem fich frei i^ch wohl manuheö fortbilden und verbeffern ließe, fondern eine That @otief, darum eine Religion mit einem für immer abgefchloffenen, wefentnch feiner Vervollkommnung fähigen, weil ei ner folcfhen nicht b^ ü irft igen Snhate.. D e ©a|rheit der dhrfft-Ischen Religion alf gefd)iChttihe Thaffahe bernht auf ffo uultntftößíichfn S^e^w^efen und S^eugnfffen, wie nnr irgend ein anderef feftbegiaubigteg Faktum; alf Offenbarung der höchften göttichjen Vernunft kann fie ^^f^ebfftjeirff-iändi^ch in keinem Punkte mit der menfc) lieh eil Vernunft in einem wirkUhen Widerspruche flehen. Ailef, waf man von diefer Seite gegen diefelbe einwenden möchte, beeruht ¿um mindeften anf M^j^i^et^ftändnih. Alf Träger in der ganjen, unvfi'fäichjten hri ftl tc|en Wahrhe t gi lt unf meine Thenren! unfere hl. katholische ^ichje, alf die vom menicdgewordfnfn Sohne Gotlef feibft urfJprüngüh geftiffete (Math o. 16. v. 18.), alf die Küchje, weiche allein daf Si^j^-gel von faft 2000 Jahren an fich trägt, und die Gewähr def Forbbeftandef bif jum Ende der Welt für fich hat. (Matth- c. 28,'v. 20.) Sie ift daf „Hauf Gotte«", wo ef (ich ruhig und fi'cher vor jedem Srthhume wohnt, weil „eine Säue und ©^ulffeftf der Wachet" (I. Tim. e. 3. v. 13). Darum meine Geliebten! haltet feft mit unwandelbarer Treue an diefer heiligen Küche Chrifti, in der Ihhr „Mitbürger feib der Heiligen und HauSgenoffen Gottef, erbaut auf der ©nunffefte der Apoftel und Propheten"! (Ephef. c. 2, v. 19, 20.) Ef gibt kein andenf Evangelium Chrifti, alf daf Ih in diefer KÜctfie empfangen habt. (Gal. o. 1, v. 6.) „Wer da fagt, er kenne Gott und häit doch feine Gebote nicht, in diefem ift die Wahrheit nichtt" (I. Soann. e. 2, v. 4.) Alfo mit der richtigen Erkennln^ ®otte8, deren wir unf alf Chrften rühmen dürfen, foll die treue Beobachtung der Gebote Gotte — oder waf daf Nämliche ift, die ßiebe @otte8, verbunden fern. Sagt ja der Heiland: „SCcuu ihr mcch — 4 — liebet, fo galtet meine Gebote." (Socnn. c. 14, v. 15.) Eine Liebe zu Gott, etwa bloß in ©Gefühlen beftehertb, von denen man fich f(^eb[t feine« Eicren Begriff bilden könnte, märe ebenfo nngni^^e^chenb zum §eile, clf der ©laube oijne gute Werke todt ift. (Sac. e. 2, v. 17.) Weil Gott unfer Herr ift, und mir in jeder Beziehung ganj von ihm abhängig find, fo hat er gewiß cuch dcf Recht unfcren Dient, beffen Er für fih freilich "'Cht, wohl aber mi r 'e^i^i'elben b^iöüiifen, -gu fordern, und ju befttmmen, weidhe Art def ©So-tefdienftef ihm genehm fei, Inn rneiterem (Sinne befteht der D)^cnft, den mir Gott Hut-den, freiMh überhaupt in einem ihm wohlgefälligen, von dem ^V^ei^i^ei^^bnife der Weit rein bewahrtem ßeben (JCtc. c. 1, v. 27.); aber nidjt alt1hlTlßIih allein in diefem, auch genügt ihm nid)t ein nur innerer fogenonnter Hergenfd teuf, fondern derfelbe muß fich auh äußerich in einer ©ottd und def va'nünft^(}en Mecnfchen würdigen Weife gdgen. (Socnn. v. 4, v. 24— Nom. o. 12, v. 1.) Dagu haben wir in der fcthoUfchenKirche ge-wuffe heilige Seilten (gefte), helige Orte (©otfefhäufer) und heilige Handlungen (Gebräuche, Ceremonien). Dcf Wefent Ith;fte uuferef fo erhebenden fatljoiijcheu ©ctieedic^f|el wurde ^^on vom Hei lande fei bft angeordnet und einflefefct; fo vor allem Anderen dcf unblutige Opfer def neuen Bundef — die heil. MJiff'e. (Luf. o.' 22, v. 19.) — Ainderef, j. B. die geier dcf S^i^^nn^i^c^el, reicht imfcfieit&ar cuch ^tr^lc^t bif in die cpottcti^rhe Seit jür^i^if. Nennt ihn jc fdhün der heil. S^i^hc^i^^^i^eg (Dffeub. e. 1, v. 10.) den „Tag def Hern"' und kamen nach dem Seugmffe der $ípofteígefchirhte (e. 20, v. 7.) und def hl. pculuf (I. Eor. c. 16, v. 2.) IcioU die erften Gläubigen eben au diefem Gott geweihten Tage jur geier der heil. Meefe 3iufauumen. Aber cuch wcf die Kichc kraft der vom Herrn erhaltenen Vollmacht bic|fafle angeordnet hatte, j. B. wenn fie noch andere g-efttage bejfiimnte, und hl. Gebräuche fefteíeiíte, euttprtd|t ganz dem Swctfe, nämlich: der Beförderung der Ehre ©ottef und unferef eigenen Heilef. Darum meine Theueren! bitte ich Eurfh: Laßt E'udh von der gemT1"te^bafteu Erfüll» lung def ©ebotef und der Ktcdhe beziiglcch der Heiligung der ¡Sonn- und Feiertage nicht abwendig machen — weder durch Einpfterungeü der SequemlOhfeit, def Sigennuje| u. dgl. noch durch irgend eine uitzeitige fcifche Scchcm. Senn cuch in diefer Hitficht gilt dcf Wort def Herrn: „Wer ficjh vor den M^(^nfchen meiner fdjämt, deffen werde cuch ich mich td}ä• men, wenn ich einft kommen werde, in meiner hp"^^?«^' (ßuc. e. 9, v. 26.) Wohl können äußere Uug[üifstfuIlc, bittere Erfahrungen hie und da den greden def Meeschen mit fidh felbft ftören, cber ungleich häufiger thuu dieß ungezähnte Leidentdjjafte.n und ein uiuüjjigee weil tüudeubelcdenee ©ettTt|eu. Wer Icuu dc helfen? Au^ch nur die Reit-gion def firntsef. £ie lehrt Ergebung und Geduld (Luc. e. 21, v. 19.); fe tdräcft ©eI&t^■ über Wndung e n, eben um fdi die umlleRuhe 3u bewahren (Mct! c. 21, v. 19.); fie|t^^lft aber cuch den an fich tchwcihl1n plien in fernem Kampfe gegen die auftürmende Sinnl1cd?eett durch nußcrorbenttid>e Guadein^iirid: mimlc) bux^c^) dir )cil. Sakramente, wclc))c CfjciftuS cingefc|t hatte, — jumal durch bcn würdigen Empfang bcf ti. ). 9fttarffakramcntc§. „Ohmc miih fönnt i)r nichts tfun", spricht der Herr, (joinn. e. 15, v. .5.) und „Wer mein ^Cefic) ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm" (Soann. o. 6, v. .57.) Entzieht Euch aifo meine Tijcuccftcn nicht dein Zfcche des Herin; aber naht ihm. nicht anders, alf mit gereinigtem §crjcm, denn „WC unwürdig ißt und trinkt, ißt und trinkt fic) das Gericht." (I. Cor. e. 1t, v. 29.) ' „Chriftuf i|t die Vcrföhnnng für untere Sünden" fdjrcibt der Jünger der Lebe. (I. a. 2, v. 2.) Ein für alle Mai ift E)riftüí dieß geworden: als er am KTenjc zur Tilgung der Zü'nit^en der ganzen Welt farb. WWic aber wenn der MCenc) wieder Mtitdigi^, ist d«§ Opfer des K,m^3cftobci E)rifti für ihn uüwiibc^•bringb«r verloren, und darf er feine Hoffnung haben, fe Verjeihung von Gott und den Fri^e^t^en des G^cMv^■[fe^f ,ju erlangen? Doc) wohl! „Wenn wir nnfcre S^i'nifc^en (wahithaft icumüthig) bekennen" (den Stclivcmetcin E)rifti, zu weichen er gciptod)en: „Weichen ihr die Sünden nad)l«fffen werdet, denen und fe nachgelaffenl" (Joann. e. 20, v. 23.), i