MITTHEILUNGEN des historischen Vereines für Strain im Juni 1856. Nedigirt vom Dr. V. F. Mi ei bi. BercinS-Secretär und Geschäftsleiter rc. re. Die politischen Verhältnisse Kram s im Mittelalter. Von Peter Hitzinger. (Schluff.) III. Srain unter der Oberhoheit der Patriarchen »au Äquilega bis zur Besitznahme durch die Herzoge von Oesterreich. 5. Dessen ungeachtet war das weltliche Ansehen der Patriarchen von Aquilcja in Bezug auf Krain immer mehr gesunken. Der Herzog Ulrich Hl. betrachtete sich gewissermaßen als selbstständigen Herrn in Krain, bestätigte Kirchen und Klöstern ihren Besitz im Lande, stellte in Laibach schon vor 1256 de» Rudelin von Birnbaum als Landeshauptmann aus, hatte in Landstraß seinen besondern Hauptmann für die windische Mark und daselbst so wie in Laibach seine Münzstätten 94). Endlich, nachdem er es dahin gebracht hatte, daß sein Bruder Philipp zum Patriarchen von Agni-leja erwählt wurde, setzte er vor seinem 1269 erfolgten Tode Sunt Erben seiner Allode und Lehen, so wie der Oberhcrrlich-keit in Krain und Kärnten den König Ottokar 11. von Böhmen ein 95). Dieser schickte sogleich den Bischof Bruno "on Ollmütz zur Besitznahme von Kärnten und Krain ab, erschien 1270 selbst mit einem Heere in Krain, unterwarf sich Laibach sammt dem übrigen Lande und nannte sich von ”) Ulricus Dux injungit omnem protectionem mouastcrii Sitticensis Rudeiino de Pi er p au mR, castellauo et capilaneo Labaci. (Mss. Sittic. a. 1256.) Henri cus castellanus de Landestrost. (Dipl. a. 1251.) — Pro du-centis Marchis Labacensis Monetae. — Pro qua-draginta Marchis Landstrostensis monetae. (Dipl. Prising, a. 1273 et 1252.) Bergt. Dr. Klull's „Archiv" II. III. S. 25-37. ) sestamentum Ulrici Ducis Carinthiae et Domini Car-nioliae. (4, Dec. a. 1268.) De Rubels Monum. c. 75. 76. mm an einen Herrn in Krain und der Mark 96). Er stellte nun Ulrich von Dürnholz, dann Ulrich vonHabespach zum Landeshauptmann in Krain und in der Mark auf, bestätigte Kirchen und Klöstern so wie andern Lehensträgcrn ihren Besitz, befreite die Besitzungen des Bischofes von Freisingen vom Bereiche des Landesgerichtes in Krain und in der Mark97). Zwar hatte auch König Stephan IV. von Ungarn, welcher eine Schwester der zweiten Gemalin des Herzogs Ulrich UI., der Agnes von Baden, zur Ehe hatte, Ansprüche aus den Besitz von Krain erhoben; aber er gab dieselben im Frieden mit König Ottokar 11. aus. Auch Philipp, Bruder des Herzogs Ulrich HL, wurde mit Hecresmacht genöthiget, die bestrittene Erbschaft dem Könige von Böhmen zu belassen 98). Allein 1275 wurde König Ottokar 11. vom Kaiser RndolphT der Länder Oesterreich, Kärnten, Steiermark und Krain verlustig erklärt, und zur Verzichtleistung aus dieselben mit Waffengewalt genöthiget; zunächst wurde nun Philipp von Kärnten auch mit Krain und der Mark belehnt, dann 1277 der Gras Meinhard von Tirol zum Landeshauptmann bestellt 99). Endlich, nachdem der Herzog Philipp bereits 1279 gestorben war. belehnte Kaiser Rudolph I. mit Einstimmung der Reichssürstcn 1282 seine Söhne Albrecht und Rudolph von Habsburg, außer Oesterreich und Steter, auch mit Krain und der Mark, als mit einem erledigten Rcichslehcn; Kärnten dagegen beließ er dem Grasen Main- s“) Ottocarus rex Boemiae, Dominus Carniolae, March i a e. (Dipl. a. 1270.) Bergt. Dr. KlII n's „Archiv" II. III. S. 37-38. Valvasor X. S. 221 ff. ’7) Ulricus de Dürnholz Capitaneus Carniolae, Marchiae et in Wiudischgraz. — Ulricus de Habespach capitaneus Carniolae et Marchiae. (Dipl. a. 1273.) Dr. KIuu'S „Archiv" II. III. S. 38. ’*) Bergt. Dr. Ktun's „Archiv" II. III. S. 38 und 196, Valvasor X. S. 222. ") Dcdimus quoque in mandatis spectabili viro Mainhardo comiti Tyrolensi. tunc capitaneo nostro in Carinthia, Carniola et Marchia. (Dipl. Rudolphi I. a. 1280.) Sieh auch Dr. Ktun's „Archiv" II. III. S. 39. 196. hard von Tirol l0°). Nach der das Land Krain erst bei diesem Vorgänge von Kärnten ge trennt; allein aus der vorgegangenen Darstellung ist cs ersichtlich, daß diese Trennung schon viel früher geschehen sei, wo nicht gleich mit der Vergabung dieser Mark an die Kirche von Aqnileja, so gewiß bei der Uebergabe an die Herzoge von Meran oder an den Herzog Friedrich II. von Oesterreich. Und findet man später unter Ulrich Ul- Krain mit Kärnten in Verbindung, so war dieß im Grunde nur eine wieder erneuerte Vereinigung, da ihm Kärnten erst nach seines Vaters Bernhard Tode 1256, also später als Krain, zugefallen war. 6. In der Mark Istrien, nachdem dieselbe an die Kirche von Aqnileja gekommen war, wurde nach Heinrich III. von Eppenstein 1090 Udalrich II., ein Sohn Udalrich's I., als Markgraf aufgestellt 101). Nach ihm kamen die Herzoge von Kärnten aus dem Hause Sponheim zur Gewalt, so Heinrich IV. 1127, Engelbert I. 1130, Engelbert II. 1142. Sooann kam Istrien wie auch Krain an die Herzoge von Meran, wie Berthvld I. 1154, Berthold II. 1188 und Heinrich 1204 10S). Nachdem dieser abgesetzt worden und die Mark Istrien wieder an den Patriarchen Volcher gelangt mar, behielt derselbe den Markgrafen-Titel für sich und setzte einen eigenen Statthalter daselbst ein; so blieb es auch in der Folge, so lange die Patriarchen im Besitze der Mark Istrien verblieben. Zwar hatte 1215 Herzog Otto von Meran die Mark Istrien vom Kaiser Friedrich II. für sich erhalten, aber 1230 trat er dieselbe wieder an den Patriarchen Berthold ab los). Die von den Patriarchen eingesetzten Statthalter waren untern andern: Hermann 1208, Wilhelm 1275, Mus ca de la Turre 1297, Fran-ceschinus de ia Turre, Johann von Stegenberg 1349, Doimus de Gastello 1387 104). Unterdessen hatten sich die Lehensträger der Patriarchen in bent zum heutigen Krain gehörigen Theile Jftrien's immer mehr der Lehenspflicht gegen Aqnileja entzogen und den Herzogen von Oesterreich zugeneigt. Die Grafen von Görz waren nach langem Streite mit den Patriarchen von Aqnileja gewissermaßen selbstständig geworden, und halten auch in Krain viele Besiz-zungen erworben. Graf Meinhard 111., dessen Vorfahren von dem Herzoge Otto I. von Meran abstammten, ererbte nach Otto's 11. Tode 1248 Besitzungen in Krain und in der windischen Mark, namentlich den District von Möttling und l”°) Diese Belehnung geschah auf dem Reichstage zu Augsburg am 27. December 1282, wie solche Länder Leopold und Friedrich von Oesterreich besessen und was König Ottokar dazu erworben. (Böhmen Reg. S. 118.) ">) Donatio de Iota Istria exceptis quatuor castris per Vodal-ricum, filiuin Vodalrici Marchionis a. 1100. (Thes. S. 222.) >") Bcrgl. D. Kandier Indicazioni per le cose storiche. •“) Sieh die Noten 66 und 68. ,el) Marchionatum Istriae et Caniiolae Franccscliino de la Turre usque ad nostrum beneplacitum duximus conce-dendum, (Dipl. Pagani Patr. a. 1319.) Vcrgl. D. Kandier Indicazioni. gewöhnlichen Ansicht wurde die Burg Maichau mit ihrem Gebiete, , welche beide zusammen zuweilen mit dem Ausdrucke auf der Mark und in der Mettlik bezeichnet wurden; dieser Besitz überging 1267 bei der Theilung zwischen den Brüdern Albrecht II. und MainhardIV. auf Ersteren 105). Heinrich II. zog im Kriege mit dem Patriarchen Ottobonus 1309 unter andern auch das Schloß Adelsberg in der Gegend an der Poik an sich; das Schloß zu Wippach scheint Johann Heinrich 1338 im Streite mit dem Patriarchen Bertrand in seine Gewalt gebracht zu haben 106). Beide Schlösser dürften 1336 an die Herzoge Albrecht II. und Otto von Oesterreich gekommen sein, als diese das Erbgut ihrer Mutter-Schwester einforderten und die Burgen der Görzer Grafen in der windischen Mark und anderwärts besetzten; die Friedens- und Freundschaftsbündnisse mit den Patriarchen Bertrand 1336 und Nicolaus 1350 mögen diesen Besitz in den Händen der österreichischen Herzoge belassen haben lor). Wenigstens hatten diese unter Anderem 1358 auch die Schlösser Adelsberg und Wippach time, da Papst Jnnocenz VI. dieselben für den neuen Patriarchen Ludwig zurückforderte; wogegen aber 1361 Kaiser Carl IV. diesen Besitz als erledigtes Reichslehen dem Herzoge Rudolph IV. zusprach 108). Bald darauf wurde zwischen den Herzogen von Oesterreich und den Grafen von Görz ein gemeinschaftlicher Erbvertrag geschlossen und 1364 so wie 1394 erneuert. Als daher 1374 Graf Albrecht IV. von Görz gestorben war, kam sein Besitz, die Grafschaft Mitterbnrg und Möttling, an die Herzoge Albrecht III. und Leopold HI. von Oesterreich; die Grafschaft Görz gelangte erst später nach dem Tode des letzten Grafen Leonhard 1500 an das österreichische Haus 108). Um die nämliche Zeit hatten sich auch die Herren von Duino am Karste an die Herzoge von Oesterreich angeschlossen, und Hugo von Duino erklärte ausdrücklich gegen die Abgeordneten des Patriard)en Mar-quard 1366, er sei ein Lehensträger der vorbenamiten Herzoge in Rücksicht seiner Güter Duino und Prem 110)- l0$) Ottone Meraniae duce defuncto Mainhardus Goritiae comes adiit ditionem Marchiae Vinidorum et coroitatus Pisinensis. (Bauzer 1. V. n. 234.) Albertus Goritiensis obtinet Marchiam Vinidorum et comitatnm Pisinensem, (Bauzer 1. V. n. 291.) Albertus II. comes Goritiensis, comes Pisini et Metli cae. (Dipl a. 1277.) Vergl. auch Note 46. *08) Vergl. de Rubeis Monum. c. 82 et 8M.) ,or) Castra comitatus in Marchia et Carinthia a Ducibus Au striae ratione dotalitii materterae arrestantur. (Anonym-Leob.) Vcrgl. de Rubeis Monum. c. 88, 89, 92.) ,08) Innocentius VI, a Carolo IV. imperatore postulat red 1 * jus ecclesiae Aquilejensi scilicet Windischgraz, Los, An sperch, Trevin, Vippacuni superius et inferius, item ca strum Tülmiui. (Anonym. Leob.) Vergl. de Rubeis Monum# c. 95. D. Kandier Indicazioni. “>•) Vcrgl. Valvasor X. 258 und 310, D. Kandier Indicazioni. ll°) Ugo de Duino responded de Castro Duini et Prem leg3 * D. Marquardi Patriarchae , se esse subditum Du cum Au striae , et ab iis se feuda recognoscere a. 1366. (Thes* S. 358.) In Folge dieser Erwerbungen vereinigten die Herzoge Wahl der Patriarchen Parteiungen in Friaul entstanden und Albrecht ill. und Leopold HI. von Oesterreich die Stände von Krain, der windischen Mark, Möttling, Poik, Karst und Istrien zu Laibach, und nahmen von denselben als wie von einer vereinigten Provinz die Huldigung an H1). Der große eigenthümliche Besitz der Grafen von Ortenburg gelangte theilweise schon 1421 nach dem Tode Friedrich's, des Letzten unter denselben, an das österreichische Haus; die Güter der Grafen von (Silit erwarb 1456 Kaiser Friedrich IV. nach dem Abgänge des letzten Grafen Ulrich 11-, und das Eigenthum der Herren von Duino erlangte derselbe 1492 nach dem Tode des Grafen Wolfgang v. Wallsee 112). 7. Auf diese Weise war die weltliche Herrschaft der Aquilcjer Patriarchen in Krain nach und nach völlig zu Ende gegangen, obgleich dieselben lange Zeit, wenigstens dem Namen nach, ihr altes Recht behaupteten. So nannte sich noch der Patriarch Raimund 1278 einen Markgrafen von Krain, dcßglcichen Patriarch Pag anus 1319; Letzterer ernannte noch in demselben Jahre den Frances-chinus ste la 'surre zum Markgrafen, als zu seinem Stellvertreter in Istrien und Krain, so wie Ersterer 1277 Wilhelm, Markgrafen von Cividale, zum General-Capstan in Friaul, Istrien und Krain bestimmte lls). Da dessen uitge-achtet die Herzoge von Oesterreich die Herrschaft in Krain erworben hatten, so scheint das gegenseitige Einverständniß dutch Uebercinkunft mit den Patriarchen 1336 und 1350 hergestellt worden zu sein 114). Dagegen verblieben die Allo-bien der Kirche von Aquileja noch längere Zeit im Besitze derselben. Die Herren von Reutenburg nahmen noch 1376, und jene von Zobelsbcrg, so wie die Grafen von Ottenburg noch 1377 ihre Lehen von dem Patriarchen Mar> part), und eine 1386 verfaßte Denkschrift über die Rechte der Kirche von Aquileja spricht die Lehenspflicht der Grasen von Silit und Ortenburg aus l15). Als später bei uneiniger selbst ein innerer Krieg entbrannte, in Folge dessen der Patriarch Ludwig v. Teck seinen Sitz verlassen mußte und sich das Land den Benetiancrn unterworfen hatte, da mußte auch jeder nominelle Anspruch der Patriarchen auf dießseitigen Besitz in Krain aufhören ll6). Der Mriirzenfmrd its Stein. Am 17. April l. I. sind bei der Erdaushebung für den Bau des k. k. Bezirksamtsgebäudes in der Stadt Stein j (bei Laibach), welchen die Gemeindevorstehung besagter Stadt ausführen läßt, in einem irdenen Topfe, 2 Fuß unter der Bodenfläche an 300—400 Silbermünzen gefunden worden, wovon jedoch leider der größere Theil sogleich in viele Hände kam und für den Augenblick arg zerstreut worden ist. Biele Münzen waren wegen ihrer starken Lcgirung mit Kupfer so sehr vom Oxyd angegriffen, daß sie in kleine Blättchen zerfielen, andere sind durch ungeschickte Behandlung beim Reinigen unkenntlich gemacht worden. Der Umsicht des dortigen Bezirksvorstchers Herrn Florian Konschcgg gelang es, an 170, darunter 84 wohlerhaltcn, an sich zu bringen. Exemplare jeder Sorte sind vom Genannten der hohen k. k. Landesregierung übersendet worden. Der Professor Herr Valentin Ko n sch egg ist in den Besitz einer beträchtlichen Menge gelangt, und hat dieselbe dem h i st o r i sch e n V e r e i n e für Krain übergeben. Der ganze sogenannte »Schatz" besteht, nach der Zahl der Geldstücke geschätzt, gute zwei Drittel aus Aquilejer Münzen; schwächer vertreten ist das Triester, Görzer und Tiroler Gepräge. Es sind Solidi mib Denari. Hier folgen sie in chronologischer Zusammenstellung: I. Triester Münzen. "') Sich Valvasor X. S. 258, Dr. Klun'S „Archiv" I. S. 21. "’) Dich geschah in Folge von Erbverträgen: zwischen den Grafen von Cilli und Ortenburg 1377 (2t. November), zwischen den Grafen von Cilli und Kaiser Friedrich IV. 1443 (16. August), und zwischen diesem und den Grafen von Wallsce 1465. I!l) Raimundus Patriarcha Aquilejensis, Istriae et Carniolae Marehio a. 1278. (Thes. S. 106.) — Paganus Patriarcha Aquilejensis ecclesiae electus Istriae et Carniolae Marcchio, Marchionatuin Istriae et Carniolae illustri viro Frances- A. Bischof Bolricus oder Ulricas von Triest, erwählt am 12. April 1227, starb 1253; er war anno 1245 bei dem allgemeinen Concilium zu Lyon. 1. Avers. Volricus Ep., der Bischof sitzend im Ornat, mit Krumm stab und Buch. Revers. Civitas Tergestum, ein Altar mit der zwischen zwei Sternen aufgerichteten Lanze des heil. Sergius. Davon sah ich nur 1 Stück. chino de la Turre duximus concedendum a. 1319. (Bianchi Document! I. S. 310.) — G. Marke® s Cebdada Bilelro, Jeneral kapitan Ferjula, Istrie, Karnie i Karniole v ime G. Rajmunda Podreki z Ogleja. (Arkiv za jugosl. povestn. kn. II. S. 282; die Jahreszahl muß wohl 1277 lauten, wie es auch D. Kandier in seinen Indicazioni angibt, und nicht 1325, wo der Patriarch Raimund längst todt war.) *) Confederatio Ottonis ducis cum D. Patriarcha. Conventio inter D. Patriarchen! Nicolaum et Ducem Albertum. (Thes. S. 161.) “) Comites Ciliae et Ortemburg plura obtinent bona, de quibus investiri debent. (Thes. S.460.) Sieh auchNote82.! B. Aus der Sedisvacanz vom I. 1253. 2. Avers. Civitas Tergestum; eine Kirche. Revers. Santus Justus; der Heilige zwischen zwei kleinen Thürmen stehend. Drei Stücke haben sich bis jetzt vorgefunden. C. Arlo ngus v. Bocisberg oder B o i t s b e r g, ein Steirer, wurde vom Papst Alexander IV. 1254 abgesetzt, vom Papst Urban IV. 1262 wieder bestätiget. “•) Ueber den erwähnten Krieg steh de Rubels Momra. c. 105—101. 3. Avers. Arlongus Ep., der Bischof sitzend int Ornat, den Krummstab in der Rechten, das Buch in der Linken. Revers. Civitas Tergestum; ein Halbmond, darüber ein Stern. Davon gibt es mehrere Exemplare. 4. Ganz gleich mit der obigen; tin Reverse ein Lamm mit dem Kreuze. Ist mir nur 1 Stück vorgekommen. II. Münzen der Patriarchen von Äquileza. A. Patriarch Gregorius v. M o n t e l o n g o, regierte von 1252—1273. 5. Avers. Gregori Eleclus; der Patriarch stehend, ohne Insignien. Revers. Civitas Aquilegia; zwei stehende Figuren, zwischen beiden ein Kreuz. Rur wenige Stücke wurden gefunden. 6. Avers wie oben. Revers die gleiche Umschrift mit der vorigen, mit einer Lilie. 7. Avers. Gregoriu Pa; der Patriarch sitzend im Ornat, mit dem Krcuzstab in der Rechten, dem Buche in der Linken. Revers. Aquilegia; ein Kreuz, aus dessen Winkeln Stäbe mit Klceblättchen hervorragen. 8. Avers wie oben. Revers mit einer Lilie zwischen vier Röschen. 9. Avers ebenso. Revers ein rechlsblickcndcr Adler. ß. Patriarch Raimund bellst Torre vom I. 1273—1299. 10. Avers. Raimundu Pa; der Patriarch sitzend, mit Kreuz- stab und Buch. Revers. Aquilegensis; ein Kreuz, in den obern Schenkeln desselben zwei Schlüssel, in den untern zwei Thürme. Mehrere Exemplare. 11. Avers ebenso. Revers zwei Lilien gekreuzt. 12. Avers. Raimundu Pa; die Madonna mit dem Jesus- kinde am linken Arme. Revers ein stehender Adler, links sehend. Nur wenige Exemplare. 13. Avers. Raimundu Pa; der Patriarch sitzend, wie Nr. 10. Revers. Aquilegensis; ein vierzackiger Thurm. C. Patriarch Petrus de Gera von 1299—1302. 14. Avers. Petrus Patra; der Patriarch sitzend im Ornat, mit Krcuzstab und Buch. Revers. Aquilegensis; ein Adler, mit dem Familien-Wappen auf der Brust. Wurden viele Stücke gefunden, sie haben aber zweierlei Präge. D. Patriarch Ottobonus de Razzi vom I. 1302—1315. 15. Avers. Ottobonus Pa; zu den Füßen des im Ornat sitzenden Patriarchen ein Adler. Revers. Aquilegensis; mit einem zwcifeldigen Wappenschilde. 16. Avers ebenso, ohne den Adler zu den Füßen des Pa- triarchen. Revers. Ueber dem Wappenschilde die obere Hälfte eines Adlers, mit ausgebreiteten Fittigen. Die meisten der gefundenen Münzen sind oon Ottobonus; jede von diesen zwei hier beschriebenen Arten kommt in zwei deutlich von einander unterschiedenen Geprägen vor. III. Münzen der Grafen von Tirol. Meinhard II., Graf von Tirol und Görz, Herzog in Kärnten anno 1295. Bon diesen Tiroler Münzen scheinen recht viele gefunden morden zu sein; mir sind bereits 10 Stück vorgekommen. Man unterscheidet an ihnen dreierlei Präge, bei gleicher Umschrift und gleichem Wappen. 17. Avers. Ein achtschcnkliches Kreuz, zwischen den vier langem Schenkeln Me-in-ar-du. Revers. Comes Tirol, mit einem Adler. 18. Eine andere einzelne Münze konnte bis jetzt noch nicht entziffert werden. Sie ist dem Anscheine nach den oben beschriebenen Solidis von Meinhard täuschend ähnlich, allein der Adler ist auf der Aversseite mit der Umschrift Fredericus J. P. Der Revers trägt das achtschenklige Kreuz mit folgenden schwer leserlichen Buchstaben, zwischen den vier langem Schenkeln: VP-OR-EG-IA. IV. Münzen der Grafen von Görz. Heinrich II., Graf von Görz und Tirol, Herzog von Kärnten; er regierte von 1304—1323 und war der Vater der Margaretha M a u 1 t a s ch. 19. Avers. Henric. Comes Goric.; das zweifcldige schräg- getheilte Wappen von Görz; im ober» Felde ein Löwe, das untere Feld ist gestreift. Revers. Moneta de Luonze; eine sechsblättrige Rose. Ist mir nur 1 Stück zu Gesicht gekommen. Es waren demnach, so viel bisher in Erfahrung gebracht worden ist, neunzehn verschiedene Sorten von Geldstücken in jenem Topfe. Sie sind in vier verschiedenen Ländergebieten geprägt worden, stammen von neun Potentaten her und ihre Altersdifferenz beträgt in den äußersten Extremen kaum hundert Jahre. Monatsverfamrnlrrnge» -es historischen Vereines. In Folge Beschlusses der allgemeinen Versammlung unseres Vereines am 6. März d. I. findet jeden Moiwt eine „historisch-philologische Besprechung" Statt, zu welcher nicht nur allen Vcreinsmitgliedern, solidem jedem Freunde der Wissenschaft der Zutritt frei steht Indem nun vorerst eine übersichtliche Darlegung der bei diesen Versammlungen gehaltenen Vorträge unter obig»» Titel mitgetheilt wird, kommen nach und »ach, mit Zustn»' mung der betreffenden Herren, auch die Vorträge ihrem „ollen Inhalte nach in unsere „Mittheilungen- zur Veröffentlichung. Weiters machen wir die erfreuliche Mittheilung, daß Se. Excellenz der k. k. Statthalter, Herr Gustav Graf v. Chorinsky, diesen Versammlungen die Auszeichnung der Anwesenheit und Betheiligung an den wissenschaftlichen Fragen zu Theil werden läßt, wie überhaupt der stets zahlreichere Besuch ein thatsächlicher Beleg Dr. Richter gewidmet und um Beiträge ersucht hatte, da er eine Biographie des für die krainische Geschichte bedeutenden Forschers zu schreiben beabsichtigt, hielt der einer, k. k. Gymnasial-Präfcct E. Rebitsch einen Vortrag über die Gründung des alten Aemona, führte den Beweis, daß Aernona an der Stelle der heutigen Stadt Laibach gestanden, so wie daß Aemona vom Kaiser M. Aurelius Antoninus für die wachsende Theilnahme an den Bestrebungen unseres Philosophus befestiget worden war, wobei er sich nebst den Angaben des Plinius und Zosimus auch auf die neuesten Der Geschäftsleiter des Ausgrabungen am „deutschen Grunde« stützte. — Prof. Vereines ist. I. Am 4. April 1 856. Vereines, Dr. Klun. eröffnet diese „ Monatsversamm-, M e t e l k o las eine Abhandlung über die ältesten Sprach-jungen“ mit einem Vortrage „Ueber die bis h erig en^ denkmäler aller slavischen Dialecte, woraus es sich ergab, Leistungen auf dem Gebiete der G eschi chts-! daß die von Dobrovsky in seiner Slovanka (p. 249) forschung und Geschichtschreibung in K rain>- i erwähnten drei Manuscripte in München, sämmtlich im welchen er bis zum Tode Valvasor's führte. Von diesesflovenischen Dialecte, als die bisher bekannten ältesten gelten Zeit bis in unsere Gegenwart wird er in der nächsten Der sammlung vortragen. — Professor Konschegg las „über können. Metelko behandelte sodann die ältesten Sprachdenkmäler der Russen, Czechcn, Polen, Serben und der von den ältesten Zeiten bis zur Gegcnwart;-Dircctor Necasek theilte einen Beitrag mit «zur Geschichte die Lage des seit 1809 zu Krain — früher zu Steiermark— übrigen Südslaven, und deutete auf einige Ausdrücke im gehörigen landesfürstlichen Marktes Mötnik,« über seine. Altslovenischen hin, die sich in unserem Dialecte nicht mehr Privilegien und sein Wappen unter Vorlegung eines H-'vorfinden. — Dr. H. Costa wies auf drei interessante druckcs des Marktstegels de anno 1589. — Dr. Cofta ^ Schriften hin: a) Ein Stammbuch des landschaftlichen behandelte den Ursprung des Namens des Berges Triglav, Cantors in Krain, Hanns Döller, vom J. 1587; und erklärte die Frage über diesen Namen als eine nod)jb) die Idylle »der Jsenz (Isonzo) und die Laibach- von offene. — Prof. Egger trug den ersten Theil einer Ab-! 3- R. Grafen v. Edling, vom I. 1781; c) „Bibliografia Handlung über die Entstehung und die welthistorische Beden-1 deIla Dalmazia e del Montenegro« des J. Valentinelli, wobei tung des siebenjährigen Krieges vor, deren zweiter Theil cr den Wunsch aussprach, daß ein ähnliches Werk, das Her-In der nächsten Zusammenkunft gelesen werden wird. I zogthum Krain betreffend, zu Stande gebracht werden möchte, II. Am 15. Rai 1856. 16,of. Sag,, Io« d.n 7" bm .MI«».»MMI.« d,« Wor.S.r,i.,r« črnit« _ „ , J .r, . der Anfang gemacht worden ist. — Nachdem Dr. Klun 61,1« ,,,,,, Slč„,bl,mg Uc c, bit m^,«»,,«, Sečn , bibli-gr-ffsch- btrichl-l. *7fv “•f""1 J"**» °-m,„l boS Dr. jun. in On, .Rilth-il..»,,,,. ,«e, 0 ,ii, U, or «„ »1« , o», 356 „„ mlb w„„„ $'i,,i„a„ ta ®,i«t be, s,s»,cht«,°,sch,ma .Mb s-s«,qt,ch,..»--a to(„6m ,wr,F „„6,“ g„44 #?tf„ . to'??-'?! 1 Beiträge zur Literatur Krain's ist höchst wünschenswcrth. J,- ‘t’ 'I — Weiters gab Dr. Costa einen Beitrag zur Statistik “ r »3. ,«, ®,- derVerbaltmsse deche ben in den letzten achtzig Jahren. Da ,f . , „ . m d klMMM. Moftf ,L Geschichte >0« -ur 0rogr-ae «o» k «?m.,osi..m- ,.. fdjmčet. čtočfichttl. so mir« «„ bi. f"”“f 8mm«, heimatlich, Geschichte «0« Ersuch.., grMlt. W- ZZTtüwS,? “ ^ '..-„ich. B.i.r«ae gofüBge «..,. ®„,om„m ob,, b,m 5“^ SdZmr ” 9 ” historischen Vereine einsenden zu wollen. — Prof. Kausche g g las eine Beschreibung über das „römische Thor inTrojana- vor, welches dem Verfalle nahe ist, so wie über die „Fürstentafel- in bett Steiner-Alpen. Der historische Verein wird sich im Wege des krainische» Conservators bei der k. k. Central-Commission zur Erforschung »»d Erhaltung der Bandenkmale in Oesterreich wegen Herstellung des „römischen Thores« verwenden. — Vereins-Gustos A. Iellouschek las „Beiträge zur Topografie und Geschichte von Lack,- so wie über die deutschen Ab-lömmlinge der Pfarre Zarz. III. Ant 5. Juni 1856. Nachdem Dr. Klun einige ®otte der Erinnerung dem am 24. Mai l. I. verstorbenen Beiträge zur Topografie und Geschichte von Lack *). Die Staatsherrschaft Lack, oder Bischoflack, liegt im vormaligen Laibacher Kreise, 3 Meilen von der Hauptstadt Laibach und 1 % Meilen von Krainburg entfernt, am Fuße eines Berges, welchen das Selzacher und Pöllander Thal gegen den vormaligen Görzer Kreis bilden — auf einer *) Vorgetragen in der Monatsversammlung des histor. Vereines für Krain am 15. Mai l. 3. (Der Redacteur.) sanften Erhöhung, von welcher die Ebenen in meilenweit^ Entfernung gegen die Gebirge von Steiermark und Kärnten übersehen werden. Die Gränzen dieser Herrschaft berühren die vormaligen Bezirke von Görtschach, Freudenthal (nachmals Freudenthal zu Obcrlaibach), Jdria, Tolmein, Veldes, Radmannsdorf, Krainburg imb Veldes. Das dorthin gehörige Supp-amt Langenfeld liegt im vormaligen Bezirke der Herrschaft Weißenfels, an der Landstraße zwischen dort und dem Dorfe Aßling, das Dorf Okroglach aber in dem vormaligen Bezirke Krainburg und in der Pfarre Naklas. In jedem der beiden Thäler von Selzach und Pölland entspringt ein Arm des Flusses Zcyer, welcher unter der Herrschaft, nachdem er die Stadt eingeschlossen hat. vereint gegen Görtschach fließt und sich bei Zwischenwässern in den Savcstrom ergießt. Keiner dieser Aeste, auch der vereinte Fluß ist nicht schiffbar, wohl aber ist dieses Gewässer zur Schwemmung des Holzes ganz geeignet. Von den im Bereiche dieser Herrschaft befindlichen Grundbesitzern bewohnt der dritte Theil Ebene, zwei Drittel an den Pfalzgrafen und Bischof Rupert ansgefertigtkn Urkunde, die Landesgerichts-Geschäfte zugewiesen. Patronats-Rechte übt die Herrschaft aus: a) Im Decanate Alt e nIack über die Pfarren St. Georg zu Altcnlack, St. Jakob in der Stadt Lach St. Peter zu Selzach, St. Martin zu Pölland und über die Pfarrvicariate zu Altoßliz, Zarz, Haselbach und Neuoßliz; b) im Decanate Kronau über die Pfarre Lengenfeld; c) im Decanate Krainburg über die Filialkirche der heil. Magdalena zu Okroglach in der Pfarre Naklas; d) im Decanate Jdria über die Pfarre Sairach. Die Herrschaft und Stadt Lack war ein Eigenthum der Bischöfe von Freisingen zu Folge der Schcnkungsbriefe des Kaisers Otto 11., ddo. 30. Juni 973 und Hciligen-stadt 23. November 974, an A bra hain, Pfalzgrafcn aus Kärnten und Bischof von Freisingen, und blieb ein Eigenthum der Bischöfe von Freisingen bis zum Anfange des neunzehnten Jahrhundertes, indem dieselbe nämlich in Folge des Lüneviller Friedens und gemäß Hauptschlusses der aber gebirgiges Land. In der Ebene übersteigt die Getreide- außerordentlichen Reichsdcputation, ddo. Regensburg 25. Erzeugung den Bedarf, in den Gebirgen deckt sie hingegen Februar 1803, als eine Staats - oder Cameralherrschaft solchen nicht, wo aber die Bewohner dafür ihren Wohlstand [ an das österreichische Kaiserhaus gelangte, in der Viehzucht suchen. Der vorzügliche Erwerb der Unterthanen besteht in der Erzeugung von Leinwand, indem dieselben theils den Flachs selbst häufig bauen, theils denselben aus Kärnten holen. Die Leinwand wird theils an den in Während dieser Zeit starben daselbst zwei Bischöfe von Jreisingen eines unnatürlichen Todes, nänilich der 37, Bischof Leopold v. Schaumburg, welcher bei einem Spazierritte von der von ihm erbauten Brücke in das Wasser der Stadt Lack an jedem Samstage abgehaltenen Wochen- unb ertrank, am 5. August 1381 — und der 40. Bischof Märkten, theils an den daselbst jährlich fünf Mal stattfin-^ § n r a d v. Hebenstreit, welcher daselbst im Schlosse denden Jahrmärkten verhandelt, theils auch die gröbere nach j 00n bcr md} seiner bedeutenden Barschaft (von fünf Tausend Triest und Fiume geliefert und dort meistens 51t crn ©oibguiben) lüsternen Dienerschaft im I. 1412 mit einem für kleine Schiffe verkauft, die feinere aber nach Croatien, Görz, Udine und in andere Orte versendet. Die Communication mit der Hauptstadt Laibach wird Messer erstochen wurde. — Der 31. Bischof Conrad Hl-, Sentlinger, befestigte im I. 1317 die Stadt Lack; der 38. Bischof, B e r t h 0 l d v. W e ch i n g e n, ließ aber zu Ende durch eine im besten Stande befindliche Straße erhalten, bes 14. Jahrhundertes diese Stadt mit Mauern umgeben, welche sich in der Entfernung einer Stunde von der Herr- J_ Der Pfalzgraf und 47. Bischof, Rupert, erwirkte vom schaft mit der Kärntner Commerzialstraße verbindet, und Kaiser Maximilian I. durch die zu Hall im Jnnthale ebenso führt eine im gleich guten Stande befindliche Straße bis Krainburg. Durch das Selzacher Thal wurde vor beiläufig 40 Jahren in einer Länge von 4 Stunden, bis zur Gewerkschaft Eisnern, auch eine den Erfordernissen entsprechende Straße angelegt. Bis zum I. 1809 übte die Staatsherrschast Lack die Patrimonial - Gerichtsbarkeit im vollen Umfange über die Municipalstadt Lack, über das Bergstädtchen Eisnern und über alle in den dazu gehörigen Dörfern wohnenden Unterthanen, deren Anzahl sich zuletzt aus beiläufig 25.000 erstreckte, aus, und in allen dazu gehörigen Dörfern waren der Herrschaft auf kraft des Stift- und Schenkungsbriefes Kaiser Otto II., ddo. Heiligenstadt 23. November 974, und insbesondere kraft der zu Hall vom Kaiser Mari-milian I. am Dinstage nach dem Palmsonntage 1497 am Dinstage nach dem Palmsonntage 1497 ausgefertigte Urkunde die Bewilligung zur Aufstellung einer eigenen Gerichtsbarkeit für seine Unterthanen der Herrschaft Lack, wodurch den Bischöfen von Freisingen alle Jurisdiction über dieselben eingeräumt wurde, und demnach diese nicht mehr den zu Laibach befindlichen Gerichten unterstehen sollten. Unter R u p e r t's Bruder und Nachfolger, Philipp- war das alte Schloß daselbst durch ein Erdbeben am 26. März 1511 ganz zerstört worden, worauf dieser gedachte Bischof Philipp das noch heutigen Tages bestehende, später aber zum Theile umgeänderte Schloß in dem Zeitraume von 1511 bis 1527 wieder aufbauen ließ, wie dieß noch durch zwei eingemauerte Denksteine bestätiget wird. Im I. wurde daselbst die Schloßkapelle eingeweiht und zugleich eine Partikel des heil. Kreuzes beigeschafft. Die bedeutendste Feuersbrunst war am untern Platze im I. 1698, bei welcher 50 Häuser abbrannten. So wie anderwärts in Krain haben auch daselbst (in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundertcs) Untersuchungen gegen Jene, welche Neigung zur Reformation bezeugten, und Hexen-Prozesse Statt gefunden. Im Anfange des 16. Jahrhundertes wurde zu Lack ein Vicariat errichtet und dieses im I. 1804 zu einer Pfarre erhoben. Die dermalige Pfarrkirche St. Jacobi wurde im gothischen Style im I. 1532 erbaut; deren Baumeister hieß (, Kunaver. Von ein-er Kirche St. Jacobi in der Stadt Lack geschieht bereits im I. 1293 Erwähnung. Im herrschaftlichen Archivslocale und auch an andern Stellen deutet ein mit Gold gekrönter Mohrcnkopf im silbernen Felde an, daß Lack vormals den Bischöfen von Freisingen gehört babe. Dieses Wappen schreibt sich aus den Zeiten des 32. Bischofes Johann v. Güttingen her, welcher schon 5 Wochen nach seiner Besitznahme am 26. April 1323 starb. Rücksichtlich jener Pfarren und Vicariate, über welche noch die Herrschaft Lack Patronats-Rechte ausübt, ist Folgendes zu bemerken: Die Pfarre Altcnlack gehört unstreitig unter die ältesten Pfarren des Landes. Hier an der Stelle, wo die dermalige Pfarrkirche steht, hat, zu Folge Lacker Archiosacten und der damit übereinstimmenden Tradition, schon in der Mitte des ersten Jahrhundertes der von dem heil. Marcus aus Aqui-leja entsendete heil. Hermagoras den christlichen Glauben geprediget. Dieses wurde auch bezeugt durch die uralte St. Lanrentii-Capelle, welche an dem Friedhofe der gegenwärtigen Pfarr- und Dccanatskirche stand, in der zweiten Halste des vorigen Jahrhundertes aber in Ruinen verfiel und 1784 abgetragen wurde. — Im I. 1074 hat Sieghard Graf v. Pleien (oder Plain), Patriarch von Agui-leja, dem E l l c n h a r v, 19. Bischöfe von Freisingen, Besiz-zungen in Kram geschenkt und zugleich das Patronatsrecht über die Pfarrkirche von Altenlack bestätiget, welche im Juli 1355 vom Papste Clemens VI. der Cathedralkirche der heil. Jungfrau Maria in Freisingen einverleibt wurde. Vor dem Hochaltare dieser uralten Pfarrkirche ist die Grabstätte des oberwähnten, im I. 1412 von seiner Dienerschaft ermordeten 40. Freisingcn'schen Bischofes Conrad v. Heben-streit, welcher daselbst im I. 1430 bestattet wurde, wie dieß noch folgende, an dem über der Grabstätte liegenden marmornen Grabsteine angebrachte Inschrift bezeuget: jacet Dominus Conradus, Episcopus Frisingensis, per Dominum Nicodemum successorcm suum sepultus. Anno Christi MCCCCXXX. Die Pfarre Selzach bestand schon vor dem I. 1476. ®ie wurde aus der Pfarre Altenlack errichtet. — Die Pfarre »«üb bestand schon vor dem I. 1417. Die Pfarrvicariate , Haselbach und Nenoßliz wurden im vorigen Jahrhunderte, die Pfarre Lengenfcld aber im I. 1491 errichtet. Ubiern- Ort hat Ottokar II., König von Böhmen, am October 1274 dem Freisingen'schen Bischöfe Conrad II., Grafen v. Eppenstein, geschenkt. Die Pfarre Sairach bestand schon vor dem I. 1500. Die in 81 Häusern wohnenden Bewohner des heutigen Pfarroicariates Zarz sind Abkömmlinge von deutschen Colo-nisten. Die erste Ansiedlung deutscher Colonisten in die Gegend von Lack geschah unter dem Emicho, Wild- und Waldgrafen, 29. Bischöfe zu Freisingen, welcher im I. 1283 einen Theil seiner Unterthanen aus dem Pusterthale in Tirol zur Auslichtung und Urbarmachung der großen unheimlichen Fichtenwälder kommen und sie in jener Ausdehnung sich niederlassen hieß, wo gegenwärtig das große Dorf Feichting zwischen Lack und Krainburg) und Zarz situirt ist. Diese ausgedehnten Gegenden konnten Anfangs nur sparsam bevölkert sein und erst allmälig nach und nach an Bevölkerung zunehmen. Rach den hierüber vorhandenen Daten, Meichelbeck's Frcisingen'sche Chronik, des Laibacher Bischofes Thomas Chrön Manuscripten und Valvasor's Chronik heißt es: „Im I. 1283 hat Emicho, Bischof „von Freisingen, einige Pflanzvölkcr ans dem Pusterthale „in die Nachbarschaft von Lack geführt und die Dörfer „Feichting und Zcyern aufgerichtet, woselbst die Einwohner „noch heute die deutsche, wiewohl verderbte Sprache reden." — Unter der hier erwähnten Pflanzortschaft Zcyern kann nur die an der Gränze des Görzcr Kreises gelegene Alpen-gegenv Zarz, welche nun ein mit zwei Priestern versehenes Pfarrvicariat begreift, gemeint sein. Vermöge den alten Herrschaft Lackcr'schen Saalbüchern wurde die heutige Zarz, vormals Zeyern, Zeyriz, Zärz und endlich Zarz genannt. Die dortigen Bewohner führen nicht nur gewöhnlich deutsche Namen, sondern sie reben noch immer eine ganz eigene, nur unter sich verständliche, dem Gottscheer Dialecte ähnliche deutsche Sprache, obschon das aus seinem hohen Alpenthale herabkommende männliche Volk auch die ordentliche deutsche Mundart versteht und solche jedoch etwas hart spricht, und sich bei dem Aussprecheu der Laute Sch statt des gelinden s und des o statt des Buchstaben a bedient. Rücksichtlich ihrer Sprache ist vorzüglich das bemcrkenswcrth, daß die Aeltern den Kindern, so lange diese nicht bei der heil. Communion waren, nur die krainische Sprache lehren, damit diese den dießfalls von der Geistlichkeit ertheilten Unterricht leichter verstehen; wenn aber die Kinder schon bei der heil. Communion waren, so lernen sie von den Aeltern die diesen eigenthümliche, von den Vorältern erlernte heimische deutsche Sprache, die dann ihre gewöhnliche Umgangssprache ist, und es gibt wohl keinen Erwachsenen unter denselben, der nicht die Sprache seiner Vorältern verstehen würde. ■— Die Bewohner von Zarz zeigen in ihrer Abgeschiedenheit an den Quellen des Zeyer-Flusses noch immer viele Wissenschaft über ihre Abkunft; cs ist denselben bekannt, daß ihre Vor-ältcrn schon seit vielen Jahren her jene Gegenden bewohnten, und oft hört man einen oder den andern sagen: „Schon seit sechs Jahrhunderten wohnt hier unser Stamm." Eine besondere Neigung und Anhänglichkeit an ihr vormaliges Tiroler Vaterland bezeugen sie dadurch, daß sie zwei aus ihrer Mitte gewählte Deputirte nach der Stiftskirche von Jnnichen im Pusterthale alle drei Jahre eine große Opferkcrze und eine Geldgabe überbringen lassen, und die dort hierüber erhaltene Bescheinigung als ein theures Andenken sorgfältig bewahren. — Das Pfarrvicariat zu Zarz wurde aus der Pfarre Selzach errichtet laut Stiftbriefes ddo. 24. Jän. 1656. Anton Iellouschek. Znschriftfteine im Tschernembler Aoden in Unterkrain. Die erste Inschrift mit den rohgearbeitcten, nur theil-wcise erkennbaren Figuren ist in Felsen gehauen, und befindet sich im Walde zwischen dem Dorfe Rožanc und der Kirche dieses Ortes in nordwestlicher Richtung von Tschernembl. Man gelangt im dortigen Bnchcnwalde zu einem geschlossenen Terrain, welches von Felsen, die eine Höhe von 1—2 Klafter haben, umgeben ist und beiläufig einen Raum von 20 Q. Klafter einnimmt. Es hat das Aussehen einer Bären-schlncht. Ans der gegen Osten schauenden Felswand befindet sich die Fig. 1 in rohen Umrissen gegebene Sculptur mit der noch leserlichen Inschrift. Die plastische Darstellung ist in 3 Abtheilungen getheilt, jedoch znm Theile schon unkenntlich. Links ist ein römischer Soldat, seine rechte Hand auf eine Keule stützend. Im Mittelfelde ist ein Römer im Kampfe mit einer milden Bestie dargestellt. Die Bildung des Kopfes und der Ohren deuten auf einen Bären. Im dritten Felde ist ebenfalls eine männliche Figur. Ober jeder der rechts und links stehenden Figuren befindet sich ober der nischen-förmigcn Abtheilung ein Kopf. Die Inschrift deutet auf einen Votivstein. Möglich, daß drei römische Krieger hier ein Jagdabentencr bestanden, und für die glückliche Erlegung eines Bären und die Rettung aus der Gefahr, die sie dabei zu bestehen hatten, in der Bärenschlucht selbst dem Jupiter ein Votivdenkmal widmeten. Daß die Römer in dieser Gegend ein Castrum besessen haben, dafür sprechen mehrere Umstände, so die Spuren der Römcrstraße jenseits der Knlpa in Croatien, der vor mehreren Jahren gemachte Fund römischer Münzen, nebst einer goldenen Kette und einem goldenen Ringe bei Perudine nächst Weinitz, der Tumulus an der Straße 6et Podzemlj u. s. w. — Fig. 2 und 3 sind Römcrsteine, welche im Garten des Baron Gussich zn Gradac, gleich beim Eingänge links, eingemauert sind. — Fig. 4. Das Fragment eines nischenförmig ausgehöhlten römischen Steines mit einem rohgearbeitcten Kopfe; im Garten des Schullehrers zu Weinitz an der Knlpa. — Fig. 5. Diese Inschrift befindet sich ober dem Weinkeller des Schlosses Weinitz an der Kulpa, darum merkwürdig, weil es vielleicht der einzige Stein in Krain ist, auf dem sich glagolitische Lettern vorfinden; es ist nämlich die Jahreszahl 1556 mit diesen Schriftzeichen ausgedrückt. D. Weltgeschichte in Annalen, Chroniken- und Historieu-reise, mit einer sinnbildlichen chronologischen und geographischen Geschichtskarte, von Stanislaw Iaränski. Wien 1856. Seidl. Zu den schönen Blüthen in den verschiedenen Zweigen der Literatur, die jetzt allerorts in unserem, an Kräften reichen Oesterreich rasch und immer rascher emporsprießen, verdient unstreitig Herrn Zara» ski's Unternehmen gezählt zu werden — wir bieten ihm unser herzliches „Willkommen!" Der Herr Verfasser sieht selbst die Geschichtskarte als den Theil seines Werkes an, der zumeist Beachtung verdiene ■— der Vorzug einer bildlichen Darstellung der Weltereignisse in dem Sinne, wie Zaranski sie uns in seinen Tafeln bietet, ist von vornherein schon ganz nnläugbar und gewinnt, specieller in's Auge gefaßt, für das Knabenalter an Bedeut tnng. In dieser, für alle Eindrücke so empfänglichen Epoche werden dieselben, richtig angewandt. jederzeit ganz sicher ihren Zweck erreichen. — Der Hr. Verfasser sagt im ersten Heft seines Buches, S. 9: „So wie das geographische Gradnetz die Erde mit ihren Bestandtheilen zur sinnlichen Anschauung des Schülers bringt und hiedurch die Vorstellung von der Lage der Länder. Berge, Meere, Flüsse, Städte u. dgl. zum unwandelbaren Eigenthume seines Geistes macht, so kann auch das nach Jahrhunderten und Jahren eingetheilte Zeitnctz mit ähnlichen, den geschichtlichen Begebenheiten entlehnten und ihnen entsprechenden Zeichen ausgefüllt, und auf diese Weise die ganze Zeit von der Schöpfung bis auf uns herab mit ihren wichtigsten Ereignissen zur sinnlichen Anschauung des Schülers gebracht und seinem Gedächtnisse unverlöschbar eingeprägt werden.« — Jedermann, wessen Alters und Standes er auch sein möge, kann nur mit Vortheil dieselben benützen; sie sind genial entworfen, sowohl einerseits Beweis für das tiefe Sichverscnken des Verfassers in die Weltereignisse und der richtigen Erfassung derselben, als anderseits der nnlängbaren Fähigkeit, das in sich Aufgenommene wieder sinnlich, ohne Schmälerling seiner Intensität, zu gestalten, welche Fähigkeit sich als von einer lebhaften Phantasie getragen, dem betrachtenden Auge darstellt. Was die äußere Form der Karten betrifft, so verdienen dieselben auch in dieser Hinsicht unsere volle Anerkennung; die Bildchen sind bis in das Detail auf das Sorgfältigste ausgeführt, die Porträte zumeist getroffen, die Landkarten richtig gezeichnet. Der Text, in allen Theilen tiefes Studium der Geschichte uild Cultur der einzelnen Völker aufweisend, ist von klarer Form und verräth nicht geringes Talent der Composition. Er ist, was ihn so sehr auszeichnet, wahrheitsgetreu, ruhig gehalten, fern von jeder Parteistellnng, als welche man die ausführlichere Besprechung der Geschichte der Slaven nie und nimmer anzusehen berechtigt sein kann. Herrn Zaranski, Pole von Geburt, müßte es, wie jeden Slaven, mit gerechtem Schmerze erfüllen, wenn er sah, daß gerade in Büchern, die dazu bestimmt sind, Kunde der Weltgeschichte vielen und immer mehreren zugänglich zu machen, in Weltgeschichten, die sich geradezu „für's Volk" nennen, der Slaven Geschichte, wo nicht gänzlich übergangen, so doch nur obenhin in „fürnchm-zurückweiscndem Tone" bisher Erwähnung ward. Diese» Uebelstand zu beseitigen, versuchte der Hr. Verfasser und es gelang ihm auch vollkommen; ja man findet gerade in den Abschnitten seines Buches manch' interessante „neue SDlit-theiluug" — die Sprache ist schön, die Ausdrücke wohl gewählt, Fremd-Worte augenfällig vermieden. Was die Anordnung und den Gebrauch des Testes betrifft, so hat Hr. Zaranski in seiner Vorrede den Punkt auf das Beste erläutert; wir heben nur ganz in Kurzem die Hauptsache heraus: Annalen, Chronik und eigentliche Geschichte sind die Theile des Ganzen, die ersten sind dem Kinde, die zweiten dem Knaben, tue dritten dem Jünglinge zugedacht — und wir fügen hinzu, „es brauche sich kein Fachmann der Geschichte zu schämen, dieß bescheidene Buch den gelehrten Werken seiner Bücher-stellen anzureihen.« Wir wünschen dem Unternehmen den besten Erfolg, dcn es auch in der That verdient! R.... c in Graz, Druck von Jgn. v. Kleinmayr SS Rebov Bamberg in Laibach. . IlinheUanmw /<¥.5G S. /4. /W-: : yx; V'" . (tl Jr i v' (r ‘J ' J\t ; /V tv'?/ ftWiH:.' , ■ v:i j j: |,| ./• - V' -- /,/ It ■■ & V W " XX ! : v: v • . S O V! ■ |X'■ . v> .V. ■ v. ■ ,. 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