Nr. 125. Freitag. 1. Juni 1906. 125. Jahrgang. LMcher Zeitung Prän»«tra«««i!pttie: Mit P oslvcr sen d u n <,: ganziübrig 30 «, halbjährig l.'> « ^m Ncmtor: yanMhrig 22 X, wlbjädrin 11 X. ssür die Zuslrllunfl i»e ^au« ya!,ziat,nn 2 «. — Insertiontzgebühr: ssur llrinr Inleralc bit zu 4 Zeilen 5V k. grbhcrr per Zeile 1L b i bri Bleien Wicdrrbl'!,!»^» vrr Zrilc l< b. Tic «Laibacher Zeitung» erlcheiin launch, mil Nusnahmr dri >,mi«lftl« Uhr i>°:> miNagt. Unfrnnlierlc Briijc wrrt>ri! nichl ongei < ^ ' i ,,s?gfftsllt. Nichtamtlicher Teil. Aus dem Abgeorductenhausc. Wien, >H. Mai. Tas Haus lind die (Galerien sind stark besticht. Am Beginne der 3it;u»lg konstatiert Abg. Tr. Ka-threin: Til.' Absage der gestrigen Sitzung rief eine erregte :?iißstim,llling »inter den Abgeordneten hervor. Tic ^billäillierkoilfereil^ bezeichnete diese Absage als in der Geschäftsordnuug keiileslvegs be-an'iildet, anerkeitut aber, daß der Präfideilt l><»ilu ti<1<- gehalldelt habe. Präsident Vetter erklärt, er sagte die 3it-zung ab. da er die authentische Nachricht empfangeil habe, daß das Kabinett denlissiolliert habe lind im Hause nicht erscheiueu lverde. Irgendwelche andere Absichten laA'n ihm vollkommen ferne. Tas ihm unterschobene Motiv, als ob er da5 Haus ill der Be-sprechnng der ^age und der Tielluugnahnle zur Tcnlission des >tabiilettes zu hindern beabsichtigt hätte, sei dadnrch widerlegt, daß er sofort die heutige Timing einberief, als ihm der Wunsch der Majorität des .Hauses nach Abhaltuug eiuer 3itzuug bekanntgegeben worden sei. ^Beifall.» III der Begrüildlülg des signalisierten und von der gestrigeil ^nnännerkonfereuz allgeuonlnleilen Triilglichkeitsantrages, führt Abg. Tr. ,^a-t h r ei n ans, die Tringlichkeit des Antrages liege in der durch die Temission deS >iabillettes gekcnn zeichlleten ^iage. Ill dem Augenblicke, wo llngarn den Wuilsch ausdrückt, einseitig nnd zu llllserem Nachteile die genleiilsainen Beziehnilgen zli lok-kern nnd zu lösen, dürfen wir nicht schweigen und, still zusehen uud müsseu ilusere siechte gegell alle Übergriffe, von welcher ^eite ilnmer sie sich ergeben, wahren und dürfen nicht zugebeil, daß über das siecht der Bevölkerung in Österreich ohne uns irgendwie verfügt lverde. Wir müsseu deshalb fordern, daß das Haus, sobald die Verhältnisse es erheischen, einberufen lverde. «lebhafter Bei fall.» Redner erblickt die Bedeutung dee> Ailtrages darin, daß durch die Zustimmung der nleisteil Par teien ',u demselben der ersle schritt ^ur geilleiii saillen Verteidigmlg uuserer .liechle uild zulll Zu-sammenschlusse der Parteien geschehen ist. Ties müsse auch in ^ukullft geschehen, wenn wir ill der Tat Österreichs Vertreter sind. Redner bittet um die möglichst einstimmige Annahme des Antrages, i^türmischer Beifall.» Abg. >llofü5 vernrieill dao Vorgeheil dec, Präsideuten und erklärt, die Teutschen seien schuld an der schwäche und an dem Niedergänge unseres Parlaments. Tas österreichische Parlament könnc gegell ein starkes ungarisches Parlament nichts ausrichten. Tie l-zechischen Aaditaleu seien nicht geneigt, den Teutschen die Kastanien aus dem gelier ->n holen lilld so die Magyaren zu beleidigeil. Wenn die Teutschen georduete Verhältnisse ha bell wollen, müssen sie zunächst deu Ausgleich mit den Tlaven machell. — Während der Ausführungen des Ned-ners kommt es wiederholt zu eineiu lebhaftell Worllvell)sel zwischen den Czechisch-giadikalen und deil Teutschen. Abg. Ters ch a t t a erklärt, die Einbringnng deo ungarischen selbsläudigeil '^olltarifö bedelite eiueu Vruch des l>!tompler der Ausgleichssrage zur Tistussion stellen, solange diesbezüglich kein vollständigem Einvernehmen erzielt ist, kann von einer gemeinsamen Vehaudlung der Zolleiunahmen und der Aufnahme der Barzahlungen nnd jedweder einseitigen Mehrbelastung dieser Neichshälfte keine Nede seiil. Nedlier warnt jede kommende Legierung, mit der Akzeptierung des ungarischen ^oll-^ tarifs vor das Halls zu treten oder zum Para-' graph 14 oder zur Auslösling des Parlaments zu greifen, denn die ausgebrochene Neichokrise kann nur mit dem Volke lind dem Parlamente gelöst^ werden. «Beifall.) Abg. Breiter schließt sich dem Tringlich-feitsantrage an, meint jedoch, daß derselbe eine ^ücke aufweise, da er keine Richtschnur für die fünf-' tige Negieruug bezüglich des Verhaltens in der Ausgleichsfrage enthalte. Nediler beantragt einen ^usabautrag, lvonaäi der Terschatta Ausschuß auf gefordert werdeil soll, binnen aM Tagen denl Halise die Cyninörisse der :l('euregelung tx'ö wirtschaftlichen Verhältnisses zwischen Österreich und Ungarn vorzulegen, welche dann gleichsam als Programm des Parlaments und öer künftigen ,'iiegie-rung in dem weiteren .ttampfe zur Wahrung der österreichischen Interessen zu betrachten wären. Abg. Baron Morset) stimmt den Ausfüh rungen des Abg. Tr. Terschatta zu unb wirft oeni ^liilifter des Äußern vor. ^uqunsten Iwgarnb in terveniert zu habe», l-justinliilun^.) Er tritt für Abwehrmaßregeln gegen Ungarn, msbesondere auf dc'm «Gebiete der Tarifpolilik eiu. Abg. l^raf 3 ter n b e r g erklärt, der Tringlichleit-ontrag sei ein Belllergewinsel, mlstatt konkrete Forderungen nnd Trohimgen zu enthalten. Abg. i^roß erklärt, der Tringlichkeilsantrag enlspriilge den, t^eivaltstreiche der u,lgariscl,en sie^ giernng. zu welchem der .ttönig voil Ungarn seine ^»enehmigung erteilte. Er wirst den Ungarn Ver tragobnich vor und erklärt: Wir sind der Neu regelung des Verhältnisses mit Ungarn nicht abgeneigt. Tiese dürse aber nicht einseitig von Ungarn ausgehen. Redner lx'rlangt, daß der Auegleich5 ausschliß chebaldigst zusammentrete, uiu auch un sererseits eine Neuregelung vorzubereiten nnd er^ klärt, der jüugsle l^elvaltstreicli Ungarns ries hier darliln eine so große Erregung hervor, weil Prin'> >>ohenlohe, unter dessen Negiermlg das nesamte Parlameilt staild, in denl Angeilblicke, lvo die'!! rung pslili^gemäß gegen dieseil <^,ewaltstreich < ilierte. gezlvlmgell lvnrde, zi, demissionieren, uer appelliert an alle Parteien, sich zusanmi...,.. schließen ulld geeiilt die Nechtc nlld Prärogative des Parlaments nnd die Interessen Österreichs gegen alle Faktoren, auch gegeil den >lönig von Ungarn, zu schichen. brennende Wuufch erfiillte meille 3eele, ihr helfeu zu köilneil. Hatte ein l^ott lliich erhört, oder war mein Wunsch wie ein ^-luidum ',u ihr hillübergeflli tet'^ ^ie begailil aiu gellster zll rütteln uud ver fuchte, es zu öffuen. Mit doppelter ^rellde erfüllte mich dieser Vorgang: Erstens gab er mir belegen-heit, hinznspringen Mld das feilster alifzureißen, wofür mich eiu Blick, eiu holdseliges ^ächelu uuend lich belohilteil. uud zlveiteus belvies er mir. daß meine kleine Schönheit »licht zll jenen Amerikanerinnen gehörte, die überlegen auf alles Männliche hiuabblicken. 3ie gehörte zu den echten geliebteslen ^raueil, die der starken Hand des Mannes be-oürfen. Bei dem Versuch des ^ensteröffnens war eine Notenrolle, die bisher ungesehen nebeil ihr gelegeil halte, heruntergerollt. Ein neuer l>',edauke durchzuckte mein Hirn. War sie eine Sängerin und strebte ihre ^eele der künstlerischen Vollendung entgegen'^ War ihre 3timme nicht siart' genug, ihr Talent nicht ausreichend nnd stammte die Tchwcrmnt daher? Turch das offeile Fenster drang jetzt ein starler, süßer Tuft von feuchter, keimender Erde in den Wagen, ^ie lehnte ihr Hanpt znnick nnd fchloß setuildenlang die Augen. Auch die feineil kippen lvareil erblaßt — ich sah e5 jeyt delitlich — uud der schnlerzliche Zlig schien sich tiefer einzugraben. Tas hatte keill. >ti'lnftlerehrgei,z vernyacht, das war der Ausdruck eines leidenden Herzens. Während die linden ^üfte immer verlockender hereinwehten uud wir so dicht am Park vorbeikamen, daß wir das junge Gras, die knospen an Tlräucheru^ uild Bäumen nud die spiegelnde fläche des ^ees deutlich erkennen konnten, kreuzteil tausend Gedan keil mein >>irn. VielleillN war sie trotz ihrer jugendlichen Er scheinuug verheiratet. Ter '.viann. höchsllvahrschein-lich ein brntaler (^eldmensch, verstaild das feine Geschöpf natürlich »licht. Vielleicht war auch die ^cheiduug bereits im Gange, und fie schmachleie na>ch der Erlösung. i7der sollte - mein >>er'. guckte schmer'.hast ^ eine lülglückliche ^eideilfchaft ihre 3eele belvegeu? 3tand ihre i^iebe illl Widerfpruch zur elterlichen Autorität? Ter Wagen war fast leer- nur die ^rau »lit der dicken Nase war außer ,M5 die einzige Insassin. Ill, fühlte einen Haß gegen dieses Weib in mir er stehen, wie ich ihn noch nie empfundeu. Hätte sie da nicht so behäbig aus ihrem Platz gesessen, ich hätte gewiß den Mnt gefnnden, die heimlich Angebetete anzusprechen und ihr alles zu sagen, was mein Herz erfüllte und der Frühling mir zuzuflüstern schien. Irgendwo draus>'n rief eiue helle Jungen-stimme: „Veilchen!" aus. Ich sah mich bereits den Iuilgeu herbciruseu, ihm seinen gesamten Vorrat abkaufen und ihn ihr zu Füßen legeil, nnd während die alte kutsche sich mit dem Tust der ^>, boten füllte, hätte ich Worte gefunden, üb» geilde, feurige. Ich hättc fie gebeteil, nur ',u vertrauen, mir ihren geheimen .Kummer mitzuteilen; ich hätte ihr bewiesen, wie gut wir zueinander passen, hätte ihr geschildert, wie schön die Welt sei und der ^rühling. Ansangs hätte sie mich vielleicht ver wuudert und vielleicht erschreckt aligeschaut, darauf war ich gefaßt -, daun aber hätte fie sicherlich einge-feheil. daß das Tchicksal sich diesen Ort nnd diese stunde auserwählt hat. um zwei sympathische Tee len '.nsammenzuführen, sie hätte sich überzeugeil lasseu; denn alle grauen lassen sich überzeugen, wenn man es nur recht ansängt, sie hätte — Ta erhob sich die ^ran mit der dicken Nase. Es war die höchste ^'it'. denn mein Haß wie meine ^iebe waren ins Ungeheuerliche gestiegeil. Ter Wagen hielt, wir lvareil allein. Ich atmete tief. Plötzlich öffneie fich die ?ür ,mn ucuem, lind eine ältere Tante stieg ein. Ich hatte kaum Zeil, meinen .5aß auf den neuen Emdriugliug zu übertragen-, denn eiue leb-hane Begrüßuug zwischen den beiden Tanien hatte Nch entronnen. Tabei fiel ein helles !^icht in da> dunkel memer Zweifel. Tie süße, klagende 2timme meiner Angebeteten sagte: „3eit frübiuotgenc- bin 'ch bereits unterwegs ach. und die ^iuliliiigollift" ' ihre ^iige drückten die sie belieilschenoe Omi/ ^'!IS ..... ,,!!!">! 1. Juni 1906. wiederhergestellt ist, gebe es bei der christlich-sozialen Partei keinen Kreuzer für gemeinsame Auslagen und keinen Nckrntcn. In fortgesetzter Tebatte über den Dringlich-keitsautrag .^athrein spricht die Mehrzahl der Ned-i:er die Genugtuung über die zwischen den meisten oartcien erzielte Einigung aus. Einmütig betonen sämtliche Redner, daß es nicht angehe, den zwischen den beiden. Neichsteilcn bestehenden Rechtszustand ohne, oder gegen das österreichische Parlament einseitig abzuändern. Abg. K r a in 5 r spricht die Hoffnung aus, daß die eingetretene Krise den Weg zu einem ehrlichen nationalen Frieden in Österreich sowie zu einer direkten Wahlrcform öffnen werde. Abg. Adler betont, die Schuld daran, daß die Einreichung des selbständigen Zolltarifes in Ungarn ohne Befragen des österreichischen Parlaments und gegen den Einspruch der die Ehre und das Jinereffc Österreichs nicht nur gegenüber Ungarn, sondenr anch der Wahlreform im Innern wahrenden Regierung erfolgte, treffe nicht nur die Krone, sondern auch das Parlament, welches jahrelang sich keinen Respekt zu verschaffen wußte, dessen bürgerliche Parteien wegen kleinlicher Eifersüchteleien die Bildung der Regierung und die Übcrnahnie der Verantwortung ablehnten. Nur durch die Schaffung einer wirtlichen Volksvertretung, durch die chevaldigste Durchführung der Nahlrefonn kann Österreich vor unabsehbarem Unglücke gerettet werden. Abg. Grab m ayr betont, die Revision der l 867er Gesetze sei unerläßlich. Nur durch die Neuregelung des gesamten komplexes der Ausglcichs-fragen vermag man zu eiuer für beide Rcichsteile notwendigen, beide Teile befriedigenden friedlichen Auseinandersetzung über die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen zu gelaugen. Abg. Tzieduszycki bedauert und mißbilligt die im Laufe der Debatte gegen die Krone gerichteten Angriffe, mißt die Hauptschuld an den heutigen Verhältnissen und an der jahrelangen Ohnmacht des österreichischen Parlaments dem Mangel an parlamentarischen Regierungen mit einem festen Rückhalt im Parlamente zu, und betont die Notwendigkeit der Erhaltung der Zollgemeiuschaft im Interesse der Gesamtmonarchie und erklärt, er werde der Anregung Grabmayrs folgen, den Ausgleich oausschuß demnächst einberufen, die Sachlage prüfen und der künftigen Regierung die Richtschnur für eine den Reichsintcressen entsprechende Costing der obschwebenden Angelegenheiten geben. Abg. W asilko warnt vor den unberechenbaren Gefahren, falls die Wahlreform nicht durchgeführt wird. Abg. Wolf tritt für die Zolltrennung und Echaffnng der Personalunion ein und verlangt vor allem die Abschaffung des § 14. Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten und die Dringlichkeit des Antrages mit 240 gegen 8 Stimmen unter lebhaftem, stürmischem Veifalle angenommen und hierauf das Meritum des Antrages gleichfalls angenommen._________________ Ein, Zufavamrag des Abg. Breiter, den Auogleichsausschuß zu beauftragen, binnen acht Tagen Vorschläge, betreffend die Neuregulicrung des Ncchtszustandes zwischen beiden Reichshälften, dcin Hause vorzulegen, wurde abgelehnt. Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Nächste ^itzuug Donnerstag, den 7. Juni. Politische Ueberficht. Laib ach, 31. Mai. Das „Fremdcnblatt" meldet: Das mit Scr-b i e n vereinbarte H an d e lsp r o v i fo r i u m endet mit dein :N. Mai und seine Verlängerung dürfte vou feiten der Monarchie, da die Handels-vertragsverhandlungen mit Serbien bei dessen Haltung in der Lieferungsfrage ins Stocken geraten find, nicht bewilligt werden. Demnach würde die seit dem 1!). März Serbien provisorisch gewährte Meistbegünstigung entfallen und der autonome Zolltarif vom 1. Juni für serbische Provenienzen zur Anwendung gelangen. Zugleich würde das Zu-gestäuduis der Durchfuhr von fleisch und Geflügel und insbesondere die Vegünftiguug hinfällig werden, welche Serbien bezüglich der fallweisen Vieheinfuhr erhalten hat. Bei der mn W. Mai durchgeführten Reichs« r a t s ersa tz w a h l aus der allgemeinen Kurie EiIli wurden i?!).l 15 gültige Stimmen abgegeben. Gewählt wurde der konservative Slovene Dr. Anton Koro « e c, Studieupräfckt in Marburg, auf welchen 111. 153 Stimmen entfielen. Für den Banernbündler Wratschko wurden 7W5 und für den liberalen Slovenen Johann Rcbek 28s>7 Stimmen, abgegeben. R1 Stimmen waren zersplittert. Wie aus Paris gemeldet wird, erhält sich dort die Ansicht, daß der Znsammentritt der zweiten Haag er Friedenskonferenz im Hinblicke auf verschiedene Umstände, die ihrer Abhaltung im Laufe dieses Jahres entgegenstanden,, im nächsten Frühjahre zn erwarten, ist. Eine weitere Verschiebung über diesen Zeitpunkt hinaus wird jedoch nicht vorausgcseheu. Aus Stockhol in, ^!). Mai, wird gemeldet: Das neue Kabinett ist gebildet. Lindemann übernimmt das Präsidium, der bisherige Minister des Äußern und der Kriegsminister behalten ihre Portefeuilles. — Der König gab in d^m heute abgehaltenen Ministerrate eine Erklärung zu Protokoll, in der er dem neuen Ministerium die Gründe darlegt, weshalb er entgegen dem Vorschlage des früheren Kabinetts seine Zustimmung zu den mit Rücksicht auf die abweicheudeu Beschlüsse beider Kammern in der Nahlrechtsfrage erbetenen Ausschreibungen von Neuwahlen zur zweiten Kaminer versagt hat. Er forderte das Ministerium auf, die wichtige Wahlrechtsfrage sofort, einer gründlichen lind ernsten Prüfung zu unterziehen, um der Volksvertretung möglichst schnell Gelegeuheit zn geben, den Proportionlll-Wahlrechtsentwurf für beide Reichstagskammern zu beraten, und wünschte den Ministern Glück und Segen bei ihrer verantwortungsvollen wichtigen Arbeit. Trotz der erst kürzlich gemeldeten Gefangennahme Morengas dauert der Aufstand in Südwestafrika ungeschwächt fort. So kam es in den Tagen vom 21. bis 25. d. zu ernsten dämpfen zwischen einer 300 Mann starten Hotten-louenschar und deutschen Tnippenteilen. Die Gesamtverluste auf deutscher Seite in diesen Gefechten betragen 4 Offiziere, :ili Reiter, darunter 2 Offiziere und 17 Reiter, tot. Der mn 24. d. in Tfamab gefallene Leutnant Fürbringer hatte sich schon in den Auobgefechten im Jänner 1005 durch schneidige Patrouilleuritte besouders hervorgetan. Ein Bruder Fürbringers ist im vorigen Jahre im Gefecht bei Geibanes gefallen. Tagesneuigleiten. ^ (Der Adel derer von Hohenlohe.) Ein Leser der „Bohemia" macht auf ein? den Adel der Hohenlohc betreffende historische Erinnerung auf» merksam. die vor etlichen Jahren in der „Bohemia" erschienen ist und zeigt, das; die Ahnen des scheidenden Ministerpräsidenten auch nicht „ohne" waren: Während der napoleonischon Kriege und später auf dem Wiener Kongresse wurde das Besitztum des Hauses Hohenlohe medintisiert. Ein Teil davon kam in dad Königreich Württemberg. Der damalige König forderte daher den Chef des Hauses Hohenlohe auf, behnfs Feststellung des Adels das Adclsdiplom vor-zulegen. Tiefer antwortete schriftlich, er sei auferstand?, ein Diplom beizubringen, leg? aber gleichzeitig einige Dokumente bei, die den alten Adel der Familie nachweisen. Diese Dokumente aber waren: 1. Die Beschreibung eines Turniero, in welchem ein Graf Hohenlohe einen Grafen Württemberg in den Sand le^te. 2. Eine Urkunde üb?r eine Hochzeit im Hause Hohenlohe, bei der ein Graf Württemberg einer Gräfin Hohenlohe die Schleppe trug. 5i. Ein Schuld, brief eines Grafen Württemberg au einen Grafen Hohenlohc. Auf dicse Belege hin soll der König von Württemberg nie mehr einen Hohenloheschen Adels-brief verlangt haben. — (Über einen zweiten Hans Sachs) wird der „Kölnischen Volkszeitung" berichtet: Im Norden von Berlin und den angrenzenden Vororten, erfreut sich ein Schühnlacheriueister großer Popularität, der „nebenbei" Prologe, Tafellieder, Jubiläums-und Hochzeitslieder, wie Neden und Toaste verfaßt. Der biedere Handwerksmeister betreibt sein Geschäft in der Friedrichsfelderstraße und betitelt es: „Besohl-cnstalt zum Hans Tacho". Es gibt bei ihm Zeiten, wo das „literarische Geschäft" besser geht als die Schusterei. - (Bestien, Birnen und Schmalz.) Ein Musiker, der unter Richard Strauss Leitung bei der Prager „Scilome"-Aufführuna, mitwirkte, schreibt dem „Prager Tagbl.": ... Es war interessant zu schen uud zu hören, wie Strauß bei der Probe Direktiven gab. Er kam, nahm bor dem Tiriaentcnpult Gleißendes Gold. "<"^ °crb°.e«) Roman von Erich Friesen. (39. Fortsetzung.) „Versteh' ich Sie recht", beginnt er mit vor Erregung zitternden Lippen, „Sie wollen mich —" „Aber natürlich, natürlich." fällt Morrison in eisigem Tone cm. „Sic verstehen mich ja ganz genau." „Mäßigen Sie sich", knirscht Dcussen, di? Hände in ohnmächtigem Zorn ballend. „Oder — oder —" „Wie meinen Sie? — Aber, mein lieber Mann, nan könnte fast denken. Sie ständen im Begriff, eine '>andlnug zu begehen, die Sie Ihr ganzes Leben lanZ bereuen müßten." In den Augen des Alten blitzt es unheimlich auf. „Setzen Sie fich nur uicht zu sehr aufs hohe Pferd, mein Herr Morrison! Haben Sie niemals in Ihrem Leben etwas begangen, was Sie bereuen müßten?" „Nicht, daß ich wüßte." „Nickt? Denken Sie einmal genau nach! Denken Sie an Kapstadt nnd au die Natioualbnnk — lind - " „Unsinn! Ich schaue niemals rückwärts, nnr vorwärts!" „Ein bequemer Grundsatz! Sie fürchten sich, rückwärts zu schauen. Und doch gibt es eine Handlung in Ihrem Leben, die aus der Welt zu schaffen, Sie lausende Ihrer geliebten Goldstücke geben würden." Robert Morrison erbebt. Der Augenblick ist gekommen, dem er so lange ent^eiion^cschen. Jetzt heißt es, ihm gewappnet gegenüberstehen, keine Schwäche geigen, den Überlegenen spielen. So zwingt er sich 'n einem Lächeln. „Darf ick bitten, sick deutlicker aufzudrücken. Was wissen Sie von mir? Oder vielmehr, was bilden Sie sich ein, zu wissen?" „Hm, was halten Sie von einem Menschen, der seinen besten freund bestiehlt?" „Ich würde ihn für einen Schurken halten." „Nuu also! Sie haben Ihr eigenes Urteil ge« sprochen." „Hüten Sie Ihre Zunge, Mann! Mein Name steht hochgeachtet da in der Welt, während Sie, ein Unbekannter, ein Halbverrückter, der ins Irrenhaus gehört —" „Aha!" lachte der Alte bitter auf. „Jetzt verstehe ich erst Ihre Absicht, Herr Morrison. Freilich der .ehrliche Peter' war ja stets etwas beschränkt, und langsam von Begriff. Sie wollen mich ins Irrenhaus schaffen um mich los zu sein. Aber Sie täuschen sich. Der alte Dcussen läßt sich nicht so mir nichts, dir nichts aus dein Wea räumcu. Erst wird er noch sprechen, wird er erzählen, was er weiß!" „Die Halluzinationen eines Verrückten — bah!" „So? Meinen Sie?" schreit Peter van Teussen, mn ganzen, Körper bebend vor Zorn über diese kaltblütige Heuchelei. „Habeu Sie nicht vor acht Jahren einen Scheck von Neuato Tosti gefälscht, um Gold-nlinenaktion für die veruntreute Summe zu kaufen? Gewiß, Sie haben den Betrag znrückbezahlt. Aber bleibt das Verbrechen deshalb nicht dasselbe? Und wenn Ihre Spekulation fehlgeschlagen wäre? Wer hätte Nenato Tosti die neuntausend Pfund Sterling ersetzt? Und ein Mann mit einem solchen Flecken auf seiner Ehre nimmt eine hochgeachtete Stellung eiu und behandelt andere Leute mit Hohn und Spott, die sich nichts vorzuwerfen liaben, die immer ehrlick geblieben sind!" Robert Morrison ist totenbleich geworden. Einen Augenblick sieht es aus, als wolle er sich aus den alten Mann vor ihm stürzen, der mit erhobener Haud vor ihm steht und ihm diese furchtbaren Anklagen ins Gesicht schleudert. Doch er besinnt sich eines andere::. „Glauben Sie im Ernst, irgend seniand würde diesen wahnwitzigen Beschuldigungen eines hallwer-rückten alten Mannes Glauben schenken?" spottet er. „Nenato Tosti würde mir glauben." „Meinen Sie; das bezNx'ifle ich!" „Und wenn er mir nicht glaubt, so wird das Be-wußtsein Strafe genug für Sie sein, daß es einen Menschen gibt, der um Ihre Schurkerei weiß, der aus den Büchern der National bank in 5t'apstadt sofort Ihre Fälschung beweisen kann." Jetzt erhebt sich Morrison. In ihrer vollen iln-ponierenden Größe richtet sich seine hohe Gestalt vor dem alten Mauue auf. „Sind Sie fertig?" Seine Stimme klingt sckarf und schneidend wie Stahl. „Noch nicht ganz", erwidert der Bur, den: ena-tischen Südafrikaner furchtlos in die kalten Augen blickend. „Ich weiß, daß die Vorsehung Sie für Ihren Verrat an der Freundschaft strafen wird, und zwar dnrch eben diesen Freund. Hüten Sie sich!" Ranh lacht der Bankier aus. „Die, Naserei oeo beleidigte,: Vaters. Jetzt wollen Sie auch noch Tosti verdächtigen, weil Sie wissen, daß er Ihre Tocktn nicht mehr liebte." „Tosti ist ein Ehrenmann. Er hat nicht n:i: den Gefühlen eines Mädchens gespielt, wie Sie eo tun würden." „Ich hätte mich niemals zu einem Mädcken her-idiielanen, das so tief unter mir stellt." (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 125. ___________!171 ________________ 1. Juni 1906. Platz und richtete folgende Worte an uns Mnsite'/: „Meine Herren, ich bitte sie, auf folgende zwei Tinge acht zu geben. Erstens: Tas Fortisfinio n,,uß sehr start angeschlagen werden und sofort, blitzartig, in das feinste Pianissinw zurücksinken. Solch? blitzartige llbergänge konnnen in „Talonie", wie sic sehen werden, sehr oft vor. Sie find nut charakteristisch für die Oper und tragen dazu bei, daß das gesprochene Wort nicht gedeckt werde. Zweitens aber nwchte ick sie bitten: Nnr keine Diskretion gegen dic Bühne! Bei dieser Oper gibt's keine Tistretion . . ." Tic Prob.' beginnt und alles acht glatt von statten. Plötzlich klopft Strauß ab und sagt: „Tas ist zu schwach, ich hörc vor lauer Tislretion star nichts!" Wir spielen dic Stelle also nochmals, stärker, nnd kommen zu einer Kraft-stelle der Posaunen und Trompeten. Strauß klopft wieder ab: „Kinder, das ist zu zahm. Ta-5 nnissen wildc Bestien sein. Das ist keine zivilisierte Musik, das muß krachen. Gehcn sic in den zoologifcken (Harten die wilden Bestien sich anhören. So mnß es klingen." Man probiert weiter nnd kommt zu der schönen Stelle Herodes': „Salome, tonnn, trink mit mir Wein ..." Strauß klopft wied.'r nnd spricht zu nns: „Meine Herren, das muß sehr süß klingen, förmlich schnalzen. Denken sie sich, sie würden eine süße Virne essen, die ans der Innge förmlich zerfließt." Es naht der Schlnß. die Stcllc. wo Salome den Kopf Jochanaans küßt. Da klopft Stranß znn, letztenmal. „Tas n,nß" - sa,it er — „süß klingen, berauschen, jubeln! Meine Herren, legen sie mehr hinein, namentlich dieViolinen. Schmalz, recht viel Schmalz, nnd den Schlnß start, sehr start, hauptsächlich die schreienden Rufe des Pfaues: ta-iii-o, ta—iii—a . . ." — sZwci seltsame Erbschaftsge-schichten) werden zur Icit in der sranzösischen Presse viel besprochen. Mr. Rachon, Notarius in Saint-Germer, suchte vergeblich nach einen, gewissen Charles Crnny, der eine Zeitlang in Anvcrvilliers das Sckiniedehandlverl ansgeübt hatte und dann spur« los verschwunden war. Cruny sollte nämlich eine an» sehnliche Erbschaft übernnttelt werden, die bei dem Notar deponiert war. Da las eines Tages der Ge» richtsschreiber von Saint-Germer, daß ein Land» streicher namens Ernnn verhaftet worden sei, weil er Vombcn nnd Tprengmittel bei sich gesührt hatte. Der Verhaftete bekannte sich zum Anarchismus au-5 Not und sagte, er wolle lieber Bomben werfen, als vor Hunger krepieren. Der Notar stellte alsbald fest, daß der Landstreicher mit dem gesuchten Eerben idcn. tisch sei, und händigte ihm sein.' Erbschast ans, worauf Crunr, das Versprechen abgab, nunmehr ein geletzter Bürger werden zu wollen. — Vor wenigen Tagen starb in der Nuc Aboulir in Paris ein alter Herr, von dem man vermntcte, daß er seinen Lebens-nnterhalt aus einer kleinen Nente decke. Als man das Zimmer des Verstorbenen reinigte, fand man in einer Tischlade die Summe von 5(».(XX) Franken in Wertpapieren und Tilbermünzen nnd dazn ein eigenhändiges Testament, welches besagte, daß der alte Herr sein ganzes Vermögen seiner Nichte, die cm einen Kutsckier verheiratet ist, hinterlassen habe. Für den Antritt der Erbschaft stellte der Testator jedoch die Bedingung, daß die Erben den unerwarteten Glücks fall mit einem großen Feste zn feiern hätten, an dem lautere Freude und Fröhlichkeit zu herrschen habe. Nun hat der Kutscher im Palais Royal etwa IM Nachbarn und Arbeitsgenossen zu einem opulenten Mahle versammelt. Die Gäste erschienen in ihren Arbeite rocken nnd ließen den braven Toten hochleben. - (T? r Wcinteller dcs MilIionärs.) Wohin Fanatismus führen kann, zeigt ein Vorfall beim früheren Vundes-Senator John B. Henderson ans St. Lonis, einem vielfachen Millionär, der feit fahren sein Heim in Washington aufgeschlagen hat nnd dort ein fürstlichem Palais bewohnt. Er besaß ?inen reichbesetzten Weinkeller, nnd Einladungen zu einem Diner bei Hendersohn wnrden von den übrigen Mitgliedern des „Klnbs der Millionäre", wie der BmuVeS'Smat im Volksmnnde heißt, stets mit Per-anügen angenommen. Vor drei Jahren aber schloß Fran Henderson sich den Rechabiten, dein strengsten Zweige der „Enthaltsamen", an, nnd seit der Zeit erschien ans der Hendersonscken Tafel kein Wein mehr, sondern blieb im seller. Vor einigen Tagen nnn wurde ein neuer Zweig der Reckabiten gegründet, der den Namen der Hendersons trägt, ^n Ehren dieses Ereignisses gab Fran Henderson ihron Mitgliedern mi Essen; dabei brachte sie die Rede ans den W.'in. kcller ihres Gatten nnd fragte, was damit geschehen solle. Die einstimmige Antwort war, die Flaschen müßten zerschlagen werden. Henderson wagte zwar schüchtern einzuwenden, man möge doch den Champagner und alten Burgunder den Krankenhäusern zuwenden. Aber davon wollten die Weiber nichte wissen. Sie trngen die Flaschen ans drin Keller, ttossen den Inhalt in den KückenNein nnd zerschlügen die Flaschen. Senator Henderson stand dabei, wagte aver leinen Widerspruch nnd sali zn. wie der eole Stoff vernichtet wurde. «Ein S 1 reikvon Schlangentöt e r n) ist der onginellste Arbeiterausstand der letzten Zeit. Der Danton Gens leidet nnter einer ungel)enelen ^ahl von Gistschlangen, die die ländlichen Gegenden unsicher machen nnd alljährlich eine Menge Opfer an Menschenleben fordern. Taher hatte die Kantons« regierung für jede tote Viper den Preis von 1 Lire ausgesetzt. Alsbald wurde die Schlaugenjagd zum Frommen der belästigten Gegenden niit großein Er-olge betrieben, und es gab Schlangentöter, die 70) bis 8M !^irc im Jahre verdienten. Vor kurzem aber hat die Negierung den Preis für einen Viperlopfl auf eine halbe Lire herabgesetzt, nnd infolgedessen sind die Viperjäger in den Aussland getreten. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. - (Zum Nachweis der für die Be fördern ng zum Major erforderlichen theoreti schen K enntnisse) werden für das Jahr 1!>07 aufgefordert: Von den Fuhtruppen die Hauptleute bis einfchließlich des Hauptmannes Ludlvig K re m ling des Inf.'Reg. Nr. 7ä, von der Kavallerie die Rittmeister bis einschließlich des Rittmeisters Ernst Bauer des DraZonerrea,iments Nr. 1, von der Feldartillerie die Hauptleute bis einschließlich des Hauptmannes Karl Naser des Korps-^rtillcrieregiments Nr. 1 und von der Festungsarlil. leric die Hauptlcutc bis einschließlich des Haupt mannes Karl N öhr des Festungsartillerieregiments Nr. li. ^- (S ch w u r g e r i ch t s v e r h a n d l u n g e n.) Montag, den 5. Juni beginnen die Tchwurgerichts» Verhandlungen beim k. l. Landesgerichte in Laibach. Es wnrden folgende Fälle anberaumt: Am 5. Juni: :>) gegen den 2l Jahre alten Inwohnerssohn Johann Goste in Podbor^t, Gerichtsbezirk 3tein, wegen Verbrechens der Brandlegung: l») gegen den W Jahre alten Vindergehilfen Joses Verhunc in Eisnern, Gerichtsbezirk Bischoslack, ux'gen V^breckicns de? Tieb-stahls: <-) gegen die ->l Jahre alte Vesitzerstochter Franzioka Spettt- in Orehet, Gerichtsbezirk Adels-berg, wegen .^lindesmordes-, am 6. Juni: u) gegen den ^(» Jahre alten, verehelichten >tenschler Franz Cerkovnik in .«iiamnje, Gerichtsbezirk Nadmannsdorf, nnd dessen Ehegattin, wegen Verbrechens der Münz-verfälschnng: l»» gegen den A) Jahre alten, ledigen Bäckergehilsen Franz Langer, zuständig nach Tankt Peter bei Nndolfswert, wegen Verbrechens des Dieb» stahles; am 7. Juni: gegen den 17 Jahre alten, le-digen Nndolf Zore, gewesenen Handelsmann in Tava bei Aßling, wegen schuldbarer .«.lrida und Verbre^ chens des Betruges: am 8. Juni: gegen den W Jahre alten, ledigen Postineister Johann Mnrschetz, zuletzt in Eisnern, Gerichtsbezirk Biichoflack. wegen ^'lintsver-nntrennng'. am !». Juni: gegen den 2k Jahre alten, ledigen Kellner Georg Hutter false Grabncr aus Tiefenbach, Gerichtsbezirl Gottschee, wegen Verbrechens des Tiebstables nnd Übertretung der Falschmelcmng. Eine Verhandlung dürfte noch anberaumt werden. !. " (Verein „Gute Hausfrau" in U nter°5'i5ka.) Tiefer Verein, der die Au-bil-dnng, bezw. Überwachung erwachsener Mädchen nnd der linder von Slaatsbahnbedili,steten und Arbeiter bezweckt, aber anch anderen Bernfsftänden zngänglich ist, hielt vorgestern abends in seinem eigenen Heime in Unter-Kiüta eine außerordentliche Hauptversanim-lnng ab. Der Obinann des Vereines, Herr Inspektor Wilhelm Poka de Pokafalvn. begnißte die Ver-saminlnng nnd teilte mit, daß bedauerlicherweise Herr Bahnamtsvorsland Hra^ovec die Stelle als Ob-mann«St.'llvertreter Zeitmangels hnlber niedergelegt habe. Üb?r seinen Antrag spmch die Versammlnng demselben den Tank aus. Schriftführer Herr Rudolf Mervi«' ftellle namens des Ansfchusses den Antrag auf >3tatutenändernng. Nach längerer Debatte wnrde diese in der Fasfnng angenomnien, daß der Unterricht in beiden Landessprache erteilt warden nn,ß. Es wurde sodann znr Wahl des Obmann-Stellvertreters nnd zweier Ausschußmitglieder geschritten und zu erslerem Adjunkt Herr Viktor T s ch r etni l, zu letzteren die.(x'rren Adjniitt Franz >t o t,i i t und Bahn« bediensteter Johann >i rali s- gewählt. Mit Vedanern wurde zur Kenntnis genommen, oaß Adjunkt Herr Franz ,«.l o k a l j seinen Anstritt lins dem Ansfchusse erklärt hatte. Der Anssämß des Vereines, der gegen wärlig eine .fUnderbewabrnnsialt für durchschnittlich '><» blinder bietet. 5U ordentliche nnd ^> unterstützeiide Mitglieder zählt, steht unter dem Protettorate Ihrer Tm-chwuckt der Fiirstin Fanny Metternich, Mit ^iniiabe leitet Gabriele Gräfin Aneröperg das Inslitnt, unterstütz! von den Aufsiclnsdamen den Franen: Marie P oka de P otaialva. Aiiiia >i o -laIj nnd Lndowika T s ch r e t n i f. Ter Änsichnß ietzt nch aus folgenden Herren zusammen: Wilhelm Poka de Polafalva (Obmann), Viktor Tfchretnil «Stellvertreter). Nudolf Mervi^ (Schriftführer), Rudolf Hofmann (Kassier), Johann krali <' nnd Franz.U o t n i k (Ausschußnrit-glieder). ^ (Eine landwirtschaftliche Unter-richts reise dnrch d i e W ei n g n r te n des Gurkf elder Bezirkes.) Zu Pfingsten veraii flaltet Herr Laiidcsweinbaulommissär Franz Gom-b a <' aus Laibach eine zweitägige Unterrichtsreise durch einige weinbautreibende Gemeinden Untertrains, und zwar einstweilen durch die des Gurkfelder Bezirkes, um die Tätigkeit der einzelnen Weingärten besitzer wwie den Fortschritt in den einzelnen (Gemeinden sowohl in, Weinbau selbst als in der Kellerwirt-fchaft praktisch an Ort und Stelle zu demonstrieren, und nm die Anwesenden gleichzeitig aus die Verschiß nen Mängel und Vorzüge der einzelnen Arbeiten mi, mertsam zn machen. Tiese Ttudienix'ise ist zwar in erster Linie für die bäuerliche Bevölkerung bestimmt, doch kann daran jedermann teilnehmen. Der Reik-antritt ersolgt am Pfingstsonntag spätestens um 1<» Uhr vormittags von Gurkseld aus, so daß sich auch diejenigen, die. eventuell mit den Zügen unii "/lil» Uhr vormittags in Videm-Gurtseld Antreffen, diesem Ansfluge anfchlicßen lönnen. Zuerst erfolgt die Besichtigung einiger Weingärten nnd Keller nm Gnrlfelder Ttadtberg, dann wird die Rme durch Drc-novel-, Tr^lavec, Volovnit gegen Hl. Geist, Nu^fa, Bründl, Trxi^c'e und St. Nupoecht sorgeietzt, wo am Pfingstmontag nachmittags eine landwirtschaftliche Vm'ammlung stattfindet. In Trxi^e.Malkovcc lver den niiter aiidereni die großen subventionierten Filial Rebanlagen besichtigt werden. — Dieser Ausflug findet jedoch nur bei fchönem Wetter statt. — (Der Krainische Ia g d fchu tz be r ei n in Laibach) hielt vorgestern seine 14. Generalver sammlnng ab. Wie wir oem Rechenschaftsberichte ein nehmen, betrug die Zahl der Mitglieder Ende 1905: 27 Gründer nnd W7 ordentliche Mitglieder. Für her-vorragende Lcistnngen im Jagdschutzdienslc im Jahre !!«>."> wnrt>en nachstehende Prämien zuerkannt: 1.) Anton ^inuc, Tonnegg, Jagdhüter des Herrn Grafen Leo Auersperg; M X. 2.) Josef Strah, Tostro, Iago-Hüter der Mariafelder Iagdg?fellfchaft: -^ X. :-l,! hann Hribar, Totesla. Jagdhüter des Herrn Io>, Kovcu': 1<» K. ^l.) Johalin Lazar. Podgorira, Jagd' hiiter des Herrn Johann Kova<': W X. An die k. k. Bezirlshauptinannfchastcn wurden Wie alljäbrlick, so hat die Krainisck)e Spart im Jahre l!X)5) de^m Vereine 22 X ^8 l.. es ergibt fich daher ein Kafsnrest von 4l!. Tas Vcreinsvcrmögen beziff^t fich anf Wsl5 X 1!j l). In den Ansfchuß wurden die bisherigen Funktionäre wiedergetnählt. und zwar Herr V. Gall <^ zuiii Obnianli, Herr Dr. Ivan T a v <'a r zum Obmann-Stellvertreter, weiters die Herren Adolf Gall 6 und Rudolf Graf Mnrgheri zu Ausschußmitgliedern, Rechliungsprüfcr sind wie bisher die Herren Aoolf Perl es, Josef" P lei weis und Guido Schn?. d i tz. ii. (Ortsgruppe Laib nch des Deutschen 3 ch u l v e r ei nes.) Am :ll», Mai fand ini, Kasino die Iahreshauptversainmlung der Ortilssruppe Laibach des Dc-utschen Tchulvereines unter reger Teil» nahnie der Mitglieder statt. Der Obmann der 5>! grnppe, Herr Alois Tzimski, eröffnete die ars sodann in knappen Umrissen ein Bild der Tätigk?it des Hauptvereines nnd ging nnf die der Ortsgruppe über. Ter Berichterstatter gedachte bor allein der dahingeschiedenen Mitglieder, der Herren Karl Ja-n u s ck, Viktor I e r m a n n nnd Karl Leskowiv. nnd widmete insbesondere dem langjährige Mii' gliede und Frennde der Ortsgruppe, Herrn Josef L n ck in ann. einen warmempfnndenen Nachrnf Die Verinminlnng ehrte das Angedenken der Verblichenen dnrch Erheben von den 3itz<-n. Die Ortsgruppe selbst wM keine befondercn Veränderungen auf und ilne Tätigkeit beschränkte sick licmptmcklick unf i>i<> (k, Haltung ocr bisberigen Mil^iie^'r l«ni> i»ic fi,la,lzil>i/< Laibacher Zeitung Nr. 125. _________________________________1172________________________________________ 1. Juni 1906. Gebarung. Ta die Näumlichkeiten, in denen der bisherige Kindergarteir bisher untergebracht war, ge^ kündigt wurden, beschloß die Männe^r.Ortsgruppe gemeinsmn mit der Frauen-Ortsgruppe, den Bau eines eigenen .Heims in Allgriff zu nehmen. Tas neue Gebäude, auf, einem, Teile des Schicßstättegartens gelegen, wird im Herbste vollenoet werüeil., Tic Privat»Knabenschule des Teutschen Schulvereines wies auf: 2M Schüler, darunter 201 Teutsche, 1 Slovene und 1 Italiener, der Religion nach 18!) Katholiken, 10 Protestanten, 4 Israelites Aus Laibach selbst waren 175, aus der Umgebung 28 Schüler. Die Anstalt wird auch als Übung'sschule für die deutsche Privatlehrerinncnanstalt benutzt. Ter deutsche Kindergarten wies 78 Kinder (31 Knaben uno 47 Mädchen) auf. Tic Erfolge an den Anstalten des Vereines waren vorzüglich und es wird daher dem, gesamten Lehrpersonale Tank und Anerkennung ausgedrückt. — In den Tchulausschuß weroen die Herren Leo S uppa n tsch itsch, Adolf Elsner und A. R. v. Lu schau berufen, die der Ortsgrnppe das größte Entgegenkommen bewiesen. Tem gewesenen Zahlmeister Herrn Josef Vetter, der aus der Ortsgruppe schied, wird der Tank ausgesprochen. An Spcnocn widmeten die dentscheir Landtagsabgeordnc-ten lN) X, vom reichsoeutschen Weinachtsbäumchen kamen 111) X ein, und der Obmann des Allgemeinen deutschen Schulvereiucs in Berliu, Herr Karl P r ol l, vemnttelte wieder die namhafte Spende von 840 X, außerdem i! Exemplare von Goethes gesammelten Werken. Temsclben sowie sämtlichen Wohltätern der Ortsgruppe brachte die Versammlung den Tank öurch Erheben von den Sitzen znm Ausdrucke. — Nach dem Berichte des Zahlmeisters, Herrn Josef von Schrey, zählte die Ortsgruppe 886 Mitglieder. Tic Einnahmen beliefen sich auf 2192 X 46 !> darunter 944 X 40 li Spenden, die Ansgaben betrugen 180 X 66 l>. Ter Säckelbericht wurde genehmigt, oem Zahl-meister die Anerkennung ausgesprochen. — Im Verlaufe dor Tebatte, die sich über den Tätigkeitsbericht entspann, wurden dem Vorstande Anregungen hinsichtlich der Übcrfüllung der Privat-Knabcnvolksschnle, Ausgestaltung derselben, Schaffung eines eigenen Heims für diese und die deutsche Lehrerinnen-Bildungsanstalt zur entsprechenden Berücksichtigung mitgeteilt. — Tie Wahl der Vertreter zur Hauptversammlung des Gcsamtvereincs in Ncichenbcrg sowie die Art und der Zeitpunkt der Feier des 25 jährigen Gründungsfestes der Laibachcr Männer-Ortsgrnppe wnroe dem Vorstände anheimgestellt. — Tas Er-gebins der Wahl in den Vorstand wurde bereits mitgeteilt. — (Die Eröffnung der neuen Alpen-b a h n e n.) Nach den dem Abgeordnetenhause seinerzeit gemachten Mitteilungen ist die Eröffnnng der Linie AßlingGör^^ Triest im Laufe des Monates Juli, die Eröffnung der Strecken Feistritz—Aßling und Villach—Nosenbach im September zu gewärtigen. Die Teilstrecke Klagenfurt^ Feistritz ist am 28. Mai der technisch-polizeilichen Prüfung unterzogen und im Hinblicke aus das anstandslose Ergebnis am NO. Mai dem öffentlichen Verkehre übergeben worden. — Von den neu zu eröffnenden Linien werden die Linie Klagenfurt—Aßling und Villach—Aßling der Staats« bahndirektion Villach einverleibt, während die Linie Aßling—Görz—Trieft der Staatsbahndirektion Triest unterstellt wird. Gleichzeitig werden di> Linien Tar-vis—Laibach (102 .Kilometer) und Laibach^ Stein (2A Kilometer) sowie die Untcrkrainer Bahnen (Lai-bach-Gottschee und Großlupp Nuüolfswert Stra/a, zusammen 1Ai Kilometer) aus der Staatsbahndir^k-tion Villach ausgeschieden und der Staatsbahndirektion Triest einverleibt. Tie letzterwähnte Verschiebung tritt gleichzeitig mit der Eröffnung des Betriebes der Linie Aßling—Trieft in Kraft. — (B a h nunf a l l.) Heute früh wich in der Station Sagor der Gn'terzug Nr. 186 einem Schnellzuge aus. Nachdem letzterer seine Fahrt fortgesetzt batte. erhielt der Güterzug die Ordre, wieder auf sein richtiges Geleife zurückzufahren. Hiebei wurde für den entgegengesetzt einfahrenden Güterzug Nr. 159 das Tistanzfignal zn früh anf Frei gestellt, und so streifte diefer Zug den Güterzug Nr. 186, wodurch einige Wagen zertrümmert wurden uud einige andere entgleisten. Infolgedessen waren beide Geleise auf einige Stunden verlegt, Ein sonstiger, Unfall ereignete fich nicht. - ; 388 St. G. gerichtlich bestraft. Ebenso ist es nach 8 378 St. G. strafbar, wenn Kinder an gefährlichen Orten sich selbst überlassen bleibell und scharenweise ohne Aufsicht im Wafser herumwaten. — (Schulba u.) Bei der am 2k. Mai in Sankt Margareten erfolgten Verhandlung, betreffend den Neubau ciues Schulgebäudev, wurde als der günstigste Bauplatz für dieses Gebäude die Baumschule der lanowirtschaftl icheil Filiale in Nasseufuß erkauut. Ter Ortsschulrat in St. Margareten wurde daher angewiesen, wegen käuflicher Erwerbung dieses Bauplatzes mit der landwirtschaftlichen Filiale in Nassen-suß in Verhandlungen zu treten. —«— — (G ein eind c v o rsta n d sw a H le n.) Bei der am 19. Mai vorgenommenen Wahl des Gemeinde' Vorstandes für die Ortsgemeinoe Mosel wurden Hans Ionke, Nealitätenbesitzer. zum Gemeindevorsteher, die Besitzer Johann Weiß in Neintal, Josef Verderber in Verderb, Johann Tramposch in Neintal, Michael Lakner in Neintal, Matthias Schauer in Niedermösel und Johann Staudacher in Verdreng zu Gemeinderäten gewählt. - Bei der am 20. Mai vorgenom« menen Wahl des Gemeinoevorstanoes für die OrtS-geineinde Unter-Idria wurden Johann Kcnda, Grundbesitzer in Untcr-Idria, zum Gemeindevorsteher nnd Franz <','atex, Grundbesitzer in Unter-^tanomlja, Georg Gnjezda, Grundbesitzer in Obei> ^anomlsa, und Ignaz Lampe in Unter-Idria zu Ge« meinderäten gewählt. — (Brandlegung.) Am 26. Mai abends brach im Hause des Besitzers Johann Lampe in Schwarzenberg ein Feuer aus, wodurch das Haus bis aufs Mauerwert eingeäschert und dem Lampe ein Schaden von 20<)0 X, dann dem Inwohner Vlasins Nnpnik ans Zioi65e ein solcher von 500 X verursacht wurde. Lampe ist auf 16M X, Nupnit auf 200 X ver>-sichert. Ter Brand dürfte gelegt worden sein. Als tat» verdächtig wurde der Inwohner Bartholomews ('uk aus >l0!i Franz Seoz. Er war in Trient verbaftei worden. ^ (Desertiert) ist ans dem ^riegohafen in Pola der Matrose Lamniger. Er nahm in oer Eile 160 X Militärgeld anf die Neise mit, Theater, Kunst und Literatur. — (Konzert der Schwestern C'er-njecka.) Wie bereits gemeldet, findet heute abends um 8 Uhr iili großen Saale des Hotels „Union" ein Konzert der Schwestern <''ernjecka statt. Hiesür wnrde folgendes Programm festgesetzt: l.) Bach-Tansig: Toccata und Fuge (Klaviervortrag). 2.) Glinka: Vanjas Arie aus der Oper „Das Leben für den Zaren" (Gesangsvortrag). 3.:») Ehopin: Noctnrno in Eis-Moll; l>) Mendelssohn: Etnde in BMoll: <-) Schubert'Liszt: „Erlkönig" (.<.llaviervorträge). 4. n) Olenin: „Du hast auf meine Lieb' vergessen": !>) ,Uuij: „Ter Säcmann": <°) TaZkin: „Die Glockeil tönen" (Gcsangsvorträge). 5.) s'ajkovskijPabst: „Engen Olljegin", ,^onzert»Paraphrase (.^laviervor trag). 6.) Saint-Tai,ms: Dalilas Lied aus „Samson nnd Talila". 7.:») Gricg: „Unizng der Zwerge"; l») Nnbinstein: „Narcarola"; c) Liszt: „Tie Nachtigall" f,«in'.j<» 1>:>Ill.ji .>ll»>>l!:!li", I)) Basic': „Ni!:> j<<1»o,>l iiix:, ^<^n:»": lonflilte, in Mißkredit, so daß sogar die leichtlebige Staatsrätin triumphiert, und muß zuguterlctzt es noch mitanschen, daß ihr Ideal der Maler, dem sie so große Opfer gebracht, fie nm einer anderen willen im Stiche läßt. So sncht sie selbst den Tod. Dr. Schrattenbach ringt sie dem Meister Tod wieder ab und bringt die voll allen anderen Ge niiedene als seine Fran znrück ins Leben, in die gute Gesellschaft, der sie angehört. Ter vorzügliche Stil wie gute Charakteristik dürfte selbst den verwöhnteste» Ansprüchen gcnüaen, ll, v, li, Telegramme iles l. l. Tlleglllllhcii-zllllllWlllltllz-VllllllllS. Die Kabinetskrisc. Wien. :'.1. Mai. Seine Majestät der >laiser empfing den Blätter» zufolge gestern den S.'ktions-chef des Ackvrbmiministerinms. Dr. Freiherrn von Laibacher Zeitung Nr. 125. 1173 1. Juni 1906. V eck, und betraute ihn mit d?v Mission, zn sondicrcn. ob die Vildunii ,'im's pm'lmm'ntarische»! >labinott>.'2 möglich fci. Dr. Frrihcrr von Bock begann sofort oil.' Verhandlung, init den M«. Dr. v. Dorschatta. Doktor 5lrm!i:'ii' nud (trafen Tzieduozycti und wird heute die Besprechung fortsetzen. E5 verlautet, Dr. Freiherr von Beck habe erklärt, die dringlichsten Aufgaben des zu bildenden Kabinettes seien: die Regelung des Verhältnisses zu Ungarn nno die Durchführung der Wahllvfonn. Der Vesuch des deutschen Kaisers. W i e n, !l1. Mai. Dein offiziellen Programm zu° folgc trifft der deutsche. Kaiser am l!. Juni vormittags nnt dem eigenen Hofsonderzngc im 3tordbahn° Hofe ein, wo Kaiser Franz Josef, sowie dcr zugeteilte Ehreudicnst don deutschen Kaiser erwarten. Vom Nordbahnhofe fahren oie beidcn Baiser auf der Verbindungsbahn im Hofsonderzuge zum Penzingcr Bahnhöfe, wo die Erzherzoge nnd die Spitzen der Behörden die Monarchen erwarten. Im Schönbrnn-ner Tchlossv? findet die Anfwartnng der Erzherzoginnen nnd der Hof- nnd 2taatöwürdenträg?r statt. Nachmittags nimmt der deutsche Baiser au dein Dejeuner beim dentschen Botschafter teil, abends an einem Familiendiner bei Erzherzogin Marie Valerie in Lainz uud eiuer Marschalltafel in Schöubrunn. Aln 7. d. M. vormittags Anoflng mittels Stadtbahn nach >lruzenstein, dort Besichtigung d?s Schlosses uivd Te» ieuner. Abenos Tafel in Schönbrunn und Serenade des Wiener Männergesangv<'reines. Uin !> Uhr .".5 Minuten abends Abreise des deutschen Kaiser vom Penzinger Bahnhos, Ungarn. Budapest, tti. Mai. Der volkswirtschaftliche Ausschuß des Abgeordnetenhaui>s hat heute deu vmn Hcmdelsminifter >iossuth eingebrachten G<'setzentumrf nber die Regelung der wirtschaftlichen uud der Handelsverhältnisse mit oem Auslande als Gruudlage der Spezialdebatte angenommen. Bei d^r Spezialdebatte wurde 5 2 iu folgender Fassnng angenommen: „Die Regierung wird weiter ennächtigt, nnt den auswnr. tigen Staaten Verträge über den 31. Dezember 1W7 hinans, jedoch init einer sich spätestens bis zum !'»1. Dezember 1!>17 erstreckei^den Wirksamt'eit nut«' Vorbehalt der Genehmigung der> Gesetzgebung abzuschließen." Ein Attentat gegen König Alfons. Madrio. 3l. Mai. lMeldung der Agenzia Fabra.) Bei der Rückkehr des Hochzeitsznges in das königliche Palais wnrde gegen den Wagen des Kö° nigs eine Boinbe geschlendert. Madrid. 81. Mai. Das Köniflspaar ist um 2 Uhr W Minuten wohlbehalten in das Palais zunick-gekehrt. Paris, 31. Mai. l!) Uhr abends.) Die Agence Havas meldet aus Madrid: Die Bombe war in ein?n Blumenstrauß ^ngeicklossen. Es wurden zwei Personen verhaftet, ein Ausländer nnd ein Spanier. Letzte« rer ist IX Jahre alt und soll Student sein. Der löni^ liche Wagen ist sehr stark bMxidigt. Madrid. N. Mai. H<'ute fand die kirchliche Tranung des Königs Alfons mit der Prinzeisin Ena statt. Auf dem Rückwege aus der Kirche ins Palais wurde aus dein oberen Stockwerke eines Hauses, vor dem die königliciie Karosse mit den Nenv?rmählten momentan hielt, eine in einen Blumenstrauß gehüllte Boinbe g.>wolfen. welche, vor demWagen erplodiereno, zwei Pferde fowie einen Beileit^r tötete, den Wagen stark beschädigt? und den mitreitenden Oberstnllmeister leicht verletzte. F^ner wurden vier Spaliersoldaten, zwei Franen und ein Polizeimann sofort getötet, cin Leutnant tödlich verletzt, anßerdem zahlreiche cmtx'r^ Personen verwundet. Das Königspaar kehrte sehr erschrocken, aber unversehrt in» Palais zurück, wo .'5 oie fürstlichen Hochzeitsgäste innigst für die Rettung lx.'glückwünschten. Zwei Personen, ein Ausländer nnd ein Spaniel wurden verhaftet: deren Identität ist noch nicht genau festgestellt, ebensowenig, ob ein od?r zwei Bomben geworfen worden seien. Hochzeits- V QI fl Q Damast-\ ft Ifl Q Kristall- V ft I fl ft Crepe de Chine- V ft I fl ft Q5IUG B oCIUu uJM OulUu OulUC für Blusen und Roben ill llllen Preislagen, sowie stets das Neueste in schwarzer, weißer und farbiger „Hcnnebera« «Leide" v. 60 Kreuz, bis fl. 11 35 p. Met. — Franlo und schou verzollt ins Haus, Muster umgehend. (17) 8-5 Seiden-Fabrikt. Henneberg, Zürich. Verstorbene. Am 31. Mai. Joses Klopcic, Arbeiterssohn. 2 I., Halolergasse 13, I'ul,«loul. pulm. Im Zivilspitale.- Am 28. Mai. Kathalin» Herman, Inwohnerin, 62 I.. Vitium cnläi». Nm 29. Mai. Marianna Wohlgenmth, Inwohnerin, b8 I., Vitium ooräi». Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehvhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. -5 ! K^3 ^K ZZ^ Z ^H LZV tzz __. . Ansicht 33I ^ HH Vß" 3« be« Himmel. I^^ «1 2U.N. 'TZL 2 24 9 S. schwach tellw. heiter "' 9 . «b. 7314 19 b NO. schwach teilw.bew. 1.>7U.F. 729-7 j 19-5 S. schwach ! » ! 0 0 DaS Tagesmittel der gestrigen Temperatur 19-8°, Nor» Mllle 16 0°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Heute Freitag, den I. Juni 1906. - 3m grossen Saale des Rotels Union KONZERT der berühmten russischen Artistinnen: Schwestern Vera und Nadežda Èernjecka aus Petersburg. Vera Èernjeoka in berühmte Pianistin, Nadeida Öernjeoka Sängerin (comra i\h<>) d.-r Petersburger Hofopern-Bühne. Anfang 7,9 Uhr abends. Kartenvorverkauf bei Herrn ValO Petriöiö, Laibach. — Näheres Plakate. — Am Abend vor dem Konzert sind die Karten auch an der Kanse selbst erhältlich. (2430) 3 3 Depot der k.u.k.Generalstabs-Karten. SRafjftab 1: 75.000. Restauration „Schweizerhaus". Morgen Samstag den Z. Juni Konzert der ungarischen Magnaten Zigeunerkapelle unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeister» Bandi RÖZM. (HoiprimaiJ. Anfang 3 Uhr nachmittags. Eintritt frei. Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein 12418) Ivan Kenda, Restaurateur. Laibacher Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung. EINLADUNG zur aisserDFtmUiiierataiiilii der Aktionäre der Laibacher Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung welche Samstag den 16. Juni um V212 Uhr vormittags im Bureau des Herrn L. C. Luckmann in Laibaol), Franz Josefsstrasse Nr. 9 abgehalten wird. Tajfe8Ol*dllillt0 3 Statutenänderung. Die P. T. Aktionäre, welche ihr Stimmrecht ausüben wollen, werden oingehulen, die Aktien läiigKtciiN »1» Hii«eliII«'s»ll«»h 14. Juni ÜKMi bei Herrn lt. €'. L.iK'Ki"««"1 in l^aibarh zu hinterlegen (§ 14 der Statuten) und daselbst die Legitimationskarte zu beheben. Lntba«li am 31. Mai 1906. (2495) Der Obmann des Verwaltungsrates. (2383) 3—3 P. 94/6 ~ 11. Oejaiije pod skrbnika. C. kr. okrajno sodišèe v Kamniku deva na podstavi odloèila c. kr. de-želnega sodišèa v Ljubljani, storjenega s sklepom z dne 14. maja 1906, opr. St. Nc. III. 49/6/1, Andreja Terdino, po8estnika v Zg. Donižalah öt. 47, zavoljo sodno dognane zapravljivosti pod skrbstvo, in mu postavlja za skrbnika gospoda Franceta Zalokar, posestnika iz Rod ice &t. 13. C. kr. okrajna sodnija v Kaihniku, odd. I, dne 19. maja 1906. Weltberühmt sind die Lawn-Tennis-Schuhe der k. k. priv. Münchengrätzer Schuhfabriksniederlage in Laibach: Heinrich Kenda, Rathausplatz Nr. 17. '2487< 1 Laibacher Zeitung Nr. 125. 1174 1. Juni 1U06. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattej vom 3l. Mai 1906. Die notierten Kurse verstehen sich in Kronenwährung. lie Notierunq sämtlicher Rltien und der ,,Diversen Lose" versteht sich per ^tucl. «elb Ware Allgemeine 2taats» schuld. Einheitliche Ren«: lonv, steuerfrei, Kronen ,Vlai'No°.) per Kasse , , 98 65 W 85 bell» ,Iün.»Iuli, per Kasse »9 SO 99-8« -2" ^, ö, W. Noten (Febr.'Nug.) per »afie......io« 35 lo« di i «"/,«. W. Silver («lpril»0lt.) per Kasse ...... 10« 35 in« 55 , ßsoer Ltaatllos» 500 sl, 4 ° „ 1b? 50 159 5« lß«0er „ 100 ll, 4 "/„ t0« — 202 - >ß64er ,, 1U0 sl, , ,282 75 28475 l8«4e? .. 50 fl. . ,»82 75 284 75 Dom.»Pfllnbbi. k l«0 fl. 5" „ 288 90 2?« 8« Staatsschuld d. i. Reichs. rate vertretenen König» reiche »nd Länder. »5s:crr, Golbrente. stfr., Gold «r Kasse . . . . 4"/^ 118 35 11« 55 öfterr. Rente in Kronenw. stsi.. Kr. per Kasse . , , 4"/„ b9 7« 98 80 tetlo per Ultimo . . 4".„ 39 70 89s<» <^si, Investition«.Rente, stfr.. »r. ver »asse . 3',°/« 8865 89 85 llln,l>«!,».zt°«l»sch»ld. »tlschnibungen. lllladtitibllhn in G., Neuerfrei, zu I».00U sl. . . . 4°/<, 117 «5 11865 Franz Iosef«Vahn in Lilber div. Lt.) . . . 5'4°/v 125-60 126-60 ««I. Karl Ludwig>Vahn (div. Tnicke) Kronen , . 4°,« 99-60 100 60 Nulol^bahn in Kronenwährung, neuersr. (bin. Tt.i , 4"„ 89 6« 1006« Vorarlberg« Vahn, steuerfrei, 40u ,»«lchl»ib»»gel> ,»,»fte»,»lt» l Ealizische Karl Ludwig-Bahn 0 Theih-Reg.'Lose 4"/,. .... 156— 158-4/,"/>, - - 100-45 INI 4,i 5"/a lonau-Ntg.»Anleihe 1878 105L5 IW-25 Wiener Verlehr«»Anleihe 4°/„ 98 40 100-35 detto 1800 4°/o 89 60 10« Lü Nnlehen der Ltadt Wien . . 10225 108 25 betto <3. ob. V.) . . . I2l<5 122 ?<> detto s18»4> .... 95-- 99- dttlo (I898> .... 99-25 10« 25 dctt, (19NU) .... 8»'«N 10« <;« detto Inv.'ll.) 1802 . 9N-55 Ina 55 5örsebau-AnIthen oerlosb. k"/» 886U i<>« «0 Vulg. Stallt«eisenb..Hyp..Anl. I8«9 Gold .... 6«/<> 118 75 1«0 75 Bulg. Vtaat«. Hypothtlai llnl. 1892......6°/« 119 75 ,20-75 «eld Ware Pfandbriefe «. Nodenli.,allg. öst.in50IU»l,4"/„ 9565 9860 Böhm. Hypothelenbanluerl. 4"/« 100— 100-35 Zentrlll-Vod..Kred.-Bl., öfterr., 45 I, veil. 4'/i°/° - - - 103— — — Zentlal'Vob.-Kieb.»Bl,, «sterl., 65 I. Verl. 4"/« . . . . 10010 10110 Kred.-Inft..0steir..f.Vtil..Unt. u.öffcntl.Arb.Kat.Xvl.^/u 9940 100'-Landeib. d, Kön. Galizien und Lodom. 57'/, I. rullz. 4°/« 9Ü20 99'30 Mähr. Hhpothelenb. verl. 4"/„ 9980 I00-3N N..österr. ^ande«.Hyp..«lnst.4"/o 10N— ini — dettoinN.2"/,Pr. verl. 3»/,"/« 8435 — — detto K.'Echulbsch, verl. 3'/i"/n 94-50 85 — betto veil. 4°/o 99-80 100 90 Osterr.'ungar. Ban! 50 jühr. veil, 4°/« 0. W..... 89-95 100-80 detto 4",l, Kr..... 100-25 101 25 Sparl. i.»N., e»I. verl. 4°/„ ion-?o ici-70 Gisenbabn.Prioritäts-Obligationen. Ftlbinand«.»l°rdbllhn ltm. 1886 »8 70 10065 bctto Em. 1904 100 — 101 — Öslerr. Norbwestb. i00 sl. S, . 1«6'40 107 4V Ltaatsbahn 500 Fr..... 428'— 430 — Tübbahn k 3"» Jänner. Juli 500 Fr. - 51 — Molen Kreuz, ung. O«s, v., b fl. 30— 3» — «ubols.Lose 10 sl...... 57— 6« - LalM.Lose 40 sl. K. M. . . 204'— 21» — Geld Ware Türl. E..«..Anl. Präm.'Oblig. 400 Fr. ver Kasse . . . —-— .. - dello per M. ... 153 75 154 75 Wiener Komm,»Lose v. 1.1874 520 - 52980 Vew.'Sch.b. 3"/«Pröm,.Nchulbv. d.Böoenli.'Unst. «tin. I888 82'- 97- Altien. llllnsport'AnitlNthmungtn. «ussist.Tepl. «tisenb. 500 sl. . 23?o— 2380 — Vohm. Nordbahn 150 fl. . . 375 — 378'-VuschtielMder Visb, 500 sl. KM. 3085— 8100 — detto (lit. U.) 2U0 sl. per Ult, 1158— 116«-— Donau > Damvsschlffahit«»Ges., 1., l. l. pliv., 5N0 fl. KM. 1022 — 1029 - Dux.Vodenbacker Nisb. 400 »r. 541— 546-Feidlnands.Nordt>.10««fl.KM. 5670 — »Ü9« — Ltmb..Izern,.Iasst>. Eisenbahn» Gesellschaft. 200 fl. «2, . 579— 582 50 Lloyd.0stcri..Tiiest..5«0fl.KM. 742— 748- Östcrr. Norbwestbahn 2«<» fl. S. 445— 447- bctto (lit. u.) 200 fl.V.P. Ult. 445'— 4,7-. Prag.Dui,cr« fl. L....... 406 - 408 — Wr. Lollllb.»Alt!en.Ges. 200 fl, 150 — 162 — Vanlen. Nnglo.Österr. Nanl, 12« fl. . . 3«« 35 308 75 Nanlveiein, Wiener, per Kasse — — — — detto per Ultimo . . . 55b — 556 — Nodenlr..Nnst. »sterr., 20«fl.T, 104« — 1046 — Zentl.»Vob..Kl«db. öst,. 200 fl. 556 — 560-Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, 16« fl,, per Kasse —— — — dctto per Ultimo 670 50 671 50 ftreditbanl allg. ung., 20« fl. . 815 — 81« — Depositenbanl, allg., 20» fl. . 454— 456 — «»lompte»Gesellschaft, nieder» öfterr., 40« Kronen . . , 561- 563 5« Giro» und Kassenverein, Wiener, 2ao sl........ 460— 4«b — Hypothclenbanl, österreichische, 200 fl, 80"/u E..... 295 — «97 - Länderbanl. «Nerr, 200 fl. per Kasse....... —'- —- detto per Ultimo .... 43450 435-5« „Merlur". Wechselst,. «Mien. Vesellschast. 200 fl. . . . 633— 638- Geld Ware Österr,.ung. Banl 1400 Kronen 1662— 1672 50 Unionbanl 200 sl. . , . . . 053— 5!i4 — Verlehribanl, allg., 140 fl. . 840- Z44 — Industlll'Dlnlernlhmunzen. Banges., allg. üsleir., in« fl. , 160'— iü2 — BrüleiKohlenbcrgb.'Ges.ioosl, »50— 654 — , .Polbi.Hilttt''. Tiegelguhstllhl» F,»A,.O. 200 sl. ... 538'— 542— Präger Eisen»Ind..Ges. Ealgo.Tarjaner Eilenw. 10« fl..... 576 - 577 — Lalgo.Tarj. Steinlohlen Ion fl. 62« — 622— „Tchlöglmühl". Papiers.,>nafl, 282-— 805 — „Schodnica". «l,.G. s. Petrol.. Ind., 500 Kr..... eoü— «i« — ,,Steyrermühl", Papierfabrik und «..«...... 458— 4ül>— Irifailer Kohlenw.»«. 70 fl. . 27850 275 — Tüll. Tabalregie.Vel. »00 Fr. per Kasse . —— — — betto per Ultimo 4«8— 408 — Wasstns..Vts., «sterr., in Wien. 100 fl........ 582 — 584 — Waaaon.Leihanstlllt, allgem., in Pest, 40« Kr..... —'— — — Wr. Vauaesellschast I«0 fl. . . 165— I Wieuerbergei Ziegels.»Alt.»Ges. 834— 840'— Devisen. lnrze zichien n»> Scheck». Amsterdam....... 1878« 18810 Deutsche Playe...... 11? 2ü' II7-4L' London........ 24« 32' 24» 52> Italienische Vanlplatzt . , . »5-52 9565 Paris......... »5 32 9547. Zürich unb Vase!..... »5 40 »ü-zo Valuten. Dulaten ....... I1»4 ti 8s 2n-ssranlcn.Slü