Fr. 76 Z)onnerstag dm 22. September l892. XXXI Jahrgang. MarburgerZÄun^ Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. b0 kr., monatttch 50 kr. Bei Zustellung ms HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 sl.» halbjährigfl. b0 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Tie Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jeden Sonntag and Donnerstag früh. Einschaltungen werden von der Berlagshandlung des Blattes unv ^^ , « . " ^ a^en gröberen Annoncen-lZxpeditionen entgegengenommen. SchlusS Schriftleltung nndVerwaltung befinden sich: PostgasfeNr. 4. Sprech, für Einschaltungen Mitwoch und SamStag Mittag. - Lffene stunden deS Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr. Reclamationen sind portofrei. Manuscriptc werden nicht zurück. vormittags. gesendet. Me herbei zur deutschen Hyat! Am vergangencn Sonntag fand in Radkcrsbtlrg die Hauptversammlung des Vereines „Siidmark" statt. Der bei dieser Gelegenheit vom Schriftführer der Vcreinsleitung, Herrn Pros. Dr. Ferdinand Khull, erstattete Jahresbericht stellt sich als nationaler Weckruf dar und fordert alle laucn und säumigen Stammesgenossen in unserer engeren Heimat auf, ihrer Pflichten qeqen ihr Volk nicht zu vergessen. Der Bericht hat fol>^endcn Wortlaut: „Die Hoffnungen, welche die Grillldnng unseres Per^-eines begleiteten, sind, wie im zweiten so auch in dein eben abgelaufenen dritten Vereinsjahrc nur zum Theile in Erfüllung gegangen. Die Theilnahme unserer Volksgenossen und namentlich der bemittelteren und reicheren derselben steht .zur Wichtigkeit der Sacke, siir die unser wirtschaftlicher Verein arbeiten will und soll, leider in einem recht iiblkn Verhältnisse. Wir kämpfen, wie ja alle wissen, für den Sckut; unserer Volksgenossen in jenen Gebieten, die diese einst durch beharrlichen ^leiß Mtd überlegene Kraft sich und ihrem Volke gewannen, seit einigen Jahrs^ehnten aber kräftig zu schlitzen allein zu schwach sind. Man sollte glauben, dass sie in ihren stammverwandten Hintersassen ausqiebige Helfer hätten; jedoch dem ist leider nicht so. Diese Hintersassen haben wenig Verständnis für die Lage ihrer vorgeschobenen Außenposten. Freilich sind auck sie nicht auf Rosen gebettet und kämpfen wider andere Fährlichkeiten zum Theile mit Anstrengung, aber dennoch mtlss es gesagt werden, dass die vom Kampfe durch Zufall oder Glück Verschonten sich der Kämpfer nicht so annehmen, wie sie sollten. Wir haben leider nur zu oft die traurige Erfahrung gemacht, dass es viel leichter, gefahrlos e r u n d v e r g n ü g l i ch e r i st, m i t d e m D e u t s ch-thum zu spielen, als ihm wehrhaft zu dienen, denn die nationale Gesinnung, von welcher man redet und nur redet, ist ja nichts als eine Schwäche, welche sich jeder zunutze tnachen kann. Die Vereinsleitung der „Siidmark" hat daher einen recht schweren Stand. Die Hilferufe von der einen und die große Gleichgiltiqkeit von der anderen Seite sind schreiende Gegensätze, die sie vermitteln sollUnd denen, welche ihr den Vorwurf machen, sie leiste zu wenig, könnte sie mit viel mehr Grund mit der Frage antworten, warum die Tadler sie nicht ztlerst leistungsfähig zu machen suchen. Sie hat sich in den vergangenen Wochen an die Bevijlkerung mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung gewandt, nachdem sie vergeblich bei den großen Geldinstituten, diren ^^eitung in deutschen Händen sich befindet, angefragt hatte. Wenn auch der Erfolg dieser Bitte bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, so sind wir doch den wenigen sehr dankbar, die seitdem ihre Aufmerksainkeit unstrem Streben mehr als früher zutheil werden lassen. Und wir wollen noch nicbt ermüden, sondern die Pflicht erfüllen, die wir durch die Wahl in die Vereinsleitnng übernommen haben. Wir können es nicht ost genug wiederholen, dass nur in der eigenen Kraft das Heil unseres Volkes liegt. Es hat von nictnandcni sonst, außer von sich selbst, Verbesserung seiner ^^age zu erhoffen, und es mangelt denen, die anderes glauben und sagen, die richtige geschichtliche Erkenntnis. Wir Deutschen in den Alpenl ändern sino auf uns selbst gestellt und haben diePflicht, alle für einen einzutreten. Unser Verein sollte der Sammelpunkt werden für die nationalen Kräfte, die unseren Volksgenossen an der Sprachgrenze wirtschaftliche Hilfe zu briugeu bestimmt und bereit sind, und darutn rufen wir nochmals, fo laut wir ki)nnen, allen unseren Stannncsgcnossen zu: Erkenktt doih die dtla veutschthnme an der Sprachltreu^e droheude grohe Gefahr und erkenuet damit zugleich die Wjchjikkeit uud Nothlvendilltleit des Nemnes „Siidnark"! Weil er kein politischer, sondern ein wirtschaftlicher Verein für unser Volk ist, soll er alle die umfassen, die vom deutschen Stamme sind und es mit dem deutschen Volte ehrlich meinen. Wir müssen alle treu und fest zusainmen halten, alle herbei zur deutschen That! Wenn wir die Vermi)gensverhästnissc unseres Vereines in Betracht ziehen, so ergiebt sich ein kleiner Forlschritr zum besseren gegenüber dem Vorjahre: der Cassenabschlnss vom ^-il. December 1891 zeigt ein Wachsen des Vereinsvermogens um 2403 fl. 83 kr. Der gcsammte Geldverkehr im Vorjahre erreichte die Höhe von <»881 fl. -ti) kr. Darlehen wurden seit der letzten Hauptversammlung gegeben: einem Gewerbetreibenden in Rann 4.^ Gulden, einem Grundbesi^er in Gvttschee 350 Gulden, einem Bauer in Weißenfels 200 Gulden, einem Gewerbetreibenden bei Friedau 1Ö0, einer Bäuerin im Bezirke Marburg 100, einem Bauer im Bezirke Marburg 100, einer Gewerbetreibenden in Friedau 100, einem Bauer bei ^xieibnitz 1L0,'einem Bauer im Bezirke Marbnrg 5,0 Gulden; dem Bauer Martiuz bei Tarvis, der durch das Hochwasser großen Schaden gelitten hatte, wurde eine dnrch Sammlnngen der Vereinsleitung ermi^glichte Spende von 2t;9 fl. 44 kr. zutheil. Von den der Vereinsleitung in den ersten Monaten dieses Jahres übcrgrbenen Spenden heben »rir besonders die vom Freiherrn v. Sievers für Besiedlungszwecke ge,vidmcte hervor. Die Vereinsleitung hakte nämlich kurz vorher beschlossen, sich an deutsche Bauern anderer i^änder zu wenden, um sie zur Ansiedelung in bedrohten Grenzbezirken zu gewinnen. Ihr Hauptaugeumerk hat die Vereinsleitung iu den letzten Monaten der Gründung neuer Ortsgruppen, der Einführung bäuerlicher Vorschusscassen nach dein Susteme Raiff-eisen und der Gründung einer Wirtschaftsgenossenschaft für steirischen Obstbau, sowie der Besserung der bäuerlichen Marktverhältnisse zugewendet. Die Gründung neuer Ortsgruppen gelang in Feldbach, Friedau, Köflach, Krems, Mahrenberg, Neuhaus, St. Peter, Stubcnberg, Weiz und Wildon. Vorbereitende Schritte wurden auch anderwärts unternommen; so in Gleisdorf, ^v?eoben, .<>artberg, Andritz, Völkabruck, Aussee, Redl-^ips. Wir können es an dieser Stelle nicht unterlassen, an unsere Gruppen-vorstände und Mitglieder die Bitte zu stellen, die Gründung neuer Ortsgruppen ins Auge zu fassen und die regste Thätig-keit in ihren Wobnorten für das Wachsthuin des Vereines zu entwickeln. Die Einführung von Vorschusscassen, die den einzelnen Grundbesitzern einen beschränkten Personal credit gewähren, erforderte eine eingehende Arbeit von Seite der Vereinsleitung. Es t^ieng derselben der niederösterreichische ^'andesbeamte, Herr Faschingbaner aus Wien, der bereits die Gründmtg von inehr als hundert solcherVorschussc^^sieu in Niederösterreich geleitet hat, hilfreich an die Hand, und derselbe wird inl Auftrage der Vereinsleitung eine Flngschrift über diesen Gegenstand versassen, die zunächst in gemeinverständlicher Sprache den dentschen Bauern den Wert der Selbsthilfe darlegen wird und so die Bahn der zu erfolgenden Gründung von Vorsäzuss-casscn ?^u brechen hat. ^ie Verhandlungen bezüglich der Obstweinkelter-Genosicn-schast wurden gleichfalls von einein eigens biesür gewählten Ausschusse gepflogen und ivir hoffen, in der nächsten Hauptversammlung einen greifbaren Erfolg dieser Verhandlungen vorlegen zu können. Die bälterlichen Marktverhältnisse erheischen dringend eine bessernde Acnderung. Bereits vor zlvei Iahren bat die Vereinsleitung arif die Anregung des Äaners Franz Achaz aus Groß-Klein bei Arnfels eine Denkschrift über die Möglichkeit und Nothwendigkeit dieser Aendernng erscheinen lasien. Im ^^anfe dieses Frühjahres nahm sie nochmals die Gelegenheit wahr, in dieser Sacke Schritte zu unternehmen, mrd sie hofft, dass die ^>.'andwirtschastsgesell-schast, an die sie sich wandte, ihren schritten fordernd ent-gegenkoinmen wird. Tie Vereinsleitung hat weiter einer beträchtlichen Airzabl deutscher Lehrlinge, die sich an sie wandten, Stellen vermittelt und sich an die ^'eiter dentscher Schulen mehrmals mit der Bitte gelvandt, dass sie die von den Schulen abgehenden Schüler auf die „Südmark'^ aufnierksain inachen sollen. Hinsichtlich der geschäftlichen Arbeit der Vereinsleitung sei noch nlm Scklnsie bemerkt, dass sie seit dem l. Jänner bis zuin 1. September in l'»! Silznngen inehr als 1800 Geschästsstücke erledigt hat. Trotz der initnnter nicht unbedeutenden Arbeitslast hätte sie gerne eine noch viel größere übernominen uud dann wobl auch gehabt, >venn die ibr zilr Verfügung gestellten Mittel größer geivesen wären. An Bitten um Aushilfe und Unterstütznngen hat es nicht gefehlt ; aber die Vereinsleitung ivar leider nicht imstande, überall dort, ivo es ihr eigener Wnnsch ivar, helfend einzutreten, da die hiezu nothigen Mittel lange nicht ausreichten. sNachdruck verboten.) Gin gefährlicher Hast. Von Jenny Piorkowska. „Zmn Kuckuck mit diesem Baron de Rocheville!" rief Kurt von Dahlen heftig aus, indem er den Brief, den er eben gelesen hatte, ärgerlich auf die Seite warf. „Wer ist denn dieser Baron de Rocheville, wenn man fragett darf?" entgegnete sein Gegenüber, Doctor Rötiug, sein vergnügtes Gesicht einen Moment von der Zeitung hebend, in welcher er las. „Wenn ich das selbst wüßtemeinte Dahlen achselzuckend. „Hier schreibt mir meine Mutter", fuhr er mit einem Blick auf den offenenen Brief fort, „dass sie am Mittwoch von der Reise zurückgekommen wären und Baron de Rocheville mitgebracht hätten." „Woher kennt denn Deine Mutter ihn?" „Von Nizza her. Da hat er in demselben Hotel logiert; und wie meine Mutter mir schon neulich schrieb, haben sie es einzig und allein seinem Muth und seiner Unerschrocken' heit zu verdanken, dass Hilda, als in der Nacht Feuer in dem Hotel ausbrach, nicht in den Flammen umgekommen ist. Ich will ihm ja seine Lorbeeren nicht schmälern, aber ich .... ich mag von dem Menschen nun einmal nichts wissen. „Ich denke, Du kennst ihn noch gar nicht?" versetzte Röting lächelnd. „Gesehen habe ich ihn allerdings noch nicht, dafür aber habe ich bereits mehr wie genug von ihm gehört. Seitdem er die Bekanntschaft meiner Eltern gemacht, haben deren Briefe nur den Refrain: Baron de Rocheville! — Meine Mutter filldet gar nicht Worte genug, seine Schönheit, seine Liebenswürdigkeit und sein feines Wesen zu rühmen, mein Vater hebt seine Ruhe, seinen Geist und Verstand lrabrhaftig in den Hiintnel, und .Hilda —" „Nun, Hilda ?" meinte Röting mit gnttnütliig spöttischem Lächeln. „Die hat seinen Namen überhaupt noch mit keiner Silbe erwähnt!" stieß Dahlen ärgerlich hervor. „Das ist freilich ein gefährliches Symptom!" „Gewiss ist es das!" brauste jener auf, indem er aufstand, seinen Stuhl zurückschob und erregt im Zimmer auf-und abgieng; tncin Vater ist viel zu gutinüthig: cs ist ja ganz richtig, dass sie sich diesem Menschen dankbar zeigen, deshalb brauchten sie ihm aber noch nicht erlauben, dass er sich ihnen während ihrer ganzen Reise anschloss und dadurch in täglichen Verkehr mit Hilda trat. Und nun gar, ihn wie vollständig zur Familie gehörig mit nach Hause zu bringen ! " „Wie?! — sind sie denn schon verlobtmeinte Ri.'ting lächelnd. „So Sei doch einmal vernünftig, und lass diese Thor-heiten beiseite!" versetzte Dahlen gereizt, „ich kann Dir gar nicht sagen, wie dieser Baron mich ärgert." „Freilich ist es fatal, wenn ein anderer einem den Rang abläuft, sagte Röting mit seinem geivohntcn gutmüthi-gen Spott. „Aber, lieber Freund, es ist auch gar kein Wunder; die Deinigen haben Dich stets so verwöhnt nnd verzogen, dass es Dir etwas ganz Neues, Unfassbares ist, wenn sie auch einmal um einen anderen als Dich etwa? Wesens inachen. Ich sehe übrigens gar keinen Grund, weshalb Du so außer Dir bist? — Hilda ist ja allerdings ein sehr hübsches und reiches Mädchen, wenn aber dieser Baron de Rocheville wirklich ein solcher Tngendheld ist, wie Deine Eltern ihn schildern, so wäre das doch keine so üble Partie. Er hat ihr das Leben gerettet, und wenn sie ikin liebt —" „Wie? sie ikin lieben? „Gewiss; warum denn nicht?" „Waruin nicht? — Weil ich dann der unglücklichste Mensch auf der Welt wäre; denn ich liebe sie — wie tief — wie innig, daS fühle ich erst jet;t> nun ich fürchten muss, sie für ilnmcr zu verlieren. — Du weißt, alter Freund, dass sie schon als kleines siebenjähriges Mädchen iki nnser Haus kam, als ihre Mntter, meines Vaters einzige Schwester starb ; seitdem sind wir wie Geschwister zusammen aufgewachsen, ohne dass ich nur einen Moment dariiber nachgedacht hätte, was sie mir ist, dass ich nieinand in der Welt so liebe wie sie. Nun soll sie mir mit einem Mal verloren sein nnd ein Freinder sie entfilbren? „Aber, lieber Freund, so weit ist es doch noch gar nicht", entgegnete Röting; ich an Deiner Stelle würde so schnell wie möglich heimfahren und mich mit eigenen Angen überzeugen, wie die Dinge dort stehen." „Hm", ineintc Dahlen, „das wäre ja wohl das beste — und wie, wenn Du mich begleitest? — Du hast meinen Eltern schou lange versprochen, eininal hinzukonnnen. Wir nehmen auf acht Tage Urlaub und reisen übermorgen von hier ab. Einverstanden?" »I- >>: „Wo ist denn mein Brauner? ist er krank?" fragte Dahlen den alten Kutscher, der ihn und Röting von der Bahnstation abholte. „Gott sei Dank, nein", erwiderte der Alte in treuherzigein Tone, „aber Fräulein Hilda und der Herr Baron sind mit dem Braunen ailsgefahren." Mardurger ^etmng Die Interpellation trägt die Unterschriften der Abgeordneten: Dr. Kok oschin egg, Dr. Kotzbeck, Dr. Josef Schmidcrer, Graf Stürgkh, Morre, Dr. Leopold Link, Dr. Karl Bayer. Dr. Reicher, Alexander Koller, Dr. Ferdinand Portugal, Dr. Wannisch, Dr. Friedrich Fiirst, Dr. v. Schreiner, B^ron Stork, Dr. W. Kienzl, Dr. Theodor Starkel, Dr. Ncckermann, Freiherr Rudolf Hackelberg-Landau, Graf Kranz Altems, Dr. Hcilsberg, F. Endres, Sutter, Franz Mosdorfer, Ponzratz, Forcher, Alois Posch, Thomas Ki)berl, Franz Bogel. Golddacher, Josef Rochlitzer, Baron Mayr-Melnhof. Dcr Statthalter behielt es sich vor, „die nicht ganz ohne Voreingenommenheit" abgefaßte Interpellation in einer der späteren Sitzungen zu beantworten. — Wir gestehen eS, dass wir dieser Äntivort mit Spannung entgegensehen. Ein deutsch nationaler Reichsrathscandidat in Wien. Die Wiener Deutschnationalen stellen gegen den Demokraten Dr. Kronawetter in der inneren Stadt den Schriftsteller Karl He rm an n Wolf, einen in den politischen Kreisen Oesterreichs »vobldekannten Politiker aus. Diese Can-didatur ist mit lebhafter Genu^^thuung zu bcgriißen, denn Wolf, dcr sich auf Grund des Linzer Programms um das Reichsrathsniandat bewirbt, würde sich, wie die Reicheuberger „Deutsche Bolkszeitung" schriet), durch seine „in jahrelanger, hervorragender, journalistischer Thätigkeit erworbene Kenntnis der politischen Verhältnisse, durch sein sircnges Ebr- und Rechtlickkeitsgcfiihl, vor allem aber durch seine Ucberzeugungs-trcue, seine Unerschrockenheit, Thatkrast und seine von Freund und Feind gleich anerkannte glänzende Rednergabe im Parlamente rasch Ansehen und (^^eltung verschaffen." Es ist hoch an der Zeit, dass in unserem Al?georvnetcnhause Vertreter des jungen <Äeschlcchtes, die Träger und Vertheidiger des reinen nationalen Gedankens, zum Worte gelangen. Mag auch die jetzige Candidatnr Wolfs aussichtslos sein — die Liberalen und Juden in Wien und auch die ..Wnrstkessclpartei" sollen wenigstens wiederum erfahren, dasS die Dentschnationalen da sind. Deutschliberalen sich, wenn sie derartige» behaupteten, wieder einmal, wie so oft schon, irrten. Weil das Land wahre deutsche Cultur nicht besitzt, darum herrschen in demselben asiatische Zustände. Anm. d. Schftltg.) „Eine Besserung kann nur durch Hebung der Volksbildung geschaffen werden und diese ist möglich nur dann, wenn statt bloßer Drillanstalten für „Ein bläuung" des Deutschen wirkliche Schulen mit der Muttersprache als Unterrichtssprache geschaffen werden." — Mit diesen unsauberen, widerlichen Ergüssen platzt der Frosch. Wir aber wiinschen nichts inniger, als dass die grimmen Verächter unserer Sprache endlich einmal anfangen mi?^cn, ihre tiizchst geistreichen Gedanken in ihrer Muttersprache zn veröffentlichen. Vielleicht ist ihnen dann der Geist der sprachlichen Logik gnädiger und sie geben nicht Dinge ^ von sich, die in il)rer Art nicht minder „asiatisch" anmuthen, als die Zustände in der Bukowina. Russische Gerechtigkeit. Die „Köln. Volksztg." veri)ffentlicht eine Correspondenz aus Polen mit Angaben iiber die Behandlung dcr Gefangenen in der Waischaner Citadelle, die jum Theil recht abenteuerlich klingen. So die Angabe über die Mittel, die man anwendet, um die Angeschuldigten .^u Geständniffen zn bewegen. Man weckt sie mitten in dcr Nacht und lässt sie nicht schlafen, um ihre Nerven zu zerrütten und sie danu eher zu eintm Geständnis zwingen zu können. Was durch Schlaflosigkeit und Nervosität nicht bewirkt wird, sucht man durch Hypnose und Suggestion zu erreichen, die man in der Warschauer Citadelle durch zwei russische Polizei Aerzte öfters »nwen^en lässt. Die Untcrsucbnngsrichter, heiszt eS dann weiter in dem Briefe, liaben seit 1!!. (1.) Juli strengen Befehl erhalten, bei Vernehmungen sich nicht mehr der polnischen, sondern ausschließlich der russische« Sprache zu bedienen, selbst wenn die Beschuldigten kaum oder nur mangelhaft des russischen Idioms mächtig sein sollten. Die GerichtSprotokolle werden nicht mehr wie bisher, falls der Angeklagte deS Russischen nicht mächtig sein sollte, mit daneben gefügter polnischer Uevcrsetzuug. sondern ausschließlich russisch gesüt?rt. Als vor einiger Zeit z.oei rusiische Richter in Warschau General Klcj.jtlS darauf aufmerksam machten, dass dies doch seine Bedenken l)abe, sagte der General: Cs gibt in Nussland keine Polen, sondern nur rnssische Unterthanen. Es gidt aucb keine polnische Sprache, das Polnische ist nur ein slavischer Dialekt bezw. eine Mundart des Rnsslschen. Auch die Verwandten der Gefangenen dürfen jetzt bei den Besuchen in der Citadelle, bezw. in dcn Gefängnissen mit dcn Verhafteten nur russisch sprechen. Gegen den Grafen August Potocki, dcr in deu Gouvernements Lublin, Nadom, ebenso in Wolhynien, Podolien, sowie Galizien begütert ist und seinen Wohnsitz in Russisch-Polen hat, ist ein Process angestrengt worden. Graf Potocki hat in einer Privat-Gesellschaft einem Russen gegenüber die Aeußernng fallen lassen: „Ich bin Pole!" DaS soll genügt haben, um einen Process gegen il)n anzustrengen. Allerdings befindet sich der Graf noch ans freiem Fus;e. Das Denunciantenthnm blüht mehr denn je in Polen. Rnsiischc Beamte in Warschau deuuncieren i)fters fälschlich ihre polnischen Gläubiger, die dann auf Wochen oder Monate in die Untelsuchungshast wandern. Seite_ Die BereinSlcitung kann ihren dritten Jahresbericht ^ nicht schließen, ohne auf die nationale Rührigkeit und Opferwilligkeit anderer viel kleinerer und für die Allgemeinheit vi?llig unbedeutender Nationen hinzuweisen und den alpenländischen Deutschen nochmals vernehmlich zuzurufen : Nicht gtsiil»»t lllld alt herbei jvr hentscht« Chat! Kiiwpfeu »ir tt«ei>sam dea heilize« Ka«pf «m uisere» aageßl»«mttu Sodtv. auf dass wir ih« ßeirtich bekthe« and ans aicht der schmlichoolle llachraf treke, wirZleatsiljt» in den Wichen Marken Hütt n anser Zentschthil« den Sloveaen preisgegeden!" >1- -!- Eine Anfrage an die Regierung In der Sitzung des steierm. Landtages am 17. d. verlas Abg. Dr. Starkel folgende Interpellation: „Ein Gefühl tiefgehendster Beunruhigung bat seit längerer Zeit die deutsche Bevölkerung in Untersteiermark er' faßt. Dieses Gefühl wurde in den letzten Monaten verstärkt durch eine Reihe von Vorkommnissen, welche eine offenbare Begünstigung des slowenischen Elementes in Amt und Schnle und überhaupt im i)ffentlichcn Leben von Seite der holien Regierung bedenten und welche anch den Anlass zu einer Reilie von berechtigten nationalen Protestkundgebungen im deutschen VertranenSmannercollegium und in vielen Gemeindevertretungen des ganzen Landes gegeben haben. Wir verweisen da nur auf die Sprachenverordnung für das Genleindeamt Eilli, die dasselbe znr theilwcisen sloveni-scben Amtirnng zwingen soll, auf zahlreiche ähnliche Erläsie an k. k. sowie autonome Behörden betreffs Annahme und Erledigung sloveniscker Eingaben, auf die theilweise Slovcnisierung von bisher deutschen Mittelschulen und auf die noch viel weitergehende Slovenisierung von Volksschulen, dle bereits an mehreren Orten, wie Luttenberg, Schönstein u. a., die deutschen Bewohner dazu veranlaßt hat, die Errichtung von dentschen Parallelsitiuleu anznstreben, wobei sie jedoch auf die größten Schwierigkeiten bei dcn Be-hörd>!N stoßen, auf die stets mehr um sich greifende Ausbreitung des sloveniscken Elementes im Richter- und Notareu-stande an Orten, welche dcr überwiegenden Mehrheit nach deutsch sind — knrz auf cine Reibe von Erscheinungen, welche dentlich zeigen, dass das unleuql'are Vordringen der Slovcueu in Untersteierniark nicht lediglich der nationalen Agitation^kraft derselben znznschreiben ist, sondern dem be-wustt fördernden Eingreifen der Regierung. Dies aber mußte in den Deutsclien Untersteiermarks das Gefüt^l der Beunruhigung bervorrufen, dem wir .zuerst Gefertigten als ihre gewählten Vertreter bier im hohen steiermärkischen Landtage offen Ausdrnck zu geben uns verpflichtet halten und hiebei auch von mitgefertigtcn Vertretern anderer LaudeSthe'le unterstützt werden. Dcn Dentschen in llntcrsteiermark ist es keineswegs um irgend welche Beeinträchtignng der slovenischen Mitbewohner in ihrer nationalen Entwicklung zu thuu, und solauge lediglich das freie Spi^l der Kräfte im nationalen Wettbewerbe massgebend ist, werden sie sich niemals beklagen, denn sie ki?nnm sich als deutsche Männer wehren. Die Deutscl)en in Untersteiermark wollen aber den seit Jahrhunderten gehaltenen Besitzstand behaupten und wollen sich von dcr Scholle ihrer Väter niä't verdrängen und ihrer Muttersprache nicht berauben lassen. Jnl Kampfe für diese hohen nationalen Güter müsien sie es tiefschnierzlich empsiudcu, wenn die Hobe Regierung die ihr zustellende große Macht in die Wagsckale der Gegner wirst und der Zurückdrängung des dentschen Elementes in den Städten und Märkten Untersteiermarks biedurch geradezu Vorschub leistet. Die l^efertigteu erlauben sich itn Hinblicte auf die geschilderte Sachlage an Se. Exccllenz deu Herrn k. k. Statthalter die Anfrage zu richten: ..Jtt Eurer Ercellenz die Beunruhigung, welche in der deutschen Beei.'lkcrung Untersteiermarks platzgegriffen bat, genugsain bekannt und wären Eure Excelleuz geneigt, im Wege einer entsprechenden Vorstellung und Berichterjtattung bei der loben Regiernng aus eine Abhilfe hiuzuwirken Eine slovenische Entdeckung. Zu welchen Schlüsicn wahnwitziger Fanatismus gelangt, das erhellt wiederum einmal ans einer Kraftleiitung des hiesigen deutschgeschricbenen Slovenenblattes, das sich über den Bukowinaer EorruptionsprocesS in folgender, schier unglaublicher Weise anslicst: „Der Czernowitzer Process bietet eine eigcnthümliche Illustration zu dcn Ve> Hältnissen in einem Lande, wo man, statt das Volk auf natürlicher Grundlage zu bilden, es durch zwangsweise Einführung einer fremden Sprache culturell heben zu köuuen glaubte." (Armselige Spötter! Was wären denn hierzulaude die „gebildeten" Slovenen, wenn sie der deutschen Sprache nicht mächtig, der deutschen Eultur uicht theilt'aftig gewordeu wären? Anm. d. Schftltg.) „Die künstliche (?) Scheidewand, welche so zwischen dem Volke nnd der Verwaltung geschaffeu wurde, hatte zur Folge, dass das Volk die Vertreter derselben als eine fremde feindliche Institution ansah, mit welcher es möglichst wenig zn tbnn baben wollte. (Dainit fängt der höhere Blödsinn an, doch es kommt noch schöner. Anm.d. Schftltg.) „Das hatte cine Eorrnption zur Folge, durcl) welche der Staat durch cine lange Reihe von Jahren bestohlen uud die Vertreter dcr Verwaltung käuflich gemacht worden sind. Das sind die Folgen der Pscudocultur, welche da nach Osten getragen wurde." (Wenu man diese Sätze liest, fühlt man sich einer gelinden Ohnmacht nahc. Wir wollen annehmen, dass der Schreiber der obigen haarsträubeudeu — Gescheitheit nie mit den Regeln der Logik gequält wurde, dass ihn vielmehr sein Hausverstand schnöde im Stiche ließ, als er gedankenlos schmierte : Die Korruption in der Bukowiua ist eine Frucht der Germanisation. Auf solche Sudelei passt das derbe, aber wahre Volkswort: Wenn man das einer Kuh eingibt, wird sie hin. Anm. d. Schflltg.) Lesen wir weiter. „Die Bukowina, welche bezüglich der Zwangsgermanisatiou von dcn Deutschliberalen immer als eine Art von Eldorado bingtstellt wurde, ist das Land, wo wirklich asiatische Zustände herrschen." (Zugegeben! Aber was folgt daraus? Dass die Merkwürdige Sinneswahrliehmuiigeil Hypnotisierter. Der Verl. „Tägl. Rundschau" wurden solgende fesselnde Mittl)eilnngen gemacht: „Das suuctionelle Verhalten des Nervensystems während der Hypnose ist sehr wechselnd. Zwischen den äußersten Grenzen der Abnahme jeglicher Sinnesthätigkeit bis znm völligen Erlöschen, so dass jedes Gefühl fiir Druck, Wärme und Kälte, Schmerz u. s. w. verschwunden ist, bis zn einer außerordentlichen Verfeinerung der Sinne, wie dem Erkennen uud Lesen kleiner Schrift auf erstaunliche Entfernungen, dem Unterscheiden bestimmter Personen oder von ihnen berührter Gegenstände am Geruch, dem Hören des TickenS einer Taschenuhr durch mehrere verschlossene Zimmer hindurch u. s. w. liegen eine ganze Reihe Abstufungen sowohl in der Qualität wie in der Quantität der Wahrnedmung psychischer und „Die Zwei scheinen schon vollständig zusammen zu gehören", wandte Dahlen sich mit fast bitterem Ausdruck zn seinem Freunde. „Sonst vfle^te Hilda mich voller Freuden, mit wahrer llngeduld zu erwatten, jetzt denkt sie so wenig an mich, dass sie sogar daS Pferd nimmt. daS speciell für mich gehalten wird." „Das Telegramm, das Ihre Ankunft meldete", erklärte dcr Kutscher, der vielleicht etwas von den letzten Worten gehört hatte, „kam erst, als Fräulein Hilda und der Herr Baron —" „Lassen Sie mich mit dieskm Baron in Ruhe", schnitt aber Dahlen dem gesprächigen Alten das Wort kurz ab. Auf der Besitzung angelangt, t'ießen Dahlens Eltern die beiden Freunde herzlich willkommen. „Wo ist Hilda?" fragte Kurt mit scheiubarem Gleichlnuth, während sein Auge doch forschend nach ihr ausschaute. „O, ich habe sie und dcn Baron eben tüchtig ansge» schotten", versetzte seine Mutter mit wohlgefälligem Lächeln: „sie sind erst von einer stnndenlangen Spa'>ierfahrt heimgekehrt; sie ist nur gegangen, Mantel nnd Hut abzulegen und wird sofort hier sein." In demselben Augenblick that sich die Thüre auf, Hilda kam mit strahlendein Gesicht und ausgestreckten Händen auf Kurt zu und hieß ihn mit ihrer alten gewohnten Herzlichkeit willkommen. Diesen aber beschlich heute ein seltsames Gefühl der Bclngigkeit, ja deS Grolls, als sein Auge auf ihrer schlanken Gestalt, auf den jugendfrischen Zügen ruhen blieben, die in der kurzen Zeit ihrer Trennung noch an Liebreiz gewonnen hatten; und anstatt wie sonst mit Ungestüm zu begrüßen und sie innig an sich zu drücken, berührte er ihre Lippen nur mit einem kühlen Knss, dass sie befremdet zu ihm aufsah; als sie da aber seinem ernsten Blick begegnete, senkte sie verwirrt daS Auge und leichte Rothe ergoß sich über ibre zarten Wangen. Während sie sich darauf zu Kurts Freund wandte, trat auch der Baron ein. ..Es ist wohl kaum nötbig, uns einander noch vorzustellen'', begrüßte Kurt ihn mit erzwungener Freundlichkeit, „meine Mutter hat mir so viel von Ihnen geschrieben, und der Muth, mit welchem sie meine Eousine auS den Flammen retteten —" „Das war doch wobl nur Menschenpflicht", fiel der Baron ibm abwehrend inS Wort; „und — sagen Sie selbst — wer würde sieb um einen solchen Preis nicht in die größten Gefahren stürzen?" Dabei traf Hilda ein so bewundernder Blick aus seinen tiefen Augen, dass eS Kurt fast die Kehle zusammenschnürte. Röting ^var inzwischen so in den Anblick deS Barons vertieft, dass er wie aus einem Traum erwachte, als er plötzlich seinen Namen hörte und erst jetzt gewahrte, dass sie einander vorgestellt wnrden. Der Baivu reichte ihm die Hand; er sagte ihm in liebenswürdiger Weise, wie er sich freue, die Bekanntschaft eines so hervorragenden Literaten zu machen und erging sich ausführlicher über dessen letztes Werk. Nach einer Weile setzte man sich munter plaudernd zu Tisch. Auch Kurt war scheinbar heiter, obwohl es ihm in Wirklichkeit durchaus uicht so zu Mutbe war. So sehr er auch dagegen ankämpfte, musSte er das Auge doch immer und immer wieder zu Hilda und den Baron wenden, die ihm gegenübersaßen. Eifersüchtig beobachtete er jeden Blick, jedes ! Wort, dac si- miteinander wechselten, er sah, wie ihre Wangen sich oft höher färbten und wie sie seiner lebhaften Unterhaltung mit höchstem Interesse und einer ihr selbst fast uubewussteu Bewunderung lauschte. Ja, je mehr, je länger Kurt die zwei beohachtcte, um^ somehr sank ihm der Muth. Nach Tisch nahm de? kleine Kreis den Kaffee auf der Veranda ein, dann machte man eine Promenade durch den Park; und als eS gegen Abend kühl und feucht wurde, zog mau sich wieder in die inneren Räume zurück, nur Hilda und Der Barou verweilten noch länger draußen in der mondhellen Nacht. „Ein köstlicher Abend!" meinte der Baron; „wenn ich Maler wäre, so würde ich diese» Bild hier malen und eS „Rnhe" nennen. Wissen Sie, Fräulein Hilda", fuhr er in halbem Flüstertone fort, dasS ich wohl nie so traute, so glückliche Tage verlebt habe, wie hier bei Ihnen? — Sie erst habeu mich den wahren Reiz deS Wortes ..Heim" gelehrt. Ich habe ja nie gekannt, was Vater^ und Mutterliebe heißt. Als kleiner Knabe schon meiner Eltern beraubt, habe ich meist ein rastloses, unstetes Leben geführt, ohne jegliche verwandte Seele — ost ohne Frennde. Sie erst haben mich gelehrt, was es heißt, sein Leben wahrhaft zu genießen, ein frohes glückliches Hein: z^u besitzen. Ob ich — nachdem ich die süße Frucht gekostet habe — mich wieder in meine frühere Lebensweise finden werde?" Seufzend zuckte er die Schultern. „Wenn ich dcnke, dass ich bald Valet sagen nluss, um mich wieder in das rastlose Getriebe der großen Welt zu stürzen", fuhr er fort, „wenn ich weggehe von hier —" Er fühlte, wie ihre kleine Hand, die aus seinem Arm lag, bei diesen Worten leicht erbebte. (Fortsetzung folgt.) Nr. 76, 22. September 1892 Marburger Zeitung tzette physischer Reize. Ein französischer Arzt, Dr. LuyS, hat nun ' neuerdings in der Pariscr Gesellschaft für Biologie die Er- l gebnisse einer Reihe bedeutsamer Versuche an Hypnotisierten ' bekannt gegeben, die ebenfalls in einer außerordentlich ge- ' steigerten Empfindlichkeit ihren Grund liaben dürften. Schon friiher konnte Dr. Luys durch Versuche feststellen, dass manche Personen in gewissen Graden der Hypnose sich magnetischen Strömen gegenüber sehr merkwürdig verhalten, dass sie in ähnlicher Weise angezogen und abgestoßen werden, wie wir eS sonst nur von unbelebten Stoffen kennen. Bei den Versuchen kam ein gerader stabförmiger Magnet von 50 Zentimeter Länge zur Verwendung, der aus 4 bis 5 Lamellen zusammengesetzt war; hufeisenförmige Magnete würden bei der geringen Entfernuug ihrer Pole von einander eine genaue Beobachtung der besonderen Wirkung des einzelnen Pols erschweren. Wurde nun der Nordpol eines solchen Magneten, der auf einen: Tisch ruhte, z. B. von kinks dem Hypnotisierten bis auf Ccutimeter genähert, so zeigte er sich schon nach einigen Sccuiidcn deutlich durch die magnetischen Slri)me beeinflusst, er näherte sich dem Akagneten, ergriff ihn mit der linken Hcind und bekundete in seinem ganzen Gebaren ein gewisse« Wohlbehagen. Die rechte Seite war dem Einfluss des Magneten nicht unterworfen und blieb deshalb starr, so dass also die Versuchsperson auf der einen Körperhälfte lethargisch, anf der andern somnambnlisch war, ein Zustand, der sich sofort umkehrte, wenn man die rechte Seite magnetischer Einwirkung unterstellte. Ganz anders war das Verhalten dcm Sütpol gegenüber. Die magnetische Bestrahlung von diesem Pole verursachte deutliches Missbehagen, der Hypnotisierte schob den Stuhl zurück und suchte durch Zurückweichen aus dem Wirkungskreis des Magneten zu kommen, er wurde zornig, griff wüthend nach dem Magneten und schleuderte ihn zu Boden. Der Hypnotisierte verhält sich also den beiden Polen eines Magneten gegcnülier völlig verschieden und besonders bemerkenswert ist dabei, dass nicht blos physische Aeußerungen des Nervensystems, wie Muskelcontrakturcn, Empfindungslosigkeit u. s. w., sondern dass auch ebenso deutlich rein psychische Vorgänge und gewissermaßen experimentell Gemüthsbewcgungen, Freude und Schmerz dadurch ausgelöst werden. Eine weitere Reihe von Versuchen des Dr. ?uys hat noch oie merkwürdige Thatsache ergeben, dass Hypnotisierte in gewissen Formen der Hypnose nlagnetische Ströme nicht blos durch irgend eine Gefühlswahrnehmung empfinden, sondern sie auch durch den Gesichtssinn unterscheiden können, indem ihnen positiver und negativer Pol in verschiedener Färbung erscheinen. Den Nordpol eines größeren Magneten sehen sie von blauen büschelförmigen Flannnen umgeben, während sie dieses Büschelfeuer am Sijdpol als roth bezeichnen. In derselben Weise unterschieden sie elektromagnetische und Jnductions-ströme nur durch das Auge. Die Flasche eines galvanischen Elementes ohne Drähte und lLlektroden hatte eine verschwommen gelbe Schattierung, Drähte mit Elektroden selbst hatten aber nach der Einschaltung wieder die blaue Färbung des negativen oder Nordpols und röthliche am positiven, Jnductionsströme waren dagegen wieder gelb. Die Empfindlichkeit mancher Personen gegen die Einwirkung magnetischer Ströme war erstaunlich, indem sie noch Spuren derselben auf einer photographischen Platte wahrnahmen, auf die zwei Jahre vorher die Ströme eines magnetischen Nordpols eingewirkt hatten, der eine halbe Stunde vor dem photographischen Objectiv geblieben war. Den Beweis, dass die Hypnotisierten genau in derselben Tönung die Farben sehen, die sie an den Polen wahrnehmen, erbrachte Dr. Luys dadurch, dass die Versuchspersonen mittels Pinsel und Farbe die verschiedenen Farben aufmalen mussten, und auch so, wo doch jede äußere Beeinflussung ausgeschlossen war, kennzeichneten sie bei einem Magneten den Nordpol blau, den Südpol roth, den negativen Leitungsdraht eines Elements blau, den positiven roth und den Jndnctionsstrom gelb. Diese Fähigkeit der Hypnotisierten, Farben wahrzunehmen, die nnsern Augen verborgen sind, giebt eine Bestätigung der Entdeckung DecleS über die menschliche Polarität. In einem gemissen Zustand der Hypnose kann der Hypnoti-stcrte dafür als ein Reagens gebraucht werden, um an Kaus und Schule. Bon Gottfried Sittcr, Lehrer. Gilt es die Herstellung irgend eines hervorragenden Kunstwerkes, so betrachtet man es als ausgemacht, dass sich die dabei interessierten Personen vorher genau über das dabei einzuschlagende Verfahren einigen und nach einem gemrin-schaftlichen Plane vorgehen. Je künstlerischer aber das Werk sein soll, ein desto genaueres Studlum desselben und eine dcsto feinere, ins Kleinste gehende Detailiernng des aus jeden betheiligten Künstler entfallenden Arbeitsaittheiles muss dabei Platzgreifen. Giebt es aber etwas iu der Wclt, das sich in Bezug auf seine Wichtigkeit und Vornehmheit mit dcm Werke der Jugenderziehung vergleichen ließe ? Kann es etwas Erhabeneres geben, als den Ausbau der menschlichen Seele von ihren ersten Entwicklnngästadicn an bis zu ihrer größten Vollendung zu verfolgen und sein Schärflcin zu ihrer endlichen Entfaltung beizutragen? Und was hängt doch alles von dcm guten Gelingen dieses edlen Werkes ab! Des Kindes Fortschritt in seinem Wissen und Ki?nncn, seine Gewöhnung an Pflichttreue und gute Sitte, die Bildung seiner Gesinnung und seines Charakters, die Befähigung für das praktische Leben; kurz, sein Gefammtwohl ist das Resultat der an ihm vorgenommenen Erziehungsarbeit. Haus und Schule arbeiteu aber beide gemeinschaftlich an diesem hochwichtigen We'^ke; beitc haben gleiche Ziele im Auge und bedienen sich im Wesentlichen auch derselben Mittel. Darum ist es aber auch durchaus nicht gleichgiltig, welche Stellung beide zu einander einnehmen, soll anders ihr Werk ersprießlich sein. Als Haupterfordernis eines gedeihlichen und normalen Verlaufes dieser hochwichtigen Arbeit kann daher Einheitlichkeit den verschiedenen Farbentönen, welche links oder rechts am normalen Menschen sich zeigen, seine Polarität zu entdecken. Auf diese Weise kann man nachweisen, dass das Auge, das Ohr, die Nase, die Lippen der rechten Seite röthliche Ströme haben, während dieselben Theile links blaue aussenden, nnd dass ferner die Stärke dieser Ströme von der Ledensenergie in gewisser Abhängigkeit steht, da sie an. gelähmten Gliedern beträchtlich abgeschwächt sind, uud bei Tabetikern beiderseits zu einem bloßen Schimmer abblassen, und dass schliesslich bei Nervenleidenden, bei Hysterischen die Ströme rechts statt roth eine mehr violette Färbung annehmen. DasS elektrische Erscheinungen überhaupt ähnliche Farbenunterschiede zeigen, konnten die Elektriker Elster und .Heitel anf ihren Beobachtungen auf dem Sonnblick wahrnehmen ; je nachdem der Erdboden die Anode oder Kathode der elektrischen Entladung bildete, hatten die Blitze ihre besondere Farbe, außerdem trat nach bläulichen Blitzen negatives, nach röthlichen positives Elmsfeuer anf." Tagesneuigkeiten. (Eine gefährliche Jagd.) Kürzlich sollte in der Nähe des Biharer Beides in Ungarn eine Treidjagd abgehalten werden. Während die Schützen auf den Hohen eines bewaldeten Bergrückens ihre Stände besetzten, wickelte sich im Thale ein Ereignis ad, das der beabsichtigten Jagd ein rasches Ende bereitete. Ein Waldhüter stieß, wie „Vadl^-sz^Lap" mittheilt. auf eine Bärenfamilie, aus den zwei Alten und zwei bereits zu ansehnlicher Stärke entwickelten jungen Bären bestehend. Ohne sich lange zu besinnen, sckoss er nüttcn unter sie, woranf die Bärin, schwer getroffen, sich erhob und unter Brummen nnd reichlichem Schweißen auf den Schützen los-gieng. Dieser schoss noch einmal, worauf sie zusammenbrach und, allen Anzeichen nach verendend, vergebens suchte, sich zu erheben. Der alte Bär und einer der juugen wurden flüchtig, während der andere zu Baum gieng. Ein zweiter lierbeigeeilter Forstbediensteter sandte letzterem eine Kugel zu, die jedoch uur den Erfolg hatte, dass der Bär rasch wie ein Blitz den Mann annahm, ihn mit seinen Pranken todt schlug und darauf im Holz verschwand. (Aus dem Tagebuche des Schahsvou Persie n.'l In einem Anfsatze „Aus dem Reiche der Sonue" schreibt Graf Audor Szechenyi n. A.: „W'e der Schah iiber (Europa nrtheilt, mit welcher dem Orientalen eigenen Logik er über das Erlebte denkt, wie kurz und biindig und doch treffend er seine Erlebnisse in Europa schildert, das ersehen wir aus seinem Tagebucht, aus dem es mir gelang, folgende Stellen zu sammeln: In einer Gemälde-Ausstellung in London. Das Bild eines Esels wurde gesehen. Ich fragte: „WaS ist der Preis?" Der Director der Ausstellung, welcher ein beleibter Mann mit weißem Barte war und die Preise verlas, sagte: „Hundert englische Pfund", waS gleich 250 persischen Toman ist. Ich sagte: ..Der Preis eines lebendigen Esels beträgt höchstens fünf Pfund; weshalb sollte dieser, welcher nur das Mld eines Esels ist, so theuer sein?" Der Director sprach: „Weil er keine Kosten verursacht und keiue Gen'te und Hafer frisst."Jch sprach: „Wenn er keine Kosten verursacht, so trägt er dafür auch keine Lasten und giebt anch keinen Ritt." Wir lachten sehr. — Im Circns. Eines Abends giengcn wir in den Circus. Es waren merkwürdige Pferde mit Flecken dort. Sie haben diese Pferde so gezogen und gewöhnt, dass sie auf einen Wink jede Bewegung, welche man will, ansfiihren; der Lehrer sagte zu ihnen: „Stcht still Z" Alle standen still. Er sagte: „Lauft schnell!" Sie liefen. Er sagte: ..Stellt euch auf!" Sofort stiegen sie in die Höhe. Er sagte: „Lauft krumm!" Sie liefen so. Kurz Alles, was er sagte, das thaten sie. Man konnte sich daran ein Beispiel nehmen. Hübsche, schön gekleidete Fraueu galoppierten auf Pferden im Kreise hernm, sprangen auf den Pftrden, schlugen Pnrzelbäume, überschlugen sich nach rückwärts und sielen wieder zur Erde, ohne sich weh zu thuu. Kleine hübsche Kinder machten vortreffliche Seiltänzerstücke, welche anßer Asftn und Spinnen keines athmenden Wesens Sache sind. Genug, sie vollfübrteu Wunderdinge, eS war eiu unvergessliches Schauspiel.— In der Kirche. ihrer gesammten Erziehnngsmaßregeln angenommen werden. Worüber haben sich aber Haus und Schule zu verständigen? Bekannt ist der Ausspruch: ,.mevg santi iv corpore sano Unzweifelhaft also zuerst über deu leiblichen Zustand ihres Zöglings. Der Lehrer soll darnm über den Gesnndheitszustand des Kindes ein klares Bild erhalten; er soll wissen, ob der ihm anvertraute Schüler vou kräftiger oder schwächlicher Constitution sei, ob sein Nervensystem gesund, sein Auge und Ohr normal gebildet sind u. s. w. Lässt man den Lehrer über diesen, manchem als geringfügig scheinenden Punkt im Unklaren, so kann es häufig geschehen, das» das betreffende Kind für Vergehen oder Untcr-lassun'^en bestraft wird, an denen es keine Schuld trägt, oder dass Strafen angewendet werden, die im gegebenen Falle als uuzulässig erscheinen. Um auf seinen psvchischen Entwicklnngs-process entsprechend einzuwirkeu, müssen die Eltern den Lehrer darüber aufklären, wie die geistigen Kräfte des Kindes beschaffen sind; ob es vl'n großcr Reizempfänglichkeit sei, ob es leicht anfznfassen vermag, ob es ihm gelingt, dem Gedanken^ gange eines andern rasch zu folgen oder nicht; ferner nach welchen Richtigungen hin seine Verstandeskräfte schon geübt wnrden, nach welchen noch nicht; endlich in welchem Ver-hältniffe sie zu seiuer Gemüts- und Willensbildung stehen, fiir welche Dinge es sich besonders intcreffiert, welche Cbarakter-eigenschaften eS besitzt,welche üble Gewohnheiten nnd Neigungen bei ihm vorhanden sind n. s. w. Nur dann, wenn der Ledrer anf diese Weise daS ihm anvertraute Kind nach allen Richtungen hin kennen lernt, wird er eist imstande sein, dasselbe individuell zu behandeln, sich also die, gerade für dieses Kind paffende BeHandlungsweise zurechtzulegen. Es ist selbstverständlich, oder sollte es doch wenigstens sein, dass sich die Eltern dem Lehrer gegenüber der lauteren Wahrheit befleißen, wie sie es etwa einein Arzte gegenüber Eines Tages besuchten wir eine Kirche, wel^e auf einer Insel des Flusses Seine liegt. Dort unterhielt ich mich mit dem Oberpriester. Ich fragte: „Welches ist Ihre Ansicht in Bezug auf die Heiligkeit Jesus — auf ihm sei Friede! — pflegte er Wein zu trinken oter nicht?" Sofort sagten alle Priester, als ob ich eine sonderbare Frage gestellt hätte, im Ehor: „Freilich pflegte er zu trinken. Er pflegte sogar Wein zu machen." Dann sprach ich: „Pflegte er den Wein für sich zu machen?" Alle antworteten: „Zumeist für Audere." Es war schön. — Zum Schlüsse heißt es in dem Tagebuche: „Diese Reise machte ich im Jahre 130ö um den Monat Zi-Haji (Juli), wo ich auch Oesterreich'Ungaru passierte, durch welches die blaue Donau fließt und wo die Frauen so schön sind wie Lilien. Darüber schreibe ich gan^ besonders." l^Wirkuug des Blitzes auf Weinreben.) Emerich Rathay berichtet in den „Denkschriften der Wiener Akademie": In einen Garten bei Vöslan, in welchem die Sorte „blauer Portugicser" an Drahtrahmen gezogen war, hatte der Bli^ eingeschlagen nnd seinen Weg durch drei Drahtrahmen genommen. Alle an diesen Rahincn gezogenen Reben waren getroffen und infolge dessen waren viele Lotten dicser Rethen abgestorben. Mehrere Wochen später, nachdem die bereits abgestorbenen Theile weggeschnitten waren, zeigte sich erst an den noch frisch gebliebenen Theilen der Lotten eine prachtvolle Rothfärbnng des Laubes, und zwar war jedes einzeluc Blatt der an den getroffenen Drahtrahmen befindlichen Reben seiner ganzen Ausdehnung nach geröthet, während die übrigen Reben grün belaubt waren. Aehnliche Beobachtungen über Rothfärbung vom Blitze getroffener Reben sind in der Literatur nur sehr spärlich, im Ganzen außer dem vorstehenden nur noch vier Fälle verzeichnet. Sic betreffen stets nur solche Neben, deren Laub im Herbste rothe Verfärbung zeigt; Lel'^teres ist der Vitis s^^lvestris, ferner allen blauen und gewissen rothen Sorten der Vitis vinilsra uud gewissen, aber nicht allen blaueu Sorten verschiedener amerikanischer Nelken eigen. Interessant ist nun, dass alle Reben, welche il^re Blätter im Herbste röthen, dies anch thun infolge von mechanischen Verletzungen der Blattnerven, Blattstiele und Jnternodien; Ringelnng, Knickung und theilweises Durchschneiden der Jnter-nodien bedingt die rothe Verfärbung aller über der verletzten Stelle befindlichen Blätter. Die eingehende Vergleichnng der nach Blitzschlägen verfärbten Rebenblätter ergab, dass ihre rothe Verfärbuug in allen bisher nntersnchten Beziehnngen jener gleicht, welche nach mechanischen Verletzungen eintritt; auch in den Fällen, in denen nach der Blitzwirkung äußerlich elne mechanische Verletzung nicht sichtbar ist. Die Verfärbung durch deu Blitz ist hiernach nur eine mittelbare Folge und wird dadurch verursacht, dass tcr Blitz in den "D!ittclstücken zahlreicher auf einander folgender Jnternodien, die anßerhalb des Cambinms liegenden Gewebe ti?dtet, was nal)ezn einer mehrfachen Ringeluug entspricht. (Die .Heuschreckenplage) tritt jetzt in China überans heftig auf, außerdem ist in den Neisdistriktcn eine Mißernte zn erwarten. Die Beamten wenden nuu allen möglichen Hokuspokus an, um den ersehnten Regen herab-znbeschwören, doch die Götter bleiben schwerhi?rig. Zn den Beschwörungsmitteln gehört auch, dass daS Schlachten von Thicren verboten wird, ja Proclamationen sind sogar erlassen worden, die das Todten von Fröschen und Moskitos (!) untersagen. Die Mandarine, und an ihrer Spitze der Kaiser, haben sich uach den Tempeln des Regengottes begeben und seine Beihilfe angerufen, natürlich in den meisten Fällen erfolglos. In eiuigeu Bezirkeu habeu die Beamten Deputationen nach gewiffen hügeligen Gegenden entsandt, wo Wnnderthicre Hausen. Diese werden als Drachen bezeichnet, welche die Macht haben sollen, den lechzenden Feldern den Regen zu senden. Die „Drachen" werden als eine etwa fünf Zoll lange Eidechsenart beschrieben, deren Rücken schwarz und deren Bauch röthlich ist. Ist man so glücklich, eines dieser Thiere einzufangen, so legt man es in eine Porzellanvase, in der es von dem Fangplatze aus nach dem Tempel der Stadtgottheit in Procession geführt wird, der sich alle hohe Beanlten der Umgebuug und eine nach Tausenden zählende '^i^^lksmenge anschließen. Am Tempel angekommen, wird die Vase anf einen bcsondcrs dazu thun würden, sobald es sich darum handelt, denselben über die Kraukheitsersel'einungen ihres Kindes zu nuterrichten ; denn die Gesundheit der Seele ist doch mindestens soviel wert, als jene des Leibes. Ja, sogar der etwa vorgekommcneu Missgriffe sollteu die Erwäbnnng machen, die sie selbst bei der bisherigen hänslichen Erziehuug begangen > haben, denn nur bei vollständiger Kenntnis dieser vei fehlten Maßnahmen ist eine gänzliche oder doch wenigstens theilweisd Verbessernng derselben möglich. Bei jeder Thätigkeit, sofern sie einen gewissen moralischen Wert beansprnchen will, muss mit Bcwusstsein ein bestinnntes Ziel ins Auge gefasst werden, den: zugesteuert werden soll mit Auft.ietung der edelsten Kräfte des Leibes und der Seele nnd uuter stetem Hinblick anf ein gewiffes Ideal, deffen Verwirklichung oder wenigstens die Annäherung au dasselbe das ganze Thun eigentlich bezweckt. Aber weit gefehlt wäre eS^ wollten Eltern nnd Lehrer jeder für sich ein solches Bildungsideal zu verwirklicl'jen streben, sondern beide sollten vielmehr ein nnd dasselbe Ziel verfolgen, denn nnr dann werden sie in der Lage sein, sich bei ihrer erzieherischen Thätigkeit n'iiksanl zu nnterstützen nnd zil ergänzen. Aber verfolgen wirklich beide immer ein und dasselbe Ziel? Leider nein! Nur zu oft werden seitens der Eltern die Eigenliebe des Kindes und das Verlangen nach Vergnügell und Gennss viel zu sehr genährt, während es an das Verzichtleisten. an das Entsagen deS unerreichbar Scheinui'en, an Selbstverlängnuug nicht gewöhnt, in der Selbstbeherrschnng, in der Unterdrückung seiner Begierden nicht geübt wild. Wie viele Eltern berücksichtigen bei ihren Erziehnngsmaßregeln fast ausschließlich das Nützlichkeitsprincip, die Branchbarkeit fürs praktische Leben, ohne gleichzeitig in ihren Kindern den Glauben zu wecken nnd zu näl)rcn, dass es außer deu gemeinen alltäglichen Jntereffen auch noch höhere Lcbensinteressen gibt. Seite 4 enichteten Altar gestellt, und an einem Wahrsager als glückbrint^end bezeichneten Tage streut man in das Gefäß pulverisierte Thierknochen. Dies macht den „Dracken" so ärgerlich — oder so furchtsam, dass er pli)t;lich anschwillt, die Vase zerbricht und zum Himmel fliegt; ein tilchtiger Regen-quss wird die Folge sein, — wenigstens dem Volksglauben zufolge. „Dass die hotien Staatst'eamten Cbinas sich noch beutigeu Tags damit abgeben, zu solch einfältigeu Mitteln lbre,'Zuflucht zu nehmen, scheint", wie der „Ostasiatische Llovd" bemerkt. ..unglaublich, ist aber wahr." ^Die Cholera in Oesterreich.) Der unheimliche Wiirgeiigel aus Asieu hat seinen Einzug auch in Oesterreich gehalten. In den ji'ingsten Tagen kamen Meldungen über Cholerafälle, die sich in Krakau Podgorze ereigneten. Eine Drahtnachricht des Correspondenz-Bureau vom W. d. besagt, dass seil dem Ausbruche der Cholera bis zum Abend des 1'.>. d. in Krakau-Podgorze zusammen zehn Personen an Cholera erkrankten und filns derselben starben. — Professor Hofrath Dräsche hat sich dem Berichterstatter eines Wiener Blattes Zegcnitber über die Cholera folgendermaßen geäußert: „Ohne an Ort und Stelle gewesen zu sein, kann ich selbstverständlich kein absolut sicheres Urtheil über die Erkrankungen in Krakau abgeben. Wenn aber die Ansicht des Herrn Professors Weichselbaum richtig ist, wenn nämlich thatsächlich die Cholera aus Hamburg nach Podgorze eingeschleppt worden ist, dann ist es meine Ueber-zeugung, dass die Cholera in Krakau je^t keine große Ausdehnung aunehmen wird. Wir haben ja Aehnliches in der letzten Zeit in Deutschland beobachtet. .Hamburg war ein großer Feuerherd, von dem die Funken nach allen Richtungen umhersprühten, aber mit Ausnahme der allernächsten Umgebung von Hamburg hat noch nirgends in Deutschland Einer dieser Funken gezündet. In zal)lreichen Städten Deutschlands, ja sogar in dem immunen Stuttgart sind aus Hamburg eingelangte Personen an Cholera gestorben; in einzelnen Fällen sind auch Uebertragungen vorgekommen, aber nirgends ist bisher in Deutschland eine Epidemie ausgebrochen. Der Hamburger Jnfectionsstoff war, wenn man sich so ausdrücken darf, bereits abgeschwächt. Ich glaube, dass sich die Dinge in Krakau jet;t ebenso entwickeln werden. Es werden drei, vier Fälle vorkommen, nach einer Pause von mehreren Tagen wieder einige Falle, aber keinesfalls eine Epideniie." (D er Elepl)ant und die russische National-Hymne.) Ein englisches Blatt erzählt folgende Schnurre: Der Director einer in einer kleinen französischen Stadt aufgeschlagenen Menagerie kündigte eines Tages an, dass eines seiner intelligentesten Thiere, der Elephant ..Tippo", am folgenden Abend mit seinem Rüssel auf einem eigens zu diesem Zwecke gebauten Clavier die russische Nationalhvmne spielen werde. In hellen Schaaren stri?mte das Publicum in die Menagerie, um dem eigenartigen Sctauspiele beizuwohnen. Nachdem „Tippo" die Versammlung würdevoll begrüßt hatte, gieng er, ohne auch nur im geringsten vom Lampenfieber ergriffen zu sein, gemessenen Schrittes zum Clavier und schlug höchst eigenfüßig den Deckel zurück; aber kaum hatte er einen Blick auf die Claviatur geworfen, als er vor Schreck erbleichte, so gut ein Elcphant erblassen kann — und wie ein Backsisch in Ohnmacht siel. Als er wieder zu sich kam, zitterte er am ganzen Körper; dann stieß er, indem er seinen Nüssel wie in furchtbarer Anklage zum Himmel erhob, eiueu solchen Schrei aus, dass zwei Sitzreiben sammt den darauf« sitzenden Herren und Damen zu Boden sti'lrzten. Der Mena-geriedirector war natürlich ob der unerwarteten Absage des Elephantendebutanteu sehr entrüstet und lud den Clavierlehrer Tippos zu einer längeren Unterredung ein. Nach Verlauf der Unterhaltung, die eine halbe Stunde gedauert hatte, erschien der Director wieder in der Arena und kiindigte an, dass zu seinem Bedauern die Vorstellung nicht stattfinden kl?nne'. Tippo habe nämlich in dem Elfenbein der Claviertasten das Elfenbein seiner leider zu früh verstorbenen Mutter erkannt und als guter Sohn weigerte er sich, das Andenken der theureu Verstorbenen durch Herumschlagen auf ibren Zähnen zu be-ltidigen. Unter diesen Umständen könne er. der Director, nichts Vessers thun, als die russische Hymne von der Circus-kapelle spielen zu lassen, was denn auch unter allgemeinem deren Befolgung erst den Menschen fähig macht, den Stürmen des Vebens erfolgreich zu widerstehen. Bei der Jagd nach Reichthum, Ehre und Ruhm wird nur zu häufig vergessen, dass der Friede der Seele viel höheren Wertes ist, als alle irdischen Güter zusammengenommen und dass ein solcher Friede aber nur iu einem mit gläubiger Zuversicht Idealen vertrauenden und davon durchdrungenen Gemüthe zu finden ist. Die Schule erfasst dagegen ihre Aufgabe schon unter höheren Gesichtspunkten. Sie hat il?r Bildungsideal in der Erstrebung einer harmonischen Ausbildung der gesammten Geisteskräfte des Zöglings und in dessen Heranbildung zu einer sittlich-religiösen Persönlichkeit zu suchen. Aber die Schule wird dieses Ziel nur dann erreichen, wenn sie vom Eltern' Hause in thatkräftiger Weise unterstützt wird. Darum müsse» sich beide der Aufgaben bewusst werden, welche jedem von ihnen besonders zufallen. Um bei der körpirlichen Pflege anzufangen, so wird diese hauptsächlich dem Gebiete des Hauses auheimfallen, obwohl selbstverständlich auch die Schule auf die körperliche Gesundheit der Kinder Rücksicht nehmen mnss und auch nimmt durch Veranstaltung und Leitung zweckmäßiger Spiele, durch methodisch ertheilten Turnunterricht und verschiedene andere schulhvgienische Maßnahmen. Was die Beibringung von Kenntnissen und Fertigkeiten, sowie die damit verbundene Ausbildung der Geisteskräfte anbetrifft. so ist es nicht zu leugnen, dass die Schule in dieser Hinsicht tas Haus übertrifft, denn die Eltern werden wohl in den wenigsten Fallen in der Lage sein, den Unterricht nach streng methodischen Grundsätzen ertheilen zu kiznnen, während ^ies in der Schule durch besonders vorgebildete Lehrer er-mi)glicht ist. Noch ein anderes Moment ist hier in Anschlag zu bringen, das die Schule in dieser Hinsicht dem Hause voraus hat: das ist die Erweckung der Lust und Freudigkeit »/carvurger Mtnna Marburg er Zeitung Beifall geschah. Nach der russischen Hymne wurde dann noch die Marseillaise heruntergeblasen, worüber Tippo in so freudige Aufreguug gerieth, dass er ohne Rückficht auf seine verstorbene Mutter das ganze Clavier in Stiicke schlug. (Ein n e u e s H e i l m it t e l g e g en Krebs.) Auf dem Dermatologen-Congrefse hielt Dr. Hebra einen Vortrag über die Heilwirkung eines krystallinischen, chemisch vollkommen bekanuten Stoffes, Allylfulfocarbamids (Thiofinamias), welcher, in alkalischer Lösung subcutan injiciert, an entfernt gelegeneu krankhaften Neubildungen, speciell beim Lupus, locale Reactions« erscheinnngen ohne Mitbetheiligung des (Äesammtorganismus erzeugt, iu den weitesten Kreisen popularisiert zu werden verdient. Professor Jarisch aus Graz erklärte, das Mittel, welches Hebra im Vereiu mit dessen Assistenten, dem k. k. Bezirksarzt Dr. S. Kohn, seit zwei Jahren in aller Stille im Rudolfs-spit.ile gellrauche, biete alle Vortheile der Koch'schen Lymphe. (Humor eines La nd g e i st li ch e n.) Ein durch seine Jovialität und Liebenswürdigkeit bekannter und beliebter Landpfarrer hielt die Kinderbeichte ab, wobei ihm ein benachbarter Amtsbruder half. Der Pfarrer, der einen schönen Obstgarten hat und ein Schalk erster Güte ist, sagte zu den Schulkindern vor Beginn der Beichte: „Kinder, die von euch in meinem Garten schon Obst gestohlen haben, gehen nicht zu mir, sondern zu dem andern Herrn Pfarrer!" — und siehe da, der Erfolg blieb nicht aus. die Anhänger unseres Seelsorgers sielen scharenweise von ihln ab und seinem Amtsbruder zu — bis auf drei ! Aigen - Berichte. Klagenfurt, 17. September. (DergroßeBrand in St. ^^eonhard.) Die heutige Ausgabe der „Freien Stimmen" enthält über das Brandunglück im Lavantthale folgenden ans Wolfsberg datierten Bericht: „Jedermann, der das Städtchen St. Leonhard im oberen Lavcintthale und dessen äußerst feuergefährliche Bauart kannte, war auch in der Lage, ohne sonderlichen Scharfblick vorauszusehen, dass eine allfälligc Feuersbrunst für dasselbe von geradezu verheerender Wirknng werden niüsste. In der That ist dieses, von vielen Bewohnern St. Leonhards längst besorgte Ereignis am Montag den 11. d. M. eingetreten. Gegen halb 7 Uhr abends stieg nämlich ans dem Stadelgebäude des dem Herru Lichtenegger gehörigen sogenannten Maurei'schen Hauses am oberen Platze eine mächtige Rauchsäule empor und bald darauf stand auch das ganze Gebäude in hellen Flammen, die sich, durch einen heftigen Nordwind angefacht, mit rasender Schnelligkeit auf die austoßendeu durchgehends nur mit Schindeln gedeckten Baulichkeiten ausdehnten. Herr Lichtenegger unterlmlt sich zur Zeit des Brandausbruches itn Gasthofe Schellander gerade mit Kegclscheiben, wobei die ganze nichts ahnende Gesellschaft durch die Hiobspost überrascht wurde. Die sofort auf den Brandplat; eilende freiwillige Ortsfeuerwehr arbeitete mit dem Aufgebote aller Kräfte und rastlosem Eifer an der Bewältigung des Elementes, das jedoch, allen menschlichen Anstrengungen spottend und sowohl durch den herrschenden Wind, wie die vielen brennbaren Stoffe genährt, unaufhaltsam weitergriff. Der ohnehin schon weit ausgedehnte Feuerherd hätte wahrscheinlich auf der Ursprungsseitc seine Begrenzung gefunden, wenn nicht verhängnisvollerwcisc die Windrichtung von Nord nach Ost umspringend, sich geändert und einen Funkenregen nebst brennenden Schindeln auf die gegenüberliegende Häuserreihe geweht hätte, die ebenfalls nur init Schindeln gedeckt, alsbald Feuer siengen. Im Nu standen die Bedachungen von sechs Häusern in hellen Flammen und brannten sammt den Wirtschaftsgebäuden, diese letzteren bis auf die Mauern, vollständig nieder. Beim Gemischtwaren-Händler Mathias Maier, Familienvater luit sieben Kindern, stürzten auch die Oberböden ein und begruben das ganze Warenlager, das nicht mehr ausgeräumt werden konnte, unter den Trümtnern. Ebendort sollen auch die im Keller lagernden Spiritus- und Brantweinfässer ezplodiert und ausgebrannt sein. Auf dieser Seite hätte überhaupt, durch die der Ausbreitung des Brandes ungemein förderlichen Localverhältnisse, die ganze sich westwärts erstreckende Gassensront leicht ein Raub der Flammen werden können, wenn es nicht dem ver- am gemeinsamen Schaffen, das Hervorrufen eiues edlen Wetteifers unter den Schülern. Dass durch dieses günstige, dem Hause fehlende Moment auch ein günstiger Einfluss auf die Bildung der Gesinnung der Schüler angebahnt wird, liegt ans der Hand. Allein auch in der Beibringung von Kennt-niffen muss das Haus die Schule thatkräftig unterstützen und zwar dadurch, dass es das Kind zuln regelmäßigen und pünktlichen Schulbesuch anhält, die erforderlichen Lernmittel beistelll, ihm gehörig Zelt lässt, die etwa gegebenen Aufgaben ordentlich und mit Sorgfalt zu machen, es dabei überwacht, seine Arbeiten nach Thunlichkeit überprüft und das Kind überhaupt anhält, über Vorkommnisse im alltäglichen Leben sich stets klar und deutlich auszusprechen. (Schluss folgt.) (Sein erster Gedanke.) Bauer: ..Wissen Sie's schon, Herr Förschter, heut' Nacht hat sich mei' Schwiegermutter in Ihrem Karpfenteich ertränkt?!"— Förster: „Jessas, meine armen Fisch'!" (Aus Marienbad.) Ein Fremder promeniert über die waldigen Höhen des freundlichen Badeortes in Bc-gleitung eines ortskundigen Freundes. Auf das Städtcheu herabblickend, lässt sich der Fremde über die schönsten Bauten des Ortcs Auskuust geben, und sein Freund sagt: ..Hier haben Sie die Kirche der Protestanten, dort die der Katholiken, und dort unten liegt die Synagoge der Badegäste." (Boshaft.) Elsa:, „Dudarfst eS mir glauben, Vetter Otto, beim Baden kann ich beinahe eine volle Minute lang tauchen!" — Otto: „Renommiere doch nicht so, Else! So lange kannst Du ja gar nicht den Mund halteu!" (Se lbftv erständlich.) „WarenSie schon einmal im Zoologischen Garten, Herr Neumann? Das heißt — selbstverständlich — ich meine als Besucher." einten Zusammenwirken der Ortsbewohner und der Feuerwehr geluugen wäre, den vom Feuer arg gefährdeten, mit Heu und Feldfrüchten gefüllten Trost'schen Stadel, der wiederholt an einzelnen Stellen zu brennen begann, nach heißem Ringen zu retten, wodurch auch von den angrenzenden Gebäuden die drohende Gefahr abgewendet wurde. Desgleichen verdient die Thätigkeit der im Laufe des Abends am Brandorte eingetroffenen Reichenfelser Feuerwehr anerkennend hervorgehoben zu werden, weil hauptsächlich deren umsichtigem Eingreifen die Rettuug des Köppl'schen Hauses sammt den Nebengebäuden zu verdanken war. Auch die Obdacher Feuerwehr war mit ihren Löschgeräthen erschienen und betheiligte sich ebenfalls nach Kräften an der Dämpfung der riesigen Gluth. Die Zersplitteruug der ohnehin viel zu geringen Kräfte auf zwei Feuerfronteu hatte aber zur unvermeidlichen Folge, dasS der Brand auf der östlichen Häuserreihe des Platzes inzwischen zusehends an Terrain gewanlt, so dass in kurzer Zeit die ganze Front, aus dreizehn Nummern bestehend, samint den anstoßenden Wirtschaftsgebänden ein einziges riesiges Flammenmeer bildete. Demselben Einhalt zu thun, war umso weniger möglich, als die ganze Gruppe dieser 13 Wohngebäude mit Schiudelu gedeckt und sämmtliche Häuser statt der Feuer-maueru nur durch einfache Holzwände von einander abgeschlossen waren, wodurch eben die Weiterverbreitung des Brandes außerordeutlich begünstigt wurde. Erst an der Feuermauer des mit Ziegelu gedeckten Fuchsbichler'schen Hauses fanden die Flammen wirksainen Widerstand. Noch muss bemerkt werden, dass die Feuerröthe zwar schon am Abend des 11. d. M. in Wols'Zberg sichtbar, eine Orientierung über den Brandort aber wegen der versteckten Lage St. Leonhards nicht möglich war. Eine telegraphische Anfrage des hiesigen FeuerwehrhauptmanneS Fischer blieb unbeantwortet, weil damals der Dachstuhl des .Hauses, wo sich Post- und Telegraphenamt befinden, bereits in Flammen stand und auch die Leitung durch den Brand oder die RettuugSarbeiten zerstört worden war. In der allgemeinen Verwirruug vergaß man in St. Leonhard, sogleich einen Boten herabzuschickeu. Erst nach 3 Uhr morgens erschien ein solcher, worauf die hiesige Feuerwehr alarmiert wurde, um Uhr mit einer Saugspritze und Schlauchwagen von hier wegfuhr und ulu Uhr in St. Leonhard eintraf, woselbst es allerdings für sie nicht mehr viel zu thuu gab, weil die Heftigkeit des Brandes inzwischen bereits nachgelassen hatte. Eine Vorstellung von dem Umfange und der Dauer desselben konnte man sich übrigens ans der Tbatsache machen, dass die Rauchwolkeu durch den ganzen zwei Stunden langen Twim-bergergrabeu lagerten uud der Brandgeruch hier stark wahr-uehnlbar war. Feuerwehrhauptmann Fischer veranlasste in St. Leonhard die Instandsetzung der Telegraphenlcitung und ließ sodann an die Bezirkshauplmaunschaft Wolfsberg, an die hiesizje Sparcasse und an den Landtag sachliche Depeschen über das Brandunglück abgehen. Noch im Laufe des Vormittags erschien eine Regierungscommifsion mit dem Bezirkshaupt-maune Murmayr zur Schadenert)ebung. Der Schade ist in der Thal für die Vermögensverhältniffe der meisten Betroffeneu ein sehr beträchtlicher, da manche durch den Brand fast ihr ganzes Hab und Gut, alle Grundbesitzer aber die gesammte bereits eingeheimste Fechsung einbüßten. Im ganzen brannten 46 Objc-'^e, darunter 21 Wohn-und 25) Wirtschafts-gebältde nieder. Der Verlitst von Menschenleben ist glücklicher^ weise nicht zu beklagen, wohl aber trugen einzelne Personen beim Bergen der Habseligkeiten Brandwunden davon. Hingegen kamen zwei Pferde, mehrere Rinder und eine größere Anzahl Schweine in den Flammen um. Der Gesammtschaden wurde mit circa 200.000 fl. erhoben, wovon durch Versicherung nur etwas über 8l).000 fl. gedeckt sind. Die hiesige Sparcasse hat für die Abgebrannten bereits eine Spende von 2000 fl. votiert. Der Brand dürfte durch Unvorsichtigkeit eines Dienstboten oder eines anderen im Stalle Beschäftigten entstanden seilt, doch ist der Thäter noch nicht ermittelt. Die Stadt St. Leonhard wnrde bereits vor einigen Jahren von einem Brandunglücke heitngesucht, das jedoch nicht so bedeutende Dimensionen annahm, wie diesmal." Rothwein, 20. September. (Einbruch und Brandlegung.) Aln vergangenen Sonntag um halb 4 Uhr früh erscholl in unserem Orte Feuerlärm: ein im Norden des Wirtschaftsgebäudes des Weinhändlers und Realitätenbesitzers Wretzl gelagerter Strohhaufen stand in hellen Flammen. Ein in der Nähe befindlicher zweiter Strohhaufeu wurde auf das Gebeiss des Herrn Wretzl von seinem Gesinde mit Wasser begossen und siena infolge dessen nicht Feuer. Die Vkarburger freiw. Feuerwehr erschien rasch aus dem Brandplatze uud gebot im Vereiu mit der ausgerückten Bereitschaft in der Franz Joses-Kaserne und der Feuerwehr von Pickern nach einstündiger Anstrengung dem Feuer Einhalt. — Durch den Ausbruch des Brandes, dessen Entstebuug höchstwahrscheinlich einem Racheakte dürfte zuzuschreiben sein, wurde vermuthlich ein Dieb verscheucht, der in eine Stube im Wretzl'schen Wirtschaftsgebäude eingebrochen war, utn das in einem Kasten verwahrte Geld — es waren in jener Nacht 35 Gulden vorhanden — zu stehlen. — Die anf dem Brandplatze erschienene Gendarmerie wurde von den VerdachtSum-ständen unterrichtet und wird die Thäter hoffentliche bald zu Stande gebracht haben. —- Dem Brandleger ist man auf der Spur. Maröurger Wachrichten. (Das Urtheil eines Erzherzogs über die Weinzölle.) Als Erzherzog Karl Ludwig am 14. d. iu unserer Stadt weilte, nahm der Bürgermeister, Herr Alexander Nagy, die Gelegenheit wahr und äußerte sich dem hohen Besucher gegenüber über die Weinzölle mit Italien mit folgenden freimüthigen Worten: „Man hat uns hier im Weinlande durch die Weiuzölle gegen Italien und den massenhaften Weinimport den Bettelstab in die Hand gedrückt." Darauf entgegnete Erzherzog Karl Ludwig: „Es war ein arger Mißgriff." — In so scharfer Weise sprach sich der Bruder des Kaisers über jenen Theil der Handelsverträge aus, den die liberalen Abgeordneten nicht ab« Nr. 76, ^2. September ???? lehnen zu dürfen glaubten und durch dessen Bestimmungen die bercit'^ von so scvlimmen Feinden lvdrohtcn Weinqebicte Oesterreichs vollends der Verarmung zUticsiihrl werden müssen. (Schanübung der sreiw. Feuerwehr.) Am l l^tcn Sonntag veranstaltete die hiesige sreiw. Feuerwebrum Udr nachmittags in der Kärntnerstraße eine Schauübung mit allem Gerath und der Dampfspritz?. Zu dieser Uebung iv.nen 35) ausübende Mitglieder ausgerückt; der beabsichtigte ^^tvcck — die Erprobung der mit einer neuen Constrnction revsct)enen Dampfspritze — wurde nach dem Urtheilc der an-ivesellden Fachmänner vollständig erreicht, denn es gelang, bei einem Druck von 4'/z Atmosphären vollauf genügende Wasser-n'.eugen aus der Drau zu gewinnen, um die ein Stockwerk boden Häuser gan)^ und gar zu sichern. Auch die Legung und Attwrndnng der Schläuche gieng anstandslos vonstatteu, so dai's die stattgehabte Schauübung mit Fng als in jeder Hinsicht gsluttgen bezeichnet werden darf. (Philharmonischer Verein.) Da noch fortwährend Anniclvungen von Schülern für die Musikschule einlansm, so ivlirden die Einschreibungen bis einschließlich nächsten Souittag jeden Tag von 10 Uhr vormittags an fortgesetzt. In Herrn Kapellmeister Fr. Materna hat der Verein eine ijall.z ausgezeichnete Lehrkraft gewonnen, welcher der Unterricht in Ges.nig und Clavier übertragnen wurd.'. Uin den ^^es.nlgs-unterricht noch intensiver zu gestalten, will de eine allen Classen gemeinsame dritte wizchentliche Stunde (für Cborgesang) eingeführt nnd zwar ok)ne Erhizhung des Schulgeldes. Außerdem soll bei einer genügenden Zahl von Anmeldungen eine Classe für Sologesang eröffnet werden, worauf wir alle stimmbegabten Sänger und Sängerinnen aufmerksam machen. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den L5. September, wird hier in der evangelischen Kirche kein Gottesdienst statlsinden. (Zur Frage der Parkmus it.) Wir erhielten folgendes Schreiben, das wir mit Vergnügen seinem ganzen Jichalte nach verizffentlichen: „In Urem geehrten Blatte vom Donnerstag den 15. d. bilden Betrachtungen eines alten Marburgers über unsere Stadt einen Anfsay, in welchem in schmeichelhafter Weise deS Stadtoerschönerungs-Vereines Erwähnung geschieht, jedoch in den letzten zwei Absätzen ein leiser Vorwurf denselben trifft, welchen ich nicht unerwidert lassen kann. In den Jahren, wo wir in Marburg das Glück halten, einen vorzüglichen Regimentsstab zu besitzen und die Freude hatten, die Kapelle allwöchentlich im Stadtpark hören zu können, wurde der Verein vielseitig bestürmt, einen Musik-Pavillon zu bauen. Leider hatten wir damals nicht die Mittel zur Hand, den ganz berechtigten Wünschen entsprechen zu teiineu, aber wir gaben das Wort, sofort einen Pavillon zu bauen, wenn uns dies unsere stets sehr in Ansprnch genommene Casse erlaube. Gewohnt, immer Wort zu halten, wurde der Pavillon in dem nächsten Frühjahre, wo uns dies die Drittel erlaubten, gebaut und glauben wir, dass er gewiss nicht zur Unzierde unserer Anlagen auf seinem Platze steht, wenn ihn auch ohne Musik eine gewisse Trauer umgibt. In den Jahren I^W und 1891 baben wir das große Opfer gebracht, die vorzügliche Werkstättenkapelle jede Woche auf unsere Kosten spielen zu lassen, von dem Glauben beseelt, dass der Verein an Popularität so gewinnen würde, dass ihm nicht allein n»chr Mitglieder zuwachsen, sondern dass auch von eiuzelnen Bürgern, welche es leicht thnn können, erhöhte Beiträge würden bezahlt werden. In diesem Glauben wurden wir aber vollkommen getäuscht; denn anstatt eine kräftigere Unterstützung zu finden, hat sich die für die Größe der Stadt gerade nicht sehr schmeichelhafte Mitgliederzahl vermindert und viele Mitglieder haben weniger als in früheren Jahren bezahlt, daher sich das Jahreseinkommen bedeutend verschlechtert hat. Da unsere Aufgabe in erster Linie darin besteht, die vorhandenen Anlagen anständig zu erhalten und iiberdies der Verein noch andere Verpflichtungen hat. nm die neuen großen Anlagen fertigzustellen, so wird die Bürgerschaft unserer Stadt wohl das Einsehen haben, dass wir bei einer Einnahme von ca. 1000 fl. an Mitgliederbeiträgen nicht 50^ fl. für Concerte in der Saison ausgeben können. Die Musik wurde zwar zu einem sehr niedrigen Preise zur Verfügung gestellt, allein die vielen Wochen ergaben als Kosten für die Concerte die oben eingeführte hohe Summe. Im Principe aber steht uns eigentlich diese Aufgabe gar nicht zu, sondern wäre die Veranstaltnng der Parkmusik eine Sache, die der Fremdenverkebrs-Verein in die Hand nehmen sollte. Aber nach meiner Meinung wird auch er bei aller Rührigkeit kaum in der Lage sein, einen so großen Betrag aufbringen zn können, da ja andere Anf.,aben seine Kräfte sehr in Anspruch nehmen. Am leichtesten wäre dieses Problem mit vereinter Kraft zu lösen und zwar in der Weise, dass sowohl die Gemeinde, als anch der Fremden-verkehrs-Verein und der Stadtvcrschönerungs-Verein dafür einige Opfer brächten. Dies ist ein Vorschlag meinerseits, der Hoffentlich im nächsten Jahre zu einer allseits befriedigenden Lösung führen wird. Kokoschineg g." (Beim Baue >»nseres nenen Gymnasiums) hat sich die Bauleitung, insbesondere die Herren Ingenieure Sreinko und R. v. Spinler aui^erordMich bewährt. Wir möchten hauptsächlich darauf verweisen, dass der architektonische Schmuck des prächtigen Baues das Werk des He»rn Ingenieur R. v. Spinler ist, der auch in bautechnisä>er Beziehung wegen seiner rastlosen Thätigkeit uneingeschränktes Vob verdient. — Die Firma A. Tschernitscheks Erben, die bekanntlich den Bau ausführte, hat sich mit diesem Werke neuerdings allgemeine Anerkennung erworben. (Glasphotographien - Ansstel lu ng.) Auch die Bilder der dritten Abtheilung: „Bayerische KönigSichlösser", welche noch bis Samstag zu sehen sind, finden den Beifall der Besucher des im Weiß'schen Salon aufgestellten Panoramas. (Ringkämpfer.) Im Gewölbe des Hauses Schul-gasse Nr. 5 ist in neuerer Zeit ein allerliebstes Spiclzeng, genannt ..Ringkampf", welches im höchsten Grade das Interesse eines Jeden erregt. Zwei drollige Kerlchens fechten einen Kampf ans, wie er toller nicht gedacht werden kann. Den Ankauf dieses atnüsanten Spielzeuges können wir nur besteus empfehlen. ^Römerbad.) Die am 17. d. ausgegebene 10. Cur-liste, die letzte dieser Saison, wM 48i'> Parteien mit 1067 Personen auS, von welchen aus Oesterreich - Ungarn, darunter aus Steiermark Z35, Niederösterreict' L^^7, Küsten« land Nd, Ungarn 137 gekommen waren. An? dem Auslande besuchten den Curort l 28 Personen, davon anS Prensien 53, Sachsen 14, Baiern 14, Württemberg 8, Rußland 14, Italien 7, Frankreich 1, Serbien 4, Schweden 6, Amerika 7. (Aus dem (^>en? ei n d er a t ke.) In der gestrigen Sitzung des Gemeindercithes wnrde der BeschlusS gefaßt, den Schweinemarkt vom Kasernplatz auf den Holzlagerplatz (ehem. Heumagazin) zn verlegen, da infolge des in jüngster Zeit stattgehabten Auftrietes auf dcu Sch'veinemarkt die Abhaltuug dieses Marktes in der Stadt aus Verkehrsrücksichteu untliunlich erscheint. (Jrrthum oder Diebstahl?) In der Nicdt zum Montag zog ein Sauerwasselführer mit elneni il!i,l unbekannten Burschen in vier Kaffeehäusern herum, gicng sodann mit seinem Begleiter in den Statt eines Gasthofes schlafen und machte am Morgen die Anzeige, dass er jedenfall':< von seinem unbekannten Kameraden, der bei seinem Erwacl^eli schon fort gewesen war, einer Barschaft von 13 fl. u,ld einer roth-ledernen Geldtasche bestohlen worden sei. Sechs Silbergulden sollen ibm aus ^inem Gelt'dentcl. in dein am Morgen noch ein Gnls^eni'tück sich vorfand, sieben vavierguldcn aber sammt der Brieftasche entwendet worden sein. Der unbekannte Schlaf-genosse des Anzeigers war von der Sicherheitswache auf Grund erhaltener Personsbeschreibung bald erforscht und da man bei ihm vier Silbergulden, eine bei ihm früher nicht gesehene Uhr und außerdem noch eine Barschaft von 1 fl. 53 kr. vorfand, wegen der gegen ihn obwaltenden Verdachtsmomente als dringend verdächtig arretiert. Der Arretierte versuchte, sich über die bei ihm vorgefundene Barschaft und über den Besitz seiner Uhr mit glaubwürdigen, aber noch nicht bewiesenen Angaben auszuweisen. Bei der Durchsuchung seiner Effecten fand sich eine Silberkctte, die er am vergangenen Sonntag beim Seewirt, woselbst eine der gewöhnlichen Sonntaqs-Raufereien stattgefunden hat!e, als „Nachlese" gefunden haben will. Zu Gunsten des Verdächtigten spricht der Umstand, dasS polizeilich festgestellt wnrde, dass der Be-stohlene schon vor dem Zusammentreffen mit dem Verhafteten fünf Silbergulden gegen eine Fünfgnldennote eingewechselt hatte, daher ihm diese Silbergulden nicht konnten gestohlen worden sein. Die gerichtliche Untersnchnnc^, die hierüber anhängig gemacht wurde, wird bald über Sihuld oder Unschuld des Verdächtigte» entschieden haben. (Boshafte Beschädigung.) In der Nacht zum 19. d. verwi'lstete ili rein boshafter Weise ein bisher noch Unbekannter auf einer Gartenhalde nächst der Gartengasse das dort gebaute Gemüse, ohne etwas Hieron wegzutragen. Dem Uebermüthigen ist man auf der Spur. (Unfall auf dem Kärntnerbahnhof.) Am 19. d. gegen 12 Uhr nachts wurde der AushilfSheizer Gustav Trinkl auf dem Kärntnerbahnhof von einem abgestoßenen Wagen, der allein rollte, überfahren und musste schwer verletzt ius allgemeine Krankenhaus übertragen werden. Den Unfall kann der Beschädigte nur seiner eigenen Unvorsichtigkeit zuschreiben. (Ein gesuchter Raubmörder.) Des am IlZ. d. iu Wien, Schönbrnnnerstraße versuchten Raubmordes an dem Uhrmacher Johann Lnmmel wird seitens der Wiener Polizei der aus der Strafanstalt Karthaus entsprungene Raubml?rder Jgnaz Nawratil verdächtigt. (Ein zerstörter Grabstein.) Am Morgen des 19. d. machte der Todtengräber auf dem Stadtfriedhofe die Wahrnehmung, dass der Gradstein auf dem Grabe des verstorbenen Apothekers Herrn Nos? in Trümmern lag. Ein Dieb, der in dem an die Friedhofsmauer angrenzenden Garten der Besitzerin Zwillak Weintrauben ;,estohlen hatte, nat,m seinen Weg über die Friedhofämaucr zu dieser Grabstelle und richtete die Zerstörung an. (Funde.) Als gefunden wurden abgegeben: eine roth-lederne Brieftasche mit dem Barinbalte von 1 fl. 25 kr. unb mehreren Versatzscheinen; ferner eine Fünfguldennote; diese Gegenstände können nach geliefertem Nachweis des Eigenthumsrechtes beim Stadtamte behoben werden. (Steckbriefe.) Im steierm. Polizeiblatt vom !). d. erscheint der Schneidergeselle Georg Ramschek aus St. Martin bei Eilli, 31 Jal)re alt, wegen Verbrechens der öffentlichen Gewaltthätigkeit steckbrieflich verfolgt; desgleichen der seinerzeit hier bedienstet gewesene Kellner Alois Serdinko, 25 Jahre alt, ans Jeschenzen bei Marburg, wegen des Verbrechens nach ^ 87 St.-G. ^/Dit Eröffnung des neuen Gymnasiums. Am verwichenen Sonntag wurde das neue Gymnasium in feierlicher Weise eröffnet. Nach einem festlichen Gottesdienst in der Aloisiuskirche nahm der prachtvolle Saal im zweiten Stockwerke des schönen Gymnasialgebändes die Tkieilnehmer an der Feier — die Vertreter der weltlichen Behörden und der Geistlichkeit, den Lehrköiper der Anstalt, die geladenen Gäste und die Schüler auf. In der einen Ecke des Festsaales stand inmitten eines grünenden Pflanzenschmuckes die Büste des Kaisers, ihr gcgenüt?er an derselben Schmalseite des Saales war die Rednerbühne errichtet. Unter den Anwesenden bemerkten wir den in Vertretung des Statthalters erschienenen Statthaltereirath Tanbenberg. den Fürstbischof Dr. Napotnik, den Bechkshanvtinann Kankonisky, den Landesschulinsvector Di'. Joliann '^iiidler. den Bürger-mcisterNagy,den Bürgermeister-StellvertreterDr.Schin iderer, den Landesansschnss Dr. Sckmiderer, den Baurath/)iitter v. Neupauer, den Stadtschnlinspector Neupauer, die Ingenieure Strinko und R. v. Spinler. die Directorcn und einen Theil des Lehrkörpers der Realschnle. dcr Bürgerschule, und der Lehrerbildnngsanstalt, den Bezirksrichter Fohn, den Stadtar^t Dr. Mallv. die fiirstbischöflichen Con-sistorialräthe Dr. Krisckanitsch und Dr. M la ker u. a. m. Nachdem dcr Fürstbischof die Einweihung des in der Kapelle befindlichen Slltars vorgenommen hatte, richtete der Statthaltereirath, Herr Tanbenberg, an die Versammlung eine Ansprache folgenden Inhaltes: Seine Majestät der Kaiser liest sich ftit seinem Regierungsantritte die Pflege der Wissenschaften und Ki'lnste angelegen sein, was aus vielen weisen Maßllahmen der kaiserlichen Regierung erhell.'. Die Einführung dcr Lernfreiheit an den Universitäten bedingte eine Umgestciltungldes Gymnasiallehrplanes, der obncdem nnter dem Zwange veralteter Formen den neuzeitlichen Foii'crlingen, insbesondere den zu hoher Bedeutung gelangten ^^iatunvissen-schaften, nicht mehr vollkommen Genüge leis^tete. Das t^uni' nasium der Neuzeit sollte unter Berücksichtigung und Äiithilfe der alten klassischen Sprachen und Literatur, dem Urquell der heutigen Bildung, eine höhere allgenieine Bildung ver-breiten und die -Schüler für den Besuch der Universität vorbereiten. In dein Organis,itionsentlvurf vom Jahre sind diese Grundsätze niedergelegt worden. Der Unterrichtsminister Leo Thun und ausgezeichnete Fachmänner erwarben sich unvcrgessliche Verdienste. Allein dcr Organisationsentwurf sollte nach dcr Meinung der berufenen Ä^änner die Gymnasien nicht einem metallenen Gewände gleich umschließen und in ewiii gleicher Fl?rm festhalten, sie sollten vielmehr mit dem pnlsierelidcn Leben Fühlung behalten, dainit sie wachsen und sich ausgestalten könnten. Im Laufe der Jahre find denn auch mehrfache Veränderungen geschehen; der Lehrplan erfuhr wesentliche Berbesseruncien. Die Ungunst der Zeiten und die Finanzlage des Staates insbesondere gestatteten eS nicht, dass die wissenschaftlichen Lehranstalten auch in Gebäuden untergebracht würden, die würdig der inneren Organisation dieftr Anstalten seien. In neuester Zeit sei durch die Gnade des Kaisers und seine weise Fürsorge auch in dieser Hinsicht Vieles geschehen und in dcr Steiermark gerade, die der kaiserlichen Hulc» zu großem Danke verpflichtet sei. Der Redner wies auf den Bau dcr neuen Universität, der technischen Hochschule und der Gymnasien in Graz hin. An diese Gebäude reihe sich nun auch das Marburger Gymnasium an. Hierauf wandte sich Herr Statthaltereirath Taubenberg an den Director des neuen Gymnasiums, Herrn Dr. Stornik, und sagte: „Indem ich Ihnen, Herr Director, im Namen der Regierung das Gebäude übergebe, spreche ich die Zuversicht und Erivartung aus, dass die Anstalt iln nenen Gebäude unter Ihrer und des Lehrkörpers Leitung gedeihen wird als Stätte dcr Pflege der Wissenschaft, des wahren religiösen und patriotischen Sinnes zum Wohle der Bevölkerung, zum Wohle nachwachsender Enkelgeschlechter und zur Ehre des Vaterlandes!" Der Herr Gymnasialdirector erwiderte, dass er das Gebäude übernehme, das den Wiinschen der Regierung seine Entstehung verdanke. ..Wir werden darnach streben, die Aufgabe dcr Anstalt zum Heile des Vaterlandes zu erfüllen. Gott schütze das Haus und segne das Wirken in demselben Mit diesen Worten schloss der Redner. Sodcinn betrat Herr Professor Kirchtechner die Rednerbühne und hielt die Festrede, in dcr die Entwicklung der österreichischen Länder sowodl in cultureller als historischer Hinsicht seit den Tagen der Vabenberger bis auf die Gegenwart dargestellt wurde. Die Ausführungen des Festredners, nicht minder durch Formschönheit als durchsichtige Gedankentiefe ausgezeichnet, fesselten die Zuhörer außerordentlich. Mit der Versicheruug, dass den guten Klang des Marburger Gymnasiums auch die Gegenwart und Zukunft rechtfertigen werden, schloss Prof. Kirchlechner seinen nahezu cinstündigen^ geistvollen Vortrag. Herr Landes-Schulinspcctor Dr. Zin dl er hob hervor, dass die Geschichte aller Staaten lehre, dass mit der Äebe zum Vaterlande die Geschicke eines Staates stehen und fallen. Dem Ausspruche des Lieblingsjüngers Christi: „Kindlein, liel)ct euch uutcrcinander" komme iu diesen Tagen des nationalen Hasses nicht nur religiöse, sondern auch patriotische Bedeutung zu. Die studierende Jugend solle nur einen Streit kennen, den Wettstreit auf dem Felde der Wiffeuschaften und auf dem Gebiete der Liebe für alles Gute, Schöne und Edle. — Nach der Ansprache des Landesschulinspectors sangen die Schüler die Volkshymne, worauf Landes-Schulinspector Herr Dr. Job. Zindler ein dreimaliges Hoch auf den Monarchen aus» brachte, in dcis die i!lnwesenden mit Begeisterung einstimmten. Damit schloss die Feier. Kunst und SchriMum. «lle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke undZeitschristen sind durch Th. Kaltenbrunner's Buchhandlung zu beziehen. Dass eine gute und gediegene illustrierte Familienzeitschrift nicht nur ein schöner Schmuck siir 'den Silchertisch ist. sondern auch wirtlich ein wertvoller Besitz, dem man viel Unterhaltung und Be lehrung verdankt, das wissen am besten die zahlrellhen Freunde und Abonnenten von „Ueber Land und Meer" (Smttgart. Deutsche Verlags-Anstalt). Die allgemein beliebte Zeitung erfüllt die drei Hauptbedingungen auf's beste, die man an ein Familiendlatt stellt: sie ist illteressant. gediegen und l)illig! Denn das stattliche Sroßfolio. Heft kostet nur Pfennig! Und was wird alles siir diesen ungemein geringen Preis qeboten! Das soeben erschietmie fünfundzwangzigste Heft enthäll außer deli mit Spannilng erwarteten Schlusskapiteln der größeren Erzählung „Schuld" von Wilhelm Berger und der Novelle „Das Jagdgeheimnis" von Wolfgang Brachvogel, den An< fang einer sizilianischen Erzählung „Die Gettatura" von Tenera und eine prächtige Hochlandsqeschichte von Arthur Achleitner. an welche sich eine gan^e Reihe lzochinteressanter Artikel auschliesjen. von denen wir nur einige anführen wollen: „Columbus und die Entdeckung Amerikas", ..Die Kreuzotterjagd", „Hinter den Coulissen eines Panoptifums". Und wie auf diese Weife für den Geist, so ist durch treffliche Illustrationen auch für das Auge bestens gesorgt, so dass jedes erscheinende Heft immer wieder anf^t netie beweist, dass „Ueber Land unv Meer'^ die in iedcr Beziehung hervorragendste deutsche illustrierte ^amilienzeitfchrift ist. Der neue Jahrgang beginnt im Letober. auf den wir jetzt schon die ^.^lufmerksamkeit unserer Leser hinlenken wollen. Die soeben erschienene Nummer 27 ..Dilkingers Illukrirte Zteisejeitung" Wien, enthält folgenden Inhalt: Der innere Burg plai.z iu Wien, Illustr) — Eine Boqeien-Studie. Von Dr. Noe — Burgruine Littitz in Böhmen. ^Mit drei Illustr ^ — New'?1orf. (Mit Illustr.) — Am Fusje der Scesaplana. (Mit Illustr.) — In der „?'oth". Pon Ernst Keither. - .^lanlpsspiele auf Curzola. (Mit Illustr.) - Sijilianische Räuber. - Neise uud Verketir. - Touristik. Theater. — Mittheilungen von Nah uud Fern. — '.^^ermisclUes. — Correspondenz der Redaction. Seite 6 Marburger Zeitung Hcmeinnübiges. «r. 7S, 2Z. Sexikmbcr lS9S (DerDummkollcr der Pferde.) Derselbe ist eine chronische Krankheit des Gehirns, welche sich dadurch äußert, dass die Pferde auf äußere Eindrücke nicht reagiren, dass sie nach einer Seite drängen, einen tappenden Gang haben, dass sie beim Fressen manchmal das Futter im Maul behalten und erst wieder zu fressen anfangen, wenn sie angerufen werden, dass sie den Kopf in den ihnen vorgehaltenen Eimer mit Wasser stecken, ohne zu saufen und ihn erst wieder herausziehen, wenn sie keine ^>?uft mehr bekommen oder ivenn ihnen das Wasser fortgenomnren wird, dass sle sich den Finger in das Ohr stecken lassen, ohne mit dem Kopfe zu schütteln, sich die Füße über Kreuz stellen lass-n, ohne sie zu wechseln, sich auf die Krone treten lassen u. s. w. Dabei geht der Puls unter die normale Zahl herab, oft auf Z0 per Minute. Alle diese Zufälle steigern sich oder machen sich stark bemerkbar, wenn das Thier eine Zeit lang bis zum Warmwerden bewegt wird. Bei starker Röthe der Schleimhäute und stierem Blick gibt man Belladonna (3 Dec.-Verd.) "tmal täglich 10 Tropfen. Opium (3 Verd.) ist zu geben, wenn das Äier große Betäubung zeigt und langsam und schnarchend Athem holt, vom. 3 Dec.-Berd. gebe man zweistündlich, wenn die Schleimhäute gelb gefärbt erscheinen, der Mist selten entleert wird und ein Drängen nach der einen oder der andern Seile besteht. Einige Gaben Sulphur kann man stets dazwischen geben. Auch Arnika (2 Verd.) hat sich in neuester Zeit vielfach mit Erfolg bewährt. Die Gabe ist immer 10 Tropfen. (Pflanzt W eid en für Bienen.) Da die Weiden blühen, wenn der Winter noch sein Regiment ausübt, so bieten sie den Bienen an sonnigen Tagen eine Stätte, wo sie sich Blülhcnftaub und Honig holen können. Jedem Bienenzüchter ist daher die Anpflanzung solcher Weidenarten zu empfehlen, welche am meisten von den Bienen beflogen werden und dazu gehört besonders Lalix capre!,. (Bruchweide) und Lalix äapdooides. Während erstere am besten am Wasser und feuchten Stellen in Niederholzwäldern gedeiht, findet man letztere häusig in den Parkanlagen. Außerdem giebt es auch noch andere Sorten, welche von den Bienen aufgesucht werden. Buntes. (Ein Grund.) geräuschvoll sein!" — brummen (B esch e iden.) Alte Kokette: „Ach wenn ich nur einmal entführt würde — wenn eS auch nur von einem starken Orkan wäre!" (Die böse Sieben.) „Ja, lieber Freund, die Ehe ist eine Lotterie!" — „Welche Nummer hast Du denn gezogen?" „Nummer sieben!" (Vor Gericht.) Richter: „Sie sagten zu dieser Dame, wenn sie nicht sofort ihre Börse hergäbe, müsse sie sterben!" — Angeklagter: „Aber Herr Richter, sterben mijssen wir ja Alle einmal!" Ginladung zum Mezuge der Marbllrger Jeilultg. Uuabhliugjges dtutschvationales Klalt i» jluterstriermarl!. Vezugspreise durch die Post: Ganzjährig sl. 7.—, halbjährii^ fl. S.Si», vierteljiihrig fl. 1.7S, monatlich 60 kr. — l?inztlne ^.!?ummer 7 kr. Wegen Nichtcrhalt des Blattes wolle man sich an das nächste k. k. Postamt wenden und sind solche Beschwerden, offen aufgegeben, portofrei. Nachrichten aus der Umgebung sind stets bis längstens Mittwoch oder Samstag vormittag willkommen. Bei abgelaufenen Abonnements bitten wir um gefällige Erneuerung desselben, damit in der Zustellung keine Unterbrechung eintritt. Neu eintretenden Abonnenten werden die Anfangsnummern der Sonntags-Romanbeilage kostenlos abgegeben. Zu recht regem Bezüge ladet ein ^ Hochachtungsvoll Achristlkitil»! «nd Zleriillltiiiil ter „Mirdurzer Zntililg" 10 Verstorbene in Marburg. 5 Monate, Berg- 11. „Im Gefängnis muss /Warum?" — „Weil es doch sehr so viele dort September: Banda Felix, Bahnhcizers-Zohn, straße, Magen- nnd Darmkatarrh. September: Hafner Bertha, Fabrilsarbeiters-Tochter, 13 Monate, Bergstraße, Magen- und Darmkatarrh. — Norath Mathilde, Schuhmachers Tochter, Z Monate, Mühlgasse. Lebensschwäche. — Tschetertnik Anna, Bahnschlofserhelfers-Tochter, 1 Zahr 5 Monate. Josefistraße, Darmkatarrh. — Arsenfchek Maria, Schulschwester, '.^3 Jahre, Schmiderergasse, Lnngen-tuberculose. September: Gutmann Karl, Schriftsetzcrlehrling. 16 Jahre, Flößergasse, Lungentuberculose. 14. September: Stengel Rosa, Bahnschlossers Tochter, 2 Monate, Alte Colonie, Darmkatarrh. — Ruß Maria, Hausbesitzerin, ti2 Jahre, Bancalarigasse, Apoplexie. 15. September: Goriup Alosia, Hausbesitzcrs-Tochter, 3 Monate, Kärntnerstraße, Magen- und Darmkatarrh. (Schilda reäivjvL..) Bor kurzer Zeit machte in inländischen und ausländischen Blättern eine Notiz die Runde^ die, obwohl französischen Ursprungs, stark nach Schilda roch. Es hat nämlich die Stadt Cognac in Frankreich zur Wahrung der Interessen der dortigen Cognacsabrikanten den Be-schluss gefasst, an das kompetente Ministerium eine Petition zu richten, dasselbe möge veranlassen, dass allen nicht in Cognac wohnhaften, hauptsächlich adcr den ausländischen Cognacsabrikanten untersagt werde, ihr Fabrikat nach ihrer Stadt zu benennen, da durch den allgemein gewordenen Gebrauch oder Missbrauch ihres Namens das Renomme der dortigen schwer leidet. Dass die in vielen Blättern erfolgte Reproduction der Notiz nur aus Malice geschehen konnte,, bedarf wohl keiner näheren Erklärung, trotzdem hätte man die Klage, die zu dieser tragisch-humoristischen Petition Anlass t^ot, wenigstens als Zeichen der Zeil gelten lassen können,, wenn nicht vor kurzem das Unglückliche, aber oemnoch Wahre geschehen wäre, dass auf der, unlängst unter dem Patronate der französischen Republik eröffneten hygienischen und Nähr-mittel-AuSstcllung in Bordeau die höchste Auszeichnung, die goldene Medaille mit dein Ehrenkreuz, den Viersterne Cognac der Angyalsölder Cognacsabrik des Grafen Geca Esterhz^zy zuerkannt wurde. Wir sind nun begierig zu erfahren ob und wie weit die Petition des Cognacer Stavtvorstandes modi-siciert wurde. Der Postdampfer „B elgenlan d" der „Red Star Linie", in Antwerpen ist laut Telegramm am 14. September wohlbehalten in New-Iork angekommen. Eingesendet. 13. Mittheilunn aus dem Publicum. Vitt verbreitetes Hausmittel. Die steigende Nachfrage nach „M o l l's Franzbrantwein und Salz" beweist die erfolgreiche Verwendbarkeit dieses, namentlich als schmerzstillende Einreibung bestbekannten antirheumatischen Mittels. In Flaschen zu 90 kr. — Täglicher Versandt gegen Post-Nachnahme durch Apotheker A. Moll, k. u. k. Hoslieferant, Wien, Tuchlauben 9. In den Depots der Pro-vinz verlange man ausdri'lcklich Moll's Präparat mit defsen Schutzmarke und Unterschrift. 4 ^ .2 ca ca o sl unck bei lilsgen- Ulllt vai'moatai'rk, kiloren- Magvnkfanlckvltsn, virä von äeo kvrvorrslksnlistsn »Is vssenUicbss doi 6or ti»rlst,»6or unli antisl-on Sji.a«rIcur«Q, sowie »Ii, nsek 6sn8elbsn sum lZv- brsuoks smpkodlvll. ^7 Guldcn ist der Haupttreffer der großen 50 kr. Lotterie. Wir machen unsere geehrten Leser darauf aufmerksam, dass die Ziehung bereits am 15. October stattfindet. Mremden-Liste. Vom 19. bis 20. September. .Hotel Meran. Kreiner O., Reisender, Wien. Holzmann Adolf, Besitzer, Graz. Seidl Josef, Kaufmann. Trieft. 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