(Fmbacher MZ ettuna.) Donnerstag den 16. A^ril 1836. VerzogthUmer Warma. Diaccn^ unv Gua-stilln. 3)er k. k. Kämmerer Fnrst von Kinski), wel. cher von Sr. k. k. apostol. Majestät Ferdinand I. den Auftrag erhallen hatte, die Anzeige von dem Todesfälle Seines verewigten Herrn Vaters reg hücdstseligen Kaisers Franz I., und von ANcr-höchsidessen eigenen Thronbesteigung nach Parma zu überbringen, ist am 29. März gegen 6 Uhr Abends daselbst eingetroffen, und hatncch am selben Abend die Ehre gehabt, sich seines Auftrages in einer Pri» vataudienz bei Ihrer Majestät zu entledigen. Ihre Majestät haben dem gedachten Fürsten das Grohkrcuz des Sonstantinischcn St. Georgor« dens zu verleihen und ihm die Insignien desselben hochsteigenhändig zu überreichen geruht. Fürst Kin sty hat am 3i. Morgens die Rei« se nach Turin fortgesetzt, um sich daselbst deö glei. chen Auftrages zu entledigen. (Oest. B.) D e u t s ch I a n V. Die Sländeversammlung des HerzogthumK Braun schweig ist durch nachstehende Bekannt« machung wieder einberufen worden: »Wil« Helm tc. Da die der Ständevcrsammlung vorlic» gcnden Geschäfte einer baldigen Erledigung bedür< sen; so verordnen Wir hierdurch, daß Unsere getreuen Stänoe zur Fortsetzung und Beendigung der Berathung sich am 6. April d. I. wieder versam. meln, und wollen zugleich den Schluß des Land. tag5 auf dcn »6. April d.I. hierdurch bestimmen.« (Oest. B.) F^reie StaM Krakau. Nachrichten aug K r a k a u vom 2lj. März melden: Vorgestern wurde in der Stadt Poogorze ein großer Traucrgottesdienst für Se. höchsisel'ge Majestät den Kaiser Franz I. in den dortigen neu erbauten Kirchen abgehalten. In der Mitte der Halle erhob sich ein prächtiger Katafalk, ganz aus Karabinern, Säbeln, Pistolen und Kanonen er» richtet und mit Standarten umgeben. Auf den Spitzen der Säbcl ruhte der Sarg mit den Insignien unö'der Krone des verstorbenen Monarchen. Sämmtliche kaiserlich-österreichische Mililär» und (Zioilbchörden von Podgorze wohnten dieser Trau« erfeierlichkeit bei; auch die Behörden der freien Stadt Krakau, so wie eine große Menge galizischer Gutsbesitzer aus der Umgegend und viele Einwohner Krakau'ö hatten sich dazu eingefunden, um dem Andenken des unvergeßlichen Monarchen ihre Huldigung darzubringen. Das Hochamt wurde von dem Krakauer Ognonicus und Senator Wal« czynski verrichtet, und dieStandrede hielt der Geistliche, Herr Tauscher, in deutscher Sprache. Dcr in Podgorze commandirende kaiserlich.ösicrleiäische General begleitete den Regierungs» Bhcf von Kra. kau bis an die Brücke zurück und bezeigte ihm sei» nen Dank für dic von tcn Krakauern bei dilscr Ge» legenHeit bewiesenen Gesinnungen gegen tas öster» reichische Kaiserhaus. Die Krakauer Zeitung vom Il.Marz mcldct: ,Am 26. d. M. händigte der Ncsidcnt u„d Gene« ral« Konsul des kaiscrl. österreichischen Hofes bei dcr Krakauer Regierung, letzterer zwei von Sr. Majestät dem Kaiser'von Oesterreich, Fcrci» nand I., an den Senat gerichtete, und von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Liechtenstein bei seiner Durchreise nach St. Petersburg von Wien mitgebrachte Oabineltsschreiben ein. Das erste dcrsel« ben enthält die Anzeige von dem Ableben Er. Ma« I2g jestät des Kaisers Franz I. glorreichen Anden« tens, und von der Thronbesteigung des jetzt regie« ren'oen Monarchen; das zweite bestätigt den Gu« ' be^nialrach Hrn. v. Lorcnz in seinen Functionen äls Resident Ulio General. Consul bei der hiesigen Regierung, lei)e Schreiben aber athmen die wohl« »rollendsten Gesinnungen Sr. Majestät gegen un« sere Regierung und freie Statt, und zeigen, daß unser Land in Sr. Majestät dem Kaiser Fcrdi» »and I. einen ebenso hochherzigen Mitbcschützer finden wird, wie es ihn in dem zu zeitig verbli« chenen und von allen Krakauern so geliebten Kai« ser Iranz I. besaß. Der regierende Senat hat « angemessenen Adressen Sr. laiserl. Apostolischen Majestät die tiefe Betrübniß ausgedrückt, in wel« chc unser Land durch den Tsd Ihres erlauchten Paters glorreichen Andenkens versetzt worden ist, fü, die huldreichst tuno gegebene Geneigtheit so wie für die Bestätigung ocö Hrn. v. 3orenz in seinem Amte als Resident und General. Consul bei der hiesigen Regierung, der sich durch ein seines hohen Berufes würdiges Benehmen m diesem Lande all. gemeine Achcung erworben hat, gedankt, und Sr. kaiserl. Majestät versichert, daß es unser Bestreben seyn wird, uns der uns bewiesenen Huld werth zu machen." (A3. Z) Sieverlanve. Aus dem Haag, 3,. März. Der «Staats« courant' publicist eine modificirte Redaction des Gesctzesentwurfs in Betreff ecr Organisation der richterlichen Gewalt lc. Dieselbe wurde dieser Ta» ge unter die Mitglieder der zweiten Kammer der Oeneralstaaten vertheilt. — Das t. Linienschlss »ee Zeeuro" lst außer Dienst gestellt worden, Die meisten Offiziere und eie Equipage desselben wer» e Bataillone FacciosoS, und auf der andern Mina mit allen seinen Truppen befindet, so daß man hier einem entscheidenden Treffen ent« gegen sieht. Um den (Zarlisten den Ruckzug nach Biscaya abzuschneiden, rückt ihnen von dort Espar« tero entgegen. Man schreibt aus Pamplona vom 2o. März, dah Mina sich von seinen Beschwerden völlig erholt habe, und nun eifrig seine Opera» tianen rpiedel beginnen werde. Zumalacarreguy hat einen Versuch auf Owzagutia, ^ Bezirke von Andia, gemacht, zog sich aber bei Annäherung van zwei Divisionen Christinos nach Amescoa.Alta zu« rück. Oraa endigte die Befestigungen von San Estevan im Angesicht von sieben Carlistischen Ba» taillonen, die es nicht wagten, ihn darin zu stören. Mg. Z.) ' Mina hat am 22. März Pampeluna mic sei« ner Reserve und der (Zolonne des Brigadiers Al2a« ma verlassen und sich tiach Ostella begeben. Die zu Eckarri.Aranaz von den (Zarlisten gefangen 5c« ncmmencn Shristinoö sind durch eine Abtheilung königl. Lanzenträger befreit worden. — Don An« tonio Maria Alvarez ist zum General. Capitän von Arragcnien, für den zur General-(Zapitancrie ycn I2I NeU'CaMien übergegangenen General Ezpcleta, und General «Zaratala, der bisher bei der Operations« Armee im Norden ein Commando hatte, für Rodil zum General-Capitän von Estrema« dura befördert worden. Nach Berichten aus Sarragossavom 20. März bestand Mina am 16. ein abermaliges Treffen mit Zumalacarreguy auf der Straße nach St. Estevan in dee Richtung von Legorry, in dessen Folge die Carlisten ihr Lager verließen, und das Bastanthal räumten. Ihre acht Bataillone zogen nach der Bo« runda, indem sie unterwegs, um den Truppen der Königinn die Verfolgung unmöglich zu machen, die Brücken zerstörten, und die Straßen unwegsam »nachten. (Wien. Z.) Portugal. Die bis zum ,6. März reichenden Nachrichten oui Lissabon, welche der Pike mitgebracht hat, sind turcbauS befriedigenden Inhalts.—E>n Brief vom »7. März sagt: .Die öffentliche Meinung bessert sich täglich; das Vertrauen kehrt zurück; mehrere Handelshäuser sind mit der Bildung von Vereinen beschäftigt, um die Stadt mit Gas zu beleuchten, die üommunicationen mit den Provinzen zu eröffnen, Banken zu errichten«, s. w. Prinz August gewinnt mit jedem Tage die Volksliebe in Höhcrm Grade. Die Regierung soN beabsichtigen, ihn an die Spitze des Heeres zu stellen. Dieser Schrttt, wenn das Gerücht wahr ist, mühte das Ministerium auf lan« ge Zeit befestigen. ANe Anstrengungen der Oppo. smon in der Debatte über die Antrvsrt auf die Thronrede scheiterten an der Beredsamkeit des por« tugiesischen Canning, Rodrigo Magelhacs. Er entwickelte die Geschichte des Ministeriums seit der Entfernung Don Miguels mit solcher Klarheit und Scharfe, das viele Oppositionsmitglicder zur mini. sieriellen Seite übertraten, und bei dem Schlüsse der Verhandlung, um 7 Uhr Abends hatten die Minister eine große Majorität. Nur persönliche Abneigung kann die vortheilhaste Veränderung läuten, welche in diesem Reiche feit den letzten «cht Monaten, tt°tz der Schwierigkeiten womit die Regierung zu kämpft, hatte, vor sich gegangen ist. (Alia. Z.) Großbritannien. Lord Elliot ist von der englische,, Regierung mit einer Specialsendung an Don (Zarloü beauf« Nagt, wobei der Zweck ist, für die Zukunft jene Hinrichtungen der Gefangenen zu verhindern, wo« Van bisher her Kampf auf blidcn Seiten nur zu oft begleitet war. Der Lord hat den Obristen Gul« wood, einen der tapfersten Offiziere der brittischen Armee, als Secrctair bei sich. (Alig. Z.) Indem Börsenbericht der Times vom 3». März heiszl cS, daß in Folge der Ungewißheit über den Ausgang der Motion des Lord Russe! die Geschäfte in inländischen Fonds sehr unbedeutend waren, indeß sei doch die Ansicht ziemlich allgemein verbreitet gewesen, die Minister würden, wie auch die Entscheidung des Hauses ausfalle, ihre Posten nicht aufgeben. Dagegen erwähnte der tZourrier vom 3a. eines Gerüchts, daß Lord Grey zum Ko« nige entboten worden sei, fügte aber hinzu, daß eS, aller Bemühungen ungeachtet, ihm (dem lZourrier) nicht möglich gewesen sei, über die Quelle des Ge« rüchts Auskunft zu erhalten. An der fremden Fonds, börse erregte die Sendung des Lord Elliot nach Spanien einige Bcsorgniß. Man erfährt aber, daß dadurch nur die Abstellung der Grausamkeiten bezweckt werde, mit welchen jetzt der Krieg van den Ühristinos sowohl wie von den Earlisten geführt wird.— Dem Albion vom3i. März zufolge sollen unter der Opposition starke Zweifel über den Suc« cch der Russcl'schen Motion obwalten. (Oesi. B.) Den Times zu Folge, besteht das Geschwader, welches ter Admiral Rowley jetzt unter seinem Commando hat, aus den Linienschiffen (Zaledonia, Oanopus, Malabar, Thunderer, Edindurg und Revenge; den Fregatten Vcrnon, Portland und Endymion, der schweren (Zorvette Tribune, der Dampf-Fregalte Medea, den Briggs Kolumbien und (Hhildcrn. Letztere ist mit Depeschen nach den Ionischen Inseln abgegangen und wird sogleich zu« rückkchren. Die lZorvette Scout wird mit Mann« fchaft, die in der Eile auf Malta zurückgelassen wurde, und der Kutter Hind mit Depeschen von dorther erwartet. Am i5. Febr. fand zu Charleston eine hef« tige Feuersbrunst Statt, die 60 bis- 6c» Häuser in Asche legte. Man bedauert dabei besonders die Zerstörung des prächtigen Thurmes der St. Phi« lippskirche, eines der berühmtesten Bauwerke der vereinigten Staaten, welches seit 172I die Zierde der Stadt Charleston war. Der Morning Herald hatte, entweder durch seine (Zorrespandenten irre geleitet, oder um stch einen Scherz zu machen, die Nachricht von einem be-denklichen Volksaustaufe inAmsieldam, bei Gelegen-hcit einer Steuererhebung mitgetheilt und daraus den Schluß gezogen, daß nunmehr die niedcrländi. 13a fche Regierung in ihren finanziellen Verhältnissen zu dem Volke die Sache auf das Aeusterstc getrieben habe, daß jener Auflaufdie wichtigsten Folgen nach sick ziehen und ohne allen Zweifel, in den übrigen Theilen des Landes Nachahmung finden, die nie« derländische Regierung unter so bervandten Um» fänden sich gezwungen sehen werde, das von ihr bisher befolgte System aufzugeben u. dgl. m. Die« se Nachricht erregte großes Aufsehen und ging sogleich in französische (sogar in den Moniteur), Bei» gische und Deutsche Blatter, meisten Theils mit mehr oder minder weitlauftigen Bemerkungen, über. Die Times weisen jetzt mit schlagenden Gründen die gänzliche Erdichtung dieser Nachricht nach. Es scheint, daß ein in Amsterdam vor Kur« zem erschienenes radicates Blatt dieselbe zuerst in Lie Welt gesandt hat, um durch diese picante Wür« ze sich Abonnenten zu verschaffen, die ihm bisher noch fehlten. Der Hof hat am 25. März wegen Ablebens Gr. Majestät des Kaisers Franz I. von Oesterreich Trauer angelegt. Alle Adeligen und Gentlemen, welche sich bei dem nächsten Lever Sr. Majestät einfinden (mit Ausnahme der Militär« Offi« eiere), müssen in Trauerkleidern erscheinen. Lord Stuart o« Rothsay ist zum Nachfolger des Lord Ponsonby auf den Bothschaftcrposten zu Konstantinopel ernannt. Sir R. Gordon, Brude, des Grafen v. Aberdeen, ist, dem Vernehmen nach zum Bothschaftcr in St. Petersburg bestimmt. Es heißt, daß die gegenwärtige Admiralität die Absicht habe, die große trans «atlantische Station, wie früher der Fall war, zu theilen. Sir P. Hallkclt soll die Westindische, und der Vice »Admiral N. Thompson die Noro-Amcrikanische Station erhalten. Capital, P. I. Douglas wird Flaggen« (Zapitän des erstern, und der Commandant Trotter und der Lieutenant T. A. Sulivan werden ihn begleiten. (Wien. Z.) R u ß l a n V. Am 26. März fand zu St. PeterSbu rg in der katholischen St. Katharincntirche, auf Veranlassung des laiserl. österreichischen Botschafters, Grafen von Ficquclmont, ein feierlicher Trau. ergottesdienst zum Andenken des verewigten Kai« fers Franz I. Statt. Das Grenakierregimcnt, welches den Namen des Kaisers trägt, bildete vor dem Eingänge der Kirche auf der große», Perspcc« tive einSpalicr und gab mehrere Ehrensalven ad. In der Kirche, die auf sehr bedeutungsvolle Weise ausgeschmückt war, waren die vornehmsten Staats» beamten versammelt. Der Bischof, assistirt von der zahlreichen GeistliHtcit der Kirche, verrichtete den Gottesdienst, worauf Mozarts Ne.^uicin auf glän« zenoe Weise ausgeführt wurde. (Ost. B.) Gsmannislhes Reich. Das Journal von Odessa enthält Folgendes aus Konstantinopel vom 25. Febr.: »Die englische Flotte ist am iH. wieder zu Burla im Golf von Smyrna angekommen; sie besteht aus sechs Linienschlffen und drei Fregatten. Es heißt, dah noch sieben andere Kriegsschiffe erwartet werden. Die türkische Flotte, welche völlig entwaffnet war, rrird bald wieder ausgerüstet seyn. K 0 n stan tin op el, den 25. März. Die al« teste Tochter des Sultans, Saliha, deren Ber» mählung mit dem Muschir von Tophana, Halil Nifaal Pascha, im vorigen Frühjahr gefeiert wurde, ist vorgestern von einem Knaben entbunden worden, welcher Abdul'Hamid genannt und schon in der Wiege zum Range eines Wesirs oder Pa» scda's von drei Roßschwcifen erHoden wurde. Es ist dieß das erste Beispiel in der Geschichte des tür« tischen Reiches, daß ein aus der Ehe einer osmanni« schen Prinzessinn mit einem hohen Würdenträger entsprossenes Kind männlichen Geschlechts am Lehen erhalten worden ist. Dieser sprechende Beweis der Fortschritte, welche die Eivilisation in diesem Rci-ckc gemacht, hat auf alle Bewohner der Hauptstadt einen günstigen Erdrück hervorgebracht. Gleich nach der Einbindung 5cr Prinzessinn bcgab sich der Sultan in Beglcituog sciner beiden Sohne zu ihr, um lhr feine Glückwünsche darzubringen. Der grosse Theil der ägyptischen Flotte n?«r, Briefen aus Eanoia zufolge, wegen der fortwäh« rend in Alexandria herrschenden Pest, in den Hafen V5' Suoa eingelaufen. (Oesi. B.) Amerika. Nlwas Weltgericht," zur Aufführung bringen. Laibach am 14. April 1Ö35. zkcvactcur: F-r. Uav. Meinrich. Verlegcr: Dsnaz Al. Gvler V. Rleinmayr.