Beilage zur Laibacher Zeitung. ^U^ Fünstkl IahlgllNg 33. Februar^8O^. S'lovenische Lieder. (Poni Verfasser frci übersetzt"'). Am See. ! ^uf dem Sec, > Nah' dem Triglcw, ! Treibt ein Kähnlcin ! Krcu; und quer; Iu dein Kähulcni Wird gesungen, Lieder schallen Hin und her. i Süße Vöglciu ! Iu dcu Thälern, 5 Im Gebirge ! Wachten auf, ! IVcil sie hörten ! Meine Lieder, - ' Scudcu ihre ! Sie hinauf. ' ! Selbst den Fischlciu l ^ Glühet's Herze, Ueber Wellen Hüpfen sie; Uud die Wellen Plätschern, murmeln Mit einander, Wie noch uic! 8l!,v!, wiudet ^ Hier sich Kränze; ! Poche, Poche, Herz, geschwind! Höre, Triglav, Höre, Ufer: Daß wir 8I,iv»'5 Söhne sind! ! Das Hiittelheden. Ans den Mcmmrcu meines Großvaters. „V<.li„," sagte mein Onkel zu mir, „hast Du auch Deine Zeit ! gut benützt, hast Du Alles angesehen, was sehenswert!); hast ^ Du Eindrücke gesammelt, Skiz;cn entivorfen, Volkslieder dem Gedächtnisse eiugepia'gt und zu Papier gegeben? Es war *) Siehe Nr. 3 d. Bl. wenigstens Deine Äbücht gcircsen, d'rum sprich, gehst Du befriedigt uon hier?" Meine Ferienzeit, die ich bei meinem Onkel, einem Pfarrer iu ObcrstcicrMlN'k, zugebracht, war bald zu Ende, und ich konute mit Vergnügen sage», dasi ich die schöne Zeit des Sommers herrlich zugebracht und meine Ecelc voll schöner Eindrücke war, welche meine Wanderungen durch die maje« statischen und letzenden Hochgcbirgs-Parthicu in mir zurück« gelassen. Darum antwortete ich auch mit herzlichem Ausdrucke: „Ich bin ga»z zufriedengestellt und werde stets meines guten, hochverehrten Oheimes dankbar gedenken." Der geistliche Herr drückte mir freundlich die Hand und antwortete ebenso warm: „dann darf dieser Vcsuch nicht der letzte'sein; im nächsten Sommer sehen n-ir uns wieder." „Der junge Hen hat aber von einer Merkwürdigkeit doch nichts profitirt, die einzig in ihrer Art dasteht: es ist die „Wahrsager-Lcni" aus H. Sie ist in der That eine Merkwürdigkeit." Der diese Worte an mich richtete, war ein wohlhabender Eisengewerke, mit dem ich durch meinen Obeim war bekannt geworden und in deffcn Hause ich einige Male zu Gaste gewesen. Er war verheiratet und Vater einer bereits erwachsenen Tochter. Der Pfarrer lächelte. „In Vetrcff dieser Merkwürdigkeit," versetzte er, „übergebe ich dich ganz unserem geschätzten Freunde; derlei Merkwürdigkeiten darf ich schon aus Grundsatz nicht „„erkennen und befasse mich darum nicht mit ihnen; doch willst Du noch einen Spaß mitmachen, so sei Dir die Sache als Spasi immerhin gegönnt." „Ich bin dabei, Herr O...!" rief ich, dem Gewerkell lachend meine Hand hinreichend) „ich will auch einsn Vlick in die Zuknnft thun und sehen, uuf welchem Felde meine Studien alismündcn." O... nahm mich unter den Arm und wir gingen. Veilä'lifig drei Viertel-Stunden war das Dorf entfernt, in welchem die Sibylle hauste. Ich hatte eine räucherige Stube, abenthcucrlich aus» dekorirt und inmitten derselben eine ^ch abcntl'euerlichere Figur mit scharf ausgeprägtem He.ren-Typuö eru'artct^ allein nichts von allen dem fand ich. Eine reinliche Stnbc, eill freundliches Mütterchen mit ganz gewöhnlichem Aussehen, nicht viel über fünfzig alt, das mit scincm Sohne, einem Holzkncchte, lebte, machten auf mich einen heimlichen Eindruck ""'30^ und mir war es ordentlich, nicht lieb, daß das erwartete Grn» ^ seln ausgeblieben war, das ich mir bei.n Cintritte in die ! vc Heren-Klause versprochen hatte. de „Nun, Mutter Leni, wie geht's?" fragte mein Führer, de als wir dem Weibe gegenüber standen. ai DieseS schien über unsern Besuch verlegen und wußte g> nicht gleich die rechten Worte zu finden. ü! „Dieser Herr ist mein Gast," fuhr O... fort, „und ec möchte gern eure Kunst bewundern, Ihr sollt uns nämlich „Hüttel heben"." "' Jetzt schien die verlegene Hausmutter ihre Fassung wieder b bekommen zu haben; denn ihr Gesicht belebte sich plötzlich ^ und sie antwortete rasch: „Soll geschehen, ihr Herren; wollen schon ein kleines Spielchen machen." " „Spielereien aber wollen wir nicht," entgeguete mein u Begleiter, „wir wollen Ernst; Ihr sollt uns Wahrheit ^ geben, Wahrheit, von der Ihr überzeugt zu sein glaubet, l wie Ihr es schon oft gethan.« " Das Gencht des WeibeS zeigte eine Veränderung, die ^ beinahe dem Schrecken glich. „Um GotteöwiUeu, ihr Herren," bat sie, „nur nicht l wirklich „Hüttel heben"." l „Ernstlich," wiederholte O... kurz, „sonst ist uns ' damit nicht gedient." »Ihr Herren," sprach sie weiter, „wißt nicht, wie wehe es'thut, die Wahrheit heraufzubeschwören; dem Einen bringt sie helle, buntstrahlende Farben, dem Andern dunkle, rabenschwarze." «Gilt uns gleich," eiferte O..., „morgen müßt Ihr uns »Hüttel heben" und eure ganze Kunst aufbieten, um es auf die bestmöglichste Weise zu thun." ! Die Alte bat noch ein Mal mit gefalteten Händen, die j Sache nur als Scherz zn betteibcn, allein mein Begleiter blieb unerschütterlich und sie sagte endlich mit Widerstreben zu. „Hm," bemerkte ich beim Nachhausegehen, «die Wahrsagerin versteht ihr Maneuvre, sie thut, als glaube sie selbst an das, was sie uns zum Besten geben will." Der Gewerke verzog bei meiner Bemerkung keine Miene. «Glauben Sie mir," sagte er, «ihr Wesen ist nicht Schauspielerei; ich habe mich ein einziges Mal von ihrer Kunst überzeugt, und seitdem glanbe ich daran.' Uebrigens wird die Sache unterhaltend werden; denn es kommt eine kleine Gesellschaft bei uns zusammen, von der sie Jedem wird wahrsagen müssen. Ihre Wahrsagungen drücken sich jedoch nicht in Worten, sondern in Gegenständen aus, die Jeder unter seinem Hute findet." Diese bestimmte Erklärung machte meine Neugierde rege, und ich war in der That auf die morgige Zusammenkunft gespannt, obgleich ich den Ungläubigen zu spielen mich bemühte. Der folgende Nachmittag fand mich in der O... schen Familie. Nebst mir waren noch fünf fremde Personen zugegen, so daß wir mit den Familiengliedern eine Gesellschaft von eun Personen bildeten, n Die Unterhaltung war sehr lebhaft und die Meln zahl von uns, unter der auch ich mich besand, sah dcm Erscheinen der Wahrsagerin mit großem Interesse entgegen. Bloß an der Tochter des Hauses und einem jungen Manne, den ich als Nechnungsbeamten des Gewerken O... hatte kennen gelernt, bemerkte ich eine gewisse Verstimmtheit, die beide übrigens auf das Möglichste zn verbergen suchten, ohne daß es ihnen jedoch ganz gelingen wollte. Endlich mit einbrechender Dämmerung klopfte es leise an die Thür und die sehnlichst Erwartete trat ganz bescheiden, beinahe schüchtern herein. Man hatte bereits Lichter augezündet und ich konnte sie daher genau mustern. Ihr Anzug war ziemlich knapp anliegend, so daß ich mit gutem Grunde schließen konnte, sie führe keinen Apparat und mechanische Behelfe bei sich, mit denen sie ihr Spiel in Szene setzen wolle. Bloß in der Hand trug sie einen läng» lichten Gegenstand, in das Schnupftuch eingeschlagen, der, wie ich mich später überzeugte, eine Wachskerze war. Sonst, wie gesagt, vermochte ich bei ihr nichts wahrzunehmen. An das Gesellschaftszimmer stieß ein kleines, nett eingerichtetes Gemach, das keinen bestimmten Zweck hatte und gewissermaßen als Aushilfszimmer diente. Hier sollte die Alte ihre Kunst produziren. Sie erbat sich nun von einem Jeden von uns seinen Hut, seine Mütze oder sonstige Kopfbedeckung, worauf sie uns noch ersuchte, uns, während sie den Alt einleite, ruhig zu verhalten und kein Wort fallen zn lassen, worauf sie sich in das bewußte Zimmer zurückzog. So unschuldig dieses Begehren war, so machte es doch einen eigenthümlichen Eindruck auf mich, und wie ich merkte, auf die ganze Gesellschaft. ^ Lautlose Stille herrschte unter nns, man wagte weder zu lachen noch zn finstern. Der Hausherr sah ruhig vor sich hin, seine Frau folgte seinem Beispiele und die Tochter wech-l selte bloß mit dem erwähnten jungen Manne einen flüchtigen Blick, in welchem sich Unruhe ausdrückte, die der von dem Blicke Getroffene durch ein Spiel seiner Augen zu beschwich. tigen suchte. So nämlich deutete ich mir den Ausdruck ihrer Gesichter. Die übrigen Glieder der Gesellschaft wurden durch l das Aussehen ihres Wirthes bestimmt und blieben ernst l und ruhig. ^ Jetzt öffnete sich die Thür und das Weib trat auf die ^ Schwelle. " „Ich bin bereit," meldete Ne, „jedoch muß ich bitten, H daß nur immer Eine Person eintreten wolle." 'l , Dieser Aufforderung wurde jedoch nicht sogleich Folge geleistet. Keiner wollte der Erste sein, und man fand endlich e, , die schicklichste Auskunft dari», daß man dcm Hausherrn den ft Vortritt lassen wollte. Dieser war auch sogleich bereit und c. folgte der Wahrsagerin, worauf sich die Thür hinter ihm schloß. :n Wir hörten nun, wie nach einer kleinen Pause das Weib n, mit ihm etliche Worte wechselte, ohne daß wir jedoch den ,n Sinn derselben ausnehmen konnten, da wir von der Thüre zu entfernt standen. 31 Gleich darauf öffnete sich wieder das Zimmer und O ... trat heraus. Aller Auge» waren auf ihn gerichtet. Sein z Gesicht zeigte eine Veränderung gegen vorhin, man konnte ! Verstörtheit in demselben lesen. ! „Nun," fragte ihn seine Frau, „was ist's, was hat sie Dir gesagt?" Dabei blickte sie ihn forschend an, und ich erkannte deutlich, daß seine Miene ihr Vesorgniß einflößte. Dieser aber versuchte zu lächeln, es war dieß jedoch , ein gewaltsames Lächeln; ein Lächeln des Mundes, während das Auge es anders meinte. (Schluß folgt.) Die Lenöir'sche Gasmaschine. ! Die Klage, daß die Gewerbe, welche auf Handarbeit ^ angewiesen sind, der Massenproduktion der Fabriken keine ! Konkurrenz zu machen vermögen, weil ihnen jene billige uud starke Arbeitskraft fehlt, welche jede große Fabrik in der i Dampf- und Wasserkraft sindet, weil keine mit geringen i Koste» zu erwerbende, keinen großen Ausstellungsraum benö» thigcudc, leicht in Gang zu setzende und mit großem Nutz» ! effekt arbeitende Maschine cristirt, sind seit der Benützung ^ der Dampfkraft zu gewerblichen Zwecken täglich lauter und ! häusiger geworden; andererseits sind wiederum den Fabriken und Industrielle», welche mit Dampfkraft arbeite», mannigfache Nachtheile täglich fühlbar geworden, welche mit der Benützung der heutzutage ganz unentbehrlich gewordenen Damvf-maschinen verknüpft sind, worunter vorzüglich der Umstand, > daß selbst bei den vollkommensten Dampfmaschinen eine Menge ! Wärme gauz ungenützt verloren geht, und, trotz der ange- ! wendeten zweckmäßigsten Vorrichtungen, dennoch Kesselerplo- ^ sionen nicht gerade selten vorkommen, besonders hervorzu» ^ hebeu sein dürfte. Daher ist es erklärlich, daß eine Erfin- ! düng der neuesten Zeit, welche allen oben ausgesprochene!! Anforderungen gerecht zu werden und die Nachtheile der ^ Dampfmaschinen nicht zu besitzen verspricht, die allgemeine Aufmerksamkeit alsoglcich im hohen Grade auf sich ziehen und zu mannigfachen Versuchen anregen mußte, so daß dieselbe nicht mehr bloß als ein interessanter Versuch oder ein sinn« reiches Modell anzusehen ist, souderu bereits Eingang in's praktische Leben, in Werkstätten und Fabriken gesunden hat; es ist dieß die vom Herrn Leuoir in Paris, der sich bereits durch seine galuanoplastischen Arbeiten einen Nuf erworben hat, in neuester Zeit erfundene Gasmaschine. Vei der hohen Wichtigkeit, welche diese Maschine für das ganze gewerbliche Publikum vom größten Fabrikanten an bis zu dem kleinsten Handwerker herab besitzt, dürfte eine nähere Beleuchtung dieses neuen Produktes menschlichen Crfindungsgeistes hier nicht am unrechten Orte sein. Das Prinzip, auf welchem Lenoir's Gasmaschine beruht, ist folgendes: Es ist bekannt, daß ein Gemenge von Saucr« stoffgas und Wasserstoffgas die Eigenschaft besitzt, zu crplo-diren, wenn es angezündet wird. Diese Erplosiou geht mit so großer Heftigkeit vor sich, daß selbst starke Gefäße, m denen diese Gase enthalten sind, dadurch'zersprengt werdcu. DaZ Resultat dieser Erplosion ist die Bildung von Wasser. Stellen wir uns einc gekrümmte, an einem Ende geschlossene, am andern Ende offene Glasröhre aus dickem, starkem Glase vor; der geschlossene Schenkel sei mit den beiden Gasen, der andere mit Quecksilber gefüllt; durch die Wände des geschlossenett Schenkels gehen zwei Platindrähte hindurch, welche in dem Gasgemenge einander gegenüberstehen. Wird jeder der beiden Dräbte entweder mit deu Vclcgeu eiuer Leidnerflasche oder mit den Polen einer kräftigen, galvanischen Vorrichtung verbunden, so überspringt zwischen denselben ein elektrischer Funke. Durch diesen wird das Gasgcmenge entzündet, es entstehen heiße Wasserdämpfe von großer Spannkraft, welche im ersten Augenblicke einen Theil des Quecksilbers aus dem offenen Schenkel heraustreiben, im nächsten Augenblicke verwandeln sich diese Dämpfe durch die Abkühlung in Wasser, welches einen unbedeutend kleinen Raum einnimmt; es entsteht somit im geschlossenen Schenkel ein luftleerer Raum und in diesen dringt nun das im offenen Schenkel noch vorhandene Quecksilber mit großer Heftigkeit ein. Wir sehen daher durch diese Erplosion cine doppelte Bewegung des Quecksilbers uach ent» gegeugesetzten Nichtuugen entstehen. Denken wir uns an der Stelle des Quecksilbers einen luftdicht passenden Kolben und nehmen wir an, daß durch irgend eine Vorrichtung diese Erplosion kontinuirlich wiederholt werden könnle, so müßte auch eine kontinuirliche, äußerst kräftige Bewegung des Kolbens in der Röhre, in ähnlicher Weise, wie die Bewegung des Dampfkolbens im Zylinder einer Dampfmaschine, hervorgebracht werden. Nun dürfte aber wohl kein Eisen? oder Kupferzylindcr die gewaltige Kraft der Erplosion dieses Knallgases auszuhalten im Stande sein und auch der Preis dieses Gases dürfte sich wohl zu hoch stellen, um dasselbe wirklich zur Erzeugung einer Bewegung benutzen zu können. Diese geistreiche Idee, einen ungeheuere Kräfte entwickelnden chemischen Prozeß zur Erzeugung von Arbeitskraft zu benutzen, würde also bloß eine herrliche Idee, ein schönes Produkt menschlicher Phantasie geblieben sein, wenn es nicht einerseits andere, billigere Gase gäbe, die mit atmosphärischer Luft gemischt crplodirende Gasmenge liefern, und andererseits nicht Mittel zu Gebote stünden, die Heftigkeit der Erplosion so weit zu mildern, daß dieselbe in jedem eisernen Gesäße vollkommen gefahrlos vor sich gehen kann. Zu diesen Gasen gehört vor Allem das gewöhnliche Leuchtgas. Es besteht dieseS aus verschiedeneu brennbare» Gasartcn, namentlich aus dem sogenannten schweren Kohlenwasserstoffgas, dem leichte» Kohlenwasserstoffgaö, Wasserstoff--und Kohlenorydgas, welche sämmtlich unter Zutritt von Sauerstoff, der bekanntlich i» der atmosphärische» Luft alö Haupt-bcstaudtheil vorhanden ist, verbrannt und höher orydirt werden. Der Wasserstoff verbindet sich mit dem Sauerstoffe zu Wasser, und der Kohlenstoff und das Kohlenoryd zu Kohlensäure. Das Wasser uimmt einen 2000 Mal kleineren Raum ein, als die Gase, aus denen es entstanden ist. Die Milderung des schnellen u»d heftigen Verbrcnnungs'ProzesseS der Erplo^ sioii erfolgt eben dadurch, daß mau nicht reines Sauerstoffgas, «2 sondern atmosphärische Luft, in welcher Stickstoff mit Sauer- ! stoss vermengt ist, »der die Wirkung des Sauerstoffes herabsetzt, zur Einleitung der Erplosion verwendet, und die Heftigkeit ! derselben nimmt mit jedem zugegebenen Volum athmosphä- I rischer Luft bedeutend ab. So ist ein Gemenge von 1 Volum > Leuchtgas lind 9 Volum atmosphärischer Luft bereits so gefahr« los, daß die Entzündung desselben in dünnen Glasröhren vorgenommen werden kann, ohne daß diese zersprengt würden. Mischungen von 1:16, oder wie Leuoir angibt, 6 "/<, Leucht« gas mit 96 "/<, atmosphärischer Luft können somit in Eisen« « Zylindern keine nach Außen hin sich fortpflanzende Erplosion ^ bewirken. Die Größe des nach der Grplosion entstehenden ! leeren Raumes berechnet sich folgendermaßen: 100 Volum Leuchtgas brauchen durchschnittlich zum Verbrennen 120.6 Volum Lust, nach der Verbrennung treten an die Stelle dieser 220.6 Volumina nur noch 62 Volumina, die von konden« ? sirtem Wasser und Kohlensäure ausgefüllt sind. Stellen wir uns daher vor, daß diese Erploston in einem hohlcn Zylinder, der mit diesen Gasen zur Hälfte angefüllt ist, welche durch einen, durch das offene Ende hiucingeschobcuen gasdichten Kolben darin eingeschlossen sind, hervorgebracht wird, so wird dieser Kolben im Augenblicke der Erplosion zunächst durch die ^ ausdehnende Kraft dieser Gase gegen das offene Ende des Zylinders hingetrieben, und hierauf, sobald sich der gebildete ! Wafferdampf zu Wasser kondenfirt hat, durch den Druck der ! äußeren Lust mit großer Gewalt in den entstandenen luft« > verdünnten Nanm zurückgetrieben. Nach dieser Erläuterung, , welche das Prinzip der Lcnoir'schen Maschine betrifft, dürfte die kurze Angabe ihrer Bestandtheile genügen, nm auch den Laien auf einen Standpunkt zu stellen, von dem aus cr die Vortheile, welche sie bietet, zu würdigen >m Stande ist. 3uz«Iß,___________ (Schluß folgt.) Eine Mullergattin. In einer Meierei zu Sommersctshire zeigt man eine Reliquie in der Form eines breiten großen Steines, der eine sonderbare Ueberlieferung zn Grunde liegt. Als der berühmte Seefahrer Francis Drake seine erste Ncise antrat, soll er seiner Gattin gesagt haben, daß, wenn er 10 Jahre wegbliebe, ftc nach Verlauf dieser Zeit sich -wieder vermalen möge. Zehn Jahre waren wirklich verflossen und die Dame blieb so standhaft wie Penelopc, doch endlich nahn, st«: den Antrag eines Freiers an. Auf ihrem Wege zur Kirche siel ein großer Stein aus der Luft gerade vor ihr nieder, indem cr die Schleppe ihres Kleides festhielt; sogleich wendete sie sich um, besann sich eine kleine Weile, winkte ihrer sehr erstaunten Umgebung, still zn stehen und entfernte sich einige Schritte von dem neuen Bräutigam, indem sie erklärte', „sie wisse, daß der Stein von ihrem Gcmal täme." Kurze Zeit darauf kehrte dieser wirklich, als Bettler verkleidet, zurück, an seiner eigenen Thür um Almosen bettelnd; da ihm jedoch mitten in seiner erdichteten Erzählung ein Lächeln entschlüpfte, woran sie ihn erkannte, so wurde er mit Freuden in sein Haus eingeführt. — Ob es wohl auf dem Kontinent viele Frauen geben mag, die, jung, schön, verwitwet, mit dem ewigen Liebebcdürfniß im Herzen --- rine solche zehnjährige Feuerprobe bestehen könnten? Unter der angcl - sächsischen Raee, welcher, trotz der Aushebung des Himen - Monopols in Gretna-Grecn, die heimlichen Entführungen und impro« visirten Heiraten geläufig sind, kommen solche Fälle weit öfter vor, als unter der formstreugen oithodor romanischen, welche mit der „Nettung des Scheines" und Wahrung des „Anstan« des vor der Well" dem ethischen Moment im sozialen Leben genug zu thun meint. Ein S'christfteller/der sich selbst nicht versteht. i Dieses Unglück mag wohl manchem Dichter und Ge« lehrten begegnen, der etwas zu transzendental, zn schwülstig ! und mystisch schrelbt; daß es speziell bei Zacharias Werner der Fall war, können wir mit Bestimmtheit versichern. Unter den Trauerspielen, welche Werner geschrieben, als er noch Protestant w^.r, gilt das „Kreuz an der Ostsee" für das ^ gediegenste. Als aber eines Tages, wo er in Wien lebte und Nedemptorist war, ein alter Freund zn ihm kam, und ihn um Erklärung über einige dunkle Stellen in dem genannten ! Stücke und in den „Söhnen des Thales" ersuchte, entgegnete der Verfasser et>Das beschämt: „Es gehl mir jetzt gerade so, wie Ihnen-. damals, wie ich dieses Zeug niederschrieb, hal/ ! ich es vermuthlich verstanden, aber jetzt finde ich in diesen Versen auch keinen Einn mehr." i Der schönste Eartcn. Der ausgezeichnete Naturforscher Ehrenberg, dem wir den ersten, tiefsten Einblick in die Wunderwelt der Infusorien ^ verdanken, schreibt in seinem gediegenen Werke: die Korallen» thiere des rothen Meeres" — daß er von dein herrlichen Schauspiel, d.is die Wraleen und Ma'andrinen auf dem Gruude des besagte» Meeres enttalten, zur höchsten Vcwundcrung hingerissen worden sei. Sodann ruft er in seiner Begtisie« rung aus: „Wo ist der Garten, wo das Vlumenparadies, welches an Mannigfaltigkeit und Schönheit mit diesen lebenden Wundern des Ozeans wetteifern könnte?" > 7-i« -^ Literatur. In politisch bewegten Zeiten, wenn gewaltige Stürme das Staatsschiff umbrausen, oder große Ideen sich der Völker bemächtigen, treibt es Viele, Ihre Ansichten mitzutheilen, um zu helfen und zu fördern. Es ist das die fruchtbarste Zeit l der Vroschüren»Literatur. Wir habe» schon einiger Flugschriften, welche sich mit der Lage und Neugestaltung des > Staates beschäftigen, Erwähnung gethan. Eben liegt wieder eine neue vor, die bei Zamarski A Dittmarsch in Wien erschienen ist : »Ueber unser Varla m e n t." In der-^ selben erörtert der Verfasser, Herr I),'. Heinrich Iaques, ' die Frage von der Gestaltung der Reichs« und Landesver« , tretnngen i» Oesterreich. Die Aufgabe und das Ziel dieser - interessante» Schrift ist: die größtmöglichste Frei-^ hc«t und Autonomie der Provinzen, insbe -, s o n d ere die A u fr e ch t h a l t n n g der u „ g arischen " V ersass u n g mit dem Bestände und staatsrechtlichen ', Verbände der Gesummt»Monarchie, mit einer starken und Druck u»d Verlag von Ign. v. Kleinmayr i> F. Vamberg in Laibach. — Bercnitwortlichcr Rcdactcur F. Bamberg.