Nr. 142. plänumll»tlon«p,ll«: Im somptolr ganzj. ff. 11, halbj. fi. »'50, yür ble Znfilllunz !u« H«u« h»lbj.50tr. «l!t der PHft g>,»,j,ff. 15, hnlbj,«.? 5U, Montag, 23. Juni. t.^«!l«n »!i ll., ztötzer« P«r Zeil« ß lr,! bei »ft»r«n Wicdrfboliniqen der H-tt« « li 1884. Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Oberbaurathe und Architekten in Wien Theophil Ritter v. Hansen als Ritter des Ordens der eisernen Krone zweiter Classe in Gemäßheit der Ordensstatuten den Freiherrn« stand allergnädigft zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom I I. Juni d. I. den außerordentlichen Professor Dr. Joseph Ul brich zum ordentlichen Professor des österreichischen öffentlichen Rechtes an der l. l. Universität mit deutscher Vortrags-spräche in Prag allergnädigft zu ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 11. Juni d. I. den außerordentlichen Professor Dr. Georg PraZäk zum ordentlichen Professor des österreichischen öffentlichen Rechtes an der k. l, Universität mit böhmischer Vor-traalwracke in Prag allergnädigst zu ernennen geruht. Conrad-EybeSfeld m.p. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Juni d. I. dem Professor am aladeinilchen Gymnasium in Wien Heinrich Filler in Anerkennung feiner vieljährigen ausgezeich. neten Dienstleistung den Titel eines Schulrathes mit Nachsicht der Taxen allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 25. Mai d. I. den Ndjumten an der theologischen Facultät in Lemberg. Dr. Phil. Thaddäus Gromnicli zum außerordent-lichen Professor des Kirchenrechtes an der l. l. Universität in Kralau allergnädigst zu ernennen geruht. Conrad« Eybesfeld in. p. Se k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Juni d. I. dem Rechnungsofficiale im Finanzministerium Joseph K o-cziczka Edlen von Freibergswall bei seiner angesuchten Versehung in den bleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljähngen treuen und ersprieß. l'chrn Dienstleistung das goldene Verdienstlreuz aller« gnädigst zu verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Steuer. Inspector Dr. Franz Freiherrn Myrbach von Rhein feld zum Finanzsecretär für den Bereich der Finanz-Landes« direction in Graz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Der Weg zur Versöhnung. Die Adress-Debatte. wegen welcher der kroatische Landtag bekanntlich heimgeschickt worden, um erst nach mehrmonatlicher Kunstpause einberufen zu werden, ist beendet. Der kroatische Landtag hat vor einigen Tagen einen Antrag angenommen, mit dem die Adress-Debatte abgeschlossen und unter formeller Rechtsverwahrung der ganze Conflict wegen der Wappenfrage, respective wegen des Ausnahmszustandes, zu den Todten gelegt erscheint. Bis es zu diesem Beschlusse kam, hat der Agramer Landtag seinem Beruf, dem berühmten «pol« Nischen Landtag" würdig an die Seite gestellt zu werden, vollkommen entsprochen. Es hat an scandalösen Auftritten nicht gefehlt, und ihr Held war David Staröevic'. Dennoch hatten die Vorgänge diesmal ein anderes Gesicht, als vor der urplötzlichen Sistierung des Landtages. Damals hat die Nationalpartei sich gegen die kroatische Regierung feindlich verhalten und fpielte gegen die kroatischen Aeuhersten eine bemitleidenswerte Rolle. Sie lieh fast alles, was diese ihr boten, über sich ergehen und hatte schließlich sogar die beschimpfend« sten Demonstrationen von ihr zu ertragen. Wäre ihr nicht der Banus. übrigens nur wegen der gegen ihn durch die Staröeviöianer verübten Artigkeiten. zuHilfe gekommen, indem er den Landtag auf unbestimmte Zeit beurlaubte, die Nationalpartci wäre wahrscheinlich ihrer zweideutigen Haltung zum Opfer gefallen und wilrde um allen Credit gekommen fein. Diese Erfahrungen haben offenbar ihre gute Wirkung gehabt. Die National» Partei hat sich bei Zusammentritt des Landtages beeilt, die vor seiner Auflösung demonstrativ gemiedene Füh» lung mit dem Banus in aller Form herzustellen und zu declarieren, einerseits ihm ihre einmüthige Heeresfolge zuzusichern, andererseits seine Unterstützung sich zu gewinnen. Der Vanus gieng diesen Handel ein, der im schlimmsten Falle eine Verzögerung seiner selbständigen Action bedeutet, im besseren Falle aber eine streng verfassungsmäßige Führung der kroatischen Angelegenheiten ermöglicht. Eine Folge dieser Abmachungen nun war es, dass die Nationalpartei die Rccriminationen betreffs des Ausnahmszustandes sozusagen fallen ließ. sie in die mildeste Form brachte, um nur formell ihre seinerzeitige Missbilligung zu decken, im übrigen aber sich und die Regierung gegen die Angriffe der Starke-viöianer mannhaft vertheidigte. Ja. einzelne Redner der Nationalpartei schlugen einen Ton gegen Ungarn an. welchen man seit langem in der Agramer Landtagsstube nicht vernommen. Nicht nur. dass man die Ausnahms» Verfügungen in objectiver Weife bejprach, gab es sogar Redner, die der ungarischen Regierung bezüglich der« selben Recht gaben und sie als eine Nothwendigkeit hinstellten. Ganz often wurde erklärt, man wolle endlich den Kampf mit Ungarn beenden. Man fei willens — sagte man — Frieden zu schließen, unter der Bedingung, dass das Ausgleichsgesetz. auf welchem man stehen bleiben und das man nicht verändert wissen wolle, von nun an von beiden Seiten geachtet, gehalten und loyal durchgeführt werde. Wohl habe man viele Forderungen zum Nutzen Kroatiens, doch könne man solche Ziele nicht durch Pression, sondern blos durch einen gütlichen Vergleich erreichen. Versöhnlichkeit sei eben in der Lage, in welcher Kroatien sich befindet, jedenfalls das Beste. Diese völlig veränderte Haltung der National« Partei, diesen, wie gesagt, lange vermissten warmen Ton Ungarn gegenüber kann man nur mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen. Es zeigt sich, dafs noch nicht allen kroatischen Politikern die gesunde Erkenntnis, der nüchterne Sinn, der politische Muth, die Mannhaftigkeit abhanden gekommen. Das ist ja die große Schuld der Nationalpartei gewesen, dass sie dem kroatischen Chauvinismus allzu lange und weitgehende Nachsicht erwies, ihn „groß", terroristisch werden ließ und danu nicht die Entschlossenheit fand, ihm ehrlich entgegenzutreten. Jede Schuld rächt sich auf Erden und auch politische Zweideutigkeit, welche die schwachen Politiler gerne als Diplomatie ansehen und angesehen wissen möchten, erntet, was ihr qebiirt. Die kroatische Na-tionalpartei konnte genugsam die Bitterkeit dieser Wahrheit erfahren. Wenn sie endlich richtigere Bahnen einschlägt, eine aufrichtige und loyale Methode befolgt, fo wird zunächst sie die guten Früchte dieser Wand-lung genießen. Sie wird zu Ansehen und Einfluss gelangen und damit Kroatien die besten Dienste zu leisten vermögen, Dienste, die zu verrichten sie seit längerem nachgerade außerstande kam. Allein auch Ungarn kann bei dieser veränderten Sachlage nur gewinnen. Es kann nicht im Interesse Ungarns liegen, über Kroatien ganz allein zu regieren und ohne die gleichberechtigte Antheilnahme Kroatiens selbst. Indem stch also eine regieren wollende, doch auch regierungsfähige Partei wieder in Kroatien gel- Jemlleton Eheschließungen. Geehrte Freundin! So haben Sie mich denn Wieder einmal heimgesucht mit einem allerliebsten Mahnschreiben — und zur rechten Zeit, denn ich wollte schier an meiner eigenen Unlhätigkeit verzweifeln. Sie ersuchten mich, in den Büchern der Statistik ein wemg «achzuschlagen, und falls es mir gelingen follte, auf diesem oft betretenen Wege der Socialwissenschaft einiges Interessante zu erforfchen, Sie über die Ehe« schliehungen ausführlicher zu benachrichtigen. Da Sie jedoch in Ihrem werten Schreiben vergessen haben, mir die nähere Adresse bekanntzugeben, wohin ich meine Antwort dirigieren solle — Sie sind la so glücklich, stets auf Reisen zu sein — so erlaube 'ch mir, auf diesem Wege meinen Bericht zu erstatten, der Ihnen auf diese Art jedenfalls zukommen wird. «Mit dem freien Willen der Selbstbestimmung in ber Gesammtheit ist es gar ein eigen Ding, und das zeigt stch sehr deutlich bei den Eheschließungen. So lrei und willkürlich jeder Einzelne von uns in dem Entschlüsse, auf Freiers Füße sich zu stellen, gehandelt hat oder noch handeln wird. wir alle insgesammt, sagt "leumann'Spallart, die wir die menschliche Gesellschaft bilden, stehen unter einem höheren Gesetze. Dem Einzelnen mag der Dichter den weisen Rath ertheilen: D'rum prüfe, wer sich ewig bindet, Ob sich das Herz zum herzen findet, die Gesammtheit muss aber immer die Herzen für die Herzen finden!" Nun denn, geehrte Freundin, ob Sie es glauben wollen oder nicht: Die Blätter der Statistik haben bisher haarscharf in trockenen Zahlenreihen bewiesen, dass die Ehen im Himmel geschlossen werden. Sie zweifeln? Mit Unrecht, denn die Statistik beweist, dafs die Ehen nach einem festen Beschluss getreu und folgsam auf Erden eingegangen werden, und weil dies der Fall ist, so muss doch eine höhere Gewalt vorhanden sein. welche vor allem ihr mäch-tiges Bindewort zu sprechen für gut befindet. Der Philosoph Herder hat da ein schönes Wort gesprochen: „Wem der Name Natur durch manche Schriften unseres Zeitalters sinnlos und niedrig geworden ist, der denke sich statt dessen jene allmächtige Kraft, Güte und Weisheit, und nenne in seiner Seele das unsichtbare Wesen, das leine Erdensprache zu nennen vermag!" Nehmen wir nun diesen Ausspruch zum Führer unserer Wanderung, betrachten wir dann die un-widerleglich constante Gleichmäßigkeit in der Ge. sammtzahl der Trauungen eines jeden Lande«, und wir werden alsbald zur Einsicht gelangen, dass von einem höheren Richterstuhle aus das Urtheil auch in Sachen der Eheschließungen Über die Menschheit gesprochen wird. Sie werden Ihren Augen nicht trauen, geehrte Freundin, wenn Sie sehen, dass in Normaljahren nicht bloß die absolute und relative Anzahl der Trau« ungen fast unveränderlich ist, sondern dass auch die Zusammenstellung der Brautleute nach Stand und Alter sich nur ganz kleinwenig ändert. Alljährlich, wenn nicht Epidemien, Kriegsfälle und befondere Theuerungen eingetreten sind, findet man, dass unter 1000 Bewohnern 8 bis 10 Heiraten stattfinden. So beispielsweise in Oesterreich 8,6, in Frankreich 8, in Großbritannien 8,2, in Italien 7,5. in Holland 8.2. in Dänemark 8. im Deutschen Reich 9. in Ungarn 10,3; man findet aber auch. dass 80 bis 86 Procenl von sämmtlichen Ehen zwischen ledigen Personen geschlossen werden. Der Statistiker Bodio hat seine Forschungen auf diesem Gebiete bis aufs XVII. Jahrhundert zurückgeführt und mit erfolgreicher Ausdauer diese Gesetz' Mäßigkeit in Ziffern llargelegt bis auf das XIX. Jahrhundert herab. Es ist festgestellt, dass 8 bis 12 Pro-cent sämmtlicher Ehen eines Jahres zwischen Fräulein und Witwern, 4 bis 6 Procent zwischen Ledigen und Witwen und 3 bis 5 Procent zwischen Witwen und Witwern, oder endlich, wo die confessionellcn Gesetze nicht hinderlich sind. zwischen Getrennten und Ge< schiedenen stattfinden. Ich knüpfe keinen weiteren Commentar an diese Zahlen, will aber nur noch erwähnen, dass die feste, procentuelle Vertheilung der Ehen gerade in denjenigen Fällen am wenigsten einer Schwankung unterworfen sei, welche wir gewöhnlich für Ausnahmen 5" halten pflegen. Nicht wahr, meine jedenf.'^ erstaunende Freundin, auch Sie sind der Meinung, dass eine Eheschließung zwischen einem Manne uon 60 Jahren und einem Fräulein von 24 Jahren das Zeichen von Monstrosität an sich trägt; trotzdem muss ich da bemerken, dass solche Ehen geradezu mit musterhafter Gleichmäßigkeit der Anzahl jährlich stattfinden. Laibnchcr Zeitung Nr. 142 1192 22. Juni 1884. tend macht, befreit sie Ungarn von einem lästigen, unter Umständen gefährlichen Odium. Hiefür kann man nur Worte der Befriedigung haben, und wir sind dessen gewiss, alle ungarischen Facloren von Bedeutung werden diese Besserung des Verhältnisses zwischen Ungarn und Kroatien nicht nur nicht schii« digen, vielmehr es zu fördern suchen, so weit es nur möglich. Man hat sich in Agram beklagt, dass von Ungarn nur unfreundliche Auslassungen über Kroatien hinüberklingen. Wir glauben, das wird bald zu Ende sein, besser werden, sowie man in Ungarn die Ueberzeugung gewinnt, dass man auch in Kroatien ein freundlicheres Verhältnis ernstlich anstrebt. Der An-fang ist gemacht. Inland. (Anlässlich des bevorstehenden Be-suches Sr. k. und k. Hoheit des Kronprinzen Erzherzogs Rudolf in Klagenfurt) schreibt die „Klagenfurter Zeilung": «Eine Botschaft ist den Bewohnern der Stadt Klaqenfurt und des ganzen laiser- und reichslreuen Kärntner-Landes geworden, welche alle Herzen vom Glöckner bis zum Oisterz und vom Speikkogel bis zum Wischberg und der Fella höher fchlanen machen wird. Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz, der würdige Sohn seines ruhmreichen Vaters, wird binnen Monatsfrist in unsere Mitte kommen, um mit uns theilzunehmen an der feierlichen Eröffnung einer wissenschaftlichen Anstalt, welch«', von den besten Kräften des Landes errichtet und geleitet, jedem echten Kärntner ans Herz gewachsen ist. Seit elf Jahren, seit jenen herrlichen Tagen, da das erneuerte Standbild der großen Eltermutter des hadsburgisch-lothrinaischen Geschlechtes enthüllt wurde, ist der Kaiserfohn nicht mehr in unseren Mauern gewesen. Groß und bedeutungsvoll, wie die Anlässe, welche den Kronprinzen in das Kärntner-Land geführt haben und wieder führen, ist auch der Zeitunterschied, welcher die beiden Besuche von einander scheidet. Zuerst erschien der erlauchte Thronfolger, um theilzunehmen an der Enthlillungsfeier des Denkmales derjenigen großen Monarchin, welche durch ihre politische Weisheit und Kraft die Grundlagen zu dem Gesammtstaate gelegt hat, dessen Ausbau auch uns noch obliegt; zum zweiten-male erscheint der Kronprinz des Reiches, um der Eröffnung einer prooinzialen Anstalt durch Seine erhabene Gegenwart die volle Weihe zu ertheilen. Zu der ersten Feier erschien der Prinz in der liebenswürdigen Anmuth des beginnenden Jünglingsalters, und nun werben wir Ihn in der glänzenden Blüte jugendlicher Mannhaftigkeit wiederfehen. Alles Herrliche, was der Jüngling versprach, hat nun schon begonnen, Wirklichkeit zu werden. Mit vollem Rechte werden wir Se. k. und k. Hoheit nicht blos als dem Throne zunächst stehenden Prinzen, sondern auch als Mann, der sich „eigenen Wert" erworben, mit jubelnder Begeisterung begrüßen." (Im Istrianer Landtage) unterbreitete der Landesausschuss zwei Gesetzvorlagen, betreffend die Abänderung einiger Paraaraphe der Gemeinde-Ordnung und der Gemeinde-Wahlordnung. Beide Vor-lagen wurden der Commission für Gemeinde-Angelegenheiten zugewiesen. (Organisations st atut der Staats« eisen bahnen.) Die Publication des Organisationsstatuts der Staatsbahnen dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe dieser Woche erfolgen. Der «Presst" zufolge sind alle bisher über den Inhalt dieses Sta- tuts circulierenden Versionen mit besonderer Vorsicht aufzunehmen. Was namentlich die Besetzung der leiten» den Stellen für die Verwaltung und den Betneb der Staatsbahnen anbelangt, so wird diefelbe erst nach der Rückkehr Sr. Excellenz des Herrn Handelsministers Freiherrn von Pino, welcher gegenwärtig auf seiner Besitzung in Kärnten weilt, erfolgen, und sind alle bisher inbelreff der Personalfragen umlaufenden Gerüchte zum großen Theile unrichtig. Ausland. (Der fr a nzö s i sch e S ena l) hat am letzten Freitag auch in zweiter Lesung Artikel 1 des Ehe-schcidungsgesetzes, wodurch das Gesetz von 1816 aufgehoben und das die Wiederverehelichung geschiedener Gatten gestaltende Gesetz des Consulates, der alte Ooäs civil, wieder in Rechtskraft tritt, mit 158 gegen 115 Stimmen angenommen. Damit ist die seit Jahren anhängige Frage entschieden, da das Gesetz im Senate auch die dritte Lesung mit einer gleichen Majorilät passieren und von der Deputiertenkammer ganz zwei' fellos angenommen werden wird. (Englifch - französische Convention.) Der englische Botschafter am Wiener Hofe machte am 19. d. M. unserem Auswärtigen Amte die Mitlhei-lung von dem zwischen der englischen und der französischen Regierung bezüglich Egyptens geschlossenen Uebereinkommen. Dasselbe wird nunmehr, da es zur Kenntnis der Mächte gelangt ist. den Gegenstand der Erwägung der Cabinete bilden. Der Inhalt des Ueber-einlommens, über welches von verschiedenen Blättern so mannigfache Mittheilungen gemacht werden, wird der Oeffentlichkeit nicht lange mehr vorenthalten bleiben. Es scheint, als hätte das Cabinet Gladstone die Vorlage der Vereinbarung an das Parlament inso-lange verzögert, als sie den Negierungen noch nicht notificiert war. Gegenwärtig dürfte diese Rücksicht entfallen, und man darf aus verschiedenen Andeutungen der englischen Journale den Schluss ziehen, dass das oft genannte Uebereinlommen am Montag dem englischen Parlamente unterbreitet wird. (Central - Asien.) Nach der „Moskauer Zeitung" hat das von Russland neuerdings in Central-Asien erworbene Gebiet 3600 Quadrat - Werft mit 200 000 Einwohnern. Die neue Grenze ist nur 60 Werst von Herat entfernt. Die Regierung hat fünf Millionen Metallrubel bewilligt zur Anlegung von Befestigungen und Straßen in der Merw«Oase. Außerdem wird eine Telegraphenlinie von Astabad nach Merw hergestellt, unk Fürst Dondutoni.Korsatow hat den Einwohnern den schleunigen Ausbau der transkaspischen Eisenbahn versprochen, (Die politische Situation in Nordamerika) wird im Hinblick auf die Revolte der unabhängigen Republikaner gegen die Aufstellung Blame's zum Präsidentschasts.Candidate» interessant. Die unabhängigen Republikaner begünstigen im allgemeinen die Nominierung Cleveland's, des Gouverneurs von Newyork, feitens der Demokraten, und man glaubt, erstere Partei werde ihm directe Unterstützung gewähren. Die Newyorker „Times" dringen in die Demokraten, dieses Verfahren einzuschlagen. Tagesnenigkeiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Grazer Morgenpost" berichtet, die Beileidsbezeigung des uniformierten Bürgercorps aus Anlass des Ablebens Ihrer Majestät der Kaiserin Maria Anna zur Allerhöchsten Kenntnis zu nehmen und für diese loyale Kundgebung den Allerhöchsten Dank allergnädigst auszusprechen geruht. Se.Majestät der Kaiser haben, wie die „Grazer Morgenpost" meldet, dem katholischen Frauenvereine der werkthätigen christlichen Liebe zu Leoben für das gegründete Knabenasyl eine Spende von 300 st. allei-gnädigst zu bewilligen geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Agra-mer Zeitung" meldet, für die Restaurierung o>r grie-chisch°orientalischen Kirche in Blalusa 300 fl. zu spenden geruht. — (Johann Gustav Droysen f.) Aus Berlin meldet man den Tod des rühmlichst bekannten Historilers Professor Johann Gustav Droysen. Droysen zeichnete sich durch ungewöhnliche Vielseitigkeit, durch staunenerregende Schaffenskraft und glänzende Gewandtheit in der Form seiner schriftstellerischen Arbeiten aus. Im Beginn der dreißiger Jahre trat er als gewissen, hafter Uebersetzer des Aeschylos und des Aristophanes auf, ließ darauf alsbald selbständige Arbeiten, eine .Geschichte Alexander's des Großen" und eine „Geschichte des Hellenismus" sowie eine Neihe anderer wissen-schaftlicher Schriften folgen, welche die Bedeutung des jugendlichen Alltors feststellten. Perlen der deutscheu historischen Literatur sind seine glänzend geschriebeneu „Vorlesungen über die Geschichte der Freiheitskriege" und die meisterhafte Biographie des „Feldmarschalls Vorl". Eine ganz exceptionelle Bedeutung kommt des Verblichenen Hauptwerk, der „Geschichte der preußischen Politik", zu, welche mit Zuhilfenahme von bis dahin unbenutzten Schätzen die Entwicklung Preußens und dessen Verhältnis zu Deutschland klarlegt und mit der Stiftung des deutschen Kaiserthums abschließt. Droysen, war in den vierziger Jahren auch politisch thätig. Er wirkte für die deutsche Sache in den Herzogthümern und verfasste 1844 die bekannte Kieler Adresse, wurde bann von der provisorischen Regierung der Herzog-thümer als Vertrauensmann nach Frankfurt in den Bundestag gesandt und später in die Nationalversammlung gewählt, Im Jahre 1851 folgte er einem Nufe als Professor der Geschichte nach Jena, wo er ein historisches Seminar stiftete. Im Jahre 1859 bezog er die Lehrkanzel der Geschichte an der Universität zu Berlin, an welcher er eine glänzende Wirksamkeit entfaltete. Der Verstorbene, welcher 1808 zu Treptow in Pom-mern geboren wurde und seine Studien in Berlin absolvierte, erreichte somit ein Alter von 76 Jahren. — (Bei der Section — erwacht.) slus Klausenburg wird geschrieben: Kürzlich wurde die Leiche eines Selbstmörders, eines Bäckergehilfen, der sich den Strick als Beförderungsmittel ins Jenseits gewählt hatte, in die Todtenkammer des Karolinen »Spitals gebracht, woselbst bald darauf die Aerzte mit der Vornahme der Vorgeschriebenen Section beginnen wollten. Als man de» Todten schon ganz entkleidet und auf den Seciertisch gelegt hatte, schlug der vermelntlicbe Todte plötzlich zum Entsetzen aller Anwesenden die Äugten auf. hob die Arme und griff mit den Händen in die Luft. Allsogleich wurden alle nur möglichen Rettungsversuche angestellt, welche insoweit auch von Erfolg waren, als der Patient auf eine Stunde sein Bewusstsein wieder erlangte, aber auf die Bemerkung der ihn umstehenden Aerzte, dass fein Leben vielleicht noch zu retten sei, mit dem Kopfe winkend verneinte. Wirklich stellten sich bald darauf die unverkennbaren Symptome der herannahenden Auflösung Wa5 halten Sie aber von einer Ehe, wo die Braut um 30 Jahre älter ist, als der glückliche Bräutigam? Die großen Tabellen der internationalen Statistik sind grausam genug, auch solche Fälle nicht zu vertuschen. Die Ehen zwischen Matronen im Alter von 60 Jahren und Männern von 24 bis 30 Jahren find eine constante Erscheinung in der menschlichen civilisierten Gesellschaft, und gerade diese, als wirtlich „monströse Ehen" zu betrachtende Verbindungen, von welchen man glauben sollte, sie fänden nur ganz ausnahmsweise statt, bilden eine nie schwankende Kategorie in den Büchern der socialen Statistik, die Regelmäßigkeit in den Ziffern ist geradezu eine verblüffende. Wer diese forschend verfolgt, wird mit Quetelet ausrufen : «II 86 M880 IÜ, HU6i<1US ebO86 ä6 N^8tsri6UX yui coulouä uotrs iuwliigsuct)." Hätte ich nicht lieber diese Sorte von Eheschließungen weislich verschweigen sollen? Halten Sie es nicht für Profanierung diefer schönen geheiligten Institution, wenn man solche Verirrungen bespricht? Gewiss nicht! Sie werden ja auch der Meinung sein, dass nicht diejenigen, welche Thatsachen beobachten und vielleicht unter die Sonde der Kritik nehmen, sondern dass diejenigen gegen die Gesetze der Menschheit, gegen die Hoheit ejner Institution handeln, welche Anlass geben, dass wir an der Intelligenz der menschlichen Gesellschaft irre zu werden vermögen. In einer äußerst belehrenden Abhandlung «aus dem Gebiete der Social« Physiologie" fagt der schon einmal erwähnte Neu-mann - Spallart: „Neben den constant»« Ursachen wirken accidentielle Ursachen, z. B. ein besserer oder schlechterer Jahrgang in den Ernten der Brotfrüchte, des Weines, der Baumwolle oder der Ausbruch eines Krieges oder verheerender Krankheiten oder wirtschaft« liche Erfchütterungen durch Krisen auf die Zahl und Art der Ehen, gewissermaßen, um uns die Abhängigkeit des Individuums von den Gesammlzuständen der Gesellschaft recht klar zu demonstrieren." Hier an-knüpfend will ich Ihnen, verehrte Freundin, schließlich noch sagen, obwohl ich noch vieles zu sagen hätte, dass zwischen den Heiratsfrequenzen und den verschiedenen Jahreszeiten und Monaten ein enggezogener bemerkenswerter Zusammenhang besteht. Jedes Land hat seine Maxima und Minima der Trauungen je nach dem Klima, Religion, Sitten und Gebräuchen. In den katholischen Ländern (Oesterreich, Frankreich, Italien) heiraten die meisten Menschen im Februar und November, in Belgien finden wir die höchste Ziffer im schönen Monat Mai, in Schweden und Norwegen aber im November und Dezember. Prosaisch, wie ich diese Zeilen begonnen, will ich sie auch, um nicht inconsequent zu werden, hiemit schließen. Ich weiß, dass ich nur Lücken geboten habe, wo ich doch hätte eine genügende Antwort auf Ihren Mahnbrief geben können. Nichts finden Sie in meinem Briefe von der Verherrlichung dcr Ehe, nichts über die alten Junggesellen, die sich doch endlich belehren sollten; ach ja, ich bin sündhaft, dass ich nicht genug schöne Worte angewendet, aber Sie werden mir dennoch Absolution ertheilen. Ich sage die« mit voller Zuversicht. Hab' ich mich getäuscht? _________ H.Albrecht. Jean Loup, der Irrsinnige von Mareille. Roman nach Einile Nichebourg von Max von Weißenthurn. (59. Fortsetzung.) Drei oder vier Tage lang hatte ein entsetzlicher Orkan gewüthet und man sprach von den verschiedensten Unftlücksfällen auf dem Meere, doch wufste man nichts Bestimmtes. Alle Morgen las Leon gierig die Zeitungsblätter, welche nach Port Marly kamen, doch vom „Temeraire" war noch keinerlei Kunde eingelaufen. War der „Temeraire" in Verlust gerathen? Hatte der Marquis im stillen Meeresgrunde fein Grab gefunden? Wiederum vergiengen mehrere Tage. Da, als Leon eines Morgens das Zeitungsblatt ausschlug, sah er groß gedruckt die Worte vor sich: „Schiffbruch des „Temeraire." Er stieß unwillkürlich einen Schrei aus, fasste sich aber sofort und las weiter. Zwei Matrofen des „Temeraire" waren von einem Schiffe, welches der indischen Compagnie ge" hörte, aufgenommen worden. Sie waren nach Havre gekommen, wo sie von dem Schiffbruch des „Temcraire" Kunde gaben. Das Schiff war eben im Begriff gewefen, de" Aequator zu passieren, als plötzlich schwarze Wolke« sich auf dem Horizont gezeigt hatten und im Nu del« Himmel bedeckten. Der Wind blies mit aller Gewall, Blitze leuchteten, ein grauenhafter Olkan brach los. Ein Bild grenzenloser Verzweiflung spielte sich am Bord des Schiffes ab. Von allen Seiten vernäh"' Lailmcher Zeitung Nr. 142 1193 22. Inili 1884. ein, und nach zweistündigem TodeSlampfe sank der Aermste — nun wirklich todt — auf seine Kissen zurück, — („Le bens m aximen einer Frau.") Im Verlage von Paul Ollendorff in Paris erschien vor kurzem ein Band Aphorismen aus der Feder der Comtesse Diane, einer bisher in der franzosischen Haupt« stadt ziemlich unbekannt gewesenen Schriftstellerin. Der berühmte Gelehrte und Akademiker Sully Prudhomme führte die wenn auch nicht sonderlich originell, so doch anmuthig und graziös denkende Novize mit einer geistvollen Vorrede bei der Lesewelt ein, Einige der beme» kenswertesten Sentenzen mögen hier ihren Platz finden. „Die Furcht ist daß Uebel der Glücklichen. Jemanden lieben, heißt ihn gleichzeitig der Macht, uns leiden zu machen, berauben und sie ihm geben. — Wer vergisst, hat vergeben, und wer vergibt, muss trachten, zu vergessen. — Wer den Tod nicht fürchtet, fürchtet das Lehen. — Die Verleumdung ist wie das falsche Geld. Viele Leute, welche verschmähen würden, es in Verkehr zu bringen, geben es scrupellos weiter. — Der Stolz ist das einzige Heilmittel der verletzten Eigenliebe. — Die Bescheidenheit ist das höfliche Zugeständnis, welches das Verdienst der Mittelmäßigkeit macht. — Gewissensbisse haben, heißt, sich noch achten. — Heitere Menschen nehmen das Heitere ernst. — Kinder verwöhnen, heißt, sie über das Leben täuschen. welcheS die Menschen nicht verwohnt, — Man war stets nur undankbar gegen uns, wir selbst sind eS nie gewesen. — Die besten Freunde sind deshalb oft die besten Feinde, weil sie wissen, wo sie unS treffen. - Für den. der seiner felbst sicher, ist die Offenheit die beste Diplomatie. — Die Jugend währt weit länger, als die Jungen glauben. — Die großen Geister suchen einander unter der Menge, wie Landsleute in der Fremde. — Das Schweigen ist die Zuflucht der Einfältigen, die nicht dumm sind." — (Vater und Tochter.) Man schreibt aus Calais: Der verwitwete Schuhwarenhändler Anton An» gelicus, dem seine 18jährige Tochter seit dem Tode seiner Frau die Wirtschaft führte, hat dieselbe am 16. d. auf wahrhaft entsetzliche Weise ermordet. Marietta An. gelicus. ein bildhübsches Mädchen, das mit einem jungen Kaufmanne verlobt war. drängte den Vater, den Hoch. zeitstag festzusetzen. Dieser, der ungern die tüchtige Wirtschafterin verlor, gerieth in große Wuth und rief: „Undankbares Kind, du warst eS nie wert. ein Vater« haus zu besitzen." Entsetzt floh die Tochter vor der drohenden Haltung des Vaters in ihr Zimmer. dieser ris» ein Tranchiermesser von der Credenz. stürzte ihr nach und führte damit 19 Stiche nach der Brust seines , Kindes. Der Teppich des Fußbodens war buchstäblich in Blut getränkt. Als die Polizei erschien, rief Ange< licus empört: „Hinans mit euch; sie war undanlbar. und ich habe sie gelobtet." Der Sarg des jungen Mädchens war schon am ersten Tage mit einer Unzahl von Kran» zen. auS allen Schichten der Gesellschaft gespendet, bedeckt, — (Ein tückischer S ch n u r r b a r t.) Aus Kassel wird berichtet: Ein eigenthümliches Missgeschick widerfuhr in der Vorstellung von „Robert und Bertram" unserm beliebten Bassbuffo Herrn Schulze, welcher den Gefängniswärter Strambach spielte. Infolge der drückenden Hitze löste sich die eine Seite des aufgeklebten martialischen Schnurrbarts los. rutschte bei der nächsten Fermate, als der Sänger Athem holte, in den Schlund und blieb vor der Luftröhre hängen, so dass Herr Schulze einen förmlichen Erstickungsanfall bekam. Der Vorhang fiel und die Aerzte stürzten auf die Bühne, während das Auditorium in Aufregung und Angst peinlich ver< harrte. Der Patient musste rasch einige Brotlugeln neh. men, mehrere Glas Wasser thaten das Uebrige. und der vermaledeite Schnurrbart war hinuntergeschluckt, wenn es auch einige Anstrengungen kostete. Die ganze Operation hatte nur kurze Zeit erfordert, und da das Uebelbefinden rasch beseitigt war, nahm der beliebte Sänger mit dem ihm eigenen unverwüstlichen Humor seine Nolle wieder auf und führte sie ungestört durch — (Für Stellensuchende.) Bei der Landesregierung in Sarajevo ist die Stelle eines Scharf-richt ers für Bosnien und die Herzegowina mit dem Iahresgehalte von 800 fl. und einer Zulage von 400 fl zu besetzen. Bewerber um diese Stelle haben ihre ordnungsmäßig instrnierten Gesuche bis Ende Juni d. I im Wege der nach ihrem Domicil zuständigen politischen Behörde an die g?ii«nnte Landesregierung zu leiten. Aanöel's- nnö Gsrverbekanrrner. Sitzung vom 30. Mai 1884. (Fortsetzung.) Herr Luckmann begründete diesen Antrag damit, dass die wichtigsten Züge, die Nacht-Eilzüge von Prag einerseits und Wien anderseits nach Italien nnd umgekehrt, Nr. 501 nnd 502, keinen Anschluss bei Tarvis an die Strecke Tarvis-Laibach haben. Reisende, welche mit den Eilzügen weiter reisen oder mit den Eilzügen anlangeil nnd anf die Strecke Tarvis-Laibach übergehen wollen, müssen in Tarvis 4, beziehungsweise 7 Stnnden warten, weshalb für die ganze Strecke Laibach-Tarvis die nenen, voraussichtlich beliebtesten Nacht-Eilzüge ganz unerreichbar sind. Dadnrch finden sich die Bäder nnd Sommerfrischen in Oberkrain sehr geschädigt nnd haben zn wiederholten-malen um eine Aenderung der Fahrordnnng petitionirt. Weiters sind die Vortheile der Postbefördcrnng für Kram, Kärntcn, Steiermark nnd Kroatien untereinander und mit Wien nnd Prag anderseits in die Angen springend, wenn man berücksichtigt, dass die Nacht-Eilznge des Staatsbahnbetriebes nnmittelbar mit den Tages-Eilzügen der Sndbahn verbunden würden. Ferner würde die beantragte Aendernng dem kroatischen Verkehre bestens entsprechen. Beim vorliegenden Antrage handelt es sich nicht nm eine Vermehrung der Züge, sondern um die geringe Mehrleistung, dass die Züge Nr. 2019 nnd 2020, welche von Laibach nach Lees nnd retour ohnehin verkehren, noch die wenigen Stationen von Lees bis Tarvis machen würden, mit einer ganz nnbedentenden Aendernng, welche Aendernng den loealen Interessen entspricht und unendliche Vortheile für den internationalen sowie für den Touristenverkehr hätte. Diese Mehrleistung würde unzweifelhaft dnrch den weit regeren Verkehr reichlichst eingebracht. — Bei Ueberreichung obigen Antrages schrieb der Antragsteller an das Mitglied des Staatseisenbahnrathes Se. Excellenz Herrn Baron Schwegel in Wien nnd stellte das Ersuchen, Se. Excellenz möge den Antrag unterstützen, eventuell denselben selbst einbringen. Se. Excellenz erklärte sich sofort bereit, den Antrag zn übernehmen, und hat denselben zncrst im Fahrordnnngscomite" nnd dann in der Sitznng des Staatseifenbahnrathes am 19. Mai so warm begründet, dass derselbe die einstimmige Annahme gefnn-den hat. Die Vertreter der k. k. Direction und der Präsident stellten die Erfüllung des ausgesprochenen Wunsches unter der Voranssetznng in Aussicht, dass die bisherigen Marktzüge, welche bisher nur auf der Strecke Radmannsdorf-Lees-Laibach verkehren, dann in Wegfall zu kommen haben, und dass die Vertreter aus Krain bei dieser Berathung die Erklärnng abgeben, dass die sogenannten Marktznge entfallen, wenn die beantragte Verlängerung nnd Verlegung dieser Züge bis Tarvis erfolgen wird. Die Aenderung der Fahrordnung im Sinne des Antrages bedarf der Genehmignng der k. k. General-Inspection für Eisenbahnen nnd dürfte in zwei bis drei Wochen eingeführt werden, wodnrch allen Wünschen entsprochen sein dürfte. (Fortsetzung folgt.) Local- und Provinzial-Nachrichten. Sanitätsbericht. (Schluss.) o) Abtheilung für Hautkranke: Vom Monate Februar verblieben 2 Blatternkranke, zugewachsen sind 3, entlassen wurden 4, mithin verblieb mit Ende März ein Vlatternkranker in Behandlung. Außerdem kamen folgende Fälle zur Aufimhme: Eczem 4mal, Excoriationen 3mal, Hautgeschwüre 6mal, Verbrennungen 3mal, Erfrörungen 2mal, Lupus 3mal, Prurigo, Seborrhoe, Lcrotuiuäcrma kdc688U8 je Imal. ä) Irrenabtheilung: In die Laibacher Irrenanstalt wurden 6 Kranke, hievon drei infolge von Trans-ferierung aus der Beobachtungsabtheilung, aufuenom« men, und zwar meist an Blödsinn leidende Kranke infolge von chronischem Nlkoholismus, Epilepsie und vorgeschrittenen Grhirnerlrankungen. Gcheilt entlassen wurde ein manialalischer Bursche und ein maniakali-sches Mädchen, beide nach sechsmonatlichem Aufent« halte in der Anstalt; gebessert entlassen wurde eine melancholische Grundbesitzersfrau und ein maniakalisch gewordener Potator. Ein blödsinniger Kranker entwich; gestorben sind zwei un Verrücktheit leidende Kranke, ein Mann an Lungentuberculose, eine Bauersfrau an Darmkatarrh, beide nach vieljährigem Aufenthalte in der Anstalt. Ein melancholisches Mädchen wurde in die Irrenanstalt Sludenz transferiert. In die Studenzer Irrenanstalt wurden 9 Kranke aufgenommen; vorwiegend waren es frische Erkrankungen, zwei Kranke wurden aus der Triester Irrenanstalt übernommen. Geheilt entlassen wurden drei maniakalische Männer und ein maniakalisches Mädchen; gebessert entlassen wurden drei an recidivierter Geistes« störung leidende Weiber; ein Kranker entwich. Gestorben ist eine verrückte Kranke an chronischer Gehirnhaut-entzündung nach vierjährigen, Aufenthalte in der Anstalt. 6) Gebärhaus und gynäkologische Abtheilung: Er-rvähnenswert eine erfolgreiche Radicaloperation bei Gebärmuttervorfall. Durch energische prophylaktische Mahregeln wurden die herrschenden Puerperülerkran« kungen total sistiert. V. Aus dem k. k. Garnison sspi tale gieng für den Monat März 1884 folgender Bericht ein: Mit Schluss des Vormonates sind krank verblieben........64 Kranke, Seither sind zugewachsen . . ^__^^^_^ Summe sammt Zuwachs . . 170 Kranke. Abfall: genefen........ 107 Kranke, superarbitriert...... 1 „ überprüft....... 1 „ erholungsbedürftig beurlaubt . 0 „ in andere Heilanstalten abgegeben ....... 3 „ vor Ablauf des Krankheit«. Processes entlassen . . . 1 „ Summe des Abfalle« ... 113 « Verblieben mit Ende März . . . 57 Kranke Man jammervolles Geschrei. Vergeblich bat der Com« Mandant des Schiffes um Ruhe; vergeblich ertheilte er Befehle. Der Orkan wüthete derart, dass es zur Unmöglichkeit wurde, dieselben auszuführen; das Schiff war den Wellen preisgegeben. Plötzlich vernahm man ein entsetzliches Krachen, die Flammen schlugen aus dem Innern des Schiffe« hervor, der Blitz hatte eingeschlagen! Alles drängte nach den Rettungsbooten, aber man hatte nicht einmal Zeit, dieselben hinabzulassen, der „Temeraile" fieng an zu sinken und — ver> schwand in der Tiefe. Man sah Arme sich bewegen, Köpfe sich emporstrecken, dann mit einemmale nichts Mehr, der Ocean hatte die Leichen hinabgezogen in die grausige Tiefe. Während sie trachteten, sich über Wasser zu Hal. ten und zu schwimmen, hatten die beiden Matrosen das unerwartete Glück gehabt, dem Indienfahrer zu be-gegnen, welcher sie rettete, doch dies war erst viele Stunden, nachdem der ..Temeraire- zugrunde gegan« gen, der Fall gewesen und die Kräfte der Aermsten Waren nahezu erschöpft. „Kein Zweifel ist mehr möglich," sagte sich der Varon. nachdem er den Bericht zu Ende gelesen, ..Mein Bruder ist todt!" Ein diabolisches Lächeln umspielte die Lippen des jungen Mannes. „Nun ge-hören die Millionen mir," murmelte er triumphierend. Doch mitten in dem wilden Triumphe beunruhigte chn der Gedanke, was dann. wenn der Marquis am Ende doch nicht todt wäre? Hatte er nicht, gleich ben beiden Malrosen, durch irgend einen Zufall ge- rettet werden können? Er musste sich Gewissheit ver« schaffen. Von dem Wunsche beseelt, dass die Marquise von dem Untergang des „Temeraire" keine Kunde erhalte, nicht etwa, weil er für sie Mitleid empfand, fondern aus Berechnung, ließ Leon rasch das Zeitungsblatt verschwinden, warf einen Blick in den Spiegel, um seinem Antlitz den richtigen Ausdruck zu verleihen, und begab sich zu seiner Schwägerin. Theilnahme erheuchelnd, von der sein falsches Herz nichts wusste, theilte er Herman« mit, dass er sich entschlossen habe, in Havre, im Hafen des „Te-meraire." Nachforschungen anzustellen über das Ausbleiben des Schiffes. Die junge Marquise war bewegt über Leon's Sorge um sie und dankte ihm unter Thränen, die der Schmerz um den Gatten ihr ent-Presste. Der Marquis hatte sein ganzes Vermögen unter dem Schutze seines Bruders zurückgelassen. So gebrach es Leon nicht an Geldmitteln. Zu später Nachlstmlde langte er in Havre an und stieg in einem Hotel ab, sich für einen Kaufmann aus Paris ausgebend. Sogleich nach dem Frühstück am an« deren Morgen eilte er nach dem Hafen, welcher ein reges, lebensvolles Bild bot. Da gewahrte er einen alten Matrosen, welcher an einem Fass lehnte und hinaus blickte auf ein Schiff, welches sich auf den Wogen hin und her wiegte. „Ein hübsches Schiff," meinte der Baron, „wem gehört es?" „Herrn Desprez, dem Rheder des „Temeraire!" Sie sind wohl aus Havre, Herr?" „Nein, ich komme aus Paris. Der Untergang des „Temeraire," wie ihn die beiden Matrosen geschildert, ist in allen Zeitungen zu lesen gewesen." „Wirklich?" fragte der Matrose, leuchtenden Bli-ckes. „Aus der Zeitung haben Sie den Untergang des „Temeraire" erfahren?" .,Ia." „Ich kann nicht lesen, und doch weih ich besser als alle, was sich vor der Katastrophe alles am Bord des „Temeraire" zugetragen — ich habe es gesehen!" „Wie? Sie wären —" „Ich bin Gendrou, der eine der beiden Matrosen, welche der Indienfahrer aufgenommen hat!" Der Baron schüttelte dem Seemann die Hand. „Ich bin glücklich, dass der Zufall mir Sie in den Weg geführt! Ich bin in Geschäften nach Havre gekommen, doch wäre ich auf keinen Fall abgereist, ohne Sie oder Ihren Kameraden zu fprechen!" „Weshalb?" „Ich wollte eine Erkundigung einziehen. Wollen Sie mit mir in jenes Restaurant dort drüben gehen? Wir trinken ein «las Bordeaux auf Ihr Wohl!" .Mit Vergnügen, gnädiger Herr!" Per Matrose folgte dem Baron in die Restauration, dort nahmen sie in einer entlegenen Ecke Platz; der Kellner brachte eine Flasche Wein und füllte die Gläser. (Forts, solgt.) Laibacher Zeitung Nr. 142 1194 22. Juni 1884. — (Gemeinderathssihung.) Der Herr Bürgermeister Peter Grasselli constatiert bei Eröffnung der Sitzung um ü^/4 Uhr abends die Beschlussfähigkeit de3 Gemeinderathrö und nominiert zu Verificatoren des SitzungövrotokolleL die Herren Gemeinderäthe Horal und Palic. Nachdem der Herr Vorsitzende bekannt« gegeben, dass das von der k. k. Centralcommissilin zur Erhaltung und Erforschung der Alterthumsdentmale in Wien eingesendete Normativ und der Rechenschaftsbericht der Gemeinde Fllnfhaus zur Einsicht der Herren Gemeinderäthe aufliegen, ergreift Herr Gemeinderath Dr. Tavcar das Wort und stellt folgenden Dringlich-leitsantrag: „In der Erwägung, dass die Gemeinde nach den Gesetzen in erster Linie berufen ist, Volksschulen zu erlichten ; in der Erwägung, dass die nationale Gemeinde-Vertretung der Landeshauptstadt Laibach niemals den Forderungen ihrer deutschen Mitbürger entgegengetreten ist, wenn dieselben im Gesetze begründet und in Wirklichkeit nothwendig waren, und dass dieselbe aus diesem Grunde schon von jeher in den städtischen Volksschulen der deutschen Sprache und dereu Unterrichte einen maß« gebenden Platz eingeräumt hat; in der Erwägung, dass infolge des betreffenden Befchlusses der krainischen Sftarcasse die öffentliche Mei« nung mit allem Nechte bedeutend aufgeregt ist, weil jedermann fühlt und sieht, dass der erwähnte Beschluss nur eine pure politische Demonstration ist, deren Kosten der Sftarcassefond bezahlen soll; in weiterer Erwägung, dass dieser Beschluss gegen die derzeitige Vertretung der Landeshauptstadt Laibach gekehrt ist, als ob diese die in der Verfassung begründeten Nechte ihrer deutschen Mitbürger unterdrücken oder doch wenigstens ignorieren wollte, und in der Erwägung, dass dieser Beschluss in diesem Sinne in der Oeffentlichkeit und in der der slovenischen Landeshauptstadt Laibach feindlichen Journalistik auch wirklich so commentiert wurde, möge die löbliche Gemeindevertretung beschließen: I. Folgende Resolution: „Die Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach protestiert gegen den Beschluss der krainischen Sparcasse in Laibach, nach welchem in einer slovenischen Stadt aus dem Sftarcassefonde eine deutsche Privatschule mit deutscher Unterrichtssprache errichtet werdei, soll, und zwar darum, weil die Gemeindevertretung der Landeshauptstadt Laibach immer bereit ist, eine deutsche Volksschule zu errichten, sobald sich die gesetzliche Noth, Wendigleit einer solchen zeigen und nachgewiesen werden Würde." II. Von der Beschlussfassung dieser Resolution ist die h, k. k, Landesregierung für Kram im geeigneten Wege zu verständigen. Die Dringlichkeit dieses Antrages wurde ohne Debatte votiert, und nachdem Gemeinderath Dr, Ivan Tavcar denselben meritorisch kurz begründet halte, wurde derselbe einstimmig angenommen. (Schluss folgt.) — (Jubiläum) Die unter Lcitung deS Herrn lc,iferliche>, Rathes F. Mahr stehende renommierte Handels-Lehranstalt in Laibach begeht am 6, Juli l. I. die Feier ihres fünfzigjährigen Bestandes. Die Feier wird am besagten Tage um 9 Uhr morgens mit einem Festgottesdienst in der Deutschen Ordenskirche beginne» ; um 10 Uhr morgens findet die Festfeier im landschaftlichen Redoutcnsaalc und um 8 Uhr abends ein Festcommers im großen Saale des Casinovereins statt. Wie wir vernehmen, werden die ehemaligen Schüler dieser Anstalt sich zahlreich an der Jubiläumsfeier betheiligen, — (Fahrpreis-Er Mäßigung.) Anlässlich der in Trieft am 25. d M, stattfindenden Flottenmanöver hat die Generaldirection der k. t, priv. Sud-bahn.Gesellfchaft beschlossen, von verschiedenen Stationen, unter diesen auch Laib ach. heute und morgen Tour- und Retourkarten aller drei Classen nach Trieft mit circa 50 Procent Nachlass und zehntägiger Giltig, keit zu den Courier-, Eil- und Postzügen auszugeben. — (Feuerprobe.) Die gestern vom Herrn In» genieur Schalla mit seinem Feuertauch-Apparat vorgenommene Probe versammelte ein zahlreiches Publicum, welches nach etwa halbstündiger Production, von der Brauchbarkeit des Apparates überzeugt, recht befriedigt den interessanten Schauplatz verließ. Es waren fünf leicht brennbare Holzstöße aufgestellt, welche, bevor sie angezündet wurden, noch mit Petroleum begossen worden waren. Zwischen diesen lichterloh brennenden Holzstößen. Welche «ine sehr intensive Hitze erzeugten, bewegte sich Herr Schalla in seiner Kleidung ganz frei. Als er sich das erstemal in das Flammenmeer hineinbegeben, hielt er in demselben 4 Minuten aus, Hierauf gieng er noch zweimal in dasselbe und demonstrierte, wie man in seiner ApparatKleidung in der intensivsten Hitze agieren, mit den Händen in den brennenden Scheiterhaufen greifen kann. Er fetzte sich einmal auf den brennenden Holz-stoß und riss dann denselben mit den Händen nieder. Das Publicum applaudierte. Der interessanten Production wohnte auch der Herr Landespräsident Freiherr von Winkler und der Herr Bürgermeister Gras. selli mit vielen Gemeinderäthen bei. Die gesammte Feuerwehr Laibachs, die Feuerwehr der k. k. Tabak ?aufttfabrik und mehrere Feuerwehren der nächsten Umgebung Laibachs waren unter Commando ihrer Haupt« leute auf den Schauplatz ausgerückt. — (Ueberschwemmung.) Aus Groß lupft wird uns unterm 18. d, M. berichtet: Infolge des feit 31. Mai fast ununterbrochen fallenden Regens konnte das zusammenströmende Wasser des Großlupp<, Biöje», Dobraka» und Zelenka-Baches im Thale von Natschna durch die unterirdischen Gänge nicht rasch genug abfließen, weshalb sich ein See zu bilden begann; dazu kam noch das Wasser aus der Großlaschitscher Gegend, welches, unterirdisch fließend, bei Kleinratschna als Srakovec« und Ouöica-Bach zutage tritt und das an» gesammelte Wasser bedeutend vermehrte. Durch das stetig teigende Wasser sind bei dem Schlosse Weißenstei» die Straßen nach Unterschleiniz und Ratschna überschwemmt und der Verkehr auf denselben unterbrochen. Auf den Wiesen und angebauten Feldern der Ortschaften Unterschleiniz, Iagrac. Groß- und Kleinratschna steht auf einer Fläche von fast 400 Joch das Wasser in solcher Höhe. dass man vom Getreide nichts bemerkt, Nach Angabe erfahrener Leute wird es noch acht Tage dauern — im Falle es nicht mehr regnen sollte — bis das Wasser abgeflossen sein wird. Mittlerweile aber werden das Gras und die Saaten im Wasser verfaulen, so dass eine Ernte für heuer nicht zu erwarten steht, der Schaden soll sich auf viele Tausende belaufen. Am schwersten werden die Inwohner von Kleinratschna durch diese Elementarschäden betroffen, da deren Felder ganz inun> diert sind. Zudem wurden am 17. d. M, noch die Felder von Großlupp, Kleinmlatschou. Unterschleiniz. Cerovo. Pöndorf durch ein heftiges Hagelwetter start beschädigt Die Schloßen fielen so dicht, dass bei der Mühle Tober noch heute vormittags dieselben mehrere Centimeter hoch liegen. Weiters wird uns aus Planina unterm 20. d, M. gemeldet, dass infolge der anhaltenden Regengüsse letzterer Zeit der Planinaer Flusö über sein Ufer ausgetreten ist, die Wiesen und Aecker bereits über die Hälfte des Thales überschwemmt und einen Schaden von 5510 fl, verursacht hat. — (Aufgefundene Leiche.) Der in Zirkniz bei seinem Bruder wohnende irrsinnige, 43 Jahre alte Matthäus Melle, der schon einige Tage vorher mit Selbstmordgedanken sich beschäftigte, hat sich am 20. d.M. aus dem Hause seiner Angehörigen unter Zurücklassung seines NockeS, Hutes und der Stiefeln entfernt und wurde später in der circa 800 Schritte von der Ort» schast Selsach entfernten, mit Wasser gefüllten Schwemme als Leiche aufgefunden. — (V 0 m Wetter.) Der vorwöchentliche Wetterbericht könnte fast ohne Aenderung auch als Resume des meteorologischen Verhaltens der eben abgeschlossenen Woche gelten. Die allgemeine Situation hat sich gegen die Vorwoche nicht wesentlich geändert, die Gebiete niedrigsten Luftdruckes liegen der Hauptsache nach in Russland, die Gebiete höheren Druckes in Frankreich, und in unseren Gegenden schwankt der Barometerstand um den Normalstand herum. Die Niederschlüge der Woche sind Vielerorts nicht unbedeuteud gewesen, und wie die Verhältnisse eben jetzt liegen, dürfte uns auch die eben eingetretene Sommeriechifch»Orientalen in kirchlichen und Schulangelegenheilen uud den Gebrauch der cyrillischen Lettern. Nebst dem Antrag? auf Wahl eines Neuner-Comilcs u,ä I100 wurde zur VrrattMg des Entwurfes die Dringlichkeit verlangt. Rom, 22. Juni. Iu Pontremoli fand eine Explosion der Pulverfabrik statt. Dreißig Personen sind todt, siebzehn schwer verwundet. Paris, 22. Juni, Der Ministerpräsident gab im Ministerrathe bekannt, dass die Conf^renz betreffs Egyfttens am 28. d. M. in London znsammmlritt. Haag, 21. Juni. Der Prinz von Orlimeu ist um 2 Uhr nachmittags gestorben. Verstorbene. Den 20. Iu n i. Agnes Petek, Wäscherin, «1 I., Kuh< thal Nr. 11, Marasmus. Den 21. Juni. üudwig PavZel. Schlosser, 28 I,, Spinncrgasse Nr. 7 , Lungentuberculose, — Amm Voruvstl), Malersgattin, 58 I,, Iakobsplah Nr. 10. Lllugenschwindsucht. Den 22, Juni. Fmncisca Marsner, Fabrilsaufsrhers-tochter, 9 Mon., Herrengassc Nr. 10. Gehirnhöhlenwassersucht. Lottoziehungcn vom 21. Juni: Trieft: 80 89 24 5 64. Linz: 32 45 78 53 1. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. « "G W «5 « -^ ^ "7"ÜMg. 732.63 ->11.6 O. schwäch bewölkt i 21. 2 „ N. ! 731.01 -s.20.tt SW, schwach bcwiillt ! 0,00 9 „ Ab. 782.49 4-15.0 SW. schwach bewölkt > 7U.Mg. 732.85 ^-14,0 windstill bewölkt 22. 2 „ N. 731.51 -^22,6 W. schwach bewölkt 0,00 9 „ Ab. 732.81 -j-15.6 W. schwach halbhciter Den 21. tagsüber meist trübe, wenig Sonnenschein, abends geringer Regen. Den 22. wechselnde Newölkung. nachmittags 5 Uhr fernes, schwaches Gewitter in O. Das Tagesmittcl der Wärme an beiden Tagen -j- 15,7° und -j- 17,5", beziehungs» weise um 2,9« und 1,4" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagliö. (401) 36—17 ! U^HV^^—^»«^ Lsn^odt twi «ustsn, lialzkl-anlllioitsn, ^ilagsn-un^ MaZLnkatal-l-l,. WM MMj, MW M M, 1!95 ÄnMlalt zur Laibacher Zeitung Nr. 142. Montag, den 23. Juni 1884. (2450-2) Koneur»llU»sck«ibnnu. Nr. 5760. Vom Beginne des zweiten Semesters des laufenden Schuljahres lommt die auf leine Studienabtheilung beschränkte Georg Josef Peerz'sche Studentcnstiftung jährl. 45 sl. 80 lr. zur Besetzung. Auf diese Stiftung haben Anspruch: u) Studierende aus des Stifters Verwandt« schaft und d) solche aus dem Gebiete des vorbestandenen Herzogthums Gotlschee. Das Prasentationsrecht steht dem jeweili« Len Pfarrer in Gottschce zu. Bewerber um dieses Stipendium haben ihre mit dem Taufscheine, dem Dürstigkeits» und Impfungszcugnissc, dann mit den Studien-Zeugnissen von den zwei letzten Schnlscmeslern und im Falle sie das Stipendium aus bem Titel der AnVerwandtschaft beanspruchen, mit dem legalen Stammbaume belegten Gesuche bis 15. Juli d. I. Ku,s