^ Mittwoch den 14. Aezemver 1881. xx. Jahrgang. MMp ZliliiliA. «>e .Matdorg-r erschein, jeden e-nnlag, «ttlwsch und Kreit«,. Preise — für «arbur« g-niiihri« « fl., halbjShrig « -iert-ljihri, l fl. i» er^-'sär Suftellnng in« H-i>» monallich l» k. — mit Poslversendun,: g°n,jährig S fl., halbjShri, 4 «., vierteljährig I fi. Znlerli-nsgedahr S «r. per Seile. Z« Zth« Iahrkk ftti van Staats-schaldtil! Marburg, 13. Dezember. Dir Fiiianzmintfter beziffert die Einnahme de» letzten Verwaltungejahre» mit drei hundert sechzig Millionen, die Ausgaben mit zwei hundert sechzig Millionen, der Ueberschuß wurde mit Ausnahme von slliiszehn Millionen zur Etnlüsung dir Schohlchei^ie verwendet, ist für die Zukunft vollständig ztr Tilgung der Schul« den bestimmt und berechlyt der Finanzminister, daß bei Fortdauer der g^enwSltigen Verhältnisse die ganze StaatsschUd in zehn Iahren gezahlt sein werde — in denVereintgten Staaten von Nordamerika! ^ Die Botschaft hört I» wohl, allein Euch sehlt der Glaube, dah die«lbe nicht auch in Oesterreich elklinge. Und »eser Glauben sehlt, weil Ihr die entsprechenden werte nicht seht — jene Werke, deren erstes un» beste« der Volks-wehr-Staat ist. l Da Nordamerikas Bllrgtr die Last de» bewaffneten Frieden» nicht trajw, so entrichten ste auch nicht so schwere Stemrn wie die Bür« ger in den Militärstaaten vm Europa. Die Bürger der Vereinigten S»«ten von Nord' amerika zahlen die geringeren Beträge nicht blos leichter, sondern auch liebtr in dem Be-wuhlsein, dab ihr Geld Wiederau ihrem Besten verwendet wird. Aber nicht blos die mäßigen Ansprüche der Stäatskaffe fallen hier in die Wagschale, sondern auch und zwar vor Allem die Arbeit, die von den Hunderttausenden jener flinksten und fleißigsten Hände verrichtet wird, welche in den Militärstaaten Europas der Dienst im bewaff^ neten Frieden der fruchtbringendes Thäiigkeit entreißt. Der Erwerb dieser Hän^e bereichert den Einzel'ien. bereichert die A^sammlheit. schafft jenen Volts-Wohlstand, der i^ch gleichmäßiger vertheilt, während in den Äililärstaa-ten der Reichthum de» Einen nur wö^lich ist Feuilleton. Ei« Thrijtftj». Vom Verfasser der neuen deutschen Zeitbilder. lSortsttzung.) Der scharfe Wind war, wie immer bei einer Feuer»brunst, heftiger geworden, sowie die Flatnme über Haus und Dach stch verbreitet hatte. Er war bald zum Sturme geworden; mit ihm hatten die Flammen gerast. An eine Rettung des SchloffeS war nicht mehr zu denken, dachte Keiner. Jeder suchte zu retten, was ihm das Nächste war. Den Meisten, den Domestlken. war ihr Eigenthum das NächlZe. Die Wenig, sten konnten auch das reiten. Gegen elf Uhr in der Nacht war das Feuer ausgebrochen. Die Mehrzahl der Bewohner de» Schlosses lag schon im Schlaf. Sie lagen iin ersten Schlafe. Der Feuerruf wcckte ste darau», manche erst das Feuer selbst. Die Verwirrung war eine all« gemeine. Auch der Schloßherr selbst hatte schon geschlafen. Der Feuerruf hatte ihn geweckt. Er war aufgesprungen und hatte nothdürftige Kleidung über stch geworfen. Dann war er zuerst zu drin Schlafgemach seiner Frau geeilt. Louise! halte er, die Thür öffnend, hinein-gerufen. durch die Armuth der Anderen. Und diese Arbeit belebt, erhebt, spornt den Geist zu nützlichem Schaffen, zur Förderung der Arbeit, zur Erleichterung derselben, zu Srsindungen jeder Art. Das Freisein vom Militärdienst und Steuer« last zaubert den Amerikanern da» werthvollste Kapital herbei, die Menschelikcoft, welche die Auswanderung bietet — die ewig erneuende, ewig verjüngende Kraft aus dem alten Lande, aus Suropa, dessen Alterung, Zersetztmg und Verwesung stch unaufhaltsam, unerbittlich im bewaffneten Frieden vollzieht. Franz Wiesthaler. Was ist thva? Fragt man bei dem Brande de» Wiener Ringtheater» — schreibt die „N. fr. Preffe" u. A. — nach dem Warum, so gibt e» nur Eine Antwort: wegen unseres bodenlosen Leichtsinns. Wir sagen abstchtlich unseres, weil die Frage über alle» Persönliche hinau»ragt. Dieser Leichtsinn, der da meint: „E» geschieht ja doch nicht»", der da tröstet: „E» wird schon besser werden", der da prahlt: „Sollen'» un» nachmachen", dieser verfluchte Leichtsinn, welcher die Zukunft in der Tasche zu haben und über die Launen de» Schicksal» gebieten zu können glaubt, er ist uns Allen gemeinsam, ist unser Aller Fluch und Erbe, ist un» durch ein geist» tövtendes, alle» Selbstbewußtsein und alle Willen»-kcast einlullende» System anerzogen, durch den hundertjährigen Absoluti»wu» ausgezogen worden und die hellere Zeit hat noch nicht lange genug gewährt, al» daß wir un» von diesem Vermächtnisse früherer Tage hätten besreien können. Wa» dieser Leichtsinn zu leisten vermag, jetzt erst haben wir e» schaudernd gesehen. E» geschieht ja doch nichts! Und die Reserve'Lam« pen werden nicht angezündet, die Noththüren bleiben verschlossen, am Wasserwechsel steht kein Wächter, der sür die Drahtkourtine bestellte Sie hatte schon vor dem Bette gestanden.! Ste war beim Ankleiden gewesen. Ich komme, hatte ste ihm zugerufen. Er hatte ihr helfen wollen. Ich bin schon fertig, hatte sie gerufen. Nimm die Kinder! Hole nur die Kinder, ich komme dir im Augenblicke nach. Er war zu den Kinder aestürzt. Die Thür ihres Zimmer» hatte er ossen gelassen. Die Kinder schliesen in zwei Zimmern neben einander ; in dem einen die Aelteste allein, in dem zweiten die beiden Kleineren mit einer Wärterin. Die beiden Kleinen lagen noch in ihren Bettchen; die Wärterin stand lamentirend vor ihnen; ste hatte den Kops verloren. Die Aelteste stand bei ihr. Sie war nur halb angekleidet. So war ste au» ihrem Zimmer hergeeilt, um die Wärterin zum Handeln, zum Zugreisen zu drängen. Es war vergeblich gewesen. Ste wollte gerade sell)st den kleinsten Bruder aus dem Bett nehmen, als der Vater eintrat. Er riß den Knaben empor. Nimm dein Brüderchen! rief er der älteren Tochter zu. Sie nahm den älteren Knaben. Fort! rief er dann. Er ergriff die Hünd der ältesten Tochter. Mann ist nicht zur Haud, keine der einfachsten felbstoerständlichsten Vorschrislen ist beobachtet worden; tmd weil die paar Lampen nicht brennen, müssen an die tausend Menschen sterben, weil einige Thüren nicht ausgehen, müssen an die tausend Menschen sterben, weil ein Wasserhahn stch nicht von selber dreht, müssen an die tausettd Menschen sterben, weil der blöde Ver-trauensdusel — e» geschieht ja doch nicht»! — stärker ist al» der Respekt vor den einfachsten, selbstverständlichsten Vorschriften, müssen unzahlbare Opfer de» angestammlen Leichtsinn» erslicken, verbrennen, erdrückt, zertreten, zermalmt, zerfetzt werden. Die Sache ist zu schauderhast ernst, al» daß wir eine Anklage gegen Einzelne, seien ste nun Arbeiter, Aufseher oder Direktoren, erheben möchten. Die Zustände de» Ringtheaters, dessen können wir überzeugt sein, haben stch von den Zuständen anderer Theater wenig oder gar nicht unterschieden. Die Verordnungen „erfließen", wie e» in der Amt»sprache heißt, und nach den sürchterlichen Vorgängen in Nizza, bei deren Kunde der Schrecken durch die ganze zivilistrte Welt schauerte, stnd ja auch von höchster Stelle au» eine Reihe trefflicher Vorsichtsmaßregeln angeregt worden. Allein die Verordnungen er-fließen zu lassen und - es geschieht ja doch nichts! — den alten Schlendrian in seinem behaglichen Schlummer nicht zu stören, da» ist Wiener Theaterbrauch, da» ist vielleicht Theaterbrauch in der ganzen Welt, und weil die» Theaterbrauch ist, mußten an die tausend Menschen sterben. So darf e», so kann es nicht mehr fortgehen. Schon hört man löbliche Dinge von lÖellampen, die regelmäßig brennen, von neuen Ausgängen, die geplant werden, von einer Be-rathung über neue Schutzmittel in den Hoftheatern und dergleichen. Das ist Alle» sehr ehrenwerth, aber durchau» ungenügend. Da» Unglück ist zu groß, als daß die üblichen Beschwichtigungsformeln ausreichten. Wir wollen So brachte er seine drei Kinder aus dem Gemache, die Treppe hinunter, aus dem brennenden Hause. Die Wärterin war ihnen wie mechanisch gefolgt. Meine Frau! rief er draußen. Erst draußen, als er die Kinder gerettet, hatte er wieder an seine Frau gedacht. Sie hatte ihm folgen wollen. Er halte sie nicht gesehen. Er stürzte in da» Haus zurück, sie zu holen. Er eilte zuerst zu den Schlafzimtner der Kinder. Dahin hatte ste ihm ja folgen wollen. Sie begegnete ihm aus dem Wege nicht; sie war auch nicht in den Zimmern. Aber das Feuer drang schon in diese durch die Fenster. Er eilte zu dem Schlasgemache der Frau selbst. Gr kam zu spät. Rauch und Flammen ersltliten e». Cr wollte hineindringen. Es war unmöglich. Louise l ries er hinein. Louis»', Louise! Er bekam keine Antwort. Er stand in Verzweiflung. Jemand kam durch den Gang gerannt. E» war sein Jäger, der alte Jäger Franz. Der treue Diener erkannte seinen Herrn. Er suchte ihn mit stch fortzuziehen. In einer halben Minute stnd Sie hier verloren, fällt Alle» über Ihnen zufammen, werden Sie unter dem Feuer begraben. ! Thülen sehen, augenblickliche Thalen, im Jn-tereffe des Publikum» wie der Bühnen selber. Sosort verlangen wir eine bessere Theater-Polizei; der Fall des Ringtheaters wird untersucht werden, das wissen wir, und man wird die Schuldigen ausfindig machen, wird dem ^ Direktor die Anklage nicht ersparen, wird irgend einem Arbeiter oder ssnst einem armen Teusel nachweisen, daß er seine Pflicht nicht gethan, daß er den Kopf verloren. Für uns kann es nur einen Verantwortlichen geben: die Polizei! Wir sagen es wieder ohne jeglichen persönlichen Bezug, ote todesmuthige Ausopferung der einzelnen Poiizei'Organe anerkennend, bewundernd. Alier, fragen wir, warum kann denn eine Vorstellung begonnen werden, bevor ein umjichtiqer Polizei'Beamter nachgeschaut hat, ob die Ne-servötLampen brennen, die Thtiren offen slehen, die Wasserschläuche bereit liegen, od Alles in Ordnung ist, was in Ordnung sein soll, wenn nicht vielleicht im nächsten Augenblicke hundert Unschuldige ihr Leben elendiglich verlieren wllen? Der Direktor eine» Theaters ist der Polizei verantwortlich, und fte strafe seine Unachtsamkeit so empfindlich, so grausam al» nur möglich. Allein dem Publikum gegenl^ber ist die Polizei verantwortlich; die Polizei hat skr unsere Sicherheit zu sorgen, ihr allein vertrauen wir unser Leben an. Und ste, die immer zur Hand ist, wenn es äußerliche Ehre zu erweisen, vornehme Gäste, eine Durchlaucht, eine Hoheit zu salutiren gilt, die verschwenderisch ihre Kräfte entfaltet, um zu schirmen, was nicht bedroht wird, eine Ruhe zu hüten, die Niemand stört; ste, die im Theater ängstlich horcht, od kein unliebsames Extempore auf der Blihne gesprochen, ob dem Nothstlfte der heiligen Eensur die pflicht» schuldige Reveienz gemacht werde, die jahraus jahrein mit der Jagd nach harmlosen Witzen, unschuldigen Einfällen ihre Zeit vertrödelt und für eine weise Beschrätikung unseres Verstandes so zärtlich tiesorgt ist ^ wo blieb ste denn, als am Schottenringe der Theater-Schlendrian in unheilvoller Stunde durch die Kouliffen bummelte? Wäre es nicht zweckmäßiger, wenn fie fernerhin, statt zu kontroliren, ob ^Schwach-kopsl'' für „Dummkopf!" gefagt weroe, lieber nach den Referve-Lampen sich umsähe, oder, siatt flir einen Goldenen Vlieb'Orden irgend einen neutralen Stern vorzuschreiben, lieber den Zustand der Wasserwechsel besichtigte? Wir sagen es ohne Bitterkeit; wir sind zu traurig, um unseren Klagen irgend eine persönliche Spitze geben zu wollen, und wir hoffen, an maßgebender Stelle wird man selbst zugeben, daß unter dem Fluche eines angestammten UebelS eine verhängnißvoUe Nachlässigkeit in der Handhabung der Theater-Polizei aufgekommen ist, daß diese anders, strenger werden muß, daß von nun an auf jeder Bühne eine Stunde vor der Bor« Meine Frau! rief der Freiherr. Wo soll ste sein? Hier, in ihrem Zimmer. Hier? Dann ist ste längst eine Leiche. Der Jäger riß ihn mit stch weiter. Er solgte ihm willenlos. Als ste draußen waren, stlirzle hinter ihnen Alles Zusammen. Unter dem Schutte sand man am anderen Tage die verkohlte Leiche der Freifrau. Sie lag dort, wo ihr Schlafgemach gewesen war; aber ui'ten an der Erde. Das Gemach war im ersten Stock gelegen. Seine Trümmer waren durch die mitverbrannte Decke des unteren Geschosses t)inuntergestürzt; dort lag ste. Mein Kind! sagte der alte Wohlfahrt. Mein armes, braves Kind! Sie war die einzige Leiche? Die einzige. Er mußte stch sammeln, Die alte Stiftgrobmutter meine« Schwiegersohns war mit im Schlosse gewesen? fragte er dann. Sie war da gewesen, und gerettet. Und wie? Von wem? Sie hatte einen besonderen Diener, der nur für ihren Dienst da war. Er hatte zufällig, als das Feuer ausbrach, noch nicht gefchlafen. Er hatte sofort seine Herrin aus dem Hause stillung ein energischer Mann zu erscheinen hat. der, mit dem Löschwesen vertraut, beständig von städtischer Feuerwehr assistirt wird und im Augen-dlicke der Gefahr, wenn die Anderen den Kopf verlieren, tommandirt. Ferner verlangen wir. daß fofort die Zahl der Ausgänge in allen Theatern beträchtlich vermehrt werde. Bei allen Theaterbränden wieverholt stch diese Jammerfrage der Aus-gärige. Nicht genug Thüren oder verschlossene Thllren, keine Treppen, die direkt ins Freie gingen, sondern in andere einmündelen, so daß der Menfchenstrom staute und sich selbst den Ausgang verstopfte! Wa» half es, daß bei dem Brande des Lehmann-Theaters in Petersbung (1836) der Ezar persönlich die Feuerwehr befehltgle — keine Ausgänge! Was half es, daß bei dem Brande des Karlsruher Theaters (1847) Polizei und Feuerwehr Todesverachtung zeigten — keine Ausgänge! Was hals es, daß bei dem Brande des Brookly'uTheaterS (1876) wahre Wunder von Heldenmuth geschahen keine Ausgänge: Und wo deren in genügender Anzahl vorhanden waren, da kannte ste das Pub likum nicht, war e» ihrer nicht gewohnt; denn vas Publikum will instinktmäßig da hinaus, wo es hereingekommen; man muß es daher zum Gebrauch einer sogenannten Noththür zvingen, mit anderen Worten, die Ausgänge tnüssen auch Eingänge sein. In den meisten Wiener Theatern ist es eine Kunst, hineinzufinden, eine größere, herauszufinden. Und darin liegt keine Uebertreibung. Wer nicht in diesen Höhlen des Unheiles geradezu auferzogen wurde, verirrt stch darin jeden Augenblick. Da» Burgtheater steht mit seinem verrufenen Winkelwerk nicht vereinzelt da. Im Gegentheile, alle Borstadttheater stnd ebenso bedenkliche Labyrinthe. Selbst in der Oper muß man stch auskennen, wenn man nicht vorne bei der Hauptthür heraus will; selbst dort gibt es Seitenthüren, die regelmäßig vsrschloffen stnd. Nirgends aber, in keinem Theater, steht mit großen, schreienden Lettern: Ausgang! Ausgang! Ausgang! Und in Schauspielhäusern, die einem ruhigen Publikum das Fortkommen solchermaßen erschweren, soll man in Augenblicken höchster Verwirrung den Weg auf die Gaffe finden! Das ist rein unmöglich, und daß es unmöglich ist, das haben die neuesten Theater» brände in gräblichfter Weise bewiesen, da» haben Tausende von Unglücklichen gejammert, gestöhnt, gewimmert, geröchelt, das wissen wir Alle, und vas ist UN» Allen eine gleichgiltige Thatsache geblieben — es geschieht ja doch nichts! Unser Leichtsinn hat nie ärger gefrevelt. Weder die Theater-Direktionen, noch die Polizei, welche über die Theater Direktionen zu wachen hat. noch die Kommune oder Regierung, welcher die Polizei untersteht, noch endlich die Presse, die ihren Warnungsruf hätte unausgesetzt ertönen lassen sollen — Niemand, Niemand von uns Allen hat in dieser Frage seine Pflicht gethan. Zum Unglücke leiden die meisten unserer Theater an einem großen Uebelsiande: die meisten lehnen sich an ein Haus. Ein Theater aber soll frei stehen, damit ihm von überall beizukommen und seine Thüren nach allen Seiten hin münden können. Hoffentlich wird dies fortan al» unbedingter Grundsatz der Lheaterbau-Ordnung ausgestellt werden. Dann wäre auch zu untersuchen, od Holz, Leinwand, Hanf, Werg, ob all diese feuergefährlichen Stoffe, welche feit zweihundert Jahren und länger für vie Bühnen-Dekoration verwendet werden, nicht vurch anderes Material zu ersetzen wären, od nicht die Feuerwerke, Feuerzauber, Höllengluthen, Wolssfchluchten, ob nicht all der naturalistische Spuk, dessen dte Kunst entbehren kann und der im feuerfichersten Privathause strengsten» verboten, aber aus den mit Ga» und Kohlen überhitzten, au»gedörrten Brettern, wie auf einer Freistätte alle» Leichtsinn» als felbstverständlich geduldet wird, einfach.zu verbieten wäre. Durch Gas und Heizung ist die Feuersgefahr auf die Spitze getrieben worden, indeß dte Schutzeinrichtungen mehr oder weniger in demselben Stadium verharren wie vor hundert und zweihundert Jahren. Zu einer absvlutin Sicherung de» Publikums wird man e»/nie bringen, da» ist begreiflich. Wo man nBt menschlichen Verhält» »tissen zu rechnen hat,/bleibt stet» ein Spielraum sür die Tücke de» Rufalle»; aber daß diefe» unheimliche Gebiet Aif ein Minimum abgegrenzt, daß e» ohm Zeitverlust, augenblicklich geschmälert werde, «s ist e», was wir durchdrungen von der Nßilichkeit und dem heiligen Berufe der Presse, ßrlangen und zu verlangen nicht aufhören wollßk. Zur Zesch^Hte des Tages. Da» UngKck und der Schmerz Wiens finden Mrall die regste Theilnahme. Inland und Autlind bemühen sich, zu trösten und zu helfen, W Loos der Hinterbliebenen zu lindern — eiOBethätigung reiner Menschenthum», welche tHäglich wohlthut in so schwerer Zeit. ? RegierungMätter werfen der Linken Skan» dalsucht vor »v behaupten, die Taktik der Gegner werde W Ministerium zurAuflöfung de» AdgeoIsnetenhaufe» veranlassen. Da zugleich i» ^Energie und festem Wcken" der RegiernnFgedroht wird, so müßte sich diele bereit» entlassen haben, zu thun, wa» sie bisher noch Sicht gewagt: bei den nächsten Wahten mitMochdruck zu arbeiten. getragen. Sie war dte erste, die gerettet wurde. Und sie jenes Fräulein von Landau, die jetzt Herrin aus Lichtenfels werden soll, wer hatte ste gerettet? Sie war am Tage vor dem Feuer verreist gewesen. Sie kehrte erst später zurück. Ah, ste war nicht da gewesen? In ihrer Abvesenheit war das Feuer ausgebrochen? Ge» rade am Tage ihrer Abreise? Warum betonst du das? Und mit dieser Bitterkeit? Er hatte meine Erzählung nur mit müh-sam erzwungener äußerer Ruhe anhöcen können. Seine innere Ausregung mußte stch jetzt endlich Lust machen. Er hatte eine Menge Fragen an mich. Ich mußte ste ihm beantwonten. Warum war das Fräulein von Landau damals verreist? Sie hatte eine Anverwandte besucht, deren Mutter kurz vorher gestorben war. Und sie blieb auch nach dem Feuer bei dieser Anverwandten? Sie war erkrankt, wie es hieß. ^ Wie es hieß! Da konnte ste nicht sogleilj^ gerichtlich vernommen werden. Die hatte stVi vorbereiten können, als du ste später vernahms» Ich habe ste gar nicht vernommen. Hl hatte keinßLeranlaffung dazu. Zur Zeit des Feuer« wA ste nicht da gewesen. — Abe^)rher. Schon lange vorher; zu lange, zu viel. Asch etwas Anderes. Mein Schwiegersohn wavbei dem Ausbruch des Feuer» zuerst zu seineFzrau geeilt? Ssagte ich dir.^ UM wer sagte es dir? Älelbst. M, Anderer? M war Nlemarch zugegen gewesen. M, dann hat er selbst, er allein auch wohl gesa« daß er noch mit ihr gesprochen, daß fie dam«» noch am Leben gewesen sei? MS war auch dafür kein weiteres Zeug-nißss^a. / lind daß er die Thür ihres Zimmer» offen geUen? Daß er ^ie nicht gar verschlossen, von aMn, so daß die Arme nicht hinaus konnte, d« sie in ihrem eigenen Zimmer elendig ver-M'tnen mußte, daß ihr Hülferufen ungehört Mchallte? ? Wohlfahrt, welchen entsetzlichen Verdacht Michst dvi aus! Hattest du nicht selbst Verdacht gehabt? Gegen deinen eigenen Schwiegersohn! Gegen wen hattest du ihn? Aber weiter. Wo lagen die Zimmer meiner Tochter? Sine Treppe hoch, an dem Hauptkorridor. > DteStimmungBtsmarcts dem Zentrum und Italien gegenüber hat wieder plötzlich umgeschlagen. Die „Nerven" des Kanzler« nöthi^en schon zu mitl^diger Beobachtung und scheint hier der Arzt eher am Platze zu sein, al> der politische Gegner. Irlands Rache ist schrecklich, wie noch keine gewesen. K?in Ausstai^d, der mit bewasf» neter Hand könnte niedergeschlagen werden, um das Gesetz wieder zur Geltung zu bringen, aber Verbrechen mehr als je Verbrechen hier, dort, überall, eines gräßlicher als das andere und meist heimlich, von unsabbaren Thätern verübt! Vermischte Nachrichten. (Vom Wi e n e r V r a n d.) Der Polizeibehörde ist endlich gelungen, eine Liste jener Personen zu entwerfen, welche von den Angehörigen seit dem L. Dezember vermißt werden. Nach vieler Lche stellt stch die Ziffer der Ver-mißte aus 343; die Namen der 142 agnoszirten Leichen sind aber nicht darunter und betrügt die Gesammlzahl der Opser somit neunhundert' saufundachtzig. Nach dem Beschluße des Wiener Gemeinderathe» wurde kein prunkvoller Leichenzug veranstaltet. Die Beerdigung sand in verschiedenen Abtheilungen stctt. Jene, deren Beerdigung durch ihre Angehörigen nicht ersolgen konnte, wurden am Montag Vormittag aus dem Zentral'Friedhos beerdigt. (Ueberprüsung der Heiz, undBe. leuchtungsapparate in den Theatern.) Im ungarischen Abgeordnetenhause hat Otto Hormann an den Minister des Innern folgende Interpellation gerichtet; „In Anbetracht der schauerlichen Menschenopfer, welche in kurzer Zeit durch den Brand de» Nizzaer und de« Wiener Ningtheaters gefordert wurden: ferner in Anbetracht deffen, daß in unfern Theatern das Borgehen bei Ausbruch eines Brandes nicht erprobt und an bestimmte Regeln nicht gebunden ist, frage ich den Herrn Minister des Innern: 1. Ob er es nicht für angezeigt hält, daß die bei den Theatern in Verwendung stehenden Heiz- und BUeuchtungS-Apparate unter Beiziehung von Fachprosessoren des Polytechnikums vom Stanvpunkte t>er praktischen Verwendung überprüft werden sollen. 2. Ob er ge. sonnen ist, auf Grund der zu gewinnenden Daten ein entsprechendes Statut ausarbeiten zu lasten und die Vollziehung desselben in behörd» lichem Wege bei allen Theatern des Landes anzuordnen". (Landesgeschichte derSteiermark) Rosegger hat es unternommen, die „Landes« geschichte der Steiermark" tn steierischer Mund-art zu bearbeiten. Diese „Gschicht' aus Gspoas Schlief Jemänd in ihrer Nähe? Das Schlafgemach ihres Mannes war das nächste. Und wo lag das? An demselben Korridor, aber fünf bis sechs Zimmer weiter. Schlief sonst noch Jemand an dem Korridor ? Nein, Wo schliefen die Kinder? 3n derfelben Etage, aber im rechten Seitenflügel. Und die alte Großmutter? Sie hatte ihre Zimmer im linken Schloß-flügel. Die beiden Gatten waren also in dem großen, langen Korridor ganz allein. Wer hatte meine Tochter zuletzt gesehen? Ihre Kammerjungser. Wann Z Etwa eine Stunde vor dem Feuer. Sie hatte ste zu Bette gebracht. Konnte s^e dir nichts Auffallendes mit» theilen? Die gnädige Frau sei sehr still und traurig gewesen. Die arme Frau hatte wohl eine Ahnung ihres nahen Todes gehabt! und Ernst bazählt" wird im „Heimgarten" er» scheinen und enthält das Dezemberhest davon bereits das erste Kapitel. ZIlarkurger Berichte. Sitzung desGemeiilderathesvom 11. Dezbr. Der Bürgermeister Herr Dr. M. Reiser verliest folgenden Antrag: Ein namenloses Unglltck, wie es entschieden sich selbst die lebhasteste Phantasie nicht zu er« Venken vermag, hat die Bewohner der Haupt-und Residenzstadt Wien betroffen. Die Theil-nähme, welche sich sttr die Zurückgebliebenen kundgibt, ist eine allgemeine und erfordert es oas Gefühl der Menschlichkeit, thatkrästig einzuschreiten, um so vieles Elend, welches die nothwendige Folge des Unglückes ist', theilweise zu lindern. Die Gefertigten stellen daher den Antrag: Der Gemeinderath der Stadt Mar. bürg spricht der Kommune Wien das tiesste und aufrichtigste Mitgefühl aus Anlaß des durch den Brand des Ringtheaters über die Bewohner oer Stadt Wien hereingebrochenen unbegrenzten Unglückes aus und beschließt sofort eine Sammlung unter den Bewohnern Marburgs zu ver» anstalten, deren Ergebniß dem Magistrate Wien zu übermitteln ist. Mit der Durchführung dieses BeschluffeS wird der Herr Bürgermeister betraut. Mar. bürg, 11. Dezember 1881. Dr. Ferdinand Duchatsch, Simon Wolf. Karl Flucher, Prodnig, Friedrich Leidl, 3. Banc<,lart, Schmid, Franz Holzer. Diesem Antrage wird einhellig beigestimmt. (Für die Aufnahme in den Heimat v e r b a n d.) Der Kaiser hat den Befchluß des Landtages genehmigt, welchem zufolge die Stadtgemeinde Cilli für die Aufnahme in den Heimatverband eine Gebühr von 200 fl. ein« heben darf. (Schadenfeuer.) Ja Unter-Pulsgau stnd am 9. Dezember Abenvs die Gebäude des Grundbesitzers Stephan Hrastnik (unweit der Kirche) abgebrannt und veträgt der Schaden 2000 fl. Hrastnik war versichert. (Zimmerbrand.) Am 13. d. M. um 3 Uhr Nachts brach in der Burg zu Marburg (1. Ltock, Wohnung der Frau Gräfin Szechenv) ein Ztmmerfeuer aus. Der eiferne Ofen be-fand stch neben einer Wand, die zum Theile aus Holz besteht und waren die Kinder, welche dort schliefen, in Gefahr, zu ersticken. Herrn Faleskini, der rasch zu Hilfe gerufen worden, gelang es, den Brand zu löschen. (Neue Telegrafenftationen.) Die B-jilksvertretung Arnfsls errichtet im Haupt- Da» Mädchen hatte ste in der letzteren Zeit öfters so gefunden. Ich glaube es. Wer hatte meinen Schmie^ gerfohn zuletzt vor dem Feuer gefehen? Seit dem Abendessen nur noch der alte Jäger Franz. Er hatte ihm. wie jeden Abend, eine Flasche frischen Waffers in sein Zimmer gebracht. Der Freiherr hatte an feinem Schreib-tische geseffen und geschrieben. Wann war das gewesen? Um neun Uhr. Also zwei Stunden vor dem Feuer. Und seitdem war Niemand mehr in dem Korridor gewesen? Nach neun Uhr, wenn der alte Franz das Waffer gebracht hatte, kam, ohne besondere Veranlaffung, zur Winterzeit Niemand mehr in den Korridor. Zwei Stunden lang vor dem Feuer waren die Beiden allein, war weit umher Niemand ihn ihrer Nähe gewesen: Und du hattest einen Verdacht gehabt, daß meine Tochter ermordet, daß ste nicht durch Unglück, durch Zufall in dem Feuer umgekommen sei? Ich hatte den Verdacht. Gegen wen? Ich wußte mir selbst keine bestimmte Rechenschast darüber zu gehen. Du «tllst fl« j,st mir nicht g«bm. Mein orle des Bezirkes und in Leutschach Telegrafen-stationen mit dem Anschluß an die Station Ghrenhausen und beträgt die Subvention für die ersten Kosten 500 fl. (Versuchter Meuchelmord.) Inder Schiffmühle zu Friedau ist der Lehrjunge N. Kramberger verhastet worden, tveil er in die Suppe, welche für die Müller Baumann und Widmann bestimmt war, Arsenik gemischt. Widmann und der Fischer I. Staudinqer, die von dieser Suppe gegessen, schweben in Lebensgefahr. (Privilegium.) Den Herren Binzenz und Jofef Sternberger (Kupfer-Hammerwerk in Windisch-Feiflritz) ist auf eine Verbesserung von Marine- oder Schiffsboumaterial sür Schiffbauten und Schiffbeschläge gegen Zerstörung und Zerfetzung im Seewaffer, genannt ,^Marine-metaU" ein ausschließendes Privilegium auf die Dauer von drei Iahren ertheilt worden. (Verlegung eines Bezirksgericht tes.) Das Bezirksgericht Oberburg soll nach Praßberg verlegt werden. (Heimische Künstlerin.) Alphons Ezibulka hat am 5. d. M. in Triest ein Kon-zert gegeben, an welchem auch Fräulein Asia Liebetrau von Marburg mitgewirkt. Der bekannte Virtuose Pichs berichtet darüber in der „Triester Ztg." und schreibt unter Anderem: „Den Schluß des Konzertes machten einige Nummern aus den vierhändigen Ungarischen Tänzen von BrahmS, welche von Fräul. Asta Liebetrau und dem Herrn Konzertgeber zu allgemeiner Zufriedenheit vorgetragen wurden. Wie wir hören, verläßt diefe Dame unsere Stadt, um sich in Marburg als Klavierlehrerin niederzulassen. Jedenfalls dü»fen die Marburger diefe Vermehrung ihrer musikalischen Kräfte als Gewinn betrachten und mit Freuden begrüßen". (Theater.) Die komische Alte unserer Bühne, Fräulein Mahr, welche zu den fleißigsten und verwendbarsten Mitgliedern der Ge-sellschast zählt und durch ihr launiges und humorvolles Spiel zur nolhwendigen Würze der Posse, der Operette, aber auch des Lustspiel« geworden ist, hat morgen Donnerstag den 15. Dezember ihr Benefize und hat dazu die bekannte und zugträstige Operette „Methusalem" vo»i 3. Straub gewählt. Wir wünschen dieser so verdienstvollen und braven Schauspielerin ein volles Haus, gilt es ja, sie nicht nur allein auszuzeichnen, sondern uns auch für den Rest der Saifon ihren Humor, die oben befprochene Würze, zu erhalten. (Männergesang-Verein.) Samstag den 17. Dezember findet in den Kastna-Kasö^ lokalitäten die erste Mitglieder.Liedertasel unter sreundlicher Mitwirkung des Solo Quartette« des Grazer Männergesang-Vereins statt. Schwiegersohn war der Gegenstand deine« Verdachtes, der eigene Gatte. Wer anders hätte e« sein sollen, sein können? Nun ja. Ich dachte an ihn. Und warum? Nun, warum? Du schweigst? Die Gründe demes Verdachtes müssen sehr triftig gewesen fein! Er hatte Recht mit diesem Verdacht, wenn ich ferner schwieg. 3ch mußte ihm Alles mittheilen. Höre mir zu, sagte ich. Und du wirst sehen, daß ich Verdacht schöpfen, daß ich ihi, aber auch später wieder ausgeben mußte. Dein Schwiegersohn hatte immer ein braves Herz. Ja, er hatte es, er hatte es' auch gegen mich gezeigt. Aber einen hestigen, sast leidenschaftlichen Charakter. Sehr, fehr. Er ist ein Mann noch in feinen besten Iahren; er wird jetzt kaum fechsunddreißig Jahre zählen. So ist es. Deine Tochter war älter als er. Sin paar Jahre. lFortseßuug folgt.) Theater. Samstag den Z0. Dezember fand zunl Benefize des jugendlichen Gesaiigükomikers Herrn C. Bayer die Aufführung der Supp«-s6)en Operette ..Boccaccio" statt. Die Beliebt-lieit des Genefizianteii hatte eine zahlreiche Zuhörerschaft angezogen, welche Herrn Bayer, ver als Prinz von Palermo recht frisch und zusagend spielte, wiederholt durch Beifall auszeichnete, aber auch die Gesammtdarstellung beifällig aufiwhm. In der Melrolle lernten wir Frln. Borve als eine brave Sängerin kennen, die über ein angenehmes, umfangreiches und mit Sicherheit beherrschtes Organ verfügt, dem sich ailch ein verstäiidiges, natürliches und einnehmendes Spiel, das durch eine z^nte Bi'chnen-erfcheinling ftir derartige Partien besonders gehoben wird, zugesellt. Das reizend gesungene Duett mit Fiametta im 3. Akt u»d der Marsch wußten wiederholt werden. Frl. Pitzo, welche die Rolle der Fiametta zur vollsten Zuslieden-heit versah, excellirte mit dem schön und duftig vorgetragenen Licde: ,.Hab' ich nur deine Liebe". Mit dem Faßbinderlied erntete Herr Januschke vielen Beifall, welcher auch der Frau Nasch, dem Frln. Mahr und den Herren Westen und Windhopp in verdienter Weise für ihr Humor volles und drastisches Spitl zu Theil wurde. — Die Sonniag statlgehabte Wiederholung der Operette hatte hinsichtlich des Besuches und der Aufführung einen gleich guten Eisolg und gibt uns die Gewähr, daß wir iin Lause der Saison noch einigen rech! lauten Operetten entgegensehen können. Letzte In Brünn haben bei ben Gemeindewahlen Wahltürper) die deutschen Kandidaten mit einer Stimmenmehrheit von zwei Dritteln ge« siegt. In Preubisch«Schlesien (Kreise Landshul und volkenhain) isl die Rinderpest ausgebrochen. Dem russischen Kaiser ist von Seite der Nihilisten ein Schreiben zugekommen, er möge sich die Idee der Krönung in Moskau aus dem Sinne schlagen. Die Steuereingänge Italien» in den abgelaufenen elf Monaten übersteigen jene in der gleichen Zeit de« Vorjahres um fünfzig Millionen. Der französtsche Kultusminister hat di« Bischjjfe mittels Rundschreibens versländigt, daß sie künstig bei Reisen nach Rom seine vorherige Genehmigung einholen müssen. Nr. 14644. Statt Thtaler i« Marburg. Mittwoch den 14. Dezember: Lustspiel in 4 Wen von Juliu» Rosen. Auf die heutige Annoiice: „Anlage und Speculations-Käufe drS Bankhauses „Leitha", Wien, bitten wir besonders zu achten. Mit Vj Bogen Beilage. Ausruf. (1389 Ein namenloses Unglück, wie cS entsetzlicher in den Annalen ähnlicher Ereignisse kaum jemals vorgekommen, hat die Bewohner der Havpt-und Residenzstadt Wien durch den schreckliche» Brand des Riligthfaters, wobei der Verlust von neunhundert siebzehn Measchenlebet, zu beklagen ist, betroffen. Zahlreiche Familien beweinen den Tod ihrer Ernährer und die allgemeine Theilnahme, welche sich kundgibt, um da, wo keine Tröstung möglich, »venigstenS zur Linderung der Roth einen Beitrag zu leisten, bestimmen mich, auch den mildthätigen Sinn der Bewohner der Stadt Marburg anzurufen um milde Beiträge für die Nothleidenden. Ich veranlasse demnach eine Sammlung mildkt Beiträge, deren Erfolg zu Gunsten der durch dieses Brandunglück in Nothstand ge-rathtnen Familien und Personen verwendet werden soll, und ersuche die Spenden an die Skadtkassa in Marburg zu übergeben. Das Verzeichnib der Spender wird in der Marburger Zeitung vei^öffentlicht werden. Stadtrath Marburg am 12.Dezember 1881. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. 8Mwk llemll llsiiSkkIiMmUil vom tilSZigeu?1at2S Verden 7.ur LösprecikunA kür lZas velelieg 1882 st^attünäen soll, im 8alon ties Iseii'N k'rllvs: (xrkinel' deute dald bestimmt erselieinsu. (1388 Vom Gute Meli itlg sind von 1. Jänner 1882 an täglick 4O Liter frifebe Milch an einen kcin-stanten Abnehmer zu vergeben. Offerte wollen bis 23. d. an deti Gefertigten ge-richtet lverden, bei dem auch die näheren Bedingnisse eingesehen tverden wollen.^ 1391) Wohnungml mit 1, 2 und 3 Zimmer sammt Zugkhör. Auch Zimmer mit Sparherd, mit oder ohne Möbel, billig._Mühlgasse Nr. 7._(1334 Gin Oekonom, welcher Kenntnisse im Wein- und Obstbau zc. besitzt, wünscht baldigst unterzukommen. Adresse im Comptoir d. Bl. (1387 Hhne ohne »tievnÄ« Präparate! beseitige ich Hühneraugen iii einige» Minute» vollkommen, sowie anch eingewachsene oder ungestaltete RSgel schmerz- und gefahrlos. Bedienung in der eigenen Wohnung der ?. I'. Clienten> Das Honorar ist so gestellt, daß sich auch jeder Unbemittelte vo» dem Uebel befreie» kann. (I33S Enipfiehlt sich hiemit Tegetthofssiraße 12, I. Stock. NiknaoktZbesvIiemnA! in reiek8tvr äas Nvuvlito unä Sol»ö»»tv von vronnsr in vis! unä llilonnarä unä patok in Lonf, ewpüvkit ziu mässiZen troissn 1358) obere Lörrvvxagse A6. Ueri'n ^vllsu« Ku88s, Wirth in der Blumengaffe zu Marburg. Wir sind bezüglich deS KausschillingeS, be^ treffend die in der Tegetthoffstrahe Nr. 59 von Ihnen verkaufte Realität in keinem Rückstände, w r haben vn Sie vielmehr Borauszahlung geleistet. Wir lvarnen Sie, in Hinkunft ehrenrührige Gerüchte über unS in verleumderischer Weise auszustreuen, formst mühten wir gericht-liche Hilfe in Anspruch nehmen. (1382 _Kravz und Josefa Müller. Freiwillige Lizitatio«. Im Dompsarrhoft in Marburg findet am DouuerStag deu ZSS. Dejembcr 1881, 9 Uhr Bormittag eine freiwillige Versteigerung uachbenannter Gegenstände statt: 2 Paar Ochsen, 4 Kühe, 2 Kalbinnen, 2 Pferde, mehrere Mastschweine, 1 Kutsche, landwirthschaftliche Geräthe u. f. w. Hiezu werde» Kauflustige eingeladen. Marburg, 14. Dezemb»! 1881. (1383 Billig abzulösen: GreiSlerei Mühlgasse 3 sofort. (138! ßine verrechnende Kellnerin mit Kaution wird aufgenommen. NältereS im Comptoir d. Bl._(1390 t»»« «»> «ett-ll ««» ^d»«d I-iilchi» I» «ard»'i. «««« I >» Rasche Linderung und Beseitigung der heftigsten 1307) aller kbeuma- u. tiervensokmerien, allgemeiner MuS?eIs«^wäche, des AitternS, sowie theilweiser Trscklaffuna oder Steifsncdt der Glieder und der bei Witterungswechsel auftretenden Sckm?rzen in verheilten Wunden, partieller Lähmunaen ic. bewirken schon einige Einreibungen mit dem aus Heilkräutern der Hochalpen bereiteten, allgemein als beste s«t?merer Sendbote des vor6elt miisseu, versiut in Oiuppon mit 3 «Ot. k'nl'8tl. 8vrl>i8edvn I^rkmienlvosen, in ü ii. 5.— unä ti. 10.— wo-natlieli, ^verclsQ ßvAsn ßute ^lovisron augoslollt. /»'»ttiics Otsordv 2u rioliteu au clie Vankvvfviniguk^g vrüll ä; vo. IL33 i» HVttrnnnK. Gefertigter warnt Jedermann, auf seinen Namen tveder Geld noch GeldeSwerth ohne An-tveifung zu verabfolgen, da er nicht Zahler ist. 1367) Vajota» Windisch-Ftistritz am 10. Dezember 1881. Da ich mein Kleidergeschäft in der Herrengasse, Supan'schen Halise auflasse, so sind dort, selbst 1 Zuschneidebudel, 2 Stellagen, Brustkörbe, Stoffreste, einige fertige Röcke und Kinder-Anzüge unter dem Ankaufspreise gegen baare Bezahlung zu beziehen. Die geehrten Kunden werden ersucht, ihre Ratenzahlungen nach Schluß deS Geschäftes im obigen Hause, solche im H^use Ur. ttS in der Kärntnerftraße zu leisten. (1350 Marburg am 10. Dezember 1881. M. Ein schönes Gewölb bestehend aus 2 Magazinkn, 1 Krlirr, Wohnung, nach Bedarf 2 bis 4 Zimmer, 1 Sparherdküche liegt an einem sehr gulen Postin nächst der OrtSkirche Pöltschach und an der Rohitscher BezirkSstraßk, wo seit längeren Jahren ein Ge-mischtwaaren-Geschäft in gutem Betriebe war. Näheres beim HauSeigenthttmer ri-anU», Pöltschach. ^1399 eiliMMs- empfiehlt die Vvingi'088ksnlllung von (ü. M«rI»nrT ». IB. ihre anerkannt vorzüglichen laiolvksinv in Flaschen und zwar: Johannisberger, Pickerer, Jernfalenier, Kerf^baeher, Radisetler Muskateller Hochs«hmitSbercliutzmarke und Unterschrift versehen sind. Marburg: M. Berdajs, Moric & Co. und J. Noss, Apotheker. Cilli: J. A. Kupferschmied, Ap. Baunibach's Erben, Ap. Pettau: H. Eliasch, Ap. Radkersburg: E. C. Andrieu, Ap. /^nlags unl> 8pvvulat>on»- in «Ken Lombinationen werden anerkannt reell und diSeret zu Origi- naleurfen vollführt durch das Bankhaus der Administration d. (Halmai), Wien, Schottenring 15. (1161 » » »» Hyeerschwefet-Kelfe bkdeutrnd wirksamer als Theerseise, vernichtet sie ullbediugt alle Alten Haulunreinigkeiten und erzeugt i» kürzester Frist eine reine, bteadend-weißt Aaat. Vorräthig ü Stück 40 kr. in W. Königs Apotheke. _(1072 Im Carl Macher'schen Hause, Burgplatz Nr. 6, ist eine im »rsten Stocke gelegene Woynung bestehend aus 4 Zimmern und 1 Kabinet sammt Küche und Zugehör bis 15. Februar zu vergeben. Anzufragen bei Frau Katharina Macher, Magdalenavorstadl. (1355 ^tn Commis, Spezerei- und Gemischtwaren- Gtschlifte gut bewandert, der deutsch, und sloven. Sprache vollkommen mächtig, wünscht placiert zu werden. — Geehrte Anträge werden entgegengenommen unter Chiffre: „I.. K. KS" an die Administrat. der „Laibacher Zeitung." (1331 Prttau, ö. Dezember. (Wochen markt SP reise.) IVv Kilo Weizel» fl. N.—. Korn st. 8.50. Gerste fl. 8.50, Hafer fl. 7.80, Kukurub ft.L.50. Hme st. 6.70, L>aiden st. 7.50, Erdäpfel st. 2.50, Fisole» fl. 9.—._ Eisenbahn-Fahrordnung Marburg. Gemischte Züge. Von Mürzzuschlag nach Trieft: Ankunft 1 U. 44 M. «bfahrt 2 U. 20 M. Nachm. Von Trieft nach Milrzzufchlag: Ankunft 12 U. 24 M. Abfahrt 12 ll. 52 M. Nachm. Personenzüge. Pragerhof-Graz: Ankunft 3 U. bk M. Abfahrt 9 U. 1 M. Früh. Graz- Pragerhof: Ankunft 5 U. 49 M. Akifahrt 6 U. ic M. Abends. Kärntncrzüs^e. Nach AranzenSfeste: 9 U. 1b M. Vorm. Nach Billach: » U. — M. Rachmitt. Ankunft: 12 U. 19 M. Mitt. und 5 U. 58 M. Abends Annoncen-Expedition Gegründet !^855 Aeltestes u. größtes Geschäft dieser Branche in Wien und Prag Z?udapest, Linz, 2ln-zeigen s^wie in den l^aupt stiidtcn Deutsch lands n. der Schweiz »der Art, betreffend: c. werden in alle Zeitungen und sonstigen Onblications - Organe der lvelt zu denselben preisen, welche von den Zeitungen dem pubüsum selbst berechnet werden, also ol^ne Zuschlag elner proviston pron,»'t,st besorg». lltbersehungen in fremd» Sprachen gratis. Offerten-Aimahme auf An-noncen und ZVeiterbesörderung der einlaufenden !?riefe oiine e b ü l? r e n b er e ch n u n g. Aeitttng»- Verzeichnisse nnd Tiosten- Voranschläge gratis und frniieo. MM UW«' UM MWlWM-UIUUWK t M»t. 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