W^^ Degotardische -"-^ W Laibacher Zeitung, M H^ ^; Sonnend den24. März 1799. ^ A^ Reichssriedens- Congreß--. Vermittlung Preußdncte der Schwäbischen Reichsstädte, Consulent Müller von Ulm, ist von,hier abgegangen. Abstimmungen über dieFranzösis. Note wegen des Marsches der Russen. Negensburg, dcn 2. März. Gestern wurde dasProtokM zur Abstimmung, im Betreffe der von der Französis. Gesandtschaft inRastattan an dieRcichs-friedens-Deputation erlassenen Note vom 2. Iän. wegen des Marsches der Russen, in dem fürstl.Collegium eröffnet. Aber auch dicßmahl no ch entschuldigten sich die meisten Gesandten, daß sie noch keine Instruktion hätten, und nurSalzburg, Magdeburg,Wirzburg, Worms.Hessen-Darmstadt, Wirtcm-berg und Baden gab<,n ihre Vota zu Protokoll. Salzburg bemerkte, „die Reichs-Dcputatwn habe ihreNeigung zumFriedcn durch so vieleAufopferun-gen sattsam bewiesen; aber ungern berühre man,daß wahrend desFriedenS-Congreffes die vorliegendenReichslan-de fortwährend, trotz der Fricdcns-Präliminarieu von Leoben, mit akcn möglichen Kriegs-Prästationen feinde selig behandelt wurden;daß noch jüngst die deutsche Schutzwehre Ehrenbreit-stcin, durch eine widerrechtliche Aus-hungerungs - Vlokade sich ergeben mußte, und nun durch neueNequisitio-nen auf ein Jahr verpvoviantirt werde, daß die neukretirte Helvetische Republik sich Eigenmächtigkeiten gegen die in ihrem Umfange liegenden Reichs - Lande und Relchs - Lehen , unter dem Schuye der sogenannten Mutter-Ncpubllk, erlaubt habe, daß in Italien von Zeit zu Zeit die Feindseligkeiten erneuertworden,wel- He zugleich die größten Veränderungen in dem bisherigen Italiänischen Staate« - Verhältniß zum deutschen Reiche nach sich zogen. daß Piemont, dcsscn ganzeS Gebieth aus Reichslanden bestehe, neuerlich zur Republik ausgerufen, und die bisherige Republik Lukkaungeschassen worden; außerdem habeFraukrcich die strcngstenVe-fehle zur Vermehrung seiner im Felde stehendenArmeen mit 2<3O,ooa Mann gegcbcn,habe seine fürchterllcheMacht noch durch Zchuy-undTruy-Vündms-se mit der Helvettsch?nundCisalpinis. Republik vermehrt, auch ersterer bereits zur Hülfsleistlmg aufgefordert; unter derlei Verhältnissen sei jeder Ssaat zu Sicherheits-Maßregeln berechtigt: erst wenn der Friede unterzeichnet und ratifizirt sei, könne man den Krieg als geendigt ansehen, dessen oberste Leitung das Reich Sr kaiserl. Maj. überlassen habr; der Kaiser habe auch dem Reiche den Schu« zu dem er sich in der Wahl-Capitulation verpflichtet svatte, unter mancherlei sehr harten Schicksalen mit seiner ganzen Hausmacht und einem besonderen Preußischen Hülsskorps geleistet.,, Zu Folge dieser Bemerkungen meinte Salzburg, daß da5 Reich für künftig die Vertheidigullgsmittel zu feiner Sicherheit schwächen würde, wenn es luv Unzeit d?m Beystände eines mM-tigen Hofes widerstreben wollte, um dessen Theilnahme an der Erhaltung, des Deutschen Körpers vorhin selbst mehrere Kreise, nämlich der Kur-und Ober- Rheinische, der Fränkische, schwäbische und Bayerische dringend daraufan, die Reichs^Deputation zn Ertheilung einer diesen Betrachtungen gemäßen Antwort anzuweisen. Stuttgar t, den 7. März. Vorgestern Mittags flnd bereits 6 Bataillons k. k. Infanterie nach dem angestrengtesten Eilmarsche in Ulm eingerückt, um diese Stadt zu besetzen. — 2oo Wässen aus jcner Gegend sind kommandirtfUm Pulver, Munition:c. von Günzburg nach Ulm abzuhohlen. »- Den Einwohnern von Ulm ist angesagt, daß, wer feste und gewölbte Keller habe, sie räumen solle, weil man darin Munitions - Magazine anlegen wilf. Am 4.0. marschirte eine unzählbare Menge Franzosen denKniebis herauf überLoßburg, Lombach, Wittendorf:c. nachDornhaan undSulz. DerMarsch . geht äußerst schneI, «m die Donau zu erreichen. Am 2. März Nachmittags rammenscho5l gegen2 2ooMann franz. Trupp?« zu Hornberg an, und das Kinzinger und Gutachter Thal waren sckwn von denselben anqefüssf. 3« Hovnberg rückte am 4.MärzNachmit-tags das franz.Hauptquarticr mit dem Obcrgcneral Iourdan, den Dlvisions-Generalcn Ernouf, Lefcvrc. Van-damme :e. ein. Es lag am 5. noch dort, und man sagt, es wcrde den WeL nach Villingen antreten. Herzogl. Würtemb. Verordnung in Vezug aufdie französische Armee. „ FriedrichdrrZwcite, vonGottesGna-denHcrzog v.Würtembcrg uud5eck tc. Unsern Gruß zuvor, lieb? Getreue! Durch den llcbergang eincsThoiles der srauz.Armee über dcn Nhein seheuWir ertheilen: i) Daß alle Unsere Diener And Beamte sowohl geistlichen als weltlichen Standes auf ihrem Posten bleib?«, und denselben ohne höhere Erlaudmß nicht vcrlaffen sollen, und daWir 2) nach dem zw'.schrn der franz, Republik und Uns bestehenden Frieden Uns gänzlich versichert halten dür-scn, daß die franz. Truppen keine Feindseligkeiten gegen Unsere herzogt. Lande und Unterthanen ausüben werden, so habt ihr EurcAmts - Untergebenen auf den Fall, daß franz. Truppen in Euer Amt einrücken sollten, zu erinnern, sich ruhig zu verhalten, nicht sich vom Hause zu entfernen, und ge- ! gen dlcTr:ippcnauseiuedemFriedens- ! Verhältmt? angemessene Art zu betragen. Sollte« 3) von den französis. Truppen an einzelne Orte oderAcmter Requisitionen ergehen , so habt Ihr, wenn dleVezahlung dasür nicht bar erfolgen würde, theils selbst theils durch di? Commun - Vorsteher, die ihr deßwegen zu belehren habt, Sorge zu tragen, daß dafür nach Unsern schon ehemahls in den ergangenen Restripten ertheilten Vorschriften Vergütungs -Versicherungen in gehöriger Form ausgestellt werden, so wie Ihr Euch überhaupt 4) in vorkommenden An-stands-Fallen nach den im Jahre 1796 gegebenen Verordnungen bis auf Unsere weitere Weisung zu achten habt. Daran geschieht Unsere Meinung, und Wir verbleiben Euch in Gnaden gc-wogcn. „ Stuttgart, den 3. März 2799. 5x lpsciaü Oscreco 83- Was man vom neuesten Stande der Armeen bis jetzt erfährt, besteht in Folgenden: „ Seit dem 5. März liegen i oo französis. Jäger zu Pferde zu Nagold. In Freudenstadt und aus dem Kniebis liegen 1800 Mann und 6oo Pferde. Der Zug des linkenFlü-gelö gehtvou da überDornstätt, Horb, Dornhan, Alpirspach, Sulz nach den Alpenhöhen und der Donau. Iour-dan selbst ist unter denErsten dasKin-zingcr Thal herangekommen. Seine Truppen sind gut montirt. DieGene-rale halten auf Ordnung, die ihnen sehr eingeschärft ist. Mannheim, den 4. Märze Heute ist hier folgendeProklamat«on m französischer unddeutscherSprache bekannt gemacht worden: „ Mannheim, Hauptquartier der Observations - Armee den ^. März im 1.7. der französ. Republik. Der Odcrgeneral befiehlt: 1) Der Mannheimer Magistrat und alle Gerichtsstellen werden einstweilen ihr Amt, wie zuvor, versehen. 2 ) Alle Religions-Theile können ohne Hinderniß ihren Gottesdienst sort-seyen. Der Play-Commandant wird diese gottesdienstlichcn Uebungen, so oft es nöthig sein wird, schüye». 3) Jedermann, wessen Standes und Alters er seyn mag, ist unter dem Schutze derRepublik und derArmee. 4) Es ist verbothen, irgend Jemanden, wer es auch sein mag,zu beunruhigen. Die Freunde dcrRepublikund ihrerNegic-rung werden eingeladen, alleVedrang-nisse zu vergessen , welche sie vor dem Einzüge dcr franz. Truppen wegen ih^ rcr Grundsaye und republikanischen Meinungen erlitten haben können. 5) Indem der Obcrgeneral allen Unterthanen des Kurfürsten von der Pfalz Sicherheit und Schuy ertheilet, befiehlt er zugleich dem Stadtkommandanten, alle Kundschafter und Anhänger des Oestreichischen Hauses vor ei-nenKriegsrath zu ziehen, um sie mit demTode zu bestraftn,so ferne sie durch ihreAeußerungen undHandlungcn die Emwohner zu entzweien, oder das gute Vernehmen zu stöhren suchen lvür-den, das zwischen denSoldaten derNe-publik und dem ächten und achtungswürdigen Theile dcs Pfälzischen Volkes besteht. Der Platz-Commandant, unter den unmittelbaren Befehlen des Generals Bastoul, lst für dicRuhc der Stadt verantwortlich. Alle Zweige des Handels können mit aller Sicherheit in voller Thätigkeit bleiben. „ Vernadotte. ' Gestern Abends ist General Vernadotte von hier nach Mainz abgereiset, von wo er aber in einigen Tagen 5ierhcr zurük erwartet wird. Von hier ^n abwärts am Nhcinc ist noch alles Ltthig. VorPhilippslmrg hatten sich bis gestern noch keine franz. Truppen gezeigt. ZieKanonade,die mau vorgestern hier gehört hat, war eine Folge von Artillerie-Uebungen im Feuer zu Landau und Lautcrburg. — Mit größter Thätigkeit hat man an Herstellung der hiesig.?nRheiubrllke gearbeitet, uud z dicsenNachmittag ist man damit fertig geworden. Französis. Sicherheits - Brief für Postämter. Karlsruhe, den 5. März. l Zur Sicherung des Laufes der Posten »st aus dem General-Hauptquartier z der franz. Armee folgende Kundma- ' chung erlassen worden : „ MainzerAr- . mee. Gencralstab. AuS dem Haupt- quartier Gengenbach den 3. März deS I.7. der einen und untheilbarcn franz. Republik. Freiheit, Gleichheit, Brüderschaft. DerDivisions-GeneralEr-nouf, Chef'dcs Gcueralstabs. — Im . Betrachte, daß wesentlich daran liegt, daß der Dienst der Posten indcnvon denTruppcn dcrNepublik besestenLan-den nicht unterbrochen werde, werden hiermit die ausdrüklichstcn Befehle ze-derMilitär-Person, von wclchemGra-de sie sey,und anderen im Gefolge der Armee angestelltenPersoncn crcheilt, in dcn von dcnTruppen dcrRcp. besetz-tcn^auden keinePferde dcrPostmcister u. keine zum Unterhalte derselben nöthige Fourag in Requisition zu ft<;en. DlePostmelstcr sollen von jeder Froh-ne ausqcnomincu, und die Häuser, in denen d»c Bureaus sind, vonEinquar-tierungen befreit sein. Die Militär-Commandanten sollen dieVollzichuug dieses Befehls handhaben. Ernouf. „ Lechstrom, den 8. März. Dcr Erzher-herzog Karl ist »ach einer kurzen Ncise nach München heute mtt dcm Hauptquartier nach Schwabmünchen aufgebrochen. Morgen geht dasselbe weiter nach Mindelheim. Kempten, den 8.März. Hier steht alles in lohcnKriogsftammen. Seit gestern u. vorgestern wird des Kauonie-rens keinEude. Die Freihcitsmänncr wollteu vorgestern zwischcnVrcgcnz u. Feldkirch über denNhcin,versucI)ten ei-neVrüke zu schlagen; wurden aber daran von den Kais. gehindert. Hierauf sollen diese selbst über dcnRkein gesetzt, u. sich nach der Schweiy gewendet haben. Heute hören wir stark kanoniren. VeiWurzach stehtGeneral Naucndols mit sehr vielenTruppen. Freiburg soT am ^.undDoueschingen «.Dutlingen nebst Eugen 2 Stunden von Gtockach am 5. März von den Franzosen besetzt worden sein: im letzteren Orte wurden sie am 6. erwartet. Salzburg. Man tragt sick hier-! mitSchrcibcn, worin von einem Stege gesprochen wird, welchen General Hotze unweit Basel am Nheine über eine frai,zösis. Colonne erfochten habe, welcher er mehrere ioo Gefangene und mehrere Kanonen abgenommen habe. Wir erwarten stündlich Bestätigung und nähere Umstände. General Auffcnbcrg soll in Grai:bünd- , tcn ebenfalls aufgefordert worden sein, sich zu entfernen: aber eine standhafte Antwort war dcr Erfolg dieser seltsamen Zumuthnng. S t uttg a r t. Kürzlich verbreitete sich hier das Gerücht, der Herzog von Würtembcrg sey gesonnen > seine Lande zu verlassen. Der Landtag schickte hierauf eine Tcputati- ^ on an den Herzog, um bey dcmsel-ben deßhalb nachzufragen. Der Herzog äußerte dann jni ein^r ausführlichen Erklärung: „Er wolle nur nach Ludwigsburg abgehen, um sich hierzu erhohlen, und um einige Zeit von der nahen Inelle so bitterer Unannehmlichkeiten sich zu entfernen, dic seit mehrerer Zeit sein tägliches Loos wäre; mit jedem Tage müsse er erfahren, daß man, seine redlich-> sten Absichten misikenne, unddieEnt^ f ftrnl'ng der Stände von ihrem Ne-gentcn vergrößert würde; in dieser Versammlung zeige sich ein Gcift und Sinn, de^weder dem Wohl seines Landes, noch den bittigen Gesinnnn: gen entspreche. Nicht fremden Kriegs-Heeren wolleer ausweichen; sondern in ländlicher Ruhe den Augenblick er? warten, wo die durch Anhänglichkeit in Deutschland so ausgezeichneten Würtemberger zurückkehren- lc. „ Vregenz, den Z.März. Gestern war hier alles inVewcgung, und man hörte den ganzen Tag eine lebhaft te Kanonade. Abends erhielten wir dic Nachricht, daß die Franzosen im Lichtenst^inischen eine Schiffbrücke über den Rhein schlugen, und einen Überfall unternahmen DasGcfecht, welches bcy dieser Gelegenheit vorsiel, war sehr hwig, und dauerte vom'früh-en Morgen an bis Mcnd. Es kostete von beyden Seiten viel Blut. Der Fcind ftlchtcgegcnFeldkirch vorzudringen; allem er wurde von den f. f. Truppen und von den Landesschützen mit Nachdruck empfangen, und mu-thig zurückgeworfen. DieKaiscrlichen behaupteten ihre Stellung, und so cn-dcte sich das erste Gefecht, in wrlchcM von Seite dcr französis. Republik die' Feindscligkeiten angefangen wurden, zumVorthcile unserer Krieger. Unser Verlust an Todte» und Verwundeten wird auf 4 bis 5^0 Mann geschäht; der ftindlichc Verlust ist viel starker. Es ist auch, wie es bcißi, ein feind'iHcr General qcl)liedc»l/dcn man für den G^ ncralzLauer l;ält, wclckcr dicÄvantMdt von Massena's A'.mcc anführt. Heute l)ört man wicdcr dcn ganzen Tag kano^ niren. Es schciitt also, daß dic FraM ^osen ibrcn Angriff erneuert baben. Man ist ftbr beqicrig auf den ErM dicscs zweiten Gcfechtcs>. Unter dc>» ftanzösls.Tll'ppcn il, der Schweiß"^ »uf dcr linken Selte des Bodensees be) merkt man viele Bewegungen; auch soll sich ihre Anzahl sehr vermehren. Die Stadt Lindau ist auch von einigen loo Kais, befetzt und man arbeitet daselbst an Batlcricn. Von den unteren Gegenden des Vodensces erfährt man, daß die Franzosen in schnellen Märschen aus dcr Schwcitz und durch den Schwanz« wald vorrücken, doch weiß inan nlcht eigentlich, wie weit sie schon gctommcn sind Wenigstens ist so viel sicher, daß sie gestern noch nicht bis Stockach gc-kommcn waren. Epäterc traurigcrcNachrichten erzählen, daß dieFranzoscn bereits zu Chur in Grailbündtcn cingerükt sind, nachdem sie mit großerNebcrmacht jcdemWiderstand zurükgcdrükt hatten. DasNcgimcmBrc-chainvlüe soll dabei sehr gclltten haben. Italien. Neapel, den 21. Febr. Die Revolution geht bey uns mit starken schritten vorwärts. Schon sind die Provinzen Abrnzzo organisirt, und die bürgerlichen Stellen eingesetzt. Sie enthalten 3 Departements, Ober-Abrnzzo (ehmahls Teramano) Nieder-Abruzzo ( chmahls Chietino ) undPescara (ehmahls Aquilano). Alle 3 haben einstweilen eine gemein- ! schaftlichc Regierung zuPestara. Das Volt bezeugt nun großen Enthusiasmus für die neue Ordnung der Dinge. Man errichtet jcyt eine Neapolitanische Halbbrigade von zoc>Q Mann, 2 Bataillons Cabalerie, und 4 Compagnien Artilleristen, die großen Zulaufhaben. — Der Exduka von Än-5eia, Hettor Caraffa, commandirtsie. Frankreich. Paris, den 28. Febr. Die in mehreren Journalen enthalteneNach-richt von der Organisation dcr Mainzer Armee in 3 verschiedene Armeen , ist ungegründet. Diese Armee behält bis jeyt ihren Nahmen, und dle angekündigte Unterrhein - Armee ist nichts anders als eine Division der Mainzer Armee, welche unter den unmittelbaren Befehlen des ObergencralS Iourdan bleiben, und auf den beyden Rhcinufcrn, von DüssoldorfbiS Landau, vertheilt werden wird/ um das Land zwischen diesen bcydcnOtäd-ten bcstyt zu hatten. Dlcsc Division ist nicht bestimmt, angriffsweise zu aglrcn. Da die Salzsteuer vom Rathe der Alten verworfen wurde, und doch das Deficit gefüllt werden muß, bcson-dcrs in dem Augenblicke, wo dlc Republik noch mit den koalisiktcn Königen zu kämpfen hat, so schlug Vert-rand im Rathe dcr 500 am 24. d. vor, den Ertrag des Verkaufes der Emigranten - Güter, welche die Nation mit anderen Bürgern ungetheilt besitzt, zu den außerordentlichen Ausgaben des Jahres 7 zu bestimmen; desgleichen die Abgabe von Fcstcrn und Thüren zu verdopprln, und d»e Taxe der Briefe zu erhöhcn. Dcr Redner läßt sich jn eine weitläufige Berechnung dcr Abgaben unter der alten Regierung ein, und zeigt, daß dcr schweren Kriege ungeachtet 250 Millionen weniger fährllch an drn Staat entrichtet werden,als ehemahls. Destrem gibt als eine Hülfsqueiit' die Erhöhung des Zolltarisssan, und f wollte lieber die Kamine taxirt, als ^ bie Fenster - und Thüren - Steuer ^ verdoppelt wissen. Couturicr wun- ^ dert sich, daß man den Vorschlag, ! den er vor 4 Monaten gethan hat, die protestantischen Kirchcngüter der ^ Nation zuzusprechen, nicht in Ve- i tathschlagung zieht. Er verschert, ^ zaß sie hundert Millionen jeintragen j . würden. (Man lacht.) Nach eis ^ nigen Debatten wird beschlossen, et- ^ ne eigene Commission zu ernennen, ^ welche die Mittel vorschlagen soll, ; die Staats - Einnahme den Staats- ^ Ausgaben gleich zu bringen. Die ! Rede des Vertrand wird gedruckt, und an diese Commission verwiesen. Zllverläß'igeVerichte ans Varccllo- ! na melden, daß der Hof zu Madrid der franz. Armee den Durchmarsch durch Spanien nach Portugal endlich bewilligt habc, und daß eincDivrsion d:r franz. Truppen künf igcn May in Barcelona srwartet werde. Auch bei , Perpignan soll sich nne franz Armee Von ZQ,Ooa Mann sammeln, die in ! Colonnenvon ^QuoManndurchSpa-nien marsckirensund wozu dreSchwei-zer und Wallouischen Truppen im spanischen Dienste stossen sollen. Der Hof von Lissabon ist entschlossen , sich mit Hülfe der englischen Truppen einer französischen Invasion nachdrücklich zu widersetzen. Uiberhaupt gibt man die ftanzösis. Armee, die gegen Portugal bestimmt ist, auf 80,000 Mann an. Auszug eines Briefes aus Lissabon. Zenobio ward nebst seiner Gemahlin ^ ^ Tage nach seiner Ankunft allhler auf Verlangen emes Mitglieds des Korps dtplomatique arretirt. Verschiedene Engländer sind auch verhört worden. Herr Vrown, welcher Hofmeister im Hause des Staatssekretärs fürs auswärtige Departement des Herrn Pin-to ist, wird als Courier mitDepeschen an den Chevalier dAlmeida inLondon abgehen. Unsre Neuerung hat Nach-! richt, daß Spamen dem Verlangen derFranzosen nicht widerstehen könne, l und daß man also rathe, baldmöglichst ! Frieden zuschließen. Der Herzog d' Alfoens, Onkel der Kömginn u. Generalissimus der portugiesischen Ar-- mee, und Monsi Seoabra , Staats-^ Sekretär fürs innländische Departe-! ment, haben ihreStellen niedergelegt. Helvetische Republik. ! V a se l, den ^. März. Dervott ^ Zürich abgegangene Artillerie -Park hat den Weg nach Winterthur ^ gcnommcn. Das Hauptquartier des l Generals Massena geht nach Altstäd-^ tcn imRheinthal/Feldkirckigegenüber, ! wodasHaup^quartier derOcstreicher, dic imVorarlbergischen liegen, sich befindet. Massena ftlbst für stinePersott war gestern noch /.n Zürich. — Aus der Helvetischen Leglon werden 6na M» unter Anführung ihres Chefs Keller zu der franz.Arinee stossen. kuzcrn,dcn 28. Febr. Bci dem nahctt AAsbruche dcsK riegs bat auch unsreG^ sctzgebung BorsichiS ^ Maßregeln ergrift scn, nm imFallc dcr Noth 2Q,95cMot" l^and - Milizen zur Vertheidigung der GranzcnHclvctiens marschlrcn zu law"' Diese sollen von unserm Direktorium »n 3haligkcit geftht werden,je nachdem UN« wo eS solches jür gut findet.