» -^----------------^—--------^——------------- Mein Abschied von Krain. ^Vmpfang'. geliebte Flur.' den letzten Abschiedskuß. Dir dank' ich wohl viel' angenehme Stunden: Ich hab' es nie so tief. so schwer empfunden. Als jetzt, da ich von dir mich trennen muß. — '"' Sie sind vorüber nun die schönen Zeiten, Die ich vergnügt in deinem Schooß' erlebt; Die stille Wehmuth, die mein Herz durchbebt. Wird auch in meine Heimath mich begleiten. Denn diese schönen Fluren werd' ich nle vergessen, i. Die reihend ott mein lrunk'neS Aug' entzückt, < Und nie vergessen, nie! wie hoch beglückt» Wenn ich der Edlen Achtung nur besessen. — So lebt denn wohl! verzeiht, wenn etwa Mängel Ihr—meines TtrebenS ungeachtet —doch bemerkt; - Bedenket nu« — daS ist's, was mein« Hoffnung . stärkt — D«ß ich ein Mensch nur war» und nicht — ein Eng«!, F . . . ». Vaterländisches. Triglau - Besteigung. (Fortsetzung.) Von den Alpenhütten bis Hieher mochten wir eine Stunde gebraucht haben. Die Region der Zwerg» klefer hatten wir längst passirt, und der Boden war, mitjAusnahme einzelner, mit den bekannten lieblichen Alpenblümchen gestickter MooSbeeten, völlig kahl ge» worden; seine Erhebung mag hier 8,W0 Fuß er-„icht haben. In den häusigen Vertiefungen lag viel Schnee, der unS, obwohl unrein, zur nolhdürftigen Erquickung dienen mußte, denn Wosser ist in den Höhen des Kalkgebirges nirgend zu finden, und es mitzubringen ward vergessen, der Genuß des Wei» nes aber widerstrebt. Niemand versäume daher bei gleichen Unternehmungen etwas Tlinkwasser mitzu» führen; in der Aufregung, in welche Gemüth und Korper durch Anstrengung und die lebhaften Ein-drücke dieser fremden, erhabenen Lichtstellen der Erde verseht werden, mundet nichts anderes und es bekömmt wohl. Nachdem die Hochebene, auf den Trümmern dieser, unter Naturwirkungell aller Art verwitternden Gebirgsruine, welche einst, .im ursprünglichen Bestände, wohl mächtiger den ganzen breiten Rücken des Gcbirgstockes bedeckt haben mag, überschritten ist, gelangt man an eine tiefe Felsenspalte, recht eigentlich das Thorl (Pförtchcn) genannt, durch die __ sichtlich aus einem noch neuen Bergbruche ent» standen, indem der östliche Schenkel des kleinen Tri» glaU'Kegcls, sich senkend, vom Hauptstamme los» gerissen ward — hinanstcigend, man den einzigen blsher bekannt gewordenen Zugang der ringsum prallen Bergspitze findet. An der obern Oeffnung dieser Kluft angekommen, sieht man bereits theilweise den nördlichen Abhang hinunter, der sich in schauer» liche Äbglünde voll wilder Verwirrung versenkt. Hier wurde Halt gemacht, um auf einer gedehnten Felsenplatte auszuruhen und sich zu sammeln für die letzte etwas ernstliche Aufgabe. Hier fanden wir auch die Buchstaben 6. 2. mit der Jahreszahl 1822, als Denkzeichen eines Vorgängers, in die Fels.nplalte eingemeiselt. Stöcke, und was man sonst mit sich trug, Mußte nun auf Erinnern des ältesten Führers abgelegt, dagegen Steigeisen angeschnallt wcrdcn; eine Vorberei» tung, die etwas Bangen verursachte. „Ilnd so, mit Gott weiter'.« sagte der Alte. — Ob die sorgsame Vorausberechnung des ängstlichen Alters, oder lrunkncr Iugendmuth sicherer zum vorgesteckten Ziele führen, darüber besteht Streit; wer entscheidet ihn? Die Lösung scheint in der Mitte zu liegen. Rasche Thaten und zögernde Säumniß sind gleich oft bereuet wor-den. — Wir folgten dem alten Führer, und thaten wohl daran. Der Reihe nach traten wir in s«ne — 5tt -^ Fußstapfen, und bald war Alles in lebhafter Bewegung. Sorgfältig nahm der Alte seine Gesichtspunkte, prüfce den Boden, auf den er den Fuß stellt«, die Felsenzacke, an der er fich mit den Händen empor, hob, stieß hier einen lockern Stein ab, der kollernd in die Tiefe stürzte, setzte sich da auf einen festen Vorsprung, maß mit sicherem Blick seinen Stand» punkt, und zählte die Häupter seiner Nachfolger. Sa ging es von Riff zu R>ff, schweigsam, und je. der nur mit sich selbst beschäftigt, kletternd hinan. Ober m>r hingen em Paar Gefährten, mit ausge. spreiteten Hänren und Beinen, sich an Haltpuncte stützend; nach Unten blickend sah man die Nachkam» menoen in gleicher Lage mit hohlen Augen und blei» chen Wangen heraufglotzen, zu beiden Selten schwin» delnde Tiefen. Wir befanden uns auf der östlichen Kante des kleinen Triglau. Nicht lange, so standen N'ir Alle auf seiner Spitze, zerllsseneS Gewand und wunde Finger ausgenommen, unverletzt. H«er könnte man sich mtt dem Errungenen wohl begnügen, denn, eine unermeßliche Aussicht belohnt vollkommen. Aber so ist der Mensch; wenn ihm noch so wobl «st, er will noch mehr; und wenn er auf der Spitze des Himalaia stünde, würde cS ihm gelüsten zum Mond aufzufliegen. D>e Genügsamkeit könnte bei ein Bis» chcn Gesundheit und dem nothdürftigsten Unterhalte allenthalben Glückseligkeit verbreiten, aber ein mäch» Nger Drang treibt uns aus dem engen Bereiche des ThierlebenS hinaus nach lmmer fernern Zielen, und gibt damit den Fingerzeig zu unsrer höhern Be» stimmung. — Nach dem freudigen Staunen, wel» ches der Umblick von diesem Felsenkegel hervorrief, verwischte das Verlangen, den beschneiten Scheitel des großen Triglau zu betreun, der hundert Schritte westlicher sich erhebt, schnell die erste Befriedigung. Aber, Himmel! welche Brücke führl zu jenem Pa» raciese. Zwar nicht die Schneide eines Schwertes, nicht der glatte Nucken einer Schlange, w,e abergläubische Völker wähnen, aber doch ein gezähnter Feisengrat, der schmal, gleich der Verbindungsmauer zweier Boll' wcrkc, zwischen fast senkrechten Abstürzen hinläuft. Sträubet euch, wie ihr wollt, stolze Seelen, h^r müßt ihr euch zum Kriechen bequemen ; drum schnell hinweg über diesc erniedrigende Simation, — und als wir die Kopfe wieder in menschliche Richtung erhoben, stießen wir an des großen Triglau Fusi, ungewiß, ob er zum Kusse gereicht worden, oder uns hinabzustoßen bcreit war. D>e Verbmdungswand legt sich an die scharfe Kante des grcßen Tr,glau« ke'g'eT?, und lÄ^^m-nn ^Paar Fuß Naum, von welchem man nordwärts durch einen Felsenbruch ge» rade ab auf den Gletscher sieht, den noch kein Mensch betreten. Dieß ist die gefährlichste 2t,lle; «in un» glücklicher Fehltritt würde den Sturz von mehreren Hundert Fußen Tiefe zur Folge haben. Aber gähne nur, Abgrund, du w,rst Keinen verschlingen, denn wer stark genug war, bis hleher vorzudllNgen, trotzt auch deinen Schauern. Und rasch gmg es weiter die steile eckige Kante hinan, w,e früher an den Wänden des kleinen Triglau; nach wenigen Mmuten um-armten wir uns auf der höchsten Spitze. Der Son» nenstand zeigte ungefähr neun Uhr. Vom Thörl an waren etwa zwei Stunden zum Erklimmen der Fel» senluppe erforderlich. — Und nun gab es zu schauen. Eö war das heiterste Wetter, das je e,ne Bergfahrt begünstigte. Der enge, süd» und nordseits hart ad« gerissene Gebllgötamm dehnt sich von Osten gegen Westen m der klänge von ein Paar Hundert Schrie» ten, beginnt östlich mit dem kleinen und endet west» llch am großen Trlglau. Dieser »st am Gipfel etwa zehn Schritte lang, drei bis vier breit abgeplatter, Mit festem Schneebedeckt, hat keine Spur von Pflanzen« wuchs, und trägt noch die Basis der von Losia errichteten Tr>angulirungs'Piramide, aus welcher drei zersplitterte Sparren emporragen, deren Bretter«Ver< kleidung längst der Sturm verwehte. Nordwärts über» häl'gend abgebrochen, umgibt ihn tiefer, von den Berg» wänden beschattet, ein unzugänglicher Gletschermantel, der, an seinen untern Rändern m>t grünen Eichen gesäumt, auf einer Verfiächung des Gebirg» stockes aufliegt. — Diese Höhe bildet den Kern de, heutigen Jütischen Alpen, dle sich nach Dalmaticn hin verlieren, und steht zwischen den beiden Armen des obern Savestromes. Dle Aussicht reicht bis in verschwimmende Fernen, und w»rd nur im Nord» wcsten von der rhätisch» norischen Alpenkette begränzt, deren Schneehäupter im Solinenllchte strahlend einen prachtvollen Anblick darbieten. Zunächst steht im Wcsten der hohe Manhart, östlich die Steineralp?, welche beide, aber nur lheilweise, den Umblick be» schränken, und südlich der nur mäßig hohe Schnee« berg Innerkrains. Kä'rnten und Krain liegen dem Blicke offen dar. Gegen Croatien »rrt dnS Auge über ein Hügelmecr, südwestlich erreicht es zwischen Ge» birgeinschnitten hindurcb in trü'berFernedie venez»an>sche Ebene und einen Theildes Golfs, w,e man denn auch vom Markus« Thurm in Venedig, von der sj^cul» in Padua und vom Schlosse in Udine an heitern Tagen den Triglau wahrnimmt. Die Aussicht von Hochgebirgen ist ganz eigener AU, und Nlan muß sie sildst genessen haben, um- — 71 — ein? Vorstellung banon zu erhalten. Nicht jene ge» fälligen Bilder mit Fluß und See, Wald und Trif» ten, Hütt,n und Schlössern und Kirchen geschmückt, wie man sie mit Ergetzen vom Mlttelgeblrg aus schauet, bieten sich h»er dar; wohl aber die großen Massen deS riesenhaften Merksatzes der Erde, d»e mannigfaltigen Verzweigungen und Formen der Ge» blrgszüge, l« ein wüstes einförmiges Grau gehüllt, und von einem dunkeln Himmel bedeckt, überschaut daS Auge. Auch ergreift hier den stärksten Geist, er, schultert gegenüber erhabener Größe, ein überwäl» tigendes Gesühl von Dehmuth, Zerknirschung, daS eine sehr bildsame Wirkung auf daS Gemüth aus» übt, während der Anblick jener lieblichen L^nbschaf» len nur weichcIust und Verlangen erweckt; aber un» gcachtet der drückenden Kleinh.it, in welcher der Mensch auf einem solchen Schauplätze dasteht, em» pfindet er doch eine seltene Befriedigung in der Be» siegung von Hindernissen, durch die Bethätigung sei» ner Kräfie, und die Beherrschung der ungewöhnli» chen Lage, in welche ihn der Kampf mit schroffen Gegensätzen der Natur fül)rt. Darum ringt er ja auch Mit dem Ungelhüm des" Waldes, stürzt in den Strom, versenkt sich in die T»cfen der Erde, durch» schifft Meere und Lüfce. Nur vom Frevel möge er sich fern halten. Schauen wir also auch einige Mal von Bergen herunter, zu denen wir so oft und so gerne hinaufsehen. . (Vcschluß folal.) Eine amerikanische Heirath. Die Heirath ist in Amerika ein bloßer Clvilact, 'und bedarf, um glltig zu ftyn, ke,ner geistlichen Ceremonie. Kurz vor dem letzten Kriege befand sich ein englischer Officier als Reisender in B . . . a. Während einer Mahlzeit, bei der man ziemlich stark getrunken hatte, ward von Jemand die Bemerkung gemacht, daß er unter allen am Tische Befindlichen der einzige Junggeselle, und ein sehr hübsches, ihm gegenüber sitzendes Mädchen die einzige Jungfrau sey. Ein Anderer äußerte scherzend, taß dieser Umstand Beide off/nbar bestimme, ein Paar zu werden. Der Engländer in seiner lustigen Laune gab dem Gedanken, mit einem vctbindllchen Ccmpliment für die Dame, seinen ganzen Beifall. Wirklich, sagte ein Dritter, der zugleich eine Magistratsperson war, wir müssen die jungen Leute auf der Stelle verhei« rathen, und indem er aufstand, frug er den Off>cier feierlich, ob er das bezeichnete Matchen ehclich.n wolle? Dieser, der natürlich AlleS nur nach europäischer Sitte beurtheilte, und daS Ganze für cm.n gesellschaftlichen Spaß hielt, glaubte, diesen nicht verderben zu müssen, und antwortete m>t gleich aff/ctirtem Ernste, daß »hm nichts größeres Ver- __ an die Dame, welche mit etwas mehr Schüchtern» heit, aber eben so bestimmt ihre Einwilligung gab. Der Herr, welcher die Fragen gestellt, erklärte nun immer mit demselben Pachos, das dem jungem Engländer wie eine sehr gelungene Komik vor» kam, die Verheirathung vor allen versammelten Zeugen als giltia,, worauf d»e ganze Gcsellschaft gratu» lirte. Der Engländer, noch einen vollen Becher zum Danke leerend, fand den Scherz allerliebst, und versäumte nicht, seiner jungen Pseudofrau den ganzen Abend auf das Angelegentlichste die Cour zu Machen. Sein Erstaunen war aber nicht gering, als in dem Augenblick, wo er seinen Hut nahm, un» sich zu empfehlen, die ihm ohne sein Wissen ganz im Ernste angetraute Mademoiselle seinen Arm nahm, um ihn sofort nach Hause 'ksw?rke, deren Zahl schon 500 überschreitet, und aller Zeit» schrlften, sowohl in «er Stadt als auch a« Lande, offen steht. ,. . D,e Delegation beschließt diese Anzeige der er» sten Industrie « Ausstellung m unserem Vaterland« mit dem Wunsche, daß sich diesem gemeinnützigen Vereine in Krain, wo in Zukunft die heimische In» duNrie eines noch größern Aufschwunges ben'cthlgcn dürfte, recht v»cle Mitglieder anschließen möchten, und die hierländige Delegation in die angenehme Lage käme, einen Personalstand ihrer Mitglieder in Zukunft ausweisen zu können, welcher dem der anderen Provinzen im Verhältnisse nicht nächste.» hen wird. Von der Delegation des Vereins zur Veför» derung und Unterstützung der Industrie und Ge» werbe in Innerösterreich für Krain. Laibach an» 27. Apr,l 1843. Professor Sattler's dritte ganz neue Aufstellung, ist im bekannten Locale auf dem Congreß-Platze zur Beschallung eingerichtet, wird aber wegen beschrankter ^.>(„.,i n^ch ^ merss Aufstellung geben zu tonnen) nur auf kurze Dauer zu sehen seyn. ' VetfrL^r^Ignaz Aloi^Gdl« ^>.-K1e inmayr.—