Best 7. 3uli 1917. XX. Jahrgang. «ni del Söhne des heiligsten Herzens Jesu Organ des Marien-Vereines für Afrika und des Theolügen-Missions-Berbandes Österreichs Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 IC — 2 Wt. - 3 Franken Redaktion und Administration: ITliliionshaus milland bei Brixen, Cirol. Briefkasten. Sloop. T. in St. P. Mit Ihrer Anregung, cin- : einzelnen Missionsgescllschaften. — Bezüglich der zclne Gemeinden für bestimmte Stationen zu Anregung, öfters als einmal im Jahre einen interessieren, resp. für deren Bedürfnisse, wären Scheck beizulegen für allenfallsige Spenden, wür- !v,r sehr einverstanden; um solche Wohltäter über de deren Durchführung wohl mehr abstoßend als die betreffende Station auf dem laufenden zu anziehend wirken, erhalten, dazu dienen eben die Zeitschriften der \ empfehlenswerte Bücher und Zeitschriften. ~ Hättenschwiller Josef S. J., Redakteur des Sendboten des göttl. Herzens Jesu, Der Bund Tirols mit dem göttlichen Herze» Jesu. 124 S. 8" mit Kunstdruck-Titelbild lind vielen Textbil-dcrn. Preis K 1,80. Verlag Fel. Rauch, Innsbruck. Im Jahre 1796 schloß das von den Fein-bcii arg bedrängte Land Tirol ein feierliches Bündnis mit dem Herzen Jesu, worin es gelobte, im ganzen Lande das Fest des göttlichen Herzens Jesu stets mit feierlichem Gottesdienste zu begehen. In ganz Österreich und in vielen Diözesen Deutschlands folgten die feierlichen Weiden ans heilige Herz Jesu, so daß die Herz-Jesu-Berehrung einen mächtigen Aufschwung nahm. All' das schildert P. Hättenschwiller in dem vorliegenden schönen, reich illustrierten Buch, indem er sowohl die Geschichte des Herz-Jesu-Bundes von Beginn an beschreibt, als auch die großartigen und erbaulichen Veranstaltungen zu Ehren des Erlöserherzens in Wort und Bild an uns vorüberziehen läßt. Allen Herz-Jcsu-Verehrern bietet die interessante Schrift viel Erhebung, Belehrung und Erbauung. Die Pfittgstnummer der „Allgemeinen Rundschau" (Wochenschrift für Politik und Kultur, Begründer Dr. Armin Kausen, München, Bezugspreis vierteljährlich Mk. 2,90), bringt aus der Feder von Pfarrer Johannes Engel einen inhaltlich und formell vorzüglichen Fcstartikel: „Deutsches Pfingstgebet", der in seiner zeitgemäßen Ausgestaltung einen beachtenswerten Beitrag zum geistigen und kulturellen Neubau nach dem Kriege liefert. Die auf die Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert bezügliche Aufsatzreihe von Gcistl. Rat Prof. Dr. Hoffmann nähert sich mit dem dritten Artikel: „Die Reformationsbestrebungen in der Kirche am Ende des Mittelalters" dem Höhepunkt der Entwicklung und steigert die Spannung auf die folgenden Abhandlungen. Schon jetzt läßt sich erkennen, daß mit dieser Serie eine Materialiensammlung geboten wird, die weit über den unmittelbaren Anlaß hinaus dauernden apologetischen Wert beansprucht und deshalb die Aufmerksamkeit weitester Kreise verdient. Im übrigen bringt das Heft: Die große Rcichstagssitzung vom 15. Mai. Von Oberlehrer Kuckhoff, Mitglied des Reichstags. — Das dritte Kriegsjahr. Wochenschau von Fritz Nienkemper. — Dem Unbekannten. Von Dr. W. Scherer. — Ein bedeutsamer literarischer Beitrag zum Bevölkerungsproblem. Von Hochschulprofessor Dr. I. Lippl. — Kreuz- und quer-Gedanken. Von Major a. D. Friedrich Koch-Breuberg. — Chronik der Kriegsereignisse. — Patrona Bavariae. Von Seb. Wieser. — Vom Büchertisch. — Ausstellungen des Münchener Kunstvereines. Von Dr. O. Docrnig. — Bühnen- und Musikrundschau. Von L. G. Oberlaender. — Finanz- und Handelsrundschau. Von M. Weber. — Bestellungen für den Monat Juni können bei allen Buchhandlungen, Postanstalten und der Geschäftsstelle in München, für die Angehörigen des Heeres und «der Marine durch Feldabonncment bewirkt werden. Die Ttzronerhöhung des hl. Herzens Jesu in der Familie. Von Josef Hättenschwiller S. J. 70 S. 24" mit Titelbild. Preis 40 h. 50 Stück 18 K. Verlag Fel. Rauch, Innsbruck. — Eine schöne Betätigung des Willens, daß Christus der Herr in der Familie herrschen un& gleichsam der König des Hauses sein soll, ist die vom Hl. Vater so sehr empfohlene „Thronerhöhung des göttl. Herzens Jesu", d. h. die Anbringung eines Bildes des göttl. Herzens im Hause der katholischen Familie und die Weihe der Familie vor dem Bilde an das göttl. Herz. Papst Benedikt XV. nennt die Thronerhöhung ein „heiliges Werk und es sei sein Wille, daß dieses Werk des Heiles in der ganzen Welt zum Wohle der jetzigen Gesellschaft verbreitet werde." Die Jungfrau Maria. Ein Marienleben von 'Maria Domanig. Zur Lesung und Betrachtung iin Maimonat, 112 S. 24" mit Titelbild. Preis 60 h, 50 Stück 27 K. Verlag Fel. Rauch, Innsbruck. — Maria Domanig beschert uns in diesem schön ausgestatteten Büchlein (Sendbotenbroschüre) ein liebduftendes Blumengewinde um das Leben der seligen Gottesmutter, das wir allen Maricnverehrern warm empfehlen. P. Daniel Gruber O. F. M. Vom Lande in die Stadt. Belehrungen und Ratschläge für Mädchen, die in die Stadt ziehen oder bereits dort dienen. 88 S. 24°. Preis 40 h. 50 Stück 18 K. Verlag Fel. Rauch, Innsbruck. — Schon der Umstand, daß in einer einzigen Großstadt alljährlich gegen 4000 Landmädchen dem Laster verfallen, rechtfertigt das Erscheinen dieser zeitge-nrätzcn Schrift. P. Gruber deutet die großen Gefahren der Großstadt für Leib und Seele der zuwandernden Mädchen und erteilt praktische Ratschläge, wie diesen Gefahren begegnet werden kann. Möge das goldene Büchlein jedem in die Stadt ziehenden Mädchen von seinem Seelsorger, von seinem Vereinspräses mit auf den Weg gegeben werden. Es wird manche Seele retten. Herz-Jesu-Lieder. Herausgegeben von der Redaktion des Sendboten des göttl. Herzens Jesu. 16 S. 24°. Preis 15 h. 50 Stück K 6,75. Verlag Fel. Rauch, Innsbruck. — Die kleine Sammlung enthält neun Herz-Jesu-Lieder (darunter das Herz-Jesu-Bundeslied) und Fange lingua mit Noten alle: für einstimmigen Chor, sowie Text zum „Großer Gott". Die Auswahl ist sehr gut getroffen, die Melodien sind einfach und leicht, so daß die Sammlung bei Herz-Jesu-Andachten sehr gute Dienste leisten wird. Der billige Preis ermöglicht die allgemeine Anschaffung. Dient pornehmlich der Unterstützung und Ausbreitung der Hlissionstäfigkeif der Söhne des heiligsten Berzens 3esu und sucht Verständnis und werktätige hiebe des ülissionswerkes in Wort und Schrift zu fördern. Das Arbeitsfeld dieser ITlissionäre ist der Sudan (Zentral-Afrika). Der „Stern der Heger“ erscheint monatlich und wird vom IHissionshaus Ufilland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. flbonnementspreis ganzjährig mit Posloersendung 2 X — 2 Hlk. — 3 Frc. Der Heilige Vater Papst Pius X. hat der Redaktion, den Bbonnenten und Wohltätern 'den apostolischen Segen erteilt. Für die Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, keiimeriö Uinz, Olmütj, Marburg, Crient, Triest und Wien. Heft 7. Uuli 1917. XX. Jahrgang. Die üliifion unter den Hubn-llegern. »iiii!i!i!!!ii!!!ii!ii!iii!i!iiliii!!!i!!!!i!!!ii!i!!ii!!ii!i!!!i!!iii!i!i!!iii!i!!!!!ii!!i!ii!!!!!!i!ii!!!!!!i!!i!iiiiii!!iil!iii!iiiiiiiii!ii!i!iiiiii!iii!iiiiiiiiii!ii!iiii!iiii!!ii!!iiiiiiiiiiiiii!!iiiiii!i!iiiiii!iii!!ii!i!ii!i!iii,!iii. (Fortsetzung.) ie ein verheerender Wirbelsturm warder mahdistische Aufstand über den Sudan dahingebraust.Endlich schlug die Stunde der Befreiung, und die katholischen Glaubensboten konnten in ihr Missionsgebiet zurückkehren. In O m d u r-m a n, der einstigen Metropole des Mahdireiches, nahmen sie ihre Tätigkeit zunächst aus, rnrd hier war Pater Josef O h rwalde r, der e!h>em«liige Nubamis-sionär und langjährige Gefangene des Mahdi, Vorstand der katholischen Missionsniederlassung. Im Laufe der Jahre kamen öfter Nubaner zu ihnr und baten ihn, sich doch wieder bei ihnen niederzulassen. Leider konnte diesem Verlangen nicht entsprochen werden. Um trämlich den Fanatismus der Mohammedaner im Sudan nicht zu erregen, hatte die Negierung jede religiöse Propaganda nördlich vom zehnten Breitegrad, der im allgemeinen die Grenze Zwischen den mohammedanischen Araberstämmen und den heidnischen Negervölkern zieht, verboten. Die heidnischen Nubaner allerdings wohnen nördlich vom zehnten Breitengrad und sind ganz von fanatischen Arabern umgeben. Im Jahre 1912 unternahm der Generalgouverneur des Sudan Sir Reginald Wingate eine Inspektionsreise nach Korido'fan und @am auch nach D t!k ling. (So sprechen die Engländer das einstige Delen aus.) Dort sah er die Überreste der ehemaligen katholischen Missionsstation. Nach Khartoum zurückgekehrt, machte er dem Apostolischen Vikar, Bischof Geyer, selbst das Anerbieten zur Wiederaufnahme der Missionstätigkeit unter den Nuba-nern. Immerhin waren mit dieser Ausnahme von der bisherigen Praxis einige Bedingungen und Beschränkungen verknüpft. So sollte die neue Missionsniederlassung in Billing selbst, und zwar provisorisch .aluf drei Jahre errichtet werden. Im Falle von Unzukömmlichkeiten oder von gerechten Einwendungen seitens der umwohnenden Araberstämme sei die Missionsstation bedingungslos zurückzuziehen. Nach Ablauf der Probezeit von drei Jahren war allerdings auch die Möglichkeit geboten, die Niederlassung nach einem mehr heidnischen Zentrum des Nubalan-des zu verlegen. Im solgenden Winter schickte Bischof Geyer den Missionär Ohrwalder nach Billing, um die gegenwärtige Lage an Ort und Stelle zu studieren und geeignete Vorschläge zu machen. Dieser fand noch acht Greise, die ihn selbst noch gekannt hatten. Sie hatten die frühere Mission Kefogetomnen und fanden nun nicht Worte genug, ihrer Freude über die Wiederkehr der Missionäre Ausdruck zu geben. ©nfoi? November 1913 begab sich Bischof Geher selbst mit einem Priester und einem Brüder von Khartoum auf der erst vor kurzem fertiggestellten Strecke der SudaN-bahn nach El-Obeid und von dort mit Kamelen nach Billing, wo er am 5. Dezember anlangte; am 13. Dezember trafen noch ein Priester und ein Brüder mit dem Reste der Vorräte ein. Am 16. Dezember verließ Bischof Geher die Neugegründete Station, die er unter den besonderen Schutz der hl. drei šBnige -gestellt hatte. Bevor Bischof Geyer von den Missio- nären Abschied igenommen hatte, um nach feiner Residenz Khartoum zurückzukehren, waren die Regeln beratschlagt und festgelegt worden, die bei der Missioniernng des Nübavolkes als Richtschnur dienen sollten. Vor allem mußte aus die in Dilling zahlreich vorhandenen Araber, die eine eigene Kolonie in der Nähe des Regierungspostens bilden, Rücksicht igetrotwten werden. Nicht nur durfte man Mit 'keinem Bekeh-rungsversuch an einen Mohammedaner herantreten, fond-ern born Islam sollte überhaupt nicht gesprochen uüd alles- sorgfältig vermieden wecken, was den leicht erregbaren Fanatismus 6er Araber entzünden und dadurch der Regierung eine Schwierigkeit bereiten konnte. Unter den Nu-ba selbst sollten jene in den Wirkungskreis der Mission nicht einbezogen werden, die sich entweder als 'Mohammedaner bekannten oder znm Islam hinneigten. So einfach diese Regel schien, so schwer sollte sich bald Leven Ausführung erweisen. Denn einerseits betrachtet und- behandelt die Regierung auch die Nubaner als Mohammedaner und läßt sie unterschiedslos bei Gerichtsverhandlungen aus den Koran schwören; anderseits sind infolge des langen und vertrauten -Verkehrs und Zusammenlebens dm Nuba mit den Arabern viele Gebräuche rtnlb' Feste der letzteren ein Gemeingut des Nübavolkes -geworben, denen sich der einzelne ohne Spott und Schande nicht entziehen kann. Ferner tanrabe beschlossen, daß für den Unterricht nicht die arabische Sprache verwendet werden sollte, obwohl dieselbe von der männlichen erwachsenen Bevölkerung geläufig, von den übrigen hinlänglich -gesprochen wird, weil man dadurch nur dem Islam Vorschub seiften würde, sondern die Nubasprache. In seiner eigenen Sprache sollte das Volk beten lernen und- die Wahrheiten unseres Glaubens erfahren und mit den Missionären mit größerer Vertrautheit verkehren. Mit allem Nachdruck empfahl daher der scheibende Bischof den Zurückbleibenden das Studium dev Sprache. Ende Jänner 1914 waren die Hüttenbauten soweit fertiiggeftettt, daß sie von den Mis'sioiräven bezogen werden konnten. Neben den drei Hütten wurden noch zwei weitere aufgeführt, ferner ein kleines Kirchlein with das Küchenhaus mit Vor-ratskammer, beide aus rohen Ziegeln, gung! für die Mission eine dauernde Sorge und verursachte namhafte Auslagen. Bei Gründung von Mi'ssionsstativnen macht man häufig die lBeobachtung, bafj die Eingeborenen lange Zeit den Missionären gegenüber Schön und> Mißtrauen zeigen; fie wissen sich nicht zu erklären, was öle Fremden bewogen haben könne, zu ihnen zu kommen, und erwarten von ihnen nichts Gutes. Das Gegenteil war irt Dillin g der Fall. Die Alten kannten noch ersteres mit einem Dach aus Wellblech. >Gern hätte man auch in der Nähe einen Brunnen gegraben, aber einige Versuche, die zu diesem Zwecke gemacht wurden, zeigten, daß dev Untergrund aus einer lausgedehnten Fels masse bestehe, welche die einzelnen Berge miteinander: verbindet. Daher stellte die Regierung ihren 99mmten' der Mission auch weiterhin zur Verfügung. Derselbe tear übrigens von den ersten Missionären -gegraben worden, weshalb er auch bis jetzt noch der „Brunmeiu der Christen" heißt. Immerhin blieb die Wasserversor- sehr gut die früheren Missionäre, die in ihrer Mitte gelebt und mit denen fie, wie sie behaupteten, ein Volk ge&ilbet hatten. Die neu angekommenien Missionäre waren nach: ihrer Ansicht die Söhne oder Enkel jener. „Wo ist dein Vater Luis? Leblt bein Vater Hanna noch ? Wie bist dn mit Besso (Josef) verwandt?" So fragten sie immer toieberi, bald den einen, bald den andern von den Missionären. Über das gegenseitige gute Einvernehmen wußten sie viel zu erzählen. Sie hätten sich auch seinerzeit gegen Mak Omar zur Währ set- zen wollen, als er die Missionäre gefangen nährn tonlb wegführte, aber diese hätten es nicht erlaubt. Einer Vieser Alten hat sogar seinem Sohne, der ihm Mb nach Iber Zerstörung der damaligen Station geboren wurde, den Namen „Abuna" (Unser -Vater) gegeben, um das Andenken an oi-e Patres zu ehren. Ein anderer, namens Jschueri, "behauptete, er fei der einzige gewesen, dem man in der Mission wirklich gewogen gewesen und auf den man etwas gehalten. Die anderen hätten ou!f die Lehren der Missionäre nicht geachtet und seien trotz deren Mahnungen immer j wieder mit den Arabern auf Raub ausge- j zogen. Daher seien die Patres dev Leute -überdrüssig geworden und hätten sich schließlich nur mit den in der Mission befindlichen Sklaven (b. i. aus El-iObeid mitgebrachte, losgekaufte Sklaven) abgegeben und nur ihm allein den Eintritt -ge-ftoittet; in den Tagen, die ihrer Absüh-rnng vorausgingen, h-abe er sie, da sie nichts mehr zu essen, hatten, mit Nahrung ver'orgt und- sei des Nachts sogar bis Njuma gelaufen, um Hühner für sie zu holen. Tatsächlich besaß er einen Brief, den ihm P. Ohrwald-er bei seinem letzten Besuch! in Dilling zurückgelassen hatte, ist welchem seine -großen, bei Mission in jener Zeit -geleisteten Dienste erwähnt waren. Dieser gute Alte- blieb denn auch! jetzt die ganze Zeit bis zur Ausweisung der Missionäre denselben treu ergeben und wohnt nun als Wächter auf der verlassenen Station. Auch die Jugend zeigte von Ansaing an großes Zutrauen. Der Verkehr mit den Kleinen 'gestaltete sich, solange man der Sprache nicht mächtig war-, etwas fdjtoie* rig, doch leisteten sie bei der Erlernung derselben bereitwillig Hilfe. Sie wurden nicht müde, auch zehnmal dasselbe Wort oder denselben Satz zu wiederholen, jedes Ding zu zeigen und zu nennen, und be- mühten sich nach- Kräften, sich verständlich zu machen. Täglich kamen sie zur Statio-u und belagerten schaveuwvise die Hütten; abends, wenn sie mit ihren Flaschenkür-bisseu, die ihnen die Mütter mit Mehl fürs Abendmahl gefüllt hatten, zu den Zeriben i-m Walde gingen, nm die Kühe zu bewachen, und Morgens, wenn sie mit frischer oder saurer Milch wieder heimkehrten, verabsäumten sie es niemals, der Mission einen Besuch abzustatten, und- boten auch nicht selten umsonst ihre Milch an; „um mich zu deinem Freunde zu machen", sagten sie. So schien der Anfang viel zu versprechen. Aber der Wag war nicht so eben, als man gedacht hatte. Den wiederholten Be-ieuernngen der Alten, daß sie rückhaltlos zur Mission hielten und von den Arabern nichts wissen wollten-, daß die Muselmanen ihre größten Feinde seien, mit denen sie keine Gemeinschaft hätten und nie haben würden, hatte man zu leicht geglaubt, ohne die wahren Verhältnisse zu kennen. War man aber durch die Verschlossenheit oer Alten irregeleitet worden, so verhalf Der sortglesetzte Verkehr, das vorsichtige Eindringen- in das Leben und Treiben des Volkes, wozu in erster Linie der Besuch unb die Pflege der Kranken diente, und nicht zum wenigsten auch- die Offenherzigkeit der Jungen, zur richtigen Erkenntnis der Gesinnung der Leute. Um sich leichteren Zutritt in- die Wohnungen und Familien zu verschaffen, hatte man -gleich von Anfang an in der Mission eine reich ausgestattete eingerich- tet, und ein Bruder, welcher in der Heilkunde Erfahrung- b-esaß, -widmete alle -seine freie Zeit der Behandlung der Kranken. -Groß- war das Vertrauen, das man -in seine Kunst und die Arzneimittel setzte, soweit es sich- UM Wunden oder leichtere Er-kr-anknngen handelte. Besondere Zugkraft übten die Abführmittel aus, die bald- weit und breit bekannt und gepriesen wurden. „Das sind Männer Gottes," hieß es, „diese schuf Gott zuerst, und sie sahen zu, wie er alles übrige schuf; darum wissen sie mehr als die üferiigett Menschen." Häufig kamen auch !bie Mütter mit ihren kranken Kindern«, «und da bot sich «dann manche Gelegenheit zur Taufe. Handelte es sich aber um innere -«und lebensgefährliche Krankheiten, so wurde Wohl auch! der Bruder «gerufen; es war «aber klar, daß man auf seine Mittel nicht viel «gab. Der Kranke mußte entweder zu einem der Kudjure gebracht werden, oder ab«er -man rief -einen mahamme-danischen «Faki. Obwohl man gerade diesen letzteren Umstand vor den Missionären ,zu verihei«m«li-chen suchte, konnte die Anwesenheit solcher Fakts und ihr Treiben auf «die Dauer nicht verborgen bleiben. Das war freilich -eine unangenehme Offenbarung. Da zei-gte es sich, «daß der «Faki nicht nur dem heidnischen Kudsur gleichgeachtet, sondern noch- über ihn gestellt wird, weil er das Wort «Gottes «kennt und- es -aus Pa«pi-er schreiben kann. Ein altes Weib bekannte einem Pater: „Ihr seid freilich schr «ge- scheite Leute, aber wenn es sich atm Leben oder Tod handelt, da vermag ein -gewöhnlicher Mensch nichts. Ihr besitzt nicht das Buch«." Dieses Buch ist der Koran, von dem die Nübaner überzeugt sind, daß er das Wort Gottes enthält, und daß dersenige, der darauf falsch schwört, gewiß sterben muß. Einmal -auf «das Erscheinen- der Fakis aufmerksam gemacht, begann mau mit größerer Aufmerksamkeit, ihnen nachzuforschen. Da kamen wenig--erfreuliche Zustände an den Tag. Die Regierung hatte Arar die Absonderung der Araber von der« Nuba-bevölkerung durch Anlegung -eines eigenen Dorfes für die ersteren durchgeführt. Mer nichtsdestoweniger verging fast kein« Tag, an dem nicht der eine oder andere «Faki, oder auch «mehrere Angleiche, bei einem Be- kannten unter den Nuba wohnte und daselbst «längere Zeit als willkommener und geehrter Gast zubrachte. Nicht selten war es schon vorgekommen, daß irgendein freundlicher N-ubagreis in der -Mission erschienen war mit der «Bitte: „Abuna, gib mir ein wenig Tee «und« Zucker, wenn du es «hast, denn ich «habe -Gäste." «Fragte man näher, so -hieß es: „Es ist -ein Freund von mir, der aus einem «entfernten Dorfe gekommen ist." Anfangs hatte 'man sich dann nicht «Wetter gekümmert, nun aber erkundigte «man sich -genauer, und zwar bei den Knaben. Da -kam es denn heraus, daß «Faki Ali oder 'Faki Ahmed -Usw. beim «Vater -als Gast wohnte. Auch der Zweck seines Kommens «wurde den Mund «der Kleinen geoffenbart. Er «verkauft Amulette, die reißenden Msatz finden, weil sie gegen Stich unib Schuß schützen, das Stück für einen Real (20 Piaster = 4 K 80 h); er schreibt Wunsch- und Veriwünschüng-szettel, d«i«e noch teurer kommen, «wenn auch« dev Näme des Trägers -auf dem Gottespapier zu stehen hat. Ein Knabe -erzählte: „«Mein Vater hat mich unlb meinen Bruder aufschreiben «lassen; d-asür hat der Faki -unsere schönste Kuh bekommen." Nebenbei« verkündet der Faki seinen Glauben, liest den Storni vor und erklärt ihn; durch seine Waschungen und sein feierliches Gebet wird er selbst zum lebendigen Beispiel. Seitenhiebe auf die Christen bleiben n!wtürlich auch nicht aus. Ein Knabe sagte einmal zu einem Pater: „Jener große «Mann, Ibier euch hergebracht «hat (Bischof Geher), wird in dte Hölle kommen, weil er zu den Leuten gesagt hat, wer «Mohammedaner seit, der «solle der Mission fernbleiben; ihr werdet zwar auch- in die Hölle kommen, denn« die Christen sind das «Holz Go«ttes (d. h. das Holz, mit -dem Gott die Hölle schürt), aber weil ihr den Leuten soviel Gutes tut, werden eure guten Werke sich« um euch h«evumlegeu und das Feiner abhalten." Auf bk Frage, von wem er das gehört habe, antwortete er: „In unserem ^aufe wohnte damals gerade ein iFaki, dem die Leute alles erzählten, was sie hier gehört hatten; dieser hat so -gesagt." Die Lern- und SBiiftBegierbe der Jungen nützte der Faki! aus, um ihnen die mohammedanischen Gebete beizubringen. So gißt es nicht wenige Knaben von 12 bis 15 Jahren, welche eine oder mehrere Suren des Koran auswendig wissen. Trotzdem ließen die Missionäre den Mut nicht sinken. Man erkannte bals, daß viele von den Erwachsenen sich nur äußerlich als Mohammedaner zeigten; andere wieder befanden sich in gutem Gldnben; sie taten eben, was sie für gut hielten. So sagte einer: „Jeder Mensch will doch den Weg gehen, der zu Gott führt ; der Faki hat uns gelehrt, daß sein Weg zu Gott führe; wenn nun ihr einen besseren Weg wißt, so zeigt ihn uns!" Viele von denen, die bisher nach Moslümart gebetet hatten, gaben denn auch Diese Übung ans nnd begannen, setzen Sonntag in die Kirche zu kommen. Eine Anzahl von Greisen kam jeden Tag gegen Abend, nm sich' über Den „Weg Gottes" unterrichten zn lassen. Man mußte sich allerdings diesen Leuten gegenüber nach den ersten Enttäuschnngen etwas vorsichtiger verhalten und blieb daher vorläufig bei der Erklärung der natürlichen und all-gemetnen Wahrheiten der Religion, ohne das eigentliche Gebiet des Christentums zu berühren; denn man konnte nicht mehr jedem trauen unb wußte nicht, ob nicht der eine oder andere zum 'Faki oder zu seinen Freunden und Verwandten- im Araberdors gehen unb das Gehörte erzählen würde. Weich von Ansang an hatte man in der Mission die ^Beobachtung gemacht, daß me Bewohner der beiden nördlicheren Berge nur selten zur Station kamen. Begab sich einer der Missionäre dorthin, so wurde er von den Männern stets würdevoll und auch freundlich gegrüßt und empfangen. Von den Kindern aber hörte er oft den Ruf: „Der Christ kommt, der Christ ist da" und ähnliches. Niemals tounbe man dort mit „Abuira" angeredet, wie es die Bewohner der -zwei südlichen Berge taten. Die Weiber pflegten mit den Worten zu grüßen: „Ehrist, hast du wohl geschlafen? Christ, wohin gehst du? Christ, sei willkommen! Christ, ziehe heim in Frieden!" Wenn je-manb ans jenen Bergen znm erstenmal zur Station kam, so fragte er die Knaben, die daselbst als Diener gehalten wurden: „Knaben der Christen, wo ist der Christ? Welcher von den Christen besitzt die Arznei?" -un!b dergl. Die Knaben der südlichen Berge, die in der Mission so viel unb so gern verkehrten, erzählten, daß man sie drüben deswegen viel verspotte. Sie müßten oft Höven: „Warum Pflegt ihr zu den Christen zu gehen? Sie verderbeu die Berge von Dilling." Jener früher erwähnte Jschueri gab dazu folgende Erklärung: „Dies sind- 'bie Leute des Dogman, bei denen -sich Mak Omar niederließ. Mit ihm zusammen führten sie die Missionäre fort nnd raubten die Station aus. Sie sind alle Moslemin; einige von ihnen sind auch n>ach' Mekka gepilgert, und- viele von ihren Knaben besuchen die Schule bei den Arabern. Bei ihren Bergen -geht die große Straße nach Cl-Obeid vorbei, und die Karawanen lagern sich stets bei ihnen. Ihr seid nnr unsere Gäste, weil ihr euch bei unseren -Bergen niedergelassen hübt. Sie aber betrachten euch als Fremde." Aus die Frage, ob sie denn nicht alle ein -und dasselbe Volk seien, da sie sich doch alle' Markt * * Die Eingeborenen der Dillinger Berggruppe nennen sich in ihrer Sprache Marti. Dilling, das von den Arabern Dellenj genannt wird, heißt Martin bol; die einzelnen Berge und Dörfer von Dilling haben eigene Namen. nennen, gab er zur Antwort: „Wir sind alle ein Wölk, aber wir haben ni-cht den gleichen Stammvater. Der Stammvater von uni» 'Bewohnern der beiden südilichen Berge befaß den alten Geist (uri ture).; darum heißen wir „Lente des alten- Geistes" (uri turen Irl). Er hatte; sieben Söhne und eine blinde Tochter; von diesen acht Geschwistern stammen wir ab. Jede Familie unter uns kennt ihre Abstammung und geordnet sind. Bei nns hat nur der Knd-jur etwas zu sagen, jene aber haben Eher ihren Kndjuren mx| einen1 HiäupiMng, dem erst die Regierung Eck) Macht über nns gegeben hat. <5ie heißen darum „Leute des Häuptlings" (schil iri). Sßir Leute des alten 'Geistes unlb elßieirtifo die Leute d'es Häuptlings ibürfen nicht untereinander heiraten, sondern wir holen unsere Frauen von ihnen und- sie ihre Frauen von uns." Die Station Billing von liorden gesehen. wird nach diesen Geschwistern benannt. Aus den lFamilien, welche born ältesten der sieben Söhne abstammen, wird unser Kud>-jur gewählt, auf den der alte Geist übergeht. Wir haben also nur einen Geist und einen Kudjur. Die Leute von den nördlichen Bergen dagegen stammen von mehreren Vätern ab, von denen jeder einen Geist beisaß, der in der betreffenden Familie bleibt. Daher haben sie auch titele Kud-jure, die aber alle dem alten Geiste unter» Ibach solchen Angaben verhießen 'also die „Leute des Häuptlings" am toeniigften Aussichlt aus Erfolg. Man sah immer mehr ein, daß in Dilling selbst wegen des starken islamitischen Einslnsses eine fruchtbare Missionstätigkeit unmöglich sei, und mau trug sich mit dem Gedanken-, eine Erknn-dnngsreise zu den bemrchbarten Nnba-stämmen zu unternehmen, um ein geeigneteres Gebiet für eine Einstige Missions-grünlbnng zu finden. Da stir diesen Zweck in erster Linie solche Stämme in Betracht Bdmmeni, die eine gleiche oder ähnliche Sprache wie das Volk von Dilling besitzen, so zog man über die Ausdehnung dieses Sprachgebietes Erkundigungen ein und torn zu folgenden Ergebnissen. Außer in Dilling wird derselbe nubanische Dialekt noch, gesprochen in Karko, zwei Tagereisen weit nordwestlich von Dilling, in Kodr, zwei Stunden Nördlich, in Kadaro, drei Tagereisen östlich, urcb in den zahlreichen Dörfern des stlebirges von Golfan-Naama, acht bis zehn Stunden südlich urtb südwestlich ferner dm Gebirge Dobab bei Rahad und in einigen zerstreut liegenden Ort-schalsten im nördlichen Kordofan. Die See-lenzahl dieser Stämme dürfte 20.0'GO bis 25.000 nicht übersteigen. Zwei bis fünf Stunden westlich und nordwestlich von Dilling ziehen sich mehrere 'Gebirgsketten hin, die von den Stämmen der Njuma, Man-dal und Söbai bewohnt sind. Trotz der großen Nähe ist ihre Sprache von ber in Dilling herrschenden vollständig verschieden. Nach Iben Aufzeichnungen, die mit Hilfe von Leuten aus jenen Gegenden gemacht wurden, zeiglt ihre Sprache manche überraschende Ähnlichkeit mit jener der Schil-luk. Westlich' und südlich von Golsan bis Talodi und Liri, dem letzten Ausläüfer der Nubaberge gegen Süden, sind noch mehrere nichtarabische Stämme zu finlben, die aber alle mit dem Dillinger Volke sprachlich keine Gemeinschaft haben. Dagegm erwies ein genauer Vergleich zwischen dem Dialekt von Dilling unb den nübischen Dialekten in der Nilgegend südlich von Asswan, wo einst das große nu-bischle Reich von Napata oder Dongvla ge= blüht hatte, daß beide Sprachgruppen in Formen- und Satzbildung sowie im Wortschatz miteinander verwandt sind. Vom Nil her, aus dem ehemaligen nubischen Reiche Aloa, südlich von Khdrtoum, sind auch tat- sächlich die Warki, d. i. das' Volk von Dilling, und die Unči, d. i. das Golstinervolk, in die Berge des Kordofan eingewandert. Sie wissen manche Sage zu erzählen über ihre Auswanderung, wozu sie durch! das Erscheinen eines unzählbaren, feindlichen Volkes gezwungen wurden, über ihre Reise nach dem Innern des Landes und über ihre Kämpfe mit ben Ureinwohnern, nämlich den Njuma in Dilling und den Gulud in Golsan, welche ihnen weichen mußten. Sie kamen von Nordoften her, längs des großen Regendaches Abu Habil, und Mk= ben einige Zeit am Gebirge Dobab (Deier) bei Rahad, wo ein Teil des Volkes verblieben ist. Mer die Zeit dieser Auswanderung wissen die Warki nichts Bestimmtes anzugeben. Die Alten jedoch kennen die Reihenfolge und Zahl der Großkudsure in Dilling; diese Zahl schwankt zwis'chen 12 und 15. Nimmt man nun für jeden Groß-kudjuir eine Regierungszeit von 20 bis 25 .Jähren an, so erlhält man als Zeit der Einwanderung ben Ansang des 17. oder das Ende des 16. Jahrhunderts. Um diese Zeit aber wurde das einst so blühende Reich von Aloa teils durchs Araberstämme voir Norden aus, teils durch' den Volksstamm der Funds von Süden aus vernichtiet; baS Reich Dongold war schon lange vorher untergegangen. Als Erinnerung an ihre ehema-ligen Wohnsitze hat sich in den Gesängen der Warki, in denen eine altertümliche Sprache zur Anwendung kommt, das Wort „iru" als Ausdruck für den Nil erhalten, den die Warki nur aus der Überlieferung kennen; dasselbe Wort mit derselben Bedeutung haben auch die Nubier am Nil. Da ferner die Bewohner der beiden nnbi-schen 'Reiche von Napata und Aloa Christen, und zwar Jakobiten mit 'griechischer Liturgie waren, so ist anzunehmen, daß auch die Warki und ihre Verwandten einst dem Christentum angehörten. Bei sovgfäl- tiger Beobachtung ihrer religiösen Gebräuche nrtfo 'äsnlfd^iannnigieni kann man Spuren hcftwn entdecken. So heißt z. B. Öler Sonntag kirege, b. i. bas griechische xopLazfj = dominica oder (Talg) des Hjerrn; iber Samstag heißt samdiei; bie Siebenmahl der -Wochentage haben sie nicht von den Arabern nB'ernolinimen, berat Ibiiie 'Namen dafür stimmen mit benen bei den Nilnubiern zum Teil überein, stammen also aus vorarabischer Zeit. Für 'eine künftige 'Missionierung wurde das Volk boin Golfan ins Auge 'gefaßt. Auf 'Der, Station hatte man öfter Gelegenheit, es kennen zu lernen. Leute von dort ließen sich' häufig ilnl Dilling sehen und besuchten auch die Mission, sie zeigten durchwegs einen gutmütigen und sanften Charakter. Als die Knnde von den wunderbaren Arz-ntimiittieln auch' in jene Giegettd- brtong, brachte man einen 16jährigen Kttab'en mit schweren Beiugeschwüren herbei und ließ ihn mehrere Wochen ans der '(Station, wo er sorgsam gepflegt wurde, bis er 'geheilt heimkehren konnte. Er erwies sich sehr dankbar und anhänglich,, kam noch mehrmals unb brachte jedesmal Hühner mit. Ms der Plan einer ErkuudungHreise nach Golfan dem in Dilling befindlichen englischen Distriktsinspektor vorgelegt wnvde, -erstarte dieser, daß Golfan nach sei-nen Beoba,chtrargen dein arabischen Einfluß ebenso sehr 'ausgesetzt sei wie Dilling. Er empfahl die weiter südwestlich! wohnenden Gulud, die noch urwüchsige Heiden feien gnid bisher keine Berührung' 'mit den Araber n gehabt hätten. Inzwischen waren (Ereignisse eingetreten, welche einen Besuch in jener Gegend unmöglich machten. Im März (1914) empörten sich die Mandal und Sobai. Zu ihrer Unterwerfung kam von El-Obeid eine Kompagnie Kamelsoldaten unb zahlreiches Fußvolk, dazu noch Artillerie mit einigen alten Geschützen. Aber die wilde Bergbevölkerung rettete die Viehherden zu ben benachbarten Njnma und bezog dann mit Weib unb' Kind und' Hab und Gut die unzugänglichen Höhlen der eigenen Berge, wo sie mutig der Belagerung trotzte. Eine eigentliche Untcrtoerfung kam nie zustande. Die Belagerung wurde schließlich' aufgeho-b-en, doch, blieb in Dilling eine Kompagnie von 120 Negersoldaten als ständigeBesatzung. (In, Golfan' unb Kaoaro begann es eben-salls zu! gären, unb: die Njuma, von jeiher schon übermütig, mach'ten die 'Gegend um Dilling unsicher. Hätte man mit der Gründung der Station bis zu jener Zeit gewartet, die Erlaubnis dazu wäre von der Regierung nicht gegeben oder wieder zurückgenommen worden. Aber gerade in jenen unruhigen Tagten leistete die Mission der Regierung bedeutende Dünste. Während der Expedition und auch später in der Garnison war längere Zeit kein Arzt vorhanden. Verwundete und Kranke 'über gab es beständig. Auf Ansuchen des Befeh'lshabers wurden die-fcffien von dem Heilkundigen Bruder mit Arzneimitteln aus der Missionsapoiheke verpflegt, wofür er von höherer Seite her manches Lobes- und Auerkennungswort als Lohn erhielt. Die Nuba sahen den Krieg gegen die Mandat mit Grimm. „Warum", so fraig= ten sie die Missionäre, „wollen die „Türken" (eulgjlischt ägyptische Regierung) die Schiwarzen töten, wenn doch ihr Weiße behauptet, daß es nicht erlaubt ist, zu töten? Warum rauben die „Türken" bie Rinder, während ihr sagt, daß man nicht stehlen soll?" (Man suchte ihnen nach Kräften klar zu machen, daß bie Regierung hauptsächlich deswegen da sei, um bie allgemeine Ruhe ihn Laude aufrecht zu erhalten nnb zu schützen und darum die Ruhestörer strafen amti zähmen müsse. Aber das leuch- tete ihnen nicht ein. Mr ihre Sicherheit würben sie selbst besser zu sorgen verstehen, wenn Iber „Türke" nicht ba wäre. „Seht," Übrigens Hutten sie nicht fange Zeit, sich mit bem Krieg zu beschäftigen; sie mußten cm anbere Dinge bentot. Die Regenzeit sagten sie, „wie bie Nsuma bald bla, bald bort einen Mordi verüben ober Rinder stehlen, und bet „Türke" weiß sich nicht zu Helsen, uns aber verbietet er, Rache zu üben." war im Anzug, mtib baS Saatfest sollte mit größter Feierlichkeit begangen werben, bort bann bie mühsame Feldarbeit zu folgen hatte. (Fortsetzung folgt.) (Schluß.) Einem noch ganz ortberen und ungleich wertvolleren Reichtum! aber birgt der uns so nahe und so lange dunkel -geMieBene drittgrößte Erdteil: Millionen unsterb-lichür, Seelen! Diesen Reichtum zu heben und dieses Feld zu bebauen. dazu hätte das christliche Europa sogar die heilige Pflicht! Wohl ist heute schon der ganze afrikanische Weltteil in Zahlreiche kirchliche JUrisdiWonsbezirke eingeteilt. trotzdem aber haben i>:ie Glaubensboten noch nicht überall hin vordringen können; urtib es gibt noch! so- manche Völker, zu denen die frohe Botschaft des Heiles noch nicht gekommen ist. Da gibt es noch viel zu tun für das privilegierte 'Europa, für das nämliche Europa, das so vieles gutzumachen hätte ictlm zurückgesetzten Afrika, beim Afriška, das durch Jahrhunderte feine Kinder -als bloße Ware verschachert sehen mußte, während das christliche, zivilisierte Europa teilnahmslos zusah oder sogar sich selbst am demi schmachvollen Handel itmib der grausamen Entvölkerung beteiligte! !Wohl ist ein großer Teil der Eingeborenen des nordöstlichen Afrika bereits dem Islam verfallen imb deshalb für das Christentum sehr schw!er zugänglich, allein der übrige Teil der einheimischen Bevölkerung 'ist heidnisch und bietet gerade in seiner religiösem Armut und Bedürstigskeit ein überaus geeignetes Feld für die christliche Prvpalganda. „Den Armen wird das Evangelium gepredigt." (Matth. 11, 5.) Ja. diese Ärmsten der Armen' verdienen am meisten die Gnade dev geistigen Auferstehung, und' sie geigen sich dieser Gnade auch! zugänglich. urehr als manches -kulturell höher stehende Vdlk. Man blicke hin aus llgan-boi, wo sich der Glaubenseifer der ersten christlichen Zeiten erneuert zu haben scheint, und dessen erst seit wenigen Jahrzehnten bekehrtes Volk bereits der kirchlichen Selig'sprechung seiner ersten- zweiundzwanzig Blutzeugen entgegensieht. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sich die Vorsehung auch der Kolonialpolitik der Mächte Europas zur Erreichung ihrer Ziele bei der Bekehrung der Heidenwelt Afrikas bedient; auch! die- materiellsten und selbstsüchtigsten Beweggründe ber Menschen vermögen nicht, die er-häben-eN Absichten Gottes zu hind-ern. Diese Tatsache, fetie sich- auf so vielfältige und augenfällige Erfahrungen stützt, hebt aber die Verantwortlichkeit der leitenden Kreise bei Verwaltung jener noch' im Kindesalter der Entwicklung stehenden Völker und Länder nicht auf. In dieser Hinsicht müßte aber in der Zukunft manches anders m* besser gemacht werden. Bisher konnte es vorkommen, daß Kolonialbeamte. die für Ordnung! und Recht in dem ihnen zustehenden Amtsbereich verantwortlich waren, selbst vielfach ungeahndet die Grenzen von Recht und Gerechtigkeit überschritten und -sich! als kleine Thrannen aufspielten. Da wurden Kaufleute begünstigt, die. unbekümmert um Wohl und Weihe der Eingeborenen, nur auf möglichste „Hebung" von Ein- und- Ausfuhr und -eigene rasche Bereicherung bedacht waren!. Da wurden Men teurer zugelassen. denen in der Heimat der Boden zu heiß -geworden, die aber im ßattibe der „WDden" luigescheut alle Schandtaten verüben formten;. Außer solchen Vertretern der Heimat erschien auch der Missionär in der Kolonie. Allerdings durfte er nicht so ohne weiteres kommen, sondern es gingen oft langwierige Verhandlungen .'mit der Kolo-nialregierung voraus, die glöichl Eingebo-renenaUfstände witterte oder befürchtete, der Missionär könnte dtrrch, unklugen Eifer den Fanatismus empfindlicher mohammedanischer Völkerschaften reizen usw. Durfte er sich endlich seinem Berufe wid-men, so formte es Wohl vorkommen, daß sich dem schlicht denkenden Eingeborenen folgendes rätselhafte Bild darstellte. Auf der einen Seite erblickte er den Missionär, der ihm von Gott und seinem Gesetz sprach., vom Jenseits und von der Notwendigkeit, sich; zum Christentum zu bekehren. Auf der anderen Seite sah er die Weißen Anhänger dieser christlichen Lehre ein Leben führen, das Mit derselben toemiig im Einklang und nicht selten im geradem Widerspruch stand! Um was also war die christliche Religion besser als sein Ahnenkult oder Fetischdienst? Der Missionär? Ja, der mußte entweder Ävn Narr oder ein Heuchler sein! Man glaube ja nicht, daß für die Kolonien jedes Personal genüge; nein, nur die Besten sind gNt 'genug, denn in jenen unzivi-lstierten site gen den mit ihren primitiven Bewohnern sollte jeder Europäer erziehe-risch wirken. Man unterstütze daher die christlichen Glaubensboten! mit Rat und Tat und erblicke in ihnen nicht Gegner, sondern Förderer, ja, die ersten Förderer des Kolonialwerks. Man hört oft den Bori-wrrrf oder wenigstens die Befürchtung aus-sprechen, die Missionäre mischten sich in Regierungsanlegeichei ten. Niem>and ist weniger dazu geneigt, als der Missionär; er hät andere, höhere Sorgen. Allein schweren Herzens sicht er sich manchmal genötigt, sein« Stimme >z>u erheben zur Verteidigung der Menschenrechte seines schwarzen Bruders, die iber zivilisierte weiße Landsmann mit Füßen tritt. Aon den Großmächten Europas war bisher ÖsterreickMngarn ohne Kolonialbesitz; der aufrichtige Vatertendslfreund möchte auch ihm einen solchen wünschen. Die Donaumonarchie ist kein homogenes Reich, sondern .umfaßt viele, teilweise gern5 verschiedene Nationen, die leider Reibungsflächen genug haben. Da tocroe ein überseeischer Kolonialbesitz ein einiigendes Band 'mehr, an dem alle Nationen viribus rinitis freudig Mitarbeiten könnten! Österreich hat ein Recht darauf, es hat dasselbe erworben diurch ein 66jähr,iges Protektorat weiland Kaiser. Franz Josefs I. über die katholische Mission von Zentralafrika sowie durch Beschützung der katholischen Kop-tert und der Frančiškanermission Oberägyptens. Es hat aber mdj Befähigung dazu und hat baä bereits durch! die Tat bewiesen rn Bosnien und der Herzelgo--toimt. Wolle der Herr den Völkern und Ländern der Erde bald- den heißersehnten -Frieden schenken und ihnen aus den gegenwärtigen Wirrnissen Heil unlb Segen sprossen testen! Wie immer der 'große Welt-Brxmb- EsgehM mag, der MWonär gibt sich ganz in Gdttes Hand, dessen Auftrag er vollzieht und der seinem Wirken trotz aller Hindernisse seitens der Menschen den endlichen Erfolg verheißen. # nmiiiiiniMiiiinmiimiiiimiiiiiiiiiiiiiiiiiimnHiiimiiimiiiiiiinmiiiimnnnimimiiinnimiiiiinmiiinminnimnnn um.... Hegypfildier WatterverkäufeL 02 ü> <3l J°> I II m m iiiiiiiii m iiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiliiiiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiniiiiiiniii n n n m ui iiuiiii min............. B Einie iber vdlkAtumlichsten Erfchleiniunl-gen in Iben Straßen Kairos ist noch immer der @a ggm oder Wasserträger, obwohl bild ©Mit mit einer vorzüglichen Wasser-lei'tiumg versehen ist. Mit seinem gefüllten Ztegenfellschlauch auf dem Rückeir zieht er einseitig gebeugt die Straße hin, mit rau- An hohen mohämmedänischen Festen Pflegen Leute, die ein frommes Werk tun wollen, einen ©lagga zu mieten, der 'bann umsonst Wasser auszuschenken hat. Dieser rüst alsdann in singendem Tone: „Die Quelle Gottes gebe ihr Wässer den Dürstenden!" Vow Zeit zu Zeit wendet er sich her Kehle von Zeit 31t Zeit den R>ulf aus-stoßeuid: „Ya auwad Allah!" (Gott wolle mich loh iron!) Er wird alsdann ins eine oder andere Haus gerufen und hat die Seyar, große, poröse, filternde Tongesäße, gegen ein kleines Entgelt mit Wasser zu füllen. Manche Wasserträger verkaufen ihr Naß an die durstigen ©träßengänger. Sie tragen gewöhnlich ein großes, in netzartig verflochtenen Stricken (befestigtes Tongie-säß ans Ibem Rücken und kredenzen 'den Trank in messingenen Bechern. an seinen Dienstherrn, der gewöhnlich in seiner Nähe bleibt, mit den Worten: „Gott vergebe dir die Sünden, 0 Verteiler des Tri likop fers!" oder „Gott erbarme sich deiner Eltern!" Die! Umstehenden, die mit dem Wasser gelabt wurden, fügen hinzu: „Amen" oder „Gott erbarme sich ihrer und unser!" Den letzten Becher Wassers überreicht der ©agga seinem Auftraggeber mit denWorten: „Der Rest dem freigebigen Manne und das Paradies dem gläubigen Bekenner! Gott segne dich, den Verteiler des Trinkopfers!" ■IUI Von Das Tagewerk eines Millionärs. P. Matthias Baumann, Missionär vom hlst. Herzen Jesu. ■j!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! iederholt bin ich ersucht worden, das Tagewerk eines Missionärs zu beschreiben. Da ich während meines zehnjährigenAufenthaltesimBismarck-Archi-pel so manchen Tag erlebt habe, möchte ich irgendeinen aus diesen Tagen meiner Missions-tätiigjEeiit herausgreifen, um denselben eingehender zu beschreiben; denn obschon alle Tage ans Neupvmmern bezüglich! ihrer Dauer gleich sind!, da jeder Sxtg 6 Uhr 'morgens beginnt unit)1 6 Uhr abends schließt, so sind dieselben doch in bezug auf die Tagesarbeit vielfach sehr verschieden voneinander. Ich muß zunächst vorausschicken, daß meine Missionsstation Bunavavar nicht Wehr in den ersten Ansängen liegt, wo viele Sichwieriigkeiten Zu überwinden waren, sondern daß das Christentum rings herum schon festen Fuß gefaßt hat. Airstatt der armseligen Hütte mit Strohdach und Bambuswänden, »in der ein steter Kamlpf zu sichren war gegen Mäuse, Ratten und Schlangen, steht nun eine anständige Wohnung da mit Wellblechdach und Wänden aus Brettern, die aus unserem Sägewerk in Törin verarbeitet worden finfci. Das Hans ruht aus zwei Meter hohen Pfosten, so dä'ß unter demselben noch Raum fi'tir die Schule vorhanden ist. In der Nähe des Wohnhauses steht die St.-Antonius-Kirche, die ich,' dank !ber Wohltätigkeit so 'mancher Missionssrennde, vor sieben Jahren erbaut stalle. Die Kirche kann über sechshundert Menschen fassen und miacht für hiesige Verhältnisse einen recht befriedigenden Eindruck. Auch meine Christen sind nicht wenig stolz aus ihre Kirche, da sie beim Bau derselben mit Arbeit und Geldspenden be- hilflich waren. Zehn Meter von meinem Hause entfernt steht die Hütte meiner bin* schwarzen Knaben, im Alter von 14 bis 16 Jahven, von denien der eine das Amt eines Koches' versieht. Auf.eine, zwei und mehr Stunden Entfernung ftrtlb Katecheten!, d. h. schwarze Lehrer, auf .bien Niebenstationen angestellt. Diese schwarzen Lehrer sind die besten Stützen für die Missionäre. Sie sind ein notwendiges Bindeglied zwischen uns und der einheimischen Bevölkerung. Sie kennen genau die ihrer Lands- leute, deren schwache Seiten, und wissen den Unterricht dem Verstandesniveau derselben anzupassen. Sie genießen von vornherein das -Vertrauen, das wir Missionäre erst langsam und mit vieler Mühe gewinnen müssen, Sie igeben den Kindern Schul-untierrichit, bereiten die Erwachsenen zur TaNfe vor, 'melden uns die Kranken an, lassen die kleinen Kinder zur Taufe bringen, taufen selbst im Notfälle uinb berichi-ten uns, was unter den Leuten vorgeht. Nach! dieser Abschweifung muß ich aus mein eigentliches Thema kommen, und zwar mit der Nacht anfangen Es ist also iNacht. Soieben träume ich von der strnen dentschen Heimat, bin im Gespräche mit den lieben Angehörigen, als ich plötzlich durch eine starke Erschütterung des Hauses aus dem Reiche der Träume in die Wirklichkeit verseht werde. Ich befinde mich in einem Lande, wo die Vul-kane noch tätig, sind und Erdbeben! recht häufig vorkommen. Die Erdbeben äußern sichi entweder in wellenförmigen Bewegun-gen oder in kurzen Stößen; bis jetzt haben dieselben noch wenig Schaden im Archipel angerichtet, -obschdn ich während meines! Aufenthaltes in den Tropen schon man« ches unheimliche Eckbeben mitgemacht habe, das gange ©*ä!b'te in Trümmerhaufen verwandielt haben würde. Mer unsere Holzbauten und noch weniger die Hütten öter Eingeborenen fallen nicht leicht ein, obschon sie in allen. Fugen ächzen und krachen. Also ich! erschrecke nicht unit bleibe ruhig auf meinem Lager, da di« Uhr erst auf zwei zeigt. Aus der Ferne v>ernehme ich das Trommeln urtb Lärmen der noch aberlgläuWchen Eingeborenen, bjifö dem bösen Geiste das Erdbeiben zuschreiben und denselben durch ihr Gepolter zu erschreckn glauben, damit er sid) wieder ruhig verhalte. Gegen 4 Uhr läßt der Kan (Klettervogel) sein „Tiaik" ertönen und ist somit ein genauer Verkünder des nahen Talges. Gegeir 5 Uhr läuft der Wecker ab, und nun heißt es aufstehen. In den Tropen wirkt der Schlaf nicht so erquickend wie in der gemühtigen Zone, und selten sind wohl die Tage, an denen' man sich ganz wohl fühlt. Das Nachtlager/ besteht ans einem Feldbett, das nichts anderes ist als ein Stück Segeltuch, das auf vier' zusammenklappbaren Beinen beifestigt ist. (Sin Kissen und eine Decke genügen, denn kalt ist es niemals das gianze Jahr hindurch!. Wir haben fortwährend Hochsommer, und die Hitze dauert auch, fort während! der Regenzeit von Dezenrbev bis April. Im Schatten zeigt das Thermometer durchscs>niititilicE) über 30° Celsius; nachts wird die Hitze gemildert durch ibcn Tau und die Landbrise. Das Feldbett ist ©errafft von einem Moskitonetz, denn oh« Netz würden einem die kleinen Stechfliegen jeden Schlaf rauben. Selbst tagsüber werden sie ungemütlich, aber besonders bei SonnenNnterigang machen sich die Mutsanger an die StrMi iGegen 5% Uhr begebe ich mich zur Kirche, um alles zum Zelebrieren vorzu- bereiten. Die neue Kirche mit Wellblechdach und zementiertem Boden ist zwar' recht einfach', aber reinlich! und' trockn, was für die Paramente sehr vorteilhaft ist. In der stü-heren armen Kirche mit Strohdach und Wsinden ans Bambus wurde alles, besonders in der Regenzeit, recht feucht und war schnell verschlissen. Öfters kam es vor, daß vom Dache Schlangen hernnterhingsn, düier auf dem Altar dieselben sich eine Schlafstelle aufgesucht hatten. Gegen 6 Uhr muß ich nun meine Schwarzen wecken. Ich' rufe sie bei ihren Taufiramen, erhalte aber keine Antwort; eine Signalpfeife wick zu Hilfe gezogen, unb wieder feine Antwort. Während wir oft schlaflose Nächte zubringen, erfreuen sich die Kanafen eines um so festeren Schlafes. Die Mäuse können ihnen an bear Füßen nagen, sie wachen nicht auf; manchen wecken die Wnndbinden von den Raiten atigefneffen, und sie spüren nichts davon. Da sie gewöhnlich' um dm Feuerchen schlafen, kommt es nicht selten vor, daß sie sich verbrennen, ohne darum aufzuwachen. Ich rüttle laljjia meine Jungen aus ibeni Schlafe auf, mache mit ihnen das Kreuzzeichen, und räfch erheben sie sich von ihrem Lager. Dieses Saiger besteht aus einem Brette oder einer 'groben Matte. Ein leerer Reissack oder auch eine wollene Deck dient ihnen gegen die Kühle der Nacht. Ihre Toilette ist schnell beendet, da sie nur mit einem Lendentuche bekleidet sind. Mehr Kleidung, als der Anstand es erfordert, brauchen unsere Schwarzen nicht, wäre auch bei ihrer starken Kö ckeransduir-stumg gelsnndheitsgefährli'ch. Das Wasser fürchten unsere Schwarzen des Morgens genau wie feie Katzen; aber an Rdnlich-feit müssen sie gewöhnt wecken, und besonders als Koch unfo Hausdiener kann ich nur fbitibere Leute gebrauchen. Der Koch begibt sich, in diq Küche, die vom Wohnhäuse ganz getrennt ist, dienn Feuer können wir in der Wohnung nicht vertragen. Da ich im Besitze einer Glocke Bin, geht ein anderer Schwarzer hin, um den Angelus zu läuten, und! dann sagpw die Giujgeboire--neu: „Die Glocke, sie weint." Da aber der Glockenklang nicht weit -genüg Dringt, müs-sen andere iMie Tritonshlörner blasen, deren Schalt bis über eine '3Jteite weit vernommen! werd-en kaum Es ist Nun 6 Uhr morgens unlh mithin Tag. Herrlich ist der Anblick der Palmen-wälÄer und des weiten, ruhigen Meeres, das von den Sonnenstrahlen übergössen wird. Auch in den Gehöften der Eingeborenen wird es nun -lebendig. Den Klang der Muschelhörner hladen die Schulkinder vernommen, oder die Alteir beeilen sich, Zt'iidjetoeii zu wecken, damit sie nicht zu spät kommen, und der Missionär nicht böse w>^rde. Da aus Neujpommern Mn Schulzwang besteht, so kostet es nicht wenig Mühe, bis die Kinder ziemlich regelmäßig zur Schule kommen; -bettln! diese Kleinen sind an Mn Joch- gewöhnt, sondern sind, sobald sie bansen können, -ganz selbständig, während Ibie Keinen Mlädchon hinter ber Manm zum Markte oder zur Pflanzung einh-ertripipeln. Wir müssen fast jedes Kind in den zerstreuten Gehöften aufsuchem um es durch Güte und kleine Geschiente znm Schulbesuch- anzulocken. H-at es nun einige Wochen ausgehalten, so darf man -erw!ar-ten, daß es auch fernerhin regelmäßi-g erscheinen werde. Die Kinder aus meinem Distrilkte sind an den Schulbesuch gejwöhsit und tauchen! des Morgens zur Zeit von allen Seiten auf, um unter lebhaften gegenseitigen Zurufen nach meiner Wohnung hin zu etifeni. Aber wie sehen bie kteimßn Schwarzen ans! Da sie zu Hause au keine Toilette Denken, sondern direkt aus ihren luftdichten, rauchgeschwärzten Hsitten zur Schute kommen, steht vor meitrer Woh-ming ein Eiimer voll Wasser, damit sich die Kleinen ein menschenitvürdiges Ausseihen verschaffen können. Bücher und- Schreibtafeln werden im Schullokal aufbewahrt, da meine Schüler noch Deine 5aiu§arBciten verrichten. Die Knaben erscheinen gewöhn--Uch mit dem Armkörbchen, in dem sich Küu-material, etüv-as -Muschelgeld, etwas Tabak und andere Kleinigkeiten befinden; zuweilen bringen sie auch einen zahmen Papagei oder ein abgemagertes Hündchen mit. Die Mädchen tragen -gewöhnlich einen aus Bananenblättern geflochtenen Korb ans -bem Kopfe, in dem sich kleine Wassern b-ehälter -befinden oder auch -kleinere Werkzeuge, um nach dev Schule in der Pslan-z-ung zu arbeiten. Biele zünden sich frühmorgens schon ein Pfeifchen -an, das dann von Mund zu Mund wandert, und bevor sie sich zur Kirche begeben, speien sie in die Pfeife und- legen -sie vor dem -G-ott-es-hause an einem sicheren Plätzchen mi-eber. Gegen n-eunzilg Schulkinder betreten nun -in guter Ord-nnng die Kirche, luteb auch einige Erwachsene (es ist nämlich Werktag) wohnen der heiligen Messe bei. Ein fchw-ar-zer Lehrer oder Katechet verrichtet das Morge-ngebet mit den Kindern, und wenn es etwas zu schläfrig zugeht, greise ich selbst -mit starker Stimme ein. Diesen Morgen soll auch ein schjwarzes BrantpE getraut werden. Der Bräutigam ist rechtzeitig >epschienen, und zwar trügt er zur Feier des Tages ein rotes Lendentuch! und ein weiß- gewesenes Oberhemd; über von der Braut wa!v noch keine Spur zu sehen. Ich schicke einige Mädchen, um sie zu holen. Nach längerem Zögern erscheint sie und gibt als Grund -ihres verspäteten Eintreffens an, sie hätte sich nach waschen müssen, was sonst bei ihr zu so früher Stunde nicht üblich- ist. Unterdessen aber hat sich der Bräutigam ge-drückt, da ier sich wegen des Ausbleibens seiner Zukünftigen ja schämen muß. Aber auch er wird gefnnfen, und raun sollen beide zur Küm-munionbank herantreten, um vor so vielen Zuschau>ern 'hoS- Jawort ausznspvecheu. Der 'Bräutigam Mlet beschämt an dem einen Ende der Bant unlb die Braut an dem anderen. Nach dnemi väterlichen Zuspruch rutschen sie einander etwas näher, das Gesicht natürlich abgewandt. Endlich, nach langem Zögern, gibt der Jüngling sein Jawort, und muira kommt die 'Braut an die Reihe. Auf meine Frage gibt sie eine verneinende Antwort. Ein jüngerer Missionär würde darob verblüfft werden, aber ein älterer Herr Kanaken-P-farver kennt seine Leutchen. Daß die beiden sich zugetan find, 'weiß ich genau, und-die Braut will nur irira bißchen zierlich tun. Ich wende mich znm Altare, und! schon rufen ihr einige zu: „Warum- sagst du nicht ja, dü Tölpel, der Missionär spaßt nicht." Ein schüchternes Ja entschwebt nun ihrem Munde, -und da ich mich- noch einmal zu ihr wende, gibt sie auf mein erneutes Fragen einte klare, bejahende Antwort. Nun beginnt die heilige Messe. Während derselben wird' abwechselnd, in kanakischer Sprache natürlich, gebetet und -gesungen. Manchmal muß ich- selbst beim Ossertv-rium das Lied anstimmen, unlb die Kinder singen tapsen iweiter. Nach 6er heiligen Messe drückt sich der Bräutigam zur einen Türe hinaus und die Braut zur anderen. Im Laufe des Talges werden die Verwand-ten der beiden eilt Essen veranstalten, bei dem dann die Ja Lama (Frau Kokosnuß) ihrem Hieben To Pop (Herr Hünd) das übliche Zeichen der Zuneigung geben, d. h. Betel mit Pfeffer unb Kalk als Kaumaterial verabreichen wird. '(Schluß folgt.) Eine Bisse, s sind zwei Jahre, daß Schreiber dieses vom Apost. Vikar Bischof Franz Taver Geyer in Khartoum im englischen Sudan Abschied nahm, um sichi in seinem Auftrag nach- Europa zu begeben und' dort nach Kräften den durch die Kriegslag-e unterbrochenen Verkehr zwischen Heimat und Mission wieder anzuknüpfen und zu unterhalten. In anerkennenswerter Weitherzigkeit gab die englische Sudan-regierung die Erlaubnis zur Reise. Mschbs Geyer trug mir beilm Abschied auf, alle seine Freunde und Bekannten von ihm zu grüßen, da es ihm selbst nicht möglich 'sei, mit ihnen zu korrespondieren. Er war sehr ernst und sprach schon damals die Befürchtung aus, der Krieg wecke sehr lange dauern; daß derselbe -aber -so -lange datiere, wie es wirklich- d-er Fall ist, wird auch er nicht fiiiy möglich gelhalten haben. Er -gab wir ein Schreiben folgenden Inhalts mit: „Frater August Cago-l, seit elf Jahren mein Sekretär, ist von -mir nach Europa gesandt «und ermächtigt, freiwillige Gaben für meine Mission in Empfang zu neh-men. Infolge der gegenwärtigen Kriegslage sind meine Hilfsmittel ouS Europa unterbunden, so daß id) mich in der -größten Not befinde. Ich- -empfehle den Genannten allen Missions-fireunden und- erbitte allen Wohltätern, welche ihm ihre Gaben für meine Mi's- firm übeicgeBen, Gottes irdischen und himmlischen Löhn. Khartoum, 15. Mai 1915. L. 8. (geg.) t Franz Laver Geyer, Bischof, Apostolischer Vikar." Glücklich in der Heimat angelangt, war es -mir möglich-, einige persönliche Freunde und- Wohltäter meines cho-chchürdigsten Herrn in Österreich und Deutschland, vo-r-nchmlich in Bayern, aufzusuchen; bei- allen fctrtib ich herzliche Teilnahme am Geschick des bedrängten Missionsbischofs, und ich erhielt manche Gabe für ihn, wofür h-i-ejr nochmals der innigste Dank ausgesprochen sei. Als ich vor zwei Jahren d-ie Mission verlassen hatte, da waren noch alle Missionsstationen unbehelligt, und Me Missionäre und Schwestern konnten unbehindert ihrer Tätigkeit obliegen. Inzwischen hat sich die Lage bedeutend' verschlechtert. Der Bischof mutzte es erleben, daß vier Missionssta-tio-men geschlossen -und die Missionäre interniert wurden; nur ihn und die MUionäre von Khartoum und Smdnrman ließ man auf ihren resp-ektiven Posten. Am 29. April I. I. erhielt ich über die neutrale Schweiz einen -Brief von Bischof Geyer aus Khartoum vom 18. März 1. I., in welchem er Grüße und Empfehlungen an seine Verwandten (sein 86jähriger Vater ist noch am Leben und erfreut sich -großer Wirpersicher Rüstiglkeiit und- völliiger g-eistig!er Frische), seine 'Fremrde und Wohltäter und an di-e Insassen des hiesigen Missionshauses übersendet und sich und die Mission- dem Gebete empfiehlt. Er schreibt u. a.: „Gegenwärtig bin ich an Geld -arm wie eine Kirchenrnaus. Für Geldsenduni-gen bliebe d-er Wieg über di-e Schweiz wohl der beste, und wahrscheinlich- auch der billigste." Er tei-lr dann noch mit, idaß sein schwarzer Diener, der manchem von des Bischofs letzter Europareise 1912/13 bekannt sein dürfte, nach- 6/^jährilge-m Dienste bei ihm einen mehrmonatigen Urlaub bei seiner dltert -Mutter im fernen Uganda verbringe und irrt Mai zu ihm muh Khartoum zurückkehren werd-e. Die Notlage d-es armen Bischofs gibt mir den Mut, mit der Mtte an die vevehr-lichen Leser heranzü-treten, die!selb-e durch eine Gabe lindern Helsen zu wollen. Ich- bin überzeugt, daß durch die Krielgslage die bedeutende Schuldenlast der Mission noch- vermehrt werden müßte. Wenn dann enlblid) Frieoen sein w-ird-, dann werden so umn-nigsache und vielerlei neue Anfordevnngen an das Haupt der so ausgedehnten Mission herantreten, daß es bedenteNd-er Summen bedürfen w-ird, um nur die schreiendsten Bedürfnisse zu befriedigen. Lange schont -tobt der gewaltige Kamps; allgemein ist die Ansicht, daß das lausende Jahr die Entscheidung bringen wird. Da heißt es schon jetzt am die Friedensarbeit des -Wiederansb-auens des Zerstörten zu denken. Eines der idealsten Werke ist oh-ne Zweifel die Ausbreitung des Reiches Christi auf Erden; gerade die Missionen alBer haben schwer -unter dem Weltkrieg gelitten. Umso vertrauensvoller richten sich die Blicke bar Glaubensböten auf die Heimat, -auf eine siegreiche Heimat, so es ©otif -gefällt, und erhoffen von dort ibie Mittel zu erneutem Wirken. In -dieser -Hoffnung wendet sich auch d-er Unterzeichnete vertrauensvoll an di-e Freunde seines hochwürdigsten Herrn und an die Gönner der Mission von Khartoum-, -um milde Gaben zur Liüderung der gegeuw-ärtigen Notlage und zum Wiederaufbau der Mission nach dem Kriege. Solch bin Mission sal-mosen in jetziger schwerer Zeit h-at vor dem ewigen Verg-elter noch einen höheren Wert, weil gegeben unter Tränen, unter den Dränen des eigenen Leides, unter den Schmerzen 'ber eigenen Stern der Neger. 155 Heft 7. Wunden, die -der Krieg allenthalben und in so reichem Matze geschlagen! Möge dasher Iber Herr -den Wohltätern eiln umso reicherer Lohn fein! Im Liaiufe dieses J-ahres «begeht diese Mission ein Jubiläum. Jim Oktober werden es 70 Jahre, daß die ersten Missionäre dös ihnen anvertraute Gebiet, die riesenhaft ausgedehntie Mission von Zentral-asrilka betraten. Möchte es der Mission vergönnt ^e'irr, diesen freudigen Tag im wiedergekehrten Fried-en zu begehen, und möge dielser Tag der Ausgang zu neuem, gesegnetem- Wirken in der Bekehrung der heilsbedürftigen Negervölker sein! Das walte Gott! Milde Gaben für Bischof Geyer und seine Mission wolle man -an imS unterzeichnete Missionshaus einsenden. Wohltäter in Deutschland können Gaben auch- senden an: Herrn Missionsp-rokurator Alois F üble in Blankenburg, Post Nordeudorf in Schwaben (Bayern). Uv. August Cagol, F. 8. C. Missionshaus Milland bei« Brixen (Tirol), dm hl. Pfingstfest 1917. flegypfifche Saite. Bornchme Ägypter in Kairo halten Läufer oder «Saise, die ihrer Kutsche vor-a-uslauseu und ihr im Straß-eng ewühl den Weg bah-nen müssen. Mi offener Bahn urtlb .schneller Fährt der Kuffche hängen sie sich hinten am oder stellen sich- -auf d«ie Trittbretter. ji Sott ilt barmherzig. || Aus einem Brief eines Missionärs aus der Gesellschaft der Weißen Väter. ji ■iiiiiiiiTiiiiiiB lHente toffi ich, meinen lieben Lesern zwei ■gute,, »Ke ©rauen vorführen — die Erst-lingsftüchte meiner hiesigen Misstonstätig-keit — airtlb sie einladen, mist mix -die unendliche Barmhergigkeit Gastes zu preisen. Die ■erste der beiden Alten heit ihre Hütte in unserer Bananenpslanzung. Die Arme ist vom besten Willen erfüllt, aber ihre ,geistigen Fähigkeiten st mb1 — vielleicht infolge einer sehr mangelhaften körperlichen Entwickelung, aus eine eigentümliche Weise eingeschrumpft. In diesen ansgestvckneten Kops dringt nichts ohne unsägliche Schwierigkeiten ein. Die einfachsten Wahrheiten unserer Religion können nicht über die Schwelle dieses -Verstandes gelangen. Die Katechisten, die man damit Betraut hat, sie zu unterrichten, sind dieser undankbaren Arbeiit bald müde -geworden. Die gute Alte sagt selbst: „Niemand bann mit meinem harten Kops fertig werden" — und feianin weint sie. Und in der Tat ist -es nicht ihre Schuld, wenn sie nichts lernt. Sie macht unerhörte Anstrengungen, toenn man sie ausfragt, ihre Stlir-ne legt sich in Falten, ihre Augen werden starr und seihen ins Leere. Die Antwort scheint zu kommen... doch leider! die Zunge setzt sich nur in Bewegung, umi unverständliche Worte zu stottern, urtlb Nichts kommt heraus, was bem Ausdruck eines Gedankens ähnlich sieht! Und- die arme Alte jammert von neuem und bekennt unter Tränen ihre Unsähig-kest, etwas zu lernen. Eines Tages treffe ich sie bei der Arbeit iit der Bananenpflan-zung: „Nun, Großmutter," sag' ich ihr, „geht der Katechismus in den Kops hinein?" — „Ach, Vater, keine Möglichkeit! ich sehe wohl, daß ich sterben werde, ohne die Taufe erlangt zn h-aben. Dennoch wünschte ich! so sehnlichst, daß du mich Mm Teufel rettest! Vater ! w-enu du wüßtest, welchen Schmerz ich da fniste lim Herzen!" . . . und ihre Augen füllten sich mist Tränen. „Siehst du Vater," fügte sie bei, „jede Nacht wache ich vor Schrecken plötzlich- auf; ich träume, daß ich in die Hölle falle, bann schreie ich laut. O ich Unglückselige! sage ich! mir. Ich -allein nur habe die Dause noch nichit erlangt. Ich! allein bin no-ch die Sklavin dies Teufels... Es scheint mir, daß ich ihn sche, bereit mich fortzutragen . . . Ach, Vater, erbarme dich meiner! rette mich vom- TeUsel, -gib mir die Taufe" . . . Und die arme Alte klammerte sich an den Saum- meines Kleides; tiefgerührt, v!ev-sprach ich! ihr, sie unverzüglich auf die h-l. Dause vorzuberei-ten. ©eiben Tag, wenn ich vom Uuterri-chte der Katechumenen komme, lasse ich nun meine gute Alte rufen, und mit Hilfe einer anderen gut unterrichteten Frau trachte ich, ihr die zum Heile notweudi-gen IWahr-h eiten verständlich zu machen. Solange es sich nur handelt nm den Gott, der alles erschössen hat, dler die Guten belohnt unib die Bösen bestraft, sind die Schwierigkeiten nicht unübersteiglich, aber wenn wir aus die drei göttlichen Personen übergehen, macht die arme Frau große Angen. Sie wiederholt wohl, was man sagt; sie glaubt alles; -aber wenn man das Unglück hat, sie zu fragen: „Nun, also Mutter, w-ieviel göttliche Perlsionen sind?" so hat sie alles vergessen, und die sie unterrichtende Frau wird ärgerlich und beginnt die Heft 7. Stern der Neger. 157 Lektion von neuem, aber leider ohne mehr Erfolg. Durch/ große Otetintilb bin ich dennoch bo zu ge/laingt, in diesen widerspenstigen Kopf fite großen Wahrh/eiten hineinzubringen, und bald, 'mit Gottes Hilfe, wird sie das UnerläUiche wissen und/ wirds um mich ihres Ausdruckes zu bedienen, „vom Teufel gerettet und- ©Btiieš' Kind werden können." Einstweilen will ich meinen lieben Lesern meine zweite Alte vorstellen. Eines Tages, als ich /mich zu den Hütern unserer Kühe begab', gewährte ich eine abgezehrte, alte Frau, einem Gerippe ähn-li'ch, Bei einer kleinen Hütte hingestreckt. Ihre zwei großen, weit offenen Augen blickten mich unverwandt an, wie um mein Mitleid anzurufen. Ich zog bei der Frau eines der Hirten einige Erkundigungen über diese arme Unglückliche ein: Durch die Banden des Mwanga wüh-renlb des Aufstandes zur Sklavin gemacht, war sie bis nach/ Mole geschleppt worden und hatte aller Art schlechte Behandlung durchgemacht. Erschöpft und mit Ausschlag bedeckt, war sie endlich am Wege zusammengebrochen/, wo sie die Ränder ohne Mitleid im Stiche gelassen hatten. Allein, den Zähnen der Raubtiere ausgesetzt, hatte sie eine letzte Anstrengung! igiemiadjt und' sich noch dem nächsten Dorfe geschleppt. So war sie in kleinen Tagreisen, von dem Wenigen lebend', was man ihr gab, endlich bei' den Hütern der Herden des Königs Kemswiaga von Koki angelangt, wo die Aufständischen sie gefangen genommen hatten/. Als diese herzlosen Barbaren sie in ib'em traurigen Zustande fahlen, jagten sie sie mit SteinwürseN fort. Nun wußte sie nicht mehr, was Beginnen, sie entfernte sich ans dem/ Dorfe und warf sich, ^gänzlich erschöpft und' unfähig, noch/ einen Schritt weiter zu gehen, am Wiege nieder, um dort den Tod zu erwarten, der ihr nun unausbleiblich schien. Die Frau der Haupihirten, eine gute Christin, gewahrte sie zum Glück, und, von Mitleid gerührt, tröstete und' Pflegte sie die Unglückliche, so /gut sie Eomnte und brachte sie nach Hanse. Sie ließ ihr eine kleine Hütte bauen, und während' sie die Arme körperlich pflegte, sprach sie ihr von Gott und unserer heiligen Religion. Nachdem ich diesen Bericht gehört, wandte ich mich an die rame Frau : „Du siehst," jagte ich, „wie gut Gott ist. Er ist's, der dich hergeführt hat, um. deinen Leib und deine Seele zu heilen. 'Höre aufmerksam d/ie Wjorte Gottes, die man dich lehrt. Bitte ihn, sie in dein Herz etnzugraben, Mitleid mit dir zu haben, dich zu retten." Gei diesen Worten erhebt sich/ plötzlich/ die Kranke, welche mir bis dahin .ganz ruhig zugehört hatte, und/, sich niederkniend', dankt sie mir mit einer Feierlichikeit, die mich in Erstaunen setzt, indem sie unaufhörlich wiederholt: „neyanze! neyanze!" . . . /Ich erfuhr bald- die Ursache dieses uner-w/arteten Ausdrucks von Dankbarkeit. Menu die 'mitleidige Christin, welche sie ausgenommen hatte, ihr die Gebete lehrte, 'kam sie, anstatt dieselben zu Wiederholern immer aus ihr Lieblingsgebet zurück: „Jesus, erbarme dich meiner, heile mich/!" Und die Katechistin zankte sie oft ordentlich aus, däß sie nicht wiederhole, was sie ihr lehrte. Und nun, siehe da, empfiehlt ihr sogar der Pater Missionär, ohne es selbst zu ahnen, gerade "dieses ihr Lieblingsgebet. Welche Überraschung und/ welche Freud/e! Was Wuüder, wenn sie mich mit dem aller-feierlichsten Danke beglückt. Ich richte einige Aufmunterungen an sie und ermahnte sie, ihr Gebet zu wiederholen, ohne jedoch zu unterlassen, das zu lernen, was ein Christ wissen soll; dann entferne ich mirffunb danke Gott und bewundere seine unendliche Güte. 158 Stern ib er Neger. Heft 7. ■Illlill!lllllllllllllllllllll!lllll!l!!!lj|||lllllll!lllllllllllll!llllllllllllllllllll!llll!l!llllllll!!lllllllllllllllll!llllll!llllllllllllllllll!llllllllllllllllll!llllllll!ll!llllll!ll!lllllllll!l!llllllllllllllllll!lllllllllllllllllll| 1 Ilachrichfen des Theoiogen=IIMions=Verbandes 1 1 Österreichs. (Th. IR. Vb. Ö.) 1 1 Redigiert vom Vorort des Cheologen-Hlillionsperbandes Österreichs, derzeit in 1 1 Brixen, Südfiroi, Priefterteminar. J ■Il!llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll!lllllllllllllllllllllllllllllll!llllll>llllllllllll!lllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll!ll!lllll!ll!llllllllllllllllllllllllllllllllllll!llllllllllll>lllia Million und HL Schliff. Von M. St. Z. Es ist eine merkwürdige Fügung, baß ge. vabe in jenen Zeitabschnitt, der für Die katholische Kirche so unglückselig werben sollte, in die Zeit des Exils von Avignon, bas erste Ausblühen Des Missionsgebankens fällt. Bekanntlich verloren Damals bde französisch gesinnten Päpste gar viel von ihrem Einstutz ^ Oberhäupter Der katholischen Kirche. Es wäre nun keine so ^absonderliche Idee, wenn man annehmen wollte, Die ehrgeizigen Päpste von Avignon hätßen nur gleichsam als Entschädiigungj für ihre Verluste in Europa ben Missions-gebicmien genährt, um auf ötefe Art biie Zahl ihrer Untergebenen $u mehren«. Ober waren es vielleicht die Orben, die bloß auf der Suche nach einem Arbeitsfeld sur ihre Mitglieder Sendboten in Die fernsten Länder schickteu? «Wir antworten aus beide Meinungen mit einem entschiedenen!: „Nein"; Denn wir wissen gar wohl, biaß auch die Mission wie jebe andere igroße Einrichtung bet katholischen Kirche wenigstens in ihren Grundgedanken 'cwi§ Der Heiligen Schrift und Tradition heranswiachsen muß. So soll denn im folgenden der Beweis erbracht werden, daß der Missionsgebauke in der Heiligen «Schrift des Alten und Neuen Bundes an vielen Stollen klaren Ausdruck findet. Wie der Alte ®unb überhaupt nur ein Typus des Neuen ist und als solcher weit Heiligenkreuz. hinter diesem zurücksteht, so iseheu wir auch in unserem spalte ein mehr unklares Hervortreten «des Missiousgedankens in seinen iSchriftene Trotz bet nationalen Engherzigkeit des Volkes Israel schauen einige seiner bevorzugten Gottesmänner prophetischen Geistes weit, weit aus, hinweg, übier alle Schranken des Partikularismus. Wie oft schallen uns Missionsklänge.entgegen aus dem herrlichen Buche der Psalmen, besonders ans den «messtanischeu, wenn sie voll zuversichtlicher Sehnsucht das von Christus teuer erkaufte Erbe für ihn fordern: „ Es werben einstens sich, zum Herrn bekennen Auch die Bewohner selbst der fernsten Länder; Dort werfen sich vor ihm die Völker nieder. Dort wohnt er, Der die Welt regiert. Der auch beherrscht die Heidenvölker." (Ps. 20, 27—29). Biel weiter gehen in dieser Hinsicht noch die Pvo«p«h>eten, voran Jeisaia, der mit göttlich geschärftem Auge bereits Heidenvölker in hellen Scharen kommen sieht, wie sie anbetend hinwallen zum heiligen Sionsberge, Und im zweiten Teile des Jesaiasbuche's spricht der Gotteskmcht den Völkern Recht im Angesichte der Sänber und Inseln; zum Lohne für seine treuen Dienste wirid er auserwählt von Jahwe zum Lichte der Heiden. Bei Jeremias ziehen unter Iben ©nfjern auch Heiden hm gum Gotte Israels. Noch breiter und anschaulicher führt denselben Gedanken Ezechiel aus. Die schönsten Wlorte spricht über unseren ©eigenstanb unter den kleinen Propheten Sophouias, wenn er alle Völker tint Schatten der Zelte Jakobs sich sämmeln läßt: „Mit reinen Lippen rufen die Völker Jahwes Namen an und dienen ihm." Zacharias ist noch bestimim-ter; er schiWert, wie die Heiden zutn Laub-hüttenseste nach Jerusalem 'Somanen. Doch! nicht bloß die Schriften bet Propheten sprechen von Heiden umlb Hei-deubekehrumg, wir finden ja unter den Propheten igevadezu einen Missionär, Jonas, der zwar als echter Jude an Me Bekehrung! der heidnischen Niniviten nicht glauben Bann, schließlich aber doch beim Befehle Jahwes Folge leistet. Wie entschielden Daniel am Hose zu Babylon für die Ehre des einen wahren Gottes eintrat, wer wüßte nichts davon zu berichten! Und was ist endlich die Geschichte des Haftses Israel anderes als eine große, herrliche Mission inmitten der Heidenvölker Ägyptens und später Babyloniens? Israel war der gotitevkorene Träger der Welterlö-serildee. Doch Bann auch hierin, wie irrt alten Testamente überhaupt, noch kein absoluter Universal: smus gesunden werden. Erst als der Erlöser wirklich kam, die Sehnsucht ber Volker, da wurde, was im Alten Testamente wie ein Dämmerlicht ausleuchtete, im Neuen Bunde bett und klar wie die Mittagssonue. Der Univer-saliismus, und damit der Missionsgedauke, steht alles beherrschend im Mitteilpünkte von Jesu Lehre und Erlösungslwerk. Gleichsam als Erstlings-srucht des von Israel ausgestreuten Missionssamens kommen die drei Weisen als primitiae igeu-tinnt, den Welterlöser anzubeten. Die Jubelklänge, die ihm bei seinem Einzüge iüs gottmenschliche Dasein zuerst enigelgenhal-Iieu, sind die brei herrlichen Äobgesän-ge des Zacharias, Iber Jungfrau Maria und Simeons unit ihrem Ausschrei noch! Heideuer-Wsunlg, mit ihrer Sehtrsucht nach dem Licht der harrenden Völker. Auch Johannes nennt das sleischgewordene Wort in seinem Prologe „das Licht, das jeben Menschen erleuchtet, der in Meise Welt eintritt". Und verfolgen -wir das Leben des Gottmenschen an der Harid- der Evangelien weiter, so finden wir den 12jährigen Jesus-knaben ferne von feinen Eltern- im Tempel lehrend-, ein schönes Beispiel dev im Diienste des himmlischen Vaters vollzogenen Losschalung von Familie.und Heim. Und erst gar vom Antritte des öffentlichen Lehramtes an, da begegnet uns der Wielt-erlöser säst immer im Dienste dev Verkündigung der frohen Botschaft, ans Missivns-p'saden. Zunächst allerdings nur amten seinen StamMesgeUossen!, iaIBfio innere Mission. Doch -auch die Auserwählung des Heidentums spricht er seierlich -aus bei Lükas (13, 29): „Und sie werden kommen vom Ausgang und Niedergang, von Mitternacht und Mittag zu Tische sitzend im Reiche Gottes." Und gilt vielleicht das trostreiche Wort Jesu bei Matthäus (11, 28): „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und- beladen seih, ich -will euch erqn;ildEen," gilt dies bloß uns, die wir die Gnade haben, im wahren GlaubeU geboren und- amterrichtet zu sein? Sind nicht die Armen, die noch in „her -Finsternis und im Schatten des Todes" wandeln, -am- meisten beladen mit seelischen und geistigen Leiden? Ja, Jesus hat d-en Heiden feiner Zeit auch durch die Tat -gezeigt, daß er ihnen Hilfe- spenden wolle, wenn sie nur glauben. So dem Hauptmanne von Kapharn änm, den besessenen von Gerasa, dem blutflüssigen Weibe, der Kanaanäeriu, die er freilich härt aus Me Probe stellt. Symbolisch aber ist her einstige Eintritt Iber Heiden« unter die Schar der Kin-ber Gottes angedeutet in vielen Gleiche nisveden des Herrn, wie z. B. im« Gleichnisse vom Reiche Gottes, vom Sämanne, vom Sauerteige, vom Salz der Erde, vom Senfkörnlein, von der «Stad«t, die aus dem Berge liegt. Es soll e i n Schafstall werden und eine Herde. Jedoch erst nach seinem Olps'ertode, der durch fleinie; weltumspannend«e «Sühnkrast allen Menschen, auch den fernsten Heiden zugute kommen soll, wirb die Wjeltmission in d ie Tat umgesetzt werden, so sagt er es selber klar voraus bei Joh. (12. 38): „Wem: ich erhöht sein werde, werde ich alles an mich« ziehen." Damit aber die Apostel sich der Bedeutung des Wortes so recht bewußt würden, erhebt er vor seinem HingaNge zum« Vater die Miffionie-rung der Welt zum «ausdrücklichen Befehle. „Gehet hin nNd lehret alle Völker und taufet sie . . . und« lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe." Das ist also Jesu letzter Wille, sein Testament. Schöirer und! klarer konnte der Herr seinen Willen zur Bekehrung der Heiden nicht ausdrücken: „Gehet hin," wartet nicht, bis die Völker zu «euch kommen, sond«ern geht ihr zn ihnen, suchet sie «auf, wie auch« ich« zu euch fictimi, zu suchen und selig zu machen, was verloren« war. Und haben denn die Apostel Jesu Worte auch« richtig verstanden? Ja, sie hätten sie nicht besser verstehen, herzhastler ausführen können. Am Psingstseste hält Petrus seine erste Bekehrnngsrede vor Inden «und Hei-den mit gewaltigem Ers«o«lge. Bald zerstreuen sich die Boten des Heiles in alle Welt, nachdem Petrus noch, einmal d«nr>ch ein wunderbares Gesicht belehrt worden war, wie der Missiousbefehl des «Meisters zu verstehen sei. Wie im Alte«n TestaNrente finden wir auch im Neuen wicker einen anßervrdent-lichen Missionär. Es ist her hl. Paulus, der «allen voran die H«eiden«bekchrung mit sprühendem Eifer betreibt. Jh«n h«at ja der Heiland ausdrücklich zur HeidmMiission berufen, wie die Apostelgeschichte «berichtet: „Dreiser ist «tnliir ein auserwähltes «Werkzeug, meinen« Namen vor Heiden, Könige und .Kinder Israels zn «Bringen." «Oder: „Ich habe dich zum Lichte der Heiden gesetzt, damit dü zum Heile seicht «bis zum Ende der Erde." Diese Lebensaufgabe ließ sich der doctor gentium mit todesstarkem Pflichteifer angelegen fein«. „Weh «mir!" ruft er aus, „toenn ich das Evangelium nicht predigte!" Die Folge davon «war, daß sich« bald« allen die Überzeugung «ausdrängte: „Also auch «dien Heiden hat Gott die Buße verliehen zum Selben," „Im Namen Jesu sollen sich die Kuie aller beugen, die im Himmel, auf Erven« «und «unter der Erde -sind," das war und blieb das Ziel, das den Aposteln wie ein blinkendes «Stern durch« all die trü-«fien Wolken irdischer Leiden voranleNchiete. So nur war es möglich, daß das Senskörn-Iein der PsingstgeMeinds zum große:: Baum heranreifen konnte, zum katholischen Gottesreiche, das «bis an d«er Erde Grenzen reicht. O, möchte dieser apostolische Flan:«n:en-eiser mit «seiner Heilands- und Seelenliebe auch unsere kalten Herzen durchglühen, vielleicht würden« dann die 900 Millionen Heiden unserer Zeit auch einmal berührt vom Gnadenstrahl des am Kreuze brechenden Heilandsanges. yeranttoorttidier Schriftleiter Rektor P. Dr. M. Rasseiner F. S. C. - Buchdruckerei „Carinthia" des St. J.-B. in Klagensurr, Kärnten Von der Broschürenserie „Volksaufklärung" (Zeutralversandstcllc Slmfir. Opitz, Warnsdorf, Nordböhm cn) liegen nunmehr 202 Nummern zu je 15 h oder 12 Pfg. vor. Die zwei neuesten Nummern 201 und 202 betiteln sich: „Die Verheißungen des göttlichen Herzens Jesu" von Koopcr. Jak. Aufdcrklamm und „Warum die Katholiken beichten?" von Pfarrer A. H. Die Bandausgabe umfaßt bisher 20 Bände (in ele- ganten Kalikoeinbänden). Da sich unter den 202 Nummern zahlreiche Broschüren befinden, die sich auch als sehr nützlicher Lesestoff für Soldaten eignen, empfehlen wir deren planmäßige Benützung allen Vcrsandstellcn für Soldatenlesestoff, allen katholischen Eltern und Seelsorgern. Wem immer es die Mittel erlauben, der sollte die ganze Serie, solange sie noch komplett erhältlich ist, sich sichern. Gebeteerhörungen und Empfehlungen: Eine Abonnentin des „Stern" bittet inständig, ihrer in einem äußerst schwierigen Anliegen im Gebete zu gedenken. Weiters empfehlen wir dem besonderen Gebete der Sternleser alle in des Kaisers Rock befindlichen Wohltäter unserer Mission. Dem Memento werden empfohlen: Innsbruck, Herr Professor i. N. Heinrich v. Schmuck; Wendling, Herr Josef Guggenberger. -------------= Inhaltsverzeichnis: = Die Mission unter den Nubanegern 137. — Aegypten und Sudan im Weltkriege 147. - Aegyp-tischer Wasserverkäufer 149. — Das Tagewerk eines Missionärs 150. — Eine Bitte 153. — Gott ist barmherzig 150. — Nachrichten des Theologen-Missions-Verbandes Oesterreichs 158. Abbildungen: Die Eingeborenen von Dilling beim Hüttenbau 139. — Die Station Tilling von Norden gesehen 143. — Transporte für die türkischen Truppen 140. — Aegyptische Wasserverkünfer 149. — Aegyptische Saise 155. Gabenverzeichnis vom 27, April bis 31, Mai 1917, In Kronen. Opferstock: Brixen, Ben. N. 18,—; Bozen, L. W. 20,—; Buch, F. M. 3,—; Braunau, W. 3,—; Campill, Negerle, 8,—; von mehreren 150,—; Feldpost, A. K. 4,—,; Freiburg, Kath. Miss. 19,70; Graz, T. M. V. 35,— ; Hall, 3. Kn. Kl. 19,—; E. K. 6,—; Innsbruck, Üng. 100,—; Pedraces, A. T. 50,—; Rüstorf, Ung. 4,—; Schlander, H. K, 3,— ; Schlag, I. W. 2,—; Salzburg, C. C. 4, —; Schrunz, M. H. 30,—; St. Valentin, F. 5. 70,— ; St. Kassian, M. C. 30,—; St. Florian, Th. M. V. 20,— ; Täufers, Schw. Ad. 29,—; Vöcklabruck, M. L. 3,—; Villanders, Schulk. 42,70; I. P. 20,— ; Vandans, I. B. S. 10,—. Für hl. Messen: Aschach. M. K. 12,—; Campill, v. Mehr. 36,—; Eggenburg, Schw. 25,—, Eisenbergeramt, A. A. 100,—; Kesseling, T. S. 153,— ; Klepsau, F. S. 37,50; Milland, M. S. 2,—; Niedertalheim, E. L. 15,—; Pfunders, Fam. W. 40,—; Prambachkirchen, I. H. 20,—; Rech, M. W. 9,75; Rüstorf, T. S. 12,—; Teising, Ben. B. 671,25; Täufers, S. A. 10,—; llngenach, E. T. 100,—; Untermoi, E. D. 30,—; Vornholz, Fr. v. N. 303,—. Zur Taufe timi Heidenkinbern: Afers, Pf. 60,—; Innsbruck, P. P. W. 20,—; (Agatha), Villanders, 93. Schw. 25,— (Maria, Josef). Für Bischof Geher: Rüstorf, Ung. 4,—. Briefmarken liefen ein aus: Algund, Brixen, Brixlcgg, Innsbruck, Lana, Neukirchen, St. An-drä, Waidbruck. I—i miii|ilii|||iiliiiiiiiiiiii ü u ebrauchle Briefmarken und “W® werden mit herzlichem „Vergelt's Gott!" von der Verwaltung des Missionshauses in ANlland bei Brixen entgegengenommen. riUMiiiiiinitiiiiiMH iMmTiTiTiTiT .......................................................................................................................................................................... Für Men, welche Mens- unD Missionspriester werden wollen. ■ ...,)-...l,j.,i,.l,i.nlMni..irTTn-1-i fl I I 1 In unserem litim in Uni Irl Stirn werden brave und talentierte Knaben aufgenommen und zu —— Missionspriestern herangebildet. . ■= Bedingungen der Ausnahme: 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordens- und Missionspriesterstand. 2. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter; energischer, standhafter, opferfreudiger Wille; sittliche Unverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gymnasialstudien durchzumachen. 4. Gute Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlern. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klaffe wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jahre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Ueberernkommen mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missionshauses erteilt. Mau wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Rektor des Missionshauses in Milland bei Vrixen, Tirol. I en Abonnenten der Stuöentenkreife wird außerordentliche Preisermäßigung _______________gewährt.______________❖* !