Nr. 45. Freitag, 24. Februar 1888. 107. Iahrstanil. Mibacher Zeitung. »an.AU ?. °"^"l«: Mi« Posiv«rl«nbun»: «annahli» fi, ik. halbjährig sl. ?.bU, Dm «l°mhlo>l> ^ »>ci o!tcs>'" W,edei-b?l!ln„e^ pr ^cil,> » lr. Dic ,,Vl,ibachcr Leitung ' elschcinl täglich m>< Nu»nuhm^ l cr Senn und ffeicrtogc. Die «v«n befinbtt ssch ^nhül,esss»ssc »5, die Nebaltlo» Wienelftrahe 15, — Unsrantielle Vritft >:'>:i»>'>' «ich! ^li.isui'llim^n nllb Ma«ue' ^" Kammerrath Karl Luckmann berich. Ende k>!. ^ Verathungen im Staats-Eisenbahnrathe ^87 s. .. ". ^^ wie folgt: An den Ende Oktober bahnra^ « l 'oe"m Verathungcu des Staats Eisen-^ "ye« babp «i^ .n«i.< ich ^,^.„ i„ Verhinde- rung des H/rrn Präsidenten der Görzer Handels- und Gewerbekammer, Eugen Freiherr» von Ritter-Zahony. auch der Herr Präsident unserer Kammer. Josef Kuschar, lheilgenommen. Aus diesem Grunde werde ich mir erlauben, in unser beider Namen Bericht zu erstatten. Wir wurden beide in das Tarifcomite' go wählt und bemühten nns nach besten Kräften, für die Interessen der von uns vertretenen Länder einzutreten. Ich stellte theils ans eigener Initiative, theils infolge Ersuchens der geehrten Kammer folgende An träge: «Die geehrte k. l. Generaldirection der österrei' chischen Staatsbahnen wird ersucht: 1.) im Sinne der Beschlüsse des Staats Eisenbahnrathes vom 20. Mai 1884. 26. Oktober 1885 und 29. Oktober 1886 dahin zu wirken, dass die bekannten Tarif-Anomalien, welche den Verkehr der Stadt Laibach benachtheiligcn. aufgehoben oder doch gemildert werden; 2.) die Station Staatsbahnhof Laibach in den Tarif für den Eilgüter-und Frachtgütertransport im Verkehre zwischen Trieft. Fiume. Pola, Rovigno einerseits und die Stationen Divaca, Klagenfurt, Leoben, Villach anderseits vom Juli 1887 zu gleichen Bedingungen aufzunehmen; sollte jedoch dcr P«!agevertrag mit der k. k. privile-gierten Südbahngesellschaft die gleiche Behandlung von Laibach, gleich den übrigen Stationen, welche Bahn» Höfe beider Bahnen haben, nicht gestatten, so möge die geehrte k. k. Generaldirection bei der hohen Regierung dahin wirken, dajs 3.) nnter Bernfung auf den Beschluss des Staats Eiscnbahnralhes vom 27. Oktober 1885 die Erweiterung des Slaatsbahnhofes in Laibach unterbleibe und dafür in Schischka bei Laibach eine Staatsbahustation mit Frachten-Auf, und Abgabe er» richtet werde, so dass für die Stadt Laibach die Mö> lichkeit geschaffen wird. die Frachtgüter von und nach Trieft zn den jeweiligen Staatsbahntarifen in der zu-künftigen Station Schifchka beziehen oder aufgeben zn können.» Die hierüber vom Tarifcomite' gestellten Anträge lauteten: 1.) Die k. k. Generaldirection wird ersncht. auf alle Artikel, in welchen ein Verkehr in Laibach stattfindet, den Tarif mit Berücksichtigung der Umkar-tierung für Trieft in Anwendung zu'bringen; 2.) dir Errichtung einer Station in Schischka wird der hohen Negierung aufs eindringlichste empfohlen. — Diese beiden Anträge wurden in der Sitzung des Staats-Eisenbahnrathe« am 31. Oktober 1887 angenommen. Obwohl von Seite der hohen Regierung in dieser Sache keine Erklärungen abgegeben wnrden. hofse ich doch, dass wir wahrscheinlich bald, und zwar schon mit 1. Jänner 1888. entsprechendere Tarife für Laibach erhallen werden. Der Herr Kammerpräsident Josef Ku-schar hat sich für die Einführung der Fahrordnunq vom Jahre 1884 auf der Staatsbahn Laibach-Tarvis angenommen, und zwar dahin, dass der Zug Nr. 1715 um 3 Uhr nachmittags in Laibach eintreffen folle. Alls diese Art wäre es möglich, dass die Post aus Ober-krain zweimal an jedem Tage in Laibach ausgetheilt würde, wie dies früher der Fall war. Die Reisenden von Overtrain hätten eine bessere Verbindung nach Untertrain. Kroatien und Ungarn; auch wäre das von wesentlichem Vortheile für jene Gäste aus diesen Ländern, welche Veldrs besuchen. Es wurde hiebei von der Direction hervorgehoben, dass der Tiroler Zug zu spät ankommt, und da man den Nnschlnss desselben in Vil-lach haben will. kann dcr gedachte Zug vor 5 Uhr nachmittags in Laibach nicht eintreffen, außer es müssten die mit dem Tiroler Znge Ankommenden über Marburg nach Trieft fahren. In der Sitzung de« Staatseisen-bahnrathes am 31. Oktober 1887 wurde, betreffend die Herstellung des Anschlusses des Zuges Nr. 1715 der Strecke Tarvie-Laibach an den Zug Nr. 7 der Strecke Triest.Wien in Laibach, dem Wunsche Ausdiuck gegeben, dass im Interesse dcr Landeshauptstadt Laibach für den Zug Nr. 1715 die gleiche Fahrordliung erstellt werde, wie selbe für diesen Zug am 20 Juni 1884 bestanden hat. nachdem es für die Reisenden in der Richtung von Tarvis von großer Wichtigkeit sei. um 3 Uhr nachmittags in Laibach deu Anschlnsszua. in der Richtung nach Wien und Kroatien zu erreichen, was jetzt unmöglich sei. nachdem der Zug Nr. 1715 erst um 5 Uhr nachmittags in Laibach eintrifft, um welche Zeit auch die Post in Laibach nicht mehr vertheilt wird. Dieser Wunsch wurde nicht berücksichtigt. Welters wurden in einer anch unser Land betreffenden Angelegenheit vom Tarifcomite' folgend? Anträge gestellt: 1.) Die Mittheilung der Generaldirection. dass im Triester Hafen eine Auf- und Nbladestation errichtet werden soll, wird zur Kenntnis genommen. 2.) Die 8 fl. Manipulationtzgebür bei der Südbahn sind nicht auf den Staatsbetrieb zu übernehmen. 3.) Es wird das Ersuchen gestellt. Mittheilungen von Bedeutung deu Mitgliedern gedruckt rechtzeitig zukommen zu Feuilleton. Kosaken-Heimat. sildiMlisf? ^ K vergönnt war. durch das südliche und "nd die /"^sche Aslant, - die «schwarze Erde. ""e Erin?"" unendliche Steppe — zu reisen, wird wird. S e » ?U bewahrt haben, der er niemals los Elenden lr c> ^ '" ber noch nach Jahren nach-'" Natur-i >!"^"bu"g "us. dass hier alles Leben nur und bleibt n - wahrnehmbar ist. Der Mensch ist Nerir, h,« .„ ^ "ne wechselnde Staffage in einer Sce. 'durch -iem,nl" ^astil entbehrt und einzig und allein e türm nk„ ?-" Vorgänge auf unsere Sinne einwirkt, 'chresen ^^Wnenbrand, Todtenstille oder Gewitter-vder der n? phantastische Spiel der ^«a Mi-^nn dle Natures >^' Socken ^.z Steppenwinter« sind ernten ^3""""^'". "elche in uns das Bewusstsein Mt etwa ,. ..?" auf festem Boden wandeln und steppe srlbs ?" H'mmel und Erde schweben. Die ^lenarbeii r' " "'^ für die uumittelbare Ge-Mem n.v' ','e 'st wie das Meer: ein Spiegel, von "Ue zurückael l^b" der Gehirnarbeit in nnser ^and «,Ä"'Ebenen, m welchen vor Jahrhunderten UM und z?'^° bas Gebiet des einen Herrn be- w,Me"gche.,f>. °"d"kn aufhört, haben sich seit M. Dcr ^ "nermessliche Reilerhorden getum- Heldet siH ^^' wie ihn Herodot beschreibt, unter» ^N. dies" ,""r wenig von dem Hunnen oder Ta- v, ^«lche,, A"" "vn jenen rossrflüchtigen Sarmaten. z^' bereu si^. "Nsläte Steppenreiterei hervorgegangen " Kiie^ ? b" ältesten russischen Großfürsten auf u"zua.m bedienten. Das Erbe dieser südrussischen Reiterscharen haben — im wörtlichen Sinne und ihrem innersten Wesen nach — die Kosaken angetreten. Anch sie sind als In» stitution bereits mehrere Jahrhunderte alt. Als Typus ist der Kosak von dem Boden, den er bewohnt, dem Tieflande, nicht zu trennen. Sein ganzes Wesen hat etwas von der Schtmrmuth. die anf der Steppe brütet. Da dcr unbegrenzte Gesichtskreis des Tieflandes den Sinnen keine Gelegenheit zu Wahrnehmungen im Sinne der reflexionären Gedankenthätigkeit gibt; da jenes eintönig und abwechslungsarm ist- da die Ursprünglichkeit der Natur nicht das Regulativ' eines bewegten Lebens, von Menschen und allen Erscheinungen der Civilisation repräsentiert, findet — aus allen diesen Gründen ist der geistige Gesichtskreis des Stepplers. trotz dcr Uner» messlichkeit des räumlichen Gesichtskreises, der denkbar beschränkteste. Wenn hier von der «Kosakencheimat» die Rede ist, bezieht sich vorstehende Bczcichnuug weniger auf eine bestimmte Oertlichkeit. als vielmehr auf den Natur» typus eines Landes, in welchem der Kosak von Kindesbeinen an Eindrücke empfängt, die sein ganzes Wesen bestimmen. Ein solches Leben in seiner Verknüpfung von Natur und Menfch hat unbestritten großen Reiz. Manche Frage, welche man sich in Bezug auf die Eigenart eines Volkes stellt, beantwortet sich dadurch von selbst. Man begreift leicht, dass eine solche Menschen« existenz, einmal von ihrem Boden losgetrennt und nach anderen, völlig verschieden gearteten Ländern versetzt, sich wie die flüchtige 'Steppenhexe' —jene vom Sturm getriebenen dürren Pslanzeukngcln — suhlte deren Wege und Ziel nur von den Zufälligkeiten der elementaren Kraft bestimmt werden. Sehen wir uns also das Kosalenlebm im Frieden an, d. h. untersuchen wir die Erscheinungen eines Lebens, das ganz und gar von den Erscheinungen der Natur abhängt. Zuvörderst gedenken wir des Steppen-winters mit seinen ausgiebigen Schneefällen, eisigen Stürmen. Wirbelorlanen, welche ganze Herden in den Tod treiben, seiner grimmigen Kälte u. s. w. In dieser Zeit verbringt dcr Steppler Tage nnd Wochen in seiner Hütte. Handel und Wandel stehen still. Nur in die Ortschaften, welche an den Hauptverkehrswegen liegen, bringt die Ankunft des Postschlittens einiges Leben. Diesen aber ergeht es mitunter schlimm. Sie sind allen Gefahren des Winters ausgesetzt und wohl auch den Angriffen von Wölfen, welche ungeheuere Strecken zurücklegen, um ihre Beute zu holen, wo sich solche eben findet. Das Schlimmste am Steppen-Winter aber ist dessen unerträglich lange Daucr und Gleichmäßigkeit in Bezng anf Temperatur und Schneelage. Man begreift demnach, dass die Veränderungen, welche die ersten warmen Frühlingstage in dieser starren Welt hervorrufen, für die vereinsamten Steppenkinder ein Ereignis von größter Bedeutung sind. Mit der Schneeschmelze wird auch der bis dahin eingefrorene Mensch ein anderer. Jede Veränderung, ble um ihn vor sich geht. beobachtet er mit größter Aufmerksamkeit, uud die geringfügigsten Dinge fesseln sein ganzes Interesse. Sein Auge erfreut sick» an dem ersten Glitzern dcr Wässer, welche sich zwischen den Schnee < Inseln zeigen- er lanscht dem Murmeln der Bäche wie einer Musik,' die er lauge entbehren musste. Dcn mit der Natur'der Steppe nicht Vertrauten möchte es freilich wundern, wieso diese Schlammbäche, diese plätschernden Pfützen mit ihrer schmutzigen Erdfarbe einen außer« gewöhnlichen Ohren« und Augenschmaus abgeben können. Laibacher Zeitung Nr. 45. 382 24. Februar M lassen. 4.) Die Regierung wird ersucht, energisch auf die Südbahn einzuwirken, dass die Manipulationsgebür von 8 st. wesentlich ermäßigt werde. Nach einer ausführlichen Debatte, an der auch ich mich betheiligt habe, wurden diese Anträge angenommen, und da die Bemerkungen, die Herr Regierungsrath Dr. Liharzik in dieser Sache machte, zur Aufklärung derselben viel beitrugen, erlaube ich mir, diese wörtlich in Folgendem mitzutheilen: «Regierungsrath Dr. Liharzik bemerkt, dass die Manipulationsgebür von 8 kr. nur bei jenen Sendungen zur Anrechnung gelange, welche aus Relationen stammen, die ausschließlich von den Staatsbahnen zu bedienen sind und in Trieft Süd-bahnhof nach Stationen der österreichischen Staats-bahnen aufgegeben werden, beziehungsweise bei denen die Abgabe in Trieft Südbahnhof vorgeschrieben wird. Diese Gebür entfällt daher nicht nur bei Sendungen von ulld nach San Andrea, sondern auch bli jenen von und nach dem Triestcr Hafen. Von dem Gesammt-verkehre der Linie Herpell/-Triest würden im Monate September 1887 nur 21 Procent in Trieft Südbahn. Hof manipuliert. Weun hievon jene Sendungen ab« gerechnet werden, welche aus Gemeinschafts-Relationen stammen und daher die 8 kr. Manipulationsgebür nicht zu entrichten haben, so ergibt sich, dass scholl jetzt diese Gebür nur von einem geringen Theile des Gcsammt-Verkehres zu entrichten ist. Durch die von der General-Direction geplante Errichtung einer Auf- und Abgabe« station nächst den Lagerhäusern wird sich die Veranlassung für die Geschäftswelt noch wesentlich verringern, die Manipulation im Südbahnhofe vornehmen zu lassen, daher die 8 kr. Manipulationsgebür an die Südbahn zu zahlen.» Ich ersuche die geehrte Kammer, diesen Bericht zur Kenntnis nehmen zu wollen und versichert zu seiu, dass ich stets bemüht sein werde, die Interessen der Körperschaften, die mich in den Staats-Eisenbahnrath entsendet-haben, nach meinen besten Kräften zu vertreten. Der Kammerpräsident sprach dem Herrn Kammer« rathe Karl Lnckmann für seine Mühewaltung den verbindlichsten Dank namens der Kammer aus. XVI. Herr Kammerrath Johann Baumgartner besprach die Angelegenheit des Wiederaufbaues des Theaters, das im Interesse der Bevölkerung der Landeshauptstadt in erster Linie gelegen ist, und beantragte: Das Präsidium der Kammer wolle sich beim Laibacher Gemeindcrathe und dem krainischen Landesausschlisse für eine wohlwollende Behandlung dieser Angelegenheit verwenden. — Der Antrag wurde angenommen. XVII. Herr Kammerrath Karl ^ nckmann stellte folgenden Antrag: Die geehrte Kammer wolle sich an die commerzielle Direction der k. k. priv. Siidbahn-geselljchaft wenden, damit diese gestatte, dass die Holz-Händler eine Brückenwage in der Station Franzdorf aufstellen, und dass die Organe der Südbahn die Sendungen derjenigen, welche die Kosten der Aufstellung trugen werden, so lange Zeit unentgeltlich abwägen, bis die Kosten der Wage gedeckt sind. Redner bemerkte hiezil, dass die Anfstelimlg der Wage ein dringendes Bedürfnis der Holzhändler sei, und sprach die Hoffminq aus. dass die Südbahndirection dies gestatten dürfte, da ja die Brückenwage nach Deckung der Kosten Eigenthum der Bahn würde. — Der Antrag wurde angenommen und hierauf die Sitzung geschlossen. Verhandlungen des Reichsrathes. Wien, 22. Februar. In der heutigen Sitzung überreichte der Abgeord« nete Herold eine Petition von 16 czechischen Studentenvereinen gegen das Studentengesetz und beantragte, dieselbe dem Sitzungsprotokoll anzufügen. Der Antrag wurde abgelehnt. Ackerbauminister Graf Faltenhaun beantwortete die Interpellation des Abg. Dr. Roser, betreffend die Gefährdung der Franzensbader Quellen durch die Gestaltung von Grabungen, dahin, dass ein ent« sprechendes Verbot bereits erlassen sei. Dann folgten Berichte über Wahlen. Abg, Schar-schmid beantragte namens des Legitimationsausschusses, die Wahl des Abg. Klaic zu genehmigen und gleichzeitig eine Resolution anzunehmen, wonach die Codierung von Wählerlisten anstandslos gestattet werden soll. Der Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Die Wahl des Abg. Siengalewicz wurde genehmigt. Bezüglich der Wahl des Abg. Auspitz stellte der Referent Dr, August Weeber eine Behauptung Pattai's richtig dahin, dass der Ausschuss nicht mit Einer Stimme, sondern mit einer größeren Majorität der Verisicierung der Wahl zustimmte. Abg. Zacek besprach ausführlich die Wahl. Die mährische Reichsrathswahlordnung sei für die Liberalen förmlich gemacht. Eine Reihe von Iudengemeinden wählte ganz selbständig mit. Die betreffenden Gemeinden verfassten selbst die Wählerlisten, übernahmen Reclamationen u. s w. Der Redner bestritt den Iudengemeinden Mäh' rens das Recht selbständiger politischer Gemeinden und verlas hierauf zahlreiche Briefe und Aussagen, um nachzuweisen, dass für viele Stimmen Geld angeboten und auch thatsächlich gegeben wurde. Wenn auch die bezügliche Verhandlung vor dem Strafgerichte resultatlos blieb, so liegen noch immer genug Daten vor, um die Sache näher zu prüfen. Die Agenten Ausvih' boten überall Geld an und versprachen den Pfarrern Geld für Kirchen» bauten. In einem Falle wurden 15.000 fl. und überdies Heiratsmittel seitens Auspitz' zugesagt. (Lebhafte Heiterkeit.) Die Wahl soll Auspitz 25.000 bis 30000 fl. gekostet haben. Im Interesse des Ansehens des Parlamentes müsse eine weitere Untersuchung stattfinden. Die Veuülterung müsste den Respect vor dem Parlament verlieren, wenn solche Angaben, wie sie der Redner vorgebracht, unbeachtet blieben. Freilich habe nicht der Ccmdidat das Geld selbst gegeben, allein bei allen solchen Wahlen wissen die Can-didaten andere vorzuschieben. Der Redner appellierte wiederholt an das Haus, im Interesse der Moral und zur Wahrung der eigenen Würde die Wahl nicht zu agnoscieren. Er beantragte, die Angelegenheit an den Ausschuss zur neuerlichen Prüfung zurückzuleiten. (Beifall und Hände» klatschen rechts.) Abg. Baron Sommaruga erwiderte, die jüdischen Gemeinden Mährens seien selbständige politische Gemeinden und üben deshalb ihr Wahlrecht selbständig aus. Der Redner führte aus, dass nicht die geringsten Beweise für die vorgebrachte Beschuldigung des Stimmenkcmfes u°l" liegen. Man könne nicht eine strafgerichtlichc Proceß nachdem die Gerichte bereits gesprochen haben, nochn«" einleiten. Abg. Fiegl bestritt das Recht der Selbstci'w^ keit der jüdischen Gemeinden Mährens. Er erinnerte a die Haltung des Abgeordneten Auspitz in der Nordbap und in der Znckersteuerfrage und erllärte, er wolle vo einem Antrage auf Ungiltigkeitserklärung der Wahl ^ sehen, doch müsse wenigstens eine nochmalige PrüM der Wahl erfolgen. Der Referent Dr. Weeber erklärte die Ausfuhr^ gen des Vorredners über die jüdischen Gemeinden 2M' rens für unrichtig, da dieselben thalsächlich selbstänW bestehe». Der Vorredner habe behauptet, dass anlasse der Wahl des Abgeordneten Auspitz zehn Personen ^ geklagt und vcrurtheilt wurden, was ebenfalls unrM ist. Die Anklage betraf nicht die Vorgänge bei der M^ ' rathsloahl, Ueberdies wurden die Angeklagten vom Ober! Gerichtshofe freigesprochen. Der Referent erklärte W^ lich, nicht nur im Interesse der Würde des Hau!"' sondern auch der Parteien trete er dem Antrage " Rückverweisung der Wahl an den Ausschuss bei. ^^., der Abstimmllug wurde die Rückoerweisuna. des 2M actes an den Ausschuss einstimmig beschlossen. . . Abg. Dr. Reicher und Genossen interpellierten^ Ackerbauminister, ob es richtig sei, dass österreiaW Mehl für den ärarischen Consum in Bosnien und '«° Hercegovina nur dann zugelassen werde, wenn es ungarische Finanzplombe trägt, und wie, wenn dies ^"" der Fall sei, die Regierung eine solche Maßregel "H fertige, und was insbesondere der Ackerbauiniinst^ ^ zukehren gedenke, um eine solche Benachtheilignng der o! reichischen Landwirte zu beheben? Abg. Dr. R"! und Genossen interpellierten den Unten ichtsminister tM der Errichtung von Lehrkanzeln für Zahnheilkunde den Universitäten. Die nächste Sitzung findet Samstag! Politische Uelierllchl. (Agrarische Operationen in Kä'rnte^ Nachdem sich die Regierung entschlossen hat, nl>. „ factischen Durchführung des für Kärnten erlay" Gesetzes, betreffend die Auftheilung gemeinich^ Grundstücke und die Regulierung der hierauf bez,^ lichen Benützung«, und Verwaltungsrechte, noch Laufe dieses Jahres zn beginnen, hat die Landes"» rung in Kärnten den Zeitpunkt für die Constitu>el>^ der im Gesetze vorgezeichneteu Üandescommissiou ^„ herangekommen erachtet und demzufolge bereits >. Landeöausschusö und deu Centralausschusö der ^ ^ wirtschaftsgesellschaft ersucht, ihre Vertreter in Commission zu wählen. ^b (Der Börsellsteuer-Ausschuss) V"'^ diesertage den tz 12 des Bilinski'scheu Entwurfes, ' chci- eine Besteuernug der Kost, Lombard« u>'d ^ schllssgeschäfte statuiert. Di' Abgeordneten Oag'^^, Nemvirlh bekämpften die Besteuerung von Vorscy^' und der Ausschnss stimmte auch der Ausscheidung ° ^ Art Geschäfte von der Steuer zu. Zur Coutto" .^ G'schäfte schlägt der Bilinski'sche Entwurf d" ^ führung von Iuxtenbüchern in den Wechselstube^^ Der Steppler indes weiß, dass dieses Drängen der Wässer der Beginn eines neuen Lebens ist. Für ihn ist das Erwachen der Natur thatsächlich ein Fest, nicht eine conventionelle Redensart wie bei uns. Auch erfolgt der Uebergang viel rascher als anderwärts. Noch starren die Ströme im Eis, wenn bereits das erste vegetative Leben sich geltend macht. Der Verkehr an den großen Strömen Don, Wolga lc. wird schwieriger, da das Eis seine Tragkraft verloren hat oder vollends gebrochen ist. Boote aber können noch lange nicht ver» kehren. Die Post, welche fo lange über die Eisdecke fährt, bis sie mindestens einmal eingebrochen ist, be-dient sich einer Vorsicht, die darin besteht, dass man die Pferde mittelst langer Stricke vor das Vehikel spannt, um dieser Art das Vesammtgewicht des Gefährtes mitsammt den Pferden auf eine größere Fläche des Eises zu vertheilen. Auch die Landwege sind um diese Zeit nicht gefahrlos. Sie liegen nämlich zumeist unter dem Spiegel des Hochwassers, trotzdem sie auf Dämmen führen. Nur die Pflöcke, welche die Richtung der Straße bezeichnen, ragen über die Flut. In welchem Znstande aber der Weg sich befinder, ist dem Blicke völlig entzogen. Im Falle einer Anschwemmung oder Unterwaschung ist eine Katastrophe unvermeidlich. Man muss übrigens den Ortssinn der Kutscher be-wundern, welche selbst die Passage inundierler Damm« straßen wagen, deren Lauf durch leine Pflöcke be« zeichnet ist. Unterdessen entwickelt sich die Vegetation rasch. Der Unerfahrene, welcher znm erstenmale einen Steppen« Winter mitgemacht hat, erstaunt über die Reichhaltigkeit der aufsprossenden Blumen, deren Existenz unter der munatelaug unveränderlichen Schneedecke er nimmer vermuthet hätte. Aesouders die Zwiebelgewächse, darunter die Tulpen, entfalten schon in den ersten Frühlingstagen eine Pracht, welche man anderwärts nicht kcuut. So weit das Auge reicht, dehnen sich die gelbell und rothen Blütenfelder der Tulpenflora. Maiglöckchen. Ginster. Rittersporen, Veilchen, Königskerze breiten einen unübersehbaren Teppich vor den Augen des Beschauers aus. Die Schlehensträucher bedeckn sich mit Blüten-schnee. die Obstbäume sehen ihre hellen Lichter an. Man denke sich den Gegensatz zwischen der gefrorenen Schneedecke, den Wirbclstürmen und eisigen Böen zu diesem Sprossen und Keimen, dieser über. quellenden Fülle der bis dahin scheintodten Natur. Die Ebene hat auch sonst an Leben gewonnen, das den Uneingeweihten befremdet. Die Vögel freilich waren während des Winters nicht anwesend, sondern sind erst mit den warmen Tagen eingetroffen. Aber auch der Buden ist mannigfach belebt von Thieren, welche örtlich ge-buuden sind und die lange Winterszeit im Schlafe zugebracht haben. Dazu gehören die Springhäschen, die Blindmaus, die Bisamratte nnd andere kleine Un. gethiere. Auch Hasen finden sich ein. In den Lüften jlibilieren Lerchen, an den Wassern zeigen sich Wander, vögel: Schnepfen, Tauben. Silberrriher, Pelikane. Durch das alsbald bis zu Meterhöhe aufschießende Gras huschen Trappen, flattert der Wiedehopf, schießt die Goldschwalbe mit glänzendem Gefieder. Darüber ziehen Kraniche und Störche nnd fallen in die ge-wohnten Nistplätze ein. Aber all dieser lebendige Wandel, diese Pracht in den Gefilden, dieses Regen nnd Weben allerorten währt nur kurze Zeit, kaum etliche Wochen. Die sommerliche Hitze stellt sich ungemein rasch ein. Der Schmelz der Steppenflora ist bald dahin, alle Blnmen verblühen wie ein flüchtiger Traum. Erqnicknng bringen nur die Abend- und Morgenstunden. Es ist ein besonderer Ge« nnss, in solcher Zeit einen Ritt durch die weite Ebene zu unternehmen. Der Morgen bringt Vogelsang, der Abend traumhafte Stimmung. In der Abendröthe liegen die Weiler, Gehöfte und Kosaken - Stanitzel« wie dunkle Kleckse auf Goldgrund. Kerzengerade steigen die Rauchsäulen auf; in der Ferne verwehen cinso ^ Lieder. In der Erntezeit sind die Abendstunde» besonderem Reize. .si hel Die schönste Jahreszeit ill der Steppe u ^z. Herbst. Der Frühling ist ein Erwachen aus der ^^ starre, der Herbst eine Verjüuguug nach kurzer ^ «A gie. Der Frühliug war nur ein vorübergehendes ^, der Sommer eine Zeit der Arbeit. Erst im V^ <,„ wenn die Ernte eingebracht ist. kann der Stepp' ^ell das Vergnügen denken. Anch kommen Gäste, ^ M, von weit her, in die Steppe. Sie kommen ä>„^ um beim Genusse von Knmys, kräftigen ^1 a"l mit!cln und stärkender Steppenluft die lranlcn ^,,^, zu restituieren. Sind anch diese Zerstreuung^ " ;M so huldigt mau der Jagd. bis auch diese ""^1^ wird, die Tage sich frostig aulassen und bl^l"^ Pfähle beschränkt srin wird, um nach einem '" „i,° endlosen freiwilligen Gefängnisleben zwischen ^ ^ Schnee dem nächsten Frühlingserwache» entgege »^ ,l, Solcherart ist der Naturlypus eines .^" Pe't^ welchem durch lauge Zeitläufe uuermessl'che < M Horden sich tummelten, derzeit aber Eolonien .^ oe saten-Stationen gewissermaßen einen Stillsta'' ye ewigen Völkerbewegung hervorgebracht H^iöpf "!>e Sohn dieses Landcs. der Kosak, ist ein G^ch 1^ Uvspriinglichteit und Beschränktheit, das M " , lich. aber fest geleitet werden. Er ist abnM ^ ov spruchsvoll, eifrig, nnentschlvssen und sch""''^ O> auch energisch und starr — eiye Mischung " ^ M sprüchen. wie sie dem russischen Nationalchal" Haupt eigenthümlich ist... ^nfe^' Schweiger-Lerche" ^aibachcr Zeitung Nr. 45. 383 24. Februar 1888. Ms/ ^ Diese Bestimmung wurde in eingehender bekänn l "^ '' Abgeordneten Klinkosch und Neuwirth llnqelw ' ^"' wurde die Bestimmullg unverändert ^„./^"iversitäts-Reformen.) Wie in aka. rick I ^"sl" verlautet, beschäftigt sich die Unter-uMvrrwa wng mit den. Plane einer Reform des ^'"'geldw'sens und der UniversitätHtaxen uud Ri< «Angelder. Das Collegi.'ngeld soll nicht aufgehobn <,„".,'' 'vndern als St'udientaxe forlbcst.heu. welche ,s°^Ztaatscasse bezahlt werden soll; die hieraus er-» le Annahme soll zum Theil zur Erhöhung der V' ^^ Ehalte der Professoren, zlim anderen ve^ ,/ zur Bestreitung der Kosten der Universität«. w^"t"ng verwendet werden. Aehnlich soll auch die ly^lung der anderen Studientaxen, insbesondere der U?1?^"' stattfinden. Auf diesem Wege soll die weide '" ^^ ^'"kommen der Professoren behoben ^:,^^alien.) Vorgestern sind die Agramer Ge-l„,. "^hswahlcn beendet worden. Die regierungs- ""'"^e Partei gieng aus denselben als Siegerin ran. "!, ^ ^ "°" ^) erledigten Mandaten 13 er-dik./ ">ah""o die übrigen sechs kampflos den Cau-«,?"/er Oppusition zufieleu. Die Parteien sind nun d/r m - "" Gemeinderathe. 20 Stimmen gehören .1 eqlcrungspartei, 20 der Opposition. ,lu„,^/>fenübungen in Bosnien.) Wie die «oelMie Post, meldet, hat das Neichs-Kriegsmini-',mlin'. gestattet, dass diejenigen Reservisten, die sich Natt ?" "^ Hercegovina befinden, die siebentägige .^sseilubung mit dem neilen Nepetiergewehrc bei den körn ' °^.uplerten Provinzen garnisonierenden Truppen-seds^s' ^ ^^" "'^ ^^ ""^" Repetiergewchre uer-ii,^ - ' '"'^wachen lönnen. Mit Repctierqewchren >° veretts versehen: das Infanterie-Bataillon Nr. 4/54 ' ^vornlk und Nr. 2/93 in Sarajevo. Weiter werden A?n "'" diesen Gewehren betheilt: das Iäger- mamon Nr. 2 in Bihac. die Infanterie-Bataillone ' ^/i^ ,n Vaujaluka und 3/94 iu Avtovac. stM^l^ Situation.) Eine Londoner Mittheiluuq bi7e p°lltw fest. bass der Anstoh des russischen Ca Neu i. ? ? gegenwärtig schwebenden Unterhandlun-llärn l bulgarische!» Frage durch mündliche Er-erf2^'^" ^fischen Vertreter bei alleil Großmächten ei,e ^in. ' '" ^"'^" eingelaufenen Berichte lassen lei, /Q?""2 ^s bekannten russischen Wunsches von gem n "^ voraussehe«. Iudessen dürfte der ganz all-die?^^"""" Eharaltcr der russischen Anregung ^ "mywcndigkcit weiterer Ausklärungen. somit eine« rmlulgsauztausches ergeben. vor dessen Ablauf von . endglltlgeu Stellnngnahmc der Cabinrtle nicht ^c> gesprochen werde,! lönnen. zur A<» ^" llHla „ h) ^^ l^izlatorischen Arbeiten sind im 5. /'"^ Invaliden-Versichernng der Arbeiter weit ^ s, "'M" Reichsamt des Innern gegenwärtig so f"tiaaN.?' ^s der betreffende Geschent.vnrf lchlusz z, S ""d ln den nächsten Tagen der Ab-Welde.. ^" Ausarbeitung der Motive vorgenommen NeiHz,/ ,' Nachdem die Gesetzesvmlage dann dem Bun?« ' .s" ^"gelegen haben wird, wird dieselbe dem "esrath zur Beschlussfassnng zugestellt werden. Giuwi^ L"^"') ^'^ ""n ber -Pol. Corr.. aus sche>, V-'Hmvt. "!^d in den Kreisen der bulgari-ez der in'^°"^" ""^ Bestimmtheit behaupte», dass ^^^partrl Caukuv gelungen sei, eine geheime Na- tionalregiernng in Tirnova zu begründen, welche über eine Reihe anderer geheimer Comitts in Bulgarien, die ihr als Execiitivorgane dienen, verfüge und in di« recter Verbinduug mit den außerhalb Bulgariens bestehenden Agitationscomite's stehe. (In Serbien) ist die Wahlagitation bereits im vollsten Gange. Die Radicalen scheinen das Feld zn behaupten, obwohl die Liberalen von russischer Seite reichlich mit Rath und Geld unterstützt werden, um die öffentliche Meinnug im Lande tüchtig durcheinander-zubringen. Ristic treibt russomane und Ballanbund-Politil mit anti-dynastischen Allüren, dass es eine wahre Freude ist. (Nachrichten aus Philippopel) zufolge wurden das Slivno.Regiment und ein Theil der Gar-nison von Philippopel nach Burgas beordert. Wie es heißt, solleu Burgas uud Varna' befestigt werden, und werte Russland dagegen unter Berufung auf den Berliner Vertrag Protest erheben. Tagesneuiglciten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, für die durch Brand Beschädigten von Polyänocz 500 ft., für die von Somos 800 fl. und für die von Sirokäny 400 fl.; ferner für die Beschädigten von Zajläny 300 fl.. für das Mädchen-Waisenhaus und die Volksküche des Bndapester israelitischen Frauenvereines ans Anläse des heurigen Balles desselben sowie aus Aulass des heu« rigen Pharmaceutcnballcö je 100 fl. zu spenden geruht. — (Der deutsche Kronprinz) verbrachte die vorgestrige Nacht mit geringen Unterbrechungen im Schlafe. Der Hustenreiz ist viel schwächer, erfolgt jedoch stoßweise. Der Schlcimaliswurf ist nicht mehr so start mit Blut untermischt. Der Kronprinz nahm mit großem Appetit feste Nahrung und verbrachte den Tag außer Bett und, wie die Aerzte erzählen, in bester Stimmung. Hiezu trägt die vorgestern eingetretene Vesscrung des Kräftezustandes bei. Die pessimistischen Berichte der Zeitnngen sind eben» sowenig wie die optimistischen berechtigt. Man hofft jetzt auf ei»e längere Periode der Besserung, der dann die Nothwendigkeit einer neuen Operation folgen würde. — (Turne rifches.) Der Turnverein in Pcttau wird am < März das Jubiläum seines 25jährigen Bestandes mit einem großen Schauturnen, einem Kränzchen und einer Festkneipe feiern. — (Gedenktag.) Vorgestern vor hundert Jahren ,st der berühmte Philosoph Arthur Schopenhauer m Danzig geboren worden. Sein Hauptwerk «Die Welt als Wille und Vorstellung» ist erst in den fünfziger Jahren zu hohem Ansehen gelangt. ! — (Ein Irrsinniger in der französischen Kammer.) Kurz vor Schluss der vorgestrigen Kaunnersitzung in Paris warf ein Individuum von der zweiten Galleric zahlreiche gedruckte Zettel in den Saal mit den Aufschriften: «600 Tyrannen. 600 Könige!» Der Mann wurde in die Quästur gebracht und nannte sich Holtet aus Neuville; er scheint geisteskrank zu sein. — (Ertrunken.) Wie aus Rann geschrieben wird. ist am 20. d. M. der 24jährige Grundbesitzers-Sohn Franz Otorepec von Sladldorf beim Heimgänge in betrunkenem Zustande in den angeschwollenen Sotlafluss gestürzt uud ertrunken. — (Missgeburt.) Aus Vielitz wird gemeldet: Die Gattin eines in der Freistädter Vorstadt ansässigen israelitischen Hausierers hat vor einigen ein Kind mit ausgebildetem Schafskopfe geboren. Auch Hörner fehlten nicht, und der hintere Theil des Kopfes war mit Wolle bedeckt. Das Kind ist nach zwei Tagen gestorben. — (Gambetta - Den kmal.) Am 13. Juli, dem Tage des französischen Nationalfestes, wird in Paris ein Denkmal Llson Gambetta's enthüllt werden. — (Im Club.) «Sagen Sie mir. Doctor, ist das Rauchender Gesundheit schädlich?» — «Der Doctor: Bei den Oefen wie bei den Menschen sind diejenigen am gesündesten, die nicht rauchen!» Local- und Provinzial-Nachrichten. Die Pocken und ihre Prophylaxis. 1. Um den vielseitig vorkommenden, mitunter irrthümlichen Anschauungen über die gegenwärtig herrschende Blattern-Epidemie zu begegnen, scheint eine Aufklärung von fachmännischer Seite als ein dringendes Bedürfnis, und es möge diesbezüglich die Veröffentlichung des folgenden Exposes, welches Herr laiserl. Rath Dr. Eisl in der jüngsten Sitzung der l,ygienischen Section des Vereines der Aerzte in Kcain vorgetragen, das Ihrige beitragen. ^ Die Frage nach Alter, Herkunft und Entstehung der Pocken ist schon seit langer Zeit Gegenstand eifrigster Forschung gewesen, ohne dass die Beantwortung als wesentlich gefördert bezeichnet werden könnte. Bestimmt ist es, dass die Pocken in Europa ursprünglich nicht heimisch waren, vielmehr erst in verhältnismäßig später Zeit aus anderen Ländern eingeschleppt wurden und ihren Weg überall hin mit Sicherheit fanden. Nachdem diese Krankheit, der Schrecken der vorigen Jahrhunderte, fast alle Gegenden unseres Welttheils in verheerender Weise durchseuchte und enorme Opfer an Menschenleben forderte, begann erst mit der Einführung der Inoculation der Blattern ein gewaltiger Umschlag, den im Jahre 17W Ien-ners berühmte Entdeckung der Schutzblattcrn mittels Impfung in der Geschichte der Pocke'seuche vollendete, so dass heutzutage Vorkommen, Intensität und Ausbreitung der Seuche noch vorzugsweise der Umsicht und Sorgfalt entsprechen, mit der das eminente und sozusagen einzige Schutzmittel — die Vaccination und Revaccination — in den einzelnen Ländern ausgeübt wird. Wir haben in diesen beiden Methoden ein sicheres Mittel, damit eine Pockenseuche nicht scsten Fuß fasst und sich weiter verbreitet, und müssen über das Nähere hierüber auf die kürzlich in der «Laibacher Zeitung» erschienene lichtvolle Abhandlung von anderer Seite verweisen. Man muss sich stets vor Augen halten, dass die Pocken eine Erkrankung sind, welche sich einzig und allein durch die Ansteckung fortpflanzt, wenigstens ist eine andere Vcrbreitungsweise derselben und eine autochwne Ent-stehung des Pockengiftes im höchsten Grade unwahrscheinlich, weil der Nachweis der Ansteckung in den meisten Fällen gelingt. Dieselben zeigen, abweichend von den meisten übrigen epidemischen Krankheiten, eine relativ sehr geringe Abhängigkeit von klimatischen und tellurischen Verhält' nifsen. Sie brechen da aus, wo disponierte Individuen dem Einflüsse ihres Contagiums unter noch weiteren begünstigenden Umständen sich aussehen, unter welchen die socialen Verhältnisse eine nicht unbedeutende Rolle spielen. (Nachdruck »rhulen» Stolze Kerzen. No man aus dem Englischen. A°» Max von Welhenlhurn. l«l>, Fortsetzu!,,;.) sicher Ps^^ ""b Frau von Verdier hatten sich heute die hrit k.5"' "^ sunst. so dass Pamela eben nur noch jene ersHip ' "^ dem Schlosse zurüchnkehren, ehe seine Lrls !?' ^"geue de Montcvie war aufgeregt und ""hm ibr, cn'"'" kaum weniger, denn er; Pamela Und ab I' ^"b am Fruster ein; der Graf gieng auf diet eintet '^'" ^u achten. Als Madame von Ver-diese. ^ c,.' wendete er sich rasch mit der Frage an 'Nein "" ^°" a^h". Dame. ' ^ 'st «och sehr früh!» antwortete die fester w?^c" ^,^" leine Zeit zu verlieren; der -Wvlltevie ei ^ sein!» wendete der Graf von Alaine s^"< gehe und sieh. ob das Fräulein von 'hrrr ToA" '"^ ist!» herrschte Frau vou Verdiei 'Di IIoFro cli moiw, I^rßkotto, H.N«?Fra molto vivaco.) 2.) F. Men-delssohn-Vartholdy: Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncell; op. 12 in N-äur. (ä.a'axio non troppo. ^Ilsssro non taräanto, Oan^ouotta, ^.ucianto e8pre8»ivo, UoUo allegro o vivace.) 3.) Ludwig van Beethoven: Trio für Pianoforte, Violine und Violoncell; up. 97 in 1l.' 'jähre. Gladstone drückte die Gefühle der Theilnahme für den deutschen Kronprinzen aus. Der erste Schal)» lord Smith erklärte, ganz Europa verfolge mit Hoff- nung die Krankheit des Kronprinzen, dessen Leben a^ gemein als eine mächtige Bürgschaft für den eliropl»' schen Frieden angesehen wird. London, 23. Februar. Das Journal «Lanw' empfieng ein Telegramm aus San Remo, welche meldet, dass das Befinden des Kronprinzen sich "' heblich gebessert habe und dass sich keine Sympto^ von Bronchitis oder Pneumonic zeigen. Die Färb^ drs Auswurfes, welche durch die Canute uerurM wurde, habe fast aufgehört, und habe sich die Schwer lung am Kehlkopfe bedeutend verringert. Petersburg, 23. Februar. Der «RfgierunaM^ enthält ein längeres CommimiqiK?, welches betont, o russische Regierung habe niemals an die Wiederhel!"' lung der Gesetzlichkeit iu Bulgarien durch O^wa gedacht.______________________________ ,^» Verstorbene. Den 22. Februar. Ialob gnidar, Arbeiter, ^3" Castellgasse 12, Tuberculose. ^, ^,, Den 2 A. F e b r u a r. Ialob Porenta, Schneiders'«""»" 20 Mon., Nathhausplay 9, Lungenentzündung. Im Spilule: Den 2 l). Februar, Mathias Kern, Finanzwach'A"' aufseher, 34 I., Blattern. « Den 21. Februar. Maria Verhouc, Arbeiterin, 61 ^" Lungenentzündung. -^. Meteorologische Beobachtungen in kaibach^ " ?A. Mg. 72!1-8 '—2 g NO. ichwach vewöllt 5 60 23. 2 » N. 728 8 10 NO. schwach bewöllt Zch"" 9 . Ab. 725 4 —14 NW. ,'chwach Schnee ,, Tagsüber bcwiW, seit 6 Uhr abends Schnee. Das ^°« mittel der Temperatur — 1'l, um 10" unter dem Normals Verantwortlicher Nedaeleur: I. Naglic. Das Plätten der Wäsche ist für jede Ha'lss""^ lästigend, wenn das gewünschte Resultat nicht erzielt "", ^^h« lässt sich dieser Ucbelstand nur bei Anwendung der !"l'^ Hahrrn erprobten amerikanische« Wlauz-Hta'rl«- ,, Fritz Tchnlz ju«. in Leipzig abhelfen. Bei diesen, "ü"' ^, ftmtlischen, dabei billigen Ttärlemiltel ist ein Misolinae" ^gt kommen ausgeschlossen und das damit erzielte Hk»"^, überraschend. Preis Pro Palet nur 12 l^^,,z" sicher zu sein, dieses Fabrikat beim Anlauf auch wirllini ^„., erhalten, achte man genau auf dir Firma: Fritz Tch>l^^,l,l Leipzig, und die Schichmarle „VlobnS", welche jed"''^„', aufgedruckt ist. Vorräthig in den meisten besseren Materia» ^ Spezerei' und Seifenhaudlungen, ^<^ Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweise d,'r T^<' nähme anlässlich deS schmerzlichen Verluste« ui>>"^ unuergesslichen Gatten, beziehungsweise Vaters »» Schwagers, des Herrn Joses Rudolf Millitz bürgerlichen Vuchdruclcrcibesihers und IubilantcN die uns vun alleu Seitcu entgegengebracht w"^)' insbesondere aber der hochw, Geistlichleit, den l ' Franciscancrn, den Herren l. t. Veamtrn und «) gern, Herrn Oümuar Bamberg für den p"^?,,,,, Kranz uud anderen Spendern der vielen und l"!^,^ Kränze, ferner dem Buchdrucker und dem (UcsanMrlc' «Slauec» und anderen Corporationen, sowie a werten Freunden und Bekannten, welche dem ^3?.^ geschiedenen die Ehre der Begleitung zur lchtt'N »n gaben, sprecheu wir unsern wärmsten Danl alls. Lai bach, 24. Februar 1888. Lndmilla Millitz geborne Hchmaidek, O""'," ^ iNudolf und LudmiUa Millitz, Kinder. - M"' (Sschaider, Schwester. - Johann lM"'" Realilätrnbesitzer, Schwager. Schmerzlich bewegt gibt die Unterzeichn^ ^„ mit Nachricht von dem Tode ihres wertgesnM Mitgliedes, des Herrn Hntnn Lonac Schriftseher welcher gestern nachmittags um 2 Uhr "lcich ^0 ihm vor lnrzer Zeit vorangegangenen Schw^ Blattern erlegen ist. ^, sse- Die Beerdigung findet Sanistag, den ^ ' ^s bruar, von der Tobteutauelle zu St. Ch"ft^" statt. Er ruhe in Frieden! Laibach am 24, Februar 1888. Die Huchdruckerei Jg. von Aleinmalir K Fed. K""' ^ 385 Course an der Wiener Börse vom 23. Februar 1888. «°ch dm, of»« Curs^. Mcnrentc, lsso« !>°/' lt"" » '33-133 50 '86;» """«lose ^^ ^ ^^ ^ ^^ ^ " - - s»c> „ !««'2l! ><>» 75 "»„, Golbrenle <»/ ,/,° böhmische A'N'ährijchc .....>o«50ioi5n "»''"»l ... 103.75 I04'50 Geld Ware 5°/<> Temeftr Banat . . , . K,8-S0 104 »0 5«/,, ungarische...... i»4 — 104 ?/; Andere öffcntl. Anlehcn. Donau-Ncg.^'osc 5'/„ ion sl. . iib'50 lie — dto. Anleihe I«78, steuerfrei 10475 105 75 Änledcn d. Stadtsscmcindc Wien »»<'— 104-76 Nnlcden d. Sladlgcmeinde Wien (Silbcr und Gold) .,..—-, — - Plämicn'Nnl.b.Stadtssem.Wien ll!9'' 129 eo Pfandbriefe (fllr lou sl,) Vodcncrollg. östcrr. 4«/» Gold . l^7 — l ^?'75 dlo, in on » « <0'<0 >s.0'7<» btl'. in 5N „ „ 4"/« . 97 — !'7'bl> dto, Prämien Schuldverschr,»"/« lOl 20 INI 7<-, O,,'sl.Hhpolhclcnba»l inj, l,'/,"/» 10,— nn — Ocst-ung, ^anl v«l, 4>/,"/u^ > '02— ,<»2'5,> dto. „ 4"/n . , U9'UU ion- b<0. „ 4"/» . . »!>'«« !0U'— Ung, «Nss. Vodencrebit-°?Icl!cnqes. in Pcst ,m I, i«,<» vc,-l. s.'/i"/» --'" ^'— Prioritats-Oblililltionen (fllr loo sl.) Lliiabllh.Wesibabn l. Emission —'— — — ffcrbiollnds-Nordbnhn in Vilber l>N — !»»'<« stra»z,Iosts-Vah,i..... — — —,— Oalizisch,,' Ka,I Lildivig . Uahn Cm, I»«! 3W fl. S, 4'/,»/, . »7 10 97 no O«s!«rr, Norbwcslbahn . . . 10« - lO« 70 Vitbenbiiigcr ...... —— -^'— Gelb Wa« Staa»»bahn l. «mission , . ,e? 60 i»» - Südbahn ^ 3°/n..... ,"/>,..... ILL-70 I2 «llall^Lose 4» Oscxer Lose ..- Molben Kreuz. ofl, Ges, V,i0fl. 1«'«b I?'- N»d>,lf-^ole ,o fl. . . . . ,(,-— 20^50 SalM'Vose 40 fl..... s.»>00 «0 — Sl,-Gcno!«>i'?se 40 sl. 59— «0- WaldsleiN'^'sc 20 sl. . ^ . /<, «,5' - 2L5 50 <>irdt,. ?Inst. s, Hanb,n,G,ieo fl. ««« »^ «n«-70 «redttbanl, Allg. Ung. 200 jl, z«9 2» 2«« ?s> 2)rpos>!!l, «Nq, 2<»o fl. . 171 — 17.1 — L^cDuiPlc G., Niet tröst. 5<»0fl. 515 — 525 — Hvpothclenb. öst.20n sl,2^/„L, —'— —'— Amdcrl',. ösl.2N0fl, W.>-,«»/,, «8'- - Bc,iedrebnnl. NllH., i40 fl' ! ,47-25 148.— Ä«!b Na» Actisn von Transport-Unternehmungen. (per Stücl). TIlbrecht'Vabn 20» fl, S'lber . —'— — — Älsöld^iumVllhn «00 fl. Silb . 171 50 17250 «ussigTn'l «iisl-nb. Ü00fl. «iM. —'— —'— Äö>M. Vll'lt'l'llbn 150 fl. , , . —— — Wcslbahn 200 fl. . . . 2S5 - 285 50 Buschtiehradcr Eisb. 500 sl. CM. —— - — flit. N> 2'« fl. . 217-50 218 50 Donau ' Dampsschifsahlls ' Gts. Ocftcrr. 500 sl. ches..Tir.III.E. 1873200 fl.S, —-— —- sserd>nandü°3iordd. 10UU fl, LVt, 2435 2440 stranz-^osrs Vahn «00 fl. Silber —— — - ^ünfs>rchci!-Varl-!cr2is,i!00sl,S. —-— - ' - («ali^Kail-t'libwig'Ä.LWfl,!!«», 19150 19».— (^ra»'Kr!'ll>cherE.-«. 2»0!l,ö W. —-— - .- Kablc»l>crn'ltiicüt'ahn 10U fl, .--------- — ,Nafch.ui-Odcrl,.E,Icnb, 2uc>fl.S, —— —' ^embclg-lizernowih-Iassy-EiscN' bahu.Gescllschasl l!0U sl, 0. W. 207— 20750 l»lovd, öft'UNss.Tricst 5><»» sl.llM, <70— 473 — Oesterr, Nordw>,ftl>. 20U fl. Silo. 15» 50 ,5»- - bto, Praq-Dültl ——-- Slaatseisenbahn 200 fl, 0, w. . »ill-—2lb,25 Gclt, >W»,e Sllbbahn 200 sl. Silber . . . 77-80 7» zn Süd.«ordd.'Verb..«.200fl.LVl. 145 75 ,4« ',5 Tromway.Gcs., Wr. 170 fl, ö W. 208 2u 208 50 „ Wr., neu 100 sl. 48 — 44 — Traneporl-Oescllschast il« fl, . —.- ___ Ung.'y3liz, «lisenb^W fl, Silber ,5« 50 157 - Ung. Notdostbahn 200 sl, Silber ,52 25 15« — Ung.WefilvsRaab-GrllzilWfl.S, ib»-25 15» . Industrie-Actien sper Stitch, Lgydi und Klnbbern, Eisen» und Stahl.Iod, in Wien 100 sl. . 82—84 — Eiscnbcilinn'.'z'rihg I. «0 fl.4N«/i, —— — — „ltlbrnnil)!", Papiers, u, B-G. 55 — b«.— Vonlan-Geicllsch,, österr,»alpine —-— — — Vrügcr LijcN'Ind, - Gcs, 200 fl, 214 50 215 50 SalnoTarl, Lisenrafs, 100 s!, , i««,50i«i — W»f1enf.'V,Otst.in W.i00fl. . 205 — ,«,— Devifen. Deutsche Pllitz«...... S« !i5 «2 45 London......... 12«.90 l27 35 P»I!»......... l.U-X7 bo 3»^ Valuten. Ducalcn........ 5-»« «-— l0-Francl-Slll 4!» 35 4« 42^ Papier-Nub«! per Stücl . . , lO4^ 1 «,,