Nr. 145. Dienstag, 27. Juni 1899. Jahrgang 118. Mbacher Zeitung. A»»numeratl°n«preie: Mit Poftveistndung: ganzMrig sl. lb, halbiahr!« fl. 7 b». Im Comptoir: ^ V,e «Lalb. gtg.» ersHelnt »üglich. mtt «usnahme der Sonn» und Feiertage, Nie «b«l»lftr«t«o» befindet sich «"Mdrig ,i. il, halbjährig sl. » b0. Für die guftellun« in« Hau« ß°nzjühr!g fl. l. - InsertlonSgebÜr: Fur Z «longressplah Nr. 2, dle «ebactlon Äarmherzigergasse «r, lb. Epiechstunden der Redaction von » bi« lO Uhr vor. llelne Inserate bl« zu 4 Zeilen »5 tr,, größere per gelle « tr.! be« öftere» Wiederholungen per Zeile 8 lr, ^ mittag«. Unfranlierte Ariese werben nicht angenommen, Manuscrlpte nicht zurückgestellt. Mit 1. Juli beginnt ein neueS Abonnement auf die Laibacher Zeitung. Die Pränumerations-Vedingungen blelben unverändert und betragen: «il Posloerftndung: sül Lalbach: ganzjährig . . Ill fl. — lr. ganzjährig . . II st. — lr. halbjährig . . 7 . »O . halbjährig . . » » »O » vierteljährig . » » 75 . vierteljährig . 2 > 7» » Monatlich... K . «5 » monatlich... — . »H « ^ Für die Zustellung ins HauS für hiesige Abonnenten per Jahr 1 Gulden. WM" Die Pränumeratwns - Veträge wollen portofrei zugesendet werden. Jg. v. Kleinmayr K Fed. Kamberg. Amtlicher Theil. Seine t. und l. Apostolische Majestät geruhten aller' gnädigst die Uebernahme des Generalmajors Leonhard Ireiherrn deVaux, Dienstkämmerers weiland Seiner ^ und t. Hoheit des Herrn Erzherzogs Ernst, auf sein Ansuchen in den Ruhestand anzuordnen und demselben bei diesem Anlasse den Feldmarschall-Lieutenants-Charatter bu kouoro» mit Nachsicht der Taxe zu verleihen. Seine k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 18. Juni d. I. dem Bürgermeister der Stadt Iglau Dr. Fritz Popelak das Ritterkreuz des Franz Iosef.Ordens allergnädigst in verleihen geruht. Der k. k. Landespräsident im Herzogthume Kram hat die mit Allerhöchstem Handschreiben vom 18. August 189U gestiftete Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste der Maria Civha in Birnbaum bei Laibach und dem Messner Johann Kopac in Presla zuerkannt. . Den 24. Juni 1899 wurde in der l. l. Hof» und Staats« Druckerei das XXIl. und XXlV. Stück der italienischen, das 5^XXVl. und Xl^I, Stück der rutheuischen und das Xl.1I. Stück °er böhmischen Ausgabe de« Neichsgesetzblattes vom Jahre 1Ui19 ausgegeben und versendet. Nichtamtlicher Theil. Die ruffische Friedenspolitik. Es muss allgemein bemerkt worden sein, dass> Russland seit einiger Zeit auf dem Gebiete der aus«! wärtigen Politik in leiner Richtung eine lebhafte und geräuschvolle Thätigkeit entfaltet. Auch die Action des Petersburger Cabinets in China bildet leine Ausnahme hievon, denn in dieser Beziehung wird gleichfalls eine bei aller Energie langsamere und ruhigere Vorgangsweise befolgt. Diese vorwiegend beobachtende und abwartende Politik entspricht den Friedensgesinnungen der russischen Regierung und gestattet ihr die volle Hingabe an die Ziele der wirtschaftlichen Entwickelung des Reiches, welche den Centralpunkt aller gegenwärtigen Bestrebungen Russlands bildet. Die geschilderte Haltung ist gerade in der jüngsten Zeit angesichts verschiedener Ruhestörungen auf der Baltanhalbinsel sehr deutlich zutage getreten. In früheren Jahren würden solche Zwischenfälle in Petersburg immerhin eine gewisse Beunruhigung hervorgerufen und vielleicht irgend eine energischere Action zur Folge gehabt haben. Diesmal wurden jedoch die Nachrichten vom Balkan ziemlich kühl aufgenommen und man begnügt sich damit, an den betreffenden Stellen die für die Verhütung weiterer Zwischenfälle erforderlichen Mittel zu empfehlen. Dieses Verhalten der Regierung hat bereits die besten Früchte gezeitigt. Die wiederholten Rathschläge, welche sie in Sofia sowie in Belgrad im Sinne der Vermeidung jeder Unternehmung bezüglich Macedoniens ertheilt hat, haben nicht bloß dort die gewünschte Wirkung erzielt, sondern auch auf die slavophile Partei in Russland einen starten Einfluss ausgeübt, indem dieselbe das stürmische Drängen zu Actionen für die christlichen Völkerschaften am Balkan und das Aneifern derselben zu Unternehmungen für die Verwirklichung ihrer Aspirationen eingestellt hat. In erster Linie ist es aber natürlich den an die Regierungen der Balkanstaaten selbst gerichteten Mahnungen zu verdanken, dass in diesem Gebiete keine ernstere, den Frieden bedrohende Bewegung entstanden ist. Zu diesem Erfolge hat auch die welsc und friedliche Politik der österreichisch-ungarischen Regierung viel beigetragen, welche ihren Einfluss bei den Balkanstaaten in ähnlichem Sinne wie Russland und im Vereine mit demselben geltend gemacht hat. Die Friedenspolitik der russischen Regierung gelangt auch darin zum Ausdrucke, dass sie mit dem Londoner Cabinet, ungeachtet der zwischen den beiden Staaten in Bezug auf die chinesischen Angelegenheiten bestehenden Rivalität, sehr gute Beziehungen unterhält. Darin lässt man sich in Petersburg auch durch ge« wisse, etwas zu scharfe Recriminationen mancher englischer Staatsmänner nicht beirren, und noch weniger durch heftige Ausfälle einzelner englischer Blätter. Die russische Presse bleibt in ihren Erwiderungen hierauf zumeist sehr maßvoll, indem sie betont, dass Russland mit dem Verlangen, betreffend die Verlängerung der mandschurischen Bahn bis Peking, nur die ihm kraft des jüngsten Uebereinlommens mit England zustehenden Rechte ausübt. Mit Rücksicht auf den dargelegten Charakter der gegenwärtigen Politik Russlauds braucht man auch die hie und da zwischen russischen und eng» lischen, beziehungsweise deutschen Blättern geführte Polemik, betreffend die Frage der persischen Bahnen, nicht als Symptom irgendwelcher weit ausgreifender Pläne Russlands zu betrachten. Diese ganze An» gelegenheit liegt noch weit im Felde, so dass man vorläufig nirgends einen Anlass hat, sich darüber sehr zu erhitzen. Jedenfalls lässt fich versichern, dass Russland durchaus nicht darauf abzielt, sich in naher Zeit durch Herstellung eines Persien durchquerenden Schienenweges am persischen Golf festzusetzen, sondern vielmehr bemüht sein wird, Persien vom Baue der verschiedenen Eisenbahnlinien, die dort von Deutschen, Engländern und Russen geplant werden, so lange als möglich abzuhalten, da man in Petersburg davon überzeugt ist, dass diese Bahnen Deutschland oder England weit größeren Vortheil bringen werden als Russland, abgesehen davon, dass daraus der mit so ungeheuren Opfern hergestellten sibirischen Bahn Schaden erwachsen würde.________________________________________ Politische Ueberficht. Laibach, 26. Juni. In der nächsten Woche wird im Wege der kaiserlichen Verordnung auf Grund des § 14 ein Budget-proviforium für das zweite Semester dieses Jahres publiciert werden, da das Ende December Feuilleton. Veranstaltungen im Institute Huth. (Schluss.) , . Der zweite Theil bot den Schülerinnen Gelegen-M, ihr Wissen und Können in slovenischer, italie-Mer und französischer Sprache zu erweisen. Ihre ^stungen fanden allgemeine Bewunderung, denn sie Men ihre schwierigen Aufgaben mit einer Sicherheit, ^herrschten die Aussprache mit einer Gewandtheit, die oen Lehrerinnen zur höchsten Ehre gereicht. Vor allem ward dem Zuhörer klar, dass die jungen Damen in oen Geist der Sprache eingedrungen sind und dieselbe "diesem Sinne — das höchste, was der Unterricht anstreben kann — beherrschen. . Der Abend wurde durch ein reizendes Tableau uut Dialog in italienischer Sprache eingeleitet. Frauen Schlegel erwies sich als vorzügliche Sprecherin, evenso erfreute Fräulein Stefanie Pavlovciö durch ^en innigen Vortrag in der klangvollen Sprache. Als Schutzengel und Schützling gestalteten Fräulein Else 'prost und Erna Treo nut lieblicher Anmuth. .. Dem eingehendsten Interesse und der wohlver-vlenten Anerkennung begegnete das einactige Drama '^ r1o0nMu2ion6,» eine schlichte, zu Herzen gehende Gegebenheit schildernd. Jede einzelne Leistung verdiente "ne besondere Besprechung, auf die wir jedoch in dem kappen Rahmen dieser kurzen Besprechung verzichten 'Nüssen. . . Es ist jedoch keine überschwengliche Behauptung. M dle Darbietungen der Damen Schlegel, Weih, ^voboda. v. Raab, Valerie Mühleisen und M Treo auch hochgestellte Anforderungen über-^M und Anspruch aus lünstlerische Bedeutuna. er- heben konnten. Mit rauschendem Beifalle wurden die Darstellerinnen geehrt und ihre verdiente Lehrerin Fräulein Chiossino durch besondere Anerkennung ausgezeichnet. Einem lieblichen Blütenstrauß glichen die Blumenschwestern Mizzi Soß, Mizzi Segula und Paula Mejac, die ein von Herrn E. Gangl verfasstes, ansprechendes Gedicht «I^i-iiu, äsklicam» mit zartem Ausdrucke zur Geltung brachten. Die gehaltvolle Dichtung «Na2uj, von I. Stritar fand durch Fräulein Boza Schlegel eine gehaltvolle, ausdrucksjchöne Wiedergabe. Die Aufführung der fünfactigen, einem biblischen Stoffe entnommenen französischen dramatischen Dichtung > glühenden Worten. Sie wollte in ihrer Angst das Fens^ aufreihen und um Hilfe rufen, ihr angeblicher Beschüß aber zeigte plötzlich ein anderes Gesicht, zog ein^ Revolver und drohte, sie zu erschießen, wenn sie B mucksen würde. Schließlich erklärte er ihr: «Ich habe ^ und Ihr Geld uor Räubern gerettet, nun erweisen O sich dankbar und stellen Sie mir einen Check aus ül^ fünftausend Francs, sonst ...» Und wieder funkelte s? fährlich der Lauf des Revolvers. Die Dame, die bereif mehr todt als lebendig war, unterzeichnete den Che" Darauf hielt der Wagen auf freiem Felde hinter Pa>^ Madatne Hlavcisse. Roman von Tl. Naft. (55. Fortsetzung.) «Ja, Sonja! Aber das vermag ich dir wirklich nicht zu sagen, ob es dieses oder ein anderes Lied war, das ich damals sang,» warf er im leichten Tone hin. «Ich habe so mancherlei im Schutze der Düne vor mich hin gesummt!» «Ich glaube, du hast recht, Sonja,» meinte Madame nachdenklich. «Beschwören möchte ich es jedoch nicht, dass es dieses Lied gewesen ist.» «Und jetzt werden Sie etwas singen, nicht wahr?» wandte Drubezloi sich an Madeleine. «Woher weißt du denn, dass Gräfin Lutowojski singt?» fragte Leczinski scheinbar ruhig, während seine Augen mit förmlich vernichtend kaltem Hohn auf Madame ruhten. Aber sie hielt dem Blick nicht nur stand, fondern erwiderte ihn mit derselben Schärfe, als fie mit ihrem lieblichsten Lächeln sagte: «Ich habe Ihrem Freunde vorhin verrathen, dass ich ein wenig musikalisch bin.» «Ja, ja — ganz recht!> stieß Drubezkoi, den Leczinskis Frage offenbar in die Enge getrieben, aufathmend, kurz hervor und starrte vor sich nieder. «Sie fitzt gar fest im Sattel und nimmt bis jetzt jedes Hindernis nut Leichtigkeit,» dachte Leczinski. «Ans Ziel gelangt sie darum aber doch nicht!» Madame erhob fich. «Es ist das erstemal, dass ich hier singe,» sagte sie und schritt lächelnd auf den Flügel zu. «Willst du so gut sein und die Begleitung übernehmen, Sonja? Ich spiele schlecht, und dann singe ich auch lieber im Stehen. Dort auf jener Etagere liegen meine Noten. Wähle du felbst etwas davon aus, bittel' «Ist das alles?» fragte Sonja enttäuscht. «Es sind ja nur drei Lieder!» Madeleine nickte. «Ja, alles!» entgegnete sie. «Madame Narcisse muss ein sehr großes Reper« toire gehabt haben, da sich in demselben sogar drei Lieder befinden, welche sich zu einem Vortrag im Salon eignen,» dachte Leczinsli und lächelte sarkastisch vor fich hin. Madeleine wechfelte leise ein paar Worte mit Sonja, dann trat sie ein paar Schritte weit vom Flügel zurück, so dass sie gerade unter den Kronleuchter zu stehen kam, und fang mit ihrer kleinen, aber silberhellen Stimme, wobei sie sich anmuthig in den Hüften wiegte und ab und zu eine leichte Bewegung mit den Händen machte, in den Saal hinein: «In dem Gras die bunten Blumen Will ich alle, alle pflücken, Um damit die dunklen Locken Meines Liebsten schön zu schmücken. Alle Wollen will ich holen Aus dem luft'geu Blau hernieder, Will ein Lager ihm bereiten Für die jugendschiinen Glieder. Alle Viiglein will ich bitten, Ihn zu singen müd' und müder, Alle Quellen, alle Wälder, Ihn, zu rauschen Schlummerlieder. Alle Sterne will ich löschen, Vie mit ihrem Glänze prahlen, Sonn' und Mond — zu jeder Stunde Soll ihm nur mein Auge strahlen!» «Aber, mein Kind, es ist ja ganz unverant» wortlich von dir, dass du uns noch nie den Genuss bereitet hast, deinem Gesänge lauschen zu tonnen!» rief Lutowojsli, als Madeleine geendet hatte und tral rasch auf sie zu. Sie legte ihre Fingerspitzen mit einem zerstreut^ Lächeln in seine Hand und blickte dann mit demselW Lächeln Drubezkoi und Montesquion an, die nebe^ einander saßen. «Ich glaubte schon, ich würde keinen Ton meh in der Kehle haben,» sprach sie leicht erregt zu dt' beiden hinüber. «Es ist ja so lange her, seit ich zü^ letztenmal gesungen habe! Mondenlang!» -«Zur Strafe, dass der Vogel so lange F" geschwiegen hat, sott er von heute ab alle T"s zwitschern,» sagte Lutowojski. «Und jetzt belong wir gleich noch ein Lied zu hören, nicht wahr, ^ deleine?» , Sie nickte und ihre Augen leuchteten in ^ zehrender Glut und ihre Lippen umspielte ein seltsal^ Lächeln, als sie mit verhaltener Stimme sang: «Ich weiß es wohl, dass ich die Sonne bin, An der du hangest »lit Herz und Sinn, Auch dass dein Auge bitt're Thräuru weint, Wenn deine Sonne dir nicht huldvoll scheint. Ich weiß es wohl, dass, wenn ich von dir geh', Du dich verzehrst in tiefem Weh, Uud dass, wenn deiue Sonue glücklos ist, Du ohne Muck auf dieser Erde bist.» Diesesmal ruhte Madeleines Blick, als sie. A endet hatte, allein auf Drubezkoi, der bleich in se'l" Sessel lehnte. «Und dass, wenn deine Sonne glücklos ist, Du ohne Glück auf dieser Erde bist,» sprach sie halblaut vor sich hin und lächelte ihm O dann nahm fie wieder ihren Platz an Lutowol» Seite ein. (Voltjetzun« ftl<»<) Laibacher Ieiwng Nr. 145. ___________________________1167____________ 27. Juni 1899. und die Dame konnte, aufs höflichste und zuvorkommendste von ihrem «Retter» unterstützt, aussteigen. Die Nachforschungen der Polizei nach dem frechen Gauner sind bisher ohne Erfolg geblieben. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Beeidigung des Bürgermeisters von Laibach.) Die feierliche Beeidigung des Herrn Bürgermeisters Ivan Hribar findet am kommenden Montag, den 3. Juli, um 11 Uhr vormittags im städt. Aathhaussaale statt. Der Zutritt auf die Gallerie wird bei diefem Anlasse nur gegen Eintrittskarten, welche während der üblichen Amtsstunden beim Präsidialsecretär Herrn E. 2ah erhältlich sind, gestattet sein. — (Lieferungs-Ausschrcibung.) Die Intendanz des I. u. k. 3. Corps in Graz übermittelte der Handels- und Gewerbekammer in Laibach eine Nach-Weisung des beiläufigen Erfordernisses all Verpflegsartiteln für die Sicherstellungsveriode 1899/1900 für die Truppen des l. u. k. stehenden Heeres und der k. k. Landwehr für die Verpflegsmagazine Graz, Marburg, Klagenfurt, Laibach, Trieft, Görz und Pola. Zu liefern wird fein: Weizen, Roggen, Brot, Heu, Stroh, Holz, Steinkohle u. s. w. Die Nachweisung lann in der Kanzlei der Handels- und Gewerbekammer in Laibach eingesehen werden. Die Sicherstellungsverhandlungen werden mittelst specieller Kundmachungen in den officiellen Laildesblättern berlautbart werden. — (Militärifches.) Zum Militärkaplan zweiter Classe i. d. N. wurde ernannt der Weltpriester der römisch-katholischen Diöcese Trieft - Capodistria, Iofef Miliiic. in der Ersatzreserve des Infanterierregiments Nr. 97 (Aufenthaltsort Portole). In das Verhältnis außer Dienst wird versetzt der Lieutenant i. o. R. Moriz Homan des Dragoner - Regiments Nr. 5 (Aufenthaltsort Wien.) — (Das Achazi-Fest in Idria.) Der Ursprung diefes eigenartigen Festes reicht bekanntlich bis in den Anfang des 16. Iahrhundertes zurück. Gegen Ende des 15. Iahrhundertes — gewöhnlich nimmt man das Jahr 1497 an — entdeckte ein Böttcher das Qucck-silbervorkommen. Dieser bildete gemeinsam mit dem Landsknechte Cantian Anderle eine Gesellschaft zum Aufschlüsse des Erzfundes. Aber schon im Jahre 1504 verkauften sie ihren Fund an eine Gewerkschaft. Anfangs beschränkte sich der Bergbau nur auf die nächste Umgebung des Fundortes, also auf die Fläche, wo heute die Dreifaltigkeitskirche steht. Aber bald begann man mit Schürfungen auch auf dein südlichen Gehänge; 1500 Wurde bereits der Antoni - Stollen eröffnet. Kurze Zeit darauf wurde mit der Abteufung eines Schachtes begonnen; da traten unerwartete ungünstige Verhältnisse ein, infolge mangelhafter Aufschlüsse glaubte man die Erzanbrüche bereits erschöpft zu haben. Schon wollte man alle Hoffnung fallen lassen, da brachte der Achazitag (22. Juni) des Jahres 1508 Rettung in der Noth: bei der Abteufung des neuen Schachtes wurde eine reiche Erzlagerstätte angefahren, wodurch die Abbauwürdigkeit constatiert und der Grund zum Tiefbau gelegt wurde. Zu Ehren des heil. Achatms wurde der Schacht «Achazi-Schacht» benannt, der heil. Achatius selbst aber wurde in den Rang eines Bergpatrons des Qurcksilberwerkes "hoben. Seit der Zeit wird in Idria der 22. Juni alljährlich festlich begangen. Von nah und fern strömten Fremde nach Idria, um an, Achazi-Feste theilzunehmcn, denn eine solche echt bergmännische Feier zu sehen, hat "an nicht immer und überall Gelegenheit. Der feierliche Umzug fand in früheren Jahren mit großem Pomp statt; nachmittags wurde auf der «Zemlja» jedesmal ein großes Volksfest abgehalten. Aber von Jahr zu Jahr lieh die Theilnahme nach; zumal die letzten paar Jahre M der Achazitag ziemlich fang- und klanglos vorüber-gegangen. Heuer scheint eine Wendung zum besseren eingetreten zu sein. Dazu mag allerdings nicht wenig die "m selben Tage stattgehabte Firmung und die Anwesen-heit des hochwürdigsten Herrn Fürstbischofes beigetragen haben. Schon tagszuvor hatte die Stadt zu Ehren des Kirchenfürsten ihr Festkleid angelegt; Triumph-Pforten waren errichtet worden, von den Gebäuden wehten sahnen; Blumen und Neisiggewinde schmückten die Häuser. Gegen 5 Uhr nachmittags kündigten Pöllerschüsse und Glockengeläute die Ankunft des Bischofs aus VoMo an. Die Schuljugend hatte vom Schulgcbäude bis zur Iohannesbrücke Aufstellung genommen, wo die Vojskaner Straße mündet. Herr Bürgermeister Lapajne begrüßte Seine fürstbischöstiche Gnaden im Namen der Gemcmde, Herr Schuldirector A. Novak namens der Schule, ein lveihgekleidetes Mädchen überreichte dem hochwürdigsten Herrn mit einer passenden Ansprache ein prächtiges Nlumenbouquet, worauf sich der Kirchenfürst in den Turnsaal des festlich geschmückten Schulgebäudes begab, woselbst ihm die Lehrerschaft vorgestellt wurde. Abends brachte der Sängerchor des «Katholischen Arbeitervereines» im Verein mit der Werkskapelle dem hohen Gaste eine Serenade. Die Stadt war feenhaft beleuchtet, selbst die Häuschen hoch oben an den Berglehnen "strahlten in helle,« Lichtcrglanze. Nach der Serenade zog die Bergmusik mit klingendem Spiele durch die Stadt; auf den Straßen herrschte buntbewegtes Leben. Am eigentlichen Festtage empfiengen über 300 Kinder das heil. Sacrament der Firmung. Um 9 Uhr fand ein Hochamt statt, welchem der feierliche kirchliche Umzug folgte. Vom frühen Morgen an hatte es in Strömen gegossen, gegen 10 Uhr ließ der Regen nach, aber der Himmel machte noch immer ein recht missmuthiges Gesicht. Trotzdem war die Betheiligung an der Procession eine ungemein starke. Beim Theresiaschachte sowie beim Antonistollen waren Altäre errichtet worden, vor welchen ein Spalier weißgekleideter Mädchen Blumen streute. Der vierte Ruhepunkt war bei der Johannes-Kapelle. Mit dem Segen in der Kirche fand der Umzug seinen Abschluss. Um 1 Uhr gab der hochwürdigste Herr Fürstbischof ein Diner, zu dem die Spitzen der BeHürden eingeladen waren. Nach 4 Uhr fuhr der Herr Fürstbifchos nach Unter-Idria. Die Idrianer aber pilgerten scharenweise zur «Zemlja» hinaus; die Anlagen waren mit grünen Laubgewinden und bergmännischen Emblemen geschmückt. Bei den Klängen der Werkskapelle entwickelte sich bald frisches, reges Leben. Erst ein nahendes Gewitter that demselben theilweise Abbruch. 1'. — (Todesfall.) Auf ihrem Schlosse zu Thurn-Gallenstein bei Heiligentreuz starb am 25. d. M. mittags die Witwe Gräsin Camilla Pace Freiin v. Friedensberg, geb. Freiin v. Schweiger, im Alter von 77 Jahren an einem Schlaganfalle. Die Verstorbene, welche sich ob ihres edlen Charakters sowie Wohlthätigkeitssinnes im Kreise der Landbevölkerung einer seltenen Beliebtheit erfreute, hinterlässt drei Töchter, die Gräfinnen Maria Pace verehelichte v. Manussi, Oberstens-Gattin, Ludovica und Mathilde Pace und zwei Söhne, den ehemaligen Landespräsidenten von Bukowina und jetzigen Vizepräsidenten des Obersten Rechnungshofes Anton Grafen Pace und den Statthaltereirath i. R., nunmehrigen Gutsbesitzer in Tapogliano bei Görz, Grafen Rudolf Pace. Das Leichenbegängnis findet heute statt. — ilc. — (Kaufmännischer Kranken- und Unterstützungsverein in Laibach.) Sonntag den 2. Juli um 10 Uhr vormittags wird in der Haus-kapclle des neuen Asylhauses der barmherzigen Schwestern in Udmat als statutenmäßige kirchliche Jahresfeier des laufmänischen Kranken- und Unterstützungsvereines eine heilige Messe für das Gedeihen des Vereines sowie für das Seelenheil aller verstorbenen Mitglieder und Wohlthäter desselben gelesen werden. — Gleichzeitig können auch die Vereins-Krankenlocalitäten besichtigt werden. — (Die diesjährigeBezirks-Lehrer-conferenz für den Bezirk Krainburg) findet am 26. Juli um 9 Uhr vormittags in der Turnhalle des k. k. Franz Iosef-Obergymnasiums in Krain-burg statt. Die Tagesordnung derselben ist folgende: 1.) Eröffnung durch den Vorsitzenden und Wahl zweier Schriftführer. 2.) Mittheilungen des k. l. Bezirksschul-inspectors Herrn A, Zumer über die an den inspirierten Schulen gemachten Wahrnehmungen. 3.) Das Rechnen auf der Mittelstufe der Volksfchule (mit einem praktischen Versuche). Berichterstatter Herr Lehrer Wilibald Rus. 4.) Wie soll der Schulgarten die Obstbaumzucht im Bezirke heben? Berichterstatter Herr Lehrer Michael Debelak. 5.) Bestimmung der Lehrbücher für das Jahr 1899/1900. 6.) Bericht des Bibliotheksausschusses über den Stand, den Gebrauch und die Rechnung der Bezirks« Lehrerbibliothek. 7.) Anträge auf Ankauf neuer Bücher für die Bibliothek sind bis zum 21. Juli schriftlich dem Obmanne des Vibliotheksausschusses, Herrn Oberlehrer Josef Pezoic, zu übersenden. 6.) Wahl des Biblia theksausschnsses für das Jahr 1899/1900. 9.) Wahl des ständigen Ausfchusses für das Jahr 1699/1900. 10.) Selbständige Anträge sind schriftlich bis zum 21. Juli beim Vorsitzendell der Conferenz einzubringen. Schließlich wird der k. k. Aezirksarzt Herr Doctor E. Oavnik einen Vortrag über die Untersuchung der Zehkraft der Schulkinder halten. —»— — (Unwetter in Unterkrain.) Durch die anhaltenden heftigen Regengüsse in der letzten Woche ist der Landmann in Unterkram seiner besten Hoffnungen beranbt worden. Das Getreide war sowohl in Halm als auch in Frucht schön wie seit Jahren nicht gestanden. Nun liegt alles vom Wasser geknickt am Boden, und es ist wenig Aussicht vorhanden, dass sich dasselbe heben würde. Die Rebe konnte ihre Blüten nicht entwickeln, daher auch die Hoffnung auf eine gute Weinernte aufgegeben werden mufs. Ebenso stellt sich die Heuernte höchst ungünstig, da das Heu infolge der Nässe nicht eingeführt werden kann. Ein Besitzer in der Nähe vsn Nudolfswert allein hat seit 10 Tagen bei 60 Fuhren Heu auf den Wiesen liegen; dasselbe wird, durch die Nässe als Futterartikel gänzlich verdorben, höchstens als Streu verwendet werden können. Die noch nicht abgemähten Wiesen werden vom rapid steigenden Gurkflusse überschwemmt; dadurch wird das Heu mit Schlamm überdeckt und als Futter unbrauchbar gemacht. Insbesondere von Kronau gegen Landstraß zu, woselbst die ergiebigsten und größten Wiesen vorkommen, ist der Schaden ein enormer, da in jener Gegend der Gurlfluss bei Hochwasser in ganz besonderem Umfange auszutreten Pflegt. —v- — (Fleischpreise in Rudolfswert.) Man fchreibt uns aus Nudolfswert: Endlich kann auch bei uns die erfreuliche Thatsache des Fallens der Fleischpreise verzeichnet werden. Herr Fleischhauermeister Turk eröffnete Anfangs dieses Monates im benachbarten Orte Kandia seine Fleischbank, woselbst er Rindfleisch bester Qualität mit 40 kr., Lungenbraten mit 44 kr., Kalbsfleisch mit 48 kr. und Schöpsenfleisch mit 40 kr. per Kilogramm ausschrotet. Der Zudrang des Publicums ist ein außerordentlicher. Wenn man bedenkt, dass gerade in Rudolfs« wert, woselbst infolge der unmittelbaren Nähe Kroatiens und der außerordentlich gut beschickten monatlichen Viehmärkte das Schlachtvieh billiger als irgendwo im Kronlande erstanden wird, gewinnt man die Ueberzeugung, dass die bisherige Höhe der Fleischpreise, 54 bis 60 kr., eine ganz ungerechtfertigte war. — Wie verlautet, werden in kürzester Zeit auch die übrigen Fleischhauer in Kandia die Fleischpreise bedeutend herabsetzen. —o— — (Abrutschung der Rampe bei der neuen Gurkbrücke.) Infolge der in den letzten Tagen niedergegangencn heftigen Regengüsse hat sich die Erdrampe der neuen Gurkbrücke am rechten Flussufer in Kandia knapp an der Steinscarpe um 1 75 ,n gesenkt. Leider treten die Senkungen dieser Rampe selbst bei ganz geringem Regen ein, was stete Reparaturen erheischt. —6— — (Genossenschaftliches.) Die Genossenschaft der Wirte und Fleischhauer des Bezirkes Gurkfeld hielt am 11. d. M. eine Generalversammlung ab. Bei der vorgenommenen Neuwahl des Vorstandes wurden gewählt: Als Obmann Josef Krieger, Fleischhauer in Gurkfeld; als Obmann-Stellvertreter Vincenz Nostohar, Gastwirt in Ober-Pauschko; als Ausschußmitglieder die Wirte Johann Ajster in Munlendorf, Lorenz Bogner in Deutschdorf, Anton Koritnik in Haselbach, Johann Vah ic in Cerklje, Alois Marusic in Unter-Radula, Josef Gospodaric in Auen, Martin Weble in Großmraschou, Michael Korzenik in Rovisek, Alois Hrastnik in Arch; als Stellvertreter: Karl Scheuer, Gastwirt und Fleischhauer in Gurtfeld, Josef Scheuer, Gastwirt und Fleischhauer in Gurkfeld, Andreas Fessler, Cafttier in Gurkfeld, Franz Gregoric, Gastwirt in Gurkfeld, und Johann Ierman, Gastwirt in Gurkfeld. — Die Collectiv-Genossen-schaft aller Gewerbetreibenden des Gerichtsbezirtes Natschach wird am 13. Juli in Ratschach eine neuerliche Generalversammlung abhalten, weil die auf den 8. d. M. anberaumte gleiche Versammlung nicht beschlussfähig war. —o. — (Mord.) Wie man uns mittheilt, wurde heute morgens im Zwangsavbeitshause, als sich die Sträflinge in der üblichen Ordnung aus der Kirche begaben, ein Sträfling Namens Gregorutti von seinem Genossen Celigar plötzlich ohne Veranlassung mittelst eines langen Küchenmessers in die Lebergegend gestoßen, so dass er in kurzer Zeit verblutete. Sowohl der Thäter als der Getödtete sind Istrianer Italiener. Das Motiv der That ist unbekannt; es dürfte aber ein Racheact vorliegen. — (Gefährliche Drohung.) Am 18. d. M. kam der Besitzer Matthias Laznik aus Podsmrek, Ge-richtsbezirk Umgebung Laibach, in die Kaserne des Gendarmeriepostens Laibach und brachte zur Anzeige, dass ihn der Kaischlerssohn Jakob Fröhlich von Podsmrek mit dem Erschießen bedroht habe, weil er (Üaznit) ihm eine von seiner Mutter zur Aufbewahrung gegebene Kuh nicht ausfolgen wollte. Da Fröhlich als ein gefährlicher Mensch bekannt ist, so wurde er arretiert und in das Inqusitionshaus nach Laibach eingeliefert. I. * (An Brandwunden gestorben.) Am 20. d. M. ließ die elfjährige Tochter des beim Gutsbesitzer Franz Galle in Freudenthal bediensteten Sägers Johann Urbas ihre dreijährige Schwester, während sie Wasser holen gieng. unbeaufsichtigt am Herde sitzen, in welchem sie eben Feuer angemacht hatte. Als sie zurückkehrte, brannten die Kleider des Kindes bereits derart, dass dasselbe schwere Brandwunden erlitt, an denen es bald darauf starb. Die gerichtliche Anzeige wurde erstattet. —l-. — (Cur liste.) In Krapiua-Töplitz sind vom 12. bis 20. d. M. 111 Personen zum Curgebrauche eingetroffen. — (Johann Strauß) Dem Andenken des dnhinsseschicdencn Walzrrkumgs widmet Engen Graf zu Aichelbnrg, ein gebürtiger Laibachcr, folgende stimmungsvolle Verse: «An der schlinen, blaue» Donau» einsam steht die Muse, weinend, ihres Schmerzes heiße Thränen mit der kühlen Flut vereinend. Und es tiwen Trauerllinige, die der Harfe sich entrungen, um den grüßten ihrer Söhne, dessen Geigenstrich verklungen. Tunkte Nacht senkt sich hernieder, Wellen rauschen Walzerweiscn, um der Muse Harfe flattert eine «Fledermaus» in Kreisen. «Sei getrost, betrübte Muse! Kehrt der Meister auch nicht wieder. «An der schönen, blauen Donau» lUnze» ewiy leine Liede« l. Laibacher Zeitung Nr. 145.___________________________________1168____________________________________________27. Juni 1899. — (Neubau der landschaftlichen Burg.) Der Neubau der landschaftlichen Burg in Laibach soll, wie wir erfahren, im kommenden Monate in Angriff genommen werden. Die Bauarbeiten wurden im Concurrenzwege wie folgt vergeben : die Maurerarbeiten an Baumeister Wilhelm Treo, die Zimmermannsarbeiten an Zimmermeister Johann Za lotn it, die Spenglerarbeiten an das Consortium Lencek'Nolli, die Dachdeckerarbeiten an Heinrich Korn, die Eisenlieferung an die Firma Ernst Hammerschmidt, die Tischlerarbeiten an Üiarl Binder, die Legung der Brettelböden an die Firma Guzelj in Nischoflack, die Schlofserarbeiten an das Consortium Achtschin-Martincit-Pilko-Spreitzer-Zabkar, die Anstreicher-arbeiten an die Firma Brüder Eberl, die Glaser-arbeitcn an die Firma Julius Klein und die Bild-hauerarbeiten an die Firma Hasclsteiner-Fischer besprochen werden wird, die Ungarn könnten im Iahtt 1903 auswandern, um der Nothwendigkeit enthoben zu sein, einerseits unsere Industrieproducte zu kaufen, anderseits mit dem Auslande längere Handelsverträge abzuschließen. Dass dies ein fürchterlicher Schlag fill die österreichische Productivn wäre, dürfte bereits heute in der gefammten ernst zu nehmenden öffentlichen Meinung feststehen. Budapest, 26. Juni. — Abgeordnetenhaus. — Der Finanzminister unterbreitete das Zusatzübereinkommen mit der österreichisch-ungarischen Vanl und Gesetzentwürfe, betreffend die Biersteuer- und Spiritussteuerzuschläge. Das dem Abgeordnetenhaus unterbreitete Zusatzübereillkuimnen mit der österreichisch' ungarischen Bank enthält die bekannten Bestimmungen/ wonach im Falle des Erlöschens des Privilegiums an« 31. December 1907 die ungarische Regierung für 1908, 1909 und 1910 als Entschädigung 22 Kronen per Actie zu Handen des Gcneralrathes nach dem pro-centuellen Maßstabe des Antheiles der ungarischen Regierung an dem Reingewinn in den Privilegiums-jähren 1900 bis 1907 bezahlt, wogegen sich die Bant verpflichtet, leine anderweitigen Entschädigungsansprüche zu stellen. Nach Erledigung von ImmunitätsangelegenheiteN wird die Debatte über die neuen Ausgleichsvorlagell fortgesetzt. Abg. Polonyi hält feine Schlussrede, in welcher er sich vorwiegend in it der Frage der Reciprocität befasst und in eingehender Weise gegen die letzte Rede des Ministerpräsidenten polemisiert. Eines sei sicher, führt der Redner aus, und das sei die voll' ständige Ungewissheit. Der Redner gibt unter' Hinweis auf die in Wien speciell von den Christlich-Sociale» und deren Organen gegen Ungarn, Szell und de>l Ausgleich betriebene Hetze der Ueberzeugung Ausdruck, dass in absehbarer Zeit auch die Majorität die Zo^ schranken werde schaffen müssen. Der Redner empfieh^ feinen Schlufsantrag zur Annahme. (Lebhafter AeifaU auf der äußersten Linken.) Ministerpräsident von Szell erklärt, mit der Eventualität einer Verweigerung der Ratification feitens des österreichifchen Reichsrathes sich heute z" befassen, wäre nicht zweckmäßig. Der Ministerpräsidenl hofft, dass die Ratification erfolgen werde, umsolnehl' als dieser Ausgleich dein Zwist ein Ende macht u"t> auch den Interessen der österreichischen Industrie cN^ spricht. Der Ministerpräsident erklärt hierauf bezüaM der Tarife beim Eisernen Thor, dass die Verschiebung des Inslebentretens derselben nicht auf die EinspraH von österreichischer Seite zurückzuführen fei. Der TarN werde übrigens demnächst, den Verträgen entsprechend ins Leben treten. Mit Bezug auf die Ausführungen des Abgeor^ neten Polonyi über die Agitation gegen die ung^ rischen Wertpapiere sagt Ministerpräsident von Si^' dass der Abgeordnete mit seiner Beschwerde in viele Stücken Recht habe. Dieser Umstand ist der RegieruH nicht entgangen, er tonnte ihr nicht entgehen, und »H Laibacher Zeitung Nr. 145.________________1169 27. Juni 1899. erkläre mit großer Bereitwilligkeit, dass sich die Regierung mit dieser Frage beschäftigt und bemüht ist, den einzig rechtmäßigen Standpunkt zu schützen und zu rchituieren. Ob dies in jeder Hinsicht gelingen werde, weiß ich nicht, ich glaube aber, der Abgeordnete kann die Richtigkeit dieses Standpunktes nicht bestreiten. Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten. Der Gesetzentwurf wurde im allgemeinen angenommen. Für denselben stimmte die liberale Partei und die Aolkspartei. Die von der Opposition eingebrachten Beschlussanträge wurden abgelehnt. Für dieselben stimmten bloß beide Fractionen der Uuabhängigkeits-Partei. Der Präsident lässt eine kurze Pause eintreten. Nach derselben beginnt die Generaldebatte. Hierauf wird nach kurzer Debatte die Ausgleichsvorlage auch in der Specialdebattc votiert. Im Laufe der Debatte trat Ministerpräsident von Szell dem Antrage des Abgeordneten Varia wegen Eliminierung des H 3 welcher die Regierung anweist, Verhandlungen bezüglich des Zoll- und Haudelsliünduisseö einzuleiten, entgegen und erklärt, die Verhandlungen seien schon deshalb nothwendig, weil die Form des Bündnisses am besten dem Geiste des Gesetzartilels XII vom Jahre 18U7 entspreche. Budapest, 26. Juni. Die Unabhängigkeits« Partei und die 1848er Partei beriethen heute unter dem Vorsitze Franz Kossuth über die Verzehrungs-steueworlage. Nach kurzer Debatte beschloss die Con-fereuz. die Vorlüge abzulehnen. Die Partei betraute den Abg. Bela Komjathy mit der Vertretung im Plenum. __________ Von der serbisch-türkischen Grenze. (Original Telrgranxn.) Constantinopel, 26. Juni. Auf die Nach. richt, dass die serbischen Grenzverstärkungeu nicht 3änzUch zurückgezogen werden, wurden türlischerseits Wei Bataillone an die Grenze vorgeschoben. Die UeMber Division wurde beordert, nothwendigenfalls ^renzverstärkungen zu entsenden. Anderseits wurde ben Grenzcommanden strengstens aufgetragen, Provokationen durch die Albanesen sowie die Verletzung der serbischen Grenze zu verhindern. Französische Kammer. Mrlginal Telegramm.) Paris, 26. Juni. Das Haus ist gut besucht. Es herrscht große Bewegung. In der Diplomatenloge bemerkt mau die Botschafter Monson und Urusow. ^ei Eröffnung der Sitzung riefen einige Socialisten: 'Es lebe die Commune!» Die Verlefung der Regierungserklärung wurde vou einige» Socialisten mehrmals in heftiger Weise unterbrochen. Ministerpräsident Naldeck-Nousseau wurde applaudiert, als er erklärte, er werde der Verfassung Achtung verschaffen und die Gerechtigkeit werde ihr Werk in voller Freiheit vollenden. Der Schluss der Erklärung wurde von der Anken und vom Centrum mit Beifall aufgenommen. Hierauf wurdeu acht Tagesordnungen eingebracht. Die vom Ministerpräsidenten verworfene einfache Tagesordnung wurde mit 271 gegen 248 Stimmen ab- gelehnt und die von der Regierung acceptierte Er-, klärung, welche die Handlungen der Regierung billigt, mit 263 gegen 237 Stimmen angenommen. Dep. Goujon verlangt, dass der angenommenen Tagesordnung eine Motion hinzugefügt werde, in welcher die Kammer dem Bedauern über die Zusammensetzung des Cabinets Ausdruck gibt. Deputierter Pourquery betont die Unmöglichkeit, einen derartigen Zusatz, der im Widersprüche mit der Tagesordnung stehe, zu votieren, worauf Deputierter Gouiou feine Motion zurückzieht. Die Regierung unterbreltet einen Gefetzentwurf, betreffend die Einführung von directen Steuern. — Die Sitzung wurde hierauf aufgehoben. Die Rückkehr Dreyfus'. (OriginalTelegrauim.) Lissabon. 26. Juni. Eine heule früh in Angra (Azoren) aufgegebene Depefche meldet, dass der Dampfer «Ssax. mit Dreyfus an Bord heute zur Aufnahme von Kohlen in Fayal erwartet werde. Gecegratntns Nizza, 26. Juni. (Orig.-Tel.) General Gallifet wurde zu fünf Jahren Gefängnis und 5000 Francs Geldstrafe sowie zur Tragung der Gerichtskosten verurtheilt. Die z>. t. ^^K>oiz,»^»t^iK der «K'ailmcher Zeitung», bei welchen das Abonnement mit diesem Monate ende^ werden höflichst ersucht, die weitere Prä-numeration l>»z 3 1 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 14-5«, Nor-male: 18 8 °.__________________________________ Verantwortlich« Redacteur: Anton Funtel. Wenige Mineralwässer sind so weit verbreitet und erfreuen sich einer so allgemeinen Beliebtheit, wie das seit 25 Jahren bewährte Franz Josef- Bitterwasser, wovon die in vier Erdtheilen zuerkannten 10 Goldmedaillen glänzendes Zeugnis ablegen. Ueberall erhältlich. (592,) g_i llurort Gleichenberg. Diesem schönen Nadeorte der grünen Steiermark, der erst vor zwei Jahren das Jubiläum seines 60jährigen Bestandes feierte, mag mit vollstem Recht unter den Curorten Oesterreichs eine erste Stelle eingeräumt werden — theils hinsichtlich seiner weltbekannten, heilkräftigen Mineralquellen, theils mit Rücksicht auf seine günstigen llima« tischen Verhältnisse, welchen beiden seitens ärztlicher Autoritäten eine besonders heilsame Wirkung für Erkrankungen der Athlnungs-organe zuerkannt wird. Aber auch die Mannigfaltigkeit und die mustergiltige Einrichtung der in Gleichenberg befindlichen Cur-anstalten, wie z. N. die verfchiedenen Inhalationsräume, die pneumatifchen Kammern, die Bade» und Kaltwasserheilanstalten reihen den Ort unter die Heilstätten ersten Ranges. Den An-forderungen eines bedeutenden Curortes entsprechen in dem an» muthigen Villenstädtchen ferner auch fämmtliche sanitären Ein« richtungen sowie die Verpflegungs« und Wohnungsverhältnisse. Bezüglich der letzteren ertheilt die Curoirection, unter deren Leitung auch mehrere, herrlich gelegene Villen mit schönen, gesunden Wohnräumen stehen, bereitwilligst Austnnft. Von den heuer gebotenen Neuerungen des Curortes mögen die Zuleitung eines ausgezeichneten Trinlwassers vom Hochstradner Kogel in die der Curverwaltung zugehörigen Villen, die Errichtung von Einzelcabinen für Inhalationen der Fichtennadeldämpse, die Er> Weiterung einiger Anlagen, mehrfache Verbesserungen in den Curanstalten und von den Neubauten das stattliche l. l. Post» gebäude hervorgehoben werden. Für das Amüsement der Cur« gaste ist auch mit Beginn der heurigen Saison durch die Eur-lapelle. durch das Theater, durch Concerte, Tombola, Reunionen lc. ausreichend Sorge getragen. Badesaison vom 1. Mai bis 1. October. (2532) Farben zum Selbftfärben von Stoffen aller Alt, Baumwolle, Seide, Leinen, Vorhängen. Zu haben in verschiedenen Mustern bei Nriider Gberl, Lai« bach, Kranciscanergasse. Nach auswärts mit Nachnahme. ______________ (877) ii..4 0* (2231) 25-4 CHOCOLADE± «Jfe* KÜFFERLE in allen Qualitäten «sol** zu beziehen durch: Jeglic S teskovic, »eh. Eourse an der Wiener Börse vom 26. Juni 1899. na« d«m oMenen Cours«««« .. , «tld War, Illlat«.Anlthtn. °^.«inl)i>!,l,chr N.-i, "Silber verz. IännerIiil! 1«l» ^ 100 »0 ,8<1 " " «pril-October lUu 10 10«, «ü ,«nn ^° StaaMoie li'.o st, "8 5U 1«9 b« '»«?" ^» „ 3>'"slel 100 ft, "?>- I57'°ft >"'>4ei Staatsluse . ioo l l94 ?i> 1S5 75 ^„/^ ,. . . 50 st l?4?5 19H?b /» «°m..Psa„dbr. i^ i«, st. 14« ,5 ^49 — ^/° ?.^lerr, «olbrente, stenerfrei ll9 4, liS L!> «. . ^"'^ >" Kruneilwähi., >leueisrci s>ir ül>0^!i,!,c!,«l)«. 10U'»i> lU«'4ö !»/»,«> ^^- p" Mlimu . . 1UU i!ü lW'4l> sll^" 3!^ I"°eft>!!<)»«.Rentt '"^ „ G.. steuerfrei "N'I°Kf"Ä°l," i„ Silber !i.NF'-.) <> lU« st, Nom, 5'/.'/» >»»'« 1»6 50 !'7"N (dw.Li,). ,,,, 20«Kr. ^"°"-........S8bO »94U ""' Kr, Nom..... »,-- SS 70 «!, .^«"Sschuldverschreibu«. ^"»I'Neftr!np.Visenb..Actu st. «. W. ^ s«?,/^.......ll»4'50L»5- Velb Ware Vom Gtaat, zur Zahlung überm'mmenl Vistnb.-Prlor.» Obligatlontn. «klilabethbal,!, k«n u. ««» «l. 4«/<, ab 1U«/o «. Et. ... Ut,'- l«'<2 Elisabelhbah». 400 u. «000 Vl 200 M 4"/»...... ll? - ll? 7b ssranz Iuscs «,. Vm. lS»4. 4»/, »ö4, 89 ll. «. «8-25 »9-- Una. Golbrente 4'/, per «all« il»'!0 l^9 30 d 9«-l5 9«'8ü dlo St.««l.Gul°1U0sl..4'/,«/. 86'Ut, 8s2b bto. dto, Silber lNN fl,, 4'/,°/« l»Xi 30 lOl -dto. Ltaals-Obllg. (Uü«, Ostb.) v I. l87N, 5"/«..... l,9 70 l«U 7l> bto 4'/,"/<>öchlli!lreaal «bl,.Obl, !00's) ls l »^ bt» Präm >Anl, k l00 fl. i>. W. ,»«-—««!—. dto dto. ^ 5«fl. ». W, lö>—l61 — Ihciß-Nea°Lole 4»/. l00 »l. . ,3» »» l3S 2° Grundtntl.«ybligati«lne» (für lO0 fl. «M.). 4»/> uügarilche (,00 fl. «. w.) . »5— »5'^> 4«/! lroatische und slavonisch, . 9«-H5 97-25 Andere öffentl. Anllhen. D«nau'3i«.-L«se!»»,,. . . . 1«9'50 180 5^ bt« .Nnlelh« ,»?« . . l0« 75 lU« 65 «lnlehtn der Ltndt Oörz , . ll»'- —'-^ »lnlehen d. Otadlgtm^iüde Wlrn lU» ^ 104 1> Aülehen b. Stadtgemeinde Wien (Silber oder Vold) . - - l«4 75 l«5 l.0 PrämienÄi'l, d, Vladta«. »tten ,S4— l!<5 Äörsebau^lnleh». »«rl»»«. »°/. ,oo )5 — — 4»/, «w,!»« ««b»«»»l«tz» . 98 2!» 99 »k Vsandblieft (für 100 fl.). Vodcr. all^MlnzoI^erl,^ V725 9!,22 bto PrHm,.SchIbv, »"/„. I, Em, ll9 »U ,«l» S« bto. bto. 3"/„. ll.E,», il?-oU ll8'2b N -üsterr, Landes-Hyp-Anst, 4"/„ 99 ?u l >u lz«i bto, dto, 50jühr, „ 4°/y . . 100 i!0 ,ul l!0 Vparcafle.l.öst., »0I,bV,°/,vl. lOö bU -- PslorUät«.Pbliga«on»n lliir 1l»0 sl.). sferdinand^Noidbahn ' dto 5°^liU0fl, p. lOO ll. «l ?^ l«« Una °«M. «ahn..... l«? ?u ius ?,» 4°/, Unterlra!,!« »ahnen . . iw «, l«o - Dank.Actien (per Stück). »nglo-Oesl. V°nl »00 fl. «V« ». l5l 75 lb» »b «anlvcreln. Wiener, llw fl. . «" «» »?4 7° Vodcr,.«>'ft ^est..»0«,l,G.40«/» «? - 4«8- «lbt'llnst. l, H°nb, u.«. l«n st, --»'> —— bl» - 8«?>ü,» «itbltb°»l.Nll«,u»a.. lwo sl. . ^"»^' Depositenbank, «ll«.. 200 fl. . ^ - «,— ««oinpte<<»es.. Nbröst,. 500 fl. ?»0-- 7»b— «lro-u, «tassenv,,Wiener, L00fl. "5U i»>) »°?'5(> b!,po!helb,,Oest,, 200^,25°/««, 98-üu 99 50 Unberbllnl. Oest.. «OU fl. . . 2»? <5 «1 ?ö vesz!b-. »nlthc«banl. «lt», »« ll. . >?»<«) l 7« ?b «eld «are Hctien «on Hlllnsporl' Unternehmungen (per StÄck). «nlsinTepl, «tlsmb. 200 fl. . U»? 5 l«0? l Vübm. Nordbahn 15« fl, , . »46 — 847'»« V.ilchticlirader Eis. 500 sl, CM, ls40 »»öl, blo. dto, (lit. M »0N fl. . «l6 —6l7-Douau . NampfschlssahrtS ° Ges., Oesterr.. 5 ??'- ssüldinanb« Nordb, lOONfl.TM. »24»' ll3o0-Lemb, -Ezeriio».« Iassy - Eisenb.« Gesellschaft «— Lloy», Oest., Irieft, 500 sl. «M. 438-- - 43?'— oesirrr. Nordwcstb. 200 fl. E. »4? — »48 — dt«. bto. (lit. L) 200 fl. O. »59 — »59 5^ Prag Dui.er fl, . . . l»3 — l»4 - Ung,^al!z. «lseiib. 2»<,sl. Lilbe« »l»'5ü »13-50 Uug «tstb,(«aal!.<»rai)2!X,fI,8. »14-— l»l5- «ener ««albahitN' »ct.-««l. — — —>— Indufiril'Actien (per Stück). «angel., Nllg. »ft., 100 fl. . . »««'— »<>«'-«gebier Eisen, unb St»HI fl. l»6« i»7N Kalgo-Tarj. Sl«,nlol>len 8« sl. Z2< — «27 „O«hl»«l»Hl,l" Papiers. 2«) fl. ,9»-- »»»0 — „««««»>, »«p<««f. ». ».^». ,«5 - l«U-- »eld W»l, Trisaller »o!,Iciiw. Ges. 7« ff. «1-—»8»-— W^e,il..O„cch,!n Wien.1N0fl. «o« - «5-. Waagun-Leihllnst., «ll«,, inPesl. Wr."Va'u°eleNsch°st,00fl, ,' ' Kl ^^ Vienerberger Ziegel-Nctien^e,. ^.^ U,^ Diners« Lose (per Stuck), Nubllpest.Nastllc» (Donibau) . 7. ,.z,o «lrcditlose 100 sl...... «<,..^ «a,,.» es,v,,10fl. 3Z.!^ «7.^° «othen Kreuz. Una, Ges. v.,5ll. «,.. ?j.5X «ndnlpli.llole 1» fl..... »°.^. ".17 «almLuse 40 fl. «M, . . . «^. »?. Gl, «e»°i«7u ^arl«........ 47.5, 47.^7 Paluten. Dncaten........ z.g» «.7^ L.'sslonl« Ltücke..... 9,^ u-b« Deulsche »ieichübanlnote» . . z»>8»''58 — 3^r"^°'""°^ - - - "b<;^,.. 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