Nr. 23. SllmMg den N. Inm ^1865. 9. IchlMng. glätter aus Arain. (Beilage zur „Laibacher Zeitung.") Die „Blätter auö Kram" erscheinen jeden Samstag, nnd ist der Pränumcratiouspreis ganzjährig 2 si. üstcrr. Währ. Wolke und Stern. Von A. Pctöfi. Ans dein Ungarischen übersetzt von Faust Pachlcr. Als Gott der Herr den Mann erschaffen, Kam finst'rc Schwcrmuth in sein Herz. Warum? — Ich weiß nnr dieses: Wolke ! Und Donner ward ans diesem Schmerz. ! Als Gott der Herr das Weib erschaffen, Brach er in Frcndcnthräncn aus: Noch jetzt kauust du die Troftfen sehen Als Sterne an orö Himmels Haus. -......-........------ ! ! ! Des MNers Tochter. ! Novelle von Ludwig Bowitsch. ! Etwa vier Wegesstunden von der Residenz entfernt, am AuZlauf südwestlicher Gebirgsketten, findet sich eine einsame Mühle. Noch zur Stunde scheint der stattliche Vau das Gelände zu beherrschen: vor einigen Iahrzehenten jedoch prägte ! nch der Wohlstand der Eigener noch um Vieles entschiedener aus und das sorgsam gepflegte Gehöfte mit seinen Parkan- > lagen und Wasserkünsten konnte als Herrenschloß in des Wortes ^ vollster Bedeutung gelten. ! Hans Reutler war aber auch ein reicher, steinreicher Mann. ^ Cchon vom Hause aus begütert, hatte er durch Verehelichung ^ mit einer Grundbesitzers - Witwe und erfolgreiche Speculationen ! sein Vermögen auf schwindelnde Höhe gehoben. Dessen trug > er auch ein stolzes Bewußtsein und offenbarte solches in Worten ^ und Thaten. ! Das Müllerbaus gab sich, wie erwähnt, schon äußerlich als der Wohnsitz des Reichthums zu erkennen und seine innere !, Ausstattung stand keinem Edelsitze nach. i Dennoch konnte Reitler nicht eigentlich glücklich genannt ! werden. Fort und fort nach Gold und Schätzen haschend, gc- ! wann er nie den Segen der Befriedigung. Die Welt des Ge- ! müthes hatte ihm ihre Zauber nie erschlossen und jene Selig- ! teit, an welche keine andere hinanreicht, die Seligkeit des Sich- ! wiedersindens im fremden Herzen war ihm fremd geblieben. > Nur der Mitgift wegen hatte er die reiche Witwe zum Altare ' geführt, nur des Vesitzthums willen fügte er sich in die Launen ' ber zwar nicht unedlen, jedoch keineswegs anmuthigen Frau. ! Er erreichte nach zwanzigjähriger Resignation endlich, was er beim Abschluß des Bündnisses in's Auge gefaßt hatte. Mar- gareth starb, nach dem sie ihren Gatten zum Universalerben ernannt > hatte. ^ Hans Reutler dachte an eine neue Wahl. Zwar mochte er auck dießmal vom Vermögen nicht absehen, abcr Rosa, die Tochter eines Eisenwerk-Inhabers war zugleich schön und jung, ja beinahe zu jung für den bald ein halbes Jahrhundert zählenden Müller. Die Hochzeit würd? beschlossen und vollzogen. Einige Monate hindurch hing der Himmel voller Geigen. Reutlcr meinte in einer neuen Welt zu leben und nie hatte er seine grauen Haare mit größerer Wehmuth wahrgenommen, als jetzt, wo er erst so recht jugendlich zu fühlen begann. Dem schönen Traume war ein rasches Ende beschicden. Rosa erkrankte an einem Vrustleidcn und schloß, nachdem sie ihren Gatten mit einem Töchtcrlein beglückt hatte, ihre Augen. Reutler blickte einerseits das Kind mit Entzücken, andererseits die Leiche mit Verzweiflung an. Vor Ablauf eines Vierteljahres waltete eine dritte Hausfrau in der Mühle. Niemand mochte dem Witwer die Wiederverchelichung verargen. Galt es doch, ^dem kleinen Nöslein eine Mutter zu geben. Und in der That hatte in Neutlcr'Z Ueberlegungen das letztere Motiv den Ausschlag gegeben. Anna war gleich der ersten Gattin Reutler's dem Witwenstande entnommen. Auch sie besaß ein nicht unbedeutendes Vermögen und paßte, was Alter und Ansichten anbelangte, ganz gut zu ihrem neuen Gemal. Sie hatte wenig oder kein Gemüth; all' ihre Empfindungen konzcntrirten sich in dem einen Bewußtsein des Reichthums: hart und knikerisch in ihrem eigentlichen Wesen, war sie nur dort verschwenderisch, wo es galt, mit dem Besitze zu prunken. Hatte Neutler schon der ersten Gattin gegenüber eine dcmüthigste Rolle gespielt, so beugte er sich vor der dritten, in deren Obhut das Töchterlein gegeben war, noch um so mehr. Der reiche, stolze Müller, der so verächtlich auf die minder vom Glück Begünstigten niederzubücken pflegte, führte ein Leben, um das ihn der Aermste kaum beneiden tonnte. Er, der stets als ein Gewaltiger vor der Welt zu gelten sich mühte, war die Ohnmacht selbst im eigenen Hause. Rosa wuchs empor, gehätschelt vom Vater, der einerseits im Kinde die Erinnerung pflegte an jene flüchtig vorübergegangene Zeit, die wie ein Zaubcrmärchen über Vergangenheit und Gegenwart ihren matten Nosenschimmer warf, andererseits auf das kleine Röslein die stolzen Pläne nimmersatter Habsucht übertrug. Für das noch mit Blumen tändelnde Mädchen wählte er bereits im Geiste den künftigen Eidam, kaum den Reichsten der Reichen würdig sindend. ! Von einem eigentlichen Sichhineinleben in das Kind, von ! cinem Verständniß der kleinen Leiden und Freuden, von einer 94 Einwirkung auf das zarte Gemüth war keine Rede. Neutler betrachtete und würdigte im Kinde nur sich selbst. Mutter Anna stand dem Töchterlein des Müllers völlig fremd. Sie versagte zwar der Kleinen nichts, im Gegentheile, sie gab sämmtlichen Dienstleutcn den gemessenen Befehl, den Wünschen und Bedürfnissen Rosa'Z zuvorzukommen; aber dieses ! Gebahrcn wurzelte nicht in der liebevollen Stimmung des Gemüthes, sondern ging von dem Gedanken des Reichthums aus. Das Kind des Müllers, die Stieftochter der Anna Reutler, sollte als eine künftige Herrin behandelt werden. „Die Kinder", lautete ihr Ausspruch, „müssen Zeugniß geben von der Herrlichkeit des Hauses." ! Lange, bevor noch im kleinen Herzen der Wunsch und die Sehnsucht erwacht waren, prunkte Nosa bereits in Seide und Sammet, und traf das Mädchen mit anderen Mädchen zusammen, so mußte ihm die Nolle der Herrschaft gewahrt bleiben. ! So geschah, daß die Müllcrstochter, je reicher sie wurde, ! desto einsamer sich fühlte und in einer Zeit, wo das jugend- ^ liche Herz seine ganze Seligkeit noch in der Gegenwart findet, in die Zukunft hinaus zu bauen begann. ! Im 12. Jahre mußte Nosa in eines der berühmtesten ! Pensionate der Hauptstadt sich begeben. Der Kopf wurde mit allerlei nützlichen und unnützen Kenntnissen angefüllt, das Herz ^ blieb leer. ^ Als die zur stattlichen Jungfrau Emporgeblühtc im 17. ! Jahre das väterliche Haus wieder betrat, da zog das Gefühl der Oede mit all' feinen Martern durch ihre Brust. Der einerseits hochfahrende, anderseits energielose Vater zwang ihr keine Achtung ab, eben so wenig vermochte sie sich an die Stiefmutter ! ;u schmiegen, die ihr durch Wort und That zu verstehen gab, ! daß sie die Tochter des Gatten eben nur als einen Prunkge- ! genstand betrachte. ! „Sie ist schön, meine Nosa", flüsterte mit triumphirenden Lächeln der eitle Müller vor sich hin. „Sie ist schön, nicht z um geringen Preis schlag' ich sie los, das hoff' ich noch zu > erleben." ^ „Was brütest Du?", rüttelte Anna ihren Gattcn aus ! seinen Träumen anf. ! „Das darfst Du ja wissen, ich hab' über unsere Rosa i nachgedacht, sie ist schön geworden, blendend schön." ! „Nun, nun, während Du nachgedacht, habe ich gehandelt. ! Der Graf von Hagen hat für seinen Sohn, so 8ud rotn, zu ! werben unternommen. " - „Der Graf von Hagen!? um unsere —" „Nun ja um die Nosa, wenn es sich bloß um Namen z und Wappen handeln würde, gälte es eine Ueberlegung, so aber ist das Haus „Hagen" reich, sehr reich. O, der Alte ist gar ein genauer Wirth, und weiß den NLi'vuä rei-um zu würdigen." ! „Ich bin überrascht. —" „Uebrigens ist die ganze Sache mein Werk, ich hab' den Grafen selbst, Du verstehst mich, auf den Gedanken gebracht." ! „Weiß Rosa bereits ihr Loos, oder ahnt >sie es wenig- ! stens?" ' „Dem Mädchen wird es früh genug offenbar werden, es taugt nicht, mit Kindern sich zu besprechen, ihnen eine Wahl zu lassen, wenn die Verhandlungen abgeschlossen, wird es heißen: Nosa, du freiest den Grafen von Hagen, und Nosa wird, wir haben ja für ihre Ausbildung gesorgt, die Maßnahme der Eltern segnen." „Ist der junge Graf eine angenehme Erscheinung?" „Das durchaus nicht, indeß, ein vernünftiges Mädchen wird nach der Larve nicht fragen, so wenig, als ich je darauf gefragt. Geld ist der Pulsschlag der Welt, und Hagen ift reich und ist Graf." „Ja, Du hast Necht Anna, ich verlaß mich auf Dich, hast die Sache eingeleitet, wirst sie auch zu Ende führen. — Rosa, Gräsin von Hagen!" Es war ein Prachtvoller Eeptembertag. „Kleide Dich an, Nosa", rief Neutler, „wollen nach Mar-dorf fahren, habe mit dcm Bürgermeister zu sprechen, kannst derweilen des Pfarrers Schwester, die alte Veronika besuchen, sind meine Angelegenheiten in Ordnung gebracht, hol' ich Dich ab." Rosa fügte sich gleichgiltig dem Ansinnen des Vater?. Pater Anselm war ein Scclenhirt, wie sich achtbarer und ehrwürdiger nicht leicht einer denken läßt. Wohlwollen und Güte , strahlten von seiner hohen Stirne. Die weißen Locken rollten i über jugendfrische Wangen nieder und um dem feingeschnittenen i Mund spielte fortan ein eigenthümlich wehmüthig frohes Lächeln. Wessen Herz nicht verhärtet war, der mußte dem Manne, sobald er ihn nur einmal gesehen hatte, für immer gut sein. ^ Pater Anselm'Z Schicksale boten ihrer Erscheinung nach uichts Außerordentliches. Bald, nachdem er Priester geworden war, hatte ihn die Gunst des Patronatsherrn in die Pfarre eingeführt und durch mehr denn 40 Jahre verwaltete er bereits zur Zeit, in der wir ihn kennen lernen, sein Amt. Nie stand er der Welt feindlich gegenüber, er blieb sich selber treu, nahm aber stets die andern, wie sie waren. Unermüdct das Gute fördernd, bedauerte er das Schlechte, aber er brach nicht den Stab über die Fehlenden, wenn er gleich sich felbst ein schonungsloser Richter war. So scheinbar einfach aber auch Ansclm's Leben sich abgerollt hatte, war es doch an Ereignissen, die jene wunderbare Welt, so mit zwei Händen sich zudecken läßt, betreffen, reick genug. Ein älterer Bruder, der das väterliche Kaufmanns-Geschäft, mit der Verpflichtung, die Mutter zu erhalten, übernommen hatte, war in Folge leichtsinniger Speculationen dem Wahnsinne versallen. l Anselm nahm sofort die Mutter, welche stets den Erstge- ! dornen begünstigt hatte, zn sich in den Pfarrhof. „Es gilt Sie i nun zu überzeugen" , sprach er, „daß ich mindestens eben ,s" treu, als Gotthavd, meinen Sobnesvflichten nachzukommen entschlossen bin!" Die alte Frau schlief, ihr früheres Vorurtheil bereuend, m Anselm's Armen ein. Recht einsam fühlte sich nun dieser auf seinem Gehöfte. Tas Schicksal sorgte jedoch für baldigen Ersatz des Verlustes. Veronika, Anselm's Schwester, war an einen Landarzt verehelicht gewesen. Dieser endete in besten Mannesjahren, seine Gattin und einen 5jährigen Knaben in bitterster Noth zurücklassend. Der waäere Pfarrer nahm nnn Schwester und Neffen auf. „Bin recht zufrieden", äußerte er, „nur wird mir die Zeit zu kurz, es gibt in der Gemeinde so viel zu thun, und dann muß ich den Buben unterrichten, aber der Vubc, der Eduard, Macht mir auch unendlich viel Freuden!" Mehrmals erhielt Ansclm die Zusicherung größerer Pfarreien. „Wenn man mir gut will, so bitte ich, mich hier zu belassen, hab' mich in meine Gemeinde völlig hineingelebt, kenne hier alle Hütten und Herzen, walte, wie ein Vater unter seinen Kindern waltet." Dem Ansuchen wurde gern willfahrt, fehlte es doch nicht an Bewerbern um reiche Pfründen. Ansclm erfreute sich der allgemeinsten Verehrung und ! Liebe. Ging er durch's Dorf, so riefen die Kinder von allen Eciten ihm zu: „Vater Anfelm kommt, Vater Ansclm!" Wohl hatten die Armen insonders Grund, ihm dankbar zu sein, denn er sorgte für sie mit Hintansetzung seiner eigenen Bedürfnisse. Wo seine eigenen beschränkten Mittel nicht ausreichten, da ging er zu den vom Glücke Begünstigten und sprach um milde Gaben sie an. Aber auch die Letzteren priesen mehr oder minder den würdigen Priester, der durch sein mildes ernstes Wort so manche Mißhelligteiten in den Familien beizulegen, durch seiuen einsichtsvollen Nath in kritischen Lagen vor Abwegen zu bewahren verstand. Reutler gehörte zweifelsohne zu Jenen, die den eigentlichen Werth des Mannes am wenigsten erkannten. Dem reichen Müller lag vielmehr nur daran, von dem allgemein Geachteten nicht ungünstig beurtheilt zu werden. Er gab, wenn Vater Anselm seine Mildthätigkeit in Anspruch nahm, reichlicher, als andere, aber nicht, um eine Wohlthat zu erweisen, sondern nur, um als großmüthiger Spender gerühmt zu werden. „Dem reichen Müller soll's kein Anderer gleichthun", lautete des Stolzen Ausspruch. Vater Anselm frug nicht nach den Beweggründen der Freigebigkeit, da nach seiner Ansicht der Segen oder Fluch des Geschenkes nicht durch den Geber, sondern durch den Empfänger bedingt war. (Fortsetzung folgt.) Vaterländische Denkwürdigkeiten. Das heutige „Roscnbach" in alter Zeit. Am ?. Juli 1307 verkauften Jörg und Wolfgang von Sawraw, Gebrüder, ihren „Vnrgstall, den öden Thurm vor der Stadt Laibach mit samt dem Maierhof und Paumgarten dopey", dann einen „Forst" bei demselben Thurm, wie der mit einem Graben an des Edlen vesten Leonharden Raum-schüssels Gut gelegen und die Hoch begreift an der Stadt Laibach „Gemein herab" , dann mehrere andere Grundstücke, darunter „zwo Wiesen in der Gleynikh" ^) an der Gemein, die an Kön. Maj. große Wiesen und Antoni Lanteri's auch Hannsen Reichlin g er's Wiesen stoßend, dem Erasmus Praun wart, kön. Maj. Anfschlager zu Laibach, um 040 Nh. Gulden mit Vorbehalt des Wiederkaufcs 6 Jahre lang. Siegel angehängt von Paul Nasp, Landesverweser in Krain, und von Margaretha, Frau des Jörg von Saurau erbeten: Jörg Bosch, Bürger und des Raths zu Laibach. Hier sehen wir also die Gegend unserer Sommcrausflüge mit den Landgütern zweier Adeligen und einem Schatten und Labung verbreitenden „Paumgarten" besetzt. Auch finden wir in der Nähe „an der Strasse" ein „Siechen haus^)" erwähnt. In einer Urkunde vom Jahre 1534, Stadt Stein, 1. Oct. verkauft Erasm Praunwart obige Realitäten mit der Benennung „ein Thurn und Hof vor der Stadt Laibach im Rosenpach gelegen" an den Bürger Anton Kuchl von Laibach um 900 fl. Rh. mit Ausnahme zweier Wiesflecken, die er dem „Nocento" Moschkon verkauft, und eines Flecks „darauf etwann ein sunder Siechenh äuslcin gestanden, so mein erst Hausfrau selig um Gotts willen vergeben." Wir dürfen in diesem Siechenhäuslein wohl ein Spital für Aussätzige (,,äowU8 161)1'0801'UN") sehen, das im Mittellllter gegründet, nach dem Aufhören oder doch Seltenerwerdcn der Seuche einging. Mittelalterliche Badstuben in Krain. Die älteste uns bekannte Vadstube in Krain war jcnc in der Stadt Laibach. Laut „Lueger'schen Lchenbuch" vom Jahre 1453 5^') besaß die Vadstube (Nider Padstuben) in der Stadt bei dem Kloster unter S. Nicla, -s) Jörg Paradis, Bürger von Laibach zu Lehen, nach ihm aber des Melchior Posch Hausfrau. Diese verkaufte sie an das Capitel zu Laibach und es wurde „Herr Macho r", die Zeit Dechant zu Laibach damit belehnt. Nach ihm sollte jeder Dechant diese Vadstube zu Lehen erhalten. Im I. 1532 wurde dieselbe Vadstube vom Dom-Capitel dem Wolfgang Zanchenperger in das Kaufrecht verliehen, 1561 dem Techant Andreas Stein mctzer lehens-weise. Weitere Velehnungen kommen vor in den Jahren 1530, 1547, 1552, 1567, 1572. Im Jahre 1652 wurde das „Kavitlische Vadhaus hinter der Domkirche" verpachtet, im Jahre 1663 verkauft. Im Jahre 1673 überging das Vadhaus au Blas Klemb, im Jahre 1704 an Jacob Menegatti. Von da an finden wir keine weiteren Daten über diese Vadstubc. Eine zweite Badstube finden wir in einer Urkunde vom Jahre 1466, 15. October 1^) erwähnt. Kaiser Friedrich gibt Jörgen Rainer, seinem „Vicztumb" in Krain eine Vadstubc in dem ^ ») Glcinitz. s5) Schon im Jahre 1453 bestand vor dcr Stadt cm Spital fitr für dic Aussätzigen, genannt: „Bei dcn Suudcrsicchm" (Lucgcr Lchmbuch von 1453). ! 555) Nir werden dieses Docnmcnt demnächst veröffentlichen. ' -j-) „Zwischen dcn zwei Wegen, so in die Miihl daselbst gehen." -z-i-) Archiv dcr kais. Acad. dcr Wiss., 10. Bd., 1. H., E. 435. I« „Werde" zwischen den Wassern zunächst des Mikse Gretheikh Haus, so weiland Augustin Merkels, Bürgers zu Laibach gewesen, zu rechtem Kaufrecht, gegen Zahlung von 2 Pf. an das Vicedomamt *). In der l. f. Stadt Stein bestand eine Vadstube „am GrieZ" , welche der Vicedom als fürstliches Eigenthum verwaltete. Im Jahre 1478, 16. Februar ^'), überließ sie Kaiser Friedrich IV. an die Stadt Stein. Dagegen mußten die Bürger die Brücke daselbst bauen und jährlich ^ Pfund Denar (Groschen) in das Vicedomamt reichen. Im Jahre 1496 besaß sie Jörg Pader und diente davon jährlich ^ Pfund Denar. Das Erblandküchenmeifteramt in Kram. Laut Hofdecret vom 16. Jänner 1762 Zeigte der kais. Geheimrath Raimund Graf von Vilana - Perlas an, das Erb-landküchenmeistcramt in Kram sei seit dem Jahre 1728 erledigt, und bat, ihn mit demselben zu belehnen. Hierüber erfloß ein Decret der tön. Repräsentation und Kammer in Krain, 28. Jänner 1762 an die krainischen Stände, Se. Maj. verlangen zu wissen, ob das Erblandlüchenmeisteramt in Krain alten Herkommens und ob dasselbe anch dermalen erledigt sei, oder was es damit für Vewandtniß habe? Die Stände berichteten 8. Februar 1762: Da vermuthlich die Erbämter schon vor dem Jahre 1500 eingeführt worden, so lasse sich aus den älteren Acten von deren Ursprung um so weniger etwas anführen, als eben im 15. Jahrhundert das ständische Archiv völlig abgebrannt sei. In Valvasor's Chronik seien nur 11 Erbümter angeführt, von dem zwölften, eben diesem Erbküchcnmeistcramt keine Spur. Bei der Erbhuldigung Carl's VI. kommen nur 11 Crbämter vor. Von dem Erblandküchenmeisteramt werde gemeldet, daß es damals vaccmt gewesen, und wegen dessen Besetzung keine Meldung geschehen sei. Weil aber andere Erb-ländcr 12 Erbümter haben, so müsse auch Krain sie gehabt haben. Uebrigens möchte bei allfälliger Verleihung desselben auf eine krainische Familie Bedacht genommen werden. Es erfolgte jedoch keine Verleihung dieses Erbamtes für Krain, wohl aber haben Se. Maj. über Anlangen der Stände von Görz und Gradisca sich entschlossen, dort, wie in andern Erbländern das Erblüchenmeisteramt einzuführen und es dem Reichs-grafen Vilana-Perlas, Marchcse de Nialp, geh. Rath und Präsident der Banaler Landes-Administration in Temeswar, zu verleihen, worüber der Lehensbrief am 16. Jänner 1763 ausgefertigt wurde. (Fortsetzung folgt.) Frauen große. Mit welchem Scharfsinn und welcher Ausdauer die amerikanischen Frauen die Sclavenemancipation unterstützen, davon haben unsere deutschen Damen kaum einen Begriff. So opferte cine Miß Agrippina in Washington, ein 1?jähriges Mädchen von unabhängiger Stellung, ein ungeheueres Vermögen und Versönlicke Ausdauer, um schwarze Mädchen zu Musitkllnstlcrinnen heranzubilden. Sie sah ihr Wert nach langer Arbeit gedeihen und Dank ihrer Fürsorge sind schwarze Virtuosinnen nicht selten mehr. Eine Mrs. Flora Hennington, welche in Boston Medicin studirte und ein gesuchter Frauenarzt in Boston ist, hat *) Im Jahre 1496 besaßen diese Vadstubc die „Herren von Framch (Frendcnthal) und dienten daaon in daö Viccdomamt jährlich '/l Vf. (ViccdommntSbuch von 1496). «") Notizbl. der kais. Acad., I. 1852, S. 382. mit Erlaubniß der Behörden eine medicinische Schule für schwarze ^ Damen organisirt, in welcher dieselben menschliche Krankheiten! rationell behandeln und Operationen vornehmen lernen. Diese Dame hat das Verdienst, den Aberglauben bei der schwarzen Race bei Behandlungen von Krankheiten erschüttert zu haben. Die sympathetischen Mittel aller Art, die Gcbetformeln, welche bei Behandlung von Krankheiten üblich sind, werden verschwinden und manches schwarze Menschenleben gerettet werden, das frühzeitig in's Grab sinken mußte, weil der Neger dem weißen Arzte in der Regel mißtraut und seine Latwerge für Gift hätt. Daß die zahllosen Schulen das ihrige zur Verbreitung von allgemeinen Kenntnissen beitragen, daß die Missionen nicht unthätig ' sind, versteht sich fast von sich selbst. Im Telegraphen-Bureau ^ zu New-Yort sind schon gegenwärtig einige schwarze Damen als Telegraphisten mit Erfolg beschäftigt. Es war keine kleine Arbeit, sie abzurichten. Das Wesen des Telegraphen, vielen civili-sntcn Menschen ein unlösbares Räthsel, ist dem Schwarzen ein Werk der bösen Geister, sie betrachten den Telepraphendlaht mit Grauen und keine Vorstellung, keine Belehrung vermochte ! dieses zu verscheuchen. Miß Arabella Sing unternahm es, der schwarzen Nace die Mysterien der Elektricität zu enthüllen.' Sie fing mit den Kindern an, denen sie elektrische Apparate zum Spielzeug gab, nach und nach brachte sie es dahin, daß diese das Telegraphiren lernten. Die Schwarzen sollen jederlei nützlicher Arbeit dienstbar gemacht werden, ist der allgemeine Grundsatz, der mit Consequenz durchgeführt wird. Schulbildung in Italien. Folgende statistische Notizen über den Umfang oder besser die Beschränktheit der Schulbildung in Italien veröffentlicht die Nazione: i Nicht lesen können: Männer Frauen Picmont und Ligurien . . . 909.189 1,223.053 Lombardei.......873.208 988.476 Parma und Piacenza . . . 190.973 197.633 Modcna.......234.124 260.488 Romagna.......410.101 425.467 Marken.......351.667 400.157 Uinbrien.......214.326 226.340 Toscana.......677.916 735.479 Neapolitanische Provinzen . . 2,755.419 3,220.757 Sicilien.......1,014.097 1,144.667 Sardinien (Insel) .... 256.210 277.941 Im ganzen Reiche: 7,889.238 9,110.463 Also in Summa 16,999.701 auf eine Bevölkerung von 21,977.334 Einwohnern. Also können von Tausend Einwohnern im ganzen Reiche 240.^ Männer und 115.^ Frauen lesen und schreiben, die Uebrigen sind entweder vollkommen ohne aller Schulbildung, oder können nur eben ihren Namen schreiben und ein Paar gedruckte Worte lesen. „Aus den mitgetheilten Zeilen erhellt" , sagt die Nazionc, „daß Picmont und die Lombardei die zwei gebildetsten oder richtiger die am wenigsten ungebildeten Provinzen des Reiches sind, wiewohl die völlig Kenntnißlosen immer noch 60 vom Hundert betragen. In Toscana steigt dieses trostlose Verhältniß bis fast auf 80 von Hundert! Und dabei sind 19 Universitäten in Italien! Wir haben fast doppelt soviel Universitäten, wie Deutschland, das Land, wo. unter 100 Einwohnern nur 3 nicht lesen und schreiben können." Verantwortlicher Redacteur I. v. Kleinmayr. — Druck und Verlag von Ign. v. Meinmayr st F. Vamberg in Laibach.