LmbachcrMMtung. Nr. 28. fl. 1l, l'oU'I. ll. '>.!-,». sti!r di« ^!>stcN,m,i !>^ H""« halbj.5,,,lr. Mit dcr P,,st ».m^i. sl, !5. hn','^j. fi. ?.50. Dienstag, 4. Februar Inselll onsglbi > s" t,., ^n,.»',. l ss.i , Ülr. 1808. Alntlicher Theil. «i?c. k. k. Apostolische Majestät haben nachstehendes Allerhöchste Handschreiben zn erlassen geruht: bieder Fürst Eoll orcd o-MannSfcld! In Anerlcnunng der hervorragenden nnd ausgezeichneten Per» dieusle. welche Sic sich sowohl in Ihrer Eigenschaft als Präsident der Commission zur Eontrolc der Staate, schuld, als auch in jener als Präsident des patriotischen HilfsvereiucS crworbcii habcn, verleihe ich Ihnen taxfrei das Großkrcuz Mciucs ^copold'Ordcus. Wien, am 1. Februar 1808. Fran.; Joseph iu. p. Nichtaintlicher Theil. Lnibach. -i. Februar. Die ..Presse" brachte neulich die Neuigkeit, das; die Ungaru, und zwar die Minister so gut wie die Dele» .«"'ten, damit nmgchcn. zu verlangen, daß der dnalisli' scycu M,taltuug der Gcsammtmonarchic auch im Vcr. M)r mit den auswärtigen Mächten Ansdrnck gegeben weide, nnd m den diplomatischen nnd handelspolitischen Acten,tuclcu statt des altgcwohutcu „Oesterreich" nunmehr soll: Ungarn und die übrigen Länder <9l. Viajcstnt des Kaisers von Oesterreich " Die ..Debatte" ist in der Vage zu vc'rsicheru, daß dieselbe entschieden — unwahr ist. Möglich, daß die Herren Böszörmenyi und Ge< uossen einen solchen Unsinn zur Grundlage einer opfto-sitioncllen Diversion etwa aushecken könnten; aber sicher« lich denkt kein zurcchnnugsfähigcr ungarischer Politiker daran, was hier dcu „Miuistcru wie Dclcgirtcn" — Ungarns imputirt wird. — Nicht anders steht cö mit dein iinmcr wicd.r in neuer Variation nuftanchcndcn (he» rnchtc uon den gefährlichen Absichten dcr ungarischen Delegation hinsichtlich dcS Militärbudgets, von den Abstrichen, die dieselbe an dem Effcctivstaud dcr Armee zn machen gedcutc. Wohl wcrdcu sich iu dicscu« Budget Posten finden, an denen sich dcr Sparsinu dcr ^clegirteu wird bewähren können, doch dürste dcrfclbc den Pra,euzstand dcr Armee schwerlich auch nur im gc« nngstcn berühren, nnd cs ist nur zu bcdaucru, wcun dcrlcl haltlose Gerüchte, leichtfertig in Umlauf gesetzt, mir dazu dicucn, Bcgriffsvcrwirruug zu erzeugen und dlc GennUhcr zu erregen. Ueber die Arbeiten dcr rcichsrülhlichen Delegation N f '""" ^'lacndes : Der Bud g c laus s ch u ß , ,,.n^'" c""' "'""". in dcr^agc sein. zn einer Plc-all k, ? z''sn""M'uzulrelen. Von den Seclioncn wird am Wahrscheinlichkeit nach diejenige, welcher das Acußcrc »wiesen ist, mit dem Berichterstatter Baron Eich. v c,^i^'^^" ^beit fertig bringen. Nächsten Mitt. voch wild Den, el über das Militärbudget, Donners« a Vsck ubcr das Finanz, uud Controlwcsen dcr Sec< !'°' "l"''rc>!. ssreitag sollen dann. wie bereits angc-m r... ^sttloucu zu eiucr Pleuarberalhung zusau,. s^ ' ^ ^"^c des Ro.hbuchcs ist für D cus-Dc!>? "l^u^.cht geuonnnen. . . Der Präsident der D lMt.on Graf Anton Aucrsperq hat sich iu Fa-mmeuangclegcuheiten auf einige Tag? !'on Wien weg. Der Inlerpcllatioussturul iu der uuaa rischeu Delegation hat ch rascher n<-l^ '' " u ;; a i l i «) e u hätte. Nachdcn, dc D le« ,t? ? / ^ ?"" "'"""" rcpräscutircndcn Fractio d , 3 s,'. ""N",'chc Vinle Ghlczy' s Erllärling lautete wörtlich -u.ik "^ ^^ l" ^" ^'U'l^n Sitzung erklärt, daß ich se^''^^^'''''''^^"'°lftn bei nächster Gelege, hei »m elc Erklärung auf dlc Antwort abgeben werden welch Min"nt",?.^ ^" ersten Punktes, nämlich des vom das e c Ä'in s?" rauchten TitelS: ,i«^., es b dm c?,'"U^^ in seiner Antwort erklärt, daß " dem Gebrauche des fraglichen Ministertittls das Wort ..Neich" mit dem Worte „Monarchie" für gleich, lantcnd nimmt, welches dem bestehenden factischcn Per« hältnissc gemäß auch unserer Mcinnng entsprechend ist; da es ferner erklärt, daß eS dadurch nicht den Gebrauch eines mit dcr verfassnngsmäßigcn Gclbstäudiglcil Ungarns unvereinbaren Titels bezwecke, und die Annahme zurück» weist, als ob cs dadurch einen über die gcmcinfamen Angelegenheiten hinausrcicheudcn Wirkungskreis sich an» eignen wollte, und du rsi iu seinen Borlagcn an dicfc Eomu'ission den der Berordmmg des Gesetzes cntsvre. chcndrn Titel .gemeinsames Ministerium" gebraucht, halte ich diese Antwort, schon mit Rücksicht auf dcn dnrch das Gesetz beschränkten Rechtslreis der Delegation, für befriedigend. .In Actrcff des zweiten Theiles unserer Interpellation über die Mitglieder nnd dns Personale dcS gemeinsamen Mi n ist c ri n ms: Wir würdigen die Schwierigkeiten de» Anfangs, uud wir crwar-tcu uach dcr Erklärung des geehrten Ministeriums, daß cs dcn gesetzlichen Forderuugcu der Bänder dcr ungari« schcn Krone in dieser Hinsicht ehestens Genüge leisten wird. „In Actrcff dcs dritten Punktes nnscrer Interpellation bezüglich dcs K r i cg s m i n i st ers: Da anch das gemeinsame Ministerium auerlennt, daß alles, was in MiUtnraugelcgcuhcitcu nach dem Gesetzt iu den Wir« knngskleis der uugarischcu Vcgislative nnd Regierung gehört, ausschließlich diesen vorbehalten bleiben wird; da wir ferner anch nach drr ministeriellen Vorlage vom 20. Jänner l. I. am Vorabende dcr Begründung cincs ncucn Wchrsystems stehen nnd die Begründung' dieses Wchrsyslcms iu ihrem vollen Umfange, wie diesen da5 Gesetz umschreibt, in den Rcchtskrcis der Legislative gc-hört. machen wir — in Anbctiacht dcr auch im Sinuc dcr erwähnten Minislcrialvorlage lransitmischen ?.'a!ur des Budgets vom lausenden Jahre — auch llber dicscu Theil der ministeriellen Antwort scmc weitere'Bemerkung, (lebhafte Zustimmung.) ..Ich biltc, diese Erklärung dem Protokolle einzu« verleiben." M Prlfjgcjchdcbaitc in Paris. Paris, :;(». Iäuncr. An dcr Generaldiscussiou über deu Prcßgcsetzculwurf bcthciligtcu sich iu dcr gtslri. gen Sitzung des gesetzgebenden Körpers die Depulirtcu Pelle tan, Lasfoud dc St. Muicr, I. S i ui o n nnd Valour de !Kioillin. Dcu nmsassendstcn nnd stärksten Angriff gegen die neue Preßgcsctzgcbnua. unter, nahm Pcllctan. Er bekämpfte sowohl dcn Geist, der durch das ganze Gesetz weht, wie auch die einzelnen Bestimmungen desselben, wie die Höhe dcs Stempels, die kolossalen Geldbuße», die gegen das allgemeine Recht anstoßende Entziehung dcs Wahlrechtes, oic über den vcrnrthcillen Iournalisleu verhängt werden lann, die Bcscilignng der Eompctcnz der Geschworncugcrichlc, dic ungcmeinc Ausdehnung dcs dem Gerichte auhcimgegcbe. ncn Strafmaßes, ja er klagte sogar dcu Richlerslaud von Paris an, unterschiedslos iu jedem ihm uutclbrcilelcn Prcßproccssc stets die Presse zu vcrurlhcilen. Er schließt mit einer warmen Apologie der Berechtigung und dcr Nothwcudiglcil der frcicu Prrste nud legt mit Hinwei» sling auf die ernsten Mahnnngcn dcr Vergangenheit dar, wie fruchtlos nnd für das hcrrschcndc System fclbcr fchädlich unlcr allen Vtegiernngen stets dcr gegen dic Presse ausgeübte Terroriomus gcwescu ist. — Wlr geben hier uachslchcud dcu Schluß dieser bcdculendcu iltcdc. . . . ..Warum, mcinc Herren,^ so viele Strenge gegen dic Presse? (Ein Mitglied: Weil sie Schaden thut). Pellelan: Sie hat mehr Gutes, als Schaden gclhan. Richtete sie »nr Schaden an. so müßte mau^sic ulllndrücke», Ver. sücheu Sie dies aber uur, und Vie werdcu schcu, welch' weit größeres Uebel daraus entstehen wird. Welchen Bcgriff machen Sie sich denn von dcr Prcssc? Ich wciß, cs gibt Menschen, die ich die frei. willig Taubslummcu dcr Politik ncuucu möchte fachen), die da finden, daß man iinmcr iwch zu vicl iu Frauk» reich spreche, uud daß die bcslc Regierung die Regierung des Stillschweigens wäre. Für solche ^cutc ist die Prchc allerdings ein gefährliches Handwerk, cinc schädliche Wiacht, die man-nicht eng gcnug einpferchen laun, gerade wie man die Inden im Mittclaltcr einpferchte. Ich will nicht so übel von dem Herrn Minister dcs Inucr» dcu. keu uud vou ihm uoranssctzcu, daß cr diese Ansicht voll« ständig theile, allein wenn ich die Darlegung seiner Gründe lese, so finde ich darin nur zn schr die Vor« urtheile wieder, welche iu den leitenden Kreisen herrschen. Für ihn ist das Recht zn schreiben, oaS Recht, seine Gedanken auszudrücken und mitzutheilen, kein natürliches unautastba'.cs Recht, daS alle Regierungen achten müssen. Es ist gewissermaßen nur ein in Gnaden bewilligtes Recht, ciu Zugeständnis;, das der Machthaber nach Gut» dünken machcn oder zurückziehen kann, und das, je nach den Umständen, seine Hansse und seine Baisse hat. Kurz. der Herr Minister dcs Innern glaubt, daß bic Regierung daS Gcdankcngebiet besitze, wie ehemals Ludwig X V!. das Staatsgebiet besaß. Ich biltc aber dcn Hcrrn Mi-nistcr um Eutschnldiguug; dic Presse ist etwas Anderes. Sie ist, ich will nicht sagen, wic wohl ich cs denke, ein Recht, wcil ich alsdann cine Sprachc früherer Zeit reden würde, die mau heutzutage vergessen hat. Ich will auch nicht sagen, daß sie eine vierte Macht ist, dcnn was ist das für cinc Macht, dic man täglich vor daS Zncht» polizcigcricht stellen kann und wic cinc^andstrcicherin von der Slraßc jagt. Ich sage einfach: dic Presse ist die gea.cn-sciligc UulcrrichtSanstalt der öffentlichen Meinung. (Un> tcrbrcchuug). Scheint dcr ehrcuwerthe Herr, dcr mich uutcrbricht, vielleicht sich eiuzubildeu, cr habe mehr als Benjamin Eouflant uud Armand Earrcl zu der politi» scheu Erzichuug uuscrcs Bandes beigetragen? Es gibt in dcr Wirklichkeit lcinc sociale und slaatswirthschaftliche Rcsorm, die nicht iu der Presse zum Voraus ausgearbeitet und in der öffentlichen Meinung verbreitet wordcn warc. Vou da gelaugte sic iu dic Wahluruc und steigt in dcn gesetzgebenden Körper, wo sie die Form eines Gesetzes auuimmt, das um so leichter Gehorsam und Achtung findet, als dic öffentliche Meinung schon vou vornherein für es gcwonnen war. Deshalb würde ich auch mciucn, dic Presse herabzusetzen, wcnn ich sie heute vertheidigen wollte. Sie hat zu glorreiche Dienstjahrc hinter sich, um ciuer Schutzrcdc zu bedürfen. Ihre Geschichte spricht hinlänglich für sie. Ich vertheidige sie also nichl, ich verherrliche sic einfach, und fchlicßlich hat sie in dcr Ictztcn Zeit genug gcllllcn, um mit Rcchl stolz sein zu können. l^-ü!'! >m». lillui l«> 5!,lu!lml! lUuruhc uud Bewegung). Ich habe ein Mcuschcnaller gclcbt und kenne hinlänglich die Geschichte der Gegenwart und dcr Vcrgangcuhcit, nm zu wissen, daß seit 00 Jahren dic Regicrungcu mchr oder wcuigcr gegen die Presse eingeschritten sind, nnd daß sie, iu den Stunden dcr Erbitterung, d. h. der Schwäche, stets auf sie die Mißerfolge ihrcr Politik zurückzuwerfen fnchlen. Welchen Vortheil zogcu sie daraus? Hat auch nur ciuc vou ihnen sich für immer auf dicsc Verfolgung zu abunuircu vermocht? - - Dcr Wohlfahrtsausschuß gnillotinirtc die Ivurualislcn; waS ist l.u« dcm Wol)l-fahrlSauSfchuß geworden? DaS Dircclorium dcportirte dic Journalisten, was ist aus dem Directorium geworden? — Das crste Kaiserreich cxilirtc sie, was ist aus dein crstcn Kaiserreich geworden? Die Restauration censirtc sic: was ist aus der Restauration geworden? Die Presse hat alle diese Regierungen überlebt und stets getroffen, stet« ausrecht inmitten aller Prüfungen uud Vcrfolguugeu schreitet sie slcls voran mit unaufhaltsamem Schritt, wie das Vcrhängniß. Sie wciß nnd sie fühlt, daß sic in sich ein Geschick trägt, daö Geschick der französischen Revolution, die wahrlich mcht in dcn Falten der Tricolor? die ganze Well durchwandert hat, um da, vou wo sie aueging, wieder zu sterben. DaS ist der Ruhm dcr Presse in der Vergangenheit! daS wird ihr Ruhm in der Znkunst sein." ^cbhasle Zustimmnng links.) — ^afond dc St. Micr weist auf die Schwicrigkcitcn hin. die. nach seiner Ansicht, ciue frcie Prcssc in dcm Staat wie iu dcr Gesellschaft hervorrufen muß, und vertheidigt den Entwurf in allen seinen Thci« lcu So fchr cr darum das Gesetz gcgcn dic Angriffe dcr Opposition in Schutz nehmen zu müssen glaubt, lhüilt cr doch dic Besorgnisse der iibcrtrelien AntMacr dcs Kaiserreichs nicht, wclchc selbst iu diesem Zugestand, niß cinc Schwächung und cinc Gefahr für daS System scheu wollen. . . ,. Jules Simon bekamilc sich von vornherein als absolute,, Anhänacr der absoluten Prcßfrcihcit Er gcht auf dic Schwierigkeiten übcr, dic man der Presst im 208 allgemeinen und auf die Chikanen, die man der Opposi-tionSpressc noch obendrein bereitet, hebt hervor, wic ge-ladc die vorhandenen Ucbclstände noch verschlimmert oder neue dazu geschaffen werden, so namentlich, waS auch schou Pelletan in herbcu Worten gerügt, daS Verbot, einen von eincm Verbannten unterzeichneten Artikel in französischen Blättern zu veröffentlichen, ferner die Art und Weise, wic man das Lommuuiqu« handhabt, die arglistige Beeinträchtigung des BcrichterstattungSrechtcs u. f. w. Auch er spricht die feste Ueberzeugung auS, daß alle diese kleinlichen und raffiuirten Hindernisse die freie Kundgabe des Gedankens auf dlc Dauer nicht zu ver« hindern im Stande sein werden. Latour duDumoulin bespricht vom gemäßigt liberal'impcrialistischcn Standpunkte aus das Gesetz und erklärt sich gegen einzelne Bestimmungen desselben, wie z. B gegen das Recht des Richters erster Instanz, ein Journal und eine Zeitschrift, die zur Unterdrückung uer« urtheilt ist, sofort zu suspcudircu, ehe uoch das Urtheil zweiter Instanz ergangen ist. Auch wünscht er, weuu gerade auch kciuc Abschaffung, so doch eine bedeutende Herabsetzung dcs Zcitungsstcmpcls. Er erinnert selbst die Minister daran, daß die drakonischen Bestimmungen dcS neuen Gesetzes sie selber vielleicht überlebe» und von ihren Gegnern suätcr gegen fic selbst angewendet werden können. Er schließt, wic gewöhnlich, mit der Mahnnng an die Regierung, auf die Männer zu hören, die ihr die Wahrheit sagen, denn diese allein seien ihre wahren Freunde. „Möge es eines Tages, dies ist der fromme Wunsch, mit dem er die Tribune verläßt, nicht zu spät scin, wenn die Regierung endlich erkennen wird, daß Herr Latour Dumoulin wahr gesprochen." Oesterreich. ^». ÄVien, 1. Februar. In allen Ministerien herrscht ein rcgcs Lebcu und eine früher nicht gclauutc Thätigkeit, iudcm die meisten derselben mit reformatory schcn Vorlagen vor den RcichSrath bei dessen Wieder« cröffnung aiu 10. d. treten wollen. Voran fchreitet die riesige Arbeitstraft Dr. Giskra's, der überdies eine große Vcrändernng im Pcrfonalslande der politischen Länderchefs vorzunehmen beabsichtigt. Zunächst stehen die Reformen im Unterrichtswcscu. welche im Geiste der Be» schlüssc des Abgeordnetenhauses durchgeführt werden; die Cultnsfragcn werden ebenfalls sicherlich nicht im Sinne der Concordats f rcunde erledigt werdeu. Den Finanz« Provinzialbchörden fleht eine gänzliche Umgestaltung be» vor, und in der Ccntralleitnng herrscht der rechnende Geist der größtmöglichsten Ockonomic nach allen Rich, tungcn. Daß in dcr Iustizgcsetzgcbung energisch reformirt wird, dafür bürgen wohl die Namen Herb st und Wafer. Dcr Handclsminister Plcuer ist als ciu tüchtiger Geschäftsmann, ein eiserner Charakter bekannt, dessen In« tegrität sprüchwörtlich ist. Von einem solchen Manne ist eine Erledigung der Eisenbahn-Tariffrage im gcrcch. testen Simic uu;wcifclhaft. Ucbcrdics wird ciu nencS Gesetz für die Orgauisirung der H au d cls k a mm er n noch in dieser Zession vorgelegt; an den Reformen der Gewcrbcgcsctzgcbung, des Hausirpatenlcs, dc< Wasser« rechtes wird gearbeitet und die Einberufung eines Hau« dels tag es vorbereitet. So gerüstet tritt das parlamcn« tarische Ministerium iu die Arena des ReichsrathcS. Dcr Laibachcr Bürgermeister Herr Dr. Eosta soll wiederholte Besprechungen mit dem Minister des Iuucru gehabt haben. Wic man erzählt, soll Dr. Eosta als Bürgermeister gegen dem rehabilitirt werden, daß die Localpoli;ci dem Magistrate abgenommen wird nnd dem prov. Magistratslcitcr Herrn Pajk überlassen bleibt. Die Antonomie dcr Gemeinde leidet wohl daruuter. aber es ist einmal die Frage dcr Antonomie zu sehr mit der Persoualfragc verquickt worden ; eine »»lilulio m ml^i-um fchcint nicht möglich. Es soll auch die Vertagung dieser Frage bis nach crfolgtcr Ergünzuugswahl des Gemeinde» rathcs im Frühjahre schon angeregt worden sein. Die Augelcgcuhcit dcr L a i b a ch«V i llachcr Eisenbahn tritt insofcrnc in ein ueucs Stadium, als dcr Wcg, dcu die Regierung bei Concessionscrthcilungeu bis jetzt gegangen, verlassen wird, und alle derartige Gesuche nach bestimmten Grundsätzen, nach eincm einheitlichen Principe erledigt werden. Das thut Noth. sollen nicht Begünstigungen einzelner Traccn oder Concessionswerber einreißeu. Im socialen Lebcu gehen die Wogen hoch. Trotz dcr Arveitcrbcwcgnugm. deren Wogen sich übrigens vcr-laufeu, behauptet dcr Carucual sciu altes Recht; fowohl die Minister-Soireen, als auch die Elite »Bälle uud „maskirtcn" erfreuen fich sehr großeu Besuches. Wien amusirt sich, — cs genießt die Zeit, die ja cbcn nicht uugünstig ist. Wien, 1. Februar. (Zur 7. Sitzung dcr un. g arischen Delegation.) Bericht der ständigen Budgttmmission über die eigenen Auslagen dcr Delegation. Die Diäten dcr Dclcgirtcn sind in dem Be« richte nicht erwähnt, da dieselben bereits dnrch den un« garischen Reichstag beim Finanzminister angewiesen wur-den. Für Stenographen, Beamte. Dienerschaft, Hciznug. Licht» uud Drucksortcn bedarf dic Delegation für den Zeitraum vom 16. Jänner bis inclusive 15. Februar 5470 si. ö. W. Dcr Präsident wird alle Zahlungen di« rect an die Eassc dcr Delegation anweisen. Schluß der Sitzung um 12 Uhr. — A ben d sitzu li g. Präsident: Paul Somssich, Schriftführer: Ludwig Horvath und Paul Rajuc r. Es wird daS Resultat dcr Wahl für den Budget«AuSfchuß mitgetheilt. Abgegeben wurden 52 Stimmen. Davon erhielten von den Can-didaten aus der Delegation des ObcrhaufeS: Baron Paul Sennyey 47, Graf Anton Szecsen 46, Graf Iu« liuS Szapary 45, Freiherr Laoislaus u. Szögyenyi 45, Graf Emerich Szcchenyi 45, Baron Albert Liptay 44, Gras Joseph Palffy 43, Graf Georg Carolyi 42, Ober-gcspan Ludwig TiSza 38; von den Eandidatcu der Deal'Partci: Leopold Fülöp 51, Auton Cfcngcry 50, Ludwig Horvath 50, Graf Wolfgang Äethlen 4'.). Anton Zichy 4!), Stephan Bitto 49, August Trefort 49, Baron Albert Orczy 47, Karl Kerkapolyi 47, Baron Gabriel Kcmcnyi 46, Aurcl Maniu 46, Franz Pulszky 45, Joseph Bano43, Gabriel Lator4l, AkoS Radicz 35 Stimmen; vou den Candidate» der Linlcn: Kolo« man Ghyczy 50, Samuel BoniS 49, Emerich Juanla 47, Moriz Pcrczel 47, Gabriel Varady47, Barou Ludwig Simonyi 37 Stimmen. Es ist dies vollständig die von den Parteien vereinbarte Candidatcn-Liste, Au« ßerocm erhielten uoch mehrere Dclcgirte einzelne Stim« men, die meistcu (31) Erzbischof Haynald. Nach Vcr» tündigung dieses Resultates wird das Protulull sowohl der Vormittagssitzung als auch der socbcu bccudcteuAbeud-sitzuug aulhcuticirt, und schließt hierauf der Vorfreude um halb 5 Uhr die Sitzung, nachdem cr vorher die Mit< glicder des ueligewählten Ausschusses aufgefordert, zum Behufe ihrer Constituirung uud Bcsprechuug im Saale zu verbleiben. Die nächste Sitzuug wird deu Dclcgirtcu iu ihren Wohnungen angesagt werden. Dcr Budget« Ausschuß hat sich uoch heute Abends constituirt. Zu seinem Vorsitzenden wählte cr den Baron Paul Sen-nycy, zum Schriftführer Ludwig Horuath. Auch wurde beschlossen, daß sich dcr Ausschuß in drei Sub« Comites theilen soll, die gcsoudert das Militärbudget, die Kosten der Vertretung nach außen uud die dcr gc« meinsamen Fiuanzvcrwültuug zu berathen haben. Ersteres Sub«Comiti soll aus 16, die beioeu andern auS je 7 Mitgliedern bestehen. — (Zur Frage der Schwurgerichte in P reß verg ehen.) Der hiesige Vertheidiger in Straf« fachen, Dr. Lewinger, hat sich nach dcr „N.Fr. Pr." in einer Petition an den Reichsrath gewendet uud dcu« selben ersucht, cr möge erstcue seiuen consütutioncllcu Einfluß beim parlamentarischen Ministerium dahin geltend macheu, daß dcr Wortlaut der Vcrfasfuug und ins-besondere dcr des Artikels XI, welcher für Preßdclicte das Institut dcr Geschwornen normirt, aufrechterhalten werde, da daS zur Wahruug dcr Grundrechte in der Verfassung installirte Orgau des Reichsgerichtes uoch uicht besteht. Zwcitcus möge der Rcichörath die Iuitia« tive ergreifen, daß vorläufig, conform dem Vorgange dcr ungarischen Regierung, eine provisorische Jury für Preßdclutc durch den Iustizmiuisler eingeführt werde. Prag, 1. Februar. (Zu deu Excessen.) Die Sicherheitsbehördc hat iu Erfahruug gebracht, daß neuer» dings Excesse vorbereitet werocu. Im Politcchniknm wurde Nachmittags ciuc Kundmachuug veröffentlicht, welche also lautet: „Vou fremdeu Persoucn soll unter den Tech» nilcrn ein Aufruf zur Betheiligung an neuerlichen Ex« cesscu vorbereitet worden sein. Dcr Rector spricht die Erwartung aus, daß ein solches aberwitziges Unternehmen keine Theilnahme finden wird, und fordert auf, dcu Namen der böhmischen Techniker nicht zu unsinnigen Ex« cesscn zu mitzbrauchcu." Die Kuudmachung ist von Rector Krcjczi umerschricbcn. Der flüchtige Redacteur dcr „Politik", Kottel wird vom Landcsgerichte steckbrieflich verfolgt. Bürgermeister Klaudy ist mit dcr Deputation des Stadtvcrorduelen'Lollcgiums nach Wien abgereist. -Assram, 1. Februar. ^I n dcr heut ige u L a n o-tagssitzung) wurde das Beglaubiguugsschrcibcu für die uach Pest zu entsendende Regnicolar«Deputation in der beautragleu Fassuug angenommcu. Hierauf eröffnete der Präsident,'daß Sc. Majestät der Kaiser die Adrcß-Deftutatiou Moutag den 3. Februar, 1 Uhr Mittags, empfangeu werde. Die nächste Sitzung fiuoct erst dann statt, wcuu die Adreß« Deputation ihreu Bericht dem Laudtagspräsidium übergeben haben wird, was wahrscheinlich Donnerstag oder Freitag der Fall sein dürfte. Ausland. Verlin, 1. Februar. (Abgco rd uctcnha uS.) Auf der Tagesordnung steht dcr Gesetzentwurf über die Verträge mit den dcposfcdirten Fürsten. Die Commission empfiehlt die Bewilligung der Regierungsvorlage uud oic Ablehnung des Antrages Sybcl's, welcher die Zin» senauszahlung von den bekannten Bedingungen abhängig macht. Sybel zieht auS Grüudeu, welche sich dcr Oef-feuilichlcit eutziehcn, den zweiten Theil feines Antrages zurück, welcher die brauufchwcigifchc Erbfolgcfrage betrifft. Graf Bismarck erklärt: Die Einverleibungen seien Expro« priationen zu Guusten Preußens uud Deutschlands, und keine Eroberuugcn, daher Entschädigungen nothwendig seien. Die Verträge werden beitragen, die Gemüther auszusöhnen. Für ciue vollstäudige AuSsöhuuug mit dem Köuige Georg gäbe Graf ViSmarck noch zehn Millionen mehr. Die Regierung handelte aus höheren politischen Rücksichten. Wenn Sie ablehnen, werdeu Sie die Negierung constitutioueller finden, als Sie glaubeu. Die Regiernng war während der Dictaturperiode unbeschränkt, haudeltc l«,»» si und wollte keine Verfassnngsbcsorg-nisse erregen. Durch cinc größere Entschädigung, als ihm zntommt, entsagt König Georg seinen Rechtsansprüchen auf die Krone. Für die Regierung waren übrigens vorherrschend politische Vortheile und nicht Rechtsansprüche maßgebend. Dcr Antrag Sybcl's sei politisch bcdcutungS-laö. Laster spricht gegen die Bewilligung, cr glaube uicht «m ein ernstliches Zurücktreten des Grafen ViSmarck. Twestcn erklärt, er werde trotz vieler Bedenken für die Bewilligung stimmen, weil die Verträge eine vollendet Thatsache seien. Graf Bismarck entgegnct, sein Rücktritt würde keine Comödic seiu. Sybcl vertheidigt sciueu An« trag und erklärt, er zog den zweiten Theil zurück, weil cr vou competentcr Seite betreffs dcr braunschwcigischen Erbfolge beruhigt wurde, Graf BiSmarck erklärt, die Verwaltung des Capitals verbleibe bei Preußen, das Capital werde nicht ausgeliefert, soudcru nnr die Re» ueuuen. Dcr Antrag Sybel'S wird abgelehnt nnd dic Verträge bei dcr namentlichen Abstimmung mit 25! gcgcu 113 Stimmen genehmigt. Stuttgart, 1. Februar. (Z oll par l a men t.) Die deutsche Kartei veröffentlicht heute einen Aufruf zu dcu Wahlen für das Zollparlamcnt, dcsscu Ziel die ua» tioual-politischc Vereinigung Deutschlands sei? Unterzeichnet sind die Fürsten Langenburg uud Löwcnstein und cinc große Zahl Abgeordneter uud Notabcln ans dem ganzen Lande. Florenz, I. Februar. (S i tzu n g der Dep u tir-tc n la miner. — Kronprinz Humberts Vermutung. — Theil weiser Abzug der Franzosen alls Rom.) Broglio vertheidigt die Eoiumis' särc uud das Syndicat der Crcditinstitntc, hicrans werden alle Capitel dcS Ackerbaubudget« angenommen. Mcnabrea theilt der Kammer im Namen des Königs die Heirat des Prinzen Humbert mit der Prinzessin Margaretha mit. Er hofft, daß die Kammer und die Natiou au der Freude der königlichen Familie theilneh-meu werden. Dcr Präsident dcr Kammer bcautragt, eine Deputation zur Bcglückwimschung dcS KöuigS ab« zuseuden, uud eiue Adresse zil vcrfasfen. Dcr Antrag wird von dcr Kammer genehmigt. — Die Abendblätter melden, die Vcrmälung des Kronprinzen Humbert werde am 20. April stattfinden. — Die „Italic" sagt, General Dumont werde Montag in Civitavecchia ein» treffen. Die französischen Trnppcn, welche nach dcr Hei« mat abrücken sollen, werden uuvcrzüglich uach dcr An-luuft des gcnanuteu Generals abgehen. — (Ein V i cck ö n igrc ich Neapel.) Die italienische Regiernng, beunruhigt dnrch die Haltnng der neapolitanische», Bevöllcruug, sott die Absich't hegen, iu ?ccapcl ciu Vicctönigreich zu errichten. Paris, 30. Jänner. (AuS deu Tuilericn. — Revolte im Gymnasium vou TroyeS. — Pfcrdekäufc. -- Die Grc n zb cr i ch t igun g.) Eheuorgcstern fand in den Tuilcricn ciu Familicudincr statt, dem jedoch der Priuz uud dic Prinzessin Viapolcou nicht auwohntcu. Unter den sechzig Eingeladenen bemerkte man dcli zulüufligeu Eardiual Prinzen Boimpcirtc, den päpstlichen NuutiuS, den Fürsten und die Fürstin Met-lernich, dcn Erzbischof von Paris, den Abb«'' Dcgucrry, Pfarrer dcr Magkalenlirchc, dcn Bischof von Arras, chc< maligen Pfarrer von Hain, die Generale Fleury, de la Moslowa, dc Goyou, de Montcbello, dcn Herzog de Cambaccrcs, dcn Kammci Herrn de Lafcrrierc und andere Beamte des Hofes. Kein Minister wohnte dcm Diner an. Nächsten Dinstag findet ein Dincr von hundert Converts iu dcu Tnilericu statt. Es werden au deulscl« ben uur Senatoren, Dcputirte, Staalsräthe, Instituts-Mitglieder uud höhere Beamte Theil nehmen. — Das Gymnasium in Troycs hat jetzt anch rcvoltirt. Die Po> li;ci ulnßte zur Widerherstellnng der Rnhe aufgcbotcu wcrdcu. Fünf neuc Zöglinge wurden aus der Schule vmvicseu. — Eine officiösc Note in der „Patric" verwahrt die Regierung gegen den Vorwurf, daß sie durch beträchtliche Pferdceinlaufc iu Ungarn der einhcimischcil Pftrdcindusllic Schaden gethan hättc. Dcr Kriegsminister habc uicht, wic man behauptet hätte, l0.000, sondern nur 3187 Pferde iu Ungaru aulauscu lasfcn. Es sci anch nicht richtig, daß die gctauftcu Thiere iu ihrer Qualität dcn gchcgtcn Erwartuugcu nicht cntsproche» hätten. Die Pferde, welche sofort unter mehrere Regimes tcr dcr leichten Cauallcric vertheilt wurdcu. hätten sich in der Dressur und Acclimatisirung vortrefflich bewährt. — Dcr „Etcudaro" fchreibt: Ein Journal meldet cincn Auslaufch vou Dcpcscheu zwischcu Prcußcu und Frank' reich, welches letztere Erklärungen verlangt hätte wcgc» angeblicher Befestigungen, die man im Begriff wärc. ilN Schwarzwalde und längS des Rheins auf badischcm O<^" bictc aufzuführen. Dicfc ganze Geschichte ist rein crfuN" deu. Wir wisscu uicht, ob die badischc Regierung rcich genug ist, um sich dcu LuxuS bcdculcuder FestungSarbe«' ten zu vergönnen; aber cs steht Jedermann frei, n«a) scinciu Gutdünken für die Vertheidigung seines Gebiet zu sorgcu. Gewiß ist, daß lciucrlci Austausch von ^ pcschen wcgcn cincr Thatsache stattgefunden hat, welch wir nicht einmal für wichtig halten. — l.Feb. (Miuisterrath. ^Reduction dcSiil' pcditions corps in Nom.) Die „Patric" meld"' Gestern Abend« uud heute Vormittags haben außel" dentlichc Bcrathuugcu des MinistcrrathcS und gchc»" Rathes stattgefunden. — Dcr „Monitcur" de l'Arlnce 209 bestätigt, daß das französische ErpcditionScorft« auf cine einzige Division unter dem Befehle des General« Du» mont rcducirt wird. vundon, W. Jänner. (Fenier. — Conver-titen. ^' Unterirdische Eiscnbal)n.) In Woolwich hat heute Morgens die Polizei einen Mann vcr-haftet, der znm Fcuicrlmnde gehören soll und dein Vcr. nehmen nach versucht hat, einen Artillcricscrgcantcn für die Brüderschaft zn gewinnen. (5S heißt, der Verhaftete, der sich Thomas Dalcy nennt, fei amerikanischer Officicr und habe sich sehr bemüht, Arbeit im Woolwichcr Arsenale zu finden, um bei einem Angriff auf dasselbe hilfreiche Uutcrslichnug leisten zu lönncn. Er habe ferner betracht» lichc Geldbeträge in Vcsitz und gehe damit ziemlich verschwenderisch nm. Eine mit dieser Fcstnchmung im Zusammenhange stehende Haussuchung hat zu lcincm Nc-snltatc geführt. — In Bczng nnf den gestrigen Augriff einer Fenicrbandc auf den Martcllothnrm bei Watcrford ist zur Stunde noch nicht viel Näheres bekannt. Die Bande bestand aus ungefähr 20 Mann und stob aus« einander, nachdem auS dem benachbarten Dnncannon« Fort eine Militärpatrouille gegen sie angerückt kam. Zwei von ihnen sollen verwundet worden sein, wurden aber von den Kameraden in Sicherheit gebracht. Gefangen wurde wie gewöhnlich kein Einziger. Einer der Soldaten erhielt eine unbedeutende Blcssur. — Unter der Aufschrift „hervorragende Konvertiten" kündete in diesen Tagen das tathol. Vlnlt ..Weekly Register" den bevorstehenden Ucbettritt eine« Angchörigrn der StaatSlirchc an, der mehr Aufsehen machen werde, als zur Zeit Doctor Mau-mng und Dr. Newman. Nicht gering ist der Allarm, den diese Notiz in den Kreisen der englischen Kirche hervorruft. Wer ist der Abtrünnige — schallt es durch die kirchlichen Organe — der durch einen solchen Posaunen-stoß angekündigt wird? Eö muß wenigstens ein Vischof sein. Ist es der von Oxford, oder sein Mitbruder von Salisbury? Letzteren hat man übrigens einstweilen am slälkstcu in Verdacht. — Die hiesige unterirdische Eisen-bahn scheint trotz der vielen in letzter Zeit lautgcwor-denen Klagen über die in ihren Tunnels "herrschende böse ^uft doch kciue Vcichcnstättc für ihre Beamten zn wer« den. Wenigstens wurde bei ciucm von der Gesellschaft ihren uniformirtcn Mannschaften in dem unterirdischen Saale einer ihrer Stationen gegebenen Banket allgemein daS gesunde AuSscheu dieser Venlc bemerkt. Der General' director brachte den großen Toast des Abends auf das Gedeihen der „Metropolitan Railway" lind erklärte, die Aahu habe ihren Verkehr seit dem ersten Jahre ihreS Bestehens (I8li5>) verdreifacht, und im vcrgaugcncn Jahre W Millionen Passagiere befördert. „Signale, Vorsicht und Höflichkeit" warcu die drei besonders für Eisen-Iiahnbeamtc bcherzigenSwerthen Worte, die er den an-wcscndcn Beamten warm cm's Herz legte. Tt. 'Petersburg, l. Felirnnv. (Aufklärendes über die Absichten der Regierung.) Ein ^cit-arlitel der dentschcn „Petersburger Zcilnug" schreibt die Isolirnug Rußlands dcu Extravaganzen der panslavi» stischlu Presse u»d den Pauslavistischcn Umtrieben zu. Die russische Regierung sei diesem Treiben fremd und einem Kriege gegen das gcfammtc Europa abgeneigt. Das Ausland ist mangelhaft unlcrrichtct nnd betrachtet Aeußerungen der Presse als Mcinuug der Regierung. Der Artikel warnt, den Pauslavislcn nachzugeben; dicS würde dcu Wünschen der Polcn entsprechen »no die fried-^!^_.^!i!^luugcu zerstören. ____ Eagesneuisslieiten. "- Die Trauung Er. lüinglichen Hoheit des Prinzen Ludwig von Baicrn mit Ihrer l. Hoheit der durchlauchtigste» F>au Erzherzogin Maria Theresia findet zu Nicn am 20. Februar statt: °m 21. oder 22. wild das hohe Paar sodann seinen Einzug in Mü»cken halten. — (Der zweite Em p f a n a, s a b e n t», welcher am 3 0. v. M. bei de r Fr au G c >nahIin d e « He c r n R e ich « l a n zlt r s) slaNfand, uereinigle eine nicht minder zahlreiche und dcn höchstor kreisen der Residenz a»g»h0lige Gesellschaft, als das erste mal. Nicht allzu häufig mögen srlhst die glanzgcwohnten Nüumc de« Hotels aus dem Pali-platze sslünzendere Versammlungen umschlossen halxn. Nahezu alles, was Wien an Perjünlichleit.n in hervorrage»-der0ff^"tlichelStelIu„n auszuweisen vermag, warder liewnK. würd.g-n E.nladunc, Idrr: Ercellcnz a/jol^l und bczegnete sich in den Appartement« dc.selben in der animirteslen und ungezwun« genstcn Unterhaltung. H„ren und Damen dcr hohl,. Ari-sto.at.e das gesammtc diplomatische Corps, die höchsten Wurdenttüg'r deH Staats und der Kirche, die hervorrc gend,ten M.tgl.eder der mililÄ.ischon Kr.ije und der Finanz, welt. Vertreter der Literatur und Tagespresse bildeten die Elemente der Gesellschast. Von Mitgliedern des kaiserlichen Hauses 'waren Ihre laiserlicben Hoheiten die Herren Ei-., Herzoge Ludwig Victor, Wilhelm und Rainer erschi-ne». Das Ministerium wurde durch Ihre Excellenzen die Herren Ministerpräsidenten Fürst Aucvsperg und Graf Andrassv und durck die Herren Minister Baron Vecle, Dr. Breslcl, Gras Feslelicö, Freiherr» v. Kühn. v. Plcner vertrete». Tie par« lamentaiischen Kreise halten ein nicht minder zahlreiches (5on> tingent gestellt, insbesondere die Mitglieder dcr Tflczalionen fast vollständig sich eingesunoen. Dic Gesellschaft trennte sich erst nach Mitternacht. — (DerZustand desObersthsfmarschalls ^» r a en Kuejstein) gibt zu dcu schlimmsten Besürchtuu. gen Anlaß. — (Veltrauensadresse.) Dnnnerstag Mittags' wurde dem Herrn Finanzminisler Dr. R. Brestel von den 52 Gemeinden seines Wahlbezirkes durch cine vom Bürger» meister von Rudolphiheim V. Schellinger geführte Deputa« lion eine Vertrauens« und Beglückwünschungsadresje feierlich überrrichl. — (Merlwüldige Li ch t e rs ch e in u n g.) Don. nerstag um 7 Uhr Abends erichien da« Firmament über Brunn durch eine plötzlich helvortlelendr Lichlerscheinung be« leuchtet, welche einem wahren F.uerinecie glich. Die Licht« erscheinung wahrte mehrere Secunden und war so grell, daß namentlich viel Vcwohner deö Niederringe«, wo dieselbe am stärlslen hervortrat, im ersten Momente den Ausbruch eines Feuers bejürchlelen. — (Vbswillige Vahnbeschädigung.) AI» am 22. u. M. um 8 Uhr Abend» auf der Parbubitzer Eisenbahn der Lastzug von Liebenau nach Reichenberg abge« fahren war, halle ein Böswilliger zwei Schienen, welche neben dem Fahrgcleise lagen, aus den Fahrweg querüber gelegt, in Folge dessen die Rcservemaschine diese) Lastzuges, als sie von Langenbiucl nach Lieblnau zurücljuhr, an den Lastzug flieh und das in der Nähe befindliche Wachlhaus zertrüm» Merle. Weitere« Unglück w»rdc dadurch verhütet, dah die Locomotive die Schienen einige Schritte fortschleuderte, wo« durch diese an der einen Seite aus dem angesammelten ^ Schne.hausen zu liegen kamen und an der anderen Seite von der Maschine au» dem Fahrgclrise weggeschleuderl wur» den. Der Thäter wurde bald ermittelt und dem Gericht» ^ übergebe». — (Der Grub« nb land in VraS.) Ueber de» Grubenbrand in Brat schreibt man au« Prag vom 31. Jänner, dah allerdings die gröhle Gefahr für die an die Josephizeche angrenzende und somit für sämmtliche Vraser Gruben voihauden gewesen und da« Unglück dadurch entstanden sei, dah die seit Jahren von der Verghauptmannschast ailgeoid« nelen Velsicherungs-Albcilen aus übel angewenocler Spar. samlcit uxleibliehen und von d der Arbeiten nicht energisch genug urgirl wuidr. Durch da» entschieden» Einschreiten des an l)rl und Stelle seit nunmehr 12 Tagen anwesenden Bcrgcommissül?, Herrn Äoru«la, nnd durch die hingebende Unlerstühuug der Arbeiter und Vlamlen der Nachbargiudcn ist es gelungen, die Gefahr für alle Nachbargrubsn der in Vrand geralhene» Iosephi» jechc zu beheben. Diese wu>dc durch die anhallenden an» slrenssendcn Arbeiten nunmehr durch Verslurz aller Brüche und Olssnungen abgesperrt, und bail Feuer wurde dadurch auch für die Zulunsl eisticlt. Heule eingllaufene Telegramme und Corresvondenzen beslütigen abermals Mthrseilig die Nichligleil dieser Angaben. — (Eisenh ahnunsall.) Am 27. Jänner hat auf der belgischen Staat^bahn bei Voussu ein jürchtrllicher Unsall stattgefunden. (5ine Locomulive l.im vo» Qu,< uraiü, nm aui dc, Slalion IernapptS zum Rangire» zu di,uen. Sie vea/gnelc d»m Schnellzuge vo» Brüst.I, jedoch nicht nus d.'ms.lliei, (Veleis,. tilwa 120 Mcllts vor dem Zuge eiUgl,iole der Tender dcr mit voUer Schntlligleil heraosah« ! renden Lo^omoliue und wars sich aus das Geleise des Zu« ge>?i e!wa 25 Metre« vor dem Zug« lntgliii'le auch die Locomotive und fuhr mit ihrcn Rädern in die Räder ber anderen, wodurch der Zug Plötzlich stillstand und die beiden Locomoliven wie Glas zersplitterten. Der Packwagen des Zugs« zerschellte an dem Tender, d,i Postwagen und der folgende Pasiagierwaczcn hobln sich darauf und über einander und «.eitlümmerten. Die darin befindliche» Personen fanden sich aus mehrere Metres Entfernung in dem Gra» den wieder, meistens sehr schwer verwund»t; eine derselhen, weniger verletzt, sand sich aus den Trümmern der zusammen« gthüusten Wagen sitzend. Eine Fiau war auf d,r Stell, todt geblieben m>l zerschmelztem Kupse, der Maschinist der einzelnen Locomotive ward ebenfalls sofort gel0dt»t. Eil/ Passagiere sind sürchltilich verletzt, einige derselben nach. traulich schon gestorben. Etwa vierzig andeic sind mehr oder mi»d,r leicht verwundet. Der Maschinist und der Hlizer dee Schnellzug,6 wurden weil fortgeschleudert, ohnc schwere Verletzungen zu erleiden. — ^Elplosion in 6le r?e n wel l.) Daö Wich« tigste au« dlM am 29. v. M. jlallgehabtl» Veihüre d,l in Bezug aus die Explosion in Clellenwell angellaglen Fe« nier ist die bereits g'Mcldelc Thatsache, dah «ömer au«, ihrer Mille, James oder ouch Patrick Mullany, plbtzlich alo Ä»> aeber ae.icn die G«nosjlN auilral und den A»gfllagten Bar» rett als denjenigen bezeichnete, b.r das Puloerfab an der Gejüng.ükmauer in Brand sleclte. Seine vereinzelte Z.ugen> aussage würde nach den Sahungen de« englischen RechleS nimmer zuc Verurteilung hinreichen. Bezeichnend aher für die LrbÜimlichteil des Fcnierlhum« ist c«, daß schon dr.i Geüossen deisclben, und darunter zwei sogenannte „Centren", zu Verralhern an der Brüderschaft geworden sind, und daß, so viel bis jetzt bclannt ist, auch nicht tine einzige durch Talent oder Stellung heroorragende Persünlichleit an der Verschwörung dellMgt war. __ (In England haben die Taschen dilbe) oder Pickpoclelii" nicht einmal Respect vor der königlichen Wür»'e. Auf dem grchen Balle, »er kürzlich zu Ehren be» Prinzen und der Prinzessin Christian, des Prinzen Arthur und vieler anderer Mitglied« de« königlichen H»useS auf Veranlassung ber Sladldehor^ in Liverpool stattfand, hallen sich, lrok der Ausmerlsamleit der Wachen und Thürhüter, Tajchenbiebe in eleganter Ballloillcllc eingeschlichcn, in der Hoffnung, eine reichlich«! und loslhare Ernte zu halten. Sie waren eben im Begriff, die Taschen einer hochstehenden, b«. kannten Persönlichllil zu leeren, als cin Geheimpolizist, der dem Balle im feinsten Saloncostllm beiwohnte, sie beim Kra» gen ergriff und sie aus dem glänzend erleuchteten Vallsaale in die dunkle und ungemütbliche PolizeizsUe beförderte. — (Aus Sue,.) Am 23. December traf in Suez die telegraphische Meldung von einer in Schaluf ausgebro« chenen Erneute ein, an der sich über tausend Arbeiter be» theiliglen. Da unler den über dreitausend in Schaluf befindlichen Arbeitern die Oesterreicher zahlreich vertreten sind, so begab sich der l. l. Viceconsul Gärtner mit dem Division«-Chef Laroufse der Isthmu«'Gesellschajt sofort von Suez nach Schaluf. Man sand dott eine ziemlich allgemeine Arbeit«« einstellung i die Oesterreich« versprachen, sich ruhig zu ver< halten. Die «uftrilte endeten mit der Verhaftung von zwblf Personen und die Ruhe ist inzwischen wieder hergestellt wolden. Locales. — (sine treue Dienerin) starb hier, 68 Jahre alt, vor wenigen Tagen. Vor 44 Jahren in das Hau« einss subalternen Beamten mit vielen Kindern getreten, stet« unermüdel, fleißig, treu und thätig. bli,b sie nach dem Tode ihres Dienstgebers der Witwe treu, bi« sie der Tod auch von dieser trennte, mit welcher sie lange Jahre hindurch Freude und Trauer in seltener Treue und Anhänglichleit theilte. ** (Für Besitzer lrainischel Vrundent« I a st u nglobli a, ali on e n.) Del hohe Landesauschuß macht bekannt, baß au« den Ueberschllssen d,l seiner Verwaltung zugewiesenen Sliflungssonde auch lrainische Grund» enllastuugsobligalionen und Schuldverschreibungen des 1660er Anlehens angekauft werden dürfen, bah daher Besitzer solcher Obligationen dieselben auch an ber Landescasse ver« werthen können. ** (Flo dni g'sche B li nbe n st i st u n g.) An dem Linzer Vllnoeneijirhungsiiiftilule sind 9 Plätze der Freiherr l). Flödma/schen Vlindenstiftung zu besetzen, auf welche arme (in«besondere uerwaitzle) bildungsfähige, in Krain geborene blinde Kinder beiderlei Geschlechte« im Aller zwischen 7 und 12 Jahren Anspruch haben. Gesuche um Verleihung dieser Sliflplätze sind unler den im heutigen Amlsblalle kundgemachten Bedingungen bi« 20. Februar eiozureiche». Vericht über die VandeS-Ansschuft'Sitzungen an, H«. «nd 3 «Jänner. Der Aufschwung de« Geschäftsbetriebes der Schuhma« chern im hiesigen Zwang«aibc!lshause war bisher hauplsäch« licb durch die Einiichlung gehemmt, tah die Parteie«, welche stch daselbst B.schuhungcn llnserligen lassen wollten, da« Leber »shst dem Zugth0c selbst beibringen mußten, was einerseil« die Waare verlheuerle und den Parliien andererseits viele Wege und Placllleien verursachte. Der La»d.»au«schuh Hot nu» nach einem güxslia. ausgesallenen Versuche die Verwal« lu,'g der Anstalt crmächligel, lünflighin auch da« Leber und sonsligeö Zuglhör zur Beschuhuna im Grohen einzulausen und die Kosten den Parleien nach einem thunlichst billig seft. gesltzten Tarife ,u berechnen. Dadurch wird ohne Zweifel ein lebhafterer Betrieb dieses Geschäftszweiges der Anstalt herbeigejührl, und e« wild die Möglichkeit geboten, lünslig. hin eine gr0here Anzahl von Zwänglingen in der Schuh. macher,i auszubilden und zu verwenden, was abgesrhen von dem besseren Arbcilsvcrdi.'nsle noch den wesentlichen Vorlheil bliligt, rah die Zwänglinge nach ihrer seinerzeiligen (lnllas. sung aus der Anstalt in oksem Gewerbe ein leichter.« Fo,l« kommen finden türmen, als in anderen Geschäftszweigen, z. V, in der Spinnerei, Weberei u. dgl. Um die baren Ulberschüsse der in ber Verwaltung des La»dcsllu«!chusses befindlichen Slistungtfonoe nichl burch längere Zeit in der Casse lobt lieg-n zu lassen, sondern die< s dem Sladt» magistral, in Laibach pioponirls A'sgl'ich mil Herrn W,l< < Helm Vollheim wegen Vergüluoq ties aus dem Hurcdbiuche ! de« Adsperrwerli« im Laibachslusse entstandenen Mhruus, wandes. sowie wegen Eül'chädigung sllr die achtmonatliche, durch die Sislirung der Laibach < llfca?irung au« Saniläl«, rücksichicn eingetretene Aetiiebsslüruüst wurde auch vom Lan« desausschusse, in Vtltrrlung des zu den Morailenllumpfung«' aibeilen concurrirenden Landessondee, angenommen. In der Regie des Civilspilals wnrds» mehrere losten» ersparende Vereinfachungen eingeführt. Da die Gemeinde Laibach di, Zahlung der Kranken» verpstegslosten für die im hiesigen Cioilspitalc behandelten Individuen auS Laibach »erweigeil, indem sie ihre Verpflichtung zu dieser Leistung ganz i» Abred» slellr, und d» der dem Landesauischusi«: vom Gemeinderalhe gemachte Ve»> , gleichsantrag, wornach die Slablcasse bis zur besinilioen ^Auslragung drs Streitgegenstände« nur zwei Fünsiheile der ^ betreffenden Verpflegölosle» zu tragrn halte, nichl annebmbar j erscheint, so beschließt der Lano,lc,u5schuß, sich an die l. l. Landesregierung mit dem (^suchen zu wenden, zur eiecutive» Einbringung der anhaftenden Verpflegslosle,, <3iüclsländ« sofort die politische Sequestration der städtisch," Gefalle «n« leiten zu wollen. 210 Ptuuatsversammluug des historischen und des Musealvcreincs vom ».Februar. (Schlich.) Verghauptmann I. Trinler legte da« erschienene eist« Blatt der geognostischen UebersichMarte Oesterreich« von R. v. Hauer vor. Das dann nach den verschiedenen geologischen Formationen durch Farbendruck dargestellte Terrain reicht westwärts vcm Rhein und Ticino bi« in die Gegend von Miltcrsill, Lienz, da« mittlere Gailthal und Drauthal, den Tagliamenlo im Osttn und von den nördlichen baieri« schen Niederungen bi) zur lombardisch'venezianischen (lbene. Di« östliche Follsetzung, Krain, ^Hrnten. Steiermarl und das Küstenland umfassend, isl in sechs, längstens bi« acht Wochen zu erwarten. Im Ganzen weiden zwölf Vlilttcr erscheinen, im Maßstabe von 1 Zoll — 8000 .Mastern: der Subscriptions, preis für die einzelnen Mütter wird 2 ft. bi« 0 fl. betra» gen und das complete Werl höchstens 40 fl. losten. Der Vortragende dob die Wichtigkeit dieser Karte an und für sich u»d speciell sür das Studium der geoanosti» schen Verhältnisse Krams hervor. Sie entlM einen reichen Schah von Elsab.runa.en niedergelegt, welche bei den Ausnah' men der geologischen Neichsanstall von deren besten Kräften durch f^sl zwei Deccnni-n gesammelt wurden. Tie Schwie-li.lleitcn in der Auc-suhlung bcstandcn vorzugsweise in der Mannigfaltigkeit der Fcliaclen. welche durch 48 Falben und Lineareinzeichnungen ausgediüclt wutdcn: ferner ln der Ver. eini^ung der von einzelnen Geologe» eingclicselten Daten und in dem Anschlüsse an die Beobachtungen auswärtiger Geologen b.zug!ich der Nachbarlander Schweiz. Italien und Baiein. Tic V°,tb?ile einer solchen Karte sür dcn Neuling in der Gcologie brstehcn darin, dab er eincn Wegweiser aus einem ihm noch unbclannten ur.d sehr häufig comvlmrlen Terrain erhalt: dem «rs«hl«nen Geologen isl Gelegenheit geboten, die gelallten Ta.en zu rcclisicircn und zu revioiren. Zu ,'olchen Revisionen uno Telailstudien sind nun vorzugs. weile die ^andcs»nus,en und nalurhislorischcn Piouinzialvcreine berufen, u,:d es wären hirbci besonder« zwci Ziele zu v.r> folgen. Nämlich vorerst die Sammlung von Tate.i, welche für die Folge die Anfertigung einer geognostischen Provin. zwlkarle ermoglich.n. Nachahmungn Soeciallarte mühte rechtzeitig für die Bildung eines Fo»des Sorge ge. liagen wcrrcn. und lonnte ein solcher nur durch eine enl« sprechest anderweitig Subvention zu Stande gebracht wer» den, da man zur Herausgabe dcr Karle mindestens 4000 ft. benütbigen wüldl». Die Herstlllung jedoch »iner inslructiven, gefälligen Sammlung liainiscker Fllsarten würdc gelinge Auslagen v.rursach.n, sie lonnte mit Hilfe der bieiländigen Freunde dcr G,ognosie ui'd dcr im ganzen Lande zerstreuten Montan» weile zu Stande lommcn; die Dcckunz der lleineren Au«, lagen lbnnle durch die Mittel des Vereines geschehen. Custo« Deschmann zeig« sodann eine sür die Fauna Kram« neue Minir spinne (l>l(>.n2.> l.,(!i »- Ol), die rioher nur vo„ den an das mittelländische Meer angrenzenden Ländern dclannt war. Tcr hochw. Psairer Val, Plemel in Karner.Vcllach halle davon mehrcre Cremplare, nebst ihren meist 0 Zoll langen Gcsvumst'ohicn an da« Musrum ei„° gesendet. In dcr Gegend von Iauerburg in Obelliain lenüt das Landvoll irhr wchl die Lebensweise dicfcr 3laub» fpnine, sie giäbt sich an steilen und trockenen Abhängen l^rizüntüle Gür,^e in den Boren, die sie m>t einem Gr-spinnste au^llcidet und mit einer lunstooli geaibliteten Fall» lhüre veisicht. Taö an dcr Inncns.itc der illühre glatte, seidenartige Gespinnst wird von den Lanbleuten «ls blut» stillende» Heilmittel bei Verwundungen verwendet und al« „Aermelchen oder Slrllmpschen der Mutter Gottes" (>lul(>i-« ljs>?^ lokuvcki uli lilultlt'lli) bezeichnet. Iinen weiteren Gegenstand der Mittheilung bildete eine von Dr. Orel dcm Museum übergcbene Alpendohle (^l-illuccir^x ulimius), die auf den Laibacher Woch«nmarlt gebracht worden war, in deren Magen sich nur Kronawet» beeren und Hagebutten vorfanden, eine, wie scheint, sonst nicht gewöhnliche Nahrung des Vogels i in der Bauchhöhle war die l'llnliu i»ll<>illm!i» sehr zahlreich. Schliehlich nahm eine schöne, vom Bildhauer I. Wur« nil in Radmaunsdorf an da« Museum eingesendete polirte Marmortafel da« Interesse der Anwesenden in Anspruch. Der Marmor rührt von einem neu eröffneten Bruche im Ielovzagebirge bei Nadmannsdorj her, ist von lebhafter Färbung, weih und roth gestammt, und hat große Aehnlichleil mit dcm berühmten Hallstädter Marmor von iDberösterrcich. Der Musealcustos lnüpfte hieran eine Uebersicht der in Kcain vorlommenden und am häufigsten benutzten MalmoraNen, mit Berücksichtigung ihrer technischen Güte und der verschie» denen Gebirg«form2lionen, denen sie angehdren. Berichtigung. Im gestrigen Belichte wolle s»»^. 202, Absatz 5, Zeile 5 statt Autonomie „Anatomie" vet Wellc»fnches grlejeu welden. Neueste V«st. Wien, 3. Februar. Der ÄndgctauSschnß der ungarischen Delegation theilte sich in drei Sectionen: Krieg, Präsident Sennycy; Aenßeres, Orczy; Finanzen, Szocgyenyi. Alle Scctionen halten Vormittags Berathung. Die vor einigen Tagen aus Peterslinrg telcgraphirte Nachricht, daß eine russische Flotte unter Commando des Großfürsten Konstantin sich in die griechischen Oewässer dcgebcn werde, hat, wie dein „^i.Wr. Tglilt." aus sicherer Quelle mitgetheilt wird, diplomatische Anfragen veranlaßt, welche herausstellen, nicht nur daß diese Nachricht volltvmmen nnlicgründet, nichts anderes als eine Tcn-denzcrftndung dcr slavischen Propaganda ist, sondern so« gar, daß das russische Cabinet beschlossen hat, den Commandanten der beiden vor Candia kreuzenden russischen Kriegsschiffe die Ordre zu ertheilen, leine Emigranten mehr aus Canoia nach (Griechenland überzuführen. Berlin, 2. Fcliruar. Der Konig empfing heute in einer Priuataudicnz den französischen Botschafter und die Gesandten Belgiens und Baicrns, welche ihre Ac-creditiue als Repräsentanten beim Nordbunde überreichten. Florenz, 1. Februar. Die „Italienische Corre-svondenz" schreibt: Wie wir soeben erfahren, sind zwei französische Fregatten von Toulon abgegangen, um in Civitavecchia eine von dcn zwei Brigaden, welche die französische Besatzung daselbst liilocn, einzuschiffcn. Florenz, 3. Fcdruar. Die „Italienische Corre» spondeuz," die in Padua in Folge eines Kirchenvchörde» Beschlusses zur Tcdcumsfeier für dcn Sieg dci Mentana stattgefundcncn Unruhen besprechend, erfährt, dcr Minister dcS Innern habe unvcnvcilte Ergreifung von Maßregeln zur Verhinderung uon Unruhen in andern Orten des Königreichs angeordnet. Washington, I.Februar. Der Congreß hat ein neue« Gesetz über die Aufhebung dcr Baumwoll« steuer votirt. Das neue Gesetz hebt sofort die iunere und die internationale Taxe auf, schafft ferner die Ein-fuhr«steucr anf die fremde Baumwolle nach dein ersten November des lanfendcn Jahres ab. Der Aoyddampfcr „Minerva" brachte der „Tr. Ztg." gestern Nachmittags die ost indische Ucbcr-lands post mit Nachrichten aus Calcutta bis zum 7. Jänner. Der Maharadschah von Kaschmir hat allen seinen Unterthanen bei Strafe der Verbannung verbo» ten, ihren auswärtigen Korrespondenten Nachrichten über dortige Vorfälle zu geben. Aus Kabul wird von einem Aufstande der Khutas gegen die Nüssen gemeldet, doch sollen erstere eine empfindliche Niederlage erlitten haben. Die Russen haben, heißt cs, in Samarkand eine von einem starken Fort geschützte Cantouuirung errichtet. Fortwährend kommen daselbst Truppen und Kriegsmaterial an. In Afghanistan war eine entscheidende Schlacht zwischen dcn Truppen Sirdar Nbdulrahman Khanö nnd Schir Ali's bevorstehend. Telegraphische Wechselcourse. vom 3. Februar. 5perc. Metalliqu-« 5ft.75 — 5>prrc. Metallique« mit Mai. im» Novcmbes-Zinscl, 59.60. — .'ip-rc. Natiolllll Ä»I-hcnl;6 55>. —Van!« actien 6??. — «lreditactw, 158.80. - iM)er slaatsanlehe« 84 10. Sillier 117,25. — London 11U. — K. l, Dulten 5.70. Handel und ^olkswirthschastliches. Papiergeld-Umlauf, Z" Ende Jänner 186« befände» sich laiit Knnomachuiig oer Lonimission zur Eoittrole der Staateschuld im Umlaufe an Partilllhypothelaranw-isuna/li 99.42-l.857 fl, 50 lr.; an zu Staatsnoirn erklärte» Ein« und Füufa.uldi'nbalil-noten 35,5)05.640 fl ; an förmlichen StaalSuolcii ^6^,907.805 si , im Ganzen I97,89,".302 fl. 50 lr. Tchwebende 2chuld. Laut Kundmachung des l. l. Reichs, filiaiizministerinma bestand der Gesamnubetrag dcr zu <3»dr Iäuuer 1868 cmiltirten Miluzscheine i» 12,378 93! si. 45 lr. ö. W. Der Gcsammlstand der in Gtaatsiiote» und Mllnzscheineii bestehenden schwebende» Schuld war daher mit Ende Jänner 310.852.367 fl. 45 lr. Alia Anlaß dcr ilattgefundeucil Pcrmehrimg dcr Mllnz» scheme um 378 931 fl. 45 lr. wurde dcr entsprechende Velrag au SlaalSnoten außer Umlaufaezogen. vestcrreichischl» Nationalbank. llm zur Verhand« lilüg tllicr dic (5!Uschädl^ungi!^Ailsprllch? der Nationalbanl im den Staat ;u schrciten, hat die Vanldircction aus ihrcr Mittc ei« üumit^ gewählt. Denselben Vorgang hat dcr Vaulau^schuß l,c< oliachlet. Blide Camil^s habcn sich vereinigt consütliirt nnd wcr.-den im valise dcr nächsten Woche ihre Thätissleit licgiimen. Handelt cs sich auch iu crstcr Reihe hirr uin dic Gondcr-Iütercssen dcr Vcmlaclioilare, su wciß doch jedermann, daß mit dnser Verhand» luna, die Discussion tibcr die Bcmlf>'aa.c nbcrhaiipt einen Impnl^ erhalicn wird, und baß damit die große Aügcllgcnheit unscres Gcldwcscliö im allgemeinen anf die Tagesordnung gelangt. Fürst ElaryUose. Bci dcr am 30. Jänner 1868 vor.-gcnommcnen 35. Verlosung dcr hochsitrstlich uon Elary'scheii üotterie-Aültlhe vc>n 1.680.000 si. 2M wind'» nachstchcnbe 125 Stiict Schnlduevschrfllmng>u mit nachfolgenden (Äewiimstcn gezogcu, und zwar fiel dcr Haupllrefscr mit 25.08 23817 24908 26064 26762 26866 26996 27113 27516 27911 2^295 28645 290^8 29420 2',»432 22,29 29598 30023 30122 3026!» 30391 30429 30640 31318 323 0 32686 34587 31990 35934 36176 36588 36827 36973 37x71 3715'3 37272 37566 37836 37863 38245 38446 3^7'»2 .'!87I6 39003 39035 3,«038 39630 3973'! 3!»??? 40613 40873 41520 je 60 fl LM. Die Nllszah. lulig bcr Gcwümste crfolgt 6 Monate nach dcr Zichmiss, da« ist uom 15. Juli 1868 ang'fluigcn, durch da« GloßhaüdluiigShaü« L. Epstciü in Wieu. Dic „»chste Verlosung dicssg ^olterie-Nullheu« crsotgt am 15. Juli 1«68, Angekommene Fremde. Am 2. Februar. Htadt Wien. Die Herren: Fasano, Prof. dcr Musil, vc>u St. Pcler — Schradcr, Kaufm, von Nilrubcrg. l,'orc!:zc>ui, Kanfm,, uoii Dornbirn. — Slinlic, von i'uttendcrg. — v. Lo-diiigcr, Mariiicofficicr, von Pola, Elephant. Die Herren : Kohn, nnd Spitler. Kansm , uon Wien. — OrUnhnt, iiaufm., uon Graz, — Kuliic, von Nodil. — Püloru. Pliualirr, von Nadmannödorf. Vaicrischer Hof. Hcrr Gri^licr, von Vadcu. Theater. Hcule Dienstag: Der Freischütz. Oper in 4 Aclcn von Welicr. . „z ft« z : °5 z^i 6!.l. M^. 327,5» -l- 0.« w,»dst!ll ganz vew. :; 2 „ N. ! 327.06 4- 4.^ W SW.Hcst. j. ganz dcw. 0...« l0„ Ab. i 327.?,. ! 4- 2.« WLW'Mtth.!, s. ganz vcw. Ueber Nach! die Wegc gcsroren. lintcrtag« Thauwi-tter, win» cig Nachmittag sielocl^te Wollcndcclr. Das Tagc«um,el der Tcmpcratur nm 3.3" lldcr dem Normale. ___________ Nol-a'ttnonl'«^! Medacl>'U!: ^«na, U. K l » > „ m n n r .>IV .—I------7"^7 Wicn l Fcbruar Die Vorsc verlief in günstig-n Stimmnngeu mid dic crlangtcu Anfbcsscruugen behaupteten sich auch schließlich auf der ganzen Linie des Effecteumarltc«, WlMkl!VkllU)l. indeß sich Dculscn und Ballitcll cchcblich ermäßigten. Ocld st',lssig. Oeschiisl beschränk^___________________^_______________ veffentliche Schuld. k, dc« Etaatc« (fur 100 fl) Gcld Waare Iu o. W. zu 5p /6,2.'> " ," " ," !d60z>l500st. 83.60 83 7» " " 1860,100., 92,25 92 50 " « "", 1864..100.. «0 50 8<>60 somo-Neulcnsch, zu 42 1.. «u»t. 18 50 19..)0 Domaiucu 5pcrc ,n Silber 104.- 1^4..i0 87.50 Böhmcn' .... ., 5 „ 91.— 91.50 Mähren .... „ b « 88.50 ^9. Schlesien .... «5,. 87.50 5850 Steicrmllll ... ,. 5 „ 88.50 89..^> Ungarn......, 5 „ 70. - 70.50 Tcmcscr-Banal . . „ 5 « 69.— ?0.- Crnatlcu und Slavonien „ 5 « fti».— 70.— Gatizicu .... „ 5 „ 64.25 64.75 Siebenbürgen ... „ 5 „ 65.75 66.— Butoviua .... « 5 „ l)4.50 tz5.— Ung. m. d. V,-E. 1867 ,. 5 „ 6«.- 68.25 Tem.B. m.d.V.-E. 1867 „ 5 .. 67.25 67.50 Acticn <> Sild,-uordd,Per.:V,200.. ., 134.75 135.— Sud.St.-,l.-vcu.u.z.-!.L.200fl. 169.— 169.50 Gal. Karl-Lud.-V. z. 200 ft. CM. 202.7b 203— Geld Waare j Böhm. Wcstbahn zu 2(X> si. . 147.— 147 50 Ocst,Nc>ll,-Dampfjch,-Ges. ^^ 487.— 489.- Oesterreich. 5!loyd iu Tricst Z Z 187. - 188.- Wiru.Dampfn!.-Actg,5sX)fl.°.W. 448.— 452.— Pestsl itelteubrücke .... 380.- 385.— Anglo-Anstna-Banl zu 20ufl. N1,— !I2,— V'cmbcrgcr «lelliowitzer Acticll . 169.^ l?L.— Pfandbriefe (sllr 100 si.) National- 1 balll aus > verlo«bar zu 5'/, 9?.— 97.20 E. M. j Nationalb.aufli.W verlo«b.5« 92.40 92,60 Uug. Bod..Ercd.-Anst. zu 5'/, „ '^0.50 91.— Allg. üst, Bodeu-Eredit-Anstall verlosbar zu 5'/« in Silber 1"i.?ü 102- Uose (pr. Stück.) . - Rudolf-Stiftung 10 ,. ,. . 14.— 14.50 Wechsel. (8 Mouatc) Augsburg filr UX) fl Mdd. W. 99.70 99.90 ssranlfurta.M 100 fl. dclto 99.80 U»».- Hamburg, filr II» Marl Vaulo 88 - 86.40 London fitr 10 Pf, Slcrling . 119,40 119.70 Pari« filr 100 Franl« . . . 47.35 47.45 (TourS der Oeldsorten Geld Waare K. Münz-Ducaten 5 fl. 72 lr. 5 ft. 73 lr. ! NapoleonSd'or . . 9 ., 54 ,. 9 .. 54j -Rufs. Imperial«« . !» „ 8"< ., 9 « 92 ,. Äcrciusthaler . . l ,. 75^ „ 1 « 7« ,. Silber . . 11« „ — ,. 118 ^ 25 ^ ilraimsche Orundeullastung«: Obligatloncn, P"« vatnotiruna.: 86^ Geld, 87j Waa«