Nr. 241. Donnerstag, 21. Oktober 1886. 105. Jahrgang. Laitmcher Zeitung. '—--------------- ,"?,u«e?!,l»o»,,»,r,««: M!t Poftverslnbung: ganzlähr!« sl, >5, balbiählig fi. 7.50, Im «omptolt: ll!i"^ ^ ^' h"lblähi. — Insertionsutbür: Für «>ne ^nitlal« bi« ,u < ^c!lcn l>»lr,. «vöhe« pr. ln«dnchel ^rltung'' «schrinl t«ssl,ch m!t «u«nadm^ brr Sonn. und sseielt»,«. D<« «d«l»u befindet fill Vahnbofftrahe >5. die «cd«l«on «I'ienerNl«ße ib, — Nnfranlleile Vlltf« Umtlicher Hheil. ^ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^"Mter Entschließung vom 17. Oktober d. I. dem «Präsidenten des Präger Oberland esgcrichtes Kaspar viel ?^ 3orster in neuerlicher Anerkennung seiner tllis -'^'^ ^"^" ""o ausgezeichneten Dienstleistung .Ml das Ritterkreuz des Leopold-Ordens allergnä- ^'^ zu verleihen geruht. ^ ^. k. und k. Apostolische Majestät haben mit P" Mster Entschließung vom Itt. Oktober d. I. den lhlt zum Oberrechnungsrathe bei dem Rech-^.Departement der Finanz-Landesdirection in Graz Uichtamtlicher Weil. Verhandlungen des Reichsrathes. - Wien, IU. Oltober. bczz ^^ Abgeordnetenhaus hat heute die Debatte über st?» ^etz, betreffend die Erwerb» und Einkommm-btt/V Staatseiscnbahnen, zu Eude geführt und die Huche Vorlage conform der vom Ausschusse bcau-Äelck.?'s Fassnug' in zweiter und dritter Lesung zum Hausse erhobeu. In Fortsetzung der Tagesordnung un^oas ^^.^^ ^„ach je eine Vice-Präsidenten lind ^^ll^stelle bei den Statthaltcrcien in Prag ^ie w ^a. creiert wird, ohne Debatte angenommen. Neisf« UMungsvorlagen, betreffend Abänderungen zur gel'7,atlis-Walilordttuug in Böhmen und Galizien. ""«ten ebenfalls ohne Debatte zur Annahme, ä^'vlerauf wurde der Gesetzentwurf, betreffend Ab« ijst """gen zur ReichsrathK-Wahlordnung in Nieder« >vird - '" Verathuug gezogen. Diesem Gesetze zufolge hlluz "^^lch der bisherige 'Landgemeindebezirk Sechs« Mlt Penzing und Simmering einen neuen Städte- wahlbezirk bilden. Ferner werden aus dem Landgemeinde-Wahlbezirke Hernals die Gemeinden hcrnals, Otta-kring. Neulerchcnfeld, Währing. Weinhaus, Obcr-Döb-ling, Uuter-Döbling, Heiligenstadt nnd 9iussdorf gleichfalls zu einem neuen städtischen Wahlbezirke vereinigt. Diese beiden neu organisierten Wahlbezirke haben künftig iu directer Wahl je einen Abgeordneten zu wähle». Die iu dem bisherigen Landgemcindcnbezirke Hcrnals noch übrig bleibenden Gemeinden werden dem Landgemeinden-bezirke St. Polten mit dem Wahlorte Hcrnals zugeschlagen, während der Landgemeindenbezirk Hietzing nur durch die Ausscheidung von Penziug und Simmering eine Veränderung erleidet. Durch diese Veränderung wiirde die Zahl der Abgeordneten aus der Wäblerclasse der Städte um zwei vermehrt, dagegen die Zahl derselben aus der Landgemeinden Wählercl^sse nm zwei verringert werden. Eine Vermehrung der Ab-geordnetcnmandate findet also nicht statt. In der Debatte erhob der Abg. Matscheko die Forderung, dass für den Bezirk Favoriten ein eigener Abgeordneter gewährt werde. Abgeordneter Weitlof gab seinem Bedauern Ausdruck, dass die vollberechtigten Wünsche der Stadt Wieu iu Bezug auf Vermehrung der Abgeordnetenzahl noch immer nicht berücksichtigt werden. Man benutze nnr immer cin Mäntelchen, um den Schein zu crwccken, als ob man eine platonische Neignng für Wien hege. Abgeordneter Friedrich Such plaidierte für die Vermehrung der Abgeordnetcnzahl für die Vororte, speciell für Sechshaus. Nur dadurch könne die sociale Frage gebannt werden, wenn man allen Schichten der Bevölkerung, den Kleingewerbetreibenden und den Arbeitern, die Möglichkeit biete, ihre Ansichten zum Ausdruck zu briugen. «Sil, meine Herren,» ruft Reduer, «mögen die Gesetze noch so streng handhaben, Sie mögen noch so viele Gesetze schaffen, so werden Sie hicdnrch den Anarchisten nicht den Boden entziehen, sondern nur erweitern. Nur da, wo die Bevölkerung nicht in der Lage ist, ihre politischen Rechte znr Geltung zu bringen, nur da haben solche Umtriebe, solche geheime Versammlungen nnd Umsturzparteien Raum. Geben Sie vollcs politisches Recht, und Sie entziehen den Anarchisten den Boden.» Berichterstatter Abg. Fürst Czartoryski be. merkt, der Ansschuss sei allerdings auf die Verschiebung der Gruppen iunerhalb der gegebenen Zahl der Abgeordneten, nicht aber auf eine Vermehrung der Zahl derselben eingegangen, und zwar schon aus ge< schäftsordnungsmäßiqen Gründen, weil dem Allsschusse kein solcher Antrag vorlag. Betreffs Vermehrung der Abgeordneten der Stadt Wien nnd deren Vororte ist in dieser Session kein Antrag gestellt worden; der Resolutions-Antrag Matscheko. welcher nach dieser Richtung geht, ist aber noch nicht zur ersten Lesung gelangt. Redner spricht seine individuelle Ansicht aus und nicht die des Ausschusses, wozu er lein Mandat habe, dass cs ihm nicht angezeigt erscheint, die so außerordentlich wichtige Frage der Vermehrung der Abgeordneten für Wien in Angriff zu nehmen, ohne dies gleich, zeitig auch rücksichtlich der anderen Städte und Länder zn thun. Reduer habe in seinem Berichte vom vorigen Jahre ausdrücklich anerkannt, dass Wien der Anspruch auf Vermehrung seiner Abgeordneten nicht abgesprochen werden lann, dass aber die Frage nicht aufgerollt wer-deu könne, ohne eingehende statistische Daten zur Ver-fügnng zu haben, welche eben nicht vorliegen. Es liegt darin auch uicht der Schatten einer Animosität gegen Wien. Bei einer Frage der Wahlreform müsste übri' gcns auch die Frage in Erörterung gezogen werden, wie die gegenwärtigen directen Wahlen in den Reichs» rath zustande gekommen sind, und die Herren wissen, auf welchem Standpunkte wir in dieser Beziehung stehen. Der Ansschuss hat durch seinen Antrag bewiesen, dass er die Gedentung der Vororte in vollem Maße anerkennt. In der Specialdebatte beantragte der Abgeordnete Matscheko für Favorite« einen eigenen Abgeordneten. Abgeordneter Dr. Herbst konstatierte, wie gerecht die Ansprüche waren, welche Wien so oft erhoben hat. Es sei eine Anomalie, dass die 250000 Einwohner in den Vororten Hernals nur Einen Abgeordneten wählen. In Tirol, Kram :c. gibt es Wahlbezirke von kaum 20000 Einwohnern, die schon einen Abgeordneten wählen. Abgeordneter Ednard Such hob hervor, dass dic Ungerechtigkeit dieser Vorlage in der ganzen Bevölkerung der Rcichshauptstadt tief empfunden werde. Abgeordneter Friedrich Sueß fragt den Minister-Präsidenten Grafen Taaffe, ob es wahr sei, dass er einer Deputation erklärt habe. dass. insolange die Frage der Vermehrung der Abgeordnetenzahl für Wien mit der Frage der directen Wahl verquickt werde, keines von beiden bewilligt werde. Abgeordneter Obern« dorfer constatiert unter dem Beifall der Rechten, Feuilleton. Das nervöse Zeitalter. ^llni^" ^ unsere Zeit oftmal« die Epoche drs NMtl- genannt, aber mit weit größerem Rechte Mät l. - ^ Zeitalter der Nerven oder der Ner-"liew ^chen. Der Culturmcnsch von heute ist vor tzl!,fy."kwös. ""b die von Jahr zu Jahr gesteigerten voi, ys ru"gen. welche das Leben unter den Formen allr,n " >""b Genuss an ihn stellt, bezahlt er vor ^ lf/"Ü .^men Nerven. Wer daran zweifeln könnte, don ^ "^ Buch eg " darzulegen. Es ist cin ernstes MahMlwrt, ie weil? 5" wünschen, dass seine Anschauuugeu iu ^siqleil 5 ^"'^ eindringen möchten. Bei der Trost-tNlr x,/^ Gemäldes, das der Gelehrte entwirft, ist ^!sinM E'ne tröstlich, dass er selbst dnrchaus kein > Hlm l- ' '" Gegentheil belebt er in den Leidenden ein ^tt7''cht und beweist, dass ihr Znstand keineswegs ^ <""ngsloser ist. c ^osi?'c Krasft-Ebing die Symptome der heutigen °"t>M, ur schildert, wie sie nicht nur den Einzelnen, ^r„ston ^"ssm ergriffcn hat, greift er in die vcr- ''rr'sch. Sphären ein. Der Erfolg der Schopcn- UUti^ ^,'' ""d Hartmann'fchen Bücher ist ein ebenso lnorde u?!^""'' wie die znuchmende Zahl dcr Selbst- ° Gelstezkranlheiten. Die Angst vor Seuchen. politischeu Umwälzungen, Börsenkrachs, Kriegen, vor dem Socialisums u. a.. die Weltbrandprophezciungen sind Ausflüsse der Massen-Nervosität, sowie die Nervosität des Einzelnen ihm die Furcht vor Blitzschlag, geschlossenen Räumen, wüthenden Hunden, Feuer und speciell Thea-terbrand, Schlagtreffen nnd ansteckenden Krankheiten einflößt. Der erfahrene Arzt. der seit Jahrzehnten die Entwicklung dieser Nervcnzustände der Allgemeinheit verfolgt, gelangt zur Ueberzeugung, «dass die moderne Gesellschaft einem moralischen und physischen Ruiu zusteuere, falls nicht günstige Interferenz-Bedingnugcn eintreten, Znstände. die die Cultureulwicklung in ruhigere Bahnen lenken, Geist und Körper zur Ruhe und Sammlung gelangen lasscn, edlere und sittlichere Ziele des Daseins cröffneu». Der Kampf nms Dasein, wic er heute fieberhaft betrielieu wird. ist eine Hauptursache des Uebels. Die Gesellschaft geht zugruude am «Carriöremachen». lind rapid zunehmende Verschlechterung ihrer Constitution vererbt sich ans das kommcudc Geschlecht und macht dieses noch verkommener. Anch die immer häufiger auf-treteude Gchiruerwcichnng ist eine Folge dieser Zustände. Das Gleichgewicht zwischen «Ncrvencapital nnd Nervcnarbeit» muss unter den jetzigen Umstäuden immer empfindlich gestört sein. Das Ncrvcusyslem wird nicht hinreichend ernährt, und iuibcsondere siud die Mietkaserne», ill dcu?u wir zusammengepfercht wohnen, Krankheitsherde. Die Nahrung selbst ist fehlerhaft, und Beard hat vielleicht nicht Unrecht, wenn er behauptet, dass der geringere Fettrcichthmn der Nahrung mit eine Ursache unserer zunehmenden Nervosität ist. Fleisch und Fett sind für den geistigen Arbeiter unserer Zeit uu-entbehrlich. und damit sind namentlich auch die Vege- tarianer verurtheilt. Dagegen benutzen wir übermäßig Alkohol, Kaffee und Thee. welche recht eigentlich Sparmittel für den Organismns sind. indem sie den Stoffwechsel verlangsamen. Endlich sündigen wir zeitlebens gegen den Schlaf, biefen Spar- uud Schahmeister der Nerveukraft. Jedenfalls ist unsere Lebensweise entscheidend für das Lebcusglück der Nachkommen. Die ererbte Nervenschwäche ist schon jetzt nur zu häusig und wird immer häufiger werden. Anf einer neuropathischen Eonstitmwn beruht unter anderem die barocke Originalität mancher Künstler uud Schriftsteller der Neuzeit, dcrcu Werke Beifall finden, weil die Mehrzahl ihrer Hörer ebenso pathologisch organisiert ist. Auch allerlei ausgeregte Köpfe, Weltverbesserer, Schwärmer und Phantasten auf den verschiedensten Gebieten des socialen Lebens gehen aus dieser Kategorie hervor. Die moderne Schule trägt mit Schuld an dieser abnormen Entnucklung. Knaben nud Mädchen werden zu sehr angestrengt, wnhreud sie anderseits zu früh alle Verführungen der Welt kennen lerne«. Namentlich bei den besferen Classen zwiugt man auch die schwächer begabte» Kinder, mit den übrigen Schritt zu halten, so dass sie sich aufreiben und nervenkrank werden. Aehnlich ist die Mädchrnerziehung, nnd es ist daher nicht zn verwundern, dass nach der Versicherung der Statistiker 75 pCt. der Ehen unglücklich ausfallen. Ueber das Capitel der geistigen Ucberanstrengung schreibt Krafft-Eving auf Grund seiner reichen Erfahrung besonders Beherzigenswertes. Er weist z. V. nach, wie das Weil, in der ihm aufgezwliugenen oder auch von ihm iu sogenanntem .Emancipations'-Drang ertrotzten Concurreuz mit dem Manne nur zu häufig zugrunde !gcht Erst im Laufe von Gcneralwncn konnte dae Laibacher Zeitung Nr. 241 1972 21. Oktober 188«. dass die Landbevölkerung gegenüber der Stadtbevölkerung bei der Wahlordnung zu kurz komme, und doch sei die städtische Bevölkerung nicht um ein so großes Procent intelligenter als dies in der Wahlordnung ge wissermaßen hervortrete. Ministerpräsident Graf Taaffe: Ich möchte mir nur erlauben, das Wort zu ergreifen, um auf die Bemerkung, welche von Seite des Herrn Abgeordneten Friedrich Sueß betreffs einer Aeußerung, die ich gegenüber einer Deputation von Sechshaus gemacht habe, vorgebracht wurde, in Kürze zu resiectieren. Der Herr Abgeordnete war so gütig, nachdem ich für einen Moment das Haus verlassen habe, bei meiner Rückkunft die Bemerkung zu wiederholen und mir zu sagcu, ich hätte damals gegenüber der Deputation von Sechshaus geäußert, sie möge die Frage der Vermehrung der Abgeordneten, wie überhaupt andere Fragen, mit dieser Sache nicht verquicken; denn sonst käme weder das eine noch das andere zustande. Ich kann dies nur vollständig bestätigen, ich habe es der Deputation go sagt, und zwar aus folgenden Gründen: Die Regierung legt einen großen Wert darauf, dass die in Verhandlung stehende Vorlage zustande komme. Ich glaube, aus der heutigeu Verhandlung werden die geehrten Herren ersehen haben, dass, wenn wir eine andere Frage, und namentlich die Frage der Vermehrung der Abgeordneten, verquickt hätten, wir heute nicht daran wären, diese Vorlage zu erledigen. Es war nun meine Ansicht, dass nur diese Vorlage in diesem Momente durchzubringen und dass es höchst wünschenswert und dringend sei, dass dieselbe wirklich zustande komme. Ich muss daher alles, möchte ich sagen, beiseite schieben, was die Angelegenheit verzögern könnte, und ich hielt mich für verpflichtet, der Deputation von Sechshaus, die zu mir gekommen ist, um mir ihre Wünsche vorzubringen, dies offen und ehrlich zu sagen, und ich glaube heute der Hoffnung Ausdruck geben zu können, dass heuer noch die Vorlage zustande kommen wird. (Beifall rechts.) Das Gesetz wurde hierauf mit der erforderlichen Zweidrittel-Majorität in unveränderter Fassung angenommen. Abgeordneter Freiherr von Bojakowsky und Genossen brachten nunmehr die schon vor längerer Zeit angekündigte Interpellation an den Unterrichts' minister Dr. von Gautsch wegen des Verbotes der Errichtung der fünften Classe am czechischen Gymnasium in Kremsier ein. Die Interpellanten fragen: 1.) Welche Motive haben den Unterrichtsminister bei seiner Entscheidung geleitet, und aus welchen Gründen wurde dieselbe so spät gefällt? 2.) Wie lässt sich diese Entscheidung mit der Bestimmung des Art. 17 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867 in Einklang bringen? 8.) Welche Maßregeln gedenkt der Unterrichtsminister mit Rücksicht darauf, dass in Mähren bei «28907 deutschen und 1507 328 böhmischen Einwohnern 27 aus öffentlichen Mitteln erhaltene Mittelschulen mit deutscher und nur 11 aus öffentlichen Mitteln erhaltene Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache bestehen, zu ergreifen, um diesem grellen Missverhältnisse zu begegnen und dem offenbaren und tief empfundenen Mangel an Mittelschulen mit böhmischer Unterrichtssprache in Mähren in gesetzlichem Wege abzuhelfen? Die Sitzung wird hierauf um -''/^ Uhr geschlossen. Die nächste Sitzung findet Freitag den 22. d. M. statt. Auf der Tagesordnung steht unter anderem: Die erste Lesung des Antrages Plener betreffs der Errichtung von Ärbeiterkammern und die erste Lesung der Prcss-grsetzanträge. Handels- und Gewerbetammer jiir Kram. ix. IV. Herr Kammerrath Franz Xav. Sou van berichtet über das Gesuch der Gemeinde Tschermoschniz um Uebertragung des Jahr- und Viehmarktcs vom 4. Oktober auf den 28. September und um Bewilligung zweier neuer Jahr- uud Viehmärkte, uud zwar am 19. April und 14. August eines jeden Jahres. Da keine nennenswerten Gründe weder für die Uebertragunq noch für die Creierung neuer Jahr- und Viehmürlte in der oben erwähnten Gemeinde obwalten uud sich auch die am nächsten interessierten und berechtigten Gemeinden gegen die Uebertragung und Creieruug ueuer Jahr- und Viehmärkte ausgesprochen haben, so lann auch die Section nicht für das Gesuch eintreten und beantragt daher: Die geehrte .Kammer wolle ihre Aeußerung im abschlägigen Sinne abgeben. — Der Antrag wird angenommen. V. Herr Kammerrath Franz X. Souvan berichtet über das Gesuch der Gemeinde Kronau um Uebertragung des schon bestehenden Jahr- und Vieh-marktes vom zweiten Montag im Oktober auf Samstag vor Michaeli und um Bewilligung eines neueu Iahrund Viehmarktes am ersten Dienstag nach Ostern. Sowohl für die Uebcrtragung als auch für die Creierung eines neuen Viehmarktes sprechen wichtige Gründe, so namentlich der Umstand, dass sich in dieser Gegend die Viehzucht bedeutend gehoben und einen wesentlichen Erwerbszweig der dortigen Bevölkerung bildet, andere Viehmärkte jedoch für den Viehhaudel zu weit entfernt sind. Da sich die marktberechtigten Gemeinden, mit Ausnahme einer einzigen, nicht gegen die Bewilligung ausgesprochen und das Gesuch auch von der k. k. Be-zirkshauptmannschaft in Radmannsdorf befürwortet wird, so schließt sich die Section dieser Befürwortung an und beantragt: Die geehrte Kammer wolle das Gesuch empfehlen. — Der Antrag wird augcuommen. VI. Herr Kammerrath Michael Pakie berichtet über das Gesuch der Gemeinde Wocheiner>Feistriz um Bewilligung zweier Viehmärkte in Feistriz, uud zwar am 1. Mai (am Tage St. Iacobi u d Philipp) und am 1«. Oktober (am St. Lucas-Tage). Das Gesuch ist wohl begründet, da es in der Nähe leine Viehmärkte gibt, die Viehzucht in der Wochein aber in neuerer Zeit einen sehr bedeutenden Aufschwung genommen und fast die ausschließliche Erwerbsquelle für die dortige Bevölkerung bildet und zu gewärtigen ist, dass die Viehzucht durch die Viehmärkte auf eine noch höhere Stufe gebracht werden wird. Die marktberechtigten Gemeinden erheben gegen die Creierung obiger Märkte keine Einwendung, und die k. k. Bezirkshauptmannschaft Radmannsdorf befürwortet das Gesuch. Die Section, überzeugt von der Nothwendigkeit dieser Viehmärkte, schließt sich dieser Befürwortung an und stellt den Antrag: Die geehrte Kammer wolle ihre Aeußerung in diesem Sinne abgeben. — Der Antrag wird an« genommen. .,,.. VII. Herr Kammerrath Michael Pakic berMi über die Anfrage des k. l. Landesgerichtes, ob "« Mayl-und Sägemüller in Krainburg und ein M"^. / Bischoflack nach den Bestimmungen des Handels-Ge,^ buches als Kaufleute anzusehen sind. Nach den ".'' gezogenen Erkundigungen ist der Geschäftsbetrieb Ml beiden Müller nicht ein derartiger, dass mau von iy>> behaupten könnte, er gehe über den Umfang des Han"' Werkes hinaus. Die Section beantragt daher: D»e «^ ehrte Kammer wolle in diesem Sinne ihre Aeuherun» abgeben. — Der Antrag wird angenommen. VIII. Der Herr Kammerrath'Johann Per.t><" berichtet über die Zuschrift der k. k. LandesregierlW mit dem Erfuchen um gutachtliche Aeußerung berK" lner, ob der Bitterwein aus der Fabrik 3'!°)".' Tepliz im gewerblichen Verkehre in die Kategorie ° Wein,', beziehungsweise Kunstweine, und nicht tN 1 der gebrannten geistigen Flüssigkeiten einzurelhe>> ' ^ Bitterwein wird aus Kräutern bereitet und w«ro eine Art Hausmittel bei Sodbrennen, Appel'tlojlss". schlechter Verdauung n. s. w. benutzt. Die ""» „ Arzte erfolgte Messung mit Alkoholmeter ergab ^' Alkoholgehalt, und da unsere besten Weine hocy' 8 pEt. Alkohol enthalten, so sprach sich der betresseu Arzt dahin ans, dass der gedachte Medicinalwe"' gebranntes geistiges Getränk von geringem ^^^„W anzusehen sei. Die Section will diesen Bchlnd " anfechten, insoweit derselbe darthut, dass die MW " 9 pCt. Alkoholgehalt ergab, allein sie hält dafür, o^ der gedachte Medicinalwein ein künstlich erzeugtes tränk ist, welches nicht als ein gewöhnliches «'M^ werden kann und auch nur eben als ein HlM^^in ment in Anwendung kommt. Wenn der ^ «M auch Alkohol euthält,' so wird er im Handel weder " den Kaufleuten als gebranntes geistiges ^traM der Fabrik bezogen, noch von den Lenten als! ^ gekauft. Die Section hält demnach dafür, dai"., Bitterwein in die Kategorie der sogenannten ^ ß^-weine gehört, und beantragt demnach: Die geehrte ^ mer wolle ihre Aeußerung dahin abgegeben, da> ^ Vitterwein nicht als gebranntes geistiges ^ ,Ml«> gesehen werden kann. — Der Antrag wird aM'nol^^ Politische Uebersicht. (Parlamentarisches.) Der Legalisier""^ Ausschuss beschloss mit Zustimmung des Reg'""^ Vertreters, dass Urkunden bis zum Werte von ^ ^ nicht mehr der Legalisierung unterliegen ^"'hM Bestimmung soll nur für jene Länder gelten. Landtage ihre Einführung beschließen. . Oje (Aus dem Handelsministerium.) .ge die «Presse, hört, ist zur Leitung der Vorstanosi^ im Departement für Seeschiffahrt, Hafenbauten ^ Seesanitätswesen des Handelsministeriums, """^ardt die Beförderung des Ministerialraths Mter v. V „, erledigt wurde', der bei der Triester Seebehoror gelheilte Sectionsrath Becher berufen. ., „ b^ (Bischofs - Conferenzen.) gannen im fürsterzbischöflichen Palais in Wie» ^^^, Gehirn des Weibes die nöthige actuelle Leistungsfähigkeit gewinnen, um diesen Kampf mit Erfolg zu führen. Nur ganz vereinzelte, ungewöhnlich stark uud günstig veranlagte weibliche Individuen gehen daran nicht zugrunde. Aber «die Zahl der Besiegten und Todten ist ganz enorm». Weibliche Beamte, speciell Buchhalter, Comptoiristen, Telegraphisten, Postbeamte, ganz besonders aber Lehrerinnen leiden überaus häusig an recht schweren Formen von Nervenkrankheit und Nervenschwäche. Kaum den Kinderschuhen entwachsen, mitten in der körperlichen Entwicklungsperiode, müssen die Lehramts-Candidatinnen in unverhältnismäßig kurzer Zeit nahezu ebensoviel Lernstoff bewältigen, als ein dem Gelehrtenstand sich widmender junger Mann, der doch kaum vor dem 18. Jahre sich einem Berufsstudium zuwendet. Nicht selten geschieht es, dass solche junge Lehrerinnen sofort nach abgelegter Befähigungsprüfung erschöpft zusammenbrechen und schweren Nervenleiden anheimfallen. Zu den «Ungeheuerlichkeiten unseres modernen Culturlebens, gehört es auch, dass jedes Kind aus besserer Familie musikalische Bildung haben muss. Bei mangelndem Talent ist dies namentlich bei Mädchen oft Grund zu schweren Nervenerkrankungen. Ueber den unverantwortlichen Raubbau, den die Mittelschule mit den n^och unentwlckelten Gehirnen unserer Jugend treibt, hat Professor Roßbach in Würzburg sich rücksichtslos geäußert. Eme kranke Generation geht aus diesen Gymnasien uud Realschulen hervor; die Militärbehörden klagen bereits über allgemeine Untauglichleit derselben, die Augenärzte berechnen das Verhältnis ihrer Kurzsichtigkeit mit 60 bis 80 pCt., und von Jahr zu Jahr steigt die Zahl der Selbstmorde m den Gymnasien. Die moderne Mittelschule «schädigt Geist und Körper», das ist schlechterdings nicht zu leugnen. Nur in dürren Worten können wir die detailreichen, beredten Ausführungen Krafft-Ebings hier berühren; wir übergehen ganz seine Capitel von den Gemüthsbewegungen, von körperlicher Anstrengung, modernen Ehen, hygienischen Schädlichkeiten ic. Nicht übergehen können wir aber, als besonders drastisch, die verkehrte Weise, in der sich der moderne Kulturmensch «erholt». Krafft ist natürlich für die Sonntagsruhe, doch weist er nach, dass der Erholungstag meist mit Beschäftigungen zugebracht wird, die keine Erholung sind; Orgien, Völlerei. Hazardspielen u. dgl. können die Nerven nicht Herstelleu. Auch der «Urlaub» wird meist ganz verkehrt benutzt, statt zu beschaulich ruhigem Naturgenuss. zum Herumreisen mit Courier-zügeu und Nachtfahrten in halb Europa, wobei besonders die geräuschvollen Großstädte mit ihren anstrengenden Vergnügungen, wie Concert, Theater, Gal-lerien lc., aufgesucht werden. Ebenso unsinnig ist es, wenn muskelschwache Vureaumenschcn sich Plötzlich auf Alpenfexerei werfen und vier Wochen lang Lunge und Herz anstrengen, unl sich Lungencmphysem und Herzhypertrophie einzu-wirtschaften. Wirklich nutzbringender Erholung, wirk. lichen «Hirnferien» entsprechen am besten die Sommerfrischen in den Gebirgen Oesterreichs, der Schweiz und an der Meeresküste, aber wohlgemerkt: ohne Corre-spondeuzen, Vörsenoepescheu u. dgl. Selbst das Schach sollte gemieden werden, da ein großer Theil der Schachvirtuosen nervenkrank wird. Endlich sei noch der verbreitetstcn unserer Nervenleiden gedacht, der sogeuannten «Nervenschwäche», die «so recht als eine moderne und Culturkrantheit dasteht». Beard meinte, sie sei eine specifisch amerikanische Krankheit, und in der That sind ihre schwersten Formen drüben zu Hause, aber leider wimmelt es auch bei uns von Nervenschwachen jeder Schattierung'^ davon weift besonders Krafft-Ebing ein Lied zn ^^,, dessen Rath speciell von diesen Kranken aus del a ^, Welt aufgesucht wird, so dass er Graz zn "ne" „^ fahrtsort für dieselben gemacht hat. In °en '" Ä fachsten Formen tritt dieses Leiden auf, welche» .^il beruht, dafs «im Nervenleben die Bilanz ö' ^ Production und Verbrauch von Nervenkraft nlcy ^ herzustellen ist». Es befällt bald die Kopfnerven,^, die Rückenmarksnerven, bald die Herz- oder .M nerven und bildet das dankbarste Gebiet fur '.«^ Schwindler jeder Art. welche diese Kranken m ar >^ loser Weise ausheilten. Dahin gehören auch ^«n», cifischcn Furchterscheinungen, z. B. F»rcht vor ^^ ^ Schlagfluss :c.. Furcht vor geschlossenen ""^B die der Kranke sich nur wagt, wen» er semen "7^. gesichert weiß. Furcht im Eisenbahncoupi F '.,A Sehr häusig ist auch die sogenannte ^^^e bei welcher der Kranke unfähig ist, eine ""'^eM Straße oder einen weiten Platz allein s". ^"1^ ei«e lind wenn er es doch zwingen will, thatsachu^y , ^s hilflose Situation geräth. Ändere Kranke '^ ^N Erröthen oder Erblassen im Gespräch «nl^ny. Leuten, oder beim Anblick von Waffen die ^"i h,e sich oder andere zu todten, oder in der ^ ^ ^ Sucht, gotteslästerliche Worte auszustoßen, , s s. einem Thurm den Drang, sich h"'abz>lwer'' ^l Auch Hypochondrie und Hysterie sind -""" .^,de" specifischen Zeittrankheit. Mancher We er M dürfte aus Krafft-Ebings Buche Trost """ Hu"< schöpfen; es ist überhaupt geeignet, die ""'^ ^c" des Publicums über einschlägige Oegenstanoe ^ ^ und zu berichtigen. ^ail,«ll,ll Zeitung vtr. 241 1973 21. Oltow I.^li ^'fereuzen. an welchen mehrere österreichische Bischöfe Lehmen. Es versammelten sich zur ersten Confercnz, Me unter dem Vorsitze des Cardinals-Fürstcrzbischofs "r. Mestin Ganglbaner stattfand, der Fürsterzbischof on Prag. Graf Franz Schönborn. Bischof Dr. Müller m?^l"ä' Fürstbischof Johannes Zwergcr von Scckau. ?ssf Franz Ballcr aus Brunn und Fürstbischof « Mifsia von Laibach. ..,. (Kroatien.) Der kroatische Centrumsclub pn-°l>c!crtr vorgestern das Programm seiner politischen W voltswirtschaftlichen Bestrebungen. Der Centrums-"."° "kennt das staatsreckülichc Verhältnis zur Monarchie Waltslos an und betrachtet das gute Einvernehmen ^ Ungarn als ein vitales Interesse beider Theile. "Nstarn gegenüber werde er stets von aufrichtiger Bundes-n,^ gleitet sein und erwarte dies auch von Ungarn. l» Hasis seines Programmes diene der Ausgleich vom Me I8s)8. Der Club fordert sodann die Aufrecht-den 3? ^^^^ ""5 oer pragmatischen Sanction beruhen« ^" Nechte Kroatiens, den Gebrallch der kroatischen Drache tm den gemeinsamen Aemtern auf kroatischem "Ntorinm, eine die Interessen Kroatiens berücksichti-Mde Verkehrspolitit, die Activieruug kroatischer Sec- nen hei den Ministerien. Ill autonomen Angclegeu-^' werde der Centrumsclub stets dem Vaterlande . AHaft constitutionelle Institutionen zn erwirken "Ven, das materielle Wohl fördern, die Rechte nud ^Mlten der Confessionen anerkennen und ein gutes ''vernehmen zwischen den Serben uud Kroateu' an- ln./Aus Neu-Oesterreich.) Der «Bosnischen A"'wird aus Mostar geschrieben: An der Eisenbahn-^ ^. "lostarRama wird fleißig gearbeitet, nnd finden ^!! Felsensprcngungeu statt. Die Strecke zwischen deck - ^ '"^ ^" südlichen Allsgange des Defile's t«y>l^ höheren Verkehr. — Der Personenverkehr /iM? bulgarischen Thron von denselben weder be-Hisi. "^ die eventuelle Wiederwahl desselben ihre >"nmllug erhalten würde. (Nachrichten aus Canea) zufolge ist in den ersten Oktobertagen ganz unerwartet ein türkisches Transportschiff im Hafen von Heraklion mit einem ganzen Infanterie-Bataillon eingetroffen. Es heißt, dass ein ganzes Regiment als Verstärkung nach Kreta kommen soll lllld dass die übrigen Bataillone desselben nach Canca und nach Rrthymnos dirigiert werden sollen. Wie verlautet, ist der Generalgouoerneur Suvas Pascha vom Sultan nach Constantinopel berufen worden, um über die politische Lage auf der Insel Bericht zu erstatten. Tagcsneuigteiten. Ihre Majestät die Kaiserin hat. wie alljährlich, auch hener dem nnter Allerhöchstihrem Piotec-torate stehenden Elisabelhinnm (Asyl für obdachlose Frauen und Kinder) den Unterstützungsbetrag von 100 st. gespendet. ^^^^ — (Von der Wiener Universität.) Professor Dr. Vatroslav Iagic aus Petersburg, welcher an Stelle des in den Ruhestand getretenen Hosrathes von Miklosich zum Professor der slavischen Philologie an der Wiener Universität ernannt wurde, hielt am vergangenen Montag vor einem zahlreichen, zumeist aus slavischen Studierenden bestehenden Auditorium seine Antrittsvorlesung. Professor Iagic leitete seine Rede mit einigen Dantesworten an die österreichische Regierung ein, die ihn als Nachfolger Millosich' an die Wiener Universität berufen hat, jene Universität, welcher er selbst vor dreißig Jahren als Schüler angehört und wo er den ersten Grund zu seine,» jetzigen Wissen gelegt hatte. Es sei mehr als ein Gefühl der innigsten Pietät, es sei ein Gefühl der innigsten Dankbarkeit, welches ihn bewege, einige Woiie über seinen Lehrer Mitlosich zu sprechen, Mitlosich' Name war durch vier Decennien hindurch mit dem Gedeihen der Wiener Hochschule so verknüpft, dass man sich diese ohne ihren berühmten Slavisten nicht vorstellen konnte. In allen Wissenschaften der Welt wirb der berühmte Slavist als gelehrter Führer und Großmeister der slavischen Philologie genannt werden. Mitlosich ist der Vater und Begründer der vergleichenden Grammatlk der slavischen Sprachen, ihr Bopp und Grimm zugleich. Der ganze europäische Osten, die Slaven und die Griechen, die Magyaren und die Türken, selbst die Zigeuner müssen den Namen Millosich' hochachtend im Munde führen, wo es sich um die wissenschaftliche Erklärung ihres Sprachschatzes handelt. Der unersetzliche Verlust dieses Mannes für die Wiener Universität wäre sehr zu beklagen, wenn man sich nicht der begründeten Hoffnung hingeben könnte, dass es ihm noch viele Jahre beschicken sein niögc, uns mit Rath bcizustchen. Professor Iagic bemerkte ferner, cs sei keine geringe Auszeichnung, der Nachfolger eines solchen Mannes zu sein, aber auch leine geringe Aufgabe, die durch dessen Rücktritt entstehende Lücke auszufüllen. Professor Iagic begann dann mit der Vorlesung über die «Altslovenische Grammatik», in der cr betonte, die Studierenden vor allem in das Alt-slovenische, diese «Sanstritsprache des Slavischen», einführen zu wollen. — (Großartige Spende.) Wie aus Paris gemeldet wird, hat Frau Voucicault, die Besitzerin des Lcm milrcli6, der Pensionscasse ihrer zweitausend Angestellten vier Millionen Francs geschenkt. — (Die chemische Zusammensetzung des Menschen.) Ueber die chemische Zusammensetzung des Menschen bringt «Iron» eine Notiz, der wir Folgendes entnehmen: Der Mensch besteht aus 13 Grundstoffen, von denen fünf gasförmig und acht fest find. Der Hauptbestandtheil ist Sauerstoff in einem Zustande von äußerster Zusammenpressung. Ein Normalmensch von 70 kss Gewicht enthält 44 kx Sauerstoff, welche unter gewöhnlichen Verhältnissen einen Raum von 28 m" einnehmen würden. Ferner birgt besagter Mensch 7 llß Wasserstoff, welche im freien Zustande einen Raum von 28 m^ füllen würden. Die drei übrigen Gase sind Stickstoff (1,72 In), Chlor (0,8 kx) und Fluor (0,1 kx). An festen Stoffen enthält der Normalmensch 22 kx Kohle, 800 5 Phosphor, 100 x Schwefel. 1750 3 Calcium, 80 5 Po< tassium, 70 ff Sodium. 50 ^ Magnesium und 45 x Eisen. Edelmetalle birgt somit der menschliche Körper nicht, und er enthält in der Hauptsache nur Stosse, die wohlfeil sind wie Brombeeren, «Iron» glaubt deshalb, dass eine bergmännische Ausbeutung des Menschen sich kaum verlohnen würde. — («L'Abbesse de Iouarre.) Der Erfolg, den Renan letztes Jahr mit dem «Priester von Nemi» gefunden, hat ihn veranlasst, ihm sofort ein anderes philosophisches Drama folgen zu lassen, das am 15. d. M. erschienen ist. «L'Abbesse de Iouarre» spielt in einem Pariser Gefängnis zur Zeit der Schreckensherrschaft von 1793. Das Stück ist dramatischer, als Renans frühere philosophische Dramen, und überrascht nicht minder durch die Originalität der Gedanken. — (Mord und Selbstmord) Der neunzehnjährige Buchdrucker Eduard Kittel in Budapest erschoss vorgestern nachts aus Eifersucht seine Geliebte und jagte sich dann selbst eine Kugel in die Vrust. — (Eine Stadt zerstört) Eine Depesche aus Orange, Texas, meldet, dass am Dienstag Abend eine Stadt am Sabinepass durch das Austreten des Flusses Sabine vollständig zerstört wurde. Es giengen dabei 65 Menschenleben verloren Ein Hotel mit 20 Insassen wurde von den Gewässern furtgerissen und in die Bai geschwemmt, wobei sämmtliche Insassen ertranken. — (Aus der Instructionsftunde.) Officier: In wie viele Theile zerfällt bas Gewehr? — Rekrut: Erlauben Sie, Herr Lieutenant, das kommt darauf an, wie man es hinwirft. Local- und Provinzial-Nachrichten. A'aibacher Gemeinderalh. (Schluss.) GR. Ravnihar referierte namens der Finanz» section über den Ersatz der Erhaltungslosten für das Gebäude der Oberrealschule an die krainische Sparcasse. Die Erhaltungslosten betragen 1245 fl. Der Referent beantragte, die Auszahlung derselben zu genehmigen, wenn der Summe der Erhaltungskosten auch der trainische Landesausschuss zustimmt. Ueberhaupt, bemerkte der Referent, habe schon der Stadtmagistrat an die Direction der Sparcasse das Ansuchen gestellt, eine magistratliche Commission bei Bestimmung größerer Reparaturen im Realschulgebäude bcizuziehen. Zhr Iöeac. Nach den. Dänischen des Carit Gtlar. (8. Fortschuu«.) ^lneni -^fl dasselbe Hotel, welches der General zu b"che s/^lligen Aufcuthalte erwählte. Im Frcmdcn-^filhlt! .0 er unter dem Namen «Hamilton» an. zllsay, ' "'" "latsche Familie, mit welcher er im Hotel ^ wa ^' h""e ihn lnehremale «Mylord» tituliert. ^ alles, was man von ihm wusste, leben Ui^^ ^-age hintereinander wnrde Gazela mm ^er w i^" "" ausgezeichnet schönes Bouqnet kleiner ^lche „. >?'"' zugeschickt, jedoch stets auf eine so sinn« !"the,l? 5chm" Weise, dass der Geber nicht zu er-I^Nge ^ / Dcr Diener nnd die Kammerzofe erhielten lachte?>kt)I>. hie Rosen nicht anzunehmen. Darauf teerte« "Wartende Kellner sie auf einem Prä« Hen dem 'o^"' nächsten Tage lag das Bouquet zwi-prc,,!^"!.^"service. Am darauf folgenden Morgen "n Hl«, ,"s "lumcn anf dem Sitze in dem Coupe, welches 'llch ^ "valinbeamtcr ihnen öffnete; zum Ucbcrfluss war ^Mll wU?"äe Fußteppich au diesem Tage mit zarteu . T-ie '>"' bewut. ^kn dn« '^"ben Älumen von unbekannter Hand nackten ?k. was Gazela's Augen jeden Morgen iiu p, . s ^"s" regelmäßig wurden sie täglich von N Cie .,!? .°ber im Wagen' achtlos zurückgelassen. ^ in der s/ ^ leme Aeußerung zu erleuueu. dass l? ^e biete der Musik der fixe Ausgangspunkt der modernsten musikalischen Richtung, der Richard Wagncr'schen Opern, geworden sind. Unsere Behauptung wird durch die fast allgemeine Zaghaftigkeit des Orchesters sowohl wie der darstellenden Sänger in der Ve handlung ihrer respcctiueu Ausgaben gerechtfertigt. Tie rühm« lichste Ausnahme bildete Herr Negro als Träger der Titelrolle, der, wie immer, ruhig und sicher seinen Part führte und durch warmen, idealisierenden Vortrag den Helden allmählich über das Niveau einer gewöhnlichen Leistung erhob. Die «leise Weise» des Fräuleins Korniher als Agathe wurde stürmisch acclamiert, wiewohl sich ihre Stimme gerade auf dem Gipfelpunkte der großen nachfolgenden Arie zum allgemeinen Ve« dauern verschlug. Angewöhnung und weise Abschätzung der stimmlichen Mittel werden dieses Malheur gewiss wieder wett« machen. Herr Dohrs war als Kaspar sehr brav und tüchtig, namentlich aber in der Triumph-Arie an seinem Platze; doch wünschten wir künftig das etwas frostig ausgefallene Trinklied um einige Grade wärmer und gerundeter. Einen glücklichen Abend hatte das mit dem größten Veifalle bedachte Aennchen des Fräuleins Ianovicz, welche ohne Scheu ihre naiv tlin» gendcn Märchen herabtrillerte und deren melodisches Organ der Zuhörerschaft sehr wohl that. Die kleineren Partien des Erb» fürsters, des Fürsten und des Eremiten wurden durch die Herren Passy, Scherte! und Dohrs mit musikalischem Anstünde besorgt. Wenn das Orchester, welches einige wunde Stellen aufwies, fo tüchtig wie der im allgemeinen befriedigende Chorus gewesen würc, so könnten wir mit der Premiere des «Freischütz», welcher durch die Opferwilligleit des die Oper mit gewohnter Energie leitenden Herrn Directors in der «Wolssschluchtscene» so manche Bereicherung erfuhr, in hohem Grade zufriedengestellt sein. Die hervorgehobenen Mängel lverden bei der Reprise sicherlich sich vermindern, dagegen leider wahrscheinlich anch die Bänke und die Logen nach traditionellem Herkommen sich bedenklich lichten. _________________________ —k. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitung. Trieft, 20. Oktober. Von gestern bis hellte mittags sind in Trieft mit den Vororten !1 Ertrankungen nnd 2 Todesfälle au Cholera vorgekommen; in, Territorium wurde kein Chulerafall coustatiert. Tcplil), 20. Oktober. Heute früh verschied auf ! Schloss Krenmsch das Herrcnhausmilglied Adolf Graf ^Lcdcbur. Budapest, 20. Oktober. Seit gestern sind h'" an Cholera 33 Personen erkrankt und 15 PM"«« gestorben. , .<. Kailowitz, 20. Oktober. Die serbische WW^ synode und der Kirchencongress wurden vom k. ^om missär Nilotic heute eröffnet. . ,s, Baden-Alldeu, 20. Oktober. Kaiser Wilhelm "' nachmittags nach Vrvlin abgereist. . Sofia, 20. Oktober. Gadban Efendi erklärte M hiesigen Regierung, er wäre beauftragt, im ^..1 ständnisse mit Känlbars zu handeln. Die Pfo"e >>' bemüht, einen Hlock^ vivendi zwischen Russland "N Bulgarien herbeizuführen. Der Ministerrath besäM, den Zusammentritt des Sobranje nicht zu versch"^' Sofia, 20. Oktober. Nach Informationen. lveM t'er Agence Havas aus rufsifcher Quelle MeY"' wird die Occupation Bulgariens nicht auf ein Huwe" seitens der Centralmächte stoßen, nachdem "W« entschlossen sei, die nöthigen Garantien z" ^'"^ General Kaulbars hoffe noch. dafs man diesen.""M stcu Schritt werde vermeiden können uud dass dtt Mische Regierung nachgeben werdr. Aber die .MW dcs Generals scheinen die in Petersburg herrjcyw Erregung noch erheblich gesteigert zu haben. , Vondon, 20. Oktober. Einer Meldung des M"'^ scheu Bureau aus Rangoon zufolge ist General ^ .^ phersou, Geucralcommandant der britischen Armee Virma, in Proine gestorben. volkswirtschaftliches. Laibach, 20. Oktober. Auf dem heutigen Markte sin^^ schienen : ? Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu un° " 11 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preise. ^^55 N ,'r N,,lr, ^3)^ Weizen pr. Hellolil. 6,82 7 7^ Äutlcr pr. Kilo . . — "X ^ Korn » 4 87 6 A) Eier pr. Stücl . - ^ « ^ Gerste » 4! 6 4 90 Milch pr. Liter . . ^ .? ^. ^ Hafer » 276 3 20 Rindfleisch pr. Kilo ^ ^ ^. ^ Halbfrucht . -------6 8(^ Kalbfleisch » a^-Heiden » 4 22 5^10, Schweinefleisch » ^»^^^ Hilfe . 4 55 510 Schöpsenfleisch ' ^5l^ Kukuruz » 4 71 5 ^ Händel pr. Stück. ,^ ^ ^ Erdäpfel l 00 Kilo 2 59-------Tauben » ^ «» ^ ^ Linsen pr. Heltolit, 9-----------Heu pr. M.-Ctr. . ^U ^^ Erbsen . 11-----------Stroh » . - ^"° Fisolen . 10-----------Holz. hartes, pr. ^M-Auszehrung. — Carolina Verhovc, Arbeiterin, ^^' muül'rlrcbs. ^^letcVloloM -----------------^-----------------?----------------------------------------------------"e '' ?A. Mg. 73lZ7 I2Z ""^MnMll 20. 2. N. 784M 20.0 SSW. schw. the.lw'h"« M » . Ab. 737.18 12,8 SW. schwach h<"" ^,shM Morgens Nebel, dann etwas Regen? nachmittag ^ ^, rung; sternenhelle Nacht. Das Tagcsmittel der ^ um 4,5° über den» Normale. ^^^.— Verantwortlich.r «">.«"""" 55. Nagli Danksagung. Im tiefsten Schmerze über den u""lH^,^ Verlust uuserer innigstgcliebten Mutter, rew- "«, gcr. und Groslmutter, der ssrau Marie Jetschminek sprechen wir allen, welche ihr Veileid '" ^H,,cil thuender Weife bekundeten, sowie auch l>r" ^^he Kranzspenden und das lchte Ehrengclette z> den wärmsten und innigsten Dank ans. ^ Laibach am 2 l. Oktober 1»«6. D« tt«.,er»dt« Hintt'iMb"^! 1975 Course an der Wiener Börse vom 20. Oktober 1886. 3,°« dm, owen«, E°ur«bla«e St<,°ts.«nl«hen. B«^........'«-°'«^ ^!<'l I« «7....... 84üb —-4b !»«< >r ^!,? ^taalelosc 250 sl. '»«'- I»2 eo '^<,Vs ^o, si""»« 500 „ 13« 75139 25 >«^,> ^7 , VUnftll ll>0 « !88'75'»9 25 >«64cl ""'"lost . . 100 , 159 »5I«9l>0 «°M°.Ne,,," «^. , > l" « 168—Il>8 50 0efttt/^.^°^"nte, steu»s,e< . Il4-70>14 85 ^ "'otenrinle. ftcuersrei . 100 8010050 °^ w°'btl!,«l 4«/ .103 90,04 05 . »lN"">te 5°/, .... 9,9.'' 8310 . k' V"'^"oli«äte» . . »9?oi00- I ^'"'«'0bl.(Nn«.Os!b<,hn) -'---------- ». Pr»«.< « "l>" 2, i«?e . Ii«b0iis — ^ißA^7l".k!.»Ufl.°.W. 1,1- Illd« <7»ll°<>,^.......lOl'bo — — ° slN^ ^ n«v°nl,che . !,0< 5° l0° 50 ""«isch«.....ji«4boioe»o Gelt w°l« 5^°/<, TlMlsn Vana» . . . . !<« 5C05 80 5°'n ungaiischt...... ,04-bo loe-lO Nndc« öfientl. Nnlehen. Donau.iNtg..i'olc 5°/, 100 fl. . !l8b0ii!' — b04eo iob" Nnlehln d, C tablgemcinde Wien (KObev „rd d) . . . . i»i 5t, i»z — ^läniici!'»!!,! d,^t, btgem.Wic,! 1«3«1«< 25 Pfandbriefe (</,<>/n G°lb. l2<'50 125 25 bto. 0 l!5,I0« 75 d«0. m 5><» ,. « <"/» . »«50 »? — tlo. Pr8milN'CchuIdvei io«b0i«i — Qcst.HyPolh^cnbanl >0j. 5'/,°/, 101 »510170 QVj.'UNg, X'UI'l verl. 5°/« . . 10<1'80100 70 dl°. « 4'/,°/« . 101 10101b« dlo. « <"/« . . »« »0 9045 N»g, »Un, Botlncoblt'ilctlengel. „> Pcs, >» I. I«.w vc>l, 5'/,°/, —'-------'—^ Priorilüt^'Oliligalionen lllilultlh» wefibahn I, «mission — — — — ^«idlnaxde'Nvldbahn >u milder z»g zo »>» — ^ranz.Iojll'idahn.....—---------— 0a!iz! Ludwig» L'ahn Lni.IU»! Al»l) fl, e. <'/,"/« 9070100 IC Qeslell, Vlovtwrftbahn , . . I0> lach«Pliimien.«nlch.l!0l>. 90 - «0 50 Oftn« i!uje l» Salm-^'ose 4« jl...... b«'75 5? bU El.»Oc»oie.Vl,Ie 40 sl. . . . zs 50 b? — Wa!bs>e!n°i,'o<« xo fl. . »3 — ?4'— Willdischglä^ ^ofe «0 sl. . . 4» ?ü 4« 25 Vanl'Nctien Ua,llver«w, Wirnn, i«> fl. . ,«2 5« io« 90 Bdl><,r..tll,sl.,Q<:ft.z!00sI.S.«)"/o l»9 ?5l40 «5, !l,ndelb., oft. .ou>l. O.bu"/2 E, «i» ,z,is 5« Otftcrl.Ung. Bonl .... «g,_««,'>.^ Unlonda«! lluo ba»l, «Ug. ,40 sl. . »55 — 154 — «elb wa» Nctien von Transport» Unternehmungen. (per Stück). Mbltcht»Vllhn »00 sl. Sllbn . — — — — »ls°lb.ssium..Vahn »ou fl. Silb. l87 7«i»8»5 «lusstg'tcpl. «!se»b. »oosl.LVt.---------------- Vohm. Noidbah» ,50 fl. . . 180 50 INI 5C , weftbllhn »00 fl, . . . »«9 50 »70 — Nuscht<«hraon «isb, 50« fl. LM.---------------- « (M.«) »00 fl. .------------— Donau » Dampsschiffahrt» . «es. Oeftcrl.boo sl. «l^i. . . . 3?«—377 — Diau.lii«. («al..Db..>j.),00ll.S. l80 bl» 181 — Duf^Vobcnbachcl nand»»3iorbd. 1000 fl. «Zi. »310 »315 ylanz'Iosts'Oahn ll00 sl, Silb« »21—„loo llünsfilchen.Barc«kl«isb.»0usl.b.------------— Oall,.Karl»l!ut>wlg-V.»00!l. CM. 193'- 193 ?5 Giaz-«öflachel«i,.^.wosl.ö.W. »,7 —«i?5<, «al>ttnblrg-«>,c»bahn 10« sl. . — — — — «llschau°Oberl>. li>!cnb. ü00 jl, 2. 150 50 151 — Lcmbcrs.llzelliowih'Illisy «tijtn- bahn.Oc,ell>,l /^u ,1. ö. W. «3 50224»«» Novb. ofl,>ung.. 2,iie,lü00sl.2Ät, 57« —578 -Olsleri. «ordwlftb. ^uo icnv. 1Ü0 sl. Silb. >ie«» ,« — «Ubols» : ol)U lo« tbcnl>üc»>.l «»jeilb. »uo avü .xu >l. ö. W. . l40 8U,241'»0 »elo «va« Gübbahn »00 sl. Gilb« . . .108 25 108 75 Gllb»«oldd .«erb.» ^.«o« sl. !<»< und Scll!ch., öfterr.»l«lp!Nt l» — »3 « Plag« «iijcu.Inb.'Vef. «00 fl. . 1,» 5« »«» — ö»lgo»Tall. Eisenraff, 100 fl. . — — — — Waffeus.O.. Ocft. mW. 10U si. — — — — Illjail« »ohl«n» -Ges. 70 fl. . —--------— Devisen Deutsch« Pl«»«......«, ,7 «1 4b «onbon.........„5» .........4» 45 4»»^ Ptlersburg .......^.» — — V«l»te». Ducaltn........5 »1 5« lw'Kranci'Sliille..... , »l ,9, Sllb«l......... —— — — Deulfche Ncich»ba>llnol«n . . «1 37S1 4»