Mibacher N>, 143, Pr <> » » m >' l a t io n « ple l « : 3m «lomptnlt ganzi. fi, l>. hn!l'>, fi. 5'5«. ss«r die .^ufteNunst in» H.in« >,'>il!,i, 5,,, tt. Mi« der P°ft »a,,,!, ft !I>, Hal!'!, ? f><» Freitag, 25. Juni. 3nsttl!on«ztbHl: »fllr Nrln« Inserall b!» ,u « ^e!l«n »!i ll., z«üß«e P« Zeil« « lr., bei öft««n wlebelholungen per ^«li< 8 lr. 1880. Amtlicher Theil. . Er. l. und l. Apostolische Majestät haben nach-"ehendes Allerhöchste Handschreiben allergnädigst zu "'"fscu gernht: Lieber Fürst-Erzbischof Dr. Gollmayr! , Mit aufrichtiger Freude begrüße Ich die Juliet !^!^' Ihres fünfuiidzwanzigjährigcn Wirlcuö auf den, ^'sierzbischöslichen Stuhle in Görz. ^ Ich gcdcnlc bei diese», Anlasse mit herzlicher ^sriedigniig Ihrer Mir nnd Meinem Hanse stets Mviesruen trcncn Anhänglichkeit so wie Ihrer hcr-uorralu'„den Verdienste nni Kirchc nnd Staat, nnd Ich ^bilidc dnmit den Wunsch, dass es dein Allmächtigen lWllci! möge, Sie Ihrem segensreichen Vcrnfe noch ""llr in nngcschwächter Kraft'zu erhallen. Schönbrlinn ain 13. Juni 1880. Franz Joseph in. i>. . ^ Am 22 Juni 1880 würde in der l, '. Hus nnd Slants-""lnrrri in Wirn das XXVN, Stück des iiicichs.qese^dlnttc^. ^a»f>!1 bloß in dcr deutschen Ausgabe, nusne^cben und .Dasselbe cuthilll unter ^ Md Urüblo>liize zn de,u Sprengel dci> städlisch»dclcssier?^^"l«sscrichtes Tarn6w in Mlizicn- ' k„ ^^tz vom 18. Inni 1«80 weqcn thrilweiser Abän< l"'rli,ig der Bestimmungen nlicr die Nilbcnznäerbeslcucrunss, ^ („Wr. Ztg." Äir. 141 vom 22. Juni 1880.) . .---------------- Nichtamtlicher Theil. Zoitnngsschau. w bezüglich der Gerüchte über die bevorstehende reconstruction des Cabinets erklärt das "Iremdenblatt", dass die Minister v. Stremayr, Korb ""d Ho^st schon längst ihren Wunsch bekanntgegeben ^brn, aus dem Cabinete zn scheiden. Eine partielle Erneuerung ist bereits mit Rücksicht auf den Gesund-^Uszustand des Barons Kricgsau unvermeidlich. Falls "llch die drei anderen Minister auf ihrem Entschlüsse harren, ihre Portefeuilles niederzulegen, und ihre "emission die Annahme findet, so dringt über den "Makler der Neubildung des Cabinets bereits so viel W die Oeffcntlichkeit, dass dasselbe keineswegs eine ^gen eine Partei gekehrte Spitze anfwcifen wird. /!"ch glaubt das Blatt, dass alle bisher in die Oeffcnt-Wcit gedrungenen Namen Combinationen und Pro-!M"nngen sind, welche in den Thatsachen keine Äe-""lgung finden werden. . Wie das „Extrablatt" berichtet, lann es als That-Me festgehalten werden, dass Graf Taaffe nach ,, ^ vor auf dein Verfafsungsstandpnnktc anszuharrcn ^'^dingt entschlossen ist. auf dem Verfaffungsstand-ss'Ulle nicht allein dem Gcschcsbnchstaben. sondern anch Mi>, Gei> „ach, nnd dass er nnr mit den Dentin, niemals acaen das Dentfchthum seine Mission "' ^llenden gedeirkt. ,,, Die „Prejse" erklärt: Der Gedanke, dass das ^'Ministerium sich weder als ein parlamentansches " '"lstl'linm dcr Rechten noch dcr Linken geben wolle l, >3 ^nne, ist richtig. Seine Nichtigkeit wird sogar in ^!^'!' Uagen, der zwei feindlichen Parteien anerkannt, l k erklären sich bcide für den Augenblick gleich regie-AMlnsähig. Die Rechte, weil sie glaubt, dass ihre U't "och „icht gekommen fei; die Linke, weil sie H, ^engt ist, dass ihre Zeit erst wieder kommen mnsse. ",?'"d der Negierung ist weder die eine noch die »v l!"' Das darf die 'Regierung, die besteht, wie d,c, >>ie, ^uunt, nicht vergessen. Sie kann nnr leben, lvr!? ^ wirklich das ist, was sie zn werden ver-H M, neutral, nnd zwar neutral gegen beide ,^"lteien. Versteht sie letzteres wirtlich, dann wird c> . dle Freundschaft der einen ebensowenig wie die " 'Udschaft der anderen zn Schaden gereichen, f,. . Das „Frrmdenblatt" polemisiert gegen die..Neue ' l'e Presse" betreffs seiner Haltung in der böhmischen Wahlrefornworlage. Das Blatt erklärt, dass es getreu seiner nuabhängigcn Hnltuug wohl den Gedanken des Ministerinms Taasfe nnterstiitze nnd fördere, al'^r die Mittel, die die Regierung anwende, bekämpfe, sobald dieselben dem Deutschthum oder dem Staate be« druhlich erscheinen. Deshalb habe das Blatt die böhmische Wahlrcformvorlage abge^hnt. Daraus folge aber nicht, dass es auch die Ziele des Ministeriums Taaffe über Bord werfen müsse. „Wenn Graf Taaffe", sagt das Blatt, „als sein Ziel dic Beilegung des Nationalitätenzwistcs, die Verständigung zwischen den Deutscheu nnd den Czcchcn proclamiert, so kann das Ziel von keinem vernünftigen österreichischen Politiker bekämpft werden. Dcr Widerspruch kann nur den Mitteln gelten, welche zu diesem Ziele nicht führen, von demselben uns noch weiter abbringen können. Es kann niemand in Oesterreich praktische Politik treiben, ohne dieses Ziel anzustreben. Es war dies ein Fehler der Verfassungspartei, dass sie nicht bereits längst diese Idee aufgenommen und mit allem Nachdrucke verfolgt hat, nnd wir sind überzengt, dass, wenn die Verfassungspartei einmal wieder ans Ruder kommt, sie anch ungesäumt an diese Frage herantreten wird. Die Versöhnung darf allerdings nicht von oben dccr^ticrt, sie darf nicht durch Majoritätsbeschlüsse votiert werden, sie mnss von innen hervorqnellcu — aber man muss bestrebt sein, die Dispositionen hiezu zu verwerten nnd die Parteien einander näher zn bringen. Wir halten an dieser Ausgabe als dem wichtigsten Problem der österreichischen Staatskunst fest, welche dem Staats-mann, der es zu lösen vermögen wird, unvergänglichen Ruhn, nnd stete Anerkennung seitens aller Völker der Monarchie sichern wird." Die „Neue freie Presse", die „Vorstadtzeitung" nnd die „Deutsche Zeitung" machen auf den Wider-sprilch aufmerksam, der darin gelegen ist. dass einer, scits dcr Papst für die Katholiken m Maroklu religiöse Freiheit verlangt, und dass anderseits die Tiroler Bischöfe den Protestanten in Tirol die religiöse Freiheit bestreiten wollten. Es sei eine blutige Ironie, sagt die „Deutsche Zeitung", dass der Papst das Princip der muhamcdanischen Glaubenseinheit in Marokko durchbrechen wolle, während die Tiroler Bischöfe das Princip der katholischen Glaubenseinheit in Tirol verfechten. Der Minoritätöbericht über die böhmische Wahlrcform-Vorlage. Es liegt nunmehr dcr Wortlaut des von Dr. Rieger ausgearbeiteten Minoritätsbcrichtes über die böhmische Wahlreform-Vorlage vor. Dr. Rieger, welcher sich diesmal einer ruhigen Sprache bcflcißigt. beklagt zunächst, dass die Bcmühnngen dcr Czcchen, eine 'Wahlreform herbeizuführen, durch offene und versteckte Negation vereitelt wurden. Wenn auch die Minorität in der Vorlage nicht die Befriedigung aller ilner Wünsche erblickt, fiudct sie in dcm beantragten Wahlmodus einen Fortschritt gegen die bisherige Gepflogenheit. Der Bericht fährt dann fort: „Der Hauptgrund der Commissionsmajoritäl ist aber der, dass dem Landtage das Vertrauen zur Regierung fehle, was mit dürren Worten sagen will: Die Majorität der Commission beantragt, dcr Landtag möge die Vorlage ablehnen, weil sie dessen Majorität in entschiedene Opposition gegen die Regierung stellt. Es handelt sich also der Majorität nicht darum, die Bedenken, welche sie gegen die Vorlage erhebt, ernstlich zu prüfen, zu discutiercn, durch Amendcments zu modificieren nnd so die Vorlage zu verbessern — nein. es handelt sich ihr bloß darum, den Landtag zu bestimmen, dass er der gegenwärtigen Regierung in dieser Form ein eclatantes Mißtrauensvotum gebe. Der Antrag der Majorität ist nur ein fortiffime alls' gesprochenes Nein. Ein solches Nein macht alle anderen Gründe überflüssig, und einem solchen Nein gegenüber wäre eigentlich jeder Austausch von Erwägungen eitel, wenn thatsächlich die Majorität des Landtages sich auf diesen Standpunkt stellen wollte. „Die Majorität der Commission sagt, dass sie aegen die Regierung Misstrauen hegt nnd dass mit ihr keine Wahlreform gelingen könne. Offenbar fcheint sonach die Majorität der Commission nur dann Vertrauen zu einer Regierung haben zu können, wenn diese ihr nahe stehenden Parteigenossen übertragen wird. Dass dieser Wunsch dermalen m Erfüllung gehen werde, ist kaum wahrscheinlich, da das bekannte Parteiverhältnis im Reichsrath eine solche Parteiregierung als unhaltbar erscheinen läset. Es muss also das Votum der Commissionsmajorität als ein Antrag gc-drutet werden, die Wahlreform so lange zu vertagen, bis im Reichsrathc eine andere Majorität vorhanden ist. Aber worin liegt für das Land Böhmen die Vü^-schaft. dass die Wahlreform, welche die unerschöpfliche Quelle des erschlossenen Verfassungsstreites bildet, jemals dcm Rechte entsprechend corrigiert werden würde, wenn jene Partei, wenn jener Geist, der aus dem Votum dcr Majorität spricht, eine Regierung leiten würdc? Haben doch jene Männer, welche seit neunzehn Jahren mittelbar oder unmittelbar die Negierungsgewalt in der Hand hatten, eine Wahlreform bisher noch nicht durchgeführt. „Es gilt nun zu handeln. Die Minorität der Commission ist bereit, auf alle Amendementsvorschläge cinzngehen, sie im Sinne des möglichsten Entgegrn-kommcns zu besprechen. Da die Frage der Wahlreform auch mit der Nationalitätenfrage im Connexe stehe, »nd da von manchcr Scite eine Zurücksetzung des deutschen Elementes besorgt wird, falls die Majorität im Landtage verschoben würde, so hat die böhmischnationale Partei, welche in der Minorität repräsentiert ist, sich wiederholt erboten, mit Vertretern der deutschnationalen Partei allenfalls auch außerparlamentarisch in Verhandlung zu treten, um den Versuch zn machen, ob es nicht möglich wäre. im Wege der Verständigung Institutionen zu schaffen, welche, jede Majoii-fierung der einen oder andern Nationalität aus« schließend, die Entscheidnng in allen Fragen nationaler Natur in die Hand der betreffenden Nationalität selbst legen würde." Zur Situation in Frankreich. Die große Aufregung, welche der Amnestie-entwurf namentlich unter den Senatoren hervorrief, veranlasste die Regierung, bei der Vorlage des Entwurfes im Senate keine Dringlichkeit zu beantragen und die Commisfionswahl bis Freitag aufzuschieben. Da alle Senatsgruppen in ihren Meinungen getheilt sind, so lässt sich kein sicheres Resultat vorhersehen. Die bonapartistischen Senatoren und die Legitimisten, welche hoffen, die Rückkehr der verbannten Communards wcrdc Unordnungen hervorrufen und die monarchische Restauration ermöglichen, wollen die Amnestie votieren, während die Orleanisten dieselbe ablehnen. Es finden fortwährend gegenseitige Besprechungen statt, um eine gemeinsame Haltnng festzustellen; doch wurde bis 23. d. M. noch kein Beschluss gefasst. Das linke Centrum ist in seiner Meinung sehr getheilt. Dufaure und dessen Freunde wollen gegen die Amnestie stimmen, verhalten sich aber ruhig. Laboulaye und Rcmusat agitieren dagegen, Calmon und Lcon Say agitieren dafür, indem sie darauf hiuwcisen, dais die Verwerfung eine Niederlage des Cabinets und einen Conflict mit der Kammer znr Folge haben würde, was nothwendig die Kammerauflösung herbeiführen müsste. Dieser Grund veranlasst mehrere, früher der Amnestie gegnerisch gewesene Scuatoren, dafür zu stimmen. Die Senatoren der östlichen Departements erklären, ihre Wähler seien gegen dic Amnestie. Jules Simon, den die Neactionären zum Präsidenten der neuen Abtheilung wählten, soll dagegen sprechen wollen. Er sprach sich aber bisher nicht aus. Die Stimmung der gemäßigten republikanischen Scnatoren ist gedrückt. Sie werden mit Widerwillen dcr Amnestie zustimmen. Der „Libertc" zufolge befinden sich in der Straf-colonie von Numca augenblicklich noch 295 Individuen, welche von den Kriegsgerichten zur Transportation verurtheilt worden sind. Unter Transportation ver-steht das französische Recht die Galeerenstrafe für ge< meine Verbrechen, welche fiüher in den Bagnos von Tonlon und Brest abgebüsst wurde, jetzt aber den Vcrurtheilten nach Neu>Calcdonien führt, unter Deportation, die wiederum in zwei Abarten zerfällt: die einfache und die Deportatum nach einem befestigten Platze, die Strafe für politische Verbrechen. Für 202 dieser Transportierten ist die Strafe im Gnadenweae schon in die der Deportation nach einem befestigten Platze umgewandelt worden. Fast alle sind schon mehrfach wrgen Dicl'stahls und Landstreicherei bestraft. Im Bagno von Numea befinden sich also noch 3A Com-mune-Verurtheilte, und von ihnen haben nur zwölf 1208 keine Vorbestvafung wegen gemeinen Verbrechens. Alle diese Individuen werden mit dem Segelschiffe „Na-varin" nach Frankreich zurückgeführt werden. Außer den Männern der Commune wird die Amnestie auch noch den im Jahre 1871 wegen Theilnahme an einem Aufstande verurtheilten Negern von Guadeloupe und La Martinique, welche jetzt in Guyana interniert sind, zugute lommen. Der bedeutungsvolle Tag, an welchem die März» Decrete zur Ausführung gelangen sollen, der 29ste Juni, rückt immer näher. Die verschiedenen Corfto-rationen treffen ihre Vorbereitungen, jedoch, wie es scheint, nicht zur Abreise, sondern zum Widerstände. Die clericalen Blätter veröffentlichen eine von den geistlichen Genossenschaften herrührende Denkschrift (Uemoire ^usUticiUion), in welcher sie, auf die zwischen ihnen allen bestehende Solidarität hinweisend, ihre Abneigung, die Ermächtigung des Staates einzuholen, zu rechtfertigen suchen. „Einig waren wir," heißt es in diesem Schriftstücke, „und einig sind wir jetzt mehr als je! Wir haben den Wahlspruch angenommen: «latin» moi'i huam kokäari!" Möge Gott, für den wir kämpfen, uns vor jeder Schwäche und jedem Abfalle von der Vertheidigung der Rechte, welche die feinigen sind, bewahren! Lasst uns einig bleiben, und wir werden unüberwindlich sein!" Mgesnemgkeiten. — (Erstes österreichisches Bundesschie-he n.) Die Generaldirectoren der in Wien einmünden' den Bahnen haben beschlossen, allen jenen Personen, welche sich mit einer Festkarte oder einer Mitgliedskarte des österreichischen Schützenliundes legitimieren, eine fünfzig, procentige Ermäßigung der Fahrgebür zu bewilligen. Die Ermäßigung erstreckt sich auf alle Züge, mit Ausnahme der Eilzüge, und auf die zweite und dritte Klasse. Bezüglich des Gepäckes wird auf Intervention des Vorstandes in allen Grenzstationen die größte Eoulance beobachtet werden, doch werden die Festgäste gebeten, ihr Gepäck mit der Aufschrift „Schützengepäck" zu versehen. — Das Tirol.Vorarlbergcr Comite hat sich auf ge-fassten Beschluss in das Festcomiti des „Ersten österreichischen Schützenblmdes", jedoch nur für die Tiroler, eingereiht. Auf telegraphischem Wege wurden zu den bereits gesendeten 3000 Mitgliedskarten noch 6000 Stück nach Innsbruck verlangt. Vom 29. d. M. bis inclusive 4. Juli findet das Tiroler Kaiserschießen in Bregenz statt. Die Tiroler und Vorarlberger organisieren sich für den Schützentag in allen Thälern, als gelte es zu einer Schlacht sich vorzubereiten. — (Kircheneinsturz.) In Ujholyatiu im Mar« maroser Comitat hatte die Behörde aus Gründen öffentlicher Sicherheit verboten, eine Kirche, die soeben fertig gebaut worden, dem allgemeinen Gebrauch zu übergeben. Als man nun daran gieng, das Gewölbe dieser nenen und doch schon baufälligen Kirche abzutragen, stürzte dieselbe ein und begrub den Unternehmer Peter Adriani mit zehn Arbeitern unter ihren Trümmern. — (Elektrisches Licht und Früchtenreife.) Die Erdbeeren reifen langsam, und manchem mag es zu lange dauern, bis er endlich im Juni die köstliche Frucht sich pflücken kann. Das soll uun anders werden. Werner Siemens, der Berliner Erfinder, kürzlich zum Geheimrath ernannt, dessen Studien über den Einfluss des elektrischen Lichtes auf das Pflanzenwachsthum bekannt sind. zeigte unlängst in der Londoner „Royal Society" zwei Töpfe mit Erdbeeren, die, zu gleicher Zeit und unter gleichen Bedingungen gepflanzt, doch eine» sehr verschiedenen Reifegrad aufwiefen. Der eine Topf hatte grüne, der andere völlig reife, schmack« hafte Früchte. Der erste war nur wie gewöhnlich dem Tageslicht ausgesetzt gewesen, der zweite außerdem nachts durch elektrisches Licht besonnt worden. Daraus geht hervor, dass elektrisches Licht wie das Sonnenlicht den Zucker und den aromatischen Stoff zu bilden geeignet ist, wovon das Reifen der Früchte abhängt. Der Kunst« gärtner der Zukunft wird sich vom Sonnenlichte emancipieren können und zu jeder Zeit — freilich wohl nur der Tafel der Reichen — die schönsten Früchte zu liefern imstande sein. — (Stecknadeln.) Die Vereinigten Staaten fabricieren jetzt jährlich 72.540.000 Pakete oder 18,740.800,000 einzelne Stecknadeln; es entfallen somit auf jeden Kopf der Bevölkerung jährlich 468 Stecknadeln. Vor fünfzig Jahren brauchte ein Mann eine Minute zur Herstellung von 14 Stecknadeln, jetzt kann ein einziger Mann mehr als 14,000 Stecknabeln in der Minute anfertigen. Locales. Krainischer Landtag. 5. Sitzung. Laibach, 24. Juni. Vorsitzender: Landeshauptmann Dr. R. v. Kalte n egg er; Vertreter der Regierung: der k. k. Landespräsident Winkler. Anwesend 33 Abgeordnete. I. Das Protokoll der letzten Sitzung wird in deutscher Sprache verlesen und genehmiget. II. Mittheilungen des Landespräsidiums. Der Landeshauptmann ladet die Herren Abgeordneten ein, an dem für weiland Sc. Majestät^ Kaiser Ferdinand abzuhaltenden Requiem in der Dom- j lirche theilzunchmen, und theilt Weilers mit die Einladung der „Laibacher Liedertafel," welche zugunsten der durch Hagelschlag verunglückten Gemeinden Unterkrains ein Concert im Casinogarten veranstaltet, uud die Ein-laduug der k. k. priv. Rohrschützen-Gesellschaft zu dem zu Ehren des Herrn Landespräsidenten Winkler zu veranstaltenden Festschießen. Petitionen werden verschiedeneu Ausschüssen zur Vorberathung zugewiesen. III. Die Regierungsvorlage eines Gesetzes, betreffend einige Maßregeln zur Hebung der Fischzucht m den Binnengewässern, wird dem Verwaltungsausschuss? zugewiesen. IV. Abg. Dr. R. v. Besten eck referiert namens ^ des Verwaltnngsausschusses zur Regierungsvorlage des Gesetzentwurfes, betreffend die Tragung der Kosten der Amtshandlungen über verspätet eingebrachte Anmeldungen der nach H 6 des Patentes vom 5. Juli 1853 (R. G. Bl. Nr. 130) von Amtswegen der Ablösung oder Regulierung unterliegenden Rechte, die verfassungsmäßige Zustimmung zu ertheilen. Der Gesetzentwurf lautet: „Mit Zustimmung des Landtages Meines Her-zogthnms Kram finde Ich in Abänderung des H 42 des Patentes vom 5. Juli 1853 (N. G. Vl. Nr. 130) anzuordnen: 1.) Alle jene Rechte, beziehungsweise Grund« lasten, welche nach H 6 des Patentes vom 5. Juli 1853 von Amtswegen der Ablösung oder Regulierung unterliegen und bisher nicht angemeldet oder geltend gemacht wurden, sind längstens binnen sechs Wochen nach Kundmachung dieses Gesetzes der k. k. Grund-lasten-Ablö'sungs- und Regulierungs-Landescommission zur Kenntnis zu bringen, und zwar mittelst förmlichen, dem Amneldungsedicte vom 15. September 1855 entsprechenden Anmeldungen oder mittelst Eingaben, welche durch ihren Inhalt förmliche Anmeldungen zu ersetzen geeignet sind. Werden derlei Rechte erst nach Ablauf obiger Frist angemeldet ober geltend gemacht, so haben die Parteien, welche die rechtzeitige Anmeldung oder Geltendmachung versäumt haben, die Kosten der eingeleiteten Verhandlnng zu tragen und dieselben nach Bestimmung der k. k. Grundlasten - Ablösungs- und Regulierungs-Localcommission auch durch Vorschüsse sicherzustellen. Eine vorschussweise Flüssigmachung der Kosten aus dem Grundentlastungsfonde kann nur ausnahmsweise und aus gewichtigen Gründen von der k. k. Grundlasten-Ablösungs- und Regulierungs-Landescommission bewilligt werden. 2.) Ueber die Verpflichtung zur Tragung und beziehungsweise Ersatzleistung der Kosten ist von den zur Erkenntnisschöpfung nach dem Patente vom 5. Juli 1853 berufenen Behörden unter Bedachtnahme darauf, ob sich die eine oder andere Partei nicht schon mit Hinblick auf die mittelst Staatsministerial-Erlasses vom 8. November 1800, Z. 17351 sL. G. Vl. für Krain XIII, Stück Nr. 16) gegebene Erläuterung des § 42 des Patents vom 5. Huli 1853 in einem Verschulden befinde, zu erkennen." Abg. Dr. Potlular beantragt die Frist auf 00 Tage zu erweitern und den Zusatz in Alinea 1 des Gesetzentwurfes aufzunehmen: „binnen längstens 00 Tagen nach crfolgter Kundmachung im Landes-grsetzblatte." Lnidrspräsidrut Winkler spricht sich für die vom Abgeordneten Dr. Poklukar vorgeschlagene Textie-rung aus. Referent Dr. Ritter v. Besten eck hat gegen die vom Abgeordneten Dr. Poklukar beantragte Aenderung für seine Person nichts einzuwenden. Bei der Abstimmung wird der Gesetzentwurf mit der vom Abgeordneten Dr. Poklukar beantragten Abänderung angenommen. Abg. Dr. Ritter v. Vesteneck berichtet zu tz 3 des Rechenschaftsberichtes, dass der Landtag in der sechsten Sitzung vom 1. Oktober 1878 den Landes-ausschuss beantragt hat, die k. k. Reaierung im Namen des Landtages zu ersuchen, mit größter Energie dahin zu wirken, dass die Arbeiten der Grundlasten-Ablösungs-commission mit dem Jahre 1879 zum Abschlüsse gelangen, jedenfalls aber der etwa bleibende Rest der bezüglichen Arbeiten durch die Organe der k. k. Re« gierung ohne Inanspruchnahme der Mittel des Grund-entlastungs- oder Landesfondes beendet werde. Referent bemerkt, es seien derzeit noch eine Reihe von Verhandlungen bei der in Laibach noch activierten Local-commission anhängig. Diese werden sich infolge des foeben angenommenen Gesetzentwurfes, wenn er die Allerhöchste Sanction erhält, noch häufen, indem sich jedermann hüten wird, bei einer Fristversäumung die Kosten zu tragen. Referent beantragt daher, die Regierung zu ersuchen, dass wenigstens bis zum Jahre 1881 sämmtliche Arbeiten dieser Commission beendigt sein werden. Abg. Robic meint, das Ablösungsgeschäft könnte sehr gefördert werden, wenn man auch die Wald- und Weiderechte, wo keine besondere Anmeldung nöthig ist, regeln würde. In gleicher Weise sei man auch in Oörz vorgegangen. Landespräsident Winller erklärt in slovenischer Sprache, es sei ihm bis nun nicht bekannt, in welcher Weise in Krain vorgegangen wurde, doch werdk er dahiu wirken, dass die' Verhandlungen vereinigt wel-den. Die Ablösuug dauere uun schon das 22. Jahr, es sei daher wohl die höchste Zeit, dass dieselbe endlich einmal beendet werde. Er werde sich von den Äez»rk>' hauptmaunschaften allmonatlich genaue Ausweise iim> die auf diesem Gebiete entfaltete Thätigkeit einsende!« lassen und auf die thunlichste Beschleunigung der ^U> beiten dringen. In der künftigen Session lM^.A bereits in der Lage zu sein, einen detaillierten Bench! hierüber vorzulegen. ^ Bei der Abstimmung wird der Antrag des Referenten angenommen. V. Der Bericht des Landesausschusses, betreffend die Gesetzvorlage zur Hereinbringung von Gelv-forderungen an Gemeinden und Eoncurrenzverbiinoe, wird dem Verwaltungsausschusse zugewiesen. VI. Abg. Graf Thurn beantragt namens des Rechenschaftsberichts-Ausschusses die Fassung folgender Beschlüsse: . 1.) Der Landtag des Herzogthums Krain bebaue" die Ablehnung, welche das Ansuchen des Landesau»' schnsses um Auskünfte über die Ergebnisse der Erecu-tionsführung durch die Steuer-Executoren seitens de» k. t. Landespräsidiums bezüglich der k. k. Finanzdnectlol» erfahren hat, und erblickt in derselben eine Verlennung und Beeinträchtigung seines im H 19 der Landtag«' ordnung 1, lit. k gewährleisteten Rechtes, und forder den Landcsausschnss auf. sein unter Nr. 7376 gesteh tes Ansuchen namens des Landtages und mit Äer«^ fung auf dessen gegründetes Recht zu erneuern, "w den Erfolg aber in der nächsten Landtagssession a" berichten. 2.) Der Landesausschuss wird angewiesen, bel der Regierung dahin zu wirken, dass bei der Execution» durchführung auf die kleinen Grund- und HausbeM und bezüglich kleiner Nückstandsrcste auf bedeute'^ Steuercontribucnten billig Rücksicht genommen w/rve, so zwar, dass bei einer Gesammt-Iahrcsschuldigkelt a> Steuern sammt Zuschlage bis zum Betrage von 5 H' sowie bei Riickstandsrestcn im Höchstoetragc von 2 I' als einmalige Mahngebür nicht mehr als der iMa» von zehn Kreuzer aufgerechnet werden darf. Abg. Pfeifer erklärt sich mit dem Auss«' antrage vollkommen einverstanden, befonders was " sogenannten Mahngrbüren betrifft, welche i^ir " ersten sieben Tage täglich 5 kr., für die zweiten sl^ Taqe täglich 10 kr. betragen, folglich ,n 14 T^ l ft. 5 kr. ausmachen. Rückständige Steuern tve^ vierteljährig exequiert, die Mahukosten können ^ für jedes Steuei büchel. das ein Besitzer hat, 4 fl. 2" "' betragen. Hat uun einer, wie das in Unterlrain haM vorkommt, zu zehn Büchel, fo belaufen sich die Ml, drs Mahnen« auf fast 42 fl. Wenn die Steuern lM gezahlt werden, fo fei in Krain lediglich die Ar« daran fchuld. Redner begrüßt daher den Antrag " Ausschusses als eiuen sehr humanen. ,^ Bei der Abstimmung wird der Ausschussa"""» angenommen. VII. Graf Thurn berichtet namens des NeO" schaftsberichts-Ausschusses und beantragt: ^ Der ß 1 des Rcgierungsgesetzentwnrfes lM ^ lauten: „Die Grund- und Hausklasseusteuer »st drei gleichen Raten der Iahresschuldigkeit am 1" g Februar, am 15. August und am 15. November ^o Jahres zu entrichten. Die Hauszinssteuer ist m ". gleichen Raten der Iahresschuldigkeit am i5.Fevl""g 15. Mai. 15. August und 15. November jeden 3«^ zu berichtigen." . z, Das zweite Alinea des § 1 des Reglers entwurfes, sowie die §§ 2. 3 und 4 bleiben """ ändert. .z, Abg. Detela beantragt, es mögen als Zahu'Hr termine der 1. März, 1. September und 1. Dez"'" bestimmt werden. g^- Abg. Navratil unterstützt den Antrag des "^ reduers, welcher den Wünschen und VerhältiM" ^, ackerbautreibenden Bevölkerung entspreche. Für ^.^ gartenbcsitzer aber beantragt Redner zwei Tew und zwar in den Monaten November und M"^. ^ Abg. Lavrenöiö befürwortet die Annahme dm Antrages. . .^,is Abg. Freiherr v. Apfaltrern wünscht »e^ des Regierung«vei,treters Aufklärung darüber, >" ^ Stellung die Negierung zu den eben vernomm Anträgen nehme. . . ^g< Der Landespräsident bemerkt, die ^'' ^ der Abgeordneten Detela und Navralil seie" !"^t erst zu seiner Kennlnis gelangt, er könne dah^r ^ wissen, welche Stellung die maßgebende ^''M nämlich das k. k. Finanzministerium, ihnen sH^ll einehme. Jedenfalls werde den Villigkeitsrüai^ vollste Rechnung gel.agcn werden. . B Abg. Freiherr v. Apfaltrern beantrag^ ^ dem Regiemngsverlreter Zeit zur Informal'"' lassen, den Gegenstand zu vei tagen. j^M' Abg. Dr. Poklukar erklärt sich gegen v'r ^ tagung, da ja nichts Definitives beschlossen, !" nur Vorschläge erstattet werden sollen. 1209 Abg. Deschmaun spricht sich gegen weitere, als l 'n den Ausschussautra'gen stipulierte Fristerstreckungen ous, da auch das Land, der Bezirk und die Gemeinde auf die geregelte und pünktliche Einzahlung der Steuer-zuschlu'gc reflectieren. Abg. Dr. Voönjak findet die Besorgnisse des ^llig. Deschmann ungerechtfertigt und unterstützt die "olräge der Abgeordneten Navratil und Detela. Bei der Abstinlmung wird der vertagende Antrag des Abgeordneten Freiherrn v. Npfaltrern abgelehnt, "agegen werden die Anträge der Angeordneten Detela Wd Navratil, sowie der zweite Theil des Ausschuss-Mrages angenommen. Vlli. Äbg. Klun referiert namens des Rechen-lchastsberichtauKschnsscs über die Laudes-Obst. und "cinbauschule in Slap und beantragt: 1.) Es seien in Nnterkrain regelmäßige Wander-vorträge eiuzuführen, für welche die k. t. Landwirt-Ichaftsgcsellschaft eine angemessene Slaatssubvention ^Wirten möge. Das Schuljahr an der Slapcr Wciu-vauschule soll so eingerichtet werden, dass es dem Lei-ler der Schule, Herrn Director Dolenc, ermöglicht werde, ble erwähnten Wandervorträge zu hallen. Auch sei die Anstellung eiucs zweiten Adjuncten an der Slaper schule in Erwägung zu ziehen, der mit dem Director b>r Wandervurträge gemeinschaftlich zu besorgen hätte; 2.) dem Landesausschusse sei aufzutragen, im Ein-^tnehmen mit der k. t. Landwirtschaflsgcsellschaft ein ^)ftulär geschriebenes Buch über die Weincullur mit "liustrationen herauszugeben und dafür im Präliminare pro 1881 vorznsorgen; ^.) dem Landesausschusse wird aufgetragen, beim ^t. Ackerbauministerium bütlich einzuschreiten, die Subvention sür die Slaper Weinbauschule auf die ^lprüngliche Summe per 2000 sl. zu erhöhen; . 4.) dem Landesausschusse wird gestattet, bei Aus-Meibung und Verleihung der Stipendien für die ^laper Schule nicht zu strenge auf den Beweis der "l'chigteit zu scheu; ü.) der Rechenschaftsbericht sei in diesem Theile genehmigend znr Kenntnis zu nehmen. Abg. Rttter u. Outmauusthal unterstützt den Antrag auf Einführung eines geregelten landwirt-Mftlichen Wanderuulerrichtes sür Uutertrain, da die Errichtung einer Ackerbauschule daselbst wegen der Unzulänglichkeit der finanziellen Mittel leider nicht durchfAMar sei. Abg. Dr. Blei weis versichert, der Wander-m flicht habe überall, wo er insceuiert wurde, große "orthelle gebracht. Doch sei eben ein fortgesetzter "?""cht für alle Zweige der Landwirtschaft und sick? k "'" ^"^ b"' Weinbau nöthig. Auch empfehle isl. Reorganisation des landwlrtschaftllchen Unter-Yi x an der hiesigell l. t. Lehrer« Blldungsanstalt. "edller citiert einen seitens des Ackerbauministermms loeben erlasseuen Bescheid, welcher die Einführung klues geregelten uud fortdauernden Wanderunterrichtes singend befürwortet. Unter Hinweis hierauf beantragt ^edner, den Lauoesausschuss zu beauftragen, eine ^nqukite einzuberufen, welche sich mit der Regelung b'esrr Frage zu befassen hätte. Abg. Deschmann wünscht den Antrag des Abg. ."l- Vleiweis als einen selbständigen behandelt zu Aeit und wuudert sich, dass der Dlreclor der Slaper ^einbanschulc selbst für die Aushebung derselbe» Plai-..jcre. Viedner verinisst diesbezüglich einen Antrag des "usschusses. Abg. Pakiz bestätigt wie Dr. Vleiweis die Aützlichteit eines guten Wandernnterrichtes für die ^erbaulreibenden. y Abg. Dr. Zarnik beantragt die Znweisung des ^usschussantragrs 1 und des Bleiweis'fchen Antrages "U den Verwaltungsansschuss. Dieser Antrag, sowie die übrigen Ausschussanträge Gerden schließlich angenommen, woranf die Sitzung "'" '/^2 Uhr geschlossen wird. Nächste Sitzung Montag um li Uhr. ^reihundertjiihrige Jubiläumsfeier des Staats-Montanwerkes Idria. (Originalbcricht der „Laibachcr Zcillllig"), Hweiler Feftlay. Das Festbankett. Idria. 22. Juni. lSchluss.) n . ^andtagsabgcoidneter Ritter von Garibuldi ^U)te unter lebhaften Beifallsrufen d.r Fcstgäste den ^Nmirr Wcrlsbeamten und deren Ehcf folgenden "lnksvruch: ^ ..Ankl!iipf>,'l,d an die erhebenden Worte, Welche r>s hochgeehrte Herr Welksdirector Lipold gesprochen, anbe ich mir, dieselben in einer Richtung weiter "»zudehnen, bcziehnngsweifc zu ergänzen. Der sehr Arytte Herr Bürgermeister von Idria hat früher ein x"M gebracht nnjerem geliebten Gesammlvatcrlande ^Merreich. Wenn aber vom Reiche die Rede ist, mit '"Uen gewaltigen Aufgaben, die es zu erfüllen hat, und """ Wner Macht und Kraft, mit der es scgenspendend "e Länder und Völker, die ihm anzugehören das Glück haben, schirmt und umfängt, dann liegt es wohl uahe, auch jenes Factors zn gedenken, der wesentlich mitbernfen ist, die Aufgabe des Reiches zu lösen, d. i. der österreichischen Beamtenschaft! „Diese war, getreu ihrer Pflicht und ihrem Berufe, in ihrer ungeheueren Mehrzahl zu allen Zeiten ein treuer Hüter und ein mächtiger Förderer des österreichischen Reichsgedantens, und in ihr dürfen wir einen von jenen Grundpfeilern erblicken, an welchem alle zersetzenden und subversiven Tcn° denzen zerschellen und auf welchem die Macht uud Einheit des Reiches — trotz allem Wechsel der Zeit --sicher und danernd gebaut ist. (Stürmischer Beifall.) Als ein würdiges Glied des gioßen Körpers stand aber insbesondere fchon seit jeher die Beamtenschaft des Montanwertes Idria da, und man darf es wohl ansspiechen, dass die Geschichte dieses Werkes, sein, Wachsen und Erblühen innigst verknüpft ist mit jenen Beamten, die das Werk bisher zu leiten berufen warcn und deren Namen wir infolge einer sinnreichen Aufmerksamkeit des verehrten Festcomitcs cm den Wänden dieser schönen Fcsthalle in vier Tafeln verzeichnet finden. „Ein gleich erfreuliches Bild bietet sich uns auch gegenwärtig dar, und würdige Nachfolger ihrer braven Vorgänger — sehcn wir das herrliche Montan-werk Idria auch heule geleitet von hochachtbaren und wackeren Männern, die, ausgezeichuet durch Bildung und Wissen, unbeirrt dnrch etwaige ihnen von uu-bernfener Seite in den Weg gelegte Hemmnisse, unerschütterlich tren festhaltend an Kaiser und Reich, mit seltener Hingebung und unermüdlichem Eifer erfolgreich ihres schönen Berufes walten. Es ist demnach gewiss nnr eine mit Freude und vom Herzen geübte Pflicht, an dem heutigen Iubiläumstage des Montanwerkes Idria jener vortrefflichen Männer zu gedenken, die an dem derzeitigen, allen Anfordrruugen der Wissenschaft und der Erfahrung entsprechenden Stande dieses Werkes einen so hervorragenden Antheil haben, und deren Kenntnissen und selbstloser Hingebung sür ihre Bernfspflichten es in erster Linie zu danken ist, dass Idria den hentigen Ehrentag in so ausgezeichneter Verfassung begehen tonnte. Den Wcrlsbeamten Idrias und insbesondere der Werlsleitnng uud ihrem Ehef, dem infolge Allerhöchster Auszeichnuug nunmehrigen Hofrathe Lipold, bringe ich demnach ein herzliches Glück auf!" Der Redner wurde am Schlufse seines wiederholt von stürmischem Aeifalle unterbrochenen Toastes von vielen Seiten beglückwünscht. Hofrath Lipold apostrophierte hierauf unter allseitiger Zustimmung den Herrn Landeshauptmann R. v. Kalten egger, insbesondere im Hinblick auf seine Verdienste um Idria anlässlich der Frage von Frcischürfen auf Quecksilber und Kohle, worauf letzterer'in bescheidener Weise diese Ovation ablehnte und die Gesellschaft einlud, auf die Achtung vor dem Gesetze, auf Freiheit und Bildung als die eigentlichen Gruudlagen jeden Staates das Glas zn leeren, welche zündenden Worte in der Versammlung den lebhaftesten Wiederhall fanden. Handelskammerpräfident Dreo befchloss die Reihe der Reden mit emrm zeitgemäßen Toaste auf Idria, seine wackeren Bewohner und die Hausindustrie von Idria und Umgebung, welche sich dnrch Unterstützung von oben bereits auf eine Stufe gehoben hat, die keiue Eonculrenz mit dem Auslande mehr zu scheuen braucht, welcher Toast gleichfalls die lebhafteste Zustimmung , aller Anwesenden erntete. Noch gelangte die Verlesung der zahlreich eingelaufenen Äegrüßungs - Tclegramme durch Herrn Bergrath Ezermat an die Reihe. Diese Begrühungs-Telegramme, oft in recht kernigen und herzhaften, stets jedoch in wärmste Sympathie bekundenden Ausdrücken abgefasst, kamen von den Aergdirectioncn in Piibram und Kitzbüchel. den Montanistikern in Brixlegg. dem Profefsorencollegium der Bergakademie in Leoben und von den auf einer Stndienreise derzeit in Fohnsdorf befindlichen Leobner Bergakademitern mit ihren Professoren Hann und Rukel, von den kärntnischen Berg-baubesitzeru, von einem ehemaligen Idrianer Beamten Ambrosch in Kratau, vom Oberbergrath Iarolimek in Wien, von Gabriel in Nussdorf, von den Forsttechni« kern des Ackerbanmimsteriums in Wien, von der krai-nischen Industriegescllschaft, vou Brmmlechner in Blei« berg, von Toman in Mies, von Stranetzkar in Wien, von der Stadt Gottschee. von den Landtagsabgeordnetcn Dcschmann, Dr. Schaffer. Dr. Ritter v. Savinschegg, Ritter v. Vesteneck, M. Hozhewar, Ritter v. Gnlmauns-thal und Baron Taufserer u. v. a. Jedes dieser Tele, gramme wurde mit den kräftigsten „Glückauf".Rufe!i, besouders der Bergleute, bejubelt. Ganz besonderen Beifall errang ein Begrüßungs-Telegramm des Bezirksarztes Dr. Ferdinand Erschen, als der vorlesende Herr Aergrath daran erinnerte, dass dieser Grnß vom Sohne eines Mannes herrühre, der allen Idrianern der jetzigen Generation in bester uud dankbarster Erinnerung stehe, des Schullehrers Erschcn. dem so viele jetzt hicr und auswärts zu hohen und angesehenen Lebensstellungen Gelangte die Grundlage ihres Wissens und ihrer Stellung danken. So endete das schöne Fest in heiterster, von keinerlei Misston getrübter Weise. Es war bereits halb 7 Uhr abends, als das Bankett aufgehoben wurde. Das Volksfest auf der „Jemlja". Nachdem das für den Nachmittag uud Abend des zweiten Festtages in Aussicht genommene Volksfest auf der „Zemlja" nicht unter der Firma „Ob schön, ob Regen" festgesetzt, sondern nur auf „Schön" eingerichtet war und der Regen den ganzen Nachmittag unaufhörlich nicdcrgieng, so entfiel der für den Nach» mittag bestimmte Theil des Programms, als da sind: Scheibenschießen, Kegelschiebcn, Musik, Baumllettern mit Besten u. s. w. gänzlich, nnd erst um 7 Uhr abends, als der Regen nachließ, ja von Zeit zu Zeit ganz aushörte, wurde noch in letzter Stunde das mot, li'sirclr« ausgegeben „auf die Zemlja." Diesem Rufe folgten auch sofort mehrere tausend Menschen, und so tonnten die zwei nächtlichen Schlussnummern des verregneten Voltsfestes, nämlich Feuerwerk und Tanz, doch noch vom Stapel gelafsen werden. Das Feuerwerk wurde mit einem großen Auf-wände von Raketen aller Arten, Leuchtkugeln, Feuer, rädern und brillanten Tableaus ins Scene gefetzt und erntete den unverholcnstcn Beifall des zu Taufenden anwesenden Arbeitervublicums. Als man vou dein Feuerwerk in die Anlagen der „Zemlja" zurücklehrte, boten diese durch eine mit schönen Ballons, die an grünen, von Baum zu Baum geschluugenen Laubbögeu hiengen, hergestellte äußerst geschmackvolle Beleuchtung einen zauberhaften Anblick, und fehlte nur laue Luft, reiner Himmelsbogen, fnnkelnder Sternenschimmer und blasser Mondesschein, um die Phantasie an die Ufer des italienischen Meeres zu versehen. De>- Strom der Arbeiter ergoss sich in die schönen Räume, um an den zahlreichen Tischen und Bunten Labung zu suchen und — wie die durchwegs heitere Stimmung bezeigte — auch fand. Ein für die Knappen bestimmter geschlossener Tanzraum bot ein ganz seltenes Schauspiel; in einem kaum als mittelgroßes Zimmer zu bezeichnenden Raume, in welchem verwöhnte Tanzlust höchstens zehn Paare hineinzudenten vermocht hätte, tanzten bei den Klängen von ein paar von Knappen besorgten Blasinstrumenten gewiss 70 bis 80 Paare gleichzeitig, so dass das aussah, als ob man einen Ameisenhaufen aufgewühlt hätte, und zwar tanzten die Knappen mit einem solchen Eifer und solcher Hingebung, dass, nachdem der Vor-rath an tanzberusenen Mädchen ganz verbraucht war, man «u,u8 Föno zu del« Surrogaten unerwachsener Mädchen und männlicher Eollegen griff. Wohl selten mag dem Beobachter des Volkslebens ein so bewegtes ll„d belebtes Bild vorkommen. Indes die Arbeiterwelt sich in den unteren Räumen in geschilderter Weise vergnügte, entwickelte sich l in dem Tanzsaale des ersten Stockwerkes des Restaurationsgebäudes ein veritabler Ball. Die ^6Ullß886 cloie von Idria. verstärkt durch auswärtige Jünger Terpsichorens, warben um die Gunst schöner Mädchen und Frauen, die in überraschend großer Anzahl und in einzelnen wahren Prachtexemplaren da waren, und wiegten sich beglückt an den Armen der tanzlustigen Frauenwelt. In den Parterreräumen desselben Hauses saßen in Gruppen Beamte und Bürger, Fremde und Einheimische ohne Unterschied des Standes und Ranges zusammen, um in gemüthlicher Weise bei Bier und Wein zu verkehren, wobei wohl dle Ereignisse der beiden letztvcrflossenen Tage das Hauptgespräch gebildet haben mochten. Da wurde erzählt, wie der Regen die Vollenduug der Decorationen an den Häusern störte, dass fast alle Arbeiter für dieses Fest ihre Häuser eigens frisch getüncht hatten u. s. w., dort saßen alte Freuude, die, jahrelang getrennt, sich aus diesem Anlasse wieder zu scheu Gelegenheit fanden und Erinne. rungcn der Jugend austauschten, knrz, das Ganze trug in seinem letzten Ausläufer eines verregneten Tages trotzdem den Eharakter eines wahren, heiteren m,o gemüthlichen Volksfestes. Ein Theil der Festgenoffen zog es vor, nach dem Feuerwerke in der Bierhalle des Herrn Didiö eine improvisierte Festkneipe zu arrangieren, und auch dort herrschte derselbe Geist der Gemüthlichkeit und ungetrübten Heiterkeit als würdiger Abschluss des zweiten Festtages. — (Communale VertrauenSlundgebun-gcn.) Sr. Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Taaffe find in letzterer Ieit nachfolgende Zu. stinnmlngskllndgebungen aus unserem engeren Heimat» lande zugekommen: „Die Gemeindevertretung St. Veit bei Sittich, Bezirkshauptmannschaft Littai, hat ein. stimmig Euere Excellenz am 13. Juni zum Ehrenmit. gliede ernannt. Muli m. ,>., Bürgermeister." — ,,I» Anertenmma Ihres edlen Streben» zur Befriedigung und Gleichberechtigung aller österreichischen Nüller er. uanntc Sie der Gemeinderath von Littai einhellig zum Ehrenmitglied. Diplom folgt. Alois Kobler, Gemeindevorsteher." — „Von tiefer Dankbarkeit ourchorun» grn für das erfolgreiche Bemühen Euer Excellenz zur Neugestaltung Oesterreichs ans dem Wahrhaften Voden der Verfassung für die Gleichberechtigung aller Vintionen hat dieStadtgcmcindr-lijcrtretung Tschernembl Tuere Excellenz zu ihrem Ehrenbürger ernanut. Geruhen Euere 1210 Excellenz diesen Ausdruck des Vertrauens huldvollst ent« gegenzunehmen, mögen Cuere Excellenz die hochherzige Mission der Beglückung aller Völker Oesterreichs unter dem Scepter unseres erhabenen Monarchen gegenüber der Anmaßung und Leidenschaft ruhmreich vollbringen, ^ufteriic N.P., Bürgermeister." „In innerer Befriedigung über Cuerer Excellenz edles Streben, Oesterreich durch Uebung von Gerechtigkeit gegen alle Nationen der Monarchie start zu machen, hat die Vertretung der Stadtgemeinde Stein Euere Excellenz einstimmig zum Ehrenbürger dieser Stadt ernannt. Diesen Beschluss bringen wir zu Euerer Excellenz Kenntnis mit dem Wunsche, dass dies edle Streben mit dem verdienten Erfolge gekrönt werden möge. Dr. Samec m p., Bürgermeister." — „Für die erfolgreichen Bemühungen Euerer Excellenz zur Gleichberechtigung aller Nationen hat die Landgemeinde Frauzdorf Euere Excellenz zu ihrem Ehrenbürger ernannt. Mögen Euere Excellenz diesen Ausdruck des Vertrauens huldvollst entgegennehmen und die hochherzige Mission glücklich vollenden. Telban m. p., Bürgermeister." — „Gefertigtes Gemeindeamt erlaubt sich ergebcnst, Euerer Excellenz zu berichten, dass Euer Wohlgeboren zum Ehren? mitgliede der Ortsgemeinde Neifniz in Kram gewählt wurden. Gemeindeamt Neifniz, 16. Juni. Klun m. p., Gemeindevorstand." — (Lehrerconferenz für den Stadtschulbezirk Laibach.) Gestern von 9 bis 1 Uhr vormittags fand im städtischen Nathssaale unter dem Vorsitze des Vezirksschulinspectors Professor Nitter von Gariboloi und in Anwesenheit von 30 stimmberechtigten Mitgliedern die diesjährige Lehrerconferenz für den Stadtschulbezirk Laibach statt. Dieselbe wurde vom Vorsitzenden, nachdem derselbe den Director Hrovath zu seinem Stellvertreter bestimmt und die Versammlung die Lehrer Maier und Humer zu Schriftführern gewählt hatte, mit der Mittheilung der seit der vorjährigen Conferenz im Lehrkörper des Laibacher Stadt« schulbezirles vorgegangenen Personalveränderungen nnd mit einem Referate über feine Wirksamkeit im Stadtschulrathe, die von der Conferenz zur Kenntnis ge» nommen wurden, eröffnet. Hieranf gab der Vorsitzende die von ihm bei den Schulinspectionen im verflossenen Jahre gemachten Wahrnehmungen hinsichtlich des Schulbesuches, der Disciplin, des Unterrichtes und der erzielten Erfolge bekannt und knüpfte daran seine Anleitungen und Rathschläge. — Den nächsten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Besprechung der von den beiden hiesigen Lehrern Razinger und Aumer verfassten und kürzlich (bei Jg. v. Meinmayr H Fed. Bamberg) in Druck erschienenen Fibeln: „sloveuäko-ubmiM ^,do-csälük" (für Stadtschulen) und „Lloventcki ^deceänik" (für Landschulen), deren erste schon von der vorjährigen Conferenz im Manuscripte gutgeheißen und zur Em« pfehlung höhernorts angenommen worden war. Eine Minorität der Anwesenden bemängelte die in den beiden Fibeln beobachtete Schreibmethode und die hiebei verwendeten Schriftzeichen, doch wurde schließlich nach längerer Debatte und nach einem von Herrn Nazinger erstatteten erläuternden Referate mit 20 gegen 10 Stimmen die Aufrechterhaltung des vorjährigen Beschlnsses hinsichtlich beider Fibeln genehmigt. Nachdem sodann noch die im kommenden Schuljahre in den hiesigen Volksschulen zu verwendenden Lehr- und Lesebücher festgesetzt und der vom Obmanne der Bibliothekscommission (Herrn Kokalj) erstattete Bericht über den Stand der Bezirts.Lehrerbibliothek zur Kenntnis genommen worden War, wurde zur Wahl der Vertreter in die ständige Landes'Lehrerconferenz und der Bibliothekscommission geschritten, wobei die bisherigen Mitglieder einstimmig wiedergewählt wurden, worauf der Vorsitzende die Con» ferenz für geschlossen erklärte. — (Vergnügungszug.) Anlässlich des Peter-und Paul-Feiertages verkehrt morgen auf der Südbahn ein Vergnügungszug in der Richtung von Trieft nach Wien, der von allen Stationen aus benützt werden kann. Der Zug verlässt um 7 Uhr 30 Minuten morgens Trieft. Die Fahrpreise sind außerordentlich ermäßigte und betragen für die ganze Strecke Triest-Wien hin und zurück: 2. Klasse 20 st.. 3. Klasse 14 fl, (Von den dazwischen liegenden Stationen aus entsprechend billiger.) Mit den gelösten, 14 Tage giltigen Billette« kann die Rückreise beliebig mit allen Pcrsonenzügen (Eil- und Courierzüge ausgenommen) stattfinden und darf dieselbe einmal in beliebiger Station unterbrochen werden. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib.Zeitung." Wien, 24. Juni. Die „Pol. Corr." erfährt von informierter Seite, die Delegiertencommifsiun habe sich vollständig über die Grenze in Epirus und Thessalien geeinigt. Die Botschafter treten am 25. Juni zusammen, um die neue Linie zu genehmigen und das bezügliche Protokoll zu unterzeichnen. Pariser und Philippopeler Briefe der „Pol. Corr." signalisieren die Eventualität, dass Aleko Pascha von Konstantinopel, wohin er reise, nicht mehr nach Philippopel rücktehre. Berlin, 25. Juni. Das Abgeordnetenhaus nahm Artikel X der Kirchenvorlage in der Fassung der Regierung au, lehnte Art. XI ab und nahm Art. XII mit Abänderungen an, welchen der Cultusmimster zustimmte. __________ Wien, 23. Juni. Die „Politische Correspon-denz" constatiert gegenüber der „Semaine Financmre", das österreichische Deficit für 1880 fei durch den Erlös des Goldremenverkaufes bis auf 1^/,„ Millionen gedeckt; mit Rücksicht auf das günstige Ernte-Ergebnis dürfte auch durch die abgeänderte Nübenzlickersteuer dieser geringe Betrag gedeckt erscheinen. Vraz, 24. Juni. (N. fr. Pr.) Gestern reisten der Bürgermeister Kienzl, Varon Washington und Kammerpräsident Krepesch nach Wien zur Audienz, um den Kaiser zum Besuche der Landesausstellung einzuladen. Die Grazer Kaiserreise soll bereits beschlossene Sache sein. Prag, 24. Juni. (N. fr. Pr.) Vei der heutigen Landtagswahl aus dem nichtfideicommissarischeli Großgrundbesitze wurden Theol. Dr. Professor Ferdinand Hecht, Graf Ernst Carl Waldstein jnn. nnd der Großgrundbesitzer Ludwig Äeer gewählt. Der Feudaladel hielt sich auch diesmal von der Wahl ferne. Arünn, 24. Juni. (N. fr. Pr.) Der Obmann-Stellvertreter des Vertrauensmänner-Comites der mäh» rischen Verfassungspartei, Dr. Sturm, hat für Sonntag, den 27. Juni, eine Versammlung dieses Comites einberufen zur Berathung über den anfangs September in Brunn abzuhaltenden deutsch-mährischen Parteitag. Für diesen Parteitag ist bereits aus zahleichen Orten Mährens eine starke Betheiligung in Aussicht gestellt, so dass derselbe eine bedeutungsvolle Partei-Manifestation bilden wird. Berlin, 23. Juni. Die Conferenz dürfte in der nächsten Woche mit der Feststellung der Grenzlinie ihre Thätigkeit schließen. Alles Weitere bleibt den Verhandlungen unter den Mächten vorbehalten. Paris, 23. Juni. Der „Köln. Ztg." wird gemeldet: Es gilt als sicher, dass Freycinet nicht lange mehr an der Spitze des Cabinets bleiben wird, da dessen Stellung dnrch unsicheres Auftreten in der letzten Zeit unhaltbar geworden ist. Gambetta wird jedoch, falls Freycinet sich zurückzieht, nicht an dessen Stelle treten, sondern Bnsson vom republikanischen Verein, der gegenwärtig Präsident des Budgetausschnsses der Depntiertentammer ist. Im Senat herrscht noch eine große Abneigung gegen die Amnestieuorlage. Paul Remusgt und dessen Freunde, Dufaure, Laboulaye und Consorten, sowie Jules Simon gehören zu den Gegnern der Amnestie. Man glaubt indes, dass der Senat bei dieser Gelegenheit es auf keinen Conflict ankommen lassen werde. In der Versammlung der Rechten des Senats wurde beschlossen, dass mall in der Amnestie-frage sich nicht der Abstimmung enthalten, sondern gegen den betreffenden Gesetzentwurf stimmen wolle. Paris, 24. Juni. Die „Agence Havas" meldet aus Ragufa: Die albanesifche Liga richtete an die Conferenz in Berlin ein Telegramm folgenden Inhalts: Die Albanesen werden niemals in eine Zerstücklung ihres Landes, noch in einen Gebietstausch einwilligen, welcher sie einer fremden Herrfchaft unterwirft. Die Albanesen erneuern bei den Bevollmächtigten die Aitte, ihr Verlangen auf Intacterhaltung ihrer alten Rechte in ernste Erwägung zu ziehen, und betheuern >hre Dankbarkeit dafür, dass auf diefe Weise Blutvergießm verhindert und zur Entwicklung der Civilisation bei« getragen würde. Versailles, 23. Juni. Das gesammte staats-anwaltliche Bureau hat demissioniert, um nicht die Decrete vom 29. März anzuwenden. Madrid, 22. Juni. (Frdbl.) Die Kammer hat den mit Oesterreich-Ungarn abgeschlossenen Handelsvertrag genehmigt. London, 23. Juni. (Frdbl.) In dem Gedankenaustausch, welcher über das Dnlciguo - Arrangement gepflogen wnrde, erklärt sich Oesterreich-Ungarn bereit, bei Erörterung der türkischen Reformen in Konstal" tinopel die Autonomie Albaniens zu befürworten. Belgrad, 23. Juni. (Pol. Corr.) Fürst Ma« reist Samstag, den 26. Juni, begleitet von seine» beiden Adjutanten Oberst Catargi ünd Major Simo-uovil.- und dem Secretär Ioksit, nach Wien ab. Athen. 23. Juni. I„ allen Provinzen werden Freiwillige geworben. Die Deputierten wollen M an die Spitze stellen, und man glaubt so in 6 Woche" 44,000 Mann auf die Beine zu bringen. Dagegen armieren die Türken die Marmoraflottc und befestigen Larissa und Prevesa. Cincinnati, 23. Juni. Die von der demokratischen Convention vorgenommene erste Abstimmung behufs Ernennung des Präsidentschaftscanoidaten fühl^ zu keinem Resultate. Abgegeben wurden 735 Stimme«-Davon erhielten Bayard 103, Field «5, Morrison 6^, Hendricks 4l), Hancock 171, Thurman 68, Payne 81, Tilden 38 Stimmen. Die übrigen Stimmen fielen aus verschiedene Candidate». Die Colwention vertagte slA auf morgen. Anssekommene Fremde. Am 24. Juni. Hotel Stadt Wien. Kaiser, Kanfm., und Marx. Wien-^ Ärüll, Kaufm. Schweiz. — Sambo. Trieft. — Plchler, Veam tensgattin, Gottschcc. — Fuchs, Gutsbesitzer, ObergörtsaM- Hotel Elephant. Hassan Efsendi sammt Frau. Alexandria "7 Äachici, Agcul. Zara. — Poche, Kaujm,, Trieft. - V°' baucr, Fabrikbesitzer, Agraui. Vaierischer Hof. hrabal und DoleZal, Vahnbeamte, Marburg-Nodari, Holzhiindler, Trieft. Verstorbene. Den 24. Juni. Franz Schrank, Schuhmacherluitlvens" Sohn, I«/. I., Polanaftraßc Nr. 16, Hlordu« UriMii. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ 7'U.Mg, 754 18 -j-16 4 windstill heiter 20'^ 24. 2 „ N. 733 «3 z-17'2 W. schwach bewölkt Ml," 9 „ Ab. 75! 25 ^.14 8 W. schwach bewölkt Morgens heiler, schwül, gegen Mittag hestia.es Oe'H nut Rcgm, nicht lange anhaltend; abends nach 6 Uhr s"",,. Gewitter, schwarzes Gewölle aus Südcu, Rcgcu; nachts V» Witter, lange anhaltend. Das Tagesmittel der Wärme -j-1" ^' um 2 7° unter dem Normale. ^. ____Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg^, Vl)I'skl)(^!(U^. Wien, 24. Juni. (1 Uhr.) Die Prolongation war etwas uerthmcrt, aber nicht sehr erschwert, die Vorsc infolge dessen fest. G«lb «lla«« Pllplerrente........ 7265 7375 Sllberrente........ 74 40 74 45 Volorente......... 88 70 88 80 llose. 1854........ 122 50 123 - , 1860........ 13325 13350 . I860 (zu 100 fl.) . . . 133 75 134 - . 1864........ 17575 174- Un«. PrNmien.NnI..... 114 50 11475 Credit'L.......... 180 25 180 75 Theih.Regulierungs» und Sze- gedincr Lose....... 107-70 10? 80 «udolfs-L......... 1825 1850 Pränuenanl. d«r Etabl Wien 119 50 119 75 DonaU'Regulierungs'Los« . . 112— 112 50 Domäne«. Pfandbriefe . . . 143 50 144 — Lesterr. Schatzscheine 1881 rück- zahlbar......... 10040 100 60 vesterr. Schatzscheine 1882 rück« zahlbar......... 101 50 101 75 Ungarische Golbrente .... 11060 110 75 Ungarische Eisenbahn-Anleihe . 123 25 128 50 Unaarische Eisenbahn-Anleihe, Lumulativstücke...... 128 — 128 25 Uniehen der Etadtgemeinde Wien m N. V...... 102— 10225 «elb Va« «rnn»entl«ftnn«K-Dblls«tl«nen. Vilhmen......... 103 — 104 - Niederösterreich...... 105 — 105 5l) Nalizlen......... 97 80 9820 Siebenbürgen....... 9475 95 — Temeser Äanat...... 94 20 94 50 Ungarn.......... 9575 95 - «lctien von Vanleu. Gelb lU.irc Anglo-österr. Vanl..... 137 - 13725 Creditanstalt ....... 282 50 282 75 Depositcnbanl....... —- ---- Creditanstalt, ungar..... 26?-- 267 25 Oesterrcichisch. ungarische Bank 828 - 829 — Unionbanl ........ 113— N3-25 Verlehrsbanl....... 13225 13275 Wiener Vanlverein..... 138 - 133 25 «lctien von Transz,ort'Nuterneh» mungen. «elb Ware Alfäld-Vahn .......158- 15350 Donau.Dampfschiff.Gesellschaft 579 - 580 — Elisabeth.Westbahn.....190— 1W'50 Ferdinnnds.Norobahn. . . .2505-2503 — »elb wa,« Franz.Ioseph«Nahn .... 16925 16950 Galizische Carl < Uubwig « Bahn 279— 279 25 KaschaU'Oderberger Nahn . . 132- 132 50 Lemberg.Czeruowitz,!,- Vahn . 167 75 168— Lloyd - Gesellschaft.....ti<<3_. 694 - Oefterr. Norbwestbahn . . . . 168—168 50 lit. L. . 192 - 192 25 Rudolf-Bahn.......163'— 163 50 Staatsbahn........285— 285 25 Tüdbatm.........83— 83 25 Theisl-Nahn........24950 250 .. Ungar.-aaliz. Verbindungsbahn 143 25 143 75 Ungarisch« Nordoftbahn . . . 148 50 149 Ungarische Wcstbahn .... 149-50 150'— Wiener Tramwau-Gcsellschaft . 243 50 244' - Pfandbriefe. Ullg.öst.Bodencreditanst.li.Vd.) 116 25 116 50 . . , (i.B.-V.) 101 - 10125 Oesterreichisch»ungarische Nant 102 50 102 60 Ung. Bodencredit.Inst. (V.-V.) 101 50 101 75 Prioritsts vbll«ationen. Elisabeth.V. 1. 0"^ Sieben bürg er Vahn .... 8440 ^,^ Etaatsbahn 1. Ein..... 174 - lAag Südbahn 5 3«/,...... 124 «0 UH . i 5«/,...... 107 25 I"?" Auf deutsche Plätze..... 5695 °< ^ London, lurze Sicht .... 11? W s^z London, lange Sicht . . . 11715 l»< g Paris.......... 4630 "" «eldlorte». »elb «"«" ft. Ducaten .... 5 fl. 54 kr. 5 ft. A, Napoleonsd'or . 9 . 33'/. . s . ^ " Deutsche Reich«. .. . Noten .... 57 . 50 . 57 , '^ , Silbergulden . . —»—»"""" Krainische Grundentlasllmas-oliligatione"- («eld 101'-. Ware 102 -. ^ Credit 282 80 bis 283 -. Anglo 12?" stachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notierten: Papierrente 7370 bis 73 30. Silberrente ?4'40 bis 74 50. Goldrente 83 30 bis 38'90, 13725. Vondon N710 blH N7 25 Napoleons 9 34 bis 934'/,