Nummer 39. Pelt au. den 26. September 1898. IX. Jahrgang Pettauer Montag-Zeitung. Deutschnationales Organ für Untersteiernrark. Motto:« ,Veutfch» frei, treu!" Ire!» für Pcltau mit Zustellung in» Haus: BirrtkljShrig st. 1.2<», halbjährig sl. 2.40, ganzjährig sl 4.80, mit Poftverscndnng im Znlande: Vierteljährig sl. l.40, halbjährig fl. 2.80. ganzjährig fl. ö.W. — Einzelne Nummern 10 kr. Her«»sg,ber und Schriftleiter: Romnald Iaeob vaqer, Ka«ischav»rft»dt Nr. .19, 1. St. Sprechstunde pm 1 big 2 Uhr Annahme sott Inseraten i« der Buchhandlung W. Blanke, Hauptplatz Nr. v. Handschrislei» werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht u»S wollen längstens bis Zreitag jeder Woche eingesandt werden. Prännmerations-Einladung. Das Abonnement kann mit jedem Monate begonnen werden nnd wird auch gegen monatliche Syahlnng ä 45 kr. in Man, ä 50 kr. auswärts mit pokver-ltodnng angenommen. Gleichzeitig erlauben wir uns, alle p. T Leser unseres Siattes um gefällige Einsendung des ent-lsllenden .Xbonnementbetrages höüichk )n ersuchen. Die Verwaltung. Das Manifest des Kaisers. Der Kaiser erließ in Ancrleunung der un-begrenzten Verehrung für die hohe Verblichene und der allgemeine», aufrichtigen Theilnahme für chn selbst, wovon die Trauerkundgebuugen aller itiner Unterthanen beredtes Zeugnis gaben, folgende» Manifest: An Meine Völker! Die schwerste, grausamste Prüfnug hat Mich md Mein HauS heimgesucht. Meine Frau, die Zierde meines Throne». die treue Gefichrüo. die Mir in den schwersten Stunden Meines Leben» Trost und Stütze war — an der Ich mehr der-loren hab«, al» Ich auszusprechen vermag, ist nicht mehr. Ein entsetzliche Verhängnis hat Sie nir und meine» Völkern entrissen. Eine Mörder-Hand. daS Werkzeug des wahnwitzigen Fanatismus. der die Vernichtung der bestehende» gesell« litiaftlichen Ordnu»g sich zum Ziele setzt, hat sich ziit tausend Farbe» reich sich schmücken Ind über mir daS reinste Blau. \i war im Herbst; ein großes Sterben log durch die herrliche Natur. teS TodeS siegreich, stürmisch Wnbeu !ieß ring» zurück die bunte Spur. i» sollt' die Pracht der bunte» Farben !erdecken der Verwesung Grau. -o schmücken wir auch, die un» starben, Rit Blumen zu der letzten Schau. lud leise mus»le ich mich frage», Van» herrlicher Natur sich zeigt: — .Ob in de» Frühling» Sonnentagen. 'b. wenn sie sich zum Sterben neigt?" Eadrirl Kosn. die so Schweres und UnsassbareS über Mich ver-hängt, in Demuth beuge, muss ich der Vorsehung Dank sagen für da» hohe G>ut, da» mir verblieben: für die Liebe und Treue der Millionen, die in der Stunde des Leidens Mich und die Meinen umgibt. In tausend Zeichen, von Nah und Fern, von Hoch und Nieder, hat sich der Schmerz und die Trauer um die gottselige Kaiserin und Köni» gin geäußert. In rührendem Zusanimenklang ertönt die «läge aller über den unermesslichen Ver« tust al» getreuer Wiederhall betten, was Meine Seele belvegt. Wie Ich da» Gedächtnis Meiner Gemahlin heilig halte bis zur letzten Stunde, so bleibt Ihr in der Dankbarkeit und Verehrung Meiner Völker ein unvergängliches Denkmal für alle Zeiten errichtet. Aus den Äesen Meines be» kümmerten Herzen» danke Ich allen für diese» neue Pfand hingebungsvoller Theilnahme. Wenn die Festklänge, welche diese» Jahr begleiten sollten, verstummen müssen, so bleibt Mir die Erinnerung an die zahllosen Beweise von Anhänglichkeit und warmen, Mitgesühl die wertvollste Gabe, welche Mir dargebracht werde» konnte. Die Gemeinsam-keit unsere» Schmerze» schlingt ein neues, inniges Band um Thron und Vaterland. Aus der unwandelbaren Liebe Meiner Völker schöpfe Ich nicht nur da» verstärkte Gefühl &r Pflicht, aus-luhaiwn in der Mir geword^eck Sendung, sondern auch die Hoffnung de« Gelingens. Ich bete zu den. Allmächtigen, der Mich so schwer heim-gesucht, das» Er Mir »och Krast gebe, zu er-füllen, wozu Ich berufen bin. Ich bete, das» er Meine Völker segne und erleuchte, den Weg der Liebe und Eintracht zu finden, auf dem sie ge» deihen und glücklich werden möge». S ch ö n b r u n n. am 16. September 1898. Franz 3ofcf m. p. Gleichzeitig hat der Kaiser dem Grafen Thun und Grafen GoluchowSki durch zwei Handschreiben den Entschluß bekannt gegeben, zum bleibenden Andenken an die Dahingeschiedene, weiland Kaiserin Elisabeth, einen Elisabeth Orden zu stiften, der solchen Frauen und Jungfrauen, die sich in den verschiedenen Bernsssphären oder sonst auf reli» Ueberwunden. »VN « V Hella«. «.> Noch einmal schiveifte sei» Blick hinüber zu der unbewegliche» Träumerin, die noch immer wie geistesabwesend in das Meer starrte. ..ES ist eine englische MisS", flüsterte Thea „und allem Anscheine »ach sehr menschenscheu, den» sie verbringt den ganze» Tag in der Ea-jüte. Sinn komm aber, es wird kühl, auch ist eS schon spät und wenn wir morgen früh in Korfu ankommen, da will ich den kurze» Aufenthalt au»-nützen." Beide erhoben sich und stiegen die Treppe hinab. An, Verdeck, daS nunmehr fast leer geworden, ward eS still. Nur einzelne Passagiere saßen am vorderen Ende, die sich jedoch in ihrer Schweig-samkeit wohl zu fühlen schienen. Die Gestalt, welche an, Mast bäum gelehnt, schritt nun langsam dem Platze ;u, den das junge Paar soeben verlassen. Sie ließ sich anf den Feldstuhl sinlen und ein Beben gieng durch ihre Glieder. Die Hände ineinander gepreßt, ent-rang sich ei» schmerzliches Stöhnen ihrer Brust. „Nur so viel lvar ich ihm!" sprach sie dumpf vor sich hm. Die letzte» fünf Jahre zogen an ihrem geistigen Auge vorbei. Das erste voll Glück und Sonnen» schein in der vertrauende» Liebe zu diesen, Manne, der vor einigen Minuten so leichthin von einer Zeit sprach, die ihr einst so schön dünkte und in der er ihr in tausend Eiden ewige Liebe geschworen und denen sie Thörin so leichtgläubig vertraut! Dann die vier letzten. Ach die Jagd nach den, Bergessen, das Ringen und Kämpfen, sein Bild, den Gedanken an ihn, den Treulosen, in ihrem Herzen zu verwischen. Wer könnte die Qualen beschreibe», die diese» Her; durchwühlt? Und heute ? O grausame» Spiel des Schicksals! Sie mußte ihm wieder begegnen, mußte sein neues Glück schämn und ihn so herzlos, so gleichmüthig sprechen liöre». Das war zu viel! Die Sonn? war kaum am Horizonte emporgestiegen. als der einlaufende Dampfer im Hafen von Korfu Anker warf. Diejenigen Reisenden, welche geneigt waren, ihren Schlummer zu ver» kürzen, um die Stadt zu besichtigen, wurden in Booten ans Land gebracht. In einem derselben giösem, humanitärem oder philanthropischem Ge. biete besondere Verdienste erworben haben, ver-liehen werden soll. Der Orden, der in Verbi»-dung mit einer Medaille ist, besteht au« drei Graden: dem Großkceuze, der ersten Classe und der zweiten Classe. DaS OrdenSzeichen für das Großkreuz ist ein goldenes emailliertes, nach außen in zwei Bogen und eine Zacke auSlaujeu-des Kreuz. Die de», Orden beigesellte Medaille ist rund und aus Silber geprägt. DaS erste Großkreuz deS Elisabethordens verlieh Seine Ma-jestät der Gräfin Irma s z t a r a y, für die treuen, ausopferuugs- und hingebungsvolle» Dienste, die die Genannte weiland Ihrer Maje» stät der Kaiserin geleistet. Rundschau. Die drohenden Wolke», welche in Afrika und Ostasien, am Nil und in China an, politischen Horizonte aufstiege», indem die Gefahr eine» Zu-sammenstoßev .im Nil zwischen Engländer-, und Franzosen in daS Bereich der Möglichkeit ge-zogen wurde, da man in der weißen Besatzung, welche in Faschoda auf daS Dampfboot schoß, Franzosen vermuthete und Sirdar Kitschener mit Truppen und Kanonnenbooten nilabwärtS gieny, ist wieder verschwänden. da der französische Minister de» Äußeren, DelcafsS, gegenüber dem bri-tischen Botschafter in Paris, wenn auch nur vertraulich geäußert haben soll, das», wenn sich MarchandS Expedition in der Nähe des Nil be-fände, dies eher ein geographisches, als ein poli-tischeS Ziel sei. Ebenso ist der drohende Conflict in China zwischen England nnd Rußland wieder behoben, indem in Folge eines sreundlichen Mei«ungsauS> tanscheS zwischen der englischen und russischen Re-gierung. der Vertrag mit der Hongkong-Schan-ghai-Bank über die Niutsch-wang-Bahn-Anleih«' in abgerindeter Form ratificiert wurde, und erhofft ma» bald eine dauernde Regelung aller Streit-fragen in Ostasieu. Auch der für Europa gefährliche Conflict zwischen Bulgarien und der Türkei wegen der d> 3- CD ö O "Ü CD > £ 03 OQ (D WTir empfehlen unser Blatt allen deutschen Geschäftsleuten zu Ankündigungen bei allerbilligsten Preisen. Richtbkwilligung zur Ablassung eine« Sondcrzuge« von Sophia »ach Eonstantinopel, anläßlich der feierlichen Einweihung der Kachedralkirche in Eonstantinopel. dürste durch die Sonntags erlassene Jrad6 de» Sultan« beseitigt sein, wenn auch dessen verspätete Mittheilung an die Orientbahn den diplomatische« Agenten Bulgariens, Markoff, veranlaßt, neuerdings ernstliche Beschwerde in Aildiz-Palai« zu erheben. Nicht ganz ohne Gefahr ist das von Frank-reich prätendierte Schutzrecht für alle Katholiken im Oriente, was dessen Regierung mich auf die deutschen Katholiken ausdehnen will, eine A». maßung, die natürlich Deutschland nicht dulden kann, ohne seine Hoheitsrechte und seine Groß-Machtstellung im Oriente zu beeinträchtigen. Diese ungerechtferligten Ansprüche Frankreichs finden daher auch in dni denlschen Blättern eine überaus scharfe Zurückweisung, Die Situativ» wird durch die unmittelbar bevorstehende Palästinareise des deutsche» Kaisers bedeutend verschärst. Die innerpolilische Lage Frankreichs wird durch daS erneuerte, ebenso perfide als aggressive Vorgehen ZurlindenS und der Militärpartei in der RevisionSsachc des D^fuß-ProzesseS gegen Piquart immer bedenklicher, und zwar um so mehr, da sich nun der orleanistische Herzog und Prätendent in die Sache mischt und uberlaut zu krähen anfängt. Die Gegensätze sind in Frankreich derzeit so schroff, die Leidenschaften zu solch einem Fanatismus ausgewühlt, ja geradezu ausgepeitscht, dass eS schr leicht zu einem Bürgerkriege oder z» einem militärischen Pronunciamcnto kommen kaun. In Spanien ist cS bisher trotz des abge-schlossencn Friedens, der Rückkehr der Truppen aus den Kolonien und den Scandalscenen in der Kammer noch ruhig. Aber es scheint die Ruhe vor dcni Sturme zu sein. Die Königin-Regentiu geht eine» Dornenweg und hat eine mühe- und gefahrvolle Mission. Aber vielleicht könne» zarte Frauenhände die drohenden Gefahren leichter be-wattigen, als es der junge König vermöchte, wenn er jetzt volljährig wäre, denn sie hat einen mäch-tigen Genosse» in dem Mitleid, welches die ritter-liche spanische Nation einer schwachen Frau und saß das jnnge Ehepaar. Hcctor nnd Thea. THea in den» grauen Reisemantel, das kleine Hütchen aus den, schwarze» Haar, bot ei» Bild reinste» Glückes. Das mochte auch das hochgewachsene Mäd-chen finden, welches, am Rande des Verdecke« stehend. dem Absahren der Boote zusah. ES war dasselbe, welches am Abend von THea als eine englische Miss bezeichnet worden war. Ein dichter Schleier verhüllte das Antlitz der oben ruhig Stehenden. Erst als daS Boot, dem sie nachgeblickt. drüben am Lande angelegt, hob sie den Schleier, welcher ihr bleiche» Gesicht, die große», braunen Augen verdeckte. Vollkommene Ruhe log aus ihren Zügen, als sie sich dem abseits be-findlichen Eapitän zuwandte. „Könnten sie noch ein Boot ablasse»? Ich möchte nämlich auch am Land, aber etwas nörd-licher, anlegen lasse», um eine Skizze von jener Seile der Insel zu entwerfen." „Es wird schwer gehen. Fräulein!" wandte der Eapitän ein. ..Um nach dieser Richtung hin zu rudern, müsste ich zwei Mann mitgeben. Leider wurde» den an« Land gehende» Fahrzeugen so viel Matrosen zugetheilt, dass ich kaum noch welche fortlassen könnte." „Schade! Ich muß also hinüber, um ein Fischerbot zu miethen. (I liegt mir viel daran die Skizze zu haben." Sie sprach die Worte mit einer gewissen Bestimmtheit, die keine Zweifel auskommen licßm, das« sie ihnen die That folgeu lasse. Der Capi-tön schaute prüfend in die See; sie lag ruhig da. Die leichte Brise, welche über die Fläch« wehte, war einer kurzen Kahnfahrt nach der nördliche» Richtung günstig. Unter diesen Um-ständen genügte also auch ein Mann allein, daS Boot zu lenken. bekümmerten Mutter in ihrer Mehrheit zollen dürfte. In Osterreich, dessen innerpolitische Lage jeden Tag verwirrter und gefahrvoller wird, sieht man den kommenden Tagen, welche endlich die Entscheidung bringen müssen, mit Spannung ent-gegen, denn an» allem geht hervor, dass die Regierung sich noch immer in der gleichen Rath-losigkeit befindet, jede« Impulses zu einer eigenen Initiative entbehrt und ihre Maßnahmen von den kommenden Ereignissen abhänge», also voll-komme» planlos der Zukauft gegenüber steht und von ihr nur Augenblicksentscheidungen zu erwarte» sind. Der blinde Zufall ist der wahre Minister-Präsident Österreichs. DajS eS soweit gekommen, dessen müsse» wir immer nnd immer wieder den Vater der Verfassung in Östereich: Schmerling und die Juristen der liberalen Versassungspartei durch alle Generationen anklagen. Jenen, dass er eine so reaktionäre, auf die Interessenvertretung basierte Konstitution gegeben, in der die feudalen Elemente übermächtig sind, diese, dass sie alle die freiheitS- und volksfeindlichen Fußangeln u»d Fallstricke in derselbe» bestehen ließen, wodurch jeder Minister aus dem einfache» Verordnung?-wege du« Verein«, und Versammlungsrecht, die Freiheit der Presse, kurz alle VersassungSrechte illusorisch machen kann, wie dieS unter Schmerling« Regiment ausgebeutet wurde, wo Lienbacher al« Staatsanwalt gegen die Presse gewüthet hat. Die Verfassungstreuen haben eben ,veniger für die wahrhafte Freiheit und die Volksrechte, al« für Vorrechte zu Gunsten ihrer Parteigenossen durch 30 Jahre gekämpst. und die heutigen sämmtlichen Parteien sind noch reaktionärer al« es die liberale Partei war. Eine wahrhaft frei-sinnige und freiheitbeseeltc Partei mus« erst er-stehen; aber sie wird erstehen._ Ueber die Leichenseierlichkeiten. Es muß auf den ungeheuren Schmerz Seiner Majestät, de« Kaisers, in der That trö-stend wirke» und auf alle einen wahrhaft erhe» benden Eindruck machen, wenn wir die Reihe der Kondolenzen betrachten, die von Seiten fast „Ja, es geht doch. Fräulein! sagte er. Nur mache ich aufmerksam, sich zu beeilen, damit Sie zurückkehren, ehe der Wind umschlägt." „O, gewiß! Es ist hoffentlich bald vollendet. Hier habe ich schon Buch und Stift bereit." — Während das Mädchen diese Worte sprach, nahm sie die bezeichneten Gegenstände von dem neben ihr stehenden Feldstuhl auf. Ein sonderbare« Lächeln glitt dabei über ihr Gesicht. Rasch war da« kleine Fahrzeug abgelassen, sie stieg ein und zeigte dem Matrosen, i» welcher Richtung sie landen wolle. Dann setzte sie sich hinter dem Matrosen, der mit dem Ruder kräftig eingriff. Nach einer Weile, al« sie vom Dampfer schon ziemlich weit entfernt waren, legte sie Hut und Kragen ab, fuhr mit der Heud über das blonde Haar und schien »u überlegen. Endlich lehnte sie sich tief, tief über den Rand........... Der nichts ahnende Mntrose hörte plötzlich hinter sich ein Ausplätschern dcs WafferS. Er wendete rasch den Kopf zurück und sah gerade noch die Fremde in den Fluthen untersinken. Mit Geistesgegenwart hielt er der Untersinkenden rasch das Ruder hin. aber sie stieß eS zurück und versank lautlos in die Tiefe. — ES war kein Zweifel! — Sie hatte freiwillig den Tod gesucht. Einige Stunden später war der einzige Zeuge diese« Selbstmordes von den an Bord befind-lichen Passagieren uniringt, die ihn alle mit ragen bestürmten. Unter ihnen auch da» junge hepaar. Auf die Frage, wer sie gewesen, wusste der Eapitän. der sich feine Bereitwilligkeit ihren Wunsch erfüllt zu haben, nicht verzeihen konnte, wohl Bescheid. Er sagte, sie habe sich Nora v. H. ge-nannt und sei eine Deutsche gewesen, die sich in Eonstantinopel eingeschifft habe, um nach Trieft zu fahren. aller gekrönten Häupter, Fürstlichkeiten und Staaten eingelaufen sind und die sich als wahr-hast großartige Manifestationen der hohen Ber-ehrung sowohl für unsere» Monarchen als für die hohe Dahingeschiedene darstellen. Wir lassen nun in Kürje die einzelnen Phasen de» Zeremoniell« bezüglich der Feststellung des Todes, der Einholung der Leiche und der solennen Leichen-feicr folgen. Nachdem die Autopsie durch die Genfer Arzte vorgenommen worden und das Protokoll abgefaßt war. in welchem bestätigt wird, das« der Körper jener der Kaiserin Elisa-beth sei. wurde die TodeSurkunde vom Generalmajor v. Berzeviczy und dem VerwaltungSraih der Stadt Genf JuleS Renaud unterzeichnet. Einen von den Schlüsseln zu dem mit GlaSfenstern versehenen Sarge behielt Generalmajor v. Ber-zeviezy, der andere wurde dem Zeremonienmeister übergeben. Mittwoch um '/«8 Uhr setzte sich der Leiche». zug mit dem in einem einfachen braunen Eiche,,» holzsarge befindlichen Leichnam der Kaiserin in Bewegung. Der Bundespräsident mit den Bundes-rathen und der Genfer Stadtrath gaben der hohen Frau da« letzte Geleite. Dem Leichenwagen folgten zwei mit Kränun beladene Wagen, di' unter der Last derselben fast brache». Der Leichr.^ug. ... von Gendarmen uud Feuerwehrleute» eröffnet wurde, setzte sich langsam in Bewegung. Dei Bundesrath und die hohen Leidtragenden solgte» in 20 Wägen. Laute und zahlreiche Kundgebungen der Trauer und des Schmerze« begleiteten dcn Leichnam der hohen Verblichenen auf dem Wege zum Bahn hos. Am Bahnhof selbst dauerte die Feierlichkeit nur kurz. Der Leichnam wurde in den LeichentranSpoitwagen gehoben und dort von dem Erzpriester Lonnier an» Genf eingesegnet In den Leichenwaggon kamen nur 7 Kränze, die übrigen wurde» in den anderen Waggon« unter-gebracht. Ji, Lausanne, wo der Zug 15 Minuten Aufenthalt hatte, läuteten olle Glocke», ebenso er-tönten in Freiburg die Glocken der Kathedrale St. Nikola» noch 15 Minuten nach Abfahrt. In Bern traf der Zug um 12 Uhr 55 Minuten ein. Am Bahnhos waren die Spitzen der Behör- Beim Hören dieses Namens erbleichte Hec-tor. Er faßte seine Gattin am Am, und zog sie mit sich abseits. Erschreckt blickte THea in das verstörte Antlitz ihres Gatten und ehe sie »och eine Frage zu stelle» vermochte, entrang sich seine» Lippen daS Bekenntnis: „Sie war es!" THea erbleichte, denn sie hatte ihn verstanden. Sie fühlte, dass sich ein Schatte» auf ihr junge« Glück senke, und in ihr Herz schlich die bange Sorge, dass nun der reine, ungetrübt. Sonnenschein ihres EhrglückeS für immer dahin fci- Unter den Effecten der unglücklichen Nora v. H. fand sich ein versiegeltes Packet, welche-daS Tagebuch der Dahingeschiedenen enthielt nnd daS sie, in einem hinterlassenen Schreiben, bat. ihrer Freundin in Trieft zukommen zu lassen. Für den Mann, den sie so grenzenlos geliebt, den sie nicht zu vergesse» vermochte und der durch sein leichtsinnige» Handeln ihr Leben zerstört hatte, und den nur der Zusall. dieser launijäie Geselle, ihr »ach vier Jahren wieder in den Weg geführt, für diesen Maiin hatte sie kein verzeihendes, aber auch kein grollende« Wort hmterlaffen. Sie war gestorben, wie sie gelebt, ohne jemandem eine Last zu sein. Möglich, das» sich in ihr der Wunsch geregt, ehe sie hinüber gieng in jene» unbekannte Land, sich ihm »ock, den sie so namenlos geliebt, zn erkennen zu gebc.i Sie that es jedoch nicht. Sie wollte da» Glürt eine« Weibe» nicht trüben und so »ahm sie da« Geheimnis ihrer Liebe mit hinunter in ihr Grab-da« unendliche Meer. Und die Wellen de« OceanS rauschen über sie hin, in dessen unergründlicher Tiefe ihr todt-müde« Herz endlich den langersehnten Friede» <)<• funden: Den Frieden, welcher nur dem Bergehei entsprießt. den anwesend. Der Zug setzte unter Glockengeläute seine Fahrt fort und traf um >/,5 Uhr in Zürich ei». Hier waren Vertreter der öfterr. un* frische» Kolonie, sämmtlicher Cvnsulatc, des RegierungsratheS und d,S StadtratheS zugegen. Um 4 Uhr 30 Minuten fuhr der Zug von Zürich ab und passierte um Mitternacht an der Laiidesgrenze Buchs, weiter Feldkirch, Landeck. ,lmst; von da kam er nach Innsbruck. Dumpfe tÄockenlaute durchzitterten die Luft; die Siadt Innsbruck entbot damit der todte» Kaiserin den letzten Gruß. Am Bahuhof hatte» die Kaiser» joger Ausstellung genommen. Auch die Vertreter der öffentlichen Behörden waren zugegen. Graf Belegarde nahm die Kondolenzen der Würden-träger und einige Kränze entgegen und der Zug dampfte weiter über Wörgl nach Salzburg. Hier erwartete der Erzbischos von Salzburg. Kardinal Haller. denselben. Wieder werde» Kränze gebracht und wieder setzt sich der Zug nach kurzem Aufent-halt in Bewegung nach Linz. Hier dasselbe Bild, Entgegennahme von Kranzspenden. Dann fährt der Zug nach Pajfiernng von Amstetten. St. Pötten — wo auf dem Bahnhofe eine Ehren-compagnie stand — Neulengbach nnd langte um 10 Uhr in Wien an. Am Westbahnhofe hatten sich die Generali-iät, die Vertreter des Officierscorps und der Be-amten, sowie die Spitze» der städtische» Behörden, serner die Palastdamen der Kaiserin mit der Obersthofmeisterin weiland Ihrer Majestät. Gräfi» Marie Harrach und Hosprälat Dr. Mayer mit 2 Hoskapläne» ««gefunden. Nach Einsegnung der Leiche in dem schwarz drapierten Hvfsalon begab sich der Leichenzug nach dem vorgeschriebenen Zeremoniell in die Hofburg, woselbst der Kaiser die Leiche seiner Gemahlin empfieng. Der Sarg wurde in die Hofburgpfarrkirche gebracht, wohin sich Sei»e Majestät mit de» Mitglieder» der engsten, kaiserlichen Familie begab und in den Kirchenstühlen Platz nahm. Nun erfolgte die fei» erlich« Einsegnung der Leiche. Nach derselbe» übergab Graf Bellegarde dem Prinzen Liechtenstein die Sargschlüssel. Hierauf trat der Kaiser zur Leiche, kniete am Kopfende des Sarges nieder und küßte den Sargdeckel zweimal und bitterliche» Schluchzen zerriß ihm fast die Brust. Alles war tief ergriffen und schluchzte laut. Nach kurzer Zeit entfernte sich der Monarch und fuhr mit den Mitgliedern der kaiserlichen Familie nach Schön» brnnn zurück. Die Leiche der rxrstorbenen Kaiserin war in der Hoskapclle aufgebahrt. Die Wände der Kirche waren mit schwarzem Tuch auSgeschlagen und drei Reihen Silberkandelaber mit brennenden Kerzen bildete die Beleuchtung. Über dem einfachen braunen Metallsarg wölbte sich ein Baldachin von schwarzem Sammt. An den vier Ecke» deS Katafalks waren anf 4 schwarzen Sainmtpölstern die Jnsignien der kaiserlichen Macht und Würde ausgelegt. Die Ehrenwache bilden die an den vier ckcken des Sarges postierten Leibwachen. Wie schon erwähnt war die Besichtigung deS mit wun» derbaren Krämen reich geschmückten KatasalkS Freitag von 8 Uhr Früh bis 5 Uhr abends und SamStag von 8 Uhr Früh bis 12 Uhr Mittag« gestattet. Es war ein riesiger Andrang. Die Ka-pelle bot nicht genügend Raum, da sich immer wieder neu herandrängende Scharen von Leid« tragenden einfanden, die von.ihrer Kaiserin den letzten Abschied nehmet: wollten. Ein lachender, blauer Himmel wölbte sich über die Kaiserstadt, al« sich ganz Wie» in Trauer hüllte und die Bevölkerung herbeieilte, ihrer Kaiserin die letzte Ehre zu erweisen. Schon um 5 Uhr Früh begannen sich die Leute zu sammeln und Mittag waren die an die Kapuziner-kirche anstoßenden Straßen und Plätze mit einer dichtgedrängten, nach vielen lausenden zählenden Menschenmenge erfüllt. Uni Mittag begannen alle Glocke» zu läuten und damit veränderte sich da« ganze Bild, denn nun wurden alle Geschäfte ge» schlössen und neue Scharen begannen der inneren stadt, selbst au« de» entlegensten Vorstädten zu-zuwandern, so dass da« Gedränge in derselbe» immer beängstigender wurde. ES erreichte seinen Höhepunkt als um 4 Uhr das Glockengeläute von allen Kirchthürmen Wiens anzeigte, dass sich nun der Trauerzug in Bewegung setzte. De» Leichenzug eröffnete eine Eskadron Husaren, der ei» Hofeinspanier folgte, worauf mehrere Hofwagen mit den Hoschargcn, Berittene und wieder eine Eskadron Husaren folgten. Dann kamen in einem sechsspännigen Hofwagen die Obersthosmeisterin der Kaiserin. Gräfin Harrach und die Palastdamen. Gräfin Fcstetics nnd Gräfin Sztaray, in tiefer Trauer. Obersthofineister Graf Bellegarde folgte im nächsten Hofwagen, hinter dem paarweife Lakaien und Hoffourier: schritten. Nun erschien der mit acht Rappe» bespannte Leichenwagen, geleitet von Leibgarde-Infanterie, Leibgardcreiter» >»>d Trabanten-Leibgarden. An jeder Seite schritten Edelknaben aus dem There-sianum mit brennenden Kerzen und Leiblakaien. Außerdem ritten links vom Leichenwagen sechs nngarische Leibgarden, rechts davon sechs Arcieren-Leibgarden. Hinter dem Leichenwagen reihten sich Trabanten-Leibgarden nnd Leibgardereiter. Den Schluß bildeten eine Compagnie Infanterie nnd eine Eskadron Cavallcrie. In der Kapuzinerkirche empfieng Kardinal-Fürfterzbifchof Dr. Gruscha mit der Geistlichkeit den Saig, der auf dem vor dem Hochaltar er» richteten Katafalk niedergestellt wurde. Oberzeremonienmeister Graf Hunyady wies den Geladenen die für sie bestimmten Plätze an, unter welchen sich: der deutsche Kaiser. Prinzregent Luitpold v. Baiern, König Albert von Sachsen. König Karl von Rumänien. König Alexander von Serbien, Kronprinz Victor Emanuel von Italien. Groß-fürst AlexiuS von Rußland sowie die Vertreter fast aller Staaten befanden. Der Kaiser stand regungslos, seinen Blick unverwandt aus die Kirchenpforte gerichtet. Dort muß sie kommen, die ihm das Teuerste war aus Erden. ES er-tönen Commandorufe und Trommelwirbel; eS erscheint der Sarg. Bon den Bänken der grauen her tönt lautes Schluchze». Der Pontifikant spricht den Trauersegen, die Geistlichen erwidern und die Sänger stimmen das Libera an. Nun verkündet der Obersthosmeister dein Kaiser, das« der letzte Augenblick gekommen ist. Die Träger heben den Sarg und der Monarch folgt mit den nächsten Verwandten. Sowie die todte Kaiserin und der Kaiser vorüberkommen, grüßen die Fürsten mit einer tiefen Verbe»g»ng. — Nun ist auch da« vorbei. Der Kaiser kehrt au« dem zur Gruft führenden Gang zurück und verläßt an der Seite de« deutschen Kaiser« die Kirche. Die Übrigen folge» und langsam leert sich die heilige Stätte. E« war der letzte ergreifende Act dieses Leben«-drama«. Reichsrathsabgeordneter Resel in Pettau. Socialdemokratische Abgeordnete üben in der Provinz dieselbe Anziehungskraft aus wie berühmte Primadonnen und hervorragende Schauspieler. Wie die Hofschauspieler die Theater, so fülle» die socialdemokratische» Führer, welche zu den Actenren des Theater« am Franzensringe gehöre», die Gasthäuser, wo sie sprechen. So war e« auch hier, als der socialdemo-kratische Führer aus Graz, der Reichsrathsabge. ordnete Resel im große» Saale de« deutschen VereinShauseS seine Gastvorstellung gab. Man würde in dem kleinen, vertrockneten Mann mit der etwas zurücktretenden Stirne, den tiefliegenden Angen, dem buschigen, geldlichen Schnurrbart und dem röthlich braunen, schon stark zurückreichenden Haar, dessen gebräuntes Gesicht den ansgeprägten ArbeitertyvuS zeigt, eher einen verbissenen, fanatischen Redner vermuthe», wie einen humoristischen, wohl auch oft sarkastischen Plauderer, al« den er sich erwieS. Die oft schleppende, stark dialektische Aussprache, das häufige Verspreche» »»d daS oft mühsame Suche» nach dem passende» Ausdrucke würde ihm zweifelsohne Fiasco bereiten, wen» er mit Pathos sprechen und mit flammende» Worte» und leidenschaftlichen Phrase» seine Zuhörer begeistern wollte, aber — in der Beschränkung zeigt sich der Meister — er hütet sich aus den Stelzen des Kothurn ein-herzustolzieren. Er spricht abgebrochen, in zerrissenen Sätzen, in harmlos gemüthlichem Tone; nur zeitweise fährt seine Rede in Wort und Ton. von der Ätzlauge de« SarkaSmu« getränkt, wie ein Dampfstrahl au« einem Ventil, zischend her-vor, das« die Betreffenden gehörig davon abae-brüht werde» »»d so holte er sich de» sicheren Er-folg. Seine Ausführungen begleitete» und unter-brachen wiederholt Lach- und Beifallssalven und laute Rufe der Zustimmung. Und trotzdem fand sich der RegierungSvcrtrcter weder veranlaßt den Redner zu unterbrechen, »och weniger ihn mit der Wortentziehung zu bedrohe», noch gieug aber auch dessen Theilnahme so weit, dass er fürsorglich den Vorsitzenden aufgefordert hätte, de» Redner nicht durch diese fortwährenden Zu-rufe in seinem Vortrage stören z» lassen. Es war ein sehr angenehmer, gemüthlicher und unterhaltender Abend, der so anständig und ruhig verlief, wie eS eben in Wien nicht möglich wäre, während es ja hier, Gott sei Dank, keine christlich-socialen Slänkerer gibt wie dort und obwohl die Deutschnationalen sich beinah« in eben so großer Zahl wie die Socialdemokraten eingesunden hatten, kam e« doch nicht zu den allergeringsten Reibereien. Die in der Versamm» lung geübte Toleranz dieser Partei, die sich zu keinerlei Äußerungen hinreißen ließ, selbst nicht bei Ausfällen des Redners gegen ihre Tendenzen und Ziele und ihr zugehörige Persönlichkeiten, zeigte von der politische» Reife der hiesigen P<'.rteiailgehörigen. Aber dieser glatte Verlauf ist anch ein Be-weis wie maßvoll der Redner sprach. Was er sagte, hatte Hand und Fuß. Er traf wiederholt den Nagel auf den Kopf und erntete hiesür laute Zustimmung auch seitens der Deutschnationalen. Ja, wir müssen offen gestehen, diese Rede hätte mit wenigen Ausnahmen und Ausfällen gerade so gut ein Deutschnationaler, ein Liberaler oder Fortschrittlicher halten können. Reichsraths-abgeordneter Resel sprach nicht als verbissener, beschränkter Parteifanatiker, sondern mit Hellem Blick als Vertreter der Gesammtinteressen de« Volkes gegen die Verbohrtheit und Unfähigkeit der vergangenen und gegenwärtigen RegierungS-Vertreter. E» war kein neue«' Reperioirestück, aber er gab dem alten, als Redestoff oft abge-droschenen und von allen Parteien be- und au«-genügten Sündenregister durch seine witzige Be' Handlung und kaustische» Randbemerkungen neuen anregenden Reiz und hatte die Lacher aus seiner Seite. Würde» die Socialdemokraten alle so maßvoll sprechen nnd sich in ähnlicher Weise mehr auf die Vertretung der allgemeinen Volksinteresse» beschränken, statt sich aus die rücksichtslose Be-kampsung de« BürgnthumS niit größter Ein-seitigkeit zu werfen, dann würden sie weder al« k. k. Socialdemokraten verdächtig werden, noch würde der Regierung beständig das sie so er-sreuendc und zu allen Rechtsvergewaltigungen herausfordernde Schauspiel geboten, das« diejenigen Parteien, welche eben diese Regierung gemeinsam bekämpfen sollte» und ganz gut in verträglicher Gemeinsamkeit sich zu diesem Zwecke vereinigen könnten. sich beständig zerfleischen und sich gegen-seitig grimmiger befehden, al« eben diese von ihnen so sehr gehasSte Regierung. Denn gewiß ließ sich für die freisinnigen deutschen nnd nationalen Parteien eine Brücke zur dauernden Allianz auch mit den Socialdemokraten für ge-wisse Zlvecke bauen. Die zum Schlüsse von den, Vorständen verlesene Resolution, nach welcher die anwesenden Parteimitglieder dem Redner vollinhaltlich bei-pflichte» und ihr Vertrauen ausspechen, dass er auch fernerhin die Interessen der Partei wie des Volkes in entsprechender Weise vertreten werde, wurden dann auch von den Parteimitgliedern einstimmig angenommen, nachdem sich auf die vor- ?er erfolgte Anfrage, ob jemand zu den AuS-ührungen deS Redners daS Wort ergreifen wolle, »jemand gemeldet hatte. Herr Resel kann damit mit seinen, Gast-spielerfolg in Pettau vollkommen zufrieden sein und e« dürfte gerade jekt anch für feine Partei nur von Vortheil sein, das« er bewiesen hat, das« auch die Socialde»,ok,ate» sich bewußt sind, in Zeiten der allgemeinen Volksnoth die Verpflich-tung zu haben, nicht für ihre reaktionären Vellei-täten die bürgerlichen, freiheitlichen Parteien auf Leben uud Tod zu bekämpfen und der Regierung freiwillige HelferShelferdienste zu leisten. Pettaner Wochenbericht. (Requiem für t weiland Äaiserin Elisabeth.) Montag« nm 9 Uhr Früh wurde in der hiesige» Stadtpfarrkirche ei» herrliche« Requiem für Ihre Majestät weiland Kaiserin Elisabeth abgehalten. In der Mitte de« Kirchenschiffes vor dem Hochaltar stand der Katafalk. Links in de» erste» Reihen war der Bezirkshauptmaiu, Frei-Herr von A p f a l t r e r » mit sämmtlichen Beamten, hinter denselbenFi»a»zratM ari»koou' iammtden Beamten der Steuerbehörde, sowie Gymnasial-Direktor Herr T s ch a n et mit den Herren Professoren. Rechts vom Altar wäre» das OsficierSeorp« i» Parade mit dem Platzcommandante» Major Ritter von K r a u t w a l d a» der Spihe, da»» BezirkSrichter Hen Dr. F r e i d e l mit sämmtlichen Herren Gerichtsbeamte». sowie Postverwalter Herr P r o ch a «k a mit den Herren Beamten des Postamtes. Hinter de» Professor»» hatten Bürger-meist« Herr Ornig und die sämmtlichen Herren Genieinderäthe ihre Sitze. In der Mitte de« Schiffe« waren die Gymnasialschüler. Außerdem hatte sich dt'r Lehrkörper der drei Volksschulen eiiigesunde» und war die Kirche dicht gestillt von Theilnehmenden, so das« nicht einmal alle Platz fanden. Um 9 Uhr hielt Sr. Hvchw.de, Propst. Dechant Fleck eine Predigt, bei welcher er unter vielen, andere« dem Wunsche Ausdruck gab. e« möge dem Kaiser, über den so viel Schmerz und Trauer gekommen sei. doch einigermaßen dadurch eine Freude in seinem Jubeljahre gemacht werde», dass die Obstructio« beendet. Friede und Ver-söhnung zwischen den streitenden Brudervolk«« eintrete, und der Ausgleich mit Ungarn zustande , gebracht werde. Wir waren zwar «staunt, das« dies« seinliche Akt, der speciell der Trauer nnd der Erinnerung kür die hohe Frau gewid-met war. die den Kaiserthron Österreich« zierte, und zu der alle Völker in gleicher Liebe und Verehrung emporblickte», durch eine» politische» Speech vo» der Kanzel herab profaniert wurde, aber wir wolle« wegen der offenbar gut gemeinten Absicht mit dieser Taktlosigkeit nicht zu strenge in« Gericht gehen, haben aber leid« keine Hoffnung, dass das Hereinzerre» der Politik i» diese solenne Feierlichkeit irgend welchen Nutzen habe» werde. Der Ministerpräsident Graf Thun dürfte um dieser Predigt willen kaum die Spracheiiver-ordnuiige» zurückziehen, um so das Ende der Ob-structio» zu ermögliche», noch die Czechcn und ihre Verbüttdete» den Feldzng des Hasses und der Brutalität aufgeben, den sie gegen die Deut-sehen führen, »och die Ungar« ihre exorbitante« Forderungen herabmindern und zu einem gerechten Ausgleich die Möglichkeit bieten. Wer dem hochwürdigen Herr« den Rath gab. diese Festlich-keil und die Kanzel zu politische« Bekehrung«»«, suchen zu missbrauche«, hat ihn unzweifelhaft sehr schlecht berathe«, wovon derselbe sich sehr leicht hätte überzeugen können, wen« er die nachträg-lichcn spöttischen oder unwilligen Äußerungen des Großtheils der Zuhörer vernommen hätte. Mit einem wirkvngsvollen Ehoralgesang und den Ein-stgn»ng«c«tmo!!ien endete diese Feierlichkeit, deren ga»zer B«la»f ein sehr erhebend« und würdig« gewesen wäre, wen« nicht dieser eine, aber schwer-wiegende u»d verstimmende Mißton die Harmonie der Trau« al» empfindliche Dissonanz gestört hätte. — 4 — (Todesfall.) Ei» geachteter uui> allgemein beliebt« Beamte der Südbahn, Herr Ober-Ofstcial Johann Neid, welcher gerade den aus Urlaub befindliche» Stationsvorslaiid substituierte, wurde Donnerstag nachmittags 2 Uhr im Stations-bureau, al« er eben am Schreibtische saß, vom Schlage gerührt und blieb sofort todt. Die Süd-bahngesellschast verliert in Herrn Neid, der bereit« seit 3V Jahren bei derselben diente, einen sehr ver-sierten und pflichteifrigen Beamte». Dessen Gattin, die vor einigen Jahren mit dem Verstorbenen den Verlust des einzige» hoffnungsvolle» Sohne« zu beklage» hatte uud zudem schon längere Zeit leidend ist, wird hiedurch von dem allerschwersten Schlage getroffen »nd kann der allgemeinen Theil-nähme mit ihrem so harte» Schicksale gewiß sei». Redlich« Binder) Der 10 Jahre alte Friedrich Thaler. Schüler der lll. Classe d« Volksschule in Pettau, hat eine» Geldbetrag von 125 fl. gesunde» u»d beim Siadtamte deponiert. Der Verlustträger hat sich bereits gemeldet und dem redlichen Finder 12 fl. 50 kr. Finderlohn gegeben. (Schulbeginn der grwcrbichen Fortbildungsschule pettau.) D« § 11 der Statuten der ge-werbliche» Fortbildungsschule in Pettau schreibt be-züglich der Aufnahme der Schüler vor: „Die Ausnahme der Schüler geschieht i» der Zeit vom 15. September bis 1. October eine« jeden Jahre«. Spätere Aufnahmen siud nur da»» zulässig, wen» der Betreffende nebst der Erfüllung der unten bezeichneten AufnahniSbedingunge» nachweist, das« er die zur Theilnahme a» dem vorgeschrittenen Unterrichte «forderliche» Kenntniffe besibt. §12: Zur Aufnahme i» die gewerbliche Fortbildungsschule ist erforderlich : a) Der Nachweis, dass der Bewerber der gesetzlichen Verpflichtung zum Besuche der Volksschule genügt hat. (Da« E»t-lassu»gS»eug»i« ) b) Der Nachweis hinreichender Kenntnisse im Lesen. Schreiben und Rechne», welcher eventuell durch eine Autnahmsprüsung zu liefer» ist. Lehrlinge, welche diese Vorkenntnisse nicht in ausreichendem Maße besitzen, werde» dem Bor-bereitungSci.rse zugewiesen. Der Leiter der Fort-bildungsschu'.c ist überdies berechtigt, von jedem Lehrherr» eine schriftliche oder mündliche Erklärung zu verlange», das« dieser seinen Lehrlingen die zum Besuche des Unterrichte« «forderliche Zeit einräumen werde. 8 13: Zum Besuche der gewerb-licht» Fortbildungsschulen sind »ach den ge-sctzliche» Bestimmungen sämmtliche Lehrlinge verpflichtet, mit Ausnahme jener, welche den FortbildungSuiiterricht bereit« mit Er-folg absolviert haben, oder welche sich über die dem Lehrziele der FortbilduugSschule entsprechenden Kenntnisse ausweise» könne«. Jeder aufgenommene Lehrling ist verpflichtet, den Unterricht in der durch den Lehrplan vorgeschriebene» Weise regelmäßig zu besuchen, jede S t ö-rung de« U «t e r r i ch t e«zn vermeide «. dieS chu lein richtn »gundLehr mittel zu schonen und sich überhaupt den Anordnuuge« der Schule zn füge«. Lehrlingen, welche da« Lehrziel dieser Schule er-erreicht haben. sowie auch den Gehilfen, kann der Besuch einzelner Gegenstände gestattet werden. 8:14 Der Unterricht ist unentgeltlich. § 15: Da« Schuljahr beginnt am 1. October. (Laudesgymnaslum in pettau.) Obwohl in diesem Schuljahre zu den bisherigen vier Elasten nur die fünste gekommen ist. zeigt sich doch eine ganz erhebliche und i n dem Maße wohl von Niemandem erwartete Steigerung deS Besuche«. Die Anstalt zählt in den fünf Classen 166 Schüler, wovon 64 ans die I.. 27 ans die II.. 24 auf die lll., 28 auf die IV. und 23 auf die V. Classe entfallen. Von 166 Gymuasiste« siiidj££eutfche und 8K Sloveuen. Am 18. September mkl^Uhr war der Eröff»»»g«gotteSdienst. am 19. September die Betheiligung am feierliche» Requiem für Ihre Majestät, die Kaisnin Elisabet, am 20. die Be-theilimg der ärmere» Gymnasiste» mit de» Schulbücher« feiten« des Studentennnterstü^ungsvereineS und die EröffnungSconferenz und Mittwoch d. 21. wurde mit dem regelmäßigen Unterrichte begonnen. Da die l. Classe 64 Schul« zählt, sollte eizeut-lich eine Theilung in 2 Parallelclassen stattfinde», woran aber einerseits wegen de« Mangel» an einem Schullocale. andererseits wegen de« Mangels an dazii nöthigen Lehrkräften nicht geschritten werden kann. (üchneilfahren.) Alois Friede! au» Haidin. welcher am 22. September d. I. in Pettau über den Minoiitenplatz und um die Ecke in die Post, gaffe i» Galopp gefahren ist. wurde beim k. ?. Bezirksgerichte angezeigt und wird sich wegen Schnellfahre« zu antworten habe». (Fenerbereitschast der freiwilligen Feuerwehr.) Für die laufende Woche hält der ll. Z»q und die lll. Rotte Feuerbereitschaft. — Zugs, führet Bellan. Rottsührer M a i st e r und 8 Man». Feuermeldnngen sind auf der Central-statten in der SicherheitSwachstnbe im Rathhans zu machen. Vermischte Nachrichten. (Seileidskondebnna.) DaS Präsidium der Handel«- und Gew«beilen in Saiierbrunn, B - Xriibau und bei VereinSkindergarten« in Leisers wurden Angrle^euheiten der Schulen in KösslerS. torf, Mntonientfiol, Wittniia und Freiberg erledint. An Spenden sind den, Vereine zuqekouiineli: Ortsgruppe Trebnitz fl. I .f>0, Orttgr. Fiichern fl. 41.W utib OrtSqruppe Schönfeld fl. —.85. (GdKmarKt io Graj.) Bekanntlich verau» staltet die Stadtgemeinde am 2.—6. October d. Z. in den ehemal» Schreiuer'schen Bicrdepot-Lokalitäten in der Keplerstvaße einen großen Lbslinarkt. Nach den bisherigen Anmeldungen zu schließen, dürfte dieser erste Obstmarkt sehr zahlreich beschickt werden. Die Annirldungen sind grdßteiitheilS für feinere Tafelware. Da» Lomit« gib« sich Mühe, diese» Obstmarkt gleich-zeitig al» eine Ausstellung darzustellen. E« werden alle daselbst zum Verknuse angebotenen Obst» {orten mit dem Namen versehen sei». Es dürste auch von großem Interesse für die Besucher sein zu erfahren, das»die bestbelannte renommierte Fabrik landwirtjchastlicher Maschinen, Joses Dangt in GleiSdors. eine complete Obstweinkelterei ausstellen, während der Lauer de» Markte» keltern und den Obstmost von der Presse in jedem Ouau» mm abgebt,i wird. (GbQocrfiu für MittrlKkirrmarK.) Anlässlich der ansang» October d. I. in Wie» stattfindenden JubiläumK-ObstanSstellniig Hot die VereinSleitnng an alle Mitglieder die erforderlichen Drucksachen mit der Bitte versendet, sich an dieser patriotische» Veranstaltung durch eine recht zahlreiche Beschickung zu betheilige». Insbesondere hofft die Vereins-leitnng, jene Mitg jeder, welche auSstellungS-fähiges Obst haben, ausnahmslos an der Ans« stelluiiq vertreten zu sehe:,. (Dir Erweiterung dlrObkvrrwcrtungsjtlllr.) Gestützt auf die überaus günstigen Erfolge, welche die ObstverweriungSstellc durch ihre «auf»« und Beikaufsvermittlung von Obst seit drei Jahren in immer steigendem Maße erzielt hat, ermnntm durch die Aufforderung zahlreicher Landwirte, diese Organisation der Bermittlnng zwischen Angebot und Rachsrage von Obst auch aus anderweitige Erzengnisse der Landwirtschaft auszudehnen, sieht sich die VereinSleitnng des ObstbanvereineS für Mittelsteiermark veranlaßt, ihre PermiNluugS-stelle für den Kauf von Obst auch sür da» Saatgut zu erweitern. Gleichzeitig wird anch eine Düngerbezug^stelle errichtet, welche ebenso wie die SaatverwertungSstelle »nter der technischen Leitung der landwirtschasilich-cheinischen LandeS-Ver-snchs- und Smnencontrol-Station in Graz steht. Diese dtci Abtheilungen: a) die Obftverwcrtnngs-stelle, b) die SaalvenverliingSstelle, c) die Dün-,,crbkzng»steUc. haben de» Zweck, den gemein-schastlichen Ein- nnd Verkauf vo» landwirtschaftlichen Productcn nnd Bedarfsartikeln seitens land- Sirtschaftlicher Vereine (EasinoS) zn fördern. Die bst- und SaatverwertungSstelle sucht dies zn erreichen dnrch ihre VerfaufSvermittlung; die Düngerbezngsstelle hingegen dadurch, das» sie den landwirtschaftlichen Vereinen die Vortheile de» gemeinschaftliche» Bezug.'?, wie billigerer Preis, billigere Fracht, ante Beschaffenheit der Waren, klar macht. Bei Abschlüssen mit jenen BezngS-quellen, (Uunstdüngerfabrike». ic.) welche mit der LandeS-BeejuchSstation in Graz Verträge Hinsicht-lieh der Controle der Waren eingegangen sind, wird den landwirtschaftliche» Vereinen anch »och Garantie für den Gehalt der Waren an ihren wertbestimmenden Bestandtheile» gewährt. Wir hoffe», dass unsere Banern von diese» Einrich-tungen dnrch möglichst allgemeine Betheiligung auSgirbigeu Gebranch machen werden. (JUarische Lieferungen.) Vo» der Handel», und Gewerbekammer in Graz erhalten wir die Mittheilung, dass da» k. u. k. See-ArsenalS» Comma ndo in Pola zur Sicherstelln»!, des Be-darfe» an Materialien für da» Jahr 1899 größere Lieferungen ausschreibt. Die zu liefernde« Materialien sind: Flaggen, Lederwaren. Oliven-öl. Leinöl. RindSunschlitt. graue Waschseife. Un> schlittkerze», Stearinkerzen. Besen. Rohrdccken, Pinsel. Bürsten, Rosettenkupser; Barren, Draht, Bleche, Nägel und Röhren aus Kupfer, Muntz- 100—300 Qulden monatlich IcUnnen Personen jeden Standes In allen Ortschaften, sicher und ehrlich ohne Capital und Risico verdienen, durch Verkauf gescUlich erlaubter Staatspapiere und Lose. Anträge an Ludwig Österreicher, VIII., Deutschegasse Nr. 8, Budapest. mctallröhren; Barren. Scheuerbleche. Beschlag-bleche und Beschlagnägel an» Muntzmetall; Messing in Barren. Stangen. Blechen : Messing» draht, dünne Tausorten. sowie sonstige derlei Er- Slgnisse ans Hanf, trossen- nnd kabelartig ge-lagene Tausorten. Spagate und Kotzcn (Decken.) Die LieserungSanSjchreibung ist a» der AmtStafel der Handels' und Gewerbckammer in Graz, Neuthorgassc Nr. 5,7 angeschlagen, während die Offertsormularien. sowie die allgemeinen und speciellen CoiitractSbedingnifst im Bureau der Kammer zur Einsichtnahme aufliegen. Die Offert-verhandlnng für daS LoS V (Olivenöl) wird de» 13. Dezember 1898, beim k. u. k. See-Arsenals» Commando in Pola abgehalten werden. (Wfttkrlchießen.) In der ObstverwertungS-stelle. Heinrichstraßc 17« sind gegenwärtig zwei Systeme Wctterivehrqjcharate n. z. von Herrn I. S i n k o w i t s ch. Kunstschlosser in Marburg, und A. Binde r, Schlossermeister in Atgersdors bei Graz. zur Besichtigung ausgestellt. Außerdem hat die Firma S. Greinitz Neffe» in Graz explosionSsichere Pöller verschiedensten Kalibers, im Gewichte von 8—50 Kg. ausgestellt. Inte-resseiite» könne» diese Gchirßgarnituren täglich besichtigen. Die Preise sind an den Apparaten er» sichtlich gemacht. Landwirtschaftliches. (Diingtmittrl.) Um die A»ive„dung künstlicher Düngemittel i» der Landwirtschaft, insbesondere sür den Obst» und Weinbau in Steierwark zu fördern, hat der hohe steiermärkische Lande»au»sch»s» init Verordnung vom 30. Juli 1895 Z. 20396 die steierm. landwirtschaftlich-chemische Lande»-Verjuchstation in Marburg beauftragt, die Be-stelliingeiisolcherDüngemittelaufgenossemchastlichem Wege in billigster und zuverlässigster Weise dnrch-zuführen. Die Bestellung dnrch die genannte Anstalt erfolgt, sobald sich Theilnehmer für eine Menge von nahezu 10000 Kilogr. gesunden haben. ES ergeht daher an alle Interessenten, welche ihren Bedars an künstlichen Düngemitteln in dieser Weise decken wolle», die Aufforderung, sich sür die Herbstsaison thunlichst sofort, jeden-falls aber bi» Ende September, entweder schriftlich unter Angabe der gewünschten Menge und der Art des benöthigten Düngemittels an die nnter-zeichnete Leitnng zu wende», oder diese Angaben persönlich in den Räumen der Anstatt (Urbani-gasse 23) zn machen. Die Vertheilung erfolgt sogleich nach Ankunft der Sendung, wovon die Theilnehmer verständigt werden, am Bahnhose in Marburg oder gegen einen geringen, durch die Überführiiiiskostcu verursachten Aufschlag in-nerhalb 1—2 Woche» im Lagerräume der Versuchsstation. Die Bezahlung hat sofort beim Em-psanqe des Düngemittels zn erfolge». Alle näheren Auskünfte ertheilt: Die Leitung der landw.-chem. Landes-VersuchS-Statio» in Marburg. NB. Über die Art nnd Menge der anzuwendenden künstliche» Düngemittel gibt die oben bezeichnete Leitnng anf schriftliche Anfrage» umgehend Auskunft. Diese Anfragen müssen die Angabc enthalten, welche Enltnrgattnng gedüngt werden soll, die Beschaffenheit deS Boden«, (leicht, schwer. Lehm, Sand. :c.) ob daS Grundstück nass oder trocken ist. die Vorfrucht und etwaige Düngung desselben und allsälliqe sonstige wissenswerte Bemerkungen. Besondere anlisexiilche Eigenschaften der Bestandtheile der Präger H««»salbe cm» der Apothefe de< 8. Fragner in Prag» bewirt«, sehr gute Resultate bei der Heilung der verschiedenen Verwundungen »nd eignet sich diese« Mittet zugleich zum Schutze der Wunden und zur Fern-Haltung jeder Verunreinigung und Entzündung, sowie auch zur Linderung der Schmer»en. Diese« gute Hautmittel ist auch in deu hiesigen Apotheken erhaltlich. — Sieh« Inserat! — Alles Zerbrochene »us Glas, Porzellan. Steingut, Marmor, Alabaster, Elfenbein, Horn, Meerschaum, Gips, Leder. 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Die Schnittreben werden zur Hälfte unengeltlich, zur Hälfte um den ermäasigten Preis per » fl. für 1000 Stück je nach den Vermögensverhältniasen der Bewerber abgegeben Alle diese Reben werden nur an «teiermärkisehe Besitzer, deren Weingärten In «U vermacht erklärten Verneinten gelegen sind, abgegeben. Rebenhändler sind vom Bezüge obigen Materiales ausgeschlossen. Die Preise verstehen sich ab Anlage (Veredlungen und Wurzelreben grösstenteils ab Centralrebschule in Unterrann bei Pettau) uml werden etwaige Ver-packungs- oder Zufuhrkosten besonders berechnet. Bestellungen auf Veredlungen zum vollen Preise per 120 fl. und auf Wurzelreben zum Handelspreise sind directe beim steierm. Landes-Ausschüsse, hingegen Bestellungen, unentgeltlich oder um ermäßigten Preis auf Veredlungen, Wurzel- oder Schnittreben nur bei der zuständigen Gemeinde, in welcher die Bestellbögen aufligen werden, einzubringen. Alle nicht in Angegebener Weise bis spätestens 20. Octafcer d. J. eingebrachten Bestell angen werden nicht berücksichtigt Bei jeder Bestellung ist genau anzugeben : der Name, Wohnort nnd Stand des Bestellers, die Steuergenieinde, in welcher dessen Weingarten liegt nnd die gewluschte Kebsorte: falls Reben unentgeltlich oder an einen trmansigt«« Preis gewünscht werden, ist auch die Bestätigung der ßerttcksiehUgungswUrdigkeit von Seite de« ticmeindeamtes beizusetzen. Mit 20. October 1. J. haben die Gemeindevorsteher die Bestellung an den Bezirks-Ausschuss behufs Vidicrung der gemeindoämtlichen Bestätigungen und Vorlage an den Landes-Ausschuss einzusenden. Die Abgabe von Veredlungen erfolgt soweit als thunlich schon in diesem Herbste — und wird bei derselben jedem Abnehmer eine, die sachgemäße Pflanzung und etwaige Überwinterung betreffende Belehrung eingehändigt werden. (»rai, im Monate September 1898. Vom stalermfcrkischen Landes-Ausschuss«. I» Not. II. ttil.rhm.iMi'. Jw MU.ll«! Im «M»', I . I'nrnjnlk.Mr- ha.ol S. rrliScindi an» tö.nrn MMU HiBfftiliiitr. t<ü Willltfffr.iirt bmet Die SiiflftArcatic ottr ni'itfld tlcIUittMi'ung) ptiumetiti K*T»rn: Jtr flroKlisriir fon&roirtli, aiuflr. >«»»». Stitua« t«r Jt»cr«. 9<|rssltt ihm. drif'rini tif»ltoa in •*.» ?tfiIon'3«innl. «niijjriötlB fl 4, 411«» trl|Uj:t|) |l. 1. War« Gut»««, D,r COrltoitom aiaürlrtr tu»»». v»>l» zcll.uz. ,Merten. Diese Summe hat er nnn vor drei Wochen plötzlich iiekündigt. Er brauche selbst notwendig Geld, sagte er. Ans diese Forderung konnten wir aber »m so weniger gefaßt sein, als wir pünktliche ZinSzahler ivaren und bei Hergabe de« Darlehens eine »»mähliche Amortisiatio» zugesagt wurde. Um de» alte» Brink-manu aber unser» Wünschen etwa» geneigter zu machen, habe ich beim Kirchweihfest seine Tochter allerdings beim Tanz sehr be-vorzagt: ich bi» anch nachher noch mehrmal» zu ihn» gegangen, aber bi» heilte ist der Alte bei seiner Kündigung geblieben. Das ist für «»» ei» harter Schlag. Nicht als ob es um uns schlimm stände. Nein, unser Besitz ist das Vierfache wert, aber woher solle» wir ohne große Verluste gleich einen solchen Betrag nehmen? In vier Wochen muß das Meld beschafft sein, wen» Brintman» nicht »och im letzten Augenblick Einsicht hat nnd die Summe stehen läßt, begreifst Du nun, weshalb ich »ach Gernsdori gehe und weshalb ich keine sonderliche Lnst zu Scherze» »»d zu Liebrsgeflüster habe? ?er Vater ist alt und gebrechlich, die ganze Last der Wirtschaft»-iiihrnng ruht aus meinen Schultern." .Ich verstehe die Lage vollkommen," erwiderte Fritz, .aber dennoch meine ich. Du solltest gegen Ursel anders sei», sie ins Ver-trauen ziehen. Das verdient sie nicht nur, sonder» e» ist anch viel-leicht das einzige, um den Schlag abzuwehren. Ursel ist nicht ohne Mittel und ihr Lnkel, der alte Stiel, soll anch Vahen haben." „Wer mag aber vo» feiner Braut Geld nehmen?" „Pah, in der Not frifet der Teufel Fliegen. Uebrigen» ist e» anch ziemlich gleichgültig. ob D» Ursels Geld jetzt oder etwas später bekommst. Die frmwtfache ist u»d bleibt, daß Brintmauu be-iriedigt wird." »altenherz ging schweigend »eben dem Kameraden her. .Na. ich will zunächst in Gernsdori mein Glück noch einmal versuchen," sagte er da»» .Und Ursel?" .Ich hole das Versäumte »ach und werde das liebe ttiiid seht mit besoiiderer Aufmerksamkeit behandeln." „Das ist recht, Paul. Morgen abend sehe» wir uns wieder vor eurem Sause. Ursel soll Dich dann anch sehe». Eher habt ihr ja doch feine freie Zeit. Adjeu bis dahin, Glückauf!" Die beide» j»»ge» Männer trennte» sich mit einem kräftige» vättdedntck; «altenher» schritt in der Richtung nach Gernsdon davon, Schalknieier dem freimatort zu. .Nun wein ich. wie alle» wieder gitt wird," begrüßte FrilJ Schalkmeier eine St»»de später freien? Stiel. „Na?" .Ursel muß sich beim Apotheker das Mittel für Megenliebe holen lassen. Es soll ganz »»selilbar wirkf»." .Du bist wohl uicht recht gescheit, Frch?" „Bis jetzt habe ich eigentlich »och nichts beiiierkt, daß mir von meinem Verstand etwas abhanden gekommen wäre." .Ans Deinem Mittel für Gegenliebe spricht aber verblitzt wenig Verstand. Ich glaube jedenfalls nicht daran." .Ich habe es vorhin gelesen, es soll vorzüglich sei«," erklärte der junge Mann, mit Mühe seinen Ernst bewahrend. „Tlimmes Zeng, Srie. Du scheinst wieder den Schalk im Nacken z» habe» und die erste frälste Deines Namens zn Ehren bringen zn wolle». Es hätte mich anch gewundert, wen» Dn nicht in die ernsteste Sache Deinen Witz gebracht hättest. Lasse die arme Ursel gewähren, sie hat Kummer genug." .Gott, frelene, sei doch »icht so weltschmerzlich angehaucht," lächle er lustig aus. „Der Humor erfrisch« »ns nnd giebt »ins neuen Lebensmut, Trauriges kommt ganz von selbst. Ich sage Dir, daß ich mit dem Mittel Ursel wieder fröhlich mache, ich weiß, daß es hilft." „Ich werde Ursel abraten." .Dann sage ich Dir, daß ihre Wangen noch mehr bleichen werden." „Dn wolltest ihr doch helfe»?" .Allerding», nnd ich ihne es auch, aber — unter nns gesagt, frelene — eine» kleine» Scherz müsse» wir doch zum Schluß »och haben. Also stimme mit ein »nd morgen abend ist alles wieder gnt. Ich habe wegen Ursel Wege genug gemacht, meine Beloh-nuiig soll in einem kleinen Spaß bestehe». Lasse Deine Eoustne rufen »nd sie einen kurze» Brief a» de» Apotheker schreiben, wo rin sie »»> eine Portion vo» dem Mittel sür Gegenliebe bittet." „Und dann?" .Alle» andere besorge ich. Ich unterrichte den Apotheker und werde auch, wenn Du willst, den Boten bezahlen." .Gut, ich mache mit, aber D» »uißt mir sagen, was D» er-fahren hast, und mußt auch feierlich verspreche», daß nichts Ge> fnndheitsfchädliches in Frage kommt." „frelene, wie kannst Dn so wa» denken?" fragte er vorwarf«-voll. „Ich werde doch de» nicht schädige», dem ich helfen will." Tan» erzählte er, was er von Paul Kalteuherz erfahren hatte, beratschlagte anch »och mit dem jnngeu Mädchen, wie Ursel« Bräutigam z» helfe» fei, fall« Brinkmann anch heute bei der Kündigung verharre, schilderte in lebhaften Farbe», wie Panl sich freuen werde, wen» er höre, daß seine Ursel ihn um jeden Preis habe wiedergewinnen wollen nnd verließ hierauf mit einem „gute Nacht" das Stielfche fraus.--- Am andern Morgen erschien in der Apotheke zu L. eiu Bote mit einem Brief. Der amvefeude Provisor öffnete das Eonvert und la«: „Werter frerr! Ich erlaube mir. Ihnen einige Zeilen zn schreiben. Ich bin einnndzwanzig Jahre alt, meine Eltern sind tot, ich habe einen bösen Stiefvater, der Banergntsbesitzer ist. Ich habe einen Bräu-tigam. der scheint aber mm ei» anderes Mädchen lieber als mich zu habe», was mich sehr unglücklich macht. 3ch könnte gut heirate«, da ich genug väterliche» Vermögen habe. Ich habe mei-nen Bräutigam sehr lieb nnd möchte ihn wieder für mich allein habe». Es ist mir geraten worden, mich an Sie zu wenden. Sie sollen ein unfehlbares Mittel fiir Gegenliebe haben. Bitte, frerr Apotheker, überlassen sie einem unglücklichen Mädchen etwas davon. Sagen Sie dem Ueberbringer. was es kostet, nnd geben Sie ihm eine genaue Gebrauchsanweisung mit. Packen Sie das Mittel gut ein uud sagen Sie von dem Brief nichts. Also etwa» für Gegenliebe! Ich danke Ihnen vielmals nnd grüße Sie achtungsvoll U. R." Ueber das steife Gesicht des »och jugendliche» Pharmaceuten legte sich der Schimmer eines zufriedene» Lächelns, dann griff er in ein geheimes Fach, holte dort ein kleines Töpfchen hervor, wickelte es sorgfältig ein nnd gab es dem Boten. „Und hier diesen Brief," sprach er. „geben Sie anch der jnngen Dame. Der Preis ist darin angegeben; Sie können das Geld in einigen Tagen ja bringen." — 1 Ursel Sieiiiingcr war vor Freude inst außer sich, als der vou ihr eutiaudte Bote heimkehrte uud ihr thatsärtilich ein fornfnlttn verpacktes Gesäß überreichte. Neugierig betrachtete sie vvn alle» Seite» das hübsche Töpsche» mit beut ncheininisvoUrn wunderbaren Inhalt, bau» ließ sie es rasch in ihre Tasche „leiten, sehte einen Sommerhut a»s und lies behe«de zu frelene Stiel, die sie, ihrer Absprache gemäß, daheim erwartete. „3rtl Hab's, ich hab's, frelene," jnbelte llrici, als sie kam» die Schwelle ihres Lickels überschritte» hatte. „via, das ist schö». Wie soll es denn angewendet werden?" „Das weiß ich noch nicht, frier ist der Brief, darin wird es wohl stehen." ..So lies ihn doch, das ist ja die franptsache." Zitternd holte Ursel das wichtige Schriftstück aus der Tasche »nd erbrach de» Umschlag. Dem letzte» e»t»ahm sie einen hektv graphierten Zettel, ans welchem zu lesen war: Echter n»verfälschter Sast für Gene»liebe ans der berühmte» Fabrik von Jakob Wilhelm Perl BrotherS. A. Mittel für Dame», die einen frerrn gewinnen wollen. Bor dent Gebrauch ist der Saft mit einem sanbcrn frölzchen ordentlich ninznriihren n»d da»» entweder in der Weise zn be-nutze«, daß man dem geliebten Man» dreißig Tropfe» i« einen'. Glase Waffer reicht, oder indem die Tarne mit den» Saft ihre Lippe» bcstreicht und drin frerr» eine» ftuß giebt. Es ist indes streng darauf zu achten, daß dir das Mittel gebrauchende Tarne nichts davon versucht, also beim Bestreiche» der Lippe» diese »icht ableckt. Tas würde dem Saste seine Wirkung benehme». Ta sich zum Küssen eher eine Gelegenheit zn bieten pflegt, als dir, einem Manne, ohne Aussehe» z» errege», ei» Glas Wasser zu reichen, so wird das Bestreicheu der Lippen vielfach vorgezogen. In den meisten Fälle» hilft der Saft schon beim erstenmal, tollte indes gegen Erwarten die betreffende Tarne nach dem ersten Ber-suche die Neigung des frerrn noch »icht gewönne» habe», so ist der versuch zn wiederholen. Bein, drittenmal bleibt der Erfolg nicht ans. — Ter Bersnch dnrch Bestreichen der Lippe» hat übrigens a»ch de» Vorteil, daß er weniger kostspielig ist. Preis eines kleinen Titpfchen» M. 10, eines großen M 15. Der Saft ist vor Sonnenlicht nnd Insekte» z» schütze«. .Aber seh^ teuer ist die Sache," meinte Ursel, als sie zu Ende gelesen hatte. .Tas schadet nichts, wenn es nur hilft." tröstete frelene Stiel. „Das wird es doch?" fragte die erstere zaghaft. .Es wäre schrecklich, wenn ich die Ansregnng »nd die Ausgabe» für nichts hätte." .Sei »»besorgt, ftritz Schalkmeier hat mir versichert, er kenne Fälle, wo das Mittel überraschend schnell geholfen habe." „Ter Fritz ist doch eigentlich ein guter Mensch, frelene. Er nimmt so herzlichen Anteil au mir. Zwar ist er ein bischen »ber-miitig, aber sonst ein dnrch und durch braver Bursche. Ich wollte, ich könnte ihm auch einmal eine Freude mache»." „O, das ka»»st T» jetzt vielleicht sehr bald. Ich habe nämlich erzählen hören, daß er Lindenwirts Lieschen gern hat, aber nicht dcn Mut findet, bei deren Batrr um ihre frand anzuhalten. Tu weißt, der Liudeuwirt hat viel Geld nnd ist ein eigener Kauz. Schalkmeier hat nnr wenig Vermöge», aber einen nugeheuern Stolz; eine Abweisung erschiene ihm, glaube ich, schrecklicher als der Tod. Wie wäre es nun, wenn Tu Lieschen einmal fragtest, ob sie Fritz »lag, uud ob er wohl bei ihrem Bater »in sie anhalte» dürfe? Lieschen soll dem Fritz gut sei» — ich habe von dem Wassergießen gehört — aber nicht sicher wissen können, ob Schalkmeier ihr so zugethan ist. daß er sie zum Weibe nehme» mag." „Gleich will ich mit Lieschen reden, gleich," rief Ursel nnd wollte zur Thüre hinaus. Im Rahme» derselben blieb sie nach denklich stehen. „Aber frelene ..." „Weißt T». Ursel," fiel ihr die Eonilne ins Wort, .D» ko«»-test Lieschen a»ch etwas vo» dein Mittel gebe», da»» hat sie de» Fritz sicher, wen» ihr frcrz ihm so wie so gehört." „Gott, daß ich daran nicht gedacht habe. Sosort gehe ich zu ihr und sage ihr alles. Adjen frelene. heilte abend sehen wir uns wieder." Mit diese» Worte» hüpfte Ursel hinaus und bog blitz. schnell nin die nächste Ecke. • * Es war halb sieben Uhr abends. Tie Sonne war gleich einem feurigen Ball im Weste» versunken »nd hat mit ihre» letzten Strahlen die Giebel der fränser vergoldet. Die Mciische» atmeten »ach der fritze uud Last des Tages aus und bildete» im Dörfchen hie nnd da plaudernde Gruppen. Auch am Dorfbrnnnen. woselbst sich die weibliche Jugend des Ortes nach alter Gewohnheit am Abend ein Stelldichein zu geben pflegte, war es heilte sehr lebendig. Während sich die Eimer a» dem schier endlose» Seil langsam senkten nnd hoben, wurde ge-scherzt und gelacht nnd über alles gesprochen, was tagsüber im Torfe passiert war. .Weiß jemand etwas vo» der Ursel?" frn.r Müllers Sophie, „ich habe sie vor zwei Stunden eiligst am frcni vorbeilanfen sehen; sie sah sehr vergnügt ans." .Da kommt Lieschen." erwiderte Gertrud Mahr, des Backn jüngste Tochter. .Die weiß vielleicht etwas, Ursel war am Wart mittage bei ihr." .Lieschen," empfing Sophie die Näherkommende, .schnell erzäl, »US, was mit der Ursel passiert ist. daß sie so heiter war. Str> Schalkmeier dahinter?" .Nein, der steckt hier," antwortete eine Stimme neben d> Fragerin und Fritz, der leise um eine Ecke gebogen war nnd noi die letzten Worte gehört hatte, »ahm grüßend seinen fr»t ab." »Pfni, da platzt der Mensch wieder wie eine Bombe zwischr nnS : es ist aber anch gerade, als ob er es wüßte, wenn n ir etwa Wichtiges zn sprechen haben," sagte Sophie verdrießlich. .Aergere Dich nicht. Sohie, ich kann Dir alle Neuigkeiten mii teilen, die Dn wissen willst. Ich weiß alles. Aber umson't thu. ich nichts. Soll ich euch eine nagelneue seine Liebesgeschichte er zählen, so müßt ihr mir zuvor alle einen ff»ß geben." „frahaha, was der sich einbildet," — erst die Ware, dann Ni Geld, — um den Preis wolle» wir lieber nichts wissen," schu es laut durcheinander. .Ja. Kinder, nachher zahlt ihr nicht, ich muß mich also vorsehen." .Dann soll Lieschen Dir für uns alle einen Ruß geben, sii thut's gerne," spottete Sophie. .Na, meinetwegen," lachte Schalkmeier nnd wollte des Linde» wirts Töchterchen umfangen. — Die aber lief schreiend davon. Fritz hinterher. Etwa zweihundert Schritte vom Brunnen holte er das junge Mädchen ein nnd ehe Lieschen, die jetzt nur noch halb widerstrebte, sich's versah, brannten die Lippen auseinander .frerrgott, Lieschen, wie sind Deine Lippen so süß," sprach Fritz nnd küßte das herzige Kind von neuem. .Der reine frouig. T» muß ich schon noch einen Ätifi haben," flüsterte er, .schnell her mit dem Mund." Und imnier wieder naschte er von dcn süßen Lippen nnd immer inniger wurde» die Küsse. ..Was ist's heute nur mit Deinen Lippen, Lieschen?" fragte -Iritt, als die andern Mädchen nahten und stürmisch riefen: .Genug, genug, so viel sind wir gar nicht!" .Ich wollte Di ' ganz iür mich habe», Fritz," kam es schüchtern vo» ihre» Lippe«, „wenn Dn mich lieb haben kannst." .Dich lieb?" fragte Schalkmeier, .ich habe Tich längst lieb, Lieschen, „aber ich fürchtete, es ansznspreihen. Tei» Pater .. .Tas Mittel hat geholfen!" jubelte des Lindeiiwirts Töchter» che» und hing sich a» des jungen Maunec Arm. .Welches Mittel?" forschte Fritz. .Tas Ursel mir gab " „Ursel?" ..Ja. Ursel." .Alle Wettn!" lachte Schalkmeier, .das ist ja köstlich. Ich wollte Ursel soppc» »itd uuu bin ich selbst der Gefoppte. Dahinter steckt frelene." „Pst. Fritz, sprich jetzt »icht davon." Die junge» Mädchen hatten das Paar erreicht und sahen die beiden neiigierig an. .Ein Brautpaar, Sophieche»," sagte Fritz lachend. „Euch habe ich es z» danke», daß Lieschen mein ist >»id dafür sollt ihr anch alle zur froch,zeit eingeladen werden, sofern — wenn der Lindenwirt seine Einwilligung zu itnserer Berbindnng giebt," setzte er zögernd hinzu. „Dafür ist frtio» gesorgt!" riefen zwei Stimmen gleichzeitig und Paul Kaltenherz, seine glückstrahlende Ursel am Arm, durchbrecht» de» Kreis der Umstehenden. „Eben kommen wir vom Liudeuwirt und haben sür Dirti den Freiwerber gemacht, Dn fraseiisnß," lachte Paul und reichte Fritz die Rechte. „Und wer hat euch denn gesagt, daß irt) Lieschen gut bin?" „frelene, die bekanntlich alles weiß," erklärte Ursel. .Dacht ich's doch: das ist ei» wahres Blitzmädel, die kleine blasse." .Der Liudeuwirt hat uns geantwortet. Tu möchtest nnr kom men," schwätzte Ursel lebhast weiter, .er wolle sein Kind glücklich sehen nnd wenn Liesrtien Dich liebe, so seiest Dn ihm als Sohn vvn frerzen willkommen Ich habe Dich ordentlich heransgestri-chen, Fritz," flüsterte Ursel dem jungen Mann behutsam zu. „Na »nd mein Mittel? E» hat gewirkt, wie ich sehe. Ihr seid wieder ein frerz nnd eine Seele." .Ich habe es gar nirtn gebraucht. Paul begegnete mir ganz zmällig vor dem Torfe und war gleich so gut nnd lieb z« mir wie früher. Was sollte icl) da noch das teuere Mittel auwenden. Aber Lieschen habe irt) davon gegeben, frelene wollte es absolut haben. Sie sagte. Tu seiest so gut gegen mirt), daß ich Dir schon auch einen Gefallen thun nnd enrt» beide zusammenbringe» müsse; sie wisie, daß ihr euch gern hättet." .Diese fre^e." lorfite Schalkmeier, .irt) werde sie schon noch für ihren Uebermut strafen." 155 Die iuiiflcn Mädchen verabschiedeten sich nach und nach, die Mden Paare aber machten sich langsam aus den Weg zu Bater Gerhard, dessen gutherziges Tvchlercheu bereits mehrmal» nach vm angekiindigten Besuch ausgeschaut hatte «Und Ursel ihre?' .Diese auch, obwohl sie daS köstliche Mittel gar nicht versuchte.« .Was schwävt ihr denn nnr vo» einem Mittel?" fragte Kalten, herz. .Ich glaubte vorhin schon so etwas gehört ,u habe»," „(fi. da seid ihr ja. imd wie es scheint, in glücklichster Stini .Ban dem Mittel für Gegenliebe ist die 'liede' erklärte »rlr»,- % f v " «nko.nmenden, „Fritz hat es verschriebe» nndzwar "iirUrseldiesouugmÄ, har g.holteu, frelene. latlne ^chaltmeier »ud drohte mit ivar, weil ?n so kiihl nud kur; gegen sie aeweic» bin ir „laut, """»«• >"i,se waren der reinste fronig.- te» alle. ^hi£.^M„L ^vi,rf,na;,.,, t)aül. Xir öcu «upf u^rcjV ,,,^ 156 II»» wollt« und füllte Ursel Dein frerz wieder für sich gewinne». Dazu sollte daS Mittel helfe».'' Ursel schlug die Auge» zu Boden. „Und das halit ihr geglaubt?" .Der Glaube kau» Berge versetze» und daß eS geholfen hat, siehst Tu au Fritz und Lieschen. LHne de» vortrefflichen Saft wären die beide» noch feitt glückliches Paar." «Spotte Du nur," drohte Fritz, .au Dich kommt auch »och die Reihe. Es sollte ei» kleiner Scherz sein," erklärte Schalkmeier zu Paul gewandt, „Du weißt ja, daß ich de« Spaß liebe." Dan» erzählte er, was wir wisse». „Den Apotheker," so schloß er, „hatte ich vorher unterrichtet und ihn gebeten, ei» Töpfchen mit dickflüs-fhieui fronig zu senden, dem noch ei» wohlriechender Zast zugesetzt war. Er ging lustig aus meine» Pla» ein. Der Preis beträgt nur zehn Pfennig statt zehn Mark, frelene, die von Ansang a» »»gläubig war, und die ich schließlich einweihte, hat den Spieß aegen mich gekehrt, so daß das Mittel nicht euch, sonder» u»S geholfen hat. Nicht wahr. Lieschen?" „Ich habe es geglaubt,' bekauute daS liebliche Kind, .ich wünschte ja so sehnlich, Dich zu gewinnen." „Was der Mensch wünscht, glaubt er leicht." sprach Pater Gerhard. .Es war jedenfalls ei» harmloser Spaß, wie ihn sich sogar die ernsten Alten gern gefallen lassen." .Und für mich hat er den Gewi»» ge-habt, daß er mir zeigte, wie sehr mich meine Ursel liebt," sagte Paul Knltenherz und blickte seinem Schatz treuherzig i» die brau-neu Augen. Das junge Mädchen schlang die Arme »in den Geliebten und hing glückstrahlend au seinem fraise. Der junge Mann zog sie zn sich empor nnd küßte innig ihre Lippen. „Auch ohne frouig schmecken sie süß," lachte er; .die Liebe ist noch süßer als dieser." „Und was hat Brinkmann gesagt?" forschte Fritz, dem Gespräch eine ernstere Wendung gebend. .Leider bleibt er bei seiner Kündigung," seufzte Kaltenherz. „So müßt ihr heiraten, ehe die vier Wo-cheu verstrichen sind," erklärte frelene in überzeugenden» Tone. Ursel war bald in die Frage eingeweiht, nm die es sich han° delte und schlug jubelnd ein. .Je eher, desto lieber," versicherte sie. Füufzehntausend Mark bringe ich gleich mit »nd später bekomme ich anch noch etwas." „lind ich werde die fehlenden fünftausend Mark zulegen, damit alles ei» gutes Ende nimmt," sprach Vater Gerhard. .Brink-ma»» muß abgefunden werde». Paul kau» ja die Summe hvpo-thekarisch eintrage» lasie»," Zlaltenherz reichte dem Sprecher die frand. .frabt Dank," sagte er weich, .Ihr nehmt mir eine große Sorge vom frerzen und nun erst kann ich mich meiner Ursel uud meine» Dasein» wieder freuen. N»» aber zum Liudenwirt." mahnte er und zog die Uhr. „Es ist spät und er wird gewiß schon lange aus uns warten." —-- Eine halbe Stunde später klangen in der Linde ans Lieschen» und Fritz' Wohl die Becher fröhlich aneinander und selbst frelene und deren Bater waren von fast ausgelassener Lustigkeit. Drei Wochen später war Ursel Reininger eine junge Frau und just ein Jahr nachher stihrte Fritz Schalkmeier sein Lieschen heim. Die jungen Mädchen, welche sich manchmal am Dorfbrunnen mit ihm geneckt hatten, lud er, feinem Verspreche» gemäß, fämt-lich zur frochzeit ein und empfahl ihnen in ernsten Worten das erprobte hervorragende .Mittel für Gegenliebe". „Immer noch der alte Spötter," lachte Müller» Sophie. .Uns hat es zum Glück geführt, nicht wahr, Schatz?" ver-sicherte Fritz. Sein tungeS Weibchen lehnte zärtlich den Kopf an setne Schulter und flüsterte: ,e» ist ein köstliches Mittel, ihm verdanke ich Deinen Besitz." lränke gebracht werde«. tt» Msilicn so DirtrrTrt Plumen dort, Mr ti zum Strauj>c binde» kann und ans den V>iume» niiichse« Aurfutofte Bienen und Aepsel, die ei so gerne ißt. Auch die Mutier »nd die Geschwister halte» sich gerne im Garte» «»f. Sie bleichen da» gespo»»e»e Leinenzeug »nd trockne» die Witsche. Fehle» darf natürlich auch der Großvater nicht im langen Nucke und den Lederhoieii, den Stock in der Hand »nd da» Ledertiivpchen ans dn» Mopse. Li«»chen Ist sein Liebling und er hütet c» wie seinen Angapset, Auch heue» ist wieder eine ganze Gesellschast im (Karten beieinander, di geht lustig zu. Lieschen will Obst in den tkorb lesen, stillt aber zur allgemeine» Erheiterung alle Augenblicke in» Ära». 01. R. & Undankbarkeit. X.: »Sie erinnern sich doch noch vielleicht, daß ich Ihnen einmal »ehn Mark lieh. Dafür könnten Sie mir seht einen kleinen Gegen. dienst leisten.' — f).: „Wie! Ich habe Ihnen doch bamal» die zehn Mark wiedergegeben, einen grdße-ren G«ge»bi«nst kknnen Sie doch nicht beanspruchen." Hungersnot in Srain. Die Erinnerung an die H«ng«r»not in ltrain im Jahre IS2V, wo man da» Getreide maßweiße kaufte, und »in ganze» Grund-stück für einen Laib Brot hingegeben wurde, pflanzte sich von Geschlecht zu Geschlecht fort. In dieser be-drSngten Z»it-Spoch» waren am Osterfeste Rüben-schalen bie einzige Nahrung der Srainer. welche Speis» sie „Hallrluja" nannten. — Roch jetzt essen die Snkel an den Ostertagen Rübenschalen unter frommen Rückerlnnernngen an jene betrübte Bei-gangenhett. St. ikeiue Seriegenheit. Wirt (zu seinem Gehll-stn): „Ist noch Iohanni»b»rger «u»l»se da?" — Gehilfe: „Rein, e» Ist kein Wein mehr da, aber Etiquette» sind noch vorhanden!" I 3mmtt »erleide. VrottMoe: „Jede weiß ich nicht, ha» sich mein chneider eine» frivolen Scherz erlaubt, oder ist der Irntdi touflich so dumm. Oih tan» Mch In »leier trtir.ctbft Uienirti to W<(tc unmklich einen Vertrag Hai im >el»> ein Vors) »nd »» unten ein Knopi Hier oben «J l>mlinnühigfs Um Taube« bi» nötigen äalfslcfft, die st« nicht nur zur Schalenbildung, sondern auch zum Ausbau de» eigenen wie de» Knochengerüste» ihrer Jungen, sowie zur g»b»rbiibung bedürft«, zuzuführen, stell» man den Ti»r«n in »iner flachen irden»» Schüsstl «in« Hand voll frisch zerkl«in«rter Schal«» von un-gekochten Hühnereiern vor und man wirb mit Ge-nugthuung wahrnehmen, wie II« sich mit wahr«m Heißhunger darüber hermachen. Man schlügt die trockenen Eierschalen in ei« grobe» Handtuch ei» und b««rbe»«t sie mit «in«m Hammer oder dergl. so lang«, bi» fl« genügend z»rtl»in»rt sind. Da»» giebt man z» einer Hand voll ein» gut» Prise fein»» Kochsalz und vermengt bies««, indem man b»ib» Teile zwischen d«n stach gehaltenen Htinden gründlich verreibt, Alt», bereits gebraucht» Vl«mentit»fe müssen vor der Wieb»rb»nutzu»g gereinigt werden; man legt dieselben einige Zeit in heiße» Wasser und reinigt sie bann mit einer scharfen Bürste. Dadurch werden die Poren in den Topfwan-düngen gevffnet, so daß die Luft hindurchdringen und Wasser verdunsten kann. Dr« Bob»« dn Tiefe »ach zu vermehren, da« ist in vielen Füllen re»tabl»r, al» durch Ankauf von neue» Grundstücken eine Bergrbßerung de» Ackerland»» d»r Flüche nach vorzunehmen; denn im erst«« Fall« hat der Land-man« da» Gute, daß er für di» verqrSßerung keine neuen Steuer» bezahlen muß. Arithmogriptz. 4 II 7 3 • 1». Sin statt*. Komponist I l II 1 I II 1. Weiblicher Borname. 7 10 3 18 10 3. «kitte Weltstadt. tl 10 5 7 II I. Eine &tadt am Hur», in 1 IS 3 1 13 3. Sin« Stadt In «Ultilin. a 7 14 o 7 11 2 1«. »usstsche vitseiprooinz II 7 11 14 3 I. Stadt in Rordasrtka. 3 3 1 h 8 « 10. Person «. d, Mrikaneein. < iz i 3 5 .3 3 l. Teuiiche Haupt- u. Residenzstadt « Sind die «trter richtig gesunden, so bezeichnen die»i>jaua»buchstab«n von oben nach unten, die ikndduchftaden von unten 5 nach oben »«lesen, zwei deutsch« I»!«ln. Paul »lein. 4 Vu|lt|u»B solqt in nächster Kummer. Problem Nr. 178. «°n « Wai j|. Schwarz. Auslösungen aus voriger Nummer. ^ de» Uogogrlpb«: Veit, wett, Zelt; de» Homonym»: Hvrn. I Schachlösunge«: «r. 17«. S d 1—0 4 8 b 4—k Z Rr. 177. L « i-t L i> 4—» 5 t d I-ii 3 etc. T b 8—b « etc. D E Weiß. weiß zieht und setzt in 4 Z>i«en Matt «Ue «leinte »«rdelittlten. Im Grünen, «lein Lie»chcn« liebster Ausenthalt ist der wra»garten linier dem Haus». Ta braucht e» sich »icht zu »ngstigen vor den bissigen Mäusen, die überall ans der tw.irtc herumlaufen oder vor be» Kühen, bie zur «tiomnratilidie Mrtmtilo« von Iktnst «(eitler, aedtueft und I>eea»»»kgel>en nun «inner & Pic>ii«r m Siutlnarl.