ff «rtt btt bezchlt.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag and Sonntag früh. •ftrlftlettiafl *r.b Be,»alt»»g! Bttft nooo ullca ftt. 6. Telephon 81. — V»flidlga"flt* werde» tn der veewaltun« gege» v««-lz»»»s b«lt>fte, Gedghrn, n»tgee>enffeno«»e» »», » g » p»t11 c: ftflr bat Inland vterteliahng VW 10.—. halbjährig VinZo.—. «»uährig vi»40—. tz>r da« «n«la»d »tsprichend« «rhützung. — Einzelne ftsamera Dia —.60 Kummer 22 || DonnerStag den l(i. März 1922 [| 4. [47.1 Jahrgang Ungereimtheiten. (>u> Leserkreisen.) ES gab eine Zeit, in der die Postverwaltung iei uns und anderSwo ihren Stolz darein setzte, «angelhast oder in irgendeiner exotischen Sprache adressierte Briefe den Empfängern zuzustellen, ob-wohl geradezu detektivische Anstrengungen damit verbunden waren. Allerding» war damal» die Meinung noch start verbreitet, daß das Postamt füc das Publikum da sei und sich nach dessen Forderungen, Wünschen und Bedürfnissen zu richten habe und nicht umgekehrt. Denn gerade im Postamte kommt da« eigentliche Verhältnis de« Amte? zum Publikum fchars zum Ausdruck. Durch die aufgeklebte Marke, durch die erlegte Gebühr werden die Dienste der Postangestellten in jedem einzelnen Falle gekauft und der Käufer hat das Recht, für sein Geld «in ge» rechte« Maß von Entgegenkommen zu verlangen. DieseS Entgegenkommen wurde seinerzeit vor allem ans die Grundlage gestellt, daß der Zank und Hader d«S Taget den Dienst hinter dem Schalter in keiner Weise beeinflussen durste. Heute, da das Wort Demokratie auf aller Lippen ist, scheint man in den Poststuben anderen Grundsätzen zu huldigen. Wenigstens existiert ein merkwürdiger Befehl der Pvstbehörde, daß Sendungen, die nicht die flowe-nlschen Ortibezeichnungen tragen, nicht zuzustellen find. Im JnlandSverkehr nicht zuzustellen! Das Ausland, daS die Ortsnamen nach wie vor aus dem internationalen Postbuch bezieht, darf vor» läufig noch die deutschen Bezeichnungen Marburg, Pettau, Cilli, Gotische? usw. anwenden. Ich will den Widerspruch, der darin liegt, nid t weiter ausführen, sondern ans den Schaden hin- Z>ie kranke Weltwirtschaft. (»US Leserkreisen.) Mau höre wohin man wolle, überall die ver-zweifelte Klage, daß alle« im Preise stetig steige, daß die Teuerung unbarmherzig drücke, sowohl den Arbeiter und den Bauer, wie den Beamten und Gewrrbetrei-benden. Wir erlebe» e«, das; Monat für Monat die Lebr»«mittel, die notwendigen Bekleidungsstücke und Werkzeuge jeder Art zu einem höheren Kaufpreise er« standen werden müssen. Und überall. Richt etwa bloß tn den bestegten Staaten, auch bei un«, auch tn den neutral gewesenen Staaten und sogar tn den großen Siegersiaaten. Ja selbst im reichen Dollarstaate, tn Amerika, wird da« Leben, wie aus vielen Briefen un» serer LandSteute hervorgeht, für die arbeitenden Klassen täglich schwieriger. Her Druck auf jede Familie, jede« Wirtschaft«dasein, der Druck auf jede» Staat und jedeS Volk wird schwerer und schier unerträglich. Hart fallen die Meinungen auseinander. Die politischen Parteien in jedem Lande suchen in altgewohntem Kampf« andere, bessere Wege für ihre Völker zu finden. Jeder Staat bringt diese und jene Maßnahmen tn Form von Ge> setzen, Vorschriften und Einführungen verschiedener Art in Anwendung. Doch alle vereinzelten Maßnahmen bleiben Stückwerk, denn die Wirtschaft eine» jeden Lande« ist abhängig von der Weltwirtschaft, diese aber ist krank! WaS heißt Weltwirtschaft? Wenn wir einen Vergleich anwenden «ollen, so können wir fie der Bluizirkulation in einem Körper vergleichen. Diese aber steckt nun. Der Mensch ist ab» hängig »on Nahrung und Kleidung, von dem.Werk- # weisen, der oft genug aus dieser Verfügung erwächst. Ein Schaden, der in gar keine« Verhältnis zu dem steht, was die Postverwaltung i« Zusammenhange mit den anderen Amtsstellen in diesem Staate scheinbar erzielen will. Auch von der Berechtigung der ver-fügung und ihrer Wirkung auf daS Ausland, vor allem auf daS nähere Ausland, tn dem nationale Minderheiten leben, soll dieSmal nicht die Rede sein, sondern ganz einfach von den Folgen. Wenn jemand einen Brief schreibt, so wird eS ihm sicherlich darauf ankommen, daß dieser Brief den Ort seiner Bestimmung erreicht. Und nur darauf! Denn für die altersgrauen Namen Cilli, Marburg, Pettau, Gottfchee mit dem Bewußtsein demonstrieren zu wollen, daß der ordnungsgemäß frankierte Brief in den Postpopierkorb fällt bezw. nicht befördert wird, wird wohl keinem Menschen einsallen. Wenn nun trotzdem noch viele Briefe die verpönten Auf» fchriften tragen, so gehört ein großes Maß amt-licher Ge«üt»ti«fe dazu, hierin irgendeine »Böswillig-keil" zu erblicken. ES ist mir ein Fall bekannt, dessen nähere Umstände über die ganze Frage ein bezeichnendes Licht weisen. An Herrn N. wurde aus einer Stadt in Krain ein Brief abgeschickt, der ungemein wichtige Mitteilungen enthielt und bei dem eS hauptsächlich daraus ankam, daß er zu einer bestimmten Zeit im Besitze de» EspjängerS war. Herr N., der selbst in der Umgebung dieser Stadt beheimatet ist, aber in einer steirischen Stadt lebt, wartete vergeblich aus den Brief und war genötigt, im letzten Augenblicke Hals über Kopf in die Heimat abzufahren, um den größten persönlichen Schaden zu vermeiden. Wer be-schreibt sein Erstaunen, ich will sein Gefühl so nennen, als er den Brief in feinem vereinsamten zeuge zur Wiederrrneucrung feiner B«dürfni«befriedig ung«-mittel und somit gebunden an die Verteilung dieser Dinge. Kohle bringt Wärme, Kraft und Leistung, Nahrungsmittel erhalten da« Leben, Kleidungsstück« schütz:» vor den Ungleichheiten der Temperatur. Dt« ausgleichend« Verteilung dieser Ding« ist die Aufgabe der Weltwirtschaft. Die W«lt»ersorgung, die Weltpro-duktion aber ist angewiesen auf die sich stet« erneu-ernde Nachfrage nach diesen Erzeugnissen. Ueberflvß-linder führen au», darbende Länder führen ein im stetigen Strome. Heute stockt dieser Strom, trotzdem der Bedarf »och vorhanden ist. Dieser kreisende Strom stockt, weil zwischen Erzeuger und Verbraucher dt« Brück« de» Vertrauen« zertrümmert wurde, weil Mil» lionen und Millionen Menschen vom Hasse nicht ab» lassen wollen. Wie steht »UN der Weltmarkt auS? Die Baum-wollproduktion von Nordamerika wird um ein Drittel herabgesetzt, nachdem die Lagerräume vollgepfropft sind und ein Absatzgebiet nicht da ist. Die Gummiplantagcn der ganzen Welt arbeiten mit Vertust. Die Kupferpro, duktion der Vereinigten Staaten albeitel mit großen Abgängen. Die Hälfte der Bergwerke liegt sttll. Die Lager sind mit 400 Millionen Pfund angestopft. Sind unverkäuflich. Der Getreideanbau in «merika wird hrrabgtsrtzt, nachdem den Sommer hindurch Millionen von Pfund bereit« in den Heizkesseln verfeuert wurden. Geradezu grauenhaft beleuchtet wird diese Tatsache durch da» Weltbewustsein, daß in Rußland Millionen von Menschen verhungern, weil sie kein Brot haben. Lloyd George nennt im englischen Unterhaus« dt« jetzig« Pe> riod« englisch«? Arbeitslosigkeit die ärgste seit zwet« hundert Jahren, ein« Folg« der Absatzkrisi«! In Japan Elternhaus? vorfand. Den nach Steiermark adressierten Bries in seinem Heimaliovrse. Mit der Bleistift» notiz: Existiert nicht! Er konnte sich die sonderbare Geschichte nur dadurch erklären, daß den Postbe» amtinnen sein HeimatSort bekannt war und sie ihm die Schrecklichkeit der deutschen OrtSbezeichnung und die Nichtbesörderung zum Bewußtsein bringen wollten. DieS gelang ja gründlich und der Schaden, in diesem Falle glücklicherweise nur ein materieller, war emp» findlich groß. Bon diesen und ähnlichen Möglichkeiten muß einmal in der Oeffentlichkeit gesprochen werden. Man söge nicht, daß solche Fälle wie der obige Kleinig» keiten sind. Für denjenigen, der für die harmlose Gewohnheit der alten Anschriften den Schaden zu tragen hat, sind fie eS niemals. Es muß doch möglich sein, wenigstens in den Aemtern die schärfsten Spitzen nationaler Unduldsamkeit zu vermeiden, zumal sie sowohl dem Ansehen des Amtes, dessen absolute Verläßlichkeit im Bewußtsein der Oessent-lichkeit verankert sein muß, all auch dem des Staates sicherlich nicht nützen. Noch schärfer, weil unmittelbarer, treten die Schwierigkeiten hervor, die den Deutschen im Tele» phonverbmdungsdienste aus demselben Titel gemacht werden. DaS Telephon, das in Fällen der Dring» lichkeit die mündliche Aussprache an Stelle der schriftlichen Mitteil,mg setz», erfordert vor allem die rasche Verbindung durch die Zentrale. WaS i» schriftlichen Perkehre schließlich möglich ist, nämlich die Verwendung der flowenifchen Sprache in der Bezeichnung der angeschriebenen Orte, ist in den Anrufen an die Zentralen für den, der die Sprache nicht beherrscht, schlechterdings unmöglich. Denn abgesehen davon, daß die Verwenvung eines stnd «I» Drittel der Baumwollspindeln außer Betrieb. Verrostete Schiffe liegen tn d«n Welthäfen und die Reedereien gehen zugrunde. Italien, Frankreich führen höh« Schutzzoll« ein. Der Wollhandel England» ist in schwerer Notlage, in China und Japan herrscht kommer» zieller und industrieller Niedergang. Auch die Schweiz kann ihre Arbeitskraft nicht mehr verwerten, well ihre Nachbarn Deutschland und Oesterreich wohl verkaufen» aber nicht kaufen können l Unsere Zeit ist eine Zeit der Mehrerzeugung, der Ueberproduktion, die im eigenen Ueberfluß «stickt, weil die Verbraucher, die am Kriege beteiligten europäischen Länder, in ihrer Kaufkraft im verkehre mit dem Ausland« da« gesunde Gleichgewicht verloren haben. Die Grenzen, die durch die Frieden«-Verträge von Versaille«, St. Germain und Trtaqon kreuz und quer durch Europa gezogen wurden, laufen tn ihrer großen Mehrheit den wirtschaftlichen Bedilrf» nissen fast sämtlicher europäischer Völker zuwider. Ur-alte Geschift«verbindungen wurden aufgehoben »der zu-mindest erschwert und eine Z«ang«herrschast errichtet, dir eine neue Weltwirtschaft schaffe» will, aber immer wieder scheitert, weit die sogenannten Friedensverträge jeglichem Geschäfte, jeglicher Kreditoperaiion die Recht«» basi« nehmen. Deutschland, Deutfchöstrrreich, Ungarn, Polen, die Tsch«choslowakei, Rumänien, Jugoslawien, da« ganz« Mitteleuropa mit seiner entwerteten Währung stnd die darbenden Länder, weit die Zusammenhänge der Wirtschaft zerftvrt wurden und Deutschland durch den Vertrag von Versailles und Deutschösterreich durch jenen von St. Germain die Möglichkeit genommen wurde, im gesunden Wechselverkehr der Staat«» dt« ihnen zukommend« Rolle zu spielen. Die vielen Kon» ferenzen. die einander auf dem Fuße folgen und in Seite 2 Cidiec Aett»»g Nummer 22 Dolmetsche» eine furchtbar umständlich« Geschichte wäre, w'lche die an und für sich nicht billige Bequemlichkeit des Telephon» völlig in Frage stellt, kommen gerade hier Fille vor, wo sich die amtliche Taubheit gegenüber deutschen Anrufen geradezu ver-hängniSvoll auswirken kann. Man braucht nur fol-genden Fall anzunehmen. ES brennt irgendwo. Sagen wir in einem großen Industrieunternehmen. Der Eigentümer stürzt in seiner begreiflichen Auf. regung zum Telephon. Trotzdem er der slowenischen Sprache nicht mächtig ist, ruft er die rasch erfragte slowenische Nummer der Feuerwehr in die Muschel. Er bekommt eine slowenische Antwort und ruft dann in seiner Verzweiflung: .Bitte, Fräulein, ich verstehe nicht slowenisch, bei mir brennt e», rusen Sie die Feuerwehr!" Wieder eine ihm Unverstand-liche Antwort und er läuft vom Telephon weg. ES gehört nicht viel dazu, sich die Aufregung eines Menschen vorzustellen, der sein Millionenobjekt in Flammen sieht und nicht einmal weiß, ob die Feuer-wehr die Brandmeldung erhalten hat. Aehnliche Möglichkeiten ließen sich eine ganze Reihe aufzählen. Sie allein sollten sich als Bedenken gegen eine derartige Borschrift ausstellen, wenn «an schon nicht mit dem Umstände rechnen will, daß die überwiegende Zahl deutscher Telephon-abonnenten in einer Stadt, ich nenne als Beispiel Maribor, füglich daS Recht besitzen sollte, mit der Zentrale auch in deutscher Sprache verkehren zu können. Unser Staat wird immer wieder ein National-staat genannt. Damit werden auch ähnliche Ver-fügungen begründet. Aber gerade weil er ein Nationalstaat ist und diese seine Wesenheit als fest« stehend hingestellt wird, könnte erwartet werden, daß man die oben geschilderten Zustände abstellt. Denn daS Entgegenkommen in dieser Hinsicht kann an dieser Wesenheit nichts verwischen, sondern höchstens den Ras einer staatlichen Einrichtung heben, mit deren Wesen (Post) eine gewisse Jnternationalität an und sür sich verknüpft sein muß. Neue Richtlinien für den Minderheitenschuh. Am 19. und 20. Jänner tagte in Brüssel die erste Konferenz des MinderheitenfchutzavSichusseS, bei welcher elf Staaten vertreten waren, und am 19. April d. Z. soll der Ausschuß in München und im der Konferenz von Genua eine Art erlösende« Ab-schlösse» finden sollen, stnd nicht« andere» als der Aus-druck der wirtschaftlichen Not Mitteleuropa», die ihre Rückschläge in Frankreich, England und Amerika bereit» empfindlich ausgewirkt hat. vorläufig spüren die Ausschaltung Deutschland« und Rußland» au» dem natürlichen wirtschaftlich-poli« tischen Wechselverkehr die Randstaaten Deutschland« und die Nationalstaaten der ehemaligen Monarchie am eigenen Leib« sosehr, daß man darüber keine Worte zu verlieren braucht. Wir leben im Zeichen eine» Handelskriege« und der in die Welt gesetzte Hab, geschärt durch die langen KriegSjahre und immer wieder genährt durch die Au»-Wirkungen der FriedenSverträge, reißt da» Loch immer gröber, das der Weltwirtschaft in Mitteleuropa ge-schlagen wurde! Wenn hatte einzelne Staaten schon vor dem völligen Zusamm-nbruche stehen, so sind e« keine Einzelerscheinungen. Die Reihe der Staatsbank« rotte wird fich fortsetzen und die Völker Europa» müssen den Weg der Not gehen, den idnen kurzsichtige und ehrgeizige Politiker gewiesen haben. Nur die Zusammen-arbeit, der gegenseitige Austausch sowohl wirtschaftlicher al» kultureller Güter können die Wunden heilen, an denen Europa krankt. Diese Erkennt»!« der Unersetzbarkeit de« deutschen Verbrauch« und der deutschen Erzeugung hat fich zwar im In- und Au«lande bereit« »um Teile durchgesetzt, aber die Wege, die zur Wiederherstellung der euro« päischen Wirtschaft — der einzigen richtigen Repa-ration — führen, werden zurzeit noch versperrt, weil der Haß und die Vorurteile einzelner Menschen über da« Wobl der Millionen gesetzt werden. Monate Jutii in Prag seine Beratungen fortsetzen. Aeußerlich werden sich die Konferenzen von Mün-chen und Prag von jener in Brüssel dadurch unter-scheiden, daß zur Verhandlung über die Minder-heitenfragen nicht mehr, wie bisher, bloß die ver« treter der MehrheitSvöiker, sondern auch die Del e-gierten der völkischen Minderheit«» zugelassen werden sollen. Die Minderheiten hatten zwar bisher das Recht, an da» Sekretariat der Völkerbundunion in Brüssel Beschwerde- und klage-schriften einzureichen, aber die vorgebrachten Wünsche, Forderungen und Beschwerden konnten nur dann in Verhandlung gezogen werden, wenn sich der an-wesende Vertreter eine» MehrheitSvolkeS zu ihrem Anwalt machte, wenn also beispielsweise der öfter-reichische Delegierte sich sür die Interessen der deut-eschen Mi»»erheiten in den Nachfolgestaaten einsetzte. Nun haben aber manche Minderheiten, welche be-fürchten mußten, wegen solcher Eingabe» von ihren Regierungen drangsaliert zu werden, bisher auf diese« Recht überhaupt verzichtet und die internatio-nalen MinderheitSschutzbestimmungen find in vielen Fällen ein bedruckte» Stück Papier geblieben. DaS soll nun ander» werden. Zur Münchener und Prager Kvnserenz sollen anch Vertreter der völkischen Min-derheiten beigezogen werden, welche, soweit die deut-schen Volksgenossen in den Nachfolgestaaten in Be« tracht kommen, von der österreichischen Völkerbund-liga vorgeschlagen werden sollen. Auf diese Weise werden die völkischen Minderheiten Gelegenheit haben, ihre Angelegenheiten mit den Vertretern der Mehr« heitSvölker vor einem internationalen Forum zu ver-handeln und ihre Klagen gegen die Ableugnung«-versuche der HerrenvolkSvertreter persönlich zu führen. Für die Münchener Konferenz ist die mündliche ver-Handlung in Aussicht genommen und daS vor-gebrachte Tatsachenmaterial soll sodann die Unter-läge für die Prager Beratungen bilden. Für diese ist der belgische Professor Ruyssen zum Haupt-referenten auSerfehen, wogegen der Schweizer Pro-fessor Aebby die juristischen Fragen behandeln und Sir Willougby Dickinson über die daraus abzu-leitenden Schlüsse Bericht erstatten wird. Die Beograder Regierung und die deutsch« Minderheit in unserem Staate werden durch diese Beschlüsse vor neue Tatsachen gestellt, denen sie Rechnung werden tragen müssen. Die Regierung wird alle« Interesse daran haben, in der Zwischen-zeit die Beschwerden der deutschen Staatsbürger kennen zu lernen, zu überprüfen und nach Tunlich-keit abzustellen, da eS ihr nicht gleichgültig sein kann, daß offenkundige Rechtsbeugungen, die sich be-sonderS in den nördlichen Gebieten deS Staate« zu-getragen haben mögen, und sonstige Maßnahmen, die gegen den Buchstaben und Geist der internatio-nalen Verträge nnd der eigenen Versassung ver-stoßen, vor aller Welt im Brennspiegel öffentlicher Kritik dargestellt werden. Ab«r auch die deutsche Bevölkerung in Südslawien ist daran interessiert, dafür zu sorgen, daß ihre Wünsche und Beschwerden rechtzeitig gesichtet und durch befähigte und ersahrene Delegierte bei den internationalen Tagungen vor-getragen und vertreten werden. Zur Grundlage der Minderheitensorderungen wird wohl daS SelbstbestimmungSrecht der natio-nalen Minderheiten auf sprachlichem, konfessionellem, kulturellem und wirtschaftlichem Gebiete gemacht werden müssen. Denn daS Selbstbestimmungsrecht der natianalen Minderheiten, wozu in erster Linie auch da» Recht gehört, über die eigene Volks-Zugehörigkeit und die der Kinder frei zu entscheiden, wird in der Theorie von allen Staaten anerkannt und die Durchführung diese» Grundsatzes in der amtlichen Statistik, im Schulwesen usw. wird sonach von keiner Regierung als Demütigung empfunden werden dürfen. Die» wird umso weniger der Fall sein können, als manche Regierungen, wie z. B. auch die unserlge, die Begünstigungen und Rechte, welche hiernach den eigenen Minderheiten werden eingeräumt werden müssen, mit vollem Fug auch für ihre Volksgenossen in den Nachbarstaaten werden in Anspruch nehmen können. In München und Prag wird sich sonach die Möglichkeit bieten, daß im persönlichen Verkehr einerseits zwischen den Minverheiten und den Mehr-heitSvertretern eineS und desselben Staate» und andererseits zwischen den Minderheiten verschiedener Staaten untereinander eine gemeinsam« Grundlage für die Regelung der Minderheitenfrage angestrebt und gefunden wird. Im Ausbau der in den Friedens-vertragen nur mangelhaft festgelegten Minderheiten-rechte wird ein von allen Staaten anerkanntes und für alle Staaten gültiges MiuderheitSflatut geschaffeu werden können, daS die Freiheit der sprachlichen, koafesiionellen. kulturellen und wirtschaftlichen E»t-Wicklung aller völkischen Minderheiten auf paritätischer Grundlage gewährleisten und ein friedliche» und ungestörtes Zusammenleben mit den MehrheitSvöiker« ermöglichen soll. Durch die Verbannung der nationalen Zwistigkeiten au« dem politischen Getriebe der «in-zelnen Staaten wird unter den LaodeSbewohnern verschiedener Zunge eine Atmosphäre des gegen-fettigen Vertrauen» und verstehenS geschaffen werden können, welche die Bahn frei machen würde für da» produktive Zusammenarbeiten auf allen Gebieten de« öffentlichen Lebens und die Möglichkeit schaffen könnte, zur Zusammenfassung aller Kräfte im Dienste des Aufbaues der einzelnen Staaten und deS ganzen europäischen Kontinente«. Die« wäre die Frucht der international en Regelung deS Minderheitenschutzes und darin liegt ihr eigentlicher Wert. Die Konferenzen von München und Prag sollen in diese« Sinne als «in günstiges Vorzeichen gedeutet werden. Deutsche» Vol!«blatt. Politische Rundschau. Inland. Die Konferenz von Beograd. Das amtliche Communiqu6, daS Über die Voll-Versammlung herausgegeben wurde, hat nachstehenden Wortlaut: Die Delegierten Polens. Rumänien», der tschechoslowakisch:« Republik und deS Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen, vereinigt iu der Sachverständigenkonferenz tn Beograd zum Zwecke der Beratung aller finanziellen, wirtschaftlichen und Transportsragen, die in der Konferenz von Genua aus der Tagesordnung erscheinen werden, stellen fest, daß in allen er ö rieten Fragen eine völlig« Ueber-einstimmung der Anschauungen erzielt wurde. Von den Grundsätzen ausgehend, die für die Konferenz von Genua als maßgebend angenommen wurden, wonach keine Verletzung der bestehenden Verträge stattfinden darf, und vom festen Willen ihrer Re-gierungen geleitet, am großen Werke der Wiederauf-richtung und Konfolisierung deS wirtschaftlichen Leben» Europas teilzunehmen, haben die Sach-verständigen einen gemeinsamen Plan bezüglich aller Fragen auSg«arb«itet, die tn Genua in Verhandlung gezogen werden könnten. Die Verwaltungseinteilung des Staates. Wi« «S scheint, wird der Gesetzentwurf über die Einteilung deS Landes in Verwaltungsgebiete der Regierung beträchtliche Verlegenheiten bereiten. Der radikale Klub nahm nämlich den Antrag seines ZwölserauSschusseS an, wonach die biSherigm Kreise und Komitate in BerwaltungSgebiete umgewandelt werden, sollen. Da dieser Beschluß der Verfassung widerspricht, scheint eine Krise unausbleiblich. Nach dem Entwürfe deS Unterausschusses für die Einteilung deS Staates soll dieser in 28 Gebiete geteilt werden. Slowenien zersällt bekanntlich in zwei Verwaltung»-gebiete, in da» von Ljubljana and da» von Maribor. Zu dem letzteren gehören Eelje, Maribor, Ptuj, MurSka Sobota,, Slovenjgradec, Muta, Mozirje. Gornjigrad und Smarje. S» besteht die Warschein, lichkeit dasür, daß die Regierung den Gesetzentwurf im Verordnungswege in Kraft setzen werde. Die Frag« der Theater. In der zweiten Sektion de« Finanzausschusses kam dieser Tage die Frage der Theater, für die der Staat bisher jährlich etwa 16 Millionen Dinar auszugeben hat, zur Verhandlung. Abgeordneter Äulj stellte den Antrag, mit Rücksicht auf die Heu-tige sozial« Not und die Finanzkrise de» Staate» fortan in weniger auSgicbigem Maße dies« Institute zu bedenken, obwohl sie der kulturellen Ent-wicklunz notwendig seien. Kreise, welche die Not« wendigkcit der Theater empsänden, mögen auch im größere» Maße sür ihren Bestand sorgen. Serbien« Anteil an der deutschen Kriegsentschädigung. Nach dem neuesten Abkommen mit der Repa-rationSkommission wird Serbien von der deutschen Kriegsentschädigung fünf Prozent erhalten und an allen Privilegien beteiligt fein, die in der Konferenz von Spa Japan und Italien bewilligt wurden. Au« der ersten Goldrate hat Serbien nicht« erhalten, von der zweiten einen Anteil von der Reparation?» kommission verlangt. An Sachleistungen in den ver-schiedenen Ressort» hat Deutschland im Jahre 1921 30 Millionen Goldmark geleistet und für 1922 mit 54 Millionen Goldmark in Aussicht genommen« Deutschland bezahlt anstatt Viehlieserungen als Ent. Nummer 12 Tillier Zeitung Seite » schädigung 60 Millionen Papiermark an Serbien. Deutschösterreich und Ungarn haben bisher nichts geleistet. Bulgarien hat Lieh im Werte von 13 Millionen Dinar gesendet. Ausland. Die Konferenz der Flnanzminister- Die Konferenz der Finanzminister der alliierten Staaten, die gegenwärtig in Paris tagt, ist. wie aus Pari« gemeldet wirb, mit der Beratung der wichtigste» VerhandlungSpunkte bereits zu Ende ge-kommen. Es wurde unter anderem auch die Ver« teilung der ersten deutschen Goldmilliard«, festgelegt. Belgien erhält 330 Millionen, England £>00 Millionen, Frankreich 140 und Italien 30 Millionen Aoldmark. Ferner verhandelten die Finanzminister über den Entwurf einer großen internationalen An-leihe zum Zwecke der L-qaidierung der deutschen Schulden und der Sanierung der deutschen Finanzen. Während der Verhandlungen kam es zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen dem französischen Finanzminister auf der einen Seite und den Finanz-Ministern der übrigen Staaten auf der anderen Teile. Frankreich hat nämlich seine verbündeten mit neuen Forderungen überrascht, die im Widerspruche mit den Abmachungen von Cannes stehen. Die Pariser Blätter können ihre Beunruhigung nicht verbergen. Der Friedensstand der europäischen Armeen. Auf der letzten Sitzung der AbrüstnngSkom-Mission beim Völkerbund hat der Vertreter Englands Loid Esher, seinen Entwurf über die Friedensstärke der Armeen der einzelnen Staaten vorgelegt. Dar-nach sind für Belgien zwei, sür die Tschechoslowakei dret, Dänemark zwei, Frankreich sechs, England drei, Griechenland drei, Italien vier, Holland drei, Nor-wegen zwei, Rumänien drei, Schweden zwei, Spa-nien drei und die Schweiz zwei Armeekorps vor-gesehen. Ein Armeekorps soll 30.000 Mann betragen. Deutschland darf die im Bertrage von Versailles vorgeschriebene Truppeazahl unter den Fahnen halten. Die Forderungen Ungarns im Burgen-lande. Wie Blättermeldungen besagen, fordert Ungarn im südlichen Teile deS Burgen landeS nicht weniger alS 66 Gemeinden und für die im nördlichen Teile beantragte Grenzregulierung 31 Ortschaften. Damit wären alle Kohlenschächte des Bremberger Werkes für Deutschisterreich verloren. Auch der bei weitem größte Teil de« Neusiedler SeeS und wertvolle Waldungen der Esterhazy'fchen und der Friedrich'fch-n Güter, die besonders für die Milchversorgung Wiens in Betracht kommen, liegen in dem geforderten LandeSteile, der kaum weniger als ein Drittel deS nach der Uebergabe OedenburgS bei Oesterreich ge-bliebenen burgenländischen Gebietes ausmacht. Bundeskanzler Schober hat den Enteniegesandten in Wien den diesbezüglichen Standpunkt Deutschöster-reichS klar gemacht und ihre volle Zustimmung ge-funden. Auch sie stehen auf dem Standpunkte, daß die Grenzsrage durch die Bestimmungen des Friedens-Vertrages genau geregelt fei, und hoffen, von ihren Regierungen Oesterreich zufriedenstellende Antworten zu erhalten. Das Verbleiben Schobers an der Spitze der Regierung ist abhängig von der schnellen Lösung dieser Frage. Die albanische Thronkandidatur. Die Blätter beschäftigen sich in der letzten Zeit mit den Aussichten der verschiedenen Kandidaten auf den albanischen Thron Wie der Londoner Daily Telegraph auS Draia berichtet, kommen der ehe-»alige Fürst von Albanien, Prinz Wiev, der ame-rlkanifche Prinz Buonaparte und der Engländer Sir Robert Tecil in Betracht. Die meisten Aussichten hat angeblich Robert Cccil, der im Vorjahre beim Völkerbunde energisch für die Rechte der Albaner eingetreten ist. Wie einige Blätter melden, besteht in albanischen Kreisen auch der Plan, ein« Deputation zum Prinzen G.org Karagjorgjevit nach Paris zu entsenden und diesem den albanischen Thron anzu-bieten. Eine Mahnung des Völkerbundes an die Tschechoslowakei. Wie das Deutsche volkSblatt meldet, hat der Völkerbund an die tschechoslowakische Regierung die Mahnung gerichtet, die im Friedensvertrage über-nommenen Verpflichtungen bezüglich der Autonomie der Karpathorii^ien durchzuführen. Wie verlautet, bereitet der Völkerbund ähnliche Mahnungen auch an andere Nachfolgestaaten vor, die sich bisher bei Behandlung ihrer nationalen Minderheiten gegen die in den FriedenS»erträgen übernommenen verpflich. tungen vergangen habe». Di* R?f»??^s^.sien seien teils von den betreffenden nationalen Minder-heiten, teils »on den Volksgenossen derselben in an-deren Staaten beim Völkerbünde eingereicht worden. Die Indienkrise in England. Offizielle Nachrichten au» Bombay melden, daß der indische Nationalistensührer Ghandi von den englischen Behörden verhaftet und der Vize« könig von Indien, Lord Reading, ein geborener Jade, in einigen Wochen von feinem Amte zurücktreten wird. Die Verhaftung GhandiS hat bisher zwar noch keine Unruhen unter seinen Anhängern hervor-gerufen, nichtsdestoweniger werden der Befchließung radikaler Methoden in der Lösung der mdischen Frage von einem großen Teile der englischen Presse weitreichende Folgen zugeschrieben. Die indische Re-zierung hat an den Staatssekretär von Jndian Montag» ein Telegramm gelangen lassen, in dem eS unter anderem heißt, daß sie eS am Vorabend der Konferenz, die sich mit den Fragen de« Orient» befassen wird, sür notwendig halte, die Forderung Indien« nach einer Revision de« Friedensvertrages von SevreS zum Ausdrucke zu bringen. Indien be-stehe vor allem auf drei Punkte: Räumung von Konstantinopel, Oberhoheit deS Sultans über Octe, die den Türken heilig sind, Rückgabe SmyrnaS u?.d türkischer Teile von Thrazien an die hohe Pforte. Aus SlM und Hand. Fünf Todesurteile. Die Schwurgerichte in Maribor und C-lje haben in der letzten Woche zusammen fünf Todesurteile ausgesprochen. In Ma-ribor wurden die Angeklagten Maria Persa, deren Liebhaber Muhic und der von den beiden zum Morde an de« greisen Inwohner Kaiar, der da« lebenslängliche Wohn- und Kostrecht im Hause der P««t hatte, gedungenen Hojnik zum Tode durch den Strang verurteilt. In Celje wurde die Schwur« gerichtSverhandlung gegen die Mörder des Gendarmen Peter Mauer zu Ende gejührt. Wir haben seinerzeit über diesen Mord berichtet. Der Deserteur Franz varlec und der Dorfbursche Joses Kosianjiek wurden zum Tode -durch den Strang, der Bruder deS ersteren, Joses varlec, der noch nicht 20 Jahre alt ist, zu 15 Jahren schweren Kerkers, Martin Cerjak zu acht Jahren und Josef Levstik zu sechs Jahren verurteilt. Josef Barlovkc-PodgorSki und Andrea» Kr zank,! wurden freigesprochen. Die An-geklagten haben das Urteil ruhig entgegengenommen. vom Schwurgericht, vergangenen. Don-nerStag fand vor dem Geschworenengericht in Celje die Schlußverhandlung gegen den des Mordes an feiner Mutter angeklagten Franz Stergar au» der Umgebung von Brej ce statt. Der Angeklagte hatte ein Liebesverhältnis mit der RachbarLiochler Maria Radanov'k. Da feine Matter gegen die Ehe war, herrschte zwischen ihr und dem Sohn Fundschaft. Am 22. November v. I. schickte iie diesen um Weinfässer nach Podvinje und Kapele, wohin er auch in der Dämmerung fuhr. Gegen halb acht Uhr abend» hörten Dorfburschen vom Stergarschen Hause her die verzweiselten Hilferufe einer Frau. Auch der Angeklagte sagt au», daß er die Schreie gehört und deshalb die Pferde rascher gegen da» Hau» ge-trieben habe. Am anderen Morgen führte er seinen Nachbar geradeweg« zum Hausbrunnen, ließ den Eimer hinunter und die Leiche der Matter wurde gefunden. Trotzdem alle Umstände darauf hinwiesen, daß Stergar seine Mutter ermordet hatte, leugnete er vor dem Gerichte und blieb dabei, daß er an dem Abende in Kapcle gewesen fei. Die Geschworenen konnten sich von der Schuld nicht überzeugen und sprachen Franz Stergar mit sechs Stimmen ja und sechs nein frei. Anmeldung des Jahrganges 1902. Der Stadtmagistrat Celje verlautbart: Alle im Jahre 1902 geborenen Jünglinge, die im Bereiche der Stadtgemeinde Celje wohnen, werden auigefordert, sich in der Zeit vom 17. bis zum 27. März l. I. beim Stadtmagistrate Celje, Zimmer Rr. 9, während der AmtSstuuden von 9 bis 12 Uhr vormittags zu melden, und zwar ohne Rücksicht auf ihre Zu-ständigkeit. Mitzubringen haben sie Taufschein, Hei-matschein, Familienbogen und, fall« jemand von »en Famikienmitgliedern beim Militär gedient hat, auch den „MilitärauSweis*. Abwesende Jünglinge müssen von ihren Eltern oder Bormündern, bezw. den nächste» verwandten angemeldet werden. ES wird auf die Artikel 10 und 11 deS Wehrgesetzes auf- merksam gemacht, auf Grund derer gegen jedermann^ der nicht rechtzeitig seiner Meldepflicht nachgekommen ist, aus baft strengste vorgegangen werden wird. Dieselben Folgen treffen auch die Familien, die ihre abwesenden Söhne nicht in der angegebenen Frist anmelden. Erhöhung der Postgebühren bei Sen-düngen tn» Ausland. Am 1. April treten im Postverkehre mit dem Auslande nachstehende Gebühre« in Geltung: Für einen Brief bis zum Gewichte von 20 g 2 Dinar; sür einen Brief über 20 g für jede weiteren 20 g noch 1 Dinar dazu; für ge« wöhnliche Postkarten 1 Dinar; für Postkarten mit Rückantwort 2 Dinar: bei Drucksachen 40 Para für je 50 g; für GefchäftSpapiere 4Q Para für je 50 g; Minimum aber 80 Para; für Drucksachen mit erhöhter Schrift für Blinde 80 Para sür je 500 g. Die Gebühr sür eingeschriebene Briefe beträgt 2 Dinar, die Taxe für daS Rezepisse, wenn eS bei der Ausgabe verlangt wird, 2 Dinar, später 4 Dinar; bei Warenmustern sür je 50 g 40 Para, Minimum 80 Para, ReNamatioaSgebühr 4 Dinar; die Gebühr für die Rücknahme einer Sendung oder AuStaufch der Adresse 4 Dinar. Für Postpakete und Geld« sendungen gelten folgende Gebühren: ») nach Gewicht: für 5 kg 3 Dinar, von 5 bis 10 kg 20 Dinar, von 10 biS 15 kg 30 Dinar und von 15 bi« 29 kg 40 Dinar; d) nach Wert: bi» 160 Dinar 1 Dinar, von 100 bis 500 Dinar 2 Dinar, von 500 bis 1000 Dinar 5 Dinar, von 1000 bi» 5000 Dinar 10 Dinar und von 5000 Dinar weiter für jede weiteren 100 Dinar noch je 1 Dinar dazu. Da» größte Gewicht darf 20 kg betragen, der Wert jedoch ist unbegrenzt. Für Pakete größeren Umfanges wird die doppelte GewichtSgebühr bezahlt. Ein Aviso kostet 30 Para, die Zustellung des Paketes in das Haus oder Geschäft deS Empfängers 3 Dinar. Die genannten Gebühren werden im vorhinein entrichtet. Die Leitung des staatlichen Stellen-Vermittlungsamtes in Maribor erfuchl uns um vttöffentlichang nachfolgender Zeilen: Alle Arbeitsgeber, die irgendwelche Arbeitskräfte suchen oder brauchen (Knechte, Hilfsarbeiter, Maurer, Zimmcrleute, Schlosser, Kanzleikräste, Diener, Dienst-boien, Stubenmädchen usw.) werden neuerding; auf» merksam gemacht, daß sie jede freie S:elle zuerst dem obengenannttn S:aatSamte bekanntgeben und sallS sie in bestimmter Zeit da keine gewünschte Arbeitskraft bekommen sollten, erst dann privat weiter suchen. E« ist unzulässig, daß gerade die so« genannten .leichteren Post«," (Laufburschen, Diener jeder Art, Waggonbegleiter, Kanzleikräste) unter der Hand abgegeben werden, während beim Arbeitsamte tagtäglich ganze Reih:n von armen und bedürftigen Arbeitslosen und Invaliden um Arbeit ansuchen (am 8. März waren 913 angemeldet), die ihnen nicht vermittelt werden kann. Ja»b«sonvers betrifft dieS Industrie-, Geschäfts- und Bankunternehmungen, die wir bitten, zuerst immer die Aermsten und Ve« dürftigsten berücksichtigen zu wollen. Alle vermitt» lungen sind für jedermann kostenlos. Anmeldungen werden persönlich, schriftlich und telephonisch (Tel.-Rr. 215) entgegengenommen, nur mögen immer Bezahlung und besondere Bedingungen sür den Ar-beiier genau angegeben werden. — Arbeiter aller BerusSgntppen, die arbeitslos sind oder irgendwelche Arbeit suchen, mögen sich täglich von S bis 12 Uhr beim staatlichen ArbeitSamte, Maribor, Stolna ulica 4, anmeldtn. Arbeit«- oder Dienstbotenbuch (sowie auch andere BerufSdoknmente) sind immer mitzubringen. ES werden auch gutbeglaubigte schriftlich: Anmel-dungm angenommen. Ein Tscheche im Wiener Schulrat. Aus Wien wird gemeldet: In der am 10. d. M. statt-gefundenen GnneinderatSsitzung wurde an Stelle deS bisherigen Bezirksschulrates ein neuer Schulrat ge-wählt und in diesen wurde für die Tschechen der G.'meinderat Machat entsandt. Die Ehrenbeleldlgungsklage de» Unterrichtsministers. Wie aus Beograd ge-meldet wir», hat der UnterrichlSminister Svetozar Pribicevic dem Justizminister die Mitteilung gemacht, daß er gegen de» Abgeordneten Stojan Protic die EhrenbeleidigungStlage einreiche» und vom Parlament die Auslieferung des letz eren an daS Gericht ver-langen werde. Es handelt sich um die bekannten An« fchultzigungen in der Hercigonjaaffäre. Don der Deutschen Partei. Da« Neu-satzer Deutsche VolkSblatt schreibt am 12. März: Die BersammlungStäiigkeit der Partei der Deutschen befindet sich in vollem Flusse. Sonntag für Sonn-tag werden Versammlungen in den deutschen Sied-luugSgemeinden abgehalten. Sonntag für Sonntag pilgern aus de» Parteizentre» unsere Redner, denen «tht 4 Sillier &ettnn« flammn 22 sich gewöhnlich eine Anzahl «on bcgtisterten Volks-genaffrn anschlüge«, ftlnaufl auf» flache Laad. In ganzen schwärmen, die >««tr »ehr anschwelle», jichcn die Städter allsoiiniäglich hinaus in die deut-schtn Ortschaften, hinan» in die fteie Ebene zu ihren Brüdern, und die Zuversicht, die sie hinaus-tragen, und der Ansporn, den sie erteilen, steigert sich jedesmal in ihnen seider angesickt» der herz» erfreuenden Erfolge, die die Partei der Deutschen bei unseren Volksgenossen bisher allenthalben errun« gen hat. Am heutigen Tage ist ein Rekord zu ver« zeichnen: vier Versammlungen an eine« Sonntage, vier neue OrtSverbände an einem Tage: davon entfallen zwei auf die vatschka (Kuzura und Torschau) und zwei aus» Bann« (Weißkirchm und Satharinen» selb). Und schon sind weitere Versammlungen für die nächsten Sonntage angemeldet; in der Baischka (bezw. Sycmien) stnd schon alle Sonn- und Feier« tage iit Ostern besetz». Dabei wäre eS notwendig, daß an einem und demselben Tage die nämlichen Redner zu gleicher Zelt an verschiedenen Orten sprechen sollten. Denn die Anmeldungen lausen so zahlreich ein und sind zum Teile in solch ungedul-digem Tone gehalten, daß die leitenden Stellen oft Mühe haben, die Fordernden von der Undurch-sührbarkeit ihr-» Begehren» zn überzeugen. Menschen-unsägliche» soll niemand verlangen! Bilder von Petrus und Paulus entdeckt. Nach einer Mitteilung de» bekannten italienischen Archä-logen Professor Lanciani sind, wie au» Rom berichtet wird, zeitgenössische Bildnisse de» hei- ligen Petru» und de« heiligen Paulu» in einem unterirdischen Bau der römischen Zeit entdeckt worden. Man stieß aus einen solchen Bau, ein sogenannte« Hypogeum, bei Grabungen, die zur Errichtung einer großen Garage gemacht wurden. Die unterirdisch« Anlage umfaßt eine Anzahl von Räumen und Ga-lerien, ein« Krypta und ein« christliche Kirche mit wundervollen Fresken auS sehr früher Zeit. Lanciani glaubt, daß die auf diesen Fr«»ken befindlichen Bildnisse der beiden Heiligen nach dem Leben gemalt worden find. Der Mann, der die Wurst verdient hat! Wir lesen in der Berliner „Deutschen Zeitung": Zn einem schlesischen Städtchen hatte ein politischer Fleischcrmeist er eine vierpsündlge Preßwurst ausgesetzt sür die beste Antwort aus die Frage: „Wann wird'S wieder besser?* E» gingen über 100 Antworten ein. Gewinner war ein Holzarbeiter. Er schrieb kurz und bündig: „Sobald unsere Leute einsehen, daß zu einem Fasse ein Reifen gehört I" Der gesunde Menschenverstand fühlt ganz richtig, daß ein guter Reifen tüchtig zusammenhalte» und fest aufdrücke« muß, damit der Wein au» dem Fasse nicht audläuft. Der Mann hat die Wurst verdient! Paralyse heilbar. In letzter Zeit wird in der Presse daS vom Prager UniversitäiSproscssor Dr. Oskar Fischer gefundene Mittel gegen die Pa-ralyse und Rückenmarkschwindsucht viel besprochen. Wie Dr. Fischer erklärt, erzielte er damit in der Behandlung von Paralyse und Rückenmarkschwind, sucht .im leichteren Stadium voll« Heilerfolge, in völlig hoffnungslos«» Fällin «I»« Wiederherstellung in so ««item Maß«, frafc di« Pati«nt«n der G-'-ll. schast und ihrem Berufe wiedergegeben werden konnte». Amerika bestellt Lustschiff« in Deutsch, land. Die amerikanisch« Handelskammer teilt mit, daß tn Washington eine groß« Gesellschaft für Handelslustschissayrt gegründet worden ist, die eine große Anzahl von Verkehrslinien eröffnen wird, die von den Zeppeli>llu!l!ch lfcn gesahren werden sollen. Die Gesellschaft, die den Namen „Allgemeine Lust« schiffahrtSgefellschaft" führen wird, hat schon be. schlössen, in Deutschland eine größere Anzahl von lenkbaren Luftschiffen bauen zu lasten. Die befeen ersten Schiffe werden im Sommer 1923 fertig sein und den Dienst zwischen Rcwyork und Eh'cago be-sorgen. Sport. Fußball. Das am vergangenen Sonntag ad-gehaltene Uebung»wettipiel zwischen dem Athletik« sportklub Eclje und dem »portni klub Eelie ge» wann die einheitlichtr spielende Mannschaft de« Athletiksportklub» 5 : 1 (2 : 0). An dem flauen Tempo erkannte man den Training»mangel beider Mannschaften. Da» folgende Spiel der Reserven gewann der Sportui klub 1:0 (0:0). Die Sieger waren besser. Beide Schiedsrichter gut. eFabrih.siieue ontinental ~Schreibmaschinen eingetroffen c«/. too u. 97 JTni. 7{ud. JCegat, Jrfaribor, Slovenska ulica 7 e-/, too u. 97 AIs Leiter für ein größeres Unternehmen wird ein intelligenter, energischer, tüchtiger und geprüfter Zimmermeister jugoslawischer StaaUbÜrger gesucht Angebote zu senden nach Ljubljana, Postfach 127. Chaufteur mit PrflfuiitKraciil«, möglich»» galanter Scblossor, der Reparaturen yor-uelimeu kann und Nebenarbeit im Fabrike-betriebe leistet, wird aufgenommen. Oflerten mit Angabe bisheriger Tätigkeit, Beschreibung der gefahrenen "Wagen und Lohii-aniprüchen an die Yerwltg. d. BI. i7789 Gute Bürgersköchin ehrlich, sparsam, arbeitsam und ein ehrliches, fleissiges Stubenmädchen, beide in mittleren Jahren, per sofort gesucht. Lohn nach Ueber einkunft. Gut Fulinc, p. D. M. r Poljn pri Ljubljani. Herrschaftsdiener erstklassiger Serrierer, empfiehlt sich den geehrten Herrschaften. Geht auch nach auswärts. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 27784 Verheirateter, tüchtiger Gatterist sucht eine Stelle, womöglich mit Wohnung in Sloveoien. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 177 «o Wichtig für jeden Steuerzahler! Lehrbuch der doppelten und amerilcaxiischeu Bucbbnlt» ia »loveqisrher Sprache. surju.^/cbcn r-ou der fnvatiehronsiali Legat. Erhältlich in allen grösseren Buchhandlungen. Unentbehrlich für jeden Geschäftsmann. Gewerbetreibenden, Fabrikanten und Buchhalter. Maurer für verschiedene Akkordarbeiten per sofort mehrere Maurer-Partien gesucht. Gradbeno podjetje G. Tönnies, druiba z o. z., Ljubljana. VerlässlichesMietern verheiratet, womöglich mit Kenntnissen in der Ziegeleibranehe, wird aufgenommen in der Leitersberger Ziegelfabrik bei Maribor. Als Leiter für eine grössere Maschinentischlerei wird ein intelligenter, energischer, tüchtig er jugoslavischer Staatsbürger gesucht. Angebote zu senden nach Ljubljana, Postfach 127. Fränlein aus gutem Hause, gelernte Weissnäherin, übernimmt Weissnäharbeiten in und ausser dem Hause. Gefl. Anträge an Roman* Senekoviö, St. Jurij ob juZni zelezniei. Berufsmasseur und Krankenpfleger empfiehlt sich zu einem einzelnen Herrn. Auch zu Geisteskranken. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 97754 jVpfelmarmelade gemischte Jvtarmelode Eimbeersaft iiiMJiiikumiiiiiiiiiiimuiiiiiftHiiorii tut offeriert jtfarburger Jtfolkerei u. Obstkonservenfabrik, Qes. m. b. Js., jYtaribor. Tüchtiger Goldarbeitergehilfe wird gesucht- Offerte an „Ozma* Annoncenbureau, Zagreb, Gunduliceva 5/1. Spezereiwarengeschäft auch samt Haus aut gutem Posten in Maribor oder Celje wird gekauft. Anträge an: J. H„ Maribor, Stri-tarjeva ulica 5. Weingartenbesitz in schöner Lage, Umgebung Maribor oder Celje, mit gut erhaltenen Gebäuden, wird gekauft. Anträge an : J. II., Maribor, Stritarjera ulica 5. Deutscher Untersteirer 37 Jahre alt. wünscht sich mit besserem, wirtschaftlichen, für ländliche Verhältnisse passenden Fräulein oder kinderloser Witwe zu vereheliche». Nichtamonymt Zuschriften unter ,Gebildet 27792" an die Verwaltung des Blattes. Maschinschreibunterricht nach dem Zehnfingersystem, in Slowenisch und Deutsch, erteilt Frau Fanny Blechinger, Levstikova ul. 1. Offvricre W'»r.7rt»cer Öeblrgsweine, 10 bi« ilperzentig, je nach Qualität, «um Preis« ▼on 14 bis 15 Kroneu per Liter, garantiert naturreine Produrentenweine. Besorge den kommiMionsweiuen Einkauf direkt vom Producenten, liarl THIrr. Wainpro-duzent und Woinkommissionür, VrsM, (ßanat BUS', Wil*ongasse 4. Telephon 146. i Salon für feine Damenhüte RUDI PABLE (Igrisnik) Graz, Gleisdorfergasse 19 empfiehlt sich allen Damen. XriKl«. ««rlea:* *ufi*lbureJml tu - »ertiUioortll«« vchriftt.it^: Stam