La ilmchcr Zeitung. Nr. 231. Plan II uiet.lt! °u»pre< e - ?m r »an,i. ft. l>, h.,lb,. ft. .V50. YUl d,^ .iUftel'xng ,n^ Hau«» bald:. 5<> ll. Mil t»cl ^«oft ssn, j. fl. 7.50 Tonne» stag, 3l.Ottobcr liw.Wlr., «m. l fi.,. Der Minister des Innern hat auf Grund Aller-HLchsler Enls^ließung vom 3, Oktober l872 im E,nvcr. nehmm mit den beiheillgten andrren t t. Ministerien den ,her,t" Albrecht G,afcn Wickenbura, Ächillc«, v. Mrlingo und Bruno Diltrich dic Brwilli.ung, zur Errichtung einer AcliengescUsckaft zur Erbauung und zum Ntt.icbe eines flälldi^e» Theater? in Wien unte, der Firma ..Vlcticngchllschaft ..Komische Oper" mit dem Slhe in Wicn eithcilt u»d rcrcn Stalutm genehmigt. Am 39. Oliobcr i«7^ wurden in der l. l. Hof^ und SiaaXü-druckerei l,i Win, dir italienische, böhmische, polnische, nühmischr, slnuenischi-, lluuiischs mit, romanische Aneqade dc«< a», '.' 1^2 umlcixfiss blu« iü der deliischen Ausqalie llschlenrne» !.!» ^tücle,' des Rc chsneset^lilaltes vom Jahre l8?2 ausgegeben und Vrlscndi't. Duyselbe eiüliäll »nier ^lr l4<^ d^e Veiordounss be? Finan^ninisterinms vom 17. Ollober !87lstll!!»tiel,»,!d>!!„q uo» Z»cl,'>-; ^^ lf»<' die Anxdmiichio'ss dr^ Flülii^miiüslni»!»,» nn!» li«. Olluber l«?2 wegel, Eirich»,,", e»>^ Ausliss^^'"^ "' ^>a"o di Fl'gaz^a „l,d A!lflasfu,'g der 'jollmnls-Exposilllr in Campo "r. If». d„<, l.,iss,lichs Patent vom 25 Ollolier 1872. l,sl,sff.'»d die Eiüdernsimss der ^aildlags von Vd me„, Dulmaün,. V"liz>e,! u„d ^nbomnien mit K,alan, Oesterreich u»!e> u„d ol> dir Oüii«, s!,<;l'»!ss. Sleisliiiail, jlär>i!rü, Krain. Bn l°,«iua. Mäliren. Schllsie». Tli»!. Billlllbeia. INrirl,, Gürz und Gradisca. dnn» Trieft mit seinem Gefiele. (Wr. Z>g. Vir 21i) vom 2ft. Ollober.) Nichtalutlichel Tbeil. Nach einem Crlasse des Herrn Ministers des Innern vom 23. September d. I, werden die C'ht. bunueu über die fse u c rschiide n und das Feuer« lvsch we sen. du'ch eine längere Rc,hc von Jahren fortacsevt, nnzweisclhaft nicht nur für die Zwcckc dn Stlilllov rwallnncz. sondern auch für die speenUen Zwickt d:r Versicherungsanstalten e'" erdohlcs praliisch,«, ^„. ^nssc ücwinne,'. Bei der ersten Erucl'una der Feuer-sWden hciben sich jtdoch einige Uekelstände herausaesteUt. deren Gcscitissun^ dringend nothwendig ist, sollen die Ergebnisse einer solchen umfangreichen. Jahr für Iah' wicdellehrenden i^rhrbunu für das prallische Leben brauchbar werden. Die wcsen'lichste Bedingung der Brauch liÄ." """ statistischen Nachweisungen ist die Verlaß "yleit dlrsclden; wiewohl nun viele politische Behörden mit oollcm Verstänanis der Sache bi.- Erhebungen ge» ltitel habcn, so habln sich doch mai'che damit begnügt, die von den Gemeindevuriländen voraele leu Nachwei« sunacn zu sammsln und ohne Controle, ob sämmtliche Gemeinden des Bezirkes dcn Nachweis geliefert habcn. einzusenden. Oie Folge war, daß einttseits Feuerschäden von ,mi»hullung ocS t>urch den Erlaß vom vom 20. März !8?1 vorgeschriebenen Termins nicht »nincr möglich sein mag, so wird dich duich eine solche Drminsübtrschre>luna die l. l, statistische Cmtratcom-,mss,on außer Stand gesetzt, den Wünschen des Publ,-cumS nach schneller VeiöfftnillchlMg der stallstischrn Daten entgegenzukommen. Es werden sich aber auch in» folge dieses allzu langen Hinaueschieben« der Einsen» düngen manche Gemeinden mrleilen lassen, auch d>e Brände des nächstfolgenden Jahres in die Nachmeifung aufzunehmen. Oie l. f. Cei>l>al!0MM'sf,on Hat nun eine Enveitcrinig des im Oeliiauch slchenoen Formular» in! der Art voi-^cschlaaen. daß die Gemeinden Karin da« Datum der noiarfallcnen Grande auszufüllen halicu. ein Mounnt, ocss,n '^luf^ichnung. abacschen von der dadurch sscschaff^nen Conlrolc, auch in anderer Bczichuug hoch» wnnschenswcllh erscheint. Em d'itler Ucdel zu erfahren, wie viele von den vorhandenen Feurrspiitzen Fahr». Tra«.» oder bloße Hand' spritzen sind. T>r Herr Minister leitet die Aufmeit» samteit der politischen Behörden >m Interesse der Sache auch auf diesen wichtiarn Puntt. Ein weiterer bcroorgetretcncr Ueb^lstand bezicht sich endlich auf die Nachwe'snng der (Ärüße des Gch^dens. DlM qcgenml'irlig im Gebrauch stehenden Formulare ist derselbe e»lwcdcr in jener Höhe an;ua.cben. wie er sich nack den amtlichen V'hrbungen hrau«e Frage einfach so zu stellen: ..Größe des Schaden« in > Gulden ö W." Die l. l. statistische Centralcomillission hat noch eine Erweiterung des Formulars nach einer anderen Richtung bcfü'worlet. Es ist dies der Nachweis der Hagelschäden. Die Wichtigkeit einer solchrn Er° bebung ist wohl unzweifelhaft und auch die Durchführung de, selben wird leinen besonderen Schwierigkeiten be. gegnen. Der gcmcinsaml staatlivoranschlag sür das Jahr 1873. (Fortsetzung.) Artikel II. Das von den im Re'chsralhe vertretenen König, reichen und Vandern und von de" Königrnchen und Vän. dern der ungarischen Krone im Jahre 1873 gemeinsam ;u bedeckende außerordentliche Erfordernis wird folgendermaßen festgestellt: Kapitel 1. Ministerium des Neußern. Titel 1, Centralleitung. und zwar ll) Auslagen der Präsidialablheilung 20.380 fl, b) für die Rcnoonrung und Ausslallung des Mlnislelial »Palais 17.330 fl. Titel 2. diplomatische Auslagen: k) Für die Miandl-schalt in Slultgarl 2000 fl.. d) Gehalte der in Diepo-nibilitüt Befindlichen 39.700 fl. Tllel 3. Co"su!als-auslagcn: 1. Auslagen für d>e europäische Donau'Com» Mission 4000 fl, 2. Reise» und Eilüichtunqstoslen für den Consul in Buenos «y,eS 2000 ft., 3. Unlerslutzun' gen und Heimsenduligslosten jür arme vilelrelchisch-ungarische Slaatsallgehürlge 15x000 ft., 4. fur F üctit« linge auS Montenegro 11.400 fl., zusammen I! I.810 fl. Kapitel N. Kriegsministerium. ^. Heer. 1. Elnmallgcs Erfordernis: Titel 1, Erfordernis zur Beschaffung und Bcifchiebung des noch sehln,den Feldaus,üslungs-Materials: Post 1, für Trainmaierilll 124.000 ft.; Post 2, für Hnftellung dcr Felseladlirate 10.000 fl.; Poll 3. zur Beschaffung von Samlals-malcrialc sür Feld'SaniliilSanstallcn 2. und 3 Vmie 50.000 fl ; Post 4. zum Bum von Fuhiwtsen.Malcrial-dcpots 235 000 fl. Tllel 2, Waffmwesen: Post I. zur Anschaffung von Hand-^rucrwaffcn sammt Munition, wobei die Gcnehm!a,ur«u zur lifolqten Berweodunss eines Erlöses von 503 8«9 fi. für Wän^lgcwehrc zum «nkaufe von 12 000 Wernolgcwlhren und circa zwe> MU,onen Pa» lronen e>theilt wii l'. l.230 000 fl.; Post 2. zur Anschaffung von Fes'ungsgcjchützen jür die blsiehenbtn festen Plätze 162 500 fl.; Po„ 3, zur «n,chufsun« ron Fe-stu»«s^eichützcn sammt Munltion jür bus Foia,l>llts!t. dcr Snnitills» ,ll>?-T'nppeN u"d der iUerpflcae>an»ie technische Genle-Ansrüllung .52 220 fl. T'lel tt. für die erste Einrichtung der errichlclen Huibeschlag'schulen 4170 fi. Titel 7, für Anschuffuna. der neuen Maße und Gewichte nach dem m,chen System 40 750 ft. T'tel 8, Ersordcrnis sür Auslage vo>, Druckwellen im uUl>s!nrinen und von Reglements msbesondcre 49.000 fi. Titel 9, Anschaffung von Di!ll,nn Kroosla^t 200.000 fl ; Post 4. Neubau eines A tiller"» O,po,s >n Pia^35 000fl ; Post 5, Bau eines zweiten 4lili"t>o"5» Dipols auf d^m Gutiuczt'Hotler in Ofe -P^ll l>000lX) Gulocn ; Post 6. Erbauung lines FriedenS-Puloerma a^ns in ttomorn 65000 fl.; Pnn 7, Slalloau dcr «rolltlie-laserne in ssomorn .54 000 ft - Post 8, Bau eincs Puloer-Vssschle,ßmac,az>ns summt' Wach'hau« il, Salz. bürg 7000 ft.; Pos, 9, Erbammu l»c>li Depot'üumen sür die ÄrtiUerie in Pcsl 300l)0fl ; Post ^ A i'.'us und ^ldapiirunss der Baron «ttl-lictcnlbal'lHtn M>'l'ljöie in H rmannstadt zur Unterbringung zweier Ballerten 5l)000fl. ; Post 1l. Erdauuna von Schm'tdcn für die H.'sftcschlagschulen in^aibach. "sll'N. Gr^. Pst, Komorn und Hermclnlistllli 20 000 ft ; Pott 12 '«c-stauricrung der allen P,onli!elkuseine zu ^>nz 18 400 ft ; Post 13. Noavlieruna des Obe"li,sliM'ushaui.«» zu Kultlnbclll zu einer Kaserne 24.000 fl ; Pust 14. Re. s'aurielimq ,m EaoaUerie«Elablissimrnl zu Btruszow 20000 ss - Pos, 15. Bau einer gcoecklcn Reitschule in 'Ues, 5')0lD fl ; Polt Ui. Anlauf eines Gebäudes für das G>n.ralcomma"do in >/embrrg I85 0l»0fl : ^»st 17 «nkauf dcs dem Kla^sse» C°"ve",e m Zat« glhöriaen G.bäuoe« zu einer Kaserne 18000 fl.; Post 18, Er-bauuna einer gedsckten Reitschule m Vatdach 35 (X)0 fl ; Post 19. ,ur Unterbringuug des Truppcnllllm« n»ührung des ToneniystemS in den militär-ärarrschen Gebäuden in TcmeSvar 30.000 Gulden; Post 23, ildapllerung de« Lagerweil:« Nr. 17 zu Olmütz zum Ärtillerie-Munitionsmaaazine und Her« stellung eines FriedeS.PuloermogazlnS 30,000 fl.; Post 24, B^u eines Depots für Pionniermateriale in Prag 30.000 fl. T.lel 11. Anlauf und Herstellung von Schieß« Plätzen für Uebungen mit Handfeuerwaffen, dann Ver» groherung der bestehenden Efercierplätze und für Schwimm» schulen. Post 1, zum Anlauf und Herstellung neuer oder Vrrpizßeruna der bestehenden Schießplätze 50.000 fl.; Post 2. iür Vergrößerung der bestehenden Exercierpläye 40.000 fl.; Post 3. zum Anlaufe des Ältillerie«Schleß» platz s am Stemfelde bei Felifvorf 500.000 fl.; Post 4. zur Herstellung der Schwlmmfchule zu Karlsstadt 2000 Gulden. Titel 12. Vergütungen und Entschädigungen. Post 1, zur Ausgleichung der Forderungen des Unternehmers Gustav Veer für den im Jahre 1867—1871 ausgeführten Neubau am Scoglia.Grande in Pala 125.000 ft.; Post 2. Forderung deS k. l. Finanzministeriums für zwei Rittmislerwohnungen in Snyatin 5666 ft.; Post 3. Entschädigung deS Johann R yer in Temeovar wegen erlassenen BauverboteS' 24.000 st., Post 4, Forderung des Professors BlaaS für Malerei im Arlilleriearsenale 6000 st.; Summi deS einmaligen außerordentlichen Er» fordtlmsse« 4,716.026 fl. (Fortsetzung folgt.) Vom Tage. Die verfassungsfreundlichen Matter fahren fort, die Gerüchte über die angeblich erschütterte Stellung deS Ministeriums als grundlos zu bezeichnen. Die „MontagS'Nevue" signallsiert neuerlich die Vorlage dcS W ahl re f or m«E n t w u r fe S in der bevorstehenden Reichsrathssession. O,e genannte Wochenschrift schreibt: „Die Wahl« reform wurde in der Thronrede des Kaisers an den RcichSralh als nothwendig erklärt. DaS Ministerium hat zu wiederholtenmalen Anlaß genommen. d>e Lösung dieser Frage als seine höchste Aufgabe zu bezeichnen, weil e« sich berufen erachtet, die Co»stituierungSsrage abzuschließen, und weil eben die Wahlreform diesen Eck» stem im Verfassungsgebäude bildet. In jener Ver» sammlung von Parteigenossen, welche der Bildung des Mlnlst^riums AueiSverg voranging, wurde all da« ver. abredet, in das reine gebracht, und auf Grund diefeS PiogrammeS trat das Cadinet auf die Trümmer des Hohenwarl'ichen Regiments. Die Wahlreform steht nach wie vor unverändert in der ersten Linie des ministe» riellen Programmes, und nichts ist geschehen, was der Regierung Zweifel über deren Durchführung be-bringen könnte. Ehe wenige Wochen Veraehen, wird sich der Relchsrath damit zu beschäftigen haben." In Belnff der weiteren Vorlagen für die nächste parlamentarische Action wird der „Bohemia" aus W«en geschrieben: »Oie heutige „Presse" bringt eine, Wie es scheint, verläßliche Skizze der Materien, die in den im Unteriichrsmimstcrium oorbereitcten confessionellen Gesetzen ih^e Erledigung und Regelung finden sollen. Schon diese wenigen Andeutungen über die einzelnen in den Entwürfen behandelten Fragen lassen den äußerer» dentlichcl, Umfang jener Elaborate und die Schwierig» leiten ihrer Ausarbeitung erkennen, so daß eS leichter begreiflich wird, wenn das Zögern in der Einbringung der Entwürfe auf ausschließlich formelle Motive zurück« geführt wurde. Was übrigens in jener stizzc nur mit wenigen Worten angedeutet wird, wie z. B. der Pfarr» concurs, die Ablösung der Patronate, die Lösung der Congruafrage, verlangt für den Gesetzgeber die einge« hendste Prüfung und Abwägung aller da zur Gcltung kommenden und fundierten Rechte, mithin die Sichtung eines Materials, welches angesichts der Verschiedenartig' leit der Entwicklung und Ausübung dieser Rechte in den einzelnen Diäresen geradezu riesenhaft genannt werden mutz. Dem Vernehmen nach umfassen die unter dem Sammelbegriff der „confessioncllen Vorlagen" eindczo» qenen Elaborate an zwanzig verschiedene Gesetzentwürfe, von denen jeder natürlich mit einem eingehend auSge« arbeiteten Motivenberichte versehen sein muß." Ein neues Programm. Die grazer..Tagespost" brachte vor einigen Tagen ein höchst interessantes Schriftstück — das Programm der sogenannten österreichischen Rechtspartei (?) Die öffentliche Meinung säumte nicht, sich dieses Schriftstückes zu bemächtigen, den Text desselben mit» zutheilen und demselben die wohlverdiente Beurtheilung anzufügen. Das erwähnte Programm enthält angeblich nach. stehende die staatsrechtliche, nationale und Schulfrage be» handelnden Grundsätze: „Die Vertreter der österreichischen Rechtspartei erklären als obersten Grundsatz ihrer Bestrebungen die Anerkennung und Geltendmachung des Rechtes nach allen seinen Richtungen, insbesondere in kirchlicher, dynastischer, staatlicher und nationaler Beziehung. Sie treten daher ein: I. Für die Nufrechthaltung der Einheit und Un» theilbarkeit der Monarchie unter dem angestammten aller» hilchstregierenden Herrscherhause auf Grund der pragmatischen Sanction im Jahre 1713. II. Für die Aufrechterhaltung der Selbständigkeit und geschichtlichen Eigenberechligung aller einzelnen König reiche uni» Länder des Reiches, und III. in organischer Fortentwicklung dieser beiden Thatsachen für die Herstellung einer Bandes- und Reichs» oetfussilng auf christlicher Grundlage. Zur Erreichung dieses Zieles halten sie für noth. wendig die Anerkennung und Durchführung folgender Grundsätze: 1. Das Landesrecht kann anders nicht geändert werden, als von dem Landtage mit Zustimmung des Monarcken. 2. Die Mitwirkung zur Gesetzgebung über Nnge» legenheiten, die als gemeinsam anerkannt werden, steht einer Versammlung von Deputierten aller Landtage zu. 3. Die Gesetzgebung über alle andern Angelegen» heilen steht dem Landtage allein zu. Ergibt sich bezüglich solcher noch ein weiteres Ve< dürfniS nach Vereinbarung unter allen oder einigen Ländern, so werde sie gepflogen durch Deputationen der Landtage unter Uufrechthaltung der Selbstbestimmung jedes Landes, 4. Die Administration ist bezüglich der gemeinsamen Angelegenheiten einem Ministerium übertragen, dessen Wirkungskreis jedoch sich nicht über den Bereich der» selben hinaus erstrecken kann. Die Administration aller nicht al« gemeinsam er» klärten Angelegenheiten wird durch eine im Rathe der Krone vertretene Landesregierung besorgt. DaS Ministerium ist für die Verwaltung der ge» meinsamen Angelegenheiten der Deputierten.Verfamm. lung, die Landesregierung aber für die Verwaltung der nicht a»meinslimen Angelegenheiten o^m Landtage verantwortlich 5. Die Stellung jedes Landes ;mn Monarchen und zu den übrigen Königreichen und Ländern wird durch «in zwischen den Landtagen und der Krone auf Basis dieser Grundsätze vlicinbalte« Landesgrundgesetz geregelt. 6. Es ist eine gerechte Wahlordnung herzustellen, mit Ausdehnung des politischen Wahlrechtes und größt» möglichster Erleichterung der Ausübung desselben. Als geeignete und nothwendige Mittel zur Durchführung obiger Grundsätze erklären sie: 1. Gsößtmögllchsle Verbreitung deS Verständnisses derselben in den weitesten Schichten des Volles durch die Presse und durch die Vereine. 2. Ergreifung, respective beharrliche Fortsetzung des passiven Widerstandes gegen die Dezember-Velfassullg durch Nichlbcschickung des Reichsrath« und seiner Dele< gationen, eventuell der Landtage. 3. Energische Unterstützung einer Regierung, welche einen Ausgleich nach obigen Grundsätzen anstrebt, durch Wort, Schrift und That in und außer drn Landtagen. Betreff« de« nationalen Standpunktes wird die österreichische Rechtspartei einstehen: 1. Für volle Gleichberechtigung sämmtlicher Nationalitäten vorzüglich in der Schule und im Amte. 2. Der Schutz der nationalen Minoritäten wird durch ein von denselben im Laufe der Ausgleichsoerhand» lungen zu bearbeitendes und den Landesgrundgcscyen zu inarticulierende« Nationalitätengesetz gewährleistet. Hinsichtlich der Schulfrage erklärt die österreichische Rechtspartei: 1. Daß die gesummte Gesetzgebung in Sachen der Schuloerfassung nach ihrer politischen Seite hin der Eompetenz der Landtage angehört; 2. daß die Volksschule, um ihre Aufgabe aegen Familie, Kirche und Staat erfüllen zu können, unbedingt confessionell organisiert sein müsse; 3. baß sie daher l« l st c i oe r» "n t wortlichtei t nor Deputierten.Veisammlung und ^auotug. wie sie das ..stllal»rtchlliche" Programm for» °ltt, gehilll ^lanl'tlich „ichl zu den conservatioen For-ottunu.cn, zur Staatsordnung auf „christlicher Grundlage". ,st im Gegentheile clsmän»ern. sondern von Schwärmern und Deciiimatore,,. — >i>ie volle Gleichberechtigung dcr Nationalitäten ist theoretisch allseitig anaenom» wen, tann aber pralt'sch doch nur inneihalb gewisser Grenzen verstand?» werden, vorzüglich von conservative« Politikern, mclHc die Nationalitäten-Frage »'chl zu Agi-tationszweckcn benutzen wollen, und von solchen, -di: als ersten Olundsah aufstellen: Nicht jedem daS Gleiche, sondern jedem da? Seine. Die vollständige Ueberlassung der Schule an die, Landtage wird von wirklichen Conscrvalinen gleichfalls nicht vertreten werden können. Die Kirche würde hier» bei nur in wenigen Fällen etwas gewinnen, in vielen größeren Schaden leiden; der Staat lann sich aber unmöglich dazu vcrst hcn, daß die Schule seiner Mitauf. sicht entzogen und eventuell zum Tummelplatz nation«, ler unii separatistischer Wühlereien gemacht weide. — Für die Vcrbrcilul'g der „staatsrechtlichen" G>u"dsätze soll in den Piemen gewirkt wcrde». In wclchen? Eigmtliche ..staalsrcchtlichc" Vereine gibt es nicht; es sind wobl die katholischen V.reilie und Easinos gemeint; tmscn aber die föoeralislische Agitation als Hauptaufgabe zuzuweisen, erscheint uns, wie wir oft genug gesagt, ungehörig. — E„dlich die vorgeschlagene Organisierung cineS „staatsrechtlichen Ge. htlmbunbesl Die Männer der wiener Conscienz. die wir als ernst zn nehmen bezeichneten, kennen wohl das geltende Gesetz genau genug und halten auch so viel auf Legalität, um zu wissen, was einer solchen Organism ung im Wc^e steht. — Das alles bestimmt uns. die grazer Enthüllung mit starkem Zweifel aufzu. nehmen." Die nächsten Tage werden un" wohl sichere Aufklärung bringen, ob dieses Programm wirtlich ex" st'ert und den Weg der Öffentlichkeit wirtlich betreten w'll; ob dieses Programm dac> N.sultat der Konferenzen eincr Partei ist, die altes nicht vergessen lann und neues nicht lernen will; einer Partei, die den 13len März 1846 mit oll seinen freiheitlichen wohlthätigen Folgen aus dcr «Meschichlc O.sttrrcichs gerne streichen möchlc —oder ob sich ein in dcr Weltgeschichte total un< bewan^rter österreichischer verfassun^sfelndlicher Don Quixote wieder einmal „einen Jux" machen wolle. Derlei Programme können derzeit höHsten« al« ..fromme Wünsche" angesehen und al« Eintagsfliegen behandelt werden. 'politische Uebersicht. «aibacb. 30. Oktober. Die Anwesenheit Sr. Excellenz des Herrn Unter. llchlsmuüstelS Dr. o. Gtrcmayr in Prag bezweckt „ach plllger Berichten angesichle, der bevorstehenden Landtagserüffnung die erdgilllge Feststellung dcr Regie» runa.soorlaacn wegen Revision der Gesetze über die Er» richlung und E'haltung von Schulen, die OrtS« und Bczirtöaufsicht über d,c Schulen, so wie auch die Bei« legu'ig der D'ffe,e»zen zwischen Stalthalterei und Lan. desaueschuft. welche der die Bcitragepfllchl des Bandes zur Gedeckung der Bezirts.SchulumIagen behandelnde § 56 des Gesetzes, betreffend die Schulerrichtung und schulerhaltung. veranlaßte. Dic Commissionen der kroatischen Regni. colardcpulation beriethen am 29. d. über das Verhältnis der kroatischen Landesregierung zum unga. rischen Ministerium und über die Einfühlung dcr di« reclen Reichstagswahlen in Kroatien. Die finanziellen Fragen gelangen in den nächsten Tagen zur Berathung, nachcem dic Deputationen auch die Kosten der gemein, sam^n Ministerien in die Berathung cinbeziehen wollen und deshalb die Sanction des gemeinsamen Budgets p,o 1873 abwarten. Die Frage wegm der Grenzwal, düngen und bezüglich des Ausbaues der kroatischen Ei, senbahnen kommt gleichzeitig mit den finanziellen «in. gclegenheiten zur Velhanolung. In einzelne», Preußischen Abgcordnctenkreisen soll man angesichts des Schicksals der KreiSrrdnung im Herrenhaus« entschlossen sein. die Mandate niederzu« legen, da man es als gegen die Würde einer Poltever, lretung vMlohend betrachtet, aussichtslos gegen den oer. härteten Widerstand be. Feudalen ankämpfen zu sollen. ES werdcn nächstens entscheidende Regierungemaßregeln erwartet. Minister Eulenburg steht deswegen mtt V>S< marck m Verkehr Das zutage getretene Bündnis der Feudalen mit den Mlramonlanen und Polen, welche stramm Mlt der Kreierte, stimmen, hat maßgedenden. orts besonders verstimmt. Der Minister des Innern halte am 27. d. M. eine Aud.enz beim Kaiser; er for. dcrte entweder seine Entlassung oder eine wirksame Un. erulitzum,. letztere wurde ihm zugesichert. Em Pairs-schub für das Herrenhaus ist bevo>stehend, wodurch dcm< selben ungefähr zmanz.g Mitglieder zugeführt werden dürften. Dle Session soll Ende der Woche geschlossen und unuiilltlbar darauf eine neue Session e, öffnet werden. " Nach einem in der ..La Presse" erschienenen Schreiben hätte die französische National. Vcr sa m mluna unmittelbar nach ihrem Zusammentritte folaenkes zu be. schließen: Art. 1. Die Republik, seit dem 4. S.ptember 1870 Regierung do s^w, wird als die dlfimtioe Rc. gitiung von Frankreich vcrtündet und ane,lannl. Act. 2. Herr Thiers wird auf vier Jahre zum Präsidenten der französischen Ncpublil anerkannt und übt in dieser Eigen» sctaft die durch Kapitel V der Constitution von 1848 festgestellten Gewalten und Prärogative aus. Ärl. 3. Die VcisammIlU'g ist permanent und erneuert sich jcdeS Jahr durch ein Drittel ihrer Mitglieder. D>e elfte partielle Erneuerung fn.det am ersten Sonntage des Februar 1873 statt, Art. 4. Nach Prüfung der Vollmachten »er ,m Februar l 1873 erwählten Deputierten wird eine Co,i,m ssion von fünf.! undvierzig Mitgliedern ernannt, um d,c complemenlüren^ organischen Gesetze vorzuschlagen, namentlich ihr Gutachten über die Einführung ein.er zweiten Kammer, und Maslc sei, unter der sich dic Gewährung seiner Bitte ve'barg. „Ich danle Ihnen auch dafür," sagte er und schüttelte ihm die Hand. ' S,e gingen cme Weile schweigend neben einander her. Der Arzt bog schl,eßl«ch ix einen sogenannten Hof e>n und hat Georg, »uh>g zu fslgen. Alc, sie auf dcr Diele der kleinen Wohnung stan-den, die Amonim Schutz gewährte, sagte der Ä>zl: ..Gedulden Sie sich ein wenig hier draußen, bis lch der junge,, ^ame mitgetheilt lia"e. daß Sie angelangt sind. Manche Arzneimittel müssen eben mit Vor. sicht gereicht werden." Aber schon im nächsten Augenblicke öffnete sich die Thür und Ai'loine lag an seiner «rust. ..Georg. Georg." rief sie. ,.du bist mein Schutz und meine H'lfc. nun ist alle Angst verschwunden Nun lann lein böser Mensch uns schnden. du bist ja wlcoer bei mir. O. wä,st du niemals fortgewesen." Georg beruhigte d,e Aufgeregte und auch bald eb« nett« sich die Flulwogrn chies Inneren und sie tonnte lrzäh»n. Und sie erzählte. Sie »lugte ihm den Verlust Eva's, die sie todt ge. sslaubt hallen Sie beschrieb, welche" Gindruck der Br,ef von Eoa auf sie gemacht, wie sie halte hinmiissen, um sie wiederzusehen, Uod dann kam sie auf jene Gewitter, "acht und w,e sie hier bllfe bei der kranken Frau ge. funden halte. «Ja, ja," schaltete die Alte lm Bette ein. .Ich glaubte schon, das Fiäulein würde auch krank werden, so aufgeregt war sie am Abend und so bleich und elend am andern Morgen. Ich sagte daher zum Franz er sollte den Herrn Doctor Wemer holen, denn der ist auch mein «rzt." Georg dankte der Alten für ihre Freundlichkeit der Fremden gegenüver. Dr. Wciner halle sich schon nach der Gärtnerstraße begeben; Georg und Antonie fuhren in einer Droschke nach. i Der Arzt mackte zwar ein bedenkliches Gesicht, meinte jedoch, dah Ruhe und Pflege die Kranke wcnn^ auch langsam, so doch wieder herslcllln würden. ' Er oelschrieb eine beruhigende Arznei und versprach wieder vorzukommen. ,.W»nn ich sollie erhallen bleiben," sagte die Witwe, „will >ch lS a!S eine große Gnade ansehen und vcr» suchen, das wieder gut zu machen, was ich verbrach, und büßm. so viel Zelt mil noch dazu gegeben ist. Nur eins versprecht mir: Verachtet mich nicht so ganz, denn ich war in b«n Händen jcnes Mannes, der mcine ^age, meine Verwirrung benutzte, um mich sür immer in seiner eisernen Faust zu hallen." „Wir wollen vereint versuchen. die Schuld zu tilgen." saqte Georg. „Dem ernstlich Wollenden steht auch da« Glück zur Seile. Die Hauptsache ist jedoch d'e Genesung. Später wollen wir mehr darüber reden." Anlonie war bei diesem Gcsv'äch nicht zugegen und Georg legte der Muller Schweigen auf. lHortsetzun, <°l,t.) im Falle dieS angenommen wirb. über den MoouS ihrer Wahl und über ihre Vefugmsse abzuaeben. ES bestätigt sich. daß bei dcr Wiedereröffnung d« Session der französischen Nationalversammlung die Finanzangelegenheiten deS pandeS zuerst auf der Tagesordnung erscheinen werden. Der General-rath der Seine hat den Wunsch nach Einführung deS unentgeltlichen, durch Laienlehrer auszuübenden Un terrichtes und des Schulzwanges ausgesprochen. Die hieoon rasch verbreitete Nachricht hat in ganz Paris dm sjünstig'ien Eindruck, im llericalen Lager große GestüMng hervorgerufen. In Brüffel sind bereits zahlreiche Delegierte für die Conferenz in der Angelegenheit der rumänischen Israelite« angekommen. Das Föderaldireclorlum in Madrid hat auf den 17. November eine Generalversammlung der republikanischen Parte« einberufen und wird derselben über sein Verhalten Rechenschaft ablegen. DaS Directorium misvllligt den Aufstand, leugnet jebeS Einverständnis mit der conservalivcn und einheitlichen Republik, stellt in Abrede, irgendeine Ulberemlunft mit den Rabicalen getroffen zu haben, und beklagt sich über die gegen da« Direclorium gerichteten Angriffe. — In der Nacht auf den 2H. d. fand eine Versammlung der der Majorität anaehörenden EorteSmilglieder statt. E« waren 212 Deputierte erschienen. Man beschloß, daß der Antrag Geccra'S auf Aoschaffung der Todesstrafe für politische Verbrecken zurückgezogen werden solle; etwa 20 Deputierte hatten dagegen gestimmt. Die Finc»nzproj,clc mit Einschluß der auf d>e Hypothe» lcnbant bezüglichen Vorlage wurden mit 165 gegen 7 Stimmen gebilligt. Man dementiert, daß die Minister de« Aeuheren ' und deS öffentlichen Unterrichts in Griechenland wegen der ^'aurion frage ihre Demission gegeben haben; letztere ist nur auS persönlichen Motiven erfolgt. Nachlichten auS derTürlei zufolge geht der neue Generalgouverneur von Scutari mit großer Eneraie gegen die Unkotmüßigleit der bisher halb unabhängigen Nlbanesen stamme deS Gebirge« vor. Kagesneuigkeiten. — (Personalnachrichlen.) Se. Exc. der Herr Minister siir Culms und Unlerricht Dr. v. Slre-mayr ist aus Wien in Prag angelangt. — (Cholera in Pest, Ofen.) 5'aut Bericht der compelenten Behörde sind bi« 29 d. slUY in Ofen 64 Cholerafälle vorgekommen, wovon 25 einen lvdllichen Nu«. gang nahmen. Der Allerhöchste Hof übe»siedelte am 28. d. nach Gödöllö. — jIobeSfall.) Sonntag den 27. d. siarb in Klagensuit der Commandant deS 26. ^andwühl.Oalaillons l. f. Major Karl Freiherr v. Lalleimann im Aller von 52 Jahren. — (Als Landtag«. Präsidenten) funqieren gegenwäriia.: in Nledelösterrelch: Landmarschall «t>l Helfer, stolfer, Slrlloertreler Dr. Felder; Obelöslerreich.- panoea-hauplmann Dr. signer, Elellvertreler Freiherr v. Hanvel; .Salzburg: Landeshauptmann Graf Lamberg; Böhmen: Ooersl-Landmarschall Fürst Karl «uerüperg, Elelloeilleler Bürgermeister Claudy; Mahren: LandeShoupimunn Adalbert Freiherr v. WlOmann, Slelloerileler Dr. Wenzl,cte; Schlesien: Landeshauptmann Graf Kuenburg. Stellveitreler Dr. Dittrich; Galizien: Landmarschall Fuisi Leo Sapleha; Bukowina: Landeshauptmann Eudoxw« Freiherr v. Hor-muzati. Slelloeitreter Dr. KochanowSsl; Eleiermall: Landeshauptmann Dr. v. Kaiserseld, Stellvertreter Dr. v. Neup2uer; Kärnlen: Landeshauptmann Graf Go«ß. Slell. Vertreter BUrgermeisler Iessernlgg; Krain: Landeshauptmann Dr. Riller v. Kallenegger, Stellvertreler Guisbesitzel Kozler; T»rol: Landeshauptmann Dr. Riller v. Rapp; Vorarlberg: Landeshauptmann v Froschauer, Slellvertreler Dr. v. Gllm ; Istrien: Landeshauptmann Tr. v. Vldulich; Görz: Landeshauptmann Graf Slrafsoldo; Dalmalien: LandeShaupimann Ritter v. Ljubisa. In Trieft leitet der Pobesla des Stadlralhcs gleichzeitig die Verhandlungen de« Landtages. — lZur Dotation deS niederen Kleru«.) „Ee. Eminenz, der hochwUrdigsie Herr Cardinal und Fürst, Erzblschof hat dem fliisterzbischosilchen Conslstorium mit dem oberhirllichen Eilasse vom tt. c)llobel Itt72 nachstehendes ervfsnet: „Bis vor kurzem besaß das E^zd'slhum Wien im Bereiche der vormaligen Herrlchalt St. Ve,t 22 Joch Grundstücke, welche fllr jährlich 12(X1 fl. verpachtet waren. Es hat sich die Gelegenheit dargeboien. diese Grundstücke als Baustellen slir den Vetraq von zweihun. dertachlzigtausend Gulden Oesterreichische Währung zu verlaufen. Diese Eumme bestimme ich mit Genehmigung de« heiligen Stuhles und Sr. Majestät d?« Kaisers zur GlUndung eines Diöcefansonds fur die kirchlichen BedU.s. Nisse der Erzdiöcese Wien und vorzliqlich zur Verbesserung des Einkommen« der Seelsorger. Ich süge au« meinem eigenen Vermögen ochiziglausend Gulden in Pfandbriefen dcr österreichlich'en Nalionalbanl b'nzu, so daß sUr den be, j zeichneten Zweck jährlich bei 2l) 000 fl. versugbar sein wer, den. Im Namen und zur Ehre Golies eriich,, ,ch h,e„^ diese Stiftung und empfehle sie dem Schuhe de« gvltllche» GlUnder« der Kllche, welcher sie gewidmet ist. Ueber die Verwendung und Verwaltung de« FondS beHalle ich »ir vor, nähere Veslimmungen zu treffen." 17?ft — (Die Weinlese in Steiermarl) hat, wie Vie „Gr. Ztg" berichtet, bereit« ihren Abschuß ge. funden, und haben sich hiebet die Weingartenbesitzer bei ihrer ohnehm geringen Hoffnung auf eine nur Halbswegs befriedigende Weinernte hie und da auch in dlefer bitter gelauscht. Nur der Umstand vermag noch einigermaßen tröstend auf die Weinproducenten einzuwirlen, daß der neue Wein bereits per Eimer mit 12 bis 14 fl. an Mann ge. vracht wird. Die Qualität des Weines ist allerdings eine ausgezelchnete zu nennen. ^ o c a l eH. Zur Wohnungsnoth. (Fortsetzung.) So gestaltet sich das betlagenswerthe Verhältnis, welche« nicht wenig dazu beiträgt, die Verbitterung zu nähren, welche gleich dem Grollen des Vulcans unter der trügeri. schen Lavadecke uns so manchmal daran mahnt, daß wir auf gefährlichem Boden wandeln: da stolze Paläste, deren Säle nur ein paarmal im Jahre betreten werden, deren Snegenhäul« mehr getostet haben, als hundert Arbeiter» Wohnungen — dort das Zusammenpferchen der Armen in ausrangierten Pferdeställen, in unbrauchbar gewordenen Kellern, auf frostigen Dachböden zu Hunderten in der kläglichsten Gestalt. Dieses Misoerhältnis ist aber be« tannllich die eigentliche sociale Kranlhett des Jahrhunderts, um deren Remeour sich die Weisesten der Weifen vergeblich abmühen. Leider wird hinsichtlich ihrer das alte Wahrwort des Hippolrales Recht behalten: Was Medica» mente nicht heilen, das heilt das Eisen! Es wäre min. der schädlich in Bezug auf die obsch>vebenoe Frage, wenn es nicht gerade in seinem Gefolge die Vertheuerung der Wohnungen hätte, welche da« Wesen der Nohnungsnoch begründet. In diesem Sinne hat längst die Erfahrung namentlich in Wien gelehrt: Je mehr gebaut wird, um fo theurer weiden die Wohnungen. Da« ist auch ganz logisch. Em Wettstreit des Angebots der Reichen entsteht bei den günstig gelegenen Bauplätzen, concentrisch pflanzt sich das Uebermaß von deren Preisen, wenn gleich abgeschwächt, aber immer fühlbar genug, fort bis an die äußersten Grenzen des Weichbildes der Stadt. Die großartigen Luxusbauten, zu welchen die Eitelkeit der Archllelten sowohl als der Eigenthümer selbst die ausgesprochensten Mielhlasernen hinauilitzelt, verlheuern natürlich das Material und den Arbeitslohn. Wer lann noch draußen befcheiden bauen, wenn das Tausend Ziegel 50 fl. tostet und der Maurer 4 ft. Taglohn verlangt? Die Herren Baumeister lehren sich verächtlich ab von einer Uebernahme der Errichtung eines schlichten Bürgerhauses, und die Naugesellschaften, deren furchtbarer dereinstiger Sturz so sicher ist, wie der des Thurms zu Babel, weiscn dem armseligen Kunden höflich die Thüre, der es mtt 50.000 fl. wagen will, sich eine Heimstätte zu gründen. Der letztere ist geradezu gezwungen, sich an untergeordnete Pfuscher, Polierer und ähnliche Künstler zu wenden, wenn er einen modesten Nutzungsbau aufzuführen gedenkt. Daher denn auch die verzwackten, häßlichen, unprallischen, ja sogar gefährlichen Neubauten, die sich in den Borstädten zeigen, sich ver. schwenden häusig den Raum, den sie einnehmen, aus unge» sch clle Weise, und dies ist dann ein neuer Grund für un» verhältnismäßige Steigerung der Miethe. (Schluß folgt.) — (Zur Lotterie der philharm. Gesell» sch a ft.) Die Ausstellung, welche sich fortwährend eine« zahlreichen Befuches und der ungelheütesten Anerkennung erfreut, hat aberirals eine sehr werthvolle Bereicherung er. fahren. Se. Majestät König Karl vonWürttem« berg hat als Gewinst ein Prachtwerl ersten Ranges: »Natur und Dichtung" von Cloß, eines der großartigsten Erzeugnisse des württembergischen Kunstverlages gespendet. Die Gesammtzahl der eingelangten Gewinste beträgt jetzt bereits 1170. — (Spende.) Herr Franz Mally, Lederfabri« kant, hat der freiwilligen Feuerwehr den Vetrag von 10 ft gespendet. — (Herr Blasius Vrhovec), einer der verdienstvollsten Bürger Laibachs, seinerzeit Gemeinderalh und unter schwierigen Verhältnissen Armenvater des hiesigen städtischen Armen'Versorgungshauses, wurde gestern zu Grabe getragen. Seinem Sarge folgen nebst den Leid» tragenden der Bürgermeister Herr Karl Defchmann, meh» rere Herren Gemeinderälhe, Magistralsbeamte, Bürger u. a. Honoratioren. — (Bei den Gemeindewahlenj, welche im Verlaufe der letzten vier Wochen in mehreren politischen Bezirken Krains stattfanden, wurden gewählt, u. z. in der Orlsgemeinde Obergrotz die Herren: Johann Muchitsch zum Gemeindevorsteher, Josef Reischl und Anton Oswald zu Gemeinderäthen; in der Ortsgemeiude Großlaschiy: Johann Tomöic zum Gemeindevorsteher, Mathias Hoöevar und Stefan Hu^el zu Gemeinderäthen ; in der Ortsgemeinde Videm: Anton Drobniö in Cesta zum Gemeindevorsteher, Franz Berdavö in Vldem und Josef Znidarßlö in Identa» vas zu Gemeinderäthen; in der Ortsgemeinde Ebenthal: Anton Sigmund zum Gemeindevorster, Mathias Hönigmann in Tiefenthal und Johann Lobe in Ebenthal zu Gemeinde» rathen. — (Ernennung.) Der steiermärllsche Landesaus« schuß hat den Herrn Anton Kolalj, Zeichnungsastisten. ten an der k. t. Oberrealschule in Laibach, zum Lehrer an der landschaftlichen Bürgerschule in Fürstenfelb ernannt. — (Der sloven ischeSchriflstellernerein) erhielt vom amerikanischen Lileiatenuerein „8lUl^30Ulg,ll Institution" aus Washington den Jahresbericht. An der Spitze des letztgenannten Vereines steht Präsident Grant. — ( Schadenfeuer.) Gestern abends um '/, 10 Uhr signalisierte der Thürmer auf dem Schloßberge eine Feuerebrunst; anfangs hielt man dafür, es brenne in Schischka; die Feuerwehr rückte nach Dravlje ab. Angeblich wurde der Brand gelegt; es verbrannten zwei Wirtschaft«« Häuser sammt Nebengebäuden. Die hiesige Feuerwehr war bis 2'/, Uhr morgens am Brandplatze thätig. Volle Anerkennung gebührt Herrn Kollmann, der bereitwilligst und schnellstens seine Pferde zur Verfügung stellte. — (Zum lacker Bahnprojecte.) Der traunthaler Demolratenverein beschloß die eifrigste Agitation für die lacker Bahnlinie durch eine Deputation an das l. k. Handelsministerium. — (Aus dem Amt« blatte.) Concurs zur Be« sehung der Lehrerstelle in Kopain. — Kundmachung betreffend die Brotlieferung für die hiesige Strafanstalt am Schloßberge. — (Theaterbericht.) Die Direction offerierte uns gestern abermals ein TrifoUum; zwei Blätter densel» bcn sind bereit« verwelkt. Weder die „Sladlmamsell" noch die „Bäuerin" — von Blankovsly vermochten das mitlel» gut besuchte Haus zu fesseln. Auch das zweite Blatt, „Die Zaubergeige" von Offenbach, wurde uns bereits unzählige male vorgegeigt; was wunder, wenn die winzige Operette auf das Publicum keinen Zauber übte, obwohl Herr Stoll (Vater Mathieu) fein Geigenlied recht sein und zart ge« fungen hat und für feine hervorragende Leistung auch bei« fällig gerufen wurde. Das dritte, eigentlich der Reihe nach zweite Blatt, „Die alte Schachtel", Lustspiel von Pullitz, war das einzige frische und grüne Gustav von Putlitz führt eine alte treue Haushälterin in Szene, der die Aufgabe ward, eine versiegelte alte Schachtel jenem von zwei jungen Ehepaaren als Familienvermächtnis zu über» geben, welches nach ihrer Erkenntnis das glücklichste von beiden ist. Die „alte Lotte" (Frau Kroseck) entledigte sich in recht anerlennungwürdiger Weise unter Beifall des Hauses ihrer Aufgabe. Die alte Schachtel wird von Lotte entsiegelt und geöffnet, . und es finden sich em Brief und Kinderschuhe vor. Die ..alte Lotte" bestimmt, daß die alte Schachtel nebst den Kinderschuhen jenem der beiden Ehepaare zufallt, das sich zuerst des Kindersegens erfreuen wird. Das Lustspiel ist äußerst nett gearbeitet, bietet köst- liche Szenen und wurde von den Herre» Hörmann (Eisenhard), Carode (Hans), Frl. Brand (Gustchen), Frl. Bram villa (Cornelia) und — wie bereits ermähnt — Frau Kroseck recht effectvoll ausgeführt. — (Aus den Coulissen.) Die falsche Cata-lani der laibacher Oper ist gestern von hier abgereist und hat nebst ihrem Reife paß zur größeren Sicherheit auch den Baß unferer Oper mitgenommen. Neueste Post. (Triainal-Telegramm der „Laibacher Heilung.") Pest, 3Q. Oktober. „Pester Lloyd" dementiert die Vteldunst der..NcflZrm." betreffnd ein 'Anlehen von hundert Millionen Gulden. I« Ofen kamen bisher 94 Gholerafalle, darunter 37 Todesfälle vor. von HU gleichzeitig erkrankten Soldaten sind H gestorben. telegraphischer Wechselkurs vom 30. Oktober, Papier-Rente 65.60. — Silber-Rente 68.80. — 1860« ^taats-Anlehen 102.20. — Vanl.Nme». 990. «redit Acleu 330.70. - üondon 106,60. — Si'd-r 105H5. - K t Münz.Du-cctteu 5.10. — Navoleo,,«»'or 8.55 Handel unb Golkswiitljschastliches, Vaibach, 30. Oltober. Auf dem heutige» Marlte sind erschienen : 10 Wagen mi« Getreide, 4 Wagen mit Heu uno Slroh (Heu 32 Ztr.. Slroh 2« Ztr.). 16 Wagen und 1 Schiff (sechs Klafter) mit Holz. _____________Durchschnitt«-Vrtise. »ltt.< »lg,.. Mlt.. Vl«> ' st. li. ft. lr. ^s»««. Ambroz, l. l. Bergmeister, Idria. — Orel, Privat, Kliapc. — Ochselchcimcr, l. l. Odrlstlirnlenaut. und ilcmat, l. l. Lieutenant, Wien. — Schulter, Trieft. - Womlla Tar-viS. - Umcl. Pfarrer. PeldeS. ^ ' ««««»< ^,«.,,. Plaschle, Ksm., Prag, ... Milch. Kfm., Wien. — Kuntara, Agram. — Nmhansrr mit Frau, Trieft — Sl!ß. Kfm . Wien, — Caroline Sangiiider mit Kammrrjunafer. Trieft. «»«^l«e>,«>> «,«»s. Malouch, Graz. ?t«»»>^«5«. Kastllch, Trödler, Aa.,am. — Rupnil, Hdlsm., Graz. — Kreger, Goldschmied, Klagcnfurt. Theater. Heute: Per Miiller und seln Kind. Vollsdrama in fllnf Aufzogen von Dr. Ellist Naupach. INeworoloaische Neohachluilgell ill Lüibach. 2 "« M !? » -l ,B 6U. Mg. 738.,.« -l- 9., ,NO. schwach arilßth. bew. 30. 2 „ N 73?.,« , 12.. NO. schwach he.ter Ooo !0.. Ab. 739 70 ^- 5.« NO. schwach Halbheit«-Vormittaq« Aufheiterung, sonniger Tag. Da« Tagesmitlel der Wdrme ^ 91", um 13" ubcr dem Normale. Verantwortlicher N^actenr: Ignai n. K l e i n m a Y r. ^5l'!?n!i«»«'is<»4 Wien, 29, Oltober. Dl: Värse nahm einen vielversprechenden Anlauf, ermattete aber später infolge der anhaltenden Gel>schwierigleit. 'Einzelne Papiere, aber eben nur HDUl^UVl,l,lHl. einzelne, behielten Avancen; al« günstiges Zeichen mag e« gellen, daß zu ihnen auch Nnlagewerihe, wie Rente und einlge Vahnpapiere, gehörten. M. «Ug,m«w« Vtaat«schull> «ür 100 ft. Geld W»»r «wheitliche Staatsschuld z» 5 pit.: in Noten verzinst. Mai-Novemdtt 6f,50 65 70 ,, » ssediuar-Nullllft 65 5x) 6570 „ Gilb« ^ Ilinner-Iul» 69 W ,,9 li5 ^ ^ »prU-Octobtr. 69 80 69 95 e«s«vIl839..... 340-341.. ' . 1854 (4'/„) zu 250 fi. 92 75 93 25 I . 1860 zu 500 fi. . . 102 - 1<>2 25. I . I860 zu 100 fl. . . 123— 123 50 " " 1864 zu 100 fi. . 142 50 143-Gt°at«.D°mäuen-Ps°ndbrieft zu 120 st. ö W. in Sllber . . 116 25 113.75 ». Wnl»d,utlaftung4.Dbll»a»l°n,... ltür 100 ft. A"" Wa,i, viihmen .... «"dp" "25 9«- »«",»«.....b« "50 79- «itd«r-Oefterreich. . ^ b ^ ^ II A, 0der-Oesterreich". . .0. 91.50 9250 «i,d«ndur°en ... ^ 5 ^ 7740 77 w Sttimnar/ . . , ^5. 9'^ 9250 Ungarn .... "5„ 7^.25 80- C. Andere öffentliche Nnlehen. DonaurelluUrunaslose zu 5pHt. 96 60 97.— Ul g. E'scubahnanlehen zu 120 st. ö. W. Silber 5«. pr. Glück 102 75 103.-Ung. Prämituanlehlu zu 100 fi. «,». 7ist.«w»«hl.j pr.«tü)bahn . . . 2050—2060-6ilnfi»ch«,V««ld Waar« «Us.-Weftb,in S. »erz. (l. Emiss.) 90,50 91 - Ferdinands-Nordb in Silb uerz. 10175 K,2 — ^rauz-I°seph«.Vahu . . . . 9750 97.75 4.«»rl.Uud» V.i.«.u,r,.'.«l^ -.— — — 0«st»rr. «,r^lfib«tzn . . 97.b0 S?.7b V^l^ Woare Siebend. Vahn in Silber uerz. . 88 25 88 50 Htaatsb. T.3°/. 5 500Fr. „I.Em____. .— SUdb.«. 3°.« 500 Frc, pr. Stllck 109 25 109 75 slldb.-O.^200fl.z.5«/,fjlr100fi. 9175 9s.-sUbb.-Von« 6". (1870-74) « 500 Frc« pr. Stllck . . — — —.-^ Ung.Dftbahn fllr 100 fl, . 76 90 77.10 ». «Vrivatlose iper V«ück). treditanftalt s. Handel u.Tew. «,»»> Waar« zu 100 ft ö W......I8I50 lZü- ckudnlf-Gtiftung zu 10 st. . . I4t)0 15. ^ iwechsel (3 Vlen.) V,ld l»a»r» Augsburg fUr 100 ft sudd. «8. 90 10 90 20 Frankfurt »,M. 100 ft. detto Ü0 l5 9l>25 Hamburg. fUr NX» Marl Van« 78 65 7^75 Vondon, für 10 Pfund Sterling 107. lo? W Pari«, für 100 Franc« . . . 4l60 41«»