^ Nr. 290. Pränu,«elatlon«pre>«: Im Homptoü «anzj. N.il, d,>ll>,. N. 5.5,!. ftilr dl«^l!,'llu!!,i in« Hau? b^ll>i.»,!lr. Mil berPoN,ianzi.N. >5. d^Ubj. ss. 7.5», Montag, 3tt. December Inset«! »»«gebühr bls lo Ztllen: imal «u lr.< im.uoli., 8m. > ft., sonst Pr.Zelle im. «lr..«m.»ll.< 1869. Pränunmations - Ginladung. .....----------------------^»--»WZz«^---------------------- M»it 1. Jänner 1870 beginnt ein »mies Abonnement auf die „Laibacher Zeitung." Durch einen reicheren nnd mannigfaltigeren Inhalt, insbesondere durch sorgfältige Redaction dcs politischen Theiles und Behandlung aller wichtigen Tagcsfragen in Original-Artikeln von unterrichteter Seite, durch vielfältige Aufsätze i'ibcr Landcsangclcgcnhcitcn, namentlich ans der Land- und Forstwirthschaft, dencu die „Laibachcr Zcituug" auch fortan ihre Spalten öffnen wird, Berücksichtigung aller Geschäftsinteressen, durch ^>vissinal-Telcgram»»e über alle wichtigen Tagesbegebcnhciten, durch cinc vollständige Localrubrik und zeitweise durch Fcuillctous, theils belehrenden, theils uutcrhalteudcu Inhaltes, warcu wir bemüht, unserem Blatte erhöhtes Interesse zu verschaffen. Auch die vollständige Mittheilung der wichtigsten neuen Gesetze, welche die Anschaffung von Scparatausgaben erspart, dürfte der ..Laibacher Zeitung", sowie die Schnelligkeit und Ausführlichkeit, mit welcher dieselbe stets über die Verhandlungen aller Vereine und Corporations, insbesondere des Landtages und G cme i nder a the S berichtet — den Vorzug vor anderen Blättern sichcru. Wir ersuchen schließlich alle Freunde des Vaterlandes uud des Fortschrittes auf Grundlage der Staats« grundgesetze um ihre Mitwirkung, indem wir uuscrcrscits alles aufbieten werden, um zur Verwirklichung dieses Princips in unserem Vatcrlaude beizutragen. Die Pränumeratious-Bedingungen bleiben unverändert: . - . I ll fl. — kr. Ganzjähng für Laibach, in's Haus zugestellt . . . . 12 fl. — lr. halbjährig dto. dto. dto. . . . ? „ 30 „ halbjährig dto. bto. dtc.....6 „ — „ ganzjährig nn Comptoir untrr Convert..... 12 „ — „ gmizjähri'g im Comptoir offen...... ll , — „ haldjahri^ dto. dto. ..... 6 „ ^. „ haldjährig dto. dto.......5 ,. 50 „ Die Pränumerativns-Beträge wollen portofrei zugesendet werden. Laibach, im December 180!). IgMj Y. KlMNNM H: Ftdor VNUlberg. Amtlicher Theil. 3e. t. und k. Apostolische Majestät habeu mit Allerhöchster Entschließung vom 8. December d. I. den Eonsistorialrath. Bczirköschul'mspcttor und Professor an der theologisch«.-!, Diöcesanlchranstalt in Laibach Dr. Leonhard Klofutar znin Ehrendomhcrrn an dem fürstbischöflichcu Domcapitel in Laibach allcrgnädigst zu ernennen geruht. Der Iustizminister hat den Landesgerichtsrath in Knttcnberg Johann Bartak über sein Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Böhmisch-Lcipa übersetzt und zu Laudcsgcrichtsräthen ernannt: dic Bczirksrichter Dr Fran; N ichtc r für Kultcnberg, Eduard Kon -r a d für Budwcis und Ludwig WimbcrSty für Pilsen. Der Instizministcr hat den Auscultanten Karl Wcgward zum Bezirtsgcrichtsadjuuctcn in Niemes ernannt. Nichtamtlicher Theil. Dem Trupften-Divisions-Commando in Trieft sind für die Verwundeten der l. k. Truppe in Dalmatien zwei Packele Charpic, eines 9 Pfund 22 Loth fchwcr von Anton Dcpcris, Apotheker in Wippach, und eines 2 Pfnnd 21 ^olh von Anna Dcjat in Scnosctsch zugekommen. Diese patriotische Gabe. welche sofort ihrcr Bestimmung zugeführt wurde, wird hiemit zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Dic Debatte im Adrcjjauöj'chuß. Wien, 18. December. Iu der gestrigen Sitzung des Adrcßausschusscs des Abgeorduetcuhauscs, der die Minister Bcrgcr, Giskra, hasner und Brestcl beiwohnten, forderte znnächst Dr. Rechbaucr die Beantwortung folgeudcr Frage«: Wie verhält es sich mit den Gerüchten in den Journalen über die Munsttrtrisis? Was ist unter dem Passus in der Thronrede zu verstehen, daß die Vcrfasfuug noch "icht die allgemeine Ancrleuuung gefunden hat? Wie verhält sich die Negierung der Frage der Wahlrcform gegenüber? Warum hat man in Dalmaticn das Land-wchrgcsctz so schnell durchzuführen gesucht, während bci uns diesbezüglich noch gar nickts geschehen ist? Warum hat mau ferner der Deputation aus Dalmatien nicht Gelegenheit gegeben, an das allerhöchste Hoflagcr zn gelangen? Warum endlich wurden Tirol gcgeuüber Rücksichten beobachtet? Dr. Oislra: Soviel er wisfe, sei bis zu diesem Moment ein Demissions Gesuch nicht eingereicht worden. Die Minister seien noch Alle im Amte. — Dr. Rechbaucr fragt, ob die Minister auch mit ihrcr Ucber-^ugung blcibeu? Dr. Gislra: Diese Frage sei in einer öffentlichen Sitzung, wie jene des Adreßauöschusscs. schwer zu beantworten, dabei aber auch zu beachten, daß ">e Stclluug dcö Ministers einerseits von der Majorität der Kammer, andererseits von dem Vertrauen des Mon» archcn selbst abhängig sei. Abq. Schindler spiicht sich gleichfalls aca.cn den Ausdruck der Thronrede „Mauarl ail thatsächlicher Au° citemmng" tlitisch aus. Ei^c Renitenz dieser Art sei in keine» verfassungsmäßigen Rahmcn zu briu^en. Auch die Bocchcscu haben ihrc thatsächliche Aucrkcnnung den Reilbsratlisbestimmuliftc» verweigert; soll? man deshalb dic Vcifassuna, ändern? Solche Thatsachen könnten nicht dir Grundlage bci der Beurtheilung von Rechtsverhältnissen bilden. Er wünsche diesbezüglich Beruhigung. Dr. Giskra ei klärt, daß dic Ncchtögiltiakcit dcr Verfassung bestehe, und diese könne auch durch dic Enthaltung eines größeren oder geringeren Theiles dcr Bevölkerung von dcr Uebung der verfassungsmäßigen Rechte in ihrer Rcchtsbcstündigkcit nicht altcrirt werden. Abg. Ncchbauer erklärt sich durch diese Erklärung der Regierung für beruhigt. Skcnc wünscht deutliche Aufschlüsse von dcr Regierung. Dr. Oiskra: Die Regierung selbst habe leinen Antrag anf Revision dcr Vrrfassuug im Sinne; wenn es sich aber um ciuzclnc Acndcruugen, die das Wesen derselben nicht aufheben, handelt, fo hänge es von dem Inhalte dcr bezüglichen Anträge ab, wie sich die Regierung gegen dieselben verhallen werde. Graf Spiegel: In einign Theilen des Reiches ist die Verfassung nicht durchgeführt. Dr. Gistra (unterbrechend): Das heißt, eo sind keine Abgeordneten gesendet worden. Graf Spiegel: Ist dies die Schuld der Perfassung, welche ciucr Aenderung bedarf, oder der Durch« führung, welche unrichtig ist? Dr. Giskra.' Darüber wird das Haus sciu Urtheil abgeben. Schindler erwähnt der Wahlrcformfrage. Die deutsche Vcrfaffungspartei habe ihre Wünsche formulirt; was die anderen Fragen betrifft, deren Lösung damit verbunden werden soll, so warne er, damit nicht zu weit zu gehen. Dr. Rcchbauer will wissen, ob die Regierung mit der gegenwärtigen Verfassung durchzugreifen glaube oder ob sie Acnderuugcu an derselben vorzuschlagen beabsichtige. Dr. Herbst: Se. Majestät sprach in der Thronrede nicht allein zum Rcichsrath. sondern anch zu seinen Völkern und mahnte sie zur Anerkennung der Verfaf' sung; an den NeiclMath sei drr Passus gerichtet, daß die Verfassung jeder Art von Anschauungen und Wüu-schcn in Beziehung auf ihre Weiterbildung freicstcn Raum zur Gclteudmachung gewährt. Die Art ihrer Durchführung, soweit dies die Legislative betrifft, fei höchst fchwierig uud mit Unvcr-drosscnhcit angestrebt worden. Es geschah dies in Oester-reich mit einem gewiß ungewöhnlichen Eifer und Erfolg, in anderen Ländern geschah dies nicht so schnell; was die Executive anbelangt, so ist bereits dicsfalls bemerkt worden, daß das Haus sich darüber auözusprrchen in die Lage tommcu werde. Grocholski. Alle können nicht befriedigt werden, aber traurig fei es doch, wenn ganze Nationaliläten zu dcu Mißvergnügte» gehören; deshalb möge die Regie» rung ihr Programm klar darlegen. Abg. Kuranda: In allen constitutionellen Liin« dcrn hat die parlamentarische Opposition ein bestimmtes Programm, welches znr Gellung gelangen wolle. Hier sei es umgekehrt. Bereits gestern hat dcr Abg. v. Grv' cholsli von der Majorität verlangt, sie solle das Programm ausstclleu, wie die Verfassung zn ändern sei. Nun aber verlangen die oppositionellen Parteien innerhalb und außerhalb des Ncichsrathes keineswegs ein und dasselbe, sondern ganz verschiedene, oft einander aufhebende Diugc. Von den Polnifchen Abgeordneten ist anzuerkennen, daß man wisse, was sie verlangen: die Erfüllung der Resolution, einen vcrantworlllichcn Stall-Halter, einen Obersten Gerichtshof u. s. w. In Böhmen verlangt ma» wieder etwas ganz anderes; dort verlangt man die Wiederherstellung des historifchcu Königreiches mit dcm Slaatsrcchlc, wie es uor dem Jahre 1618 war. Das sind heterogene Dinge. Die Conscqucnz der böhmischen Forderung würde eine Anlehnung an auswärtige Mächte sein, welche gerade von den Polen perhor-rcScirt wird. Die Pointe der einen Forderung führe gerade zum entgegengesetzten Ziele dcr anderen. In Kr a in verlange man wieder etwas ganz anderes: die Herstellung eines slovenischcn Königreiches, das nie exi-stirt hat uud weder eine staatsrechtliche, roch eine historische Basis hat. Wie soll nun die Verfassungspartei oder selbst die Regierung ein Programm finden, welches gleichzeitig alle diese Ansprüche befriedigt und dabei auch dem Verlangen dcr dentfchcn Bevölkcrnng gerecht wird? Ein solches Univcrsalmittcl gebe es nicht. Die Frage könne blos im Detail behandelt werden, und dies könne nur im Reichsrathc und durch den Reichsrath geschehen, wie dies auch mit dcr Wahlreform und mit der galizischen Ne-solution sicherlich dcr Fall sein wird. Abg. Wolfrum erklärt sich mit den Aeußerungen dcr Minister, so sehr rescrvirt sie seien, zufrieden, insbesondere damit, daß die Verfassung nicht geändert werden solle. Dcr Ansicht Grocholski's, als halte das Ministerium uichts gethan, lönne er sich nicht anschließen ; dcr Zeit müsse es überlassen bleiben und der l>esse< ren Einsicht dcr Völker, um die Erfolge hervortreten zu lassen. Die Minister könnten nur den Weg ebnen, das andere müßten die Bürger thun. Wo die Vüraer sich der Verfassuug augcschlosscu hätten, da habe sich auch der Wohlstand gehoben. Außcrdtm seien die Wünsche der czcchischen Partei nicht die Wünsche des ganzen Landes, ein Thcil rcagirc sogar mit aller Kraft dagegen. Auch das czechische Volk sei gut österreichisch. Auch England hat seine VcrfassungScoufiicte bezüglich Irlands und Schottlands gehabt und doch sei daselbst die Verfassung aufrecht neblieben trotz aller Erbitterung. Dasselbe wird auch bci uns eintreten, wenn nur Aus» daucr und Energie entwickelt wird. Abg. Svctcc erhebt sich gegen die Aeußerung dcö Nbg. Dr. Rcchbauer in dcr gestrigen Sitzung. Er liest die Beschlüsse dcs Krainer Landtages vor und fragt, ob daS Ministerium im Rcchte war. nach solchen Beschlüssen den Landtag zu schließen. Dr. Giskra: Da dic wesentlichen Geschäfts, deren gedeihliche Lösung noch erwartet werden konnte, beendet waren, lag somit lein Grund vor, den Landtag länger beisammen zu lassen. (Allgemeine Heiterkeit.) 2130 Schindler will das Ministerium als Ganzes nicht tadcln; allein die Executive sei auf Hindernisse gesto ßcn, die Regierung sci bisher nicht solidarisch gcwescu; eine Partei, die außerhalb der Verfassung stehe, habe lein Recht, staatsrechtliche Opposition gciiaimt zu werden. Bisher, sagt der Redner, habe man mit den Czc-chen stets hinter unserem Rücken uuteibandclt; „Oom-UN8 V0)'!l9, neuer Goldmünzenprägung zu acht und vier Gulden nnd der Durchführungsbestimmungen betreffs der Staats-schuldunification vor. Die polnischen Dcputirtcn brachten die bekannte galizischc Lanotagsrcsolutiou ein und bean» tragten eine Vcrfassungsänderuug im Ncsolutionssinue, sowie Vorberathung durch cine vieruudzwanzigglicdcrigc Commission. Der Gesetzentwurf über die provisorische Steuer-fortcrhcbung wurde angenommen. Bei der bezüglichen Debatte erklärten Skene, Zyblitiewicz, Toman, sie werden für die Vorlage stimmen, ihr Votum sci aber kein Vertrauensvotum für das gegenwärtige Ministerium. Wir haben bereits erwähnt, daß von französischen Blättern daS in langjährigem wohlverdienten Ansehen stehende „Iourn. des D6bats" sich über die österrci chische Thronrede günstig geäußert hat. Wir sind nun in der Lage. weitere Stimmen aus der französischen Presse über diesen wichtigen Staatsact anzuführen. Der „Cunstitutionnel" weist mit besonderer Befriedigung auf dcn Eifer hin, mit welchem der Kaiser Franz Joseph wiederholt betont, daß seine Regierung sich streng in dcn von der Verfassung vorgezeichneten Bahnen halten würde. „Nicht eine einzige außerordentliche odcr autoritäre Maßregel wird vorgeschlagen werden; dic constitutionellen Veränderungen, über welche der Rcichsrath zu befinden haben wird, werden lediglich daranf gerichtet sein, die Autonomie, nach der die verschiedenen Königreiche und Provinzen der Monarchie streben, so viel als möglich zu erweitern." Selbst der „Avenir National" gesteht, daß „man nicht umhin könne, diese versöhnliche Sprache uud die Bcdachtnahme auf die Verfassuug. die sich in derselben kundgebe, gutzuheißen." Ministerpräsident Graf Taäffe hat sich an das kais. Hoftagcr nach Pest begeben. Nach Pester Glättern soll das kürzlich auf der Confcrcnz der C ler ic a l - Fe u d a le n iu Vrünu aus-gcarbcite Memorandum demnächst Sr. Majestät durch den Grafen Belcrcdi überreicht worden. Aus Rom wird berichtet: Am 15. d. fand eine Revue über die päpstlichen Truppen statt, welcher dic Kaiserin von Oesterreich und die Königin von Württemberg beiwohnten. Die Königin tritt morgen ihre Rückreise über Florenz nach Stuttgart an. Das Befinden des Papstes ist ein ausgezeichnetes. Die erschienene päpstliche Bulle, welche für dcn Fall der Erledigung des heiligen Stuhles während des Concils vorsieht, ist nur eine Formalität, welche allen Concilen vorhergeht. Es ist nnrichtig, daß der römische Hof über ehrerbietige Bemerkungen mehrerer Väter geneigt sci, das Concil im Sinne einer größeren Freiheit ;u modificiren, da der Inhalt des apostolischen Breve „NuitiMcos" die Geschäftsordnung des Concils festsetzt. Wenn der römische Correspondent der „Times" gut unterrichtet ist, so gcbcn sich unter den in Rom zum Concil versammelten Bischöfen zum mindesten thcil-weisc startc Oppo s it i ou sg el ü ste kund. Nach den Angaben des Berichterstatters wären die Kirchcnfürsten nach Nationalitäten zusammengetreten, um sich über ihre künftige Handlungsweise zu einigen, und obwohl über das, was in diesen bci geschlossenen Thüren gehaltenen Znsammcnlünftcn vorgeht, nicht leicht Genaues zu erfahren sci, so will doch der Correspondent aus guter Quelle erfahren haben, daß der ungarische und böhmische Episkopat gegen die vielbesprochene Erklärung der Päpste lichen Infallibilitüt fich erklären, daß in gleicher Richtung ein hochgestellter österreichischer Cardinal, von einer Anzahl deutscher Bischöfe unterstützt, fprcchen werde und daß auch die französischen Prälat«!., angeregt durch Erz^ bischof Darboy und Bifchof Dupanloup, entschiedene Ab-nciguua gegen das Comilprogramm tuudgegcbeu habe». Auch habe es eiucu ungünstigen Eindruck bci dieser Op-positiou gemacht, daß ihr erst 24 Stunden vor Eröffnung des Concils Nachricht von der Eröffnungsbulle gegeben wurde. Der wichtigste Punkt in derselben liege in dem Abschnitt, welcher die Ueberschrift trägt: l)u M'L ot uw^lo propuiwliäi. Die Bestimmungen desselben seien für die freie Bewegung der Mitglieder des Concils sehr behindernd. Auch habe der Umstand, daß der Papst allein die Beamten des Eoncils ernenne, und die Art der Zusammensetzung der Congregationen ebenfalls Mißstimmung crrcgt. Iu gleicher Richtung läßt sick auch ein römischer Correspondent der Florentiner „Opinionc" vernehmen. Er HM außerdem hervor, daß die Bestimmung, der zu-folac die Zulassung der von dcn Coiicilmitglicdern ein-gebrachten Anliagc zunächst im Wesentlichen von der Zastimmung oder Opposition der Con^rcgationen abhänge, böses Blut gemacht habe. Die nächste Sitzung sci auf den 6. Jänner anberaumt und für dicfclbe sei ein sehr voluminöser Band, die zur Berathung a/lan» gcndcn Materien enthaltend, vorbereitet worden. Von dcn italienischen Bischöfen bcmeitt der Correspondent, daß die Opposition unter ihucn unerheblich sei, dasselbe gelte vom spanischen uud irischen Episkopat. Übrigens manifestilt sich auch allerwärts in den italienischen Städten, insbesondere in den unteren Volts-classeu, ein wilder Haß gegen daS Papstthum und nur der am 8. Dumber eingetretene Regen und Scirocco-stuim hat abkühlend auf die Gemüther gewirkt, und ncben den von der Regierung gelroffenen energischen Oegcnmaßregclu die öffentliche Ruhe aufrecht erhallen. Die Pariser Mi niste rkri se scheint in Pcr-mancn; erklärt; der „Prcssc" schreibt einer ihrer Pariser Corrcspoudenlcn, „ei» sei nunmehr höchst wahrscheinlich, daß das bisherige Ministe rum reconstruct werde, da angesichts der Stimmung der Kammer-Ma-jorität und des großen Erfolgs, welchen Herr v. For-cadc davongetragen, dessen Beibehaltung im Cabinet, unc> zwar in hervorragender Stellung, geradezu unans-wcichlich geworden sei. Wohl oder übel scheine der Kaiser entschlossen, die zur Erledigung kommenden Portefeuilles an Mitglieder des linken Centrums zu vergeben." Hingegen saat die „Libert«" in ihrer Mitlwochnummer: Wir haben zuerst angezeigt und fast allein aufrecht erhalten, daß keine Minister < Verä'iidcrung vor dcm Schluß der außerordentlichen Scssiou stattfinde» wcrdc. Die That-fachen liaben uus bisher Recht gegeben und sie werden uns bis ans Ende Recht geben. Ein Abgeordneter versichert uns, ans dcm Munde des Herrn v. Forcadc fol> gende Worte gehört zu haben.- „Ich habe nnr noch rmi^c Tage auf der Place Beauocau zu bleibe». Ich bin uur noch dem Namen nach Minister; aber man muß auf seinem Posten fest bis a»S Ende auszuhalten wissen. Auch fühle ich, daß meine Laufbahn noch nicht Fmilll'lml. Münchener Dricfe. Für Ihre werthen Leser und hoffentlich auch freundlichen Leserinnen wünschen Sie manchmal etwas Unterhaltung«-Lecture aus der lieben „Bicrstadt München," woUte sagen: aus dcm „kunstsinnigen Isar-Athcn?" — Versuchen wir es! ..Probirt geht über sludirt." Und wcnn ich auch keineswegs gewohnt bin, solche „leichte Cavallcric" in dcn Kampf der Zeiten und Geister zu führen, so hab' ich's gewagt hiermit und erwarte vertrauensvoll, daß man mciucu guten Willen gcneigtest anerkenne, und darüber die natürlichen Fehler deS Neu-lingS gütigst nachsehen möge. Die chrcnwerthen Leser und schöucn Leserinnen der ..Laibacher Zeitung" haben wohl über München noch keinerlei zum voraus eingebildete Idee? Jenseits der Berge darf ich dies kaum erwarten; ist doch anch jenseits der Mainlinie noch gar wcniss Verständniß und Kenntniß der herrlichen Eigenihümlichkcilcu dieser fast am raschesten unter allen europäischen Großstädten cmporblühcndcn Haupt- und Residenzstadt dcs Königreich's Vaicrn bis heute verbreitet; und sind gar viclc Leute durch ganz Europa hin der vagen Ansicht, München sei etwa wie Hannover oder Dresden eine mittelgroße Stadt, wo die Residenz, meinen die Einen, wo die Kunst, meinen die Anderen, in hervorragender Weise sich bcmcrklich mache; allenfalls wissen Einige auch ans der Geographie, daß München mehr Einwohner habe als Stuttgart, oder aus der Geschichte, daß daS Hans Wittclsbach das älteste und edelste deutsche Fürstengcschlccht sci uud der Stamm der Baicrn ein uraltes urdcutschcs Kernvolt, niemals gemischt mit frcmdcn Zugewanderten, treu und ehrlich, kraftstrotzend und noch wenig beleckt von der Cultur der Zcit, — waS nach unserer unmaßgeblichen Ansicht das größte Unglück auch uicht gerade sein dürfte. Kaufleute und Industrielle wissen wahrscheinlich auch ferner, daß Augsburg und Nürnberg die wichtigsten „Plätze" in Gaiern sind; Leute, welche zum Vergnügen längere Zeit in einer größeren Stadt leben wollen, haben wahrscheinlich irgendwo gelesen und gehört, München sci ein ganz besonders „ungesunder Ort," wo namentlich der Typhus grassirt und man oft „heute roth, morgen todt," in Folge DYsfenterie u. dgl., für alle Zeiten etwa verbleiben müsse. Mehr über München wußte auch ich nicht, als ich im Jahre 1855 als flotter Student zum ersten male von der Eisenbahn aus die eigenthümlich geformten Kuppel-Thürme der colossalen Frauenkirche erblickte. Aber im Laufe der Jahre kehrte ich gerne auf einige Wochen wieder nach der bald liebgewonnenen Stadt und zu ihren gemüthlichen Bewohnern zurück; und als die königlich preußische Revolution dcs tod- und verderbenbringenden Unhciljahres 1806 mir, dcm eroberten politischen Gegner, durch die bekannte drcioierteljährige Dictaturuerwaltung und das wohl noch mehr und allseits genügend bekannte „intclligenlc" Ncrgeln der Prussi» fication die gewohnten Verhältnisse dcS schönen Landstrichs, wo ich geboren wurde, ganz unleidlich gemacht hatten,da wendete ich dem darniedergctretencn Mußprcußcn' Lande ungern den Rücken und siedelte nach München übcr, als Baier unter den Baicrn hinfort zu leben. — Und ich habe es noch niemals zu bereuen gehabt; und wohl Niemand möchte einen gleichen Schritt bereuen. Gewiß aber ist cin längerer odcr kürzerer Gesuch Münchens Jedermann sehr zu empfehlen. Vor allen Dingen möchte ich nun, um nicht zu ermüden, dieses mal kurz wider die so sehr mit Unrecht fast allgemein verbreitete Ansicht auftreten, daß München cin ungcfuuder Aufenthaltsort sei. Lassen Sie mich dicSmal nur ganz allgemeine und leicht verständliche Gründe dafür anführen, den statistischen Bcwcis und die ganz besonderen Verdienste dcS rühmlichst bekannten Herrn Professors Pettenkofcr wohl ein andcrcSmal ausführlicher berichtend. Muß es denn immer an dcm Orte liegen, wenn cin Fremder dafelbst kraul wird? Oder ist nicht vielfach Leichtsinn und Sorglosigkeit gcradc deS Fremden selbst häufig schuld, mehr odcr miuder. an dem an jedem fremden Orte unS bcschlcichcndcn Miß' behagen oder gar an geringeren oder intensiveren Krank' heitSerscheinungen? Unser Schicksal liegt eben gar oft in unserer Hand und jc nachdem man lebt, „befindet man fich;" — habe ich etwa anch „im Allgemeinen" Recht? — In dcn geraden Straßen der baierischeti Residenz dürften fadenscheinige Uebcrziehcr bedcntcnd ausgelüftet werde»; der kalte Wind, von den Alpen übel die weite Hochebene dahinstürmend, erlaubt selbst ii" Sommer kaum ohne tüchtigen Ucberzieher „gcrad' a'is dcm Wirthshaus." wo es meist sehr warm ist, Abends nach Hause zu gehen — ohne, namentlich der weichere Fremde, gleich mehr oder weniger „vcrschnnpft" zu Ml' dcn. Daß man demgemäß Brustkranken auch el,el Cairo ulS München zum Aufenthalt empfehlen dürfte, glauben mir die einsichtsvollen Leser wohl auch oh'" weitschweifige Erläuterung. Der scharfe Bergwind afst' cirt leicht die Schleimhäute; sollte er etwa auch den allerdings bei wechselnder Witterung auftretenden Typhus 2130 beschlossen ist. Der Kaiser denkt das auch und ich weiß, baß er mir leinen Platz im Senat anbieten wird, deu ich übrigens auch nicht muiehmen würde." Diese Acußc-rung soll wörtlich gemacht worden sein. Die in der Kammcrsitzuug vom ^4- eingebrachte und von 21 Dcpulirtcn unterzeichnete Interpellation der Freihandclspartci lantet: „Die U»lcrzeichi>cl,n wünschen die Regierung wegcn der Nothwendigkeit der sofortigen Einleitung einer parlamentarischen Enc,lii!tc über die Folgen del« Handelsvertrages zu inlerpelliirn. Die (5n-q»s>ic wird, indem sic die Rechte der.^kamiucr ans unscr ökonomisches System in wirksamer Weise bekräftigt. dc>s Land in die Lage setzen, uuf Grund genauer S^chkcnnt-niß die wirtlichen Ergebnisse der seit !860 bestehenden Verträge vom Standpunkt? der Verzchrenden und vom allgemeinen Slundpunttc dee< Handels, der Industrie, des Ackerbaues und der Marinc-Intercsscn z» würdigen," Aus Irland kommen wieder einmal Berichte über Attentate der Fcnicr: Als ein von Dublin kommender Vahnzug die Station zu iiilmcssan erreichte, bemerkte der Heizer einen Mann, der auf den Zug ein Gewehr abfeuerte. Die Ladung drang durch die Seite» cincS Coupes zweiter Classe, das glücklicherweise unbesetzt war und einzelne Körner durchbohrten den Hut des Heizers. Außerdem geht ein Gerücht, daß der Ocionom eines Gutsbesitzers unweit Castlelown in der Grafschaft Wcstmcath durch einen Schuß eines Wegelagerers schwer verwundet worden. Wie aus Dublin gemeldet wird, drangen daselbst am 14. d. vier Männer in den Waffcnladcn dcö Herrn Dowland, feuerten zwei Schüsse auf den Eigenthümer ab und suchtcu hierauf sofort das Weite, ohne sich eines Waffenraubcs schuldig zu machen. Fast zu gleicher Zeit verübten vier Männer in einem anderen Waffengeschäft dieselbe Frcvclthat, entwendeten aber bei dieser Gelegenheit zwei Pistolen. Die Regierung ist zu neuerlichen Truppcnscndungcn genöthigt. HaqesnemgliLiteu. — (Personalnachrichten.) Mit Herrn FML. Freiherr v. Rodich begibt sich Herr Hauptmann Thocm-Nlel aus der Militärtanzlei Sr. Majestät des Kaisers, der Dalmatien während eines früheren dienstlichen Aufenthaltes genau kennen gelernt hat, nach Dalmatien. Oberstlieutenant v. Sterueck, Gencralstabschef bei dem Militär- und achten Truppeudivisionöcommando in Innsbruck, ist am 14. d. von dort nach Ccmciro abgereist, um Major Pacor, den bisherigen Generalstaböchcf der k. k. Truppen in Dal. matien, der ernstlich erkrankt ist, zu ersehen. __ (Zur Volkszählung.) Bekanntlich wird im Beginne des MonatS Jänner wieder nach zwölf Iahreu eine allgemeine Volkszählung stattfinden und soll dieselbe erst am 31. December des Jahres 1880 wiederholt und sodann in jedem zehnten Jahre vorgenommen werden. Bei der hohen Wichtigkeit, welche eine genaue Kenntniß der auf die Fluktuation der Bevölkerung bezüglichen statistischen Ziffern für den Volkswirt!) uud die gesammte Verwaltung hat, und bei dem Umstände, als die schwierige Anfgabe der Volkszählung ohne Beihilfe der Bevölkerung nicht mit Erfolg gelöst werden kann, erläßt die Direction der administrativen Statistiken die Gemeinden, denen diesmal die Aufzeichnung der Persoueu, welche der Zählnng unterliegen, übertragen ist, einen Aufruf, in welchem sie dieselben auf die Bedeutung des Actes der allgemeinen Volkszählung nicht nur für das Staats-, sondern auch für das Commu-nal-Lebeu hinreist und den Gemeindevertretungen alle jene Rathschläge ertheilt, deren Beachtung bei einer gewissenhaften Erfüllung der den Gemeinden übertragenen Aufgabe nothwendig sein wird. Die statistische Central-Direction macht die Gemeindevorstände vor allem darauf aufmerksam, daß dieselben sich rechtzeitig die Ueberzeugung verschaffen, ob alle zur Wohnuug von Menschen bestimmten Gebäude wirklich, wie das Gesetz es vorschreibt, gehörig «ummerirt sind. Auch hätten sie daraus zu achten, daß alle hiczu verpflichteten Personen sich von Vornherein mit den ihnen erforderlichen Docmnenten versehen. Uebcrdics enthält das erwähnte Schriftstück noch eine ausführliche Anleitung zur Erfüllung der Obliegeuheiteu eines Zählungs-Commissärs. Wir kommen auf den Gegenstand uoch zurück. — (Eine ministerielle Entscheidung.) Die Proteste der (deutschen) Minorität des Pilsner Stadtveroro-ueteucollegiums haben, wie die „Pilsner Ztg." mittheilt, an maßgebender Stelle volle Beachtung gefunden. Die Auflassung der Oberrealschule, beziehungsweise Errichtung eines Realgymnasiums muß, wie vom t. l. Ministerium entschieden wurde, insolange uuterbleiben, bis nicht die gesetzlichen Aediugungcu dieser tiefgreifenden Maßregel erfüllt und nachgewiesen sind. Es mußte deshalb auch die von der Stadtgemeinde eigenmächtig eröffnete erste Rcalgymuasial-classc aufgelöst wcrdeu uud wurde audercrseits die sofortige Wiederöffnung der eigenmächtig aufgelassenen deutschen ersten Parallelclasse an der Realschule' angeordnet, welch letztere Anordnung sich bei dein nunmehr vorgerückten Schuljahre uicht wehr durchführen ließ, da die zurückgewiesenen deutschen Schüler seitdem sich audereu Anstalten zuzuwenden genöthigt waren. Weiter ist die von der Stadlvertretnng beantragt gewesene Vereinignug der Pilsner deutschen und böhmischen Knaben- uud Mädchenschulen in je eine Anstalt von dem k. k. Landesschulrathe als ungesetzlich uud ohne Rechtsverletzung unausführbar erklärt und deshalb nicht bewilligt worden. — (Todesfall.) Am 15. d. M. ist Herr L. Oskar Safft, Mitgründer und Generalsecretär des ersten allgemeinen Beamten-Vereins der österreichisch - ungarischen Monarchie, nach schwerem Leiden verschieden. Derselbe hat wesentliche Verdienste um den Beamten-Verein und wird sein Ableben unter den VereinöMitgliederu gewiß die tiefste Theilnahme hervorrufen. — (Michael Felder.) Wir haben seinerzeit das Hinscheiden des Vorarlberger Dichters aus dem Pauern-staude, des Verfassers der Lebensbilder aus dem Bregenzer Walde, des mitten im rastlosen geistigen Schaffen von frühem Tode dahingerafften F. M. Felder besprochen und auch darauf hingewiesen, wie sich die Theilnahme des Volkes zunächst in der Sorge um die Erleichterung des Loses seiiler Hinterbliebenen kundgab. Nun hat aber der Verein der Tiroler uud Vorarlberger in Wien auch beschlossen, dem Dichter selbst au der Stätte, wo seine Wiege stand, ein würdiges Denkmal zu errichten, und wendet sich daher im Wege der Publicislit an alle Freuudc uud Verehrer Feldcrs um Theilnahme und Beiträge za diefem Werke, gleichsam der Abtragung einer Ehrenschuld au dem im Leben oft verkannten und verfolgten vaterländischen Dichter und Volksmann. Beiträge werden entgegengenommen bei Dr. Anton Fetz, Vorstand des Vereines (Wien, Kärntncrstraße Nr. 5.) Locales. — (Wiedereinführung der Raubthicr-tag lien.) Laut Kundmachung des hohen Landcsausschusses wird zufolge Landtagsbefchlusscs vom 22. October d. I. mit Beginn des Jahres 1870 die Prämie auf Erlegung mit veranlassen, ueben dem Vodenwasfcr des Frühlings, nach Pcttenkofer das verderbliche Haufttiibcl, sitzend in dem sandigen, durchlassenden Untergründe an der auch Weithin oft auStrctenden Isar?— Deshalb, lieber Leser, thue deinen Mund nicht gar zu weit und zu oft auf, wenn du einmal nach München kommst, und trinke lieber yutes Bier und das vortreffliche Kirschcnwasscr, anstatt des durchgehend schlechten Wassers — und du wirst ebenso alt werden, als alle anderen Münchuer! Literatur. Von der allgemeiuen illustrirten Zeitung: „Ueber Land uud Meer," herausgegeben von F. W. Hackländer (Stuttgart, Ed. Hallberger) liegt uns das erste Heft des am 1. October beginnenden zwölften Jahrgangs vor. Sind wir es auch längst von der altrenommirten Verlags-Handlung und Redaction gewohnt, daß sie von Jahr zu Jahr redlich bemüht sind: ihrem immer weiter sich ausdehnende» Leserkreise durch neue zeitgemäße Ideen und Verbesserungen im Innern und Acußcrn des Journals die angenehmsten Ueberraschuugen zu bereiten, so übertrifft doch bas, was bei dem neuen Jahrgang geboten wird, alle Erwartungen und erregt staunende Bewunderung, Trotzdem, dc»h bei der glänzendsten Ausstattung die Bogeuzahl wesentlich vermehrt ist, wird der schon bisher überaus billige Preis noch um den volle» vierten Theil "Mäßigt uud kostet jetzt ein ganzes Quartal dieser pracht-dollen Zeitschrift nur uoch 22^ Sgr. Es ist dies beispiellos, ja uubegreiflich billig, was erst recht in die "UM spriugt, weuu mau das erste Heft vor sich hat und >'eht, was einem da Alles für 5 Sgr. oder 33 kr. qe-"vten wirb, während man bisher gewohnt war, für ein Heft vou derselben Bogenzahl gerade das Doppelte, 10 Sgr. oder «6 kr., zu bezahlen. Dasselbe enthält au Text eine vollständige reizende Novelle: Barbarossa von Paul Heyse, einen große» Theil des ueuesteu, aumnthig sPaunenoen, humoristischcnNomans: Geschichten im Zickzack von F W. Hackläuder, der uns an die frischeste uud phautasiereichste Schöpserzcit dieses echt deutschen Sittenmalcrs erinnert, uud daneben nicht weniger als ach'zehn selbständige Artikel und eine Menge Notizen aus allen Gebieten des menschlichen Wissens. Au Bildern befinden sich in diefem Heft nicht weniger als zwanzig große prachtvolle Illustrationen in einer künstlerischen Durchführung, wie sie sonst nur in den theuersten Prachtwerten üblich ist — wir machen besonders aufmerksam auf das ausgezeichnete Porträt Hackländcr's, die Heimkehr von der Taufe, Faust uud Grelchcn — Copie der wunderschöne» Stahlstich-Prämie, die noch jeder Abonnent für den geringen Betrag von 7'^ Sgr. oder 50 kr. Zu beziehen berechtigt ist —, Prof. y. Oraefc bei einer Operation, das große Zweiseiteubild: Erstürmnng der Festung Narva durch Peter den Großen, von Alexander von Kotzebue, der Student in den Ferien, und die rcizcu-den Gedicht- uud Märcheubildcr. Uud das Meö wird gc-botcu für nur 5 Sgr. oder 33 fr.! — Jeden unserer Leser und jede freundliche Leserin, sofern sie nicht schon Abonnent auf das Journal sein sollten, möchten wir bitten, es ja uicht zu versäumen, sich das ' erste Heft in einer Buchhandlung" zeigen zu lassen, sie werden es dauu vollständig begründet finden, wenn wir jeder Familie, jedem Haus das Abouuemeut auf „Ueber Land und Meer" aufs Wärmste empfehlen. * VorrÄlhig l>ei Herren 0, illmimayr und Vamberg. von Raubthieren bis zum Gesammtbetrage von 400 st. wieder eingeführt, und zwar.- Für eine Bärin 40 ft., für eiue» Bären 30 st., für eine Wölfin oder Luchsin 25 fl., für eiucu Wolf oder Luchs 20 fl., für derartige junge Thiere uutcr einem Jahre 10 fl. Ueberoieö wird eine Prämie von 10 fl. ö. W. Demjenigen erfolgt, welcher einen herumirrenden wüthenden Huud tödtct. — (An der hiesigen Oberrealschule) ist eine Lehrstelle für Mathematik als Hauptfach in Verbirg dung mit einem verwandte» Gegenstande, mit dem jähr-lichen Gehalte vou 735, st. zu besetzen. Bewerbungen sind bis Ende Jänner 1870 einzubringen. — (Weihuachtsbescheruug.) Gestern Vormittag fand im Citalnicasaalc die Vertheilung von Kleiduugs-stückcu uud Eßwaarcn an 102 arme Schulkinder beiderlei Geschlechtes statt. Herr Domherr Kramer legte in einer Rede den anwesenden Wohlthälern uud dcu zu betheileudeu Hiudern die Bedeutung dieses Festes dar. — (A uszcich n u n g.) Unserem Laudsmanu, dem Director des k. und t. Postamtes zu Alexaudrien, Herrn Joseph Baöiö, ist von a. h. Sr. Majestät vor höchst dessen Abreise von Aleraudrien das goldene Vcrdicustkreuz mit der Krone huldvollst verliehen worden. — (A u ö R 0 m) bringt „Dauica" die Nachricht, daß Se. fürstbischöfliche Gnaden Dr. Widmer am 7. d. M. 10 Uhr Normittags in Begleitung des Herrn Dowdechants Dr. Pogacar in Rom angekommen find, in der Nähe der Kirche ,,^.11' unima" wohnen und sich der besten Ge-suudheit nud Wohlseins erfreuen. — (Todfall.) Herr Martin Meö, gewescucr Coofterator in Mö'schnach, ausgewciht im Jahre 1868, ist am 4. December in Neumarktl gestorben. — (La c r oma.) Aus Dalmaticn wird uns berichtet, daß die an Naturschönheiten reiche nud fruchtbarste Insel Lacroma, welche durch den früheren Besitzer, Kaiser Max, zu einem reizenden Aufenthaltsorte gemacht wnrdc uuumehr von dem jetzigen Eigenthümer, Lt. von Dumiciö, der die Schöpfungen des Kaiser Mar pietätvoll rescrvirte und weitere Verschönerungen vornahm, dem Besuche des reisenden Publicums wiedergegeben wurde. Wir können daher allen nach Italien Reisenden den Besuch dieser „Königin der europäischen Inseln" bestens empfehlen. — (Concert.) Der Compositeur des voltsthüm-lichen „Mpro^ öaswva 81avs," unser Landsman» Herr Jen to, ist von Belgrad hier angekommen und veranstaltet kommenden Sonntag in der Citalnica eiu Concert, in welchem er einige seiner Compositionen unter Mitwirkung des Männerchors der Citalnica zur Aufführung bringen wird. -ö. (Dramatischer Verein.) Die gesteru vom hiesigen dramatischen Verein im landschaftlichen Theater veranstaltete dritte Theatervorstellung war nicht so start besuch, als die vorletzte, was wohl der Scheu mancher Theaterbesucher vor dem maßlosen Gedränge zuzuschreiben ist. Die aufgeführten Stucke befriedigten uur thcilweise. Das ein-actige Lustspiel „Oospoä (^sk. oder: Xü^ IU6 uibös us poxuil" ist ein langweiliges Machwerk. Das Spiel des Bedienten „6Ä8par" war etwas outrirt. Besonders gefielen Herr H u sters iö (Jude Lapka), welchem auch Hervorruf zu Theil wurde, Herr Göcl (Major Slavecki), Frl. Vrus (Marta) und Frl. I am nil (Klara). Die Herren Graselli (Peter Capek), Noli (Dobski) genügten. Das Zusammenspiel war ein gerundetes. — In der darauf folgenden, fchon früher sowohl im Theater als auch in der Citaluica aufgeführten reizenden Operette ,/Ü0nik" ercel« lirte das schon vou den Concerten der philharmonischen Gesellschaft als anch den Vesedas der Citalnica vorthcilhaft bekannte Frl. v. Neu geb auer, welches in der Rolle der ,,l^'u!)08l:iv!r' das Publicum durch den vortrefflichen Gesang uud die iu alle» Stimmlagen gleich wohltliugeudc herrliche Stimme im wahrcu Sinne des Wortes entzückte uud zu einem Beifallsstürme und Kränzcwerfeu hinriß. Wir könne» dem dramatischen Verein nur gratuliren, fo eine fchätzenswerthe Kraft gewonnen zu haben. Herr Filapi? (Blaz Zelentoviö) und Frl. Odi (Zorinka) führten ihren Part vortrefflich durch, ebeusu befriedigte Herr Valeuta (Poljanec). Das Orchester uud besonders der Chor hielten sich wacker. — (Theater.) Unser werther Gast, Herr Martin clli, hat uns durch seiu letztes Gastspiel am verflossenen Samstag den Abschied sehr erschwert. Seine Leistungen als „Rohrmann" (in: „Er muß taub seiu"), als „Sprcitzen-berger" (in: „Ein Vater, der seine Tochter nicht verheirate» will") dann iu zwei Solofccuen: „Die zwei Gendarmen" und „Der Gemüthliche" boten uns Gelegenheit, alle Seiten seiner feinen, gemüthvollen Komik und Charakterzeichnung iu ihrer vollsten Entfaltung zu bewuudern. Die sprudelnde Lauue des Gastes versetzte das — auch diesmal wieder sehr zahlreiche Publicum — iu eiuc ununterbrocheuc, geräuschvolle Heiterkeit und dasselbe ermüdete auch uicht iu Beifalls- uud Hervorrufen. Es freut uns sehr, mittheilen zu können, daß wir auf einen zweiten Besuch des Herrn Martin elli, der sich fo fchnell die allseitigen Sympathie« erworbe» hat, im kommenden Februar rechnen dürfen. — (Prcßpr 0 ceß 0 es sl 0 vcuischeu Blattes „.lui'i /> puöo.") Am 10. d. M. fand in Trieft die Schwurgerichtöverhandluug gegen den verantwortlichen Redacteur des in Trieft erscheinende» slovcuischeu Blattes „;bä»dler, von Wien, — Obresma. Bauleiter, von Trieft — Weßel, Catastral.:2onussär. von Ielschaua. — Stare, uild Reßmaun, beide von Wicu. — Schulz, Kaufm,, von Görz.' öottoziehung vom 18. December. Wien: 1? 06 30 73 42. _________Graz: «3 46 87 57 75. Theater. Hcntc: Graf Essex, Schauspiel in 5 Acten. Benefiz des Frl, Glebcff. Morgen: Mönch und Holdat, Lebensbild in 3 Acten. che Helilml'tiwilt.iei: in Qutinch. " 6 U. Mg. 325^., "'.....0.4' 'windstill meist wv.' V..... 18, 2 „ N. 325,99 ' -l- 3.o N. s. schwach hcildheitcr ^ 0,ou >0„ Ab. 325,«,., ^-0.« windstill dnun bcw. <; U. Mg. 324.l« 4- 0.» O. schwach ganz bew, 19. 2 „ N. 324.»7 > 4 « ^ windstill größth. bew. 0,<,., 10 „ Ab. 325., 9 -^ 4.0 windstill 5 ganz bew. De» 18, Reif, Morgenroth. Vormittag heiter, Nachmittag zunehmende Bewölkung. Den 19. Vormittag lockere Wollendectc. Nachmittag in Nordwest heiter. Die Alpen wullmfiei. Intensives Abeiidroth Alpenglühen. Da« vorgestrige Tagcsmitlel der Wärme j- I I", um 14°; das gestrige -j- 3 1", um 4'6 ilbrr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Iguaz v. Klei^lMllyr. Nnrl^nllpt'lrlHt Wien, 17. December. Die Börse verkehrte, wie aus einer Verglrichnng der heutigen Course mit dcueu von gcstcru Abend« hervortritt, m gebesserter Slimmung. Vergleicht Ajlll.sl.lllll.NUjl. man jedoch die Course mit den SchlußnoUzen der gestrigen officiellcn Börse, so sind die Differenzen wenig belangreich. Bei Credit-Actien ist eine Besserung um 1 fl,, bei Lombarden um ! si. 25 lr. rrsichllich, währcud Auc,lo fast g'nau wie gestern uotircu. Daran schließen sich Natiunalbanl mit einer Besserung vou nahezu 2 fl. Emigc Ncbcupapiere uotiren tiefer. Die Acticn der jnugm Bahnen erfchcincu fast gar uicht verändert. Stärlere Kauflust zeigte sich für Silbcrreulc, während in Papier verzinsliche nur um ein Geringes höher al« gestern bezahlt wurde. Devisen waren um eiue Nnaucc billiger, von Eomptontcn wuideu speciell Ducaten billiger abgegeben, als sie sich im Verhältniß zu anderen MUnzsorten stellen wllrden. ^. AUaemeine Btaat«schuld. Fiir 100 fl. Gelb Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten vcrziusl, Mai-Noucmbev 59,75 59.85 „ .. „ Februar-August 59.^9 5:1.70 ,, Silber ., Iänner-Iull . 70.20 70.30 „ „ „ April-October. «ü.i«) 70- Stcueraulehcu rückzahlbar (?) . W.25 98.75 LosevI, l«39..... 224.-225.— ,. ,. 1854 (4 "/„) zu 250 fl. 90.— 91,- ,. ., 1860 zu 500 fl. . . 9ll.5O 96 70 ,. ,. I860 zu 100 fl. . . U»2.— 102.50 „ .. 1864 zu 100 ft. . . 117 25 117.50 Staats-Domäutu-Psmidbricse zu 120 fl. 0 W. >,l Silber . . 119.25 119.50 ««. Grnndentlastunas-Vblistationen. Fllr 100 fl. Geld Waare Vühmen .... zu 5 pllt, 32.75 l'3.50 Galizieu .... « b „ ?2.50 73.— Nieder-Oesterreich. . „5 .. <)4._ 95. Ober-Oesterreich . . „ 5 „ 94.50 95.^. Siebeublirgeu ... „ 5 „ 75 75 7«.25 Gttlermarl ... „ 5 „ i^I.— 92.- Uugnrn .... „ 5 „ 79.25 79.75 l 500Frc. „ . -121.75 122.85 Slldb.-Bou« 6 '/. (1870—74) i> 500 Frcs ..... 244.50 245.50 «. Privatlose spcr Stück.) Erebitanstalt f. Handel u. Gew. Geld Wanre zu 100 fl. <> W. . . . . . 165.^ 165,50 Rudolf-Stiftung zu 10 fi. . . 15.50 ,6.^ Wechsel (3 Mon.) Geld Waare Augsburg fi!r 100 fl slldb. W. 103.25 103.4» Franlfmt n.M. 100 ft. betto 103.35 103 5l1 Hamburg, filr 100 Mari Banco 91.50 9',60 London, fiir 10 Pfund Sterling 12410 124.25 Paris, flir 100 Francs . . . 49,35 49.40 Cour« der Oeldsorten Geld Waan «. Münz-Ducattl: . 5 ft. 84 lr. ü fl. 85 lr. Napoleonsd'or . . 9 .. 90^ « 3 ,. 91j ,' VereiiMhalcr'. . . 1 .. 83j « 1 .. 83i " Silber . . 121 „ 50 „ 121 .. 75 ,. «rainische Oruudeutlaflungs-obligatlolleu, Pr'< vatuotirun«: 8650 Geld. 90 Wa«"