Beilage zur Laibacher Zeitung. ^N 46. Sechster Jahrgang. R5 November R863. Wer Paum im Flujse. A»cu Sturm verdroß des Flusses Lauf, D'rum lauert cr im Wald ihm auf, Und schleudert in des Zornes Gluthcn Die breite Vuchc iu die Fluthcu. Der Fluß, darüber war empört, Ward doch im Lauf uur kurz gestört, Er stieß die Zweige kühn zur Seite, Und brauste schneller noch in'S Weite. Des Himmels Wille selbst bedingt, Daß Alles nur nach vorwärts ringt, D'rnm, mag der Wahn sich noch so stemmen, Dcn Geist der Zcit kann Niemand hemmen. Tante und Neffe. Novelle von Ludwig Bowitsch. (Schluß.) «^ie wechselnden Erscheinungen des Wanderlebens wirkten beruhigend auf Rastberg's erschüttertes Gemüth. Die quälenden Bilder der Vergangenheit traten in den Hintergrund, wenn auch die bleichen Wangen sich nicht wieder färbten. Da erkrankte plötzlich Frau von Ebcnthal und trotz des Doktors sorgsamster Pflege nahm das Siechthum einen raschen, tödtlichen Verlauf. Aus Dankbarkeit aber setzte die Sterbende, der weder Eines Abends spät durch die Straßen einer kleinen Ncildenz, die er sich zu längerem Aufenthalte erwählt, hin-fchreitend, ward er von einer Stim.nc, die ihn, ,rie ein Donner traf, angerufen. ,,Eduard!" stotterte der Doktor, zitternd wie Espenlaub. '^'^ ^Kennst mich noch Geselle — nun Dir gehls ja vortrefflich, wie ich erfahren. Mir dagegen, spielt das Leben em höllisches Lied auf. Ich bin in verdammter Noth, Du mußt mir helfen." „Ich will es mir überlegen." „Ich habe mich von der lieben Heimatscholle rasch losreißen müssen! Nun, wir zwei können schon ;u einander Vertrauen haben, komm mit! Meiu guter Engel, oder der der Teufel, gleichviel, hat mich zur gulen Stunde Dich wieder finden lassen!" „Meiue Zeit —" entgcgnctc Nastberg ängstlich. „Pah, die meine drängt viel mehr," lärmte Eduard, „komm — dort über die Ecke, zehn und einige Häuser weit, wohne ich. Mein Vermögen ist flügge geworden — mußte falsche Wechsel — besinne Dich nicht — komm!" Wie vou einem Dämon beherrscht, folgte Rastbcrg. Iu ärmlicher Wohnung angelangt, warf Eduard sich in eiuen Stuhl und hicsi den Doktor das Gleiche thun. „Es geht durch mein Lcbcu fortan ein schwarzer Faden, Konrad!" sprach Eduard endlich. «Ich hatte zuletzt noch eine Liebschaft angesponnen, die mir Anfangs einen eigenen Neiz gewahrte. Das spröde, unwillsährige Ding zu kirren, ' habe ich mir viel kosten lassen. Da offenbarten üch jedoch ! des doshasten Schicksals Tücke! Ich hatte unsägliche Mühe, ! das Mädchen, das lange nicht von einem entflohenen Ge» liebten lassen wollte, zu gewinnen. Das Elend ihres Vaters ! machte ste mir endlich ergeben. Doch ich ward ihrer bald ^ überdrüßig, und als ihr Vater starb und ich sie wieder los« ^ bringen wollte, da mochte sie mich nicht verstehen, sie hatte ! verssucht zähe Gedanken von Ehrbarkeit! Mußte sich da die ! ehemalige Neigung nicht in Haß verkehren? Stelle Dir vor, ich unisite flüchten; die widerwärtige Dirne haftete sich aber an meine Fersen. In meinem Zorn habe ich ihr gestern ! den Kopf derart an die W^ind gestoßen, daß — Du uer» ^ stehst mich!? — Man merkt aber keine äußere Spur — in der Kammer — komm, mein Engel hat mich Dich sinden lassen — Du stellst mir jetzt einen Todtenzettel aus." Und er drängte den Arzt in die Kammer und zog das > Tuch vom Antlitze der Leiche. „Allmächtiger Gott, Belty!" stöhnte zusammenbrechend ^ der Doktor. ! „Hast Du sie auch gekannt?" grinste Eduard mit hohlem, ! widerlichen Lachen. „Unglückliche!" weinte Rastberg. „Pah —' sie bat's nicht besser haben wollen, die Närrin, die Unausstehliche! Da, nun schreibe den Todtenzettel, Bruder!" „Elender!" rief, sich emporrichtend. Konrad. „Ha — ha — ha! was fällt Dir ein? Schaut doch ein Schuft dem andern iuS Angesicht! Vortrefflich — man merkt keine äußere Spur!" „Zurück!" raste mit dem Kraftaufwand eines Verzweifelnden der Arzt, warf den Wüstling gegen die Fensterbrü» stung und stürzte ins Freie. Wenige Sekunden darnach fiel ein Schuß und — Rast« berg hatte vollendet! — Seines ungeheueren Vermögens Erbin ward als einzige Verwandte, Tante Weber. Die philharmonische Gesellschaft in Laikach, seit dem Jahre ihrer Gründung 1702, bis zu ihrer letzten Umgestaltung 1862. Eine geschichtliche Skizze von Dr. Fr. Heesliachcr. (Fortsetzung.) Die ganze Saison über war der Usus geltend, eine Woche ein Koncert, die andere eine Oper oder eine dramatische Vorstellung zu geben, was einen sehr großen und kostspieligen Ucbelstand herbeiführte, indem das für diesen Zweck erbaute Theater jede Woche abgebrochen werden mußte, um es für die nächste wieder zu errichten. Man übersiedelte daher ins ständische Theater ui'd gab nun dort die Vorstellungen und Opern zu wohlthätigen Zwecken. Das folgende Jahr wurde ein Theater-Direktor bc< rufen und die Dilettanten-Gesellschaft ging wieder auseinander. Kapellmeister Maschek bat sich mit der Uebernahme und Durchführung einer so schwierigen Aufgabe, eine Dilet-tanten«Gesellschaft zusammen zu halten und mit ihr so bedeutende Tonwcrke zur Aufführung zu bringen, das Anrecht erworben, rühmlichst erwähnt ,;u werden. Und so begann nun das Dezennium der dreißiger Jahre und mit ihm ein Rückschritt der Gesellschaft, die wir in so schöner und jugcnds'rischer Blüthe gesehen, ein Rückschritt sowohl in der Zahl der ausübenden Kräfte, als auch in der musikalischen Geschmacksrichtung. Schon in den letzten zwanziger Jahren ist es auffallend, wie häufig Rossini das Repertoire der Konzerte beherrscht, Anfangs nur in seinen werthuollen und schätzbaren Werken, bald aber folgten auch die schwächeren und seichten Arbeiten von ihm, z. V. Stücke aus seiner „kinnoll o ^»liuri« oder „Tebaldo und Dorliua" und mit ihnen zog ein ganzes Heer italienischer Kompositeure in den Konzertsaal herein, um sich's da recht wohnlich zu macheu, z. B. Nossi, Vaccai, Porta-gallo , Vonsichi, Mercadante, Pacini ,c.: als größere Aufführung galt eine Finale irgend einer damals modernen und heute vergessenen wälschen Oper; eine Parthie aus der „Donna N0l" von Nicolini. 8. ^uv.llin« (^ulliu u toinn, cliin c)Flr(>iin) <,us der Oper: »I^uciu 6i I^lunmc'imlittr" von Donizetti. Und diese Zettel geben so ziemlich ein sicheres Vild über alle audercu aus den entsprechenden Jahren. Mlt dieser Geschmacksrichtung käme» auch Geschmacksverirrungen eigen« thi'lmlichcr Art. Wir haben bereits den Amboß nlö Beglei» jung einer Singstimme kennen gelernt; ein gewisser Micheu; spielt eine Fantasie für drei und vier Hände mit zwei Händen, er laßt sich auf einen Tisch des Saales vom Publikum verschiedene Tbema'ö legen und greift dann ln diese hinein, um über irgend eines derselben zu fantasiren; ein Favorit» marsch des Sultans Mohammed II. wird aufgeführt (von Achmet Aga, ersten Kapellmeister Sr. Hoheit) u. s. w. 1,. s. w. Es ist nicht zu läugnen, die Geschmacksrichtung hat sich nach und nach verschlechtert, ma» kümmertc sich wenig mehr, ob ein Tonwerk auch ein Kunstwerk sei, wenn es nur in den Ohre,, angenehm klang. Der Ausdruck der Leidenschaften, hier mächtig zurückgedrängt, dort in wilder Flucht losbrechend, der Sturm der Seele, der Kampf der Gefühle — sie fanden kein Verständniß mehr, man wollte sentimentale Lieder; eine einfache 'Arie war eintönig, man wollte Rouladen und Triller und alle möglichen und unmöglichen Schnörkeleicn. Jedoch trifft dieser Vorwurf nicht die Musiker der Gesellschaft, sondern das Publikum und den Geist jener Zeit, welcher dieselben zu Konzesslonen zwang. Ledcuig klagt und wie oft klagt er in allen Blättern seiner Zcit und Heimat über diesen Verfall deö Geschmacks. Ledcnig, der die Gesellschaft in den Tagen ihrer Blüthe schon kannte und nun auf den Trümmern trauerte, klagte wie einst Ieremias auf den Trümmern Jerusalems — und sie hörten ihn nicht. Kr schreibt in einer Aufwallung des edlen Unmulhs und der Entrüstung („^ln-niolm"): „Die Laibacher wissen ! von dem Schönen, dem Inhaltsschweren einer klassischen Musik nichts; ihr Gefühl fesselt eine dunkle Lethargie, die Drcivicrteltakt'Musik hat sie abgestnmpft." Franz Kaus, cin Kunstkritiker jener Zcit, trit nun Lcdcnig entgegen in seiner Behauptung, daß die Tanzmusik den Geschmack untergrabe, indem cr sich auf Nien beruft, lvo ja getanzt werde wle nirgends und doch werde dort die klassische Musik gepflegt. Kaus sieht die Ursache des Verfalls (also beide geben ihn zu) im Mangel gründlicher musikalischer Bildung. Zum Beweise aber, daß die Künstler und eigentlichen Kunstfreunde von dem erwähnten Verfalle des Geschmackes sich frei erhielten, verzeichne ich mit Vergnügen, daß sich dieselben, gleichsam wie zur Erholung, mit Elfer auf die kirchliche und spirituelle Musik warfen; so wurde z. B. in einem Jahre (1830) am E.nilienfcste eine große Messe von Haydn, am Charfreitage in der Domkirche «die sieben Worte deö Erlösers" von Haydn und als Sceleuamt für die ver-slorbeneu Mitglieder Mozart's Requiem aufgeführt, bei wel» chem, nebenbei gesagt, der Violinvirtuose Scrv.iczinöki lind die Sängerin Frl. Halfmgcr lind die Theatcrsäuger Bartholemi und Hcurt mitwirkten. Drei solche Aufführungen in cmcm Jahre versöhnen uns mit den Konzenionen, welche die Gesellschaft der großen Menge machte. War auch die klassische Richtung, ein angestammtes Erbtheil der Gesellschaft seit der ersten Akademie 17!)4, einer mehr modernen gewichen, so hat doch das äußere Ansehen, der äußere Glanz der Gesellschaft nicht gelitten, so wie auch die Zahl der mitwirkenden Kräfte keinen Nachlaß der Theilnahme erkennen ließ. Ja, der gesangliche Theil derselben hat sogar zugenommen; so finden wir im Jahre 1837 de« reits eiilcn Mänuerchor von 29 Sängern und einen Damenchor von 23 Mitgliedern, 16 Mädchen und 7 Frauen; noch immer sind unter den Mitwirkenden die besten Namen des Landes vertreten. Auch der Nnf der Gesellschaft nach Außen war noch in voller Blüthe, es werden derselben Kompost» tionen dedicirt, Künstler kommen aus Nah und Ferne; um das Diplom der Ehrcnmitgliedschaft zu erwerben. Kompositionen cntsproßen dem Schooßc der Gesellschaft, namentlich von Höller, Ledciug, Ios. Bosizio, Kaspar Maschek, Schwert, Elise Baronin von Schmidburg ic. Nach diesem allgemeinen kritischen Ueberblick auf das nun folgende Dezennium wollen wir auf dem bisher ein« gehaltenem Wege der chronologischen Vorführung der bemerkenswertheren Thäligkeitsaußerungen der Gesellschaft fortfahren. 1830. 26. März. Konzert der Violistin Madame Julie Paravicini. Diese, in ihrer Jugend berühmte, und durch ein bewegtes Leben ausgezeichnete Dame zählte bereits 61 Jahre, als sie das erwähnte Konzert in Laibach gab. Ein Konzert in München 1627 galt bisher als das letzte bekannte, das sie gegeben, ehevor sie ganz verschölle» ist. Sie nannte sich hier Ehrenmitglied der philharmonischen Gesellsch-Ut i„ P.nis und der herzoglichen in Parma und spielte Node, Lafont und Paganini. Am 9. April erfolgte die bereits erwähnte Aufführung der „sieben Worte." Am 28. Mai gibt die vielgenannte Sessi ein Konzert. Am 6. Juni bot die Anwesenheit I. I. k. k. Maje-stäten in Laibach der Gesellschaft den Anlaß zu einem Fest-Konzert, welchcs Se. Majestät Kaiser Franz, Ihre Majestät Kaiserin Karoline und die Frau Erzherzogin Louise von Parma, Piacenza u»d Guastalla mit ihrem Besuche beehrte» und über welches dieselben ihre Zufriedenheit ausdrückten. 3. September. Konzert der Pianistin Leopoldine Vla« hetka aus Wien, der talentvollen Schülerin MoscheleS und Simon Sechter's. Am !l. Oktober gibt Eduard Iaell, Ehrenmitglied der Gesellschaft, und uns bereits rühmlichst bekannt, abermals ein Konzert, unterstützt von seinen alten und zahlreichen Freunden. Am 4, November wird bei einem Konzerte zu Ehren des N.nnensfcstes der Kaiserin cine Eantate aufgeführt, die folgenden Titel führt.- Gefühle am 4. November, als dein allerhöchsten Namcusfestc der heißgeliebten Landeilinutter Karolina Augusta, Kaiserin von Oesterreich, gekrönten Königin von Ungarn zc., gedichtet von den vier Gebrüdern Wurzbach, Studierenden der Rechte au der Hochschule zu Wien, in Musik gesetzt von (5. Maschck. Am 14. Dezember. Konzert für die durch Mißernte in Nothstand versetzten Bewohner des Bezirkes Wippach. Dein Koozertzcttcl ist ein Axfi-nf bcigcgebcn, der uuS mit ! der außergewöhnlichen Ursache jener Mißernte bekannt macht. ! Es heißt da: „Der Sonne sonst allbclcbcnde Kraft hat in dem heuer zurückgelegten Sommer und Herbst durch ihren ungewöhnlich anhaltenden Auöfiuß in mehreren Gegenden unheilbringend gewirkt, indem sie dem Acker- und Neinbauer ! nicht nur alle seine Hoffnungen benahm, sondern auch wirklich ! den Erfolg seiner schweißtropfendeu Bemühungen sengend ! vernichtete lc." 1831. Am 7. April gab die Gesellschaft zum Vortheile ihres bereits erwähnten Ehrenmitgliedes Franzieka Halsioger, im Nedoutensaale den ersten Akt der Oper: «Elise und Claudio" von Mercadaute und zwar mit folgender Personen »Ver-thcilung: Graf von Villareggia ...... Herr von Gold. Claudio, sein Sohil...... „ Steiner. Marquis d'Alsiori ....... „ Moos, , SUuia, seine Tochter......Frl. Winter, z Baron Areaua, unter dem Namen Celso, ! in des Marquis Dienst . . . . . Herr Iagsch. Carlina, eine reiche Bäuerin . . . . Frl. Lugstein. ! Elise, ihre Freundin......Delle Halsinger. ^ Lucca, Diener des Grafen .... Hr. Co. v. Fischer. ! 22. April. Der Oboist Lebrecht Fischer, Professor am ! Prager Konservatorium, gibt ein Konzert, ebenso am 20. ! Mai Sessi und am 27. Mai das Ehrenmitglied Sofie Heu- ! schober, geborne Linhard. 1832. Am 26. Mai. Konzert des zum Cbrenmitgliede er« nannten Girolomo Ealieri auf der Klarinette und dem Baßethorn. Der philharmonischen Gesellschaft wird am 23. Oktober wieder die Ueberwachung der öffentlichen Musikschule übertragen. Dieses Aktenstück klagt über den Verfall der Musikschule. Die philharmonische Gesellschaft hat schon ach 31. Juli über Aufforderung des Guberniums einen Bericht, über ^ die Musikschule abgegeben, der allerdings nicht zn Gunsten ! der Schule spricht,, und fährt weiter: „Um den Musik- ! Unterricht ftüchtlicher zu machen, findet die Laudesstelle, im ! Omvernehmen mit dem fürstbischöflichcn Konsistorium und in Folge der bereitwilligen Aeußerung der Direktion der philharmonischen Gesellschaft die Leitung und Ucberwachung der öffentlichen Musikschule in technischer Hinsicht der philharmonischen Gesellschaft in der Art zu übertragen, daß die Gesellschafts-Direktion einige musikalische ausübende Mitglieder bestimme, welche bei dem Musik-Unterrichte zeitweise gegenwärtig sein, die Lehrmethode beobachten, beurtheilen und leiten, ihre Wahrnehmungen hierüber, sowie über die Verwendung des Lehrers, die Fähigkeiten des Schülers, dann allfällige Mangel und Verbesserungs-Anträge der ! Schulen-Oberaufsicht mittheilen und derselben mit Nath und i That beistcheu, wo dann die Schulen-Oberaufsicht über diese ! Mittheilungen und Anträge nach Umständen, entweder selbst das Amt, zu handeln, oder das Gutachten anher zu erstatten haben wird." Nach einigen weiteren VeiuerklMgen über die Art der zu erstattenden Relationen wird die Ge-sellschaft aufgefoltert, uach jeder Scmestralprüfung eine solche vorzulegen und ihr erklärt, „dasi sich es die Landecstelle zum Vergnügen rechne, der Gesellschaft zu eröffnen, daß man die Bereitwilligkeit, womit dieselbe zur Beförderung der Munkschule mitwilken zu wollen, sich erklärt, niit voller Anerkennung zn würdigen wisse." Seit dort nun lesen wir stets von den Schulinsucktoren, die jeweilig von dem Direktor ernannt wurden, sowie von Relationen über die Schule, wobei Ritter von Glaunach und Lcdcnig, die gewöhnlichen Inspektoren, mit allem Feuereifer, Sachkunde »»d strenger Unparteilichkeit recht tüchtig hervortraten. Nach diesen Relationen war die Musikschule in nichts weniger als rühmeuswerthen Verhältnissen. 1834. Das Requiem von Cherubini wird aufgefühlt in der St. Iakobökirche am 26. März. Am 4. April gibt ein Professor Buschmann und Sohn aus Berlin auf einen: von ihnen erfundenen Tasteninstrumente, Terpodion genannt, ein Konzert, und zwar ein Adagio von Mozart und 2 Stücke von Weber. Folgende, dem Zettel beigedruckte Anzeige gibt uns Aufschlüsse über das wieder vergessene Instrument:, Das Terpodion übertrifft nach den öffentlichen Urtheilen der ersten deutschen, französischen und englischen Meister an Kraft, Fülle, Zartheit und Mannigfaltigkeit des Tones alle bis jetzt bekannten musikalischen Instrumente, es hat eine Klaviatur von 6 vollen Oktaven, eine äußerst bequeme Form und vereinigt Alles in stch, was Flöte, Klarinette, Oboe, Horn, Violon, Kontrcbaß, Aeols« Harfe ,c. Schönes und Angenehmes hervorbringen. Das Terpodion ist ein Fr iktion s ' Instrument und hat daher mit dem Aeolodicou in keiner Beziehung die entfernteste Aebn-lichkeit. Jeder Fortepianospieler kann dieses Instrument sehr leicht behandeln und spielen lernen; es eignet stch sowohl in Kirchen als zum Privatgebrauck, besonders zum Gesang, und es lassen sich darauf die geistlichen Musikstücke mit Würde und Hoheit und die muntescn Tonsiückc mit aUer Lebhaftig« lcit vortragen. (Näheres in Schladebach'S Universalleiikon der Tonkunst unter: Tcrpodion.) 1833. 24. April. Konzert für die Abbrändler in Radmannsdors. Am 7. August gab die, philharmonische Gesellschaft Sr. Exzellenz dem Herrn Eugen Grafen von Hangnitz, f. f. Feldmarschall-Lieutenant. Landcskomthur des hohe» deutschen Ritterordens :c., eine Serenade. Am 4. September Konzert des Pianisten Anton Brager ans Prag. . (Fortsetzung folgt.) Literatur. Im Walde. Naturbilder von Vincenz Zusner. Schaff« hausen. Hurt er. Es gebort Ruhe und ein stilles, selbstzufriedenes Gemüth dazu, um in unserer politisch bewegten Zeit iich, dem Palteigetncbe und den Verhältnissen fern, ln das Ve-trachten der Natur zu verseuken und das Leben und Weben im Walde in mehr als hundert kleinen finnigen Gedichten wieder zn geben. Herr Zusner, der bescheidene Grazcr Poet, hat es vermocht, und in der That, rrir beneiden ihn um die stille Zurückgezogenheit, in der es ihm möglich war, alle die kleinen poetischen Natulbildchcu, über Vaum und Staude, Vogel und Schmetterling, Bach und Wiesen, Dickicht und Fclscnhang ic. zu schaffen. Viele derselben sind wirklich ganz allerliebst und läßt uns der poetische Gedanke über einige Härten in, Reim und Form wegsehen. Da und dort fällt auch ein Lichtstrcif aus der politischen Welt in die Waldesnacht, und der gemülhrciche Dichter rrird satyrisch. Wir bringen heute an der Spitze dieser Blätter ein's der Naturblättcr; möge der Leser sclbst urtheilen. Druck und Verlag von Ign. v. zilcinn:l!yr N F. Bamberss in Laibach. — BcrantwrrNichcr Rcdactcur I. v. K!einl«ayr.